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Die
Erfindung betrifft eine Abschleppvorrichtung, die zum Anbau an ein
Bergefahrzeug geeignet ist.
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Zum
Abschleppen größerer Fahrzeuge,
beispielsweise von Lastkraftwagen, ist es bekannt, hierfür speziell
ausgerüstete
Abschleppfahrzeuge zur Verfügung
zu stellen. Es ist aber darüber
hinaus auch üblich,
anderweitig genützte
Sonderfahrzeuge mit einer Abschleppvorrichtung auszustatten. Derartige Abschleppvorrichtungen
werden an das Bergefahrzeug angebaut und können unterschiedliche Ausgestaltungen
aufweisen. In den 1 bis 3 sind unterschiedliche
Ausgestaltungen von Abschleppvorrichtungen, die in diesem Beispielfall
an einem Fahrzeugkran angebaut sind, dargestellt. Die gängigste
Abschleppvorrichtung ist in 1 dargestellt. Hier
wird das abzuschleppende Fahrzeug mit einer entsprechenden Gabel
direkt an den Vorderrädern aufgenommen.
Mit einer derartigen Abschleppvorrichtung können ca. 10 t Anhängelast
abgeschleppt werden.
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In
der Darstellung gemäß 2 ist
eine alternative Abschleppvorrichtung gezeigt, bei der die Abschleppvorrichtung
das abzuschleppende Fahrzeug mit einer Gabel unmittelbar an der
vorderen Achse aufnimmt. Die Gabel ist hier also derart ausge legt,
dass die Vorderachse des abzuschleppenden Fahrzeuges sicher aufnehmbar
ist.
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In
der 3 ist dagegen eine konstruktiv unterschiedlich
gelöste
Abschleppvorrichtung dargestellt, die eine Aufnahmeplatte aufweist,
mit welcher insbesondere Militärfahrzeuge,
die in ihrem Frontbereich besondere Aufnahmepunkte aufweisen, angekoppelt
und abgeschleppt werden können.
Bei dieser in 3 dargestellten Ausführungsvariante
können in
der Regel Anhängelasten
bis zu ca. 16 t angehängt werden.
In der 4 ist beispielhaft ein entsprechendes Militärfahrzeug
nach dem Stand der Technik mit entsprechenden Aufnahmepunkten (vgl.
Detail „A”) dargestellt.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellten unterschiedlichen
Abschleppvorrichtungen haben für sich
gesehen jeweils Vorteile. Will man sie aber gemeinsam am Bergefahrzeug
unterbringen, steht man vor dem Problem, diese nebeneinander an
dem Bergefahrzeug plazieren zu müssen.
Darüber
hinaus erhöht
sich das Gewicht und nicht zuletzt der Kostenaufwand. Allerdings
ist die zusätzliche
Anordnung der gemäß 3 dargestellten
an die Aufnahmepunkte eines entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugs nach 4 angepaßten System
sehr wichtig, da entsprechend ausgerüstete abzuschleppende Fahrzeuge
aus folgenden Gründen
einfacher abgeschleppt werden können:
- – Reduzierung
der Anhebelast aufgrund der Hebeverhältnisse,
- – einhergehend
mit dem vorher genannten Punkt die geringere Belastung auf die Hinterachsen
des Bergefahrzeugs und
- – die
geringere Entlastung der Vorderachse und somit das bessere Lenkverhalten
und
- – die
erreichbare höhere
Abschleppgeschwindigkeit.
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Die
erhöhte
Abschleppgeschwindigkeit ist bei der geringeren Belastung der Hinterachse
daher möglich,
da aufgrund der geringeren Belastung der Reifen für diese
eine größere Höchstgeschwindigkeit zugelassen
werden kann.
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Problematisch
bei dem alternativen Einsatz der Abschleppvorrichtung ist es, dass
je nach Variante des Abschleppens, das heißt je nach Abschleppen gemäß 1, 2 oder 3 unterschiedliche Ausgleiche
für die
Fahrzeugbewegungen zugelassen werden müssen. Während sämtliche Abschleppvarianten
eine Schwenkverbindung für
die Kurvenfahrt zwischen den Fahrzeugen bedingen, wobei hier eine Schwenkverbindung
um eine vertikale Schwenkachse notwendig ist, müssen die anderen Freiheitsgrade für Bewegungen
zwar grundsätzlich
ermöglicht,
aber nicht in jeder Variante in gleicher Weise gefördert werden.
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Bei
einer Abschleppvariante, wie sie in 1 gezeigt
werden, werden die Bewegungen über
die Federung an der Vorderachse des Schadfahrzeugs ausgeglichen.
Das gleiche gilt für
die Ausführungsvariante
gemäß 2.
Dagegen ist bei der Abschleppvariante gemäß 3 eine direkte
Verbindung beider Fahrzeugrahmen vorhanden. Im Fahrbetrieb müssen daher
zusätzliche
Freiheitsgrade eingebaut werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, die unterschiedlichen Varianten
von Abschleppvorrichtungen in einer einzigen Abschleppvorrichtung zu
integrieren, so dass handelsübliche
Fahrzeuge und auch Fahrzeuge mit einer speziellen Aufnahme von Kupplungseinrichtungen
mit einer einzigen Abschleppvorrichtung abschleppbar sind.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach wird eine Abschleppvorrichtung
geschaffen, die zum Anbau an einem Bergefahrzeug geeignet ist und
einen teleskopierbaren Abschleppbalken, sowie einen über eine
vertikale Drehachse mit dem Abschleppbalken verbundenen Querträger aufweist,
an dem in Abhängigkeit
von einer wählbaren
Abschleppvariante Adapterteile wieder lösbar anbaubar sind.
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Vorteilhaft
kann man aufgrund dieser integrierten Abschleppvorrichtung nach
der Erfindung erst am Einsatzort entscheiden, ob eine rahmenfeste Aufnahme
an einem Fahrzeug mit entsprechend vorbereiteten Aufnahmepunkten
oder die Rad- bzw. Achsaufnahme,
wie sie beispielsweise in den 1 und 2 dargestellt
ist, zum Einsatz kommen soll. Die erforderlichen Adapterteile können einfach
mit dem Bergefahrzeug mitgeführt
werden und entsprechend sicher im Straßentransport verstaut werden, so
dass sie vor Ort im Einsatzwagen zur Verfügung stehen und angebaut werden
können.
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Aufgrund
der teleskopierbaren Ausgestaltung des Abschleppbalkens kann die
gesamte Abschleppvorrichtung, nach dem diese an dem abzuschleppenden
Fahrzeug angebracht wurde, selbständig das abzuschleppende Fahrzeug
an das Bergefahrzeug heranholen. Hierzu weist der teleskopierbare
Abschleppwagen einen eigenen Antrieb, beispielsweise einen Hydraulikzylinder
auf.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
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Demnach
kann der Abschleppbalken über einen
Wippzylinder um eine Schwenkachse wippbar sein.
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Der
Abschleppbalken kann über
eine mehrteilige Gabel-Fingerverbindung mit dem Querträger verbunden
sein, wobei die Gabel-Fingerverbindung eine Reihe von Bolzenaufnahmen
derart aufweist, dass ein Bolzen als Schwenkachse dient, während in die
mehreren beabstandet voneinander gegenüberliegenden Bolzenaufnahmen
Bolzen in einer gewünschten
Schwenklage des Querträgers
gegenüber
dem Abschleppbalken zur Fixierung derselben steckbar ist.
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Vorteilhaft
sind die Adapterteile am Querträger über Bolzen
sicherbar, wobei im Querträger
eine Reihe von Bolzenaufnahmen zur wahlweisen Aufnahme der Bolzen
vorgesehen sind.
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Als
Adapterteile können
vorzugsweise Aufnahmekästen
dienen, die an spezielle an einem abzuschleppenden Fahrzeug vorgesehene
Aufnahmepunkte koppelbar sind.
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Weiterhin
kann der Querträger
zusätzlich
um eine im wesentlichen in der Längsachse
des Abschleppbalkens ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar sein.
Diese Schwenkverbindung kann aber auch festgestellt werden, wenn
als Adapter am Querträger
Aufnahmegabeln zur Aufnahme von Rädern des abzuschleppenden Fahrzeugs
angebaut werden oder als Adapter am Querträger Aufnahmegabeln zur Aufnahme
der Achse des abzuschleppenden Fahrzeugs angebaut sind.
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Für den Fall,
dass Adapter am Querträger Aufnahmegabeln
zur Aufnahme von Rädern
des abzuschleppenden Fahrzeugs bzw. Aufnahmegabeln zur Aufnahme
der Achse des abzuschleppenden Fahrzeugs angebaut sind, kann vorzugsweise
die gesamte Abschleppvorrichtung über zumindest einen Hubzylinder
vertikal translatorisch angehoben werden. Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist mit der Abschleppvorrichtung noch
eine Bergewinde gekoppelt, die bei Bedarf zum Heranholen des abzuschleppenden
Fahrzeugs aus größeren Entfernungen
einsetzbar ist.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Bergefahrzeug mit einer Abschleppvorrichtung
entsprechend dem zuvor erläuterten
Aufbau. Vorteilhaft kann als Bergefahrzeug ein Fahrzeugkran dienen.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
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1–3:
unterschiedliche Ausgestaltungen von Bergefahrzeugen mit einem angehängten abzuschleppenden
Fahrzeug,
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4:
ein schematisch dargestelltes Militärfahrzeug mit speziell vorgesehenen
Aufnahmepunkten nach dem Stand der Technik,
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5a–5c:
ein Bergefahrzeug mit der erfindungsgemäßen Abschleppvorrichtung, wobei diese
unterschiedliche Abschleppfunktionen verwirklicht,
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6–11:
einzelne Konstruktionsdetails einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Abschleppvorrichtung.
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In
den 5a, 5b und 5c ist
jeweils ein Fahrzeugkran 10 dargestellt, der mittels einer
Abschleppvorrichtung 12 als Bergefahrzeug zum Abschleppen
von Fahrzeugen 14 einsetzbar ist.
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Die
Abschleppvorrichtung 12 kann multifunktional eingesetzt
werden. Sie besteht im wesentlichen aus einem über einen hier nicht näher dargestellten
Hydraulikzylinder teleskopierbaren Abschleppbalken 16,
an welchem ein Querträger 18 angekoppelt
ist, der wiederum verschiedene Adapterteile 20, 22 oder 24 aufweist.
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Details
des Aufbaus der Abschleppvorrichtung 12 ergeben sich aus
den 6 bis 11. So ist aus der 6 ersichtlich,
dass er teleskopierbare Abschleppbalken um eine Schwenkachse 20 schwenkbar
am Heckteil des Mobilkrans 10 angelenkt ist, wobei die
Schwenkbewegung über
einen vertikalen am teleskopierbaren Abschleppbalken 16 angeordneten
Balkenbereich 23 ein Schwenkzylinder 24 angreift,
um die gesamte Abschleppvorrichtung verschwenken zu können. So
ist beispielsweise in der 5a die
Abschleppvorrichtung mit dem teleskopierbaren Abschleppbalken in
einer ersten Stellung, in der der Abschleppbalken im wesentlichen
horizontal angeordnet ist, dargestellt, während in der 5c der
teleskopierbare Abschleppbalken über den
Schwenkzylinder 24 nach oben verschwenkt ist.
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In 7 ist
ein Detail der Abschleppvorrichtung 12 dargestellt. Hier
ist der teleskopierbare Abschleppbalken 16 gezeigt, der über eine
mehrteilige Gabel-Fingerverbindung 26 mit
dem Querträger 18 verbunden
ist. Die Gabel-Fingerverbindung
weist Bolzenaufnahmen 28 auf, durch die ein Bolzen als Schwenkachse
steckbar ist. Des weiteren sind gegenüberliegend beabstandet von
den Bolzenaufnahmen 28 verschiedene Bolzenaufnahmen 30, 32 und 34 vorgesehen,
die es ermöglichen,
den Querträger in
einer gewünschten
Schwenklage um die Bolzenverbindung 28 verschwenkt zu fixieren.
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Des
weiteren ist der Querträger 18 über eine vertikale
Schwenkachse 36 mit dem teleskopierbaren Abschleppbalken 16 verbunden,
was eine Verschwenkung des Querträgers 18 und somit
des an diesen angekoppelten Fahrzeugs 14 im Verhältnis zum
teleskopierbaren Abschleppbalken 16 und damit dem Bergefahrzeug 10 ermöglicht.
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Zum
Abschleppen von Militärfahrzeugen, wie
sie beispielsweise in der 4 gezeigt
sind, wird wie folgt vorgegangen. Am Korpus 38 des Schadfahrzeuges
werden, wie in 7 gezeigt, zwei Aufnahmekästen 40 vorzugsweise über Bolzenverbindungen
angebracht. An den Aufnahmekästen
angeordnete Klappen 42 werden geöffnet. Auf den Querträger 18 werden
Abschleppadapter 100 aufgeschoben, von denen einer in der 7b freigeschnitten
dargestellt ist. Die Abschleppadapter werden auf dem Querträger über eine
Bolzensicherung 44 in einer gewünschten Position festgelegt.
Anschließend
werden die Abschleppadapter 100 mit den zugehörigen Aufnahmekästen 40 gepaart.
Die Klappen 42 dienen dabei als Einfahrführung. Der
Querträger 18 wird
dann mit den Abschleppadaptern 100 angehoben bis beide
in den kreisbogenförmigen
Aufnahmeflächen
der Aufnahmekästen 40 positioniert
sind. Die Klappen 42 werden nun geschlossen, wie in 8 dargestellt, und
verbolzt. Hierdurch sind die Abschleppadapter 100 mit den
Aufnahmekästen 40 sicher
miteinander verbunden. Das beschädigte
Militärfahrzeug
mit den Aufnahmekästen
kann anschließend
um die gemeinsame Mittelachse der Abschleppadapter 100 schwenken.
Somit werden Bodenunebenheiten ausgeglichen.
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In
den 9, 10 und 11 sind
an dem jeweiligen Querträger 18 andere
alternative Adapterteile angebaut.
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In 9 sind
am Querträger 18 Halterungen 50 aufgesteckt
und mittels Bolzen 52 in entsprechende Bolzenaufnahmen 54 im
Querträger
gesichert, an denen entsprechende Aufnahmegabeln 56 befestigt sind.
Diese Aufnahmegabeln 56 weisen eine Ausnehmung 58 auf,
die dazu geeignet ist, die Achse des abzuschleppenden Fahrzeuges
entsprechend aufzunehmen.
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Beim
Abschleppen wird, wie in 5b gezeigt,
die Vorderachse des abzuschleppenden Fahrzeuges in die Aufnahmegabeln 58 gelegt.
Das abzuschleppende Fahrzeug wird über einen Gurt, der hier nicht
näher dargestellt
ist, gegen ein Herausspringen aus der Aufnahmegabel gesichert.
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In 9 ist
mit 60 eine Schwenkachse bezeichnet, die in Längsrichtung
des hier nicht näher dargestellten
teleskopierbaren Abschleppbalkens ausgerichtet ist. In der Ausführungsvariante
gemäß 9,
die zu der Abschleppvariante nach 5b gehört, wird
der Bolzen 60, welcher bei der Abschleppvariante bei der 5c eine
entsprechende Schwenkbewegung des Querträgers 18 zuläßt, blockiert,
so dass eine entsprechende Schwenkbewegung in der in 9 dargestellten
Ausführungsvariante
um den Bolzen 60 sicher verhindert wird. Eine Schwenkbewegung
um den Bolzen 60 soll auch bei der Ausführungsvariante gemäß 5a verhindert werden,
die beispielhaft in 10 gezeigt ist. Gemäß dieser
Ausführungsvariante
sind Aufnahmegabeln 62 vorgesehen, die ebenfalls am Querträger 18 über Bolzenverbindungen 64 festlegbar
sind. Die Aufnahmegabeln zur Aufnahme der Vorderräder des
abzuschleppenden Fahrzeugs 14 (vgl. 5a) ermöglichen
die Aufnahme der Räder,
indem das am freien Ende der Aufnahmegabel 62 angeordnete
Rohr 66 entfernt wird. Nach entsprechendem Einfahren der Aufnahmegabeln 62 in
den Bereich der Räder
des abzuschleppenden Fahrzeugs 14 werden die Rohre wieder
eingesteckt und entsprechend gesichert.
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In
beiden Anwendungsfällen
entsprechend der 9 und 10 und
damit der Abschleppvarianten der 5a und 5b wird
nach dem Herstellen der Verbindung mit dem abzuschleppenden Fahrzeug
die Abschleppvorrichtung 10 mit dem abzuschleppenden Fahrzeug über einen
hier nicht näher dargestellten
Hubzylinder an gehoben. Das Anheben erfolgt hier über eine vertikale translatorische
Bewegung und nicht über
ein Schwenken des Abschleppbalkens 10. Die Gabel-Fingerverbindung 26 zwischen
dem teleskopierbaren Abschleppbalken 16 und dem Querträger 18 ist
in einer Position, in der der Abschleppbalken 16 und der
an dem Querträger 18 angebrachte
Adapter 62 fluchtet, wie es in der 5a dargestellt
ist.
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In
der 11 ist eine weitere alternative Ausführungsform
für einen
Adapter 68 gezeigt, der an Militärfahrzeugen mit entsprechenden
zugehörigen Aufnahmen
Verwendung finden kann. Auch diese Adapter 68 werden über zu steckende
Bolzen 70 am Querträger 18 befestigt.