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Die
Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug zum manuellen Gleitschleifen
von mit einem Rillenprofil ausgebildeten Oberflächen, insbesondere für im Außenbereich
eingesetzte Dielenbretter.
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Das
manuelle Glätten
von ebenen Oberflächen
durch Gleitschleifen erfolgt unter Anderem bekanntermaßen mit
einem auf ein Trägermaterial
wie Papier oder Gewebe aufgebrachten Schleifmittel. Durch die Korngröße des aufgebrachten
Schleifmittels kann – abgesehen
vom manuell erzeugten Druck – der
Grad der Rauhigkeit und des Materialabtrags bestimmt werden. Zur
besseren manuellen Handhabung derartiger – flexibler – Schleifpapiere
oder Schleifgewebe und zur Erzielung einer ebenen Schleiffläche ist
es weiterhin bekannt, das flexible Schleifmittel auf einem dreidimensional
ausgebildeten Schleifkörper
mit mindestens einer ebenen Fläche
zu verspannen oder zu verkleben. Beispielsweise wurde bereits ein
Schleifwerkzeug zum manuellen Gleitschleifen vorgeschlagen, das
einen flachen, an der Oberfläche
mit einem Schleifmittelträger
verbundenen Quader aus Schaumstoff umfasst.
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Zur
Verringerung des Arbeitsaufwandes beim manuellen Gleitschleifen
von Oberflächen
werden des Weiteren Schwingschleifer verwendet. Schwingschleifer
sind handgeführte
Elektrowerkzeuge mit einer exzentrisch angeordneten, in eine schwingende
Bewegung versetzten Schwingplatte, auf der durch eine Klemmverbindung
oder eine Klettverbindung ein Schleifpapier befestigt ist.
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Neben
Werkstücken
mit ebenen Oberflächen
werden auch Werkstoffe mit einer als Rillen- oder Rippenprofil ausgeführten Oberfläche eingesetzt.
Ein bei der Herstellung von Terrassen vielfach verwendetes Baumaterial
mit so profilierter Oberfläche
sind beispielsweise Dielenbretter, die auf der begehbaren Fläche in Längsrichtung
verlaufende, beispielsweise trapezförmige Rillen bzw. etwa trapezförmige Rippen
aufweisen, um das schnelle Ablaufen von Regenwasser zu gewährleisten
und sicherzustellen, dass die begehbare Fläche auch bei Regen weitgehend
wasserfrei bleibt. Insbesondere bei mit einem Rippenprofil versehenen
und gegenüber äußeren Einflüssen besonders
empfindlichen Terrassendielen aus weniger hartem Holz ist bei einer
nach längerer
Zeit auftretenden Verwitterung eine Nachbehandlung durch Gleitschleifen
zum Glätten
der Oberfläche
und zur Vorbehandlung für
nachfolgende Anstriche wünschenswert.
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Zum
manuellen Gleitschleifen und Glätten von
als Rillenprofil ausgebildeten Oberflächen sind die bekannten Schleifwerkzeuge
bzw. Schleifmittel der oben erwähnten
Art nicht geeignet. Trotz erheblichem Kraft- und Zeitaufwand gelingt
es auch mit einem aus einem mit Schleifmittel beschichteten Schaumstoffquader
bestehenden Schleifwerkzeug nicht, die Rillen gleichmäßig und
vollständig
zu. glätten
und anzuschleifen, so dass sich der ästhetische Gesamteindruck und
der Benutzungskomfort verschlechtern.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schleifwerkzeug
anzugeben, das mit vergleichsweise geringem Arbeitsaufwand in allen
Oberflächenbereichen
ein gleichmäßiges und
vollständiges
manuelles Gleitschleifen von als Rillenprofil ausgeführten Oberflächen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem gemäß den Merkmalen
des Schutzanspruchs 1 ausgebildeten Schleif werkzeug gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht mit anderen Worten darin, dass
ein manuell handhabbarer Schleifblock an mindestens einer Seitenfläche in Form,
Größe und Abstand
an die Rillenstruktur der zu behandelnden Oberfläche angepasste Rippen aufweist
und die mindestens eine so geformte Seitenfläche mit einer Schleifmittelbeschichtung
versehen ist. Entsprechend dem ebenen Verlauf der zu behandelnden
Oberfläche
sind auch die mit der Rippenstruktur ausgebildeten Seitenflächen des
Schleifblocks eben ausgebildet. Mit einem so ausgebildeten Schleifwerkzeug
können
mit einem Rillenprofil ausgebildete Werkstücke mit geringem Arbeitsaufwand und
vor allem in allen Oberflächenbereichen
in einem Arbeitsgang geschliffen werden.
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In
weiterer Ausbildung der Erfindung besteht der Schleifblock mit den
Rippen aus einem festen oder elastisch verformbaren Material, wobei
die Rippen integral an den Schleifblock angeformt sind. Vorzugsweise
besteht der Schleifblock aus Schaumstoff oder Gummi bzw. aus Holz,
Kunststoff oder Metall.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schleifmittelbeschichtung
unmittelbar oder unter Verwendung eines aufgeklebten Schleifpapiers
oder Schleifgewebes auf die Oberfläche(n) des mit den Rippen versehenen
Schleifblocks aufgebracht.
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Vorzugsweise
ist der Schleifblock quaderförmig
ausgebildet und so dimensioniert, dass an mehreren Seitenflächen mehrere
parallel angeordnete Rippen ausgebildet sind. Vorzugsweise sind
die Rippen an zwei gegenüberliegenden
großen
Seitenflächen
des Schleifblockes vorgesehen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Körnung der Schleifmittelbeschichtung
zwischen verschiedenen Schleifblöcken
oder unterschiedlichen Seitenflächen
desselben Schleifblocks variieren. Gleichermaßen ist es möglich, dass
die Form, die Größe, der
Abstand und die Anzahl der Rippen auf unterschiedlichen Seiten desselben Schleifblocks
unterschiedlich ist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können an einer oberen, nicht
mit Rippen versehenen Seitenfläche
ein Griff vorgesehen oder eine Verlängerungsstange starr oder beweglich
und lösbar befestigt
sein, um so die Handhabung des Schleifwerkzeugs wesentlich zu erleichtern.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist der quaderförmige Schleifblock in ein Aufnahmegehäuse einsteckbar,
aus dem eine Schleiffläche
des Schleifblocks herausragt. Nach Abnutzung der Schleiffläche kann
der Schleifblock umgesteckt werden und mit einer noch unbenutzten
Schleiffläche
des Schleifblocks kann das Werkstück weiterbearbeitet werden. Der
Griff oder die Verlängerungsstange
können
in dieser Ausführungsvariante
an dem Aufnahmegehäuse
angebracht sein.
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Gemäß einem
noch anderen wichtigen Merkmale der Erfindung ist das Aufnahmegehäuse so ausgebildet,
dass es mit einem handelsüblichen Schwingschleifer
verbunden werden kann. Eine am Boden des Aufnahmegehäuses integral
angeformte Befestigungsplatte kann über Verbindungselemente lösbar an
dem Schwingschleifer befestigt werden Vorzugsweise erfolgt die Befestigung über eine
Klettverbindung, wobei ein an der Befestigungsplatte angebrachtes,
vorzugsweise verklebtes Klettverbindungsband an einem anderen, am
Schwingschleifer vorgesehenen Klettverbindungsband gehalten wird.
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In
Ausgestaltung der Erfindung weist eine ebene, von Rippen freie Fläche des
Schleifblockes Befestigungsmittel zur lösbaren Verbindung mit der Arbeitsfläche eines
Schwingschleifers auf.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Schnittansicht einer Holzdiele mit in deren Oberfläche eingeformten,
parallel verlaufenden Rillen;
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2 ein
Schleifwerkzeug zum manuellen Gleitschleifen von Werkstücken mit
als Rillenprofil ausgebildeter Oberfläche;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines zur Befestigung an einem Schwingschleifer
vorgesehenen Aufnahmegehäuses
mit eingestecktem Schleifblock; und
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4 eine
Schnittansicht des Aufnahmegehäuses
nach 3.
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Das
in 1 dargestellte Werkstück ist ein aus Holz bestehendes
Dielenbrett 1 für
begehbare Flächen
im Außenbereich
wie beispielsweise Terrassen. In die Oberfläche des Dielenbrettes 1 sind
in regelmäßigem Abstand
parallel zueinander verlaufende Rillen 2 eingeformt. Eine
Vielzahl nebeneinander angeordneter Dielenbretter 1 bildet
eine Terrasse, deren eigentlich begehbarer Teil von der oberen Lauffläche 3 der
zwischen den Rillen 2 verbleibenden Stege 4 gebildet
wird. Während
die Oberfläche
der etwa trapezförmigen
Rillen 2 im Wesentlichen durch Umwelteinflüsse wie
Wasser, Schmutz, Luftverschmutzung und Sonneneinstrahlung einer
Veränderung
unterworfen ist, wird die obere Fläche 3 der Stege 4 zusätzlich mechanisch
be lastet. Um die dadurch bedingten Oberflächenschäden durch Gleitschleifen beseitigen
zu können
und gegebenenfalls ein Oberflächenschutzmittel
haltbar aufbringen zu können,
ist das in 2 dargestellte Schleifwerkzeug 5 vorgesehen,
das einen quaderförmigen
Schleifblock (Quader 6) mit auf dessen gegenüberliegenden
großen
Seitenflächen
ausgebildeten, im Abstand parallel zueinander verlaufenden Rippen 7 sowie
eine Schleifmittelbeschichtung 8 umfasst. Die Schleifmittelbeschichtung 8 kann
unmittelbar und vollflächig
oder zumindest auf den mit den Rippen 7 versehenen Seiten
auf den Quader 6 aufgebracht sein oder in Form eines mit
der Oberfläche
des Quaders 6 durch Kleben verbundenen Schleifpapiers oder
Schleifgewebes ausgeführt
sein. Die Körnung
des Schleifmittels kann auf den verschiedenen Seiten desselben Schleifwerkzeugs 5 oder
auch bei anderen Schleifwerkzeugen 5 unterschiedlich sein,
so dass ein Grob- und Feinschleifen möglich ist. Die Form und die
Größe und der
Abstand der Rippen 7 ist an die Abmessungen des Rillenprofils
des betreffenden Werkstücks,
hier des Dielenbretts 1, angepasst, so dass beim Gleitschleifen
der Dielenbretter 1 deren gesamte als Rillenprofil ausgebildete
Oberfläche
gleichmäßig bearbeitet
werden kann und – ohne
Verklemmen – ein
leichtes Gleiten des Schleifwerkzeugs auf dem Werkstück gewährleistet
ist. Der Quader 6 kann aus einem festen Material, beispielsweise
Holz oder Kunststoff, oder einem elastischen Material wie Schaumstoff
oder auch Gummi, bestehen. Das elastische Material passt sich besonders
gut an die profilierte Oberfläche
an und kann auch bezüglich
des Rillenabstands und des Rillenprofils kleinere Unterschiede in
der Werkstückstruktur
ausgleichen, während
mit einem aus festem Material bestehenden Schleifwerkzeug ein höherer Druck
ausgeübt
werden kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf das zuvor erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise kann
der Quader so dimensioniert sein, dass auch an den übrigen Seitenflächen Platz
für die
Anordnung von Rippen 7 ist. Es ist auch denkbar, dass die
Rippen nur an einer Seitenfläche
ausgebildet sind und an der gegenüberliegenden Seite ein Griff
oder ein gelenkig gehaltener Stiel befestigt ist. In diesem Fall kann
das Schleifwerkzeug größer ausgebildet
werden oder es kann in einer stehenden Position des Benutzers angewendet
werden. Vorzugsweise kann das Schleifwerkzeug 5, das heißt der Schleifblock oder
Quader 6 auch austauschbar in einem Aufnahmegehäuse angeordnet
sein, und zwar derart, dass ein für das Gleitschleifen notwendiger
oberer Teil des Schleifblocks aus dem Aufnahmegehäuse herausragt
und ein fester Sitz des Schleifblocks im Aufnahmegehäuse gewährleistet
ist. Dieser feste Sitz wird bereits durch die Ausbildung des Schleifblocks
aus elastischem Material gewährleistet.
Das Aufnahmegehäuse
kann zudem so ausgebildet sein, dass es vom Benutzer bequem gefasst
werden kann oder dass daran – zur
Vereinfachung der Handhabung – ein
Griff oder eine Verlängerungsstange
befestigt werden kann.
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In
den 3 und 4 ist noch eine wichtige Ausführungsvariante
des Aufnahmegehäuses 9 wiedergegeben,
das an der geschlossenen Seite eine integral angeformte Befestigungsplatte 10 aufweist.
An der freien Fläche
der Befestigungsplatte 10 ist – vorzugsweise durch Kleben – ein Klettverbindungsband 11 (Velours-,
Flausch- oder Pilzband) angebracht. Über ein an einem Schwingschleifer
vorgesehenes passendes Klettverbindungsband (jeweils nicht dargestellt)
kann das Aufnahmegehäuse 9 somit
schnell und sicher mit einem zum Oberflächenschleifen vorgesehenen
Schwingschleifer verbunden werden und damit das Schleifen mit dem
erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug
(Schleifblock) wesentlich erleichtert werden. Die Befestigungsplatte 10,
deren Größe an die
des Schwingschlei fers angepasst ist, kann selbstverständlich auch über Klemmelemente am
Schwingschleifer befestigt werden.
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- 1
- Dielenbrett
- 2
- Rillen
von 1
- 3
- Lauffläche von 1, 4
- 4
- Stege
von 1
- 5
- Schleifwerkzeug
- 6
- Quader,
Schleifblock
- 7
- Rippen
von 6, 5
- 8
- Schleifmittelbeschichtung
- 9
- Aufnahmegehäuse
- 10
- Befestigungsplatte
- 11
- Klettverbindungsband