-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Gurtholm für einen Integralsitz eines
Fahrzeugs.
-
Ein
Integralsitz bzw. Gurtintegralsitz ist ein Sitz in einem Fahrzeug,
der alle gewünschten
Funktionen des Sitzes in sich vereinigt, einschließlich der Funktion
des Sicherheitsgurtes. Dadurch können
Integralsitze als Ganzes aus einem Fahrzeug entnommen und eingesetzt
werden. Integralsitze bzw. Gurtintegralsitze haben ein Untergestell
bzw. eine Befestigungsstruktur, mit der sie an einer Bodengruppe
des Kraftfahrzeuges befestigt werden können. Die Sicherheitsgurteinrichtung
eines Integralsitzes weist meist einen Gurtaufrollautomaten auf,
wobei der Gurtaufrollautomat üblicherweise
an bzw. in der Rückenlehne
angeordnet und dort in erster Linie dem Schultergurt zugeordnet
ist. Diese Anordnung des Gurtaufrollautomaten nimmt jedoch wertvollen
Platz innerhalb des Passagierraumes weg, so dass der Abstand zwischen
hintereinander sitzenden Passagieren durch den Gurtaufrollautomaten
mitbestimmt wird. Bei einer anderen Ausbildung ist der Gurtaufrollautomat
dem Untergestell bzw. der Befestigungsstruktur zugeordnet und im
hinteren seitlichen Bereich des Untergestells angeordnet. Dies ergibt
eine günstige Einleitung
der unfallbedingten Kräfte
und eine Platz sparende Anordnung.
-
Ein
Gurtholm eines Integralsitzes ist ein längliches Bauteil an dem ein
oder mehrere Verankerungspunkte eines Gurtsystems befestigt sind,
welches meist aus einem Aufrollautomaten eines Gurtes, einer Gurtumlenkung
und/oder den Verankerungen in Form eines Gurtschlosses oder Gurtendbeschlags
besteht. Weitere Sitzelemente, die mit einem solchen Gurtholm verbunden
sein können,
sind insbesondere eine klappbare Armlehne, Kopfstütze, Sitzlehne
und/oder Sitzschale.
-
Ein
Gurtholm weist in der Regel in etwa eine L-Form auf, wobei einer
der beiden sich bis zu der Knickstelle der L-Form erstreckenden
länglichen
Abschnitte des Gurtholms an der Sitzfläche angeordnet ist, und der
andere dieser beiden Abschnitte an der Rückenlehne angeordnet ist und
im wesentlichen parallel zu einem Randbereich der Rückenlehne
verläuft,
welcher sich unter einem spitzen Winkel zur Lotrichtung oder parallel
zu dieser erstreckt.
-
Der
am höchsten
belastete Bereich bei einem solchen Gurtholm ist der Bereich der
Knickstelle der L-Form. Dies gilt vor allem dann, wenn der obere Befestigungspunkt
des Gurtes sich an einem oberen Bereich des an der Rückenlehne
angeordneten Abschnitts des Gurtholms befindet. Wird eine Person, wie
insbesondere bei einem Unfall, mit einer hohen Bremsbeschleunigung
in Fahrtrichtung bewegt, so wirken auf den oberen Befestigungspunkt
hieraus resultierende starke Zugkräfte ein, die durch Hebelwirkung
auf den Bereich der Knickstelle übertragen
werden und diesen so besonders stark belasten.
-
Bekannte
Lösungen
sind daher meist derart ausgebildet, dass insbesondere die stark
belastete Knickstelle meist mechanisch verstärkt ist, wie beispielsweise
durch Vorsehen größerer Materialstärken bzw.
Materialdicken, einhergehend mit recht hohen Bauteilgewichten. Gurtholme
für einen
Integralsitz sollen jedoch einerseits eine hohe gewichtsspezifische
Steifigkeit, Festigkeit und Energieabsorption aufweisen, um die
Sicherheit für
die Insassen zu erhöhen,
und andererseits ein geringes Gesamtgewicht aufweisen.
-
Zugrundeliegende Aufgabe
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gurtholm
für einen
Intergralsitz eines Fahrzeugs anzugeben, der hohen Belastungen standhält und zudem
ein im Vergleich zu bekannten Lösungen
wesentlich geringeres Gewicht aufweist.
-
Erfindungsgemäße Lösung
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Gurtholm für
einen Integralsitz eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß weist
der Gurtholm wenigstens ein erstes und wenigstens ein zweites längliches
Bauteil aus einem metallischen Material auf. Jedes Bauteil weist
einen länglichen
einseitig offenen Kanal auf, wobei zur Ausbildung eines zusammenhängenden
einseitig offenen Gurtholm-Kanals ein angewinkelter Endabschnitt
des ersten Bauteils in einem angewinkelten Kanal-Endabschnitt des
zweiten Bauteils aufgenommen ist. Der angewinkelte Endabschnitt
des ersten Bauteils und der angewinkelte Kanal-Endabschnitt des
zweiten Bauteils bilden in Folge der angewinkelten Ausbildung vorzugsweise
in etwa eine typische L-Form des Gurtholms aus, wobei der Bereich
des Gurtholms, wo der angewinkelte Endabschnitt des ersten Bauteils
in dem angewinkelten Kanal-Endabschnitt des zweiten Bauteils aufgenommen
ist, einen Übergangsbereich
bzw. Biegebereich bzw. Knickbereich der L-Form darstellt, der bekannterweise oft
hohen Belastungen standzuhalten hat. Der angewinkelte Endabschnitt
des ersten Bauteils kann beispielsweise ein abgeknickter oder abgebogener
Endabschnitt sein. Ferner kann auch der angewinkelte Kanal-Endabschnitt
des zweiten Bauteils beispielsweise ein abgeknickter oder abgebogener Endabschnitt
sein.
-
Dadurch,
dass der angewinkelte Endabschnitt des ersten Bauteils in einem
angewinkelten Kanal-Endabschnitt des zweiten Bauteils aufgenommen
ist, ist der Übergangsbereich
des erfindungsgemäßen Gurtholms
verstärkt
ausgebildet, einhergehend mit der Schaffung eines im kritischen Übergangsbereich
sehr stabilen Gurtholms ohne zusätzliche
Verstärkungselemente
an diesem Übergangsbereich
vorsehen zu müssen,
welche mit einer Gewichtserhöhung
des Gurtholms verbunden wären.
-
Erfindungsgemäß ist in
dem Gurtholm-Kanal wenigstens ein länglicher Verstärkungskörper angeordnet,
der vorzugsweise wenigstens teilweise aus einem Polymermaterial
besteht. Der Verstärkungskörper dient
der weiteren mechanischen Verstärkung des
erfindungsgemäßen Gurtholms.
Dadurch, dass der Verstärkungskörper wenigstens
teilweise aus einem Polymermaterial besteht, kann ein leichtgewichtiger
Gurtholm bereitgestellt werden, der trotz seines im Unterschied
zu bekannten Lösungen
geringen Gewichts sehr hohen Belastungen, wie sie insbesondere bei
hohen Bremsbeschleunigungen (wie z. B. bei einem Unfall) auftreten
können,
standhalten kann. Insbesondere kann mittels des Verstärkungskörpers ein
Knicken bzw. Verbeulen bzw. Ausbeulen des Gurtholms wirksam vermieden
werden.
-
Bevorzugt
ist das metallische Material ein Blechmaterial, wobei die Materialstärke des
Blechmaterials innerhalb eines Bereichs von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise
0,8 bis 1,2 mm, besonders bevorzugt 0,9 bis 1,1 mm liegen kann.
-
Durch
Vorsehen von länglichen
Bauteilen, die aus einem Blechmaterial bestehen, kann ein sehr leichtgewichtiger
Gurtholm geschaffen werden. Ferner kann Blechmaterial durch bekannte
Verfahren, wie insbesondere Tiefziehen, auf praktische Weise zur
Herstellung der länglichen
Bauteile geformt bzw. verarbeitet werden. Bevorzugt kann sich hierbei
die Materialstärke
des Blechmaterials des ersten Bauteils von der Materialstärke des
Blechmaterials des zweiten Bauteils unterscheiden, und zwar in Abhängigkeit
von den im jeweiligen Anwendungsfall zu erwartenden Belastungen.
-
Insbesondere
kann der angewinkelte Endabschnitt des ersten Bauteils mit dem angewinkelten
Kanal-Endabschnitt des zweiten Bauteils über eine Rastverbindung verbunden
sein, so dass auf praktische Weise ein Zusammenbau des Gurtholms einfach
möglich
ist. Hierfür
weist jedes Bauteil vorzugsweise wenigstens ein Rastmittel auf,
so dass die Bauteile ineinander schiebbar sind bis die Rastmittel ineinander
einrasten. Ferner kann der angewinkelte Endabschnitt des ersten
Bauteils mit dem angewinkelten Kanal-Endabschnitt des zweiten Bauteils über eine
beliebige andere Verbindungsart, wie z. B. über eine Schweißverbindung,
verbunden sein.
-
Bei
einer praktischen Ausführungsform
ist der Verstärkungskörper wenigstens
teilweise in ein in den Gurtholm-Kanal eingespitztes Kunststoffmaterial eingebettet.
Bei dieser praktischen Ausführungsform besteht
infolge der Einbettung des Verstärkungskörpers in
ein in den Gurtholm-Kanal eingespritztes Kunststoffmaterial eine
feste Verbindung zwischen dem Verstärkungskörper und den länglichen
Bauteilen, wobei das eingespritzte Kunststoffmaterial, das vorzugsweise
ein thermoplastisches Material ist, die Stabilität des Gurtholms wesentlich
erhöht.
-
Bei
einer weiteren praktischen Ausführungsform
kann wenigstens ein Bereich des Gurtholms, welcher Abschnitte des
ersten Bauteils und des zweiten Bauteils aufweist, mit einem thermoplastischen Material
umspritzt sein, einhergehend mit der Schaffung einer stabilen Verbindung
zwischen den Bauteilen. Die Umspritzung kann hierbei nach Einlegen
in ein geeignetes Spritzwerkzeug erfolgen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist an einer Teilfläche
des Verstärkungskörpers ein
plattenförmiges
Element flächig
angebracht, wobei die Teilfläche
eine von einer Boden-Innenfläche des
angewinkelten Kanal-Endabschnitts des zweiten Bauteils abgewandte
Fläche
ist, und wobei das plattenförmige
Element für
eine flächige
Verbindung mit einer Haltestruktur des Integralsitzes vorgesehen
ist.
-
Das
plattenförmige
Element, welches insbesondere in Form einer sogenannten Holmferse
ausgebildet sein kann bzw. als Holmferse dienen kann, ist vorzugsweise
an der Teilfläche
fest angebracht und ist insbesondere dafür vorgesehen, den Übergangsbereich
(bzw. Biegebereich, bzw. Knickbereich) zu entlasten. Erfindungsgemäß kann an
dem plattenförmigen
Element ein Verankerungspunkt des Gurtsystems des Integralsitzes
vorliegen bzw. befestigt sein und/oder es kann ein Element bzw.
ein Teilstück
bzw. eine Vorrichtung des Gurtsystems an dem plattenförmigen Element
befestigt sein. Werden Kräfte
auf den Verankerungspunkt ausgeübt,
werden diese über
das plattenförmige
Element an die Haltestruktur des Integralsitzes weitergeleitet,
einhergehend mit einer Entlastung des Übergangsbereichs. Entsprechend
können
mittels des plattenförmigen Elements
auch Kräfte,
welche auf ein Element bzw. ein Teilstück bzw. eine Vorrichtung des
Gurtsystems ausgeübt
werden, die an dem plattenförmigen
Element befestigt ist, über
das plattenförmige
Element an die Haltestruktur weitergeleitet werden.
-
Bei
einer praktischen Ausführungsform schließt eine
Längsachse
eines Kanalbereichs des ersten Bauteils, der sich bis zu dem angewinkelten Endabschnitt
des ersten Bauteils erstreckt, mit einer Längsachse eines Kanalbereichs
des zweiten Bauteils, der sich bis zu dem angewinkelten Kanal-Endabschnitt
des zweiten Bauteils erstreckt, einen Winkel ein, der innerhalb
eines Bereichs von 90° bis 180°, vorzugsweise
95° bis
130°, besonders
bevorzugt 100° bis
120°, liegt.
Durch geeignete Wahl des erfindungsgemäßen Winkels kann die Form des Gurtholms,
insbesondere die typische L-Form des Gurtholms geeignet an die Form
des jeweiligen Integralsitzes angepasst sein bzw. werden.
-
Bei
einer besonderes praktischen Ausführungsform ist der angewinkelte
Kanal-Endabschnitt des zweiten Bauteils wenigstens teilweise von
einem Verstärkungselement
umgeben, wobei das Verstärkungselement
vorzugsweise aus einem Blechmaterial besteht, das vorzugsweise eine
Materialstärke
aufweist, die innerhalb eines Bereichs von 0,8 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise
1,0 mm bis 1,3 mm liegt. Mit dem Verstärkungselement kann der Übergangsbereich
zusätzlich
verstärkt
werden und auf den Gurtholm wirkende Lasten können insbesondere im Übergangsbereich
abgefangen werden, wobei am Übergangsbereich
des Gurtholms oder in Umgebung desselben vorzugsweise ein Gurtschloss
eines Gurtsystems des jeweiligen Integralsitzes angebracht bzw.
befestigt sein kann.
-
Bevorzugt
weist der Gurtholm wenigstens ein sich durchgehend durch das Verstärkungselement,
das zweite Bauteil, das erste Bauteil und den Verstärkungskörper erstreckendes
längliches
Verbindungselement auf, mit einem ersten Endabschnitt zur Verbindung
mit einer Haltestruktur des Integralsitzes und einem an dem Verstärkungselement
gehaltenen zweiten Endabschnitt. Mit dem länglichen Verbindungselement,
das insbesondere rohrförmig
ausgebildet sein kann, ist eine feste Verbindung des gesamten Gefüges umfassend
Verstärkungselement, erstes
Bauteil, zweites Bauteil und Verstärkungskörper, mit einer Haltestruktur
des Integralsitzes, wie beispielsweise einem Querträger, möglich. So
kann auf ein weiteres Bauteil, wie etwa ein plattenförmiges Stück oder
eine Ferse zur Kraftübertragung
in eine Haltestruktur bzw. Sitzstruktur des Integralsitzes verzichtet
werden.
-
Bei
einer weiteren praktischen Ausführungsform
ist der Kanal des ersten Bauteils von den Innenseiten zweier Seitenwände und
einer Boden-Innenseite eines Bodens begrenzt, und der Kanal des zweiten
Bauteils ist von den Innenseiten zweier Seitenwände und einer Boden-Innenseite
eines Bodens begrenzt, wobei an wenigstens einer Seitenwand wenigstens
ein abstehender länglicher
Randbereich angeformt ist.
-
Der
abstehende längliche
Randbereich ist erfindungsgemäß für eine vorzugsweise
flächige
Verbindung mit einer Haltestruktur des Integralsitzes, wie beispielsweise
einem Querträger,
vorgesehen, einhergehend mit einer seitlichen Abkantung für eine vergrößerte Gesamtsteifigkeit
bzw. Gesamtfestigkeit. Der abstehende Randbereich kann insbesondere
im Falle einer hohen Bremsbeschleunigung des Fahrzeugs die von dem
Gurtsystem des Integralsitzes auf den Gurtholm übertragenen Kräfte wirksam
in die Haltestruktur einleiten. So können insbesondere bei einem
Zusammenstoss mit einem anderen Fahrzeug bzw. mit einem Hindernis
die von dem Gurtsystem des Integralsitzes auf den Gurtholm übertragenen Kräfte sehr
wirksam verteilt werden, so dass der erfindungsgemäße Gurtholm
sehr leichtgewichtig ausgebildet werden kann. Insbesondere wird
mit dieser praktischen Ausführungsform
ein lokales Kollabieren des Gurtholms im Übergangsbereich wirksam vermieden.
-
Die
Erfindung betrifft ferner einer Integralsitz mit wenigstens einem
erfindungsgemäßen Gurtholm.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt:
-
1 eine
schematische dreidimensionale Darstellung einer Sitzbank mit zwei
Integralsitzen und drei erfindungsgemäßen Gurtholmen,
-
2 eine
dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Gurtholms
für einen
Integralsitz eines Fahrzeugs,
-
3 eine
dreidimensionale Darstellung des ersten länglichen Bauteils, des zweiten
länglichen Bauteils,
des Verstärkungskörpers und
des plattenförmigen
Elements des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels,
-
4 eine
dreidimensionale Darstellung des Verstärkungskörpers der 3,
welche den in 3 dargestellten Verstärkungskörper nach
einer Drehung um ca. 180° um
eine Querachse des Verstärkungskörpers darstellt,
-
5 eine
vergrößerte dreidimensionale Darstellung
des in 3 dargestellten plattenförmigen Elements,
-
6 eine
dreidimensionale Darstellung eines Teilstücks eines zweiten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Gurtholms,
angebracht an zwei Haltestrukturen in Form von Querträgern,
-
7 eine
dreidimensionale Darstellung eines Teilstücks eines dritten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Gurtholms,
angebracht an zwei Haltestrukturen in Form von Querträgern,
-
8 eine
dreidimensionale Darstellung des dritten Ausführungsbeispiels aus welcher
die Erstreckung des länglichen
Verbindungselements erkennbar ist.
-
Die 1 zeigt
eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Sitzbank 10 mit
zwei Integralsitzen 12 und drei erfindungsgemäßen Gurtholmen 14,
die jeweils ein erstes und ein zweites längliches Bauteil 30, 32 aufweisen
(hier nur schematisch dargestellt). Die Sitzbank 10 weist
eine Anzahl von Haltestrukturen auf, umfassend einen vorderen Querträger 16,
einen hinteren Querträger 18,
einen oberen Querträger 20,
und zwei Untergestelle 22, die auf zwei Schienen 24 verschiebbar
angebracht sind.
-
Die
Gurtholme 14 weisen etwa eine L-Form auf, wobei das zweite
Bauteil 32 an der Sitzfläche 26 angeordnet
ist, und wobei das erste Bauteil 30 an der Rückenlehne 28 angeordnet
ist und im wesentlichen parallel zu einem Randbereich der Rückenlehne 28 verläuft, welcher
sich unter einem spitzen Winkel zur Lotrichtung oder parallel zu
dieser erstreckt. Der in 1 nicht näher dargestellte einseitig
offene Gurtholm-Kanal eines jeden Gurtholms 14 ist hierbei dem
jeweiligen Integralsitz 12 zugewandt.
-
Die 2 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Gurtholms 14 für einen
Integralsitz eines Fahrzeugs. Der Gurtholm 14 weist ein
erstes und ein zweites längliches
Bauteil 30, 32 aus einem Blechmaterial auf. Jedes
der beiden Bauteile 30, 32 weist einen länglichen
einseitig offenen Kanal 34 auf. Jeder Kanal 34 ist
von den Innenseiten zweier Seitenwände 60 und einer Boden-Innenseite
eines Bodens 61 begrenzt. Zur Ausbildung eines zusammenhängenden
einseitig offenen Gurtholm-Kanals 36 ist ein angewinkelter
Endabschnitt 38 des ersten Bauteils 30 in einem
angewinkelten Kanal-Endabschnitt 40 des zweiten Bauteils 32 aufgenommen.
Zum Gurtholm-Kanal 36 hin
gewölbte
bzw. von diesem weg gewölbte
Sicken 33, 35 dienen der Erhöhung der Steifigkeit der beiden
Bauteile 30, 32.
-
Der
angewinkelte Endabschnitt 38 des ersten Bauteils 30 und
der angewinkelte Kanal-Endabschnitt 40 des
zweiten Bauteils 32 bilden in Folge der angewinkelten Ausbildung
in etwa eine typische L-Form des Gurtholms 14 aus. Der
Bereich des Gurtholms 14, wo der angewinkelte Endabschnitt 38 des
ersten Bauteils 30 in dem angewinkelten Kanal-Endabschnitt 40 des
zweiten Bauteils 32 aufgenommen ist, stellt einen Übergangsbereich 42 bzw. Biegebereich
bzw. Knickbereich 42 der L-Form dar, der bekannterweise
oft hohen Belastungen standzuhalten hat. Erfindungsgemäß ist dieser Übergangsbereich 42 verstärkt ausgebildet,
einhergehend mit der Schaffung eines im kritischen Übergangsbereich 42 sehr
stabilen Gurtholms 14. Der Übergangsbereich 42 weist
vorzugsweise eine Längserstreckung auf,
die innerhalb eines Bereichs von 1 bis 100 cm, vorzugsweise 5 bis
50 cm, besonders bevorzugt 10 bis 25 cm, liegt.
-
In
dem Gurtholm-Kanal 36 ist ein länglicher Verstärkungskörper aus
Polymermaterial angeordnet (hier nicht näher dargestellt).
-
An
einer Teilfläche
des Verstärkungskörpers ist
ein plattenförmiges
Element, das als Holmferse dient, flächig angebracht (in 2 nicht
erkennbar). An dem plattenförmigen
Element ist ein Rohr 46 befestigt (in 2 erkennbar).
An das Rohr 46 ist ein Gurtschloss (hier nicht dargestellt)
eines Gurtsystems des jeweiligen Integralsitzes zu befestigen. Die Teilfläche ist
eine von einer Boden-Innenfläche
des angewinkelten Kanal-Endabschnitts 40 des zweiten Bauteils 32 abgewandte
Fläche
(hier nicht näher
dargestellt). Das plattenförmige
Element ist für
eine flächige
Verbindung mit einer Haltestruktur des Integralsitzes vorgesehen.
Werden auf das Gurtschloss Kräfte
ausgeübt,
so werden diese über
das plattenförmige
Element an die Haltestruktur weiter geleitet, zur Entlastung des Übergangbereichs 42 insbesondere bei
großen
Bremsbeschleunigungen des jeweiligen Fahrzeugs.
-
Das
Blechmaterial der beiden Bauteile 30, 32 durchsetzende
Bohrungen 48 bzw. Öffnungen 48 dienen
dazu nach Anordnung des Verstärkungskörpers in
dem Gurtholm-Kanal 36 flüssigen Kunststoff, vorzugsweise
in Form eines Thermoplasts, austreten zu lassen, welcher zur Schaffung
einer festen Verbindung zwischen dem Verstärkungskörper und den beiden Bauteilen 30, 32 nach
Anordnung des Verstärkungskörpers in
dem Gurtholm-Kanal 36 in
den Gurtholm-Kanal 36 eingespritzt wird. Nach dem Aushärten befindet
sich in den Öffnungen 48 ausgehärteter Kunststoff,
der mit ausgehärtetem
Kunststoff im Gurtholm-Kanal 36 zusammenhängt, einhergehend mit
der Schaffung einer festen Formschluss-Verbindung. Insbesondere
können
im Übergangsbereich 42 Öffnungen
bzw. Bohrungen (hier nicht dargestellt), welche das Blechmaterial
des angewinkelten Endabschnitts 38 des ersten Bauteils 30 durchsetzen und
welche ferner das Blechmaterial des angewinkelten Kanal-Endabschnitt 40 des
zweiten Bauteils 32 durchsetzen, übereinander liegend bzw. fluchtend zueinander
ausgerichtet sein, so dass der flüssige Kunststoff sowohl durch
den angewinkelten Endabschnitt 38 des ersten Bauteils 30 als
durch den angewinkelten Kanal-Endabschnitt 40 des zweiten Bauteils 32 austreten
kann, einhergehend mit der Schaffung einer sehr festen Formschluss-Verbindung
zwischen den Bauteilen 30, 32 im Übergangsbereich 42.
-
Das
Blechmaterial des ersten Bauteils 30 weist vorzugsweise
eine größere Materialstärke auf als
das Blechmaterial des zweiten Bauteils 32, da das erste
Bauteil 30 vorliegend für
die Anordnung an der Rückenlehne 28 des
Integralsitzes 12 vorgesehen ist und somit erfahrungsgemäß stärker belastet wird
(vgl. auch 1).
-
Die 3 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung des ersten länglichen Bauteils 30,
des zweiten länglichen
Bauteils 32, des Verstärkungskörpers 44 und
des plattenförmigen
Elements 50 des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels.
-
Der 3 ist
unter anderem die Ausbildung des länglichen Verstärkungskörper 44 aus
Polymermaterial zu entnehmen, der zur Erhöhung der Stabilität des Gurtholms 14 eine
Vielzahl von rippenartigen hintereinander angeordneten Verstärkungsteilen 52 aufweist.
Ferner ist der 3 die Ausbildung des plattenförmigen Elements 50,
das als Holmferse dient, zu entnehmen. Eine vergrößerte Darstellung dieses
plattenförmigen
Elements 50 zeigt 5. Das plattenförmige Element 50 weist,
wie in 4 erkennbar, eine dieses durchsetzende Öffnung 54 auf, um
das plattenförmige
Element 50 mit einer Schraube 56 (vgl. 3 und 5)
an der Haltestruktur des jeweiligen Integralsitzes zu befestigen.
Der 4 ist auch die Position der Teilfläche 58 des
Verstärkungskörpers 44 zu
entnehmen, an welcher das plattenförmige Element 50 flächig angebracht
ist.
-
Die 6 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung eines Teilstücks eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Gurtholms 14,
der an zwei Haltestrukturen in Form zweier Querträger 16, 18 angebracht
ist. An den Seitenwänden 60 des ersten
als auch des zweiten Bauteils 30, 32, deren Innenseiten
zusammen mit den entsprechenden Boden-Innenseiten den Kanal des ersten bzw.
zweiten Bauteils 30, 32 begrenzen, sind abstehende
längliche
Randbereiche 62 angeformt, die flächig mit dem in 6 hinteren
Querträger 18 verbunden
sind.
-
Die 7 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung eines Teilstücks eines dritten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Gurtholms 14,
der an zwei Haltestrukturen in Form zweier Querträger 16, 18 angebracht
ist.
-
Der
angewinkelte Kanal-Endabschnitt 40 des zweiten Bauteils 32 ist
von einem Verstärkungselement 64 aus
einem Blechmaterial umgeben. Ein sich durchgehend durch das Verstärkungselement 64,
das zweite Bauteil 32, das erste Bauteil 30 und den
Verstärkungskörper (hier
nicht dargestellt bzw. erkennbar) erstreckendes längliches
Verbindungselement 66 in Form eines Rohrs 66 weist
einen ersten Endabschnitt 68 zur Verbindung mit dem in 7 bzw. 8 hinteren
Querträger 18 und
ferner einem an dem Verstärkungselement 64 gehaltenen
zweiten Endabschnitt 70 auf (vgl. 8). Mit
dem Rohr 66 ist eine feste Verbindung des gesamten Gefüges, welches
das Verstärkungselement 64,
das erste Bauteil 30, das zweite Bauteil 32 und
den Verstärkungskörper umfasst,
mit dem hinteren Querträger 18 möglich. Die
Erstreckung des Rohrs 66 ist in 8 näher dargestellt.
-
Mittels
des Verstärkungselements 64 ist
eine zusätzliche
bzw. wirksame Verstärkung
des Übergangsbereichs 42 möglich, der
im Anwendungsfall den Gurtschlossbereich darstellt, da im Übergangsbereich 42 die
Befestigung des Integralsitz-Gurtschlosses an dem Rohr 46 erfolgt.
-
- 10
- Sitzbank
- 12
- Integralsitz
- 14
- Gurtholm
- 16
- vorderer
Querträger
- 18
- hinterer
Querträger
- 20
- oberer
Querträger
- 22
- Untergestell
- 24
- Schiene
- 26
- Sitzfläche
- 28
- Rückenlehne
- 30
- erstes
Bauteil
- 32
- zweites
Bauteil
- 34
- Kanal
- 36
- Gurtholm-Kanal
- 38
- angewinkelter
Endabschnitt
- 40
- angewinkelter
Kanal-Endabschnitt
- 42
- Übergangsbereich
- 44
- Verstärkungskörper
- 46
- Rohr
- 48
- Bohrung, Öffnung
- 50
- plattenförmiges Element
- 52
- Verstärkungsteil
- 54
- Öffnung
- 56
- Schraube
- 58
- Teilfläche
- 60
- Seitenwand
- 61
- Boden
- 62
- Randbereich
- 64
- Verstärkungselement
- 66
- Verbindungselement
- 68
- Endabschnitt
Verbindungselement
- 70
- Endabschnitt
Verbindungselement