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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schubumluftventil zur Steuerung
und/oder Regelung eines Fluidflusses zwischen einer ansaugseitigen
ersten Leitung und einer druckseitigen zweiten Leitung eines Verdichters
und/oder Turboladers, umfassend zumindest ein Ventilgehäuse
und zumindest eine Membran wobei die Membran einen Dichtungsbereich
umfasst und durch den Dichtungsbereich ein Dichtungselement in einem
Zwischenraum zwischen dem Ventilgehäuse und einem Gehäuse
des Verdichters und/oder Turboladers bereitgestellt wird.
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Derartige
Schubumluftventile sind in vielfältiger Weise aus dem Stand
der Technik bekannt. Ein Schubumluftventil dient dazu, bei einer
Brennkraftmaschine, der über einen Verdichter bzw. Turbolader verdichtete
Verbrennungsluft zugeführt wird, zu vermeiden, dass sich
ein übermäßiger Überdruck innerhalb
eines Luftzuführstutzens ausbildet, wenn eine in dem Luftansaugstutzen
vorhandene Drosselklappe bei einem Lastwechsel der Brennkraftmaschine
geschlossen wird. Zu diesem Zweck öffnet ein Schubumluftventil
eine Verbindung zwischen einem Ansaugbereich des Verdichters und
einer Druckseite des Verdichters, um einen entsprechenden fluidalen Kurzschluss
zwischen der Ansaug- und Druckseite des Verdichters herzustellen.
Im Normalbetrieb ist das Schubumluftventil geschlossen und wird
durch eine entsprechende Ansteuerung in einem Lastwechselfall geöffnet.
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Beispielsweise
die
DE 190 20 041
A1 offenbart ein Schubumluftventil in Form eines Bypassventilkörpers
für Turbo-Otto-Brennkraftmaschinen, über den eine
Aktuierung des Ventils auf elektromagnetische Weise erfolgt. Dieser
elektromagnetische Antrieb führt jedoch zu einem konstruktiv
aufwendigen Aufbau des Schubumluftventils.
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Zur
Vereinfachung des Aufbaus wurde im Stand der Technik vorgeschlagen,
dass ein entsprechendes Schubumluftventil pneumatisch aktuiert wird.
So offenbart die
US 4,517,803 ein
Turbolader-Kompressor-Ventil. Zum Öffnen des Ventils wird in
einem Steuerraum des Ventils ein Unterdruck angelegt, wobei der
Steuerraum durch eine Membran, die gleichzeitig ein Ventilglied
darstellt, begrenzt wird. Durch den aufgebauten Unterdruck wird
das Ventilglied gegen die Kraft eines Federelementes von einem Ventilsitz
abgehoben und so eine Verbindung zwischen der Ansaugseite und der
Druckseite des Turboladers hergestellt. Dieses Ventil weist jedoch weiterhin
den Nachteil eines hohen konstruktiven Aufbaus auf, welcher insbesondere
die Montage des Ventils an einem Verdichter erschwert. Darüber
hinaus führt der konstruktive Aufbau zu einer hohen Fehleranfälligkeit
und damit einer erniedrigten Funktionssicherheit des Ventils.
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Schließlich
offenbart die
DE 690
05 357 T2 ein gattungsgemäßes Schubumluftventil
in Form einer Ventileinrichtung zur Aufladedruckregelung. Zur Reduzierung
der Bauteilanzahl der Ventileinrichtung wird vorgeschlagen, dass
die Ventileinrichtung ein Gerätegehäuse aufweist,
welches einstückig ausgebildet ist und über Schraubverbindungen
derartig mit einem Gehäuse eines Laders verbunden ist,
dass eine einen Steuerraum begrenzende Membran in einem Kontaktbereich
zwischen dem Gerätegehäuse und dem Gehäuse
des Verdichters derartig angeordnet ist, dass der in diesem Bereich
angeordnete Membranteil einen Dichtungsbereich bereitstellt, um eine
Abdichtung dieser Kontaktfläche zu erzielen.
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Nachteilig
bei diesem Ventil ist jedoch, dass auf konstruktiv aufwendige Weise,
nämlich durch Bereitstellung eines Rastteils, welches innerhalb
einer Abstützung geführt wird, verhindert werden
muss, dass ein mit der Membran verbundener Ventilteller, der ein
Ventilglied darstellt, aus dem Gehäuse, insbesondere aufgrund
einer durch eine Druckfeder aufgebauten Kraft und damit die Membran,
aus dem Gehäuse herausfallen kann. Darüber hinaus
weist auch dieses Ventil eine große Anzahl von Einzelelementen auf,
insbesondere ist das Ventilglied aus drei Einzelelementen in Form
der Membran, dem Ventilteller und einem rohrförmigen Halter,
mittels dem die Membran zwischen dem Ventilteller und dem Halter
eingeklemmt wird, aufgebaut. Ferner ist eine Montage der Ventileinrichtung
an dem Gehäuse des Laders aufwendig. So ist bei einem Aufsetzen
der Ventileinrichtung, insbesondere des Gerätegehäuses
auf dem Gehäuse des Verdichters, die separate Positionierung
des Dichtbereichs der Membran im Kontaktbereich des Gerätegehäuses
und des Gehäuses notwendig, wobei diese Positionierung
dann erfolgen muss, wenn das Gehäuse gegen die durch die Druckfeder
aufgebaute Kraft auf das Gehäuse des Laders und den durch
das Gehäuse des Laders gebildeten Ventilsitz gedrückt
werden muss. Dies kann insbesondere zu einer unzureichenden Positionierung
des Dichtbereichs der Membran führen und somit zu Fehlfunktionen
des Schubumluftventils.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das gattungsgemäße
Schubumluftventil derartig weiterzuentwickeln, dass die Nachteile
des Standes der Technik überwunden werden, insbesondere ein
Schubumluftventil bereitgestellt wird, welches auf eine einfache
Weise an ein Gehäuse eines Verdichters des Turboladers
montiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Membran in dem Dichtungsbereich verliersicher mit dem Ventilgehäuse
verbunden ist.
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Dabei
kann ein erfindungsgemäßes Schubumluftventil ferner
gekennzeichnet sein durch zumindest eine Verbindungseinrichtung
zur Verbindung der Membran mit dem Ventilgehäuse in dem
Dichtungsbereich, wobei vorzugsweise die Verbindungseinrichtung
zumindest eine Clips-, Rast-, Steck- und/oder Einknüpfeinrichtung
umfasst und/oder die Membran in dem Dichtungsbereich zumindest eine erste
Verbindungsvorrichtung und das Ventilgehäuse zumindest
eine mit der ersten Verbindungsvorrichtung in Wirkverbindung bringbare
zweite Verbindungsvorrichtung umfasst, insbesondere die erste Verbindungsvorrichtung
und/oder die zweite Verbindungsvorrichtung zumindest eine Verbindungsöffnung,
eine Verbindungsbohrung, eine Verbindungsvertiefung, eine Rastnase
und/oder einen Einknüpfstift umfasst.
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Weiterhin
schlägt die Erfindung vor, dass die Membran mittels zumindest
einem Verankerungselement mit zumindest einem Ventilteller mechanisch verbunden
ist, wobei das Verankerungselement zumindest einen Verankerungsdurchbruch,
zumindest einen Verankerungshinterschnitt, zumindest eine Oberflächenstrukturierung
des Ventiltellers und/oder zumindest eine Einknüpfkante
umfasst.
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Auch
ist bevorzugt, dass die Membran und/oder der Ventilteller mittels
zumindest eines Rückstellelementes, vorzugsweise umfassend
zumindest ein Federelement, in eine erste Position, insbesondere
eine Verschlussposition, zwingbar ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Schubumluftventil kann dadurch
gekennzeichnet sein, dass durch das Ventilgehäuse einerseits
und die Membran und/oder den Ventilteller andererseits zumindest
ein Steuerraum begrenzt wird, wobei das Ventilgehäuse vorzugsweise
einen mit dem Steuerraum in fluidaler Verbindung stehenden Druckanschluss
umfasst.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass der Ventilteller mittels zumindest einer
Fixiereinrichtung in einer zweiten Position, insbesondere einer Öffnungsposition
des Ventils, fixierbar ist, wobei die Fixiereinrichtung vorzugsweise
eine in dem Ventilteller ausgebildete Fixieröffnung umfasst,
in die zumindest ein Fixierstift einführbar ist, wobei
vorzugsweise der Fixierstift durch den Druckanschluss in den Steuerraum einführbar
ist und/oder ferner in zumindest einer Fixieröffnung und/oder
Fixiervertiefung eines Führungselementes anordbar ist.
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Auch
ist bevorzugt, dass zumindest ein Führungselement vorgesehen
ist, wobei das Führungselement vorzugsweise einstückig
mit dem Ventilgehäuse ausgebildet ist und/oder mittels
des Führungselementes der Ventilteller, insbesondere bei
einer Bewegung des Ventiltellers aus der ersten Position und/oder
zweiten Position des Ventils und/oder in die erste Position und/oder
die zweite Position des Ventils führbar ist.
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Eine
besondere Ausführungsform des Schubumluftventils kann dadurch
gekennzeichnet sein, dass das Ventilgehäuse, der Ventilteller
und/oder das Führungselement zumindest bereichsweise ein,
vorzugsweise glasfaserverstärktes, Kunststoffmaterial, insbesondere
Polyamid, wie PA46-GF40, umfasst.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass die Membran zumindest bereichsweise gewebeverstärkt ist
und/oder zumindest bereichsweise Fluorsilikon umfasst.
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Schließlich
wir mit der Erfindung besonders bevorzugt, dass das Schubumluftventil
lediglich aus dem Ventilgehäuse, dem Rückstellelement,
dem Ventilteller und der Membran besteht und/oder das Führungselement
einstückig mit dem Ventilgehäuse, die erste Verbindungsvorrichtung
einstückig mit der Membran, die zweite Verbindungsvorrichtung
einstückig mit dem Ventilgehäuse und/oder das
Verankerungselement einstückig mit dem Ventilteller ausgebildet
ist bzw. sind.
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Der
Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde,
dass dadurch, dass die Membran mit dem Ventilgehäuse verliersicher
verbunden wird, der Montagevorgang des Schubumluftventils an einem
Gehäuse eines Verdichters wesentlich vereinfacht werden
kann. Unter einer verliersicheren Befestigung bzw. -verbindung der
Membran an dem Gehäuse ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
zu verstehen, dass eine Lösung einer Verbindung zwischen dem
Gehäuse und der Membran grundsätzlich, insbesondere
auf eine nicht destruktive Weise, möglich ist, jedoch die
während eines normalen Transports und die während
einer Montage des Schubumluftventils an einem Gehäuse eines
Verdichters bzw. Turboladers aufhebenden Kräfte nicht ausreichen, um
eine Verbindung zwischen dem Gehäuse und der Membran zu
lösen. Durch diese verliersichere Befestigung wird erreicht,
dass ein Monteur sich nicht mit der Positionierung der Membran in
einem Zwischenbereich zwischen dem Schubumluftventil und dem Gehäuse
des Verdichters bzw. Turboladers beschäftigen muss, insbesondere
eine bestmögliche Positionierung der Membran, die im Zwischenbereich
zwischen dem Schubumluftventil und dem Gehäuse des Verdichters
bzw. Turboladers als Dichtungselement dient, sichergestellt ist.
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Diese
vereinfachte Montage kann ferner dadurch unterstützt werden,
dass das Schubumluftventil eine Transportsicherung derart aufweist,
dass der Ventilteller bei aktivierter Transportsicherung in eine Position,
die einer Öffnungsposition des Schubumluftventils entspricht,
gehalten wird, insbesondere wird dadurch bewirkt, dass der Ventilteller
bei einer Montage des Schubumluftventils an dem Gehäuse des
Verdichters nicht in Kontakt mit dem Ventilsitz gelangt und die
Montage nicht gegen eine durch ein Rückstellelement aufgebaute
Federkraft erfolgen muss, was die Montage deutlich vereinfacht.
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Schließlich
wird durch die zuvor beschriebenen Maßnahmen, und darüber
hinaus die Ausbildung des Ventilglieds als ein Verbundbauteil, welches
ausschließlich den Ventilteller und die Membran umfasst, eine
Fehlfunktion des Schubumluftventils vermieden, indem der konstruktive
Aufbau des Ventils weiter vereinfacht wird, insbesondere die Anzahl
von Einzelelementen des Schubumluftventils weiter verringert wird
und so die Funktionssicherheit des Ventils erhöht wird.
Diese Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus wird insbesondere
dadurch erreicht, dass der Ventilteller entsprechende Verankerungselemente
aufweist, die beispielsweise durch entsprechende Hinterschnitte
bzw. Durchbrechungen gebildet ist, die bewirken, dass bei einem
Anvulkanisieren der Membran an dem Ventilteller das Membranmaterial
die Verankerungselemente umschließt bzw. durch diese hindurchtritt,
um so eine mechanische Verbindung der Membran mit dem Ventilteller
bereitzustellen.
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Alle
diese zuvor beschriebenen Maßnahmen bewirken, dass das
Schubumluftventil als ein einzelnes ZSB-Bauteil bereit gestellt
werden kann und auf einfache Weise an dem Verdichter bzw. Turbolader montiert
werden kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand von schematischen Zeichnungen im Detail erläutert werden.
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Dabei
zeigt:
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1 eine
perspektivische Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes
Schubumluftventil in einer Betriebsposition, in der die Transportsicherung
aktiviert ist;
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2 eine
Querschnittsansicht des Schubumluftventils der 1 in
einer weiteren Betriebsposition;
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3a eine
Querschnittsansicht des Schubumluftventils der 1 in
dem Zustand, in dem die Transportsicherung aktiviert ist; und
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3b eine
Detailansicht der 3a gemäß dem
Ausschnitt A.
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1 zeigt
eine perspektivische Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes
Schubumluftventil 1. Das Schubumluftventil 1 umfasst
ein Ventilgehäuse 3, in welches drei Stahldistanzbuchsen 5 eingelassen sind,
die es ermöglichen, das Ventilgehäuse 3 über entsprechende
Verbindungselemente, beispielsweise Schrauben, mit einem Gehäuse
eines Verdichters zu verbinden. Dabei dienen die Distanzbuchsen 5 zur Drehmomentabstützung
und zur Entlastung des Ventilgehäuses 3, welches
insbesondere ein Kunststoffmaterial umfasst bzw. aus einem Kunststoffmaterial gebildet
ist. An dem Ventilgehäuse 3 ist ferner ein Druckanschluss 7 angeordnet,
der es ermöglicht, das Schubumluftventil 1 mit
einer nicht dargestellten pneumatischen Steuerleitung zu verbinden.
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Das
Schubumluftventil 1 weist ferner Verbindungseinrichtungen
auf, die es ermöglichen, eine in 1 nicht
dargestellte Membran des Schubumluftventils 1 in der erfindungsgemäßen
Form verliersicher mit dem Ventilgehäuse 3 zu
verbinden. Dazu weist die Membran erste Verbindungsvorrichtungen in
Form von Einknüpfstiften 9 auf, während
das Ventilgehäuse 3 zweite Verbindungseinrichtungen
in Form von Verbindungsöffnungen, die durch Bohrungen 11 gebildet
sind, aufweist, in die die Einknüpfstifte 9 eingeknüpft
werden, um eine Einknüpfverbindung zwischen der Membran
und dem Ventilgehäuse 3 bereitzustellen. Die Verbindungseinrichtungen
sind mehrfach über den Umfang des Ventilgehäuses 3 verteilt
und stellen somit eine mechanische Verankerung der Membran an dem
Kunststoffventilgehäuse 3 bereit.
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In 1 ist
ferner dargestellt, dass das Schubumluftventil 1 eine Fixiereinrichtung
umfasst, die es ermöglicht, insbesondere während
eines Transports des Schubumluftventils vor einer Montage an einem
Verdichtergehäuse, das Ventil in einer Öffnungsposition,
wie später erläutert werden wird, zu fixieren.
Zu diesem Zweck ist ein Fixierstift 13 durch den Druckanschluss 7 in
das Innere des Ventilgehäuses 3 eingeführt.
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In 2 ist
eine Querschnittsansicht des Schubumluftventils 1 in einer
weiteren Betriebsposition dargestellt. Wie 2 zu entnehmen
ist, wird das Ventilgehäuse 3 an einem Gehäuse 15 eines
Verdichters bzw. Turboladers befestigt, und zwar über Schrauben 17,
die durch die Distanzbuchsen 5 geführt sind.
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In
dem Gehäuse 15 ist eine erste Leitung 19, die
mit einer Ansaugseite des Verdichters verbunden ist, vorhanden.
Darüber hinaus umfasst das Gehäuse 15 eine
zweite Leitung 21, die mit der Druckseite des Verdichters
verbunden ist. Das Schubumluftventil 1 umfasst ferner die
bereits zuvor erwähnte Membran 23. Die Membran 23 umfasst
insbesondere ein Fluorsilikon, welches eine Gewebeverstärkung
aufweist. Die Membran 23 ist mechanisch mit einem Ventilteller 25 verbunden.
Dazu ist die Membran 23 an dem Ventilteller 25 angespritzt
bzw. an diesen anvulkanisiert. Der Ventilteller 25 umfasst
insbesondere ein mit Glasfaser verstärktes Kunststoffmaterial,
insbesondere Polyamid, beispielsweise PA46-GF40.
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Zur
Verbesserung der mechanischen Verbindung zwischen dem Ventilteller 25 und
der Membran 23 sind in dem Ventilteller 25 Verankerungselemente in
Form von Verankerungshinterschnitten 27 und Verankerungsdurchbrüchen 29 ausgebildet,
die bei einer Umspritzung des Ventiltellers 25 mit der
Membran 23 mit Membranmaterial gefüllt werden
bzw. durch die Membranmaterial hindurchtritt, um eine mechanische
Anbindung bzw. einen mechanischen Festsitz der Membran 23 an
dem Ventilteller 25 durch eine mechanische Verankerung
zu erzielen. Der Ventilteller 25 weist darüber
hinaus einen zylinderförmigen Bereich 31 auf.
Dieser Bereich 31 wechselwirkt mit einem Führungselement 33,
welches als einstückig mit dem Ventilgehäuse 3 ausgebildeter
Kolben ausgeformt ist. Mittels des Führungselementes 33 wird
der Ventilteller 25, insbesondere in dem Bereich 31 derartig
geführt, dass stets eine zentrierte Position relativ zu
einem durch das Gehäuse 15 bereitgestellten Ventilsitz 35 gegeben
ist, um eine bestmögliche Schließwirkung des Ventils
bzw. einen bestmöglichen Dichtsitz auf dem Ventilsitz 35 sicherzustellen.
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Wie 2 darüber
hinaus zu entnehmen ist, ist innerhalb des Ventilgehäuses 3 ein
Steuerraum 37 ausgebildet, der durch das Ventilgehäuse 3 und
die Membran 23 begrenzt wird. Über den Druckanschluss 7 kann
ein Druck innerhalb des Steuerraums 37 variiert werden.
In 2 ist das Schubumluftventil 1 in einer
ersten Position dargestellt. Diese erste Position entspricht der
Verschlussposition des Schubumluftventils 1, bei der die
Membran 23 auf dem Ventilsitz 35 aufliegt und
so eine Verbindung zwischen der ersten Leitung 19 und der
zweiten Leitung 21 geschlossen bzw. abgedichtet ist. Die
Dichtwirkung der Membran 23 wird durch die Formgebung des
Ventiltellers 25 im Bereich 39 derartig unterstützt, dass über
den Umfang des Ventilsitz 35 eine gleichbleibende Flächenpressung
der Membran 23 auf dem Ventilsitz 35 erreicht
wird, also die Dichtgeometrie der Membran 23 durch den
Ventilteller 25 unterstützt wird. Der Ventilteller 25 bzw.
die Membran 23 werden über ein Rückstellelement
in Form einer Feder 41 in die erste Position gezwungen.
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Erfindungsgemäß weist
die Membran 23 darüber hinaus einen Dichtungsbereich 43 auf,
der durch den umlaufenden Rand der Membran 23 gebildet
wird. Dieser Dichtungsbereich ist in der Einbausituation des Schubumluftventils 1 zwischen
dem Ventilgehäuse 3 und dem Gehäuse 15 des
Verdichters angeordnet und bewirkt eine Abdichtung zwischen dem
Ventilgehäuse 3 und dem Gehäuse 15,
wobei eine entsprechende geometrische Ausgestaltung der Membran 23 eine
vorteilhafte Dichtgeometrie bereitstellt.
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Wird
am Steuerraum 37 ein Unterdruck angelegt, also über
den Druckanschluss 7 ein Druck angelegt, der geringer als
ein Umgebungsdruck ist, insbesondere geringer ist, als eine durch
die zweite Leitung 21 auf die Membran wirkende Druckkraft,
wird der Ventilteller 25 gegen die Kraft der Feder 41,
die beispielsweise eine Federkonstante von 0,5 N/mm aufweist und ein Öffnen
des Schubumluftventils 1 bei einer Kraft von 12 Newton
ermöglicht, in 2 nach oben ausgelenkt. Dabei
wird der Ventilteller 25 und damit die Membran 23 durch
das Führungselement 33, das in den Bereich 31 des
Ventiltellers 25 hineinragt, geführt. Hierbei
ist zu beachten, dass das Führungselement 33 insbesondere
einen sternförmigen Querschnitt in der dargestellten Ausführungsform aufweist,
so dass eine Führung des Ventiltellers 25 in axiale
Richtungen sichergestellt wird und radiale Bewegungen des Ventiltellers 25 weitestgehend
vermieden werden.
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Durch
Anlegen des Unterdrucks in dem Steuerraum 37 wird das Schubumluftventil 1 also
in eine zweite Position, insbesondere eine Öffnungsposition, überführt.
Bei dem Schubumluftventil 1 ist insbesondere beachtlich,
dass dieses im Vergleich zu aus dem Stand der Technik vorbekannten
Schubumluftventilen eine verringerte Bauteilanzahl aufweist, insbesondere
dass das Schubumluftventil 1 lediglich vier Einzelkomponenten,
nämlich das Ventilgehäuse 3, das Federelement 41,
den Ventilteller 25 und die Membran 23 umfasst.
Diese Bauteilreduzierung wird insbesondere dadurch erreicht, dass
die Membran 23 an dem Ventilteller 25 über
entsprechende Verankerungselemente fixiert ist, so dass im Vergleich
zu aus dem Stand der Technik bekannten Schubumluftventilen der Ventilteller 25 einteilig
ausgebildet werden kann. Durch diese Reduzierung der Bauteilanzahl
des Schubumluftventils wird ein Schubumluftventil bereitgestellt,
welches ein einzelnes ZSB-Bauteil darstellt und so eine einfache
Montage eines Verdichters, insbesondere durch Kombination des Verdichters
mit dem Schubumluftventil, ermöglicht wird.
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Um
den Montageaufwand weiter zu reduzieren, ist neben der verliersicheren
Fixierung der Membran 23 an dem Ventilgehäuse 3 vorgesehen,
dass das Schubumluftventil 1 in einem Auslieferungszustand
vor einer Montage an dem Gehäuse 15 mittels der
bereits zuvor erwähnten Fixiereinrichtung in einer Transportsicherungsposition,
die insbesondere der zweiten Öffnungsposition des Schubumluftventils 1 entspricht,
gehalten wird.
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Wie 3a,
die das Schubumluftventil 1 in einer Querschnittsansicht
zeigt, zu entnehmen ist, greift der Fixierstift 13, der
durch den Druckanschluss 7 in den Steuerraum 37 hineinreicht,
in eine in dem Ventilteller 25 ausgebildete Fixieröffnung 45 ein.
Dabei befindet sich das Schubumluftventil in der in 1 dargestellten
Betriebsposition. Diese Fixieröffnung 45 ist in 3b,
die einen Ausschnitt A der 3a darstellt,
deutlicher dargestellt. Wie 3a im
Vergleich zu 2 zu entnehmen ist, befindet
sich das Schubumluftventil 1 in einer zweiten Position,
die insbesondere einer Öffnungsposition des Schubumluftventils
entspricht. Dies führt dazu, dass bei einer Montage des
Schubumluftventils 1 auf dem Gehäuse 15 ein
Abstand zwischen dem Ventilsitz 35 und dem Ventilteller 25 bzw.
der Membran 23 besteht, so dass das Schubumluftventil bzw.
das Ventilgehäuse 3, insbesondere nicht gegen
die Kraft der Feder 41 auf die Oberfläche des
Gehäuses 15 aufgepresst werden muss bzw. eine
seitliche Verschiebung des Ventilgehäuses 3, insbesondere
zur Ausrichtung der Distanzbuchsen 5 relativ zu Öffnungen
im Gehäuse 15 zur Einbringung der Schrauben 17,
durchgeführt werden kann, ohne dass ein Kontakt der Membran 23 mit dem
Ventilsitz 35 besteht. Ansonsten könnte es bei einer
Bewegung des Ventilgehäuses 3 zu einer Beschädigung
der Membran 23 und somit zu einer Fehlfunktion des Schubumluftventils 1 kommen.
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Ist
das Schubumluftventil 1 bzw. das Ventilgehäuse 3 auf
dem Gehäuse 15 befestigt, wird der Fixierstift 13 entfernt,
wodurch das Schubumluftventil 1 in die in der 2 dargestellte
erste Position bzw. Verschlussposition überfährt
wird. Vorteilhaft an der den dem Schubumluftventil 1 ausgebildeten
Fixiereinrichtung ist ferner, dass neben der Fixieröffnung 45 keine
weiteren konstruktiven Veränderungen des Ventilgehäuses
bzw. Schubumluftventils 1 vorgenommen werden müssen,
indem der Druckanschluss 7 zur Fixierung des Fixierstiftes 13 verwendet
wird.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen und
Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen sein.
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- 1
- Schubumluftventil
- 3
- Ventilgehäuse
- 5
- Distanzbuchse
- 7
- Druckanschluss
- 9
- Einknüpfstift
- 11
- Bohrung
- 13
- Fixierstift
- 15
- Gehäuse
- 17
- Schraube
- 19
- Leitung
- 21
- Leitung
- 23
- Membran
- 25
- Ventilteller
- 27
- Verankerungshinterschnitt
- 29
- Verankerungsdurchbruch
- 31
- Bereich
- 33
- Führungselement
- 35
- Ventilsitz
- 37
- Steuerraum
- 39
- Bereich
- 41
- Feder
- 43
- Dichtungsbereich
- 45
- Fixieröffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19020041
A1 [0003]
- - US 4517803 [0004]
- - DE 69005357 T2 [0005]