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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Hüllvliesstoffe für
Tampons die für die Damenhygiene eingesetzt werden.
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Tampons
der gattungsgemäßen Art bestehen aus
einem
Hüllvlies,
einem absorbierenden Kern
und einem
Rückholfaden.
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Das
Hüllvlies hat dabei mehrere Funktionen: beispielsweise
muss es das leichte Einführen des Tampons zu gewährleisten,
muss Körperflüssigkeiten zum absorbierenden Kern
hin passieren lassen, muss abstehende Fasern des absorbierenden
Kerns zurückhalten und es darf sich gegen Ende der Gebrauchszeit
nicht vom absorbierenden Kern anlösen.
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In
der Vergangenheit gab es verschiedene Ansätze diese, sich
zum Teil widersprechenden Funktionen zu kombinieren.
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Üblicherweise
wird bei der Herstellung von Tampons ein Kardenband aus Viskose
oder Mischungen Viskose und Baumwolle mit einem Hüllvlies
aus synthetischen Fasern im Heißsiegelverfahren miteinander
verbunden. Dabei werden beispielsweise Vlieskonstruktionen aus bikomponenten
Stapelfasern aus Polyethylen im Mantel und Polypropylen oder Polyethylenterephthalat
im Kern eingesetzt. Während der sogenannten Versiegelung,
dem Verbinden des Hüllvlieses mit dem absorbierenden Kern
wird die niedrigschmelzende Mantelkomponente zum Verkleben genutzt.
Für ein optimales Einführen des Tampons wird weiterhin
ein besonders glattes Hüllvlies bevorzugt. Solche Produkte,
beschrieben in
DE
19753665 C2 , zeigen schlechtere Versiegeleigenschaften
zum Kardenband, da durch die vorhergehende Glättung dieses
Vlieses die Kernkomponente dieser Faser oftmals nicht mehr zentrisch
von der Mantelkomponente umschlossen wird und freiliegt. Freiliegende
Kernkomponente ist aber nicht siegelfähig, somit ist partiell
eine nur ungenügende Haftung zwischen Hüllvlies
und absorbierenden Kern die Folge.
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Weiterhin
sind aus der
EP 1194100
B1 Produkte bekannt, bei welchen zur Erzielung einer glatten Oberfläche
perforierte Lochfolien als Hüllschicht eingesetzt werden.
Nachteilig ist dabei, die Tatsache, das bei der Verarbeitung besondere
Siegelwerkzeuge notwendig sind, um das Verschließen der
Löcher zu verhindern. Aufgrund der im Umhüllungsmaterial
vorhandenen Perforierungen reduziert sich die Kontaktfläche
zwischen dem Umhüllungsmaterial und dem Tamponkern, wodurch
die Gefahr besteht, dass keine ausreichende Verbundhaftung erreicht
wird und das durch die Perforationen Faser des absorbierenden Kerns
migrieren können.
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In
EP 0401358 B1 ist
ein Tampon dargestellt, der eine einschichtige Tamponumhüllung
aus Fasern umfasst, die mit einem Pulverbindemittel thermisch miteinander
verbunden und auf einen als Tamponkern fungierenden absorbierenden
Wattebausch aufgepresst sind. Der Tamponkern besteht aus einem Gemisch
von Viskosefilamentfasern und Baumwolle.
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Nachteilig
dabei ist jedoch der aufwendige Herstellungsprozess, da hierbei
eine zusätzliche, präzise Pulverdosierung sowie
der kostenintensive Einsatz von Pulverbindemittel erforderlich ist.
Eine zu gering eingebrachte Pulvermenge führt dazu, dass
die Weichheit zu stark erhöht und die Festigkeit des Vlieses
zu niedrig ist, während eine zu viel eingebrachte Pulvermenge
einen zu steifen Warenausfall bewirkt, woraus letztendlich eine
unzufriedenstellende Saugleistung des Tampons resultiert. Zudem
besteht beim Produktionsprozess der Pulverbindung das Problem, dass
das Pulver absolut homogen in den Faserverband eingebracht werden muss,
d. h., ein ungenügendes bzw. nur partielles Verschmelzen
des Pulverbindemittels und eine damit einhergehende zu schwache
Verfestigung kann bei der Tamponherstellung mit hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit
zum Auftrennen oder Zerreißen der Tamponumhüllung
führen.
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Die
DE 202008006229 U1 behandelt
Hüllvliesstoffe für Tampon in der Frauenhygiene.
Als Abdeckmaterial dient ein thermisch verfestigter Vliesstoff aus
bikomponenten Filamentvliesstoffen. Die Erfinder haben dabei jedoch
nicht erkannt, dass für die erforderliche Gewährleistung
des Tragekomforts während der gesamten Tragezeit und zur
Vermeidung der Delamination beim Entfernen des Tampons eine Verbesserung
der Haftkraft zwischen Tamponkern und Abdeckvliesstoff von absoluter
Relevanz ist. Somit besteht auch bei derartigen Tampons nach wie
vor die Gefahr, dass sich der Abdeckvliesstoff beim Entnehmen des
Tampons aus der Körperhöhle ablöst und
darin verbleibt.
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Die
EP 0685213 A2 beschreibt
das in-situ Aufbringen einer Hüllschicht aus thermoplastischen
Faser und/oder Filamenten direkt auf den auf den absorbierenden
Kern des späteren Tampons. Beim späteren thermischen
Verpressen der Kombination aus Hüllschicht und absorbierenden
Kern, schmilzt die Hüllschicht und verbindet sich mit dem
absorbierenden Kern. Nachteilig ist dabei, dass die Porosität
der Hüllschicht nach dem thermischen Verpressen nicht genau
vorbestimmbar ist, somit ein Teil der Oberfläche für
Körperflüssigkeiten undurchdringbar wird.
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Aufgabe
der Erfindung war es daher, ein Hüllvlies (1)
für einen Tampon (5) bereitzustellen, welches
die Nachteile des Standes der Technik zu vermeidet.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung Die Lösung der Aufgabe geschieht
anhand der Merkmale der Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Hüllvlies (1)
besteht aus einer Kombination von nach Trockenverfahren hergestellten
Vliesstoffen, die auf der im späteren Gebrauch dem Körper
zugewandten Seite (2) zu liegen kommen, mit Feinfaser-Spinnvliesstoffen,
die auf der im späteren Gebrauch der Saugschicht zugewandten
Seite (3) angeordnet sind.
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Unter
nach einem Trockenverfahren hergestellten Vliesstoffen sind gemäß der
Einteilung auf
Seite XI im Buch „Vliesstoffe",
Wiley VCH Verlag, D-69469 Weinheim, erschienen im Jahr 2000,
Faservliesstoffe und Extrusionsvliesstoffe zu verstehen. Erfindungsgemäß bestehen
die nach einem Trockenverfahren hergestellten Vliesstoffe aus thermoplastischen
Stapelfasern oder Filamenten mit einem Durchmesser von > 10 μm. Gängige
Verfahren zur Herstellung derartiger Vliesstoffe können
dem Buch
"Vliesstoffe" auf den Seiten 139–228 entnommen
werden.
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Der
Begriff Feinfaser-Spinnvliesstoff wird im Sinne dieser Erfindung
für Vliesstoffe verwendet, die aus thermoplastischen Polymeren
bestehen, einen Faserdurchmesser von < 10 μm aufweisen und nach
einem Schmelzblas- oder Elektrostatik-Spinnvliesverfahren hergestellt
werden. Die prinzipiellen Verfahren dazu sind im Buch „Vliesstoffe"
auf den Seiten 219–222 erläutert.
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Für
die Herstellung des erfindungsgemäßen Hüllvlieses
(1) wird beispielsweise zunächst der die spätere
Seite (2) bildende Vliesstoff unter Verwendung eines Trockenverfahrens
vorgefertigt.
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Bevorzugt
zur Anwendung kommen dabei Filamentspinnvliesstoffe und besonders
bevorzugt Faservliesstoffe aus Stapelfasern. Diese Vliesstoffe können
sowohl aus monokomponenten als auch aus bikomponenten Faserstoffen
bzw Filamenten gebildet werden und können, je nach Verfahrensablauf
verfestigt, beispielsweise durch Kalandrieren oder Heißluftbinden
aber auch, für den Fall eines Spinnvlieses innerhalb einer Spinnvlies-Meltblown-Anlage,
zunächst unverfestigt sein.
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Für
die die Seite (2) bildenden Fasern werden Faserdurchmesser > 10 μm eingesetzt
beziehungsweise bei Filamentspinnvliesstoffen erzeugt, wobei sich
als besonders geeignet Durchmesser von 14–25 μm
gezeigt haben.
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Zum
Einsatz können dabei alle thermoplastischen Fasern kommen,
es sind aber auch Mischungen von thermoplastischen mit nicht-thermoplastischen
Fasern, beispielsweise Viskose denkbar.
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In
den nachfolgenden Beispielen wird für den die spätere
Seite (2) bildenden Vliesstoff ein kardierter, thermisch
kalanderverfestigter Stapelfaservliesstoff verwendet, welcher aus
100% bikomponenten Kern-Mantel-Stapelfasern aus Polyethylenterephthalat
im Kern und Polyethylen als Mantel in einem Volumenverhältnis von
50% zu 50% besteht. Der Faserdurchmesser dieser zylindrischen extrudierten
Faser beträgt 14 µm, entsprechend einem Fasertiter
von 2.2 dtex, die Stapellänge liegt bei 51 mm. Aus diesen
Fasern wird zunächst ein Faserflor hergestellt und anschließend
mittels eines beheizten, gravierten Kalanders verfestigt. Dabei kommt
eine Pressflächen von 23% und eine Temperatur von 135°C
zum Einsatz, das Flächengewicht liegt bei 12 g/qm.
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Dieser,
die spätere Seite (2) bildende Vliesstoff wird
nun einer Schmelzblaseinrichtung zugeführt und mit einem
Feinfaser-Spinnvliesstoff beschichtet, der die Seite (3)
des erfindungsgemäßen Hüllvliesstoffes
bildet. Dabei kommen übliche Schmelzblas-, aber auch Elektrostatik-Spinnvlies-Verfahren
zum Einsatz.
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Für
die Herstellung des Feinfaserspinnvliesstoffs werden Granulate bzw
Polymere verwendet, die einen möglichst hohen Schmelzflussindex
bei vergleichsweise geringen Schmelzpunkten aufweisen.
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Die
Verfahreneinstellung für die Herstellung der die Seite
(3) bildenden Feinfasern ist so zu wählen, das
sich ein mittlerer Faserdurchmesser von < 10 μm ergibt, bevorzugt ist
dabei eine Verfahrensführung, welche Feinfasern mit einem
mittleren Durchmesser von kleiner 5 μm erzeugt.
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Bevorzugt
sind Granulate aus Polypropylen mit einem Schmelzflussindex von
größer 300 g/10 min, gemessen bei 2.16 kg und
230°C gemäß DIN 1133.
Es ist aber auch die Verwendung anderer Granulate oder modifizierter
Polymere denkbar, deren Schmelzverhalten durch Zusätze
zum Granulat erst im Extruder erhalten wird.
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In
den nachfolgenden Beispielen wird ein Polypropylen-Granulat mit
einem Schmelzflussindex von ca 1200 g/10 min verwendet.
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Das
Flächengewichtsverhältnis der Seiten (2)
und (3) ist erfindungsgemäß so zu wählen,
dass die Seite (3) maximal den gleichen Gewichtsanteil
am Gesamtflächengewicht ausmacht. Bevorzugt ist dabei ein
Verhältnis von 3:1 bis 6:1, in den nachfolgenden Beispielen
hat das die Seite (2) bildenden Vllies ein Flächengewicht
von 12 g/qm, das die Seite (3) bildende ein Flächengewicht
von 3 g/qm, das Flächengewichtsverhältnis von
Seite (2) zu Seite (3) liegt daher bei 4:1. Höhere
Anteile von Seite (3), d. h. Verhältnisse von
1:2 oder größer sind nicht dienlich, da dann die
Quellung des Tampons im späteren Gebrauch eingeschränkt
wird, Verhältnisse von kleiner 15:1 behindern zwar nicht
die Quellung, jedoch ist dann die Haftung des Hüllvlieses
auf dem Saugkern nicht ausreichend.
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Die
Verbindung der die beiden Seiten des erfindungsgemäßen
Hüllvlieses (1) bildenden Vliese geschieht vorzugweise
durch mechanische Verstrickung der beiden Lagen während
der Applikation des Feinfaser-Spinnvliesstoffes.
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Abhängig
von der Verfahrensführung kann aber auch eine Schmelzverbindung
der den Feinfaser-Spinnvliesstoff bildenden Fasern mit den Fasern
des Vliesstoffes der Seite (2) erfolgen, sofern diese Feinfasern
noch in schmelzflüssigen Zustand auftreffen.
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Die
Verbindung der beiden Lagen kann auch durch eine Kalanderbehandlung
bei Temperaturen zwischen 80 und 150°C, Kalanderdrücken
von 20–80 daN/cm und einem Pressflächenanteil
von 4–30% unterstützt werden.
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Als
Saugkörper wird bei der Herstellung von Tampons üblicherweise
ein Kardenband aus Viskose oder Mischungen Viskose und Baumwolle
gebildet. Das Kardenband besteht beispielsweise aus 80% Viskosefasern,
1,7 dtex/40 mm Stapellänge und 20% Viskose trilobal 3,3
dtex/40 mm Stapellänge. Es hat dabei eine Breite von 50
mm und ein Längengewicht von 8 g/m.
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Bei
der Herstellung eines Tampons (5) unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Hüllvlieses (1)
wird beispielsweise zunächst ein 50 mm breiter und 125
mm langer Abschnitt des Hüllvlieses (1) mit der
Seite (3) auf das den späteren Saugkörper
(4) bildende Kardenband abgelegt. In einem ersten Schritt
wird das Hüllvlies (1) mittels einer beheizten,
gravierten Presswalze auf das Kardenband über eine Länge
von 85 mm so angeheftet, dass das Hüllvlies (1)
am Ende des Kardenband-Abschnittes 30–40 mm übersteht.
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Der
so entstandene Zuschnitt mit einem Rückholfaden (6)
versehen und zu einem Tamponrohling aufgewickelt, sodass im Inneren
der Saugkörper (4) liegt und dieser von dem Hüllvlies
(1) umhüllt wird. Dabei liegt die Seite (2)
des Hüllvlieses (1) nach außen, die Seite
(3) des Hüllvlieses (1) zum Saugkörper
(4) hin.
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Der
so mit dem erfindungsgemäßen Hüllvlies
(1) abgedeckte Tamponrohling wird nun dem endgültigen
Versiegelungsprozess zugeführt. Dabei wir der Rohling in
die spätere Form gepresst. Durch gleichzeitig anliegende
Temperatur schmilzt bei dem erfindungsgemäßen
Hüllvlies (1) nur das die Seite (3) bildende
Polymer und verbindet sich aufgrund des hohen Schmelzflussindexes
intensiv mit dem Saugkörper (4).
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Da
beim erfindungsgemäßen Hüllvlies (1)
nur die Seite (3) zur Verbindung des Hüllvlieses
(1) mit dem Saugkörper (4) genutzt wird,
bleibt die Durchlässigkeit gegenüber Körperflüssigkeiten,
die hauptsächlich von dem die Seite (2) bildenden
Vliesstoff abhängt, weitgehend unbeeinflusst.
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Auch
ist durch die gleichmäßige Oberflächenverteilung
der die Seite (3) bildenden Fasern eine sehr gleichmäßige
Verklebung des erfindungsgemäßen Hüllvlieses
(1) mit dem Saugkörper (4) die Folge.
Die 1–3 verdeutlicht
dies.
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1 zeigt
das Vergleichsbeispiel 1: ein Hüllvlies aus einem thermisch – kalanderverfestigten
Stapelfaser-Vliesstoff nach dem Stand der Technik, bestehend aus
100% PE/PET Bikomponentenfasern einer Feinheit von 2.2 dtex, entsprechend
einem Durchmesser von 14 µm und mit einem Flächengewicht
von 14 g/qm. Die Pressfläche des Kalanders betrug dabei
22%.
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2 zeigt
das Vergleichsbeispiel 2: ebenfalls ein Hüllvlies aus einem
thermisch – kalanderverfestigten Stapelfaser-Vliesstoff
nach dem Stand der Technik, bestehend aus 100% PE/PET-Eikomponenten-Fasern einer
Feinheit von 2.2 dtex, entsprechend einem Durchmesser von 14 µm
und einem Flächengewicht von 14 g/qm. Allerdings betrug
hier die Pressfläche bei der Verfestigung 100%.
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3 zeigt
nun ein erfindungsgemäßes Hüllvlies (1),
wobei die Seite (2) aus einem 12 g/qm schweren Stapelfaservliesstoff,
bestehend aus 100% Polyethylen/Polyethylenterephthalat-Bikomponentenfasern und
deren Durchmesser bei 14 µm liegt, gebildet wird. Die Verfestigungsfläche
betrug 22%. Die Seite (3) wird aus einem Feinfaser-Spinnvliesstoff
mit einem Flächengewicht von 3 g/qm gebildet und besteht
aus Polypropylen-Granulat mit einem Schmelzflussindex von ca 1100
g/10 min. Der mittlere Faserdurchmesser der die Seite (3)
bildenden Fasern liegt bei 3 µm.
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Wie
man aus den vorerwähnten 1 bis 3 erkennen
kann, erscheint das erfindungsgemäße Hüllvlies
(1) aus 3 deutlich gleichmäßiger
bei der Beurteilung der Faserverteilung. Diese uniforme Verteilung
der die Seite (3) bildenden Fein-Fasern begünstigt
die Verklebung zwischen der Seite (3) und dem Saugkörper
(4). Man erreicht über die Breite und Länge
des Verbindungsbereiches der Seite (3) mit dem Saugkörper
(4) eine gleichbleibende Verbindungskraft die letztendlich
auch durch die im späteren Gebrauch auftretende Quellung
des Saugkörpers nur unwesentlich beeinflusst wird.
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Dieses
Verhalten eines unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Hüllvlieses (1) hergestellten Tampons (5)
stellt eine wesentliche Verbesserung der Gebrauchssicherheit im
Vergleich zu Tampons nach dem Stand der Technik dar. Tabelle 1 verdeutlicht
dies nochmals.
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Bei
den der Tabelle 1 zugrundeliegenden Versuchen wurde mit einem Saugkern
aus einem Kardenband, bestehend 80% Viskosefasern, 1,7 dtex/40 mm
Stapellänge und 20% Viskose trilobal 3,3 dtex/40 mm Stapellänge
gearbeitet. Das Kardenband hatte dabei eine Breite von 50 mm und
ein Längengewicht von 8 g/m. Als Saugkern wurde jeweils
ein 50 mm breites und 250 mm langes Stück Kardenband eingesetzt.
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Die
Verpressung des Hüllvlieses mit dem Saugkern fand in einer
Ruggli CL 3 Tamponmaschine bei einer Temperatur von 190°C
und einem Ausstoß von 120 Tampons/Minute statt. Zum Einsatz
kamen übliche Pressbacken.
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Man
erkennt deutlich, dass die Haftkraft zwischen Saugkern und Hüllvlies
bei Verwendung des erfindungsgemäßen Hüllvlieses
(1) mit einer mittleren Haftkraft von 18,47 N/50 mm auf
einem wesentlich höheren Niveau im Vergleich zu Materialien
nach dem Stand der Technik liegt.
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Diese
Verbesserung bleibt auch bei der Anwendung erhalten. In Tabelle
2 wird nochmals die Haftkraft zwischen Hüllvlies und Saugkern
nach Quellung bewertet.
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Dazu
wurden die Tampons mit erfindungsgemäßem Hüllvlies
und Tampon nach dem Stand der Technik für 1 Sekunde in
0,9% Kochsalzlösung getaucht und anschließend
die Haftung des Hüllvlieses auf dem Saugkern gemessen.
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Die
Daten aus Tabelle 2 belegen, dass bei Verwendung erfindungsgemäßer
Hüllvliese (1) in Tampons die Haftung zwischen
Hülle und Saugkern entscheidend verbessert wird. Die Aufnahmekapazität
wird dabei im Übrigen nicht negativ beeinflusst, sondern
bleibt auf vergleichbarem Niveau.
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Ein
weiterer wichtiger Aspekt bei der Beurteilung des erfindungsgemäßen
Materials im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Materialien ist die Verhinderung von Fasermigration aus dem Saugkörper
(4) heraus.
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Dabei
wurde die Luftdurchlässigkeit gemäß DIN
53887 bei 100 Pa Differenzdruck von erfindungsgemäßem
Hüllvlies (1) im Vergleich zum Stand der Technik
gemessen.
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Materialien
nach dem Stand der Technik haben eine wesentlich höhere
Luftdurchlässigkeit. Bei Hüllvliesstoffen nach
dem Stand der Technik ist es daher unvermeidbar, dass abstehende
Fasern des Saugkerns bedingt durch die hohe Porosität bereits
während des ersten Kontakts mit dem Kardenband durch die
Poren des Hüllvliesstoffes Fasern migrieren und in späteren
Gebrauch auch in der Körperhöhle verbleiben können. Durch
die geschlossene Oberfläche der Seite (3) des
erfindungsgemäßen Hüllvlieses (1)
wird dies vermieden. Die die Seite (3) bildenden Fasern
haben einen wesentlich geringeren Faserdurchmesser als die im den
späteren Saugkörper (4) bildenden Kardenband
verwendeten Fasern.
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Somit
wird bereits bei der Herstellung des Tamponrohlings Fasermigration
aus dem Saugkörper heraus an die Oberfläche des
Tampons vermieden. Durch den Einsatz von Polymeren mit hohem Schmelzflussindex
wird im erfindungsgemäßen Material darüber
hinaus an der Grenzschicht des Saugkörpers (4)
zum Hüllvlies (1) liegendes Fasermaterial gleichmäßig
mit abgebunden und kann somit nicht mehr migrieren.
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In
der Folge wird die Oberflächenglätte der Außenseite
eines Tampons unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Hüllvlieses (1) und somit auch der Komfort beim
Einführen aber auch beim Rückholen verbessert.
Diese Eigenschaft wird Tabelle 4 dargestellt.
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Dabei
wurden unter Verwendung der vorerwähnten Materialien hergestellte
Tampons mit erfindungsgemäßem Hüllvlies
(1) und Hüllvliesen nach dem Stand der Technik
in ein handelsübliches Rohr aus Polycarbonat mit einem
Durchmesser von 14 mm und einer Länge von 100 mm gesteckt.
Die Tampons haben einen Durchmesser von 12 mm und eine Länge
von 50 mm.
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Die
Tampons befinden sich dabei mit der Spitze an der Öffnung
auf einer Seite des Rohres, sodass eine Benetzung der Spitze mit
0,9%iger Kochsalzlösung möglich ist, der Rückholfaden
ragt aus der anderen Öffnung des Rohres.
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Die
Tamponspitze wird mit 6 ml 0,9%iger Kochsalzlösung beaufschlagt,
sodass der Tampon quillt. Nach einer Wartezeit von 3 Minuten wird
der Tampon mit einer Geschwindigkeit von 100 mm/min am Rückholfaden
aus dem Rohr gezogen, die dabei ermittelte maximale Kraft wird als
Rückholkraft bezeichnet und in Newton (N) angegeben.
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Betrachtet
man die Tabelle 4 so zeigt sich, dass bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Hüllvlieses (1) die Auszugskraft 20% geringer
ist wie bei Hüllvliesen nach dem Stand der Technik.
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Die
Gebrauchssicherheit eines Tampons, der unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Hüllvlieses (
1) hergestellt wurde, liegt daher
deutlich über den aus dem Stand der Technik bekannt Materialien. Tabelle 1: Vergleich der Haftkraft zwischen
Hüllvlies und Saugkern
Material | Haftkraft
(gem DIN 54310, N/50 mm) |
Hüllvlies
aus Vergleichsbeispiel 1 | 10,20 |
Hüllvlies
aus Vergleichsbeispiel 2 | 10,32 |
Erfindungsgemäßes
Hüllvlies (1) | 18,47 |
Tabelle 2: Vergleich der Haftkraft und
maximale Flüssigkeitsaufnahme nach Quellung in 0,9% Kochsalzlösung
Material | Haftkraft
(gem DIN 54310, N/50 mm) | Maximale
Aufnahme von 0,9% Kochsalzlösung (in %) |
Hüllvlies
aus Vergleichsbeispiel 1 | 10,20 | 544 |
Hüllvlies
aus Vergleichsbeispiel 2 | 10,32 | 646 |
Erfindungsgemäßes
Hüllvlies | 18,47 | 720 |
Tabelle 3: Luftdurchlässigkeit
Art
des Vlieses | Flächengewicht | Luftdurchlässigkeit |
Hüllvlies
gemäß Vergleichsbeispiel 1 | 14
g/qm | 5000
l/m2/s |
Hüllvlies
gemäß Vergleichsbeispiel 2 | 14
g/qm | 2700
l/m2/s |
Perforierte
Folie | 19
g/qm | 1900
l/m2/s |
Erfindungsgemäßes
Hüllvlies (1) | 15
g/qm | 1900
l/m2/s |
Tabelle 4: Rückholkraft
Art
des Vlieses | Rückholkraft
(N) |
Hüllvlies
gemäß Vergleichsbeispiel 1 | 14,1 |
Hüllvlies
gemäß Vergleichsbeispiel 2 | 13,6 |
Erfindungsgemäßes
Hüllvlies (1) | 10,5 |
-
- 1
- Hüllvlies
- 2
- dem
Körper zugewandte Seite des Hüllvlieses (1)
- 3
- dem
Saugkörper zugewandte Seite des Hüllvlieses (1)
- 4
- Saugkörper
- 5
- Tampon
- 6
- Rückholfaden
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19753665
C2 [0005]
- - EP 1194100 B1 [0006]
- - EP 0401358 B1 [0007]
- - DE 202008006229 U1 [0009]
- - EP 0685213 A2 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Seite XI im
Buch „Vliesstoffe", Wiley VCH Verlag, D-69469 Weinheim,
erschienen im Jahr 2000 [0014]
- - "Vliesstoffe" auf den Seiten 139–228 [0014]
- - „Vliesstoffe" auf den Seiten 219–222 [0015]
- - DIN 1133 [0024]
- - DIN 53887 [0048]
- - DIN 54310 [0056]
- - DIN 54310 [0056]