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Die
Erfindung betrifft einen Kolben aus elastischem Material zum Auspressen
von Füllsubstanzen
aus einem Behälter
unter Druckbelastung, wobei der Kolben eine Kolbenumfangswand und
eine Stirnwand aufweist, und wobei die Stirnwand im unbelasteten
Zustand eine in Auspressrichtung gewölbte Form aufweist.
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Derartige
Kolben, kommen im Zusammenhang mit einem als Kartusche ausgebildeten
zylindrischen Behälter
zur Anwendung. Eine solche Kartusche wird typischerweise in eine
Kartuschen-Pistole eingesetzt und zum Ausfugen und Abdichten von
beispielsweise Nassräumen
verwendet. Das hierfür benötigte Werkzeug
umfasst eine mit dem Fugenmaterial befüllte Kunststoffkartusche, an
deren einem Ende ein so genannter Dom angebracht ist, über den mittels
einer beispielsweise aufschraubbaren Düse das Fugenmaterial austreten
kann, wenn an ihrem anderen, offenen Ende über den Kolben ein entsprechender
Druck auf das Fugenmaterial beziehungsweise die Füllsubstanz
in der Kartusche ausgeübt wird.
Zum Auspressen der Füllsubstanz
wird der Kolben in der Regel mechanisch durch einen schiebenden
Stempel verschoben. Dabei führt
der Kolben eine geradlinige Bewegung vom offenen Ende der Kartusche
zu dem Ende mit dem Dom und der aufgesteckten, aufgerasteten oder
aufgeschraubten Düse hin
aus.
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In
der praktischen Anwendung zeigt sich jedoch, dass derart bekannte
Kolben häufig
beim linearen Verfahren nicht dicht genug mit der Innenoberfläche der
den Kolben umgebenden Kartusche abschließen, weswegen die Füllsubstanz
nicht gänzlich abgestreift
wird und daher teilweise Rückstände der Füllsubstanz
in der Kartusche verbleiben. Dies ist vor allem im professionellen
Anwendungsbereich unerwünscht.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit möglichst
einfachen Mitteln das Abstreifverhalten eines Kolbens zu verbessern.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Kolben der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass unter Druckbelastung die Stirnwand in einen Zustand geringerer
Wölbung
verformbar ist, und dass die Stirnwand dabei zumindest in einem Übergangsbereich
von der Stirnwand zur Kolbenumfangswand radial aufgeweitet ist.
Diese radiale Aufweitung, die sich unter der Druckbelastung des
Auspressvorgangs einstellt, hat zur Folge, dass deutlich weniger
Rückstände der
Füllsubstanz
an der Innenseite des Behälters
(wobei der Behälter
z. B. die Form einer Kunststoff-Kartusche aufweist) zurück bleiben.
Durch eine entsprechende Abstimmung der radialen Aufweitung auf
die auszupressende Substanz und den Behälter ist es möglich, die
Füllsubstanz
ohne wesentliche Rückstände an der
zylindrischen Innenoberfläche
des Behälters
bzw. der Kunststoffkartusche herauszupressen. Dabei wird die gesamte
Füllsubstanz
(z. B. Silikon) während
des Auspressvorgangs kontinuierlich in Auspressrichtung vor dem
Kolben hergeschoben. Das rückstandslose Auspressen
erlaubt eine saubere und ökonomischere
Nutzung von befüllten
Kartuschen, vor allem im professionellen Anwendungsbereich.
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Die
Aufweitung des Kolbens in radialer Richtung ist eine Folge der elastischen
Verformbarkeit des Kolbens, insbesondere eine Folge der elastischen
Verformbarkeit der gewölbten
Stirnwand. Wird der Kolben mittels einer Vorwärtsbewegung in Auspressrichtung
auf die auszupressende Füllsubstanz zu
bewegt, so wird die Stirnwand des erfindungsgemäßen Kolbens zumindest teilweise
entgegen der Vorschubsrichtung verformt. Die Verformung entgegen
der Vorschubsrichtung (eine Art „begrenztes Eindrücken der
Stirnwand") bewirkt
ihrerseits die Aufweitung der gewölbten, bzw. sphärisch ausgebildeten
Stirnwand in radialer Richtung auf die Innenwand des Behälters zu.
Die Folge ist, dass der umlaufende Rand der Stirnwand bzw. der Übergangsbereich
von Stirnwand zur Kolbenumfangswand verstärkt an die Innenseite des Behälters gedrückt wird.
Hieraus resultiert die verbesserte Dichtwirkung des Kolbens beim
Auspressen. Damit der Kolben und insbesondere seine Stirnwand verformbar
sind, ist der Kolben aus einem elastischen Material, typischerweise
einem Kunststoff, gefertigt. Der als Kartusche ausgebildete Behälter ist üblicherweise
ebenfalls aus einem elastischen Kunststoff hergestellt, sodass bei
einer relativ starken radialen Aufweitung des erfindungsgemäßen Kolbens
der Behälter
in einem gewissen Rahmen nachgeben kann, ohne dass es zu einem Verkeilen
von Kolben und Behälter
kommt.
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Der
Behälter
ist typischerweise zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch ausgebildet.
Ebenso ist in der Regel die Kolbenumfangswand zylindrisch, insbesondere
kreiszylindrisch ausgebildet. Der Behälter und der Kolben können jedoch
prinzipiell auch andere Querschnitte wie z. B. ovale, eckige (beliebige
Vielecke) oder Kombinationen hieraus aufweisen.
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Beispiele
für eine
Wölbung
im Sinne der Erfindung sind jegliche Erhebungen der Stirnwand in Auspressrichtung.
Derartige Erhebungen ergeben sich beispielsweise aus Rundungsprofilen,
die um eine Mittelachse des Kolbens rotiert wurden. Bei dem erfindungsgemäßen Kolben
handelt es sich in der Regel um ein rotationssymmetrisches Bauteil.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kolbens
ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Kolbenumfangswand ein mindestens
teilweise umlaufender Abschnitt ausgebildet ist, der im Vergleich
zur restlichen Kolbenumfangswand eine geringere Wandstärke aufweist.
Somit wird die Kolbenumfangswand partiell geschwächt, wodurch eine Art umlaufendes,
zumindest aber teilweise umlaufendes, Scharnier entsteht. Durch
ein derartiges Scharnier (Ringscharnier bzw. Filmscharnier) wird der
Vorgang der radialen Aufweitung der Stirnwand in vorteilhafter Weise
unterstützt.
Der umlaufende Abschnitt der Kolbenumfangswand ist in der Lage,
der radialen Aufweitung der Stirnwand besser zu folgen, da er eine
geringere Wandstärke
aufweist und somit der Aufweitung weniger Widerstand entgegensetzt, als
eine Kolbenumfangswand mit durchgehend gleicher Wandstärke. Der
Abschnitt bzw. das Ringscharnier kann z. B. auch als Kerbe, Nut,
Einbuchtung, Ausnehmung oder Rille ausgebildet sein. Auch eine Serie
punktueller Bohrungen in der Kolbenumfangswand kann den umlaufenden
Abschnitt darstellen. Eine ausreichende Höhe des umlaufenden Abschnitts
(z. B. ¼ der
Kolbenhöhe)
stellt eine gute Scharnierwirkung sicher.
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Der
zumindest teilweise umlaufende Abschnitt kann auch an einem Kolben
aus zähelastischem
und/oder gummielastischem Material ausgebildet sein, dessen Stirnfläche in einen
Mittelabschnitt und einen ringförmigen
Außenabschnitt
unterteilt ist, wobei der Mittelabschnitt formstabil ist und sich
der gegenüber radial
wirkenden Kräften
ausgesteifte Außenabschnitt
unter Druckbelastung aufweitet. Bei einem derartigen Kolben kann
der Mittelabschnitt über
eine erste Verbindungsstelle mit dem Außenabschnitt verbunden sein
und der Außenabschnitt
mit der Kolbenumfangswand über
eine zweite Verbindungsstelle verbunden sein, wobei die erste Verbindungsstelle
in Auspressrichtung des Kolbens gegenüber der zweiten Verbindungsstelle
zurückversetzt
ist. Weiterhin kann der Außenabschnitt
und der Mittelabschnitt eines derartigen Kolbens eine ringförmige oder
durch mehrere Ringabschnitte gekennzeichnete Vertiefung ausbilden,
wobei die Vertiefung eine koaxial zur Kolbenumfangswand angeordnete, erste
Teilfläche
und eine mit der ersten Teilfläche
verbundene zweite, den Außenabschnitt
bildende, Teilfläche
umfasst, und wobei sich die zweite Teilfläche in Auspressrichtung und
in radialer Richtung aufweitet und an der Kolbenumfangswand endet.
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Bei
einer Weiterbildung der obigen Ausführungsform schließt der Abschnitt
geringerer Wandstärke
unmittelbar an den Übergangsbereich
von der Stirnwand zu der Kolbenumfangswand an. Somit bleiben die
Scharnierwirkung des Abschnitts und auch die radiale Aufweitung
in vorteilhafter Weise auf den unmittelbaren Übergangsbereich begrenzt. Der restliche
Teil des Kolbens, insbesondere die Kolbenumfangswand bildet dann
weiterhin eine stabile Einheit.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass am Übergangsbereich von der Stirnwand
zur Kolbenumfangswand mindestens eine Dichtkante ausgebildet ist.
Die Dichtkante gleitet während
des Auspressvorgangs an der Innenseite des in der Regel zylindrischen
Behälters
entlang. Die Ausbildung einer definierten Dichtkante begünstigt ein
sauberes, komplettes und somit rückstandsfreies
Auspressen der Füllsubstanz aus
dem zylindrischen Behälter
oder der Kartusche.
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Besonders
bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der die Kolbenumfangswand
auf ihrer Außenseite
mindestens eine Dichtlippe aufweist. Dann ist in vorteilhafter Weise
eine erhöhte
Sicherheit gegeben, dass auch bei einer möglicherweise verletzten Dichtkante
die Füllsubstanz
möglichst rückstandsfrei
aus dem zylindrischen Behälter
oder der Kartusche ausgepresst werden kann.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der der Kolben pressluftbelastbar ist. Somit ist der Kolben
zusammen mit dem zylindrischen Behälter vielseitig einsetzbar.
Insbesondere ist eine Automatisierung im größeren Umfang in professionellen Anwendungsbereichen
möglich.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben durch einen mechanisch
verschiebbaren Stempel druckbelastbar ist. Mechanisch verschiebbare
Stempel erlauben in sehr einfacher Art und Weise eine Kontrolle über den
Auspressvorgang der Füllsubstanz.
Es lassen sich z. B. in Form von Kartuschen-Pistolen effektive Hilfsgeräte aufbauen,
die eine gute Handhabung sowohl im privaten als auch im professionellen
Anwendungsbereich erlauben.
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Besonders
bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der am Kolben
im Übergangsbereich
von der Stirnwand zu der Kolbenumfangswand Versteifungselemente
ausgebildet sind. Die Versteifungselemente sind dabei sowohl an
die Stirnwand als auch an die Kolbenumfangswand angeformt. Die Versteifungselemente
sind in der Regel an der Kolbeninnenseite als Rippen ausgebildet.
Die derartig ausgebildeten Versteifungselemente können als
Anlagepunkte für
einen Stempel zum mechanischen Auspressen der Füllsubstanz dienen.
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Bei
einer Weiterbildung der vorhergehenden Ausführungsform nimmt der Versteifungsgrad
der Versteifungselemente in radialer Richtung zum Kolbenaußenumfang
hin zu. Derart ausgebildete Kolben besitzen eine Versteifungsgeometrie,
durch die sich der Kolben in Kolbenumfangsrichtung einfacher aufweiten
lässt,
während
die Umfangsspannungen im Kolben minimiert werden. Unter Versteifungsgrad wird
die Anzahl von versteifenden Elementen pro Fläche verstanden. Ein in radialer
Richtung zunehmender Versteifungsgrad kann beispielsweise dadurch realisiert
werden, dass sich radial verlaufende Rippen zum Kolbenaußenumfang
hin immer häufiger verzweigen
und somit die Anzahl an Rippen pro Flächeneinheit in der Nähe des Übergangsbereichs
von der Kolbenumfangswand zur Stirnwand im Vergleich zur Stirnwandmitte
erhöht
ist.
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Eine
weitere Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnwand
weitere Versteifungsmittel ausgebildet sind, die sich an die Versteifungselemente
anschließen,
wobei die Versteifungsmittel in Richtung Stirnwandmitte verlaufen.
Die Versteifungsmittel verhindern eine rein lokale Verformung der
Stirnwand (z. B. Verformen durch Beulen) und verleihen der Stirnwand
eine ausreichende Stabilität,
um den Anpressdruck des Kolbens auf den Behälter weiterleiten zu können. Darüber hinaus
ist somit eine Kolbenaufweitung bereits bei geringen Stirnwandverformungen
möglich.
Durch die Aufweitungsmöglichkeit
in Umfangsrichtung entstehen während
der Aufweitung keine höheren
Umfangsspannungen im Kolben. Die Versteifungsmittel sind typischerweise
an der Innenseite der Stirnwand ausgebildet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist eine zusätzliche Versteifung an der
Stirnwand ausgebildet, wobei die zusätzliche Versteifung im Bereich
der Mitte der Stirnwand ausgebildet ist. Dadurch kann eine Wölbungsveränderung
der Stirnwand auch bei höheren
Gegendrücken
(während
des Auspressens) begrenzt werden. Die zusätzliche Versteifung ist in
der Regel nicht an die anderen Versteifungsmittel und/oder Versteifungselemente
angeformt, sondern isoliert an der Stirnwand angebracht. Eine derartige Versteifung
kann z. B. die Form eines Hohlzylinders aufweisen. Die zusätzliche
Versteifung ist in der Regel an der Innenseite der Stirnwand ausgebildet.
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Grundsätzlich können alle
Versteifungen (die Versteifungselemente und/oder die Versteifungsmittel
und/oder die zusätzliche
Versteifung) auch auf der Außenseite
der Stirnwand ausgebildet sein. Dabei ragen die Versteifungen in
den durch den Kolben und den Behälter
(Kartusche) begrenzten Raum hinein.
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Eine
Versteifung (Versteifungselemente und/oder Versteifungsmittel und/oder
zusätzliche Versteifungen)
kann z. B. als Rippe, Steg oder ähnliches
ausgebildet sein. Unter Versteifung wird jedoch ebenso eine lokale
Materialdickenerhöhung
oder eine lokale Aussparung/Verringerung der Materialstärke einer
Kolbenwand verstanden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kolbens
ist der Kolben aus Low Density Polyethylen (LDPE), High Density
Polyethylen (HDPE), Polypropylen (PP) oder einem anderen Kunststoff
gefertigt. Werden diese Kunststoffe aus der Familie der Polyolefine
eingesetzt, so erhält
der Kolben viele vorteilhafte Eigenschaften, wie z. B. eine große Beständigkeit
durch hohe Zähigkeits-
und Reißdehnungswerte
sowie ein gutes Gleitverhalten bei gleichzeitig sehr geringer Wasseraufnahme.
Letzteres ist besonders von Vorteil, wenn eine ungewünschte Reaktion
der Füllsubstanz
durch Kontakt mit dem Kolben vermieden werden soll.
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Besonders
bevorzugt ist auch eine Ausführungsform,
bei der der Kolben zum Aufbewahren und Auspressen von Füllsubstanzen
in den Behälter,
insbesondere in eine Kartusche, eingesetzt ist. Somit wird das Aufbewahren
und Auspressen von Füllsubstanzen
ermöglicht,
die sich in dem Innenraum befinden, der durch den Kolben und den
Behälter
begrenzt wird. Hierbei kann ein Kolben als Weich- oder Hartkolben
oder ein Kolben aus einer Kombination von zäh- und gummielastischen Kunststoffen
zusammen mit bekannten Kartuschen verwendet werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als
abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Zeichnung und detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer bekannten Kartuschen-Pistole sowie
einer bekannten Kartusche;
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2 einen
Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Kolben im unbelasteten
Zustand;
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3 eine
Seitenansicht des Kolbens aus 2;
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4 einen
Querschnitt wie in 2 jedoch zusätzlich im belasteten Zustand;
und
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5 eine
Draufsicht auf die Innenseite einer Stirnwand des Kolbens aus 2.
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In
der 1 ist mit 10 eine Kartuschen-Pistole
bezeichnet, in die eine Kartusche 12 mit Dom 14 eingesetzt
werden kann. Die Kartuschen-Pistole 10 weist hierfür eine längliche
Führung 16 auf,
an die sich ein Griff 18 anschließt über den mittels eines Hebels 20 ein
Stempel mit einer Stempelstange 22 über das offene Ende 23 der
Kartusche 12 in die Kartusche 12 linear hinein
verfahren werden kann. Die Kartusche 12 ist am offenen
Ende 23 über
einen in der Figur nicht gezeigten Kolben abgeschlossen. Der Kolben
kann über
den an einem Ende der Stempelstange 22 ausgebildeten Stempel
in die Kartusche 12 hineingedrückt werden, nachdem die Kartusche 12 in Pfeilrichtung 24 in
die Kartuschen-Pistole 10 eingesetzt wurde. Über den
Kolben wird die in der Kartusche 12 gespeicherte Füllsubstanz
beispielsweise über
den Dom 14 und eine auf den Dom 14 aufgeschraubte,
nicht dargestellte Düse
herausgepresst und anschließend
weiterverarbeitet.
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Die 2 zeigt
einen Kolben 30 im Querschnitt, wobei der Kolben 30 eine
zylindrische Kolbenumfangswand 32 und eine in Auspressrichtung 34 gewölbte Stirnwand 36 umfasst.
Auf der Innenseite eines Übergangsbereichs 37 von
der Stirnwand 36 zur umlaufenden Kolbenumfangswand 32 sind
als Rippen ausgebildete Versteifungselemente 38 am Kolben
ausgebildet. Die Versteifungselemente 38 sind mit einer
Stegseite an die Stirnwand 36 und mit einer anderen Stegseite
an die zylindrische Kolbenumfangswand 32 angeformt. Weiterhin
sind Versteifungsmittel 40 an die Stirnwand 36 angeformt,
wobei die Versteifungsmittel 40 ebenfalls als Rippen ausgebildet
sind. Die Erstreckung der Versteifungselemente 38 in Richtung
Stirnwandmitte ist radial begrenzt (in der 2 auf ca.
35% des Kolbenradius R). Die Versteifungselemente 38 können zur
Anlage eines Stempels dienen, mit dem der Druck zum Auspressen des
Füllmaterials
auf den Kolben 30 ausgeübt wird.
Der Kolben 30 ist ein rotationssymmetrisches Teil aus Kunststoff.
Die Stirnwand 36 weist auf ihrer Außenseite 42 in ihrem
Zentrum eine Kegelspitze 44 auf.
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Der Übergang
von der Stirnwand 36 zu der Kolbenumfangswand 32 (Übergangsbereich 37)
ist außen
durch eine Dichtkante 46 definiert. Sie liegt im in die
Kartusche eingesetzten Zustand unmittelbar an der Innenseite der
Kartusche an. Unmittelbar an die Dichtkante 46 schließt sich
auf der Außenseite 48 der Kolbenumfangswand 32 ein
Abschnitt 50 an, der eine verringerte Wandstärke (z.
B. halbe Wandstärke
der übrigen
Kolbenumfangswand 32) aufweist. Der Abschnitt 50 weist
dabei an seinen Rändern
gerundete Übergänge 52 auf.
Weiterhin sind an der Außenseite 48 der
Kolbenumfangswand 32 Dichtlippen 54, 56 ausgebildet.
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Der
Kolben 30 aus der 2 ist im
unbelasteten Zustand dargestellt. Das heißt, die Stirnwand 32 weist
ihre übliche,
dem unbelasteten Zustand entsprechende Wölbung auf.
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Die 3 zeigt
eine Seitenansicht des Kolbens 30 aus der 2.
Dabei ist die kuppelartige Form der gewölbten Stirnwand 36 zu
erkennen. Diese Wölbung
entspricht ebenfalls dem unbelasteten Zustand des Kolbens 30 in
der Kartusche. Ebenso ist der Abschnitt 50 an der Kolbenumfangswand 32 ersichtlich,
der bei einer Druckbelastung des Kolbens 30 während eines
Auspressvorgangs eine Scharnierwirkung entfaltet.
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Die 4 zeigt
den Kolben 30 im belasteten Zustand. Dieser Zustand ist
durch eine zurückgedrückte (zurückgedrückt in Pfeilrichtung 60)
Stirnwand 36 gekennzeichnet. Der zurückgedrückte Zustand der Stirnwand 36 äußert sich
in einer verringerten Wölbung
(größerer Krümmungsradius)
der Stirnwand 36 im Vergleich zur Wölbung der Stirnwand 36 aus
den 2 und 3. Das Zurückdrücken der Stirnwand 36 im
belasteten Zustand hat weiterhin zur Folge, dass sich die Stirnwand 36 in
radialer Richtung (vgl. Pfeilrichtungen 62) aufweitet bzw.
vergrößert. Somit
wird die Dichtkante 46 zunehmend in die radialen Richtungen 62 bewegt
und im Falle dass der Kolben 30 in die Kartusche eingesetzt
ist, an die Innenseite der Kartusche gedrückt (Kartusche nicht dargestellt).
Eine Aufweitung in radialer Richtung 62 wird durch den
Abschnitt 50 erleichtert. Durch die verringerte Wandstärke im Bereich
des Abschnitts 50 übernimmt
der Abschnitt 50 eine Art Scharnierwirkung, die sich in
einem seitlichen Aufklappen des Abschnitts 50 während der
Aufweitung der Stirnwand 36 äußert.
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Die 5 zeigt
eine Draufsicht auf die Innenseite des Kolbens 30. Es ist
somit der Verlauf der Versteifungselemente 38 und der Versteifungsmittel 40 auf
der Innenseite der Stirnwand 36 ersichtlich. Stellvertretend
für den
gesamten äußeren Bereich
der Stirnwand 36 ist im gestrichelt gekennzeichneten Bereich 68 der
Verlauf der Versteifungselemente 38 dargestellt. Die Versteifungselemente 38 (hier
als Stege bzw. Rippen dargestellt) verzweigen sich zunehmend zum äußeren Rand
der Stirnwand 36 hin. Dadurch wird eine in radialer Richtung 62 (vom
Zentrum der Stirnwand 36 zu ihrem Außenumfang bzw. Rand hin) zunehmende
Versteifung der Stirnwand 36 erreicht (zunehmender Versteifungsgrad).
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Im
inneren Bereich 70 der Stirnwand 36 (angedeutet
durch den strichpunktierten Kreis) hingegen, sind lediglich die
radial verlaufenden Versteifungsmittel 40 ausgebildet.
Die Versteifungsmittel 40 weisen im Unterschied zu den
Versteifungselementen 38 keine Verzweigungen auf. Die Stirnwand 38 ist somit
in ihrem inneren Bereich derart versteift, dass die Stirnwand 36 im
belasteten Zustand (während des
Auspressens) dem Druck standhält
und nicht durch Knicken oder Beulen lokal nachgibt oder beispielsweise „durchklappt". Die Versteifungselemente 38 stabilisieren
den äußeren Bereich
der Stirnwand 36 so, dass dieser die Aufweitung des Kolbens 30 zulässt, ohne
dass der äußere Bereich
der Stirnwand 36 einreist oder anderweitig beschädigt wird.
Der äußere Bereich
der Stirnwand 36 und insbesondere die Versteifungselemente 38 dienen
weiterhin der Anlage eines Stempels oder Schiebers zum Verfahren des
Kolbens 30 in der Kartusche.
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Zusammenfassend
betrifft die Erfindung einen Kolben 30 aus elastischem
Material zum Auspressen von Füllsubstanzen
aus einem Behälter
wie beispielsweise eine Kartusche 12 unter Druckbelastung,
wobei der Kolben 30 eine Kolbenumfangswand 32 und
eine Stirnwand 36 aufweist, wobei die Stirnwand 36 im
unbelasteten Zustand eine Wölbung
in Auspressrichtung aufweist, wobei die Stirnwand 36 unter
Druckbelastung in einen Zustand geringerer Wölbung verformbar ist, und wobei
die Stirnwand 36 dabei radial aufgeweitet ist. Die Aufweitung
der Stirnwand 36 hat eine erhöhte Dichtwirkung des Kolbens 30 gegenüber der
Kartusche 12 zur. Somit werden unerwünschte Rückstände an der Innenoberfläche der
Kartusche 12 verhindert.