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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verriegelungssystem mit mehreren
Schubstangen mit Verriegelungsbolzen, welche mit Schließaufnahmen
oder Schließelementen an einem Türrahmen zusammenwirken
und mittels eines Schlosshebels auf Offenstellung in Schließstellung
und umgekehrt bringbar sind.
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Aus
der
EP 0 373068 A1 ist
ein Türverschluss bekannt, wobei auf allen Seiten der Tür,
außer der Schließseite, Schließstellen
geschaffen sind. Dieser bekannte Türverschluss benötigt
aber ein kompliziertes Schloss, das speziell auf die Anzahl der Schließstangen
abgestimmt sein muss.
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Wie
die
DE 23 01 371 C1 zeigt,
ist auch ein Türverschluss mit mehreren Vorreibern als
Schließelement bekannt, die über Gestänge
mit einem gemeinsamen Schloss gekoppelt sind. Dabei wird zwischen
Primär- und Sekundär-Vorreiber unterschieden.
Die Primär-Vorreiber stehen über Stangen mit einer
Kurbel des gemeinsamen Schlosses in Verbindung und steuern über
Lenker die Sekundär-Vorreiber. Dieser Verschluss erfordert
an die Größe der Tür angepasste Stangen
und Lenker sowie speziell ausgebildete Vorreiber mit einem oder
mehreren Steuersätzen.
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Auch
in der
DE 195 07 852
C1 wird ein Türverschluss mit mehreren Schließstangen,
welche mit Schließaufnahmen oder Schließelementen
an einem Schrankkorpus zusammenwirken, beschrieben. Dabei bilden
immer zwei Schubstangen paarweise Schubstangenverschlüsse.
Nachteilig an diesem Verschluss ist, dass die Verriegelung der Tür
nur an zwei Seiten, den gegenüberliegenden Seiten, geschieht.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verriegelungssystem der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, bei dem durch einfache Art über
einen zu betätigenden Schlosshebel eine Mehrfachverriegelung
der Tür an mehreren Seiten erfolgt.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
dass durch Betätigung des Schosshebels dessen rotatorische
Bewegung mittels eines Zahntriebs in translatorische Bewegungen
umgewandelt wird. Dieses geschieht vorzugsweise durch eine Ineinanderverzahnung
eines Teils des Zahntriebs mit den Zahnungen der Zahntriebverbinder.
Erfindungsgemäß greift dabei der Schlosshebel
am Schlosskasten über einen Verbindungsbolzen, der bevorzugt
einen quadratischen, sternförmigen oder runden Querschnitt
aufweist, auf der Achse des Zahntriebs in diesen ein. Die Zahnung
am Umfang des Zahntriebs ist verzahnt mit der gleichgroßen
Zahnung der Zahntriebverbinder. Durch Bewegen des Schlosshebels
bzw. des Zahntriebs werden mittels der Verzahnung die Zahntriebverbinder
mit den dazugehörigen Schubstangen entweder in die eine oder
in die entgegengesetzte Richtung bewegt.
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Alle
Schubstangen im System sind gleich aufgebaut. An dem einen Ende
befindet sich der Verriegelungsbolzen, während an dem anderen
Ende mittels eines Anschlussstückes die Verbindung zu einem
Zahntriebverbinder realisiert wird. Die Verzahnung der an die Schubstange
angeschlossenen Zahntriebverbinder greift in die Verzahnung des Zahntriebs
ein und bei betätigen des Schlosshebels wird die Bewegung
der Schubstange linear fortgesetzt.
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Damit
ein einwandfreies Gleiten und Eingreifen der Zahntriebverbinder
in den Zahntrieb erfolgt sind zusätzlich Führungsschienen
angeordnet. Dadurch ist eine Zwangsführung der Zahntriebverbinder zwischen
dem Zahntrieb und der Führungsschiene und die Verzahnung
zwischen diesen immer gewährleistet.
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Somit
erfolgt zwangsläufig bei Bewegung des Zahntriebs durch
die Verzahnung der Zähne des Zahntriebs mit den Zähnen
der Zahntriebverbinder, dass alle angeordneten Zahntriebverbinder
mit den angeschlossenen Schubstangen zwangsweise in die eine oder
andere Richtung zum Öffnen oder Verriegeln bewegt werden.
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Die
Anordnung der Schubstangen an dem Türblatt ist so ausgeführt,
dass die am Ende der Schubstangen angeordneten Verriegelungsbolzen
in die Schließaufnahmen im Türrahmen bei Schließstellung
eingreifen können.
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An
dem Zahntrieb sind vorzugsweise vier jeweils im rechten Winkel zueinander
angeordnete Zahntriebverbinder für die horizontalen und
vertikalen Bewegungen der Schubstangen angeordnet. Es hat sich gezeigt,
dass es vorteilhaft ist, je zwei sich gegenüberstehende
Zahntriebverbinder in der Ebene parallel zueinander anzuordnen.
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Dadurch,
dass die Ebenen der paarweise angeordneten Zahntriebverbinder verschieden
sind, ist es möglich, dass mittels eines Zahntriebs die
vier Schubstangen gleichzeitig bewegt werden. Dieses geschieht zwischen
Verriegelungsstellung oder der Offenstellung der Verriegelungsbolzen
im Türrahmen.
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Je
nach Einzelfall sind aber auch verschiedene Hübe der Verriegelung
realisierbar. Durch die Fest-/Loselagerführung der Verriegelungspunkte
ist auch bei hohen Anpressdrücken des Türblattes
die Leichtgängigkeit des Systems gewährleistet.
Die Blockierung des Systems wird über den Einbau eines Standardschließzylinders
erreicht. Dabei ist die Anzahl der verwendeten Zylinder beliebig
wählbar. Zur Erhöhung der Einbruchsicherheit sind
die Schließzylinder zusätzlich mit einem Kernzehschutz
ausgestattet, müssen aber nicht.
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Das
Verriegelungssystem ist wahlweise mit einer federbetätigten
Notentriegelungsfunktion ausgestattet. Die Notentriegelung erfolgt über
einen Notentriegelungshebel. Aufgrund der modularen Bauweise kann
das System auch als 2- oder 3-Punkt-Verriegelung adaptiert werden.
Der vierte Verriegelungsbolzen übernimmt im System die
Funktion einer bandseitigen Aushebelsicherung.
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Standardmäßig
werden Verriegelungsbolzen mit einem rechteckigen Querschnitt in
korrosionsbeständiger Ausführung verwendet. Es
ist aber auch möglich, die Verriegelungsbolzen mit einem
anderen Querschnitt, wie beispielsweise rund oder oval auszustatten.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung sowie
aus der in der Anlage der beigefügten Zeichnungen.
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Hierbei
zeigen:
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1 – Eine
Darstellung des Verriegelungssystems
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2 – Vergrößerter
Ausschnitt der Anordnungen am Zahntrieb
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3 – Schematische
Darstellung des Schlosskastens mit Schlosshebel
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung.
Das Türblatt 1 ist inneliegend in einem Türrahmen 2.
Auf dem Türblatt 1 ist der Schlosskasten 3 angeordnet
und der Notentriegelungshebel 10 dargestellt. Ein hier
nicht dargestellter Schlosshebel 4 greift über
den Verbindungsbolzen 11 in den Zahntrieb 7 im
Schlosskasten 3 ein und kann diesen in der Ebene des Türblatts 1 drehen.
Die Zahnung des Zahntriebs 7 greift in die gleichgroße
Zahnung am Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 ein.
Durch Drehen des Schlosshebels 4 bzw. des Verbindungsbolzens 11 entsteht über
den Zahntrieb 7 eine translatorische Bewegung der Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 mit
den angeschlossenen Schubstangen 5.1, 5.2, 5.3, 5.4.
Aus der 1 ist auch zu entnehmen, dass
die an den Enden der Schubstangen 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 angeordneten
Verriegelungsbolzen 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 bei
Schließstellung in den Türrahmen 2 eingreifen.
Die Verriegelung erfolgt dabei in vier Richtungen in der Ebene,
womit ein Aushebeln des Türblattes verhindert wird.
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Die 2 zeigt
die Anordnungen des zentralen Bereichs des Verriegelungssystems,
den Schlosskasten 3. Um einen zentralen Zahntrieb 7 mit am
Umfang angeordneter Zahnung sind vier Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 angeordnet.
Die Zahnung der Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 greift
in die gleichgroße Zahnung des Zahntriebs 7 ein.
Damit ein Ineinandergreifen der Zahnung immer gewährleistet
ist, sind zu jedem Zahntriebverbinder Führungsschienen 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 so
angeordnet, dass die Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 zwangsweise
zwischen den Führungsschienen 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 und
dem Zahntrieb 7 geführt werden. Die Zahntriebverbinder 9.1 und 9.2 sind
räumlich gegenüber angeordnet und befinden sich
auf der gleichen Ebene am Zahntrieb 7. Da die beiden Zahntriebverbinder 9.1, 9.2 an
dem Zahntrieb 7 gegenüber angeordnet sind, ist
die Bewegungsrichtung des Zahntriebverbinders 9.1 zu dem
Zahntriebverbinder 9.2 gegenläufig. Die Zahntriebverbinder 9.3, 9.4 sind
um ca. 90° in der Ebene verdreht zu den Zahntriebverbindern 9.1, 9.2 angeordnet.
Dadurch ist eine Bewegung der Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 in
der Horizontalen und in der Vertikalen möglich. Damit eine
gegenseitige Behinderung der Zahntriebverbinder nicht erfolgt, sind
die Zahntriebverbinder 9.3, 9.4 parallel in gleicher
Ebene, etwas versetzt zu den Zahntriebverbindern 9.1, 9.2,
angeordnet. Die Zahntriebverbinder 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 sind
an den Enden mit den Schubstangen 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 verbunden
und bewegen diese, sobald der Zahntrieb 7 durch den Schlosshebel 4 bewegt
wird in gleichem Maße.
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Die 3 zeigt
wie die 2 den Zahntrieb im Schlosskasten 3 jedoch
mit aufgesetzten Schlosshebel 4. Der Schlosshebel 4 greift
dabei über den Verbindungsbolzen 11 in das Zentrum
des Zahntriebs 7 ein.
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- 1
- Türblatt
- 2
- Türrahmen
- 3
- Schlosskasten
- 4
- Schlosshebel
- 5.1
- Schubstange 1
- 5.2
- Schubstange 2
- 5.3
- Schubstange 3
- 5.4
- Schubstange 4
- 6.1
- Verriegelungsbolzen 1
- 6.2
- Verriegelungsbolzen 2
- 6.3
- Verriegelungsbolzen 3
- 6.4
- Verriegelungsbolzen 4
- 7
- Zahntrieb
- 8.1
- Führungsschiene 1
- 8.2
- Führungsschiene 2
- 8.3
- Führungsschiene 3
- 8.4
- Führungsschiene 4
- 9.1
- Zahntriebverbinder 1
- 9.2
- Zahntriebverbinder 2
- 9.3
- Zahntriebverbinder 3
- 9.4
- Zahntriebverbinder 4
- 10
- Notentriegelungshebel
- 11
- Verbindungsbolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0373068
A1 [0002]
- - DE 2301371 C1 [0003]
- - DE 19507852 C1 [0004]