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Die
Erfindung betrifft eine Abdeckung für Unkraut auf Grünland oder
auf Ackerflächen,
beispielsweise von Ampfer auf Futterwiesen, zum Entzug von Licht
zur biologischen Unkrautbekämpfung.
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Im
Bereich der vollbiologischen Land- und Forstwirtschaft dürfen chemische
Pflanzenschutzmittel, chemische Düngemittel und auch Unkrautvertilger,
wie insbesondere hochwirksame selektive Gifte, nicht eingesetzt
werden. Der Flächenertrag
etwa an Futterpflanzen sinkt, je mehr Flächen durch Unkraut blockiert
sind. Insbesondere die Gattung Ampfer als bodendeckende Pflanze,
die auch bei der Maht dem in einem Bodenabstand von z. B. 6 bis
8 cm arbeitenden Messer entgeht, reduziert das Ergebnis von landwirtschaftlich
nutzbaren Flächen
also z. B. an eingebrachtem Futter für die Tierhaltung. In diesem Sinne
können
Ertragseinbußen
von 5 bis 10% durchaus entstehen, die natürlich mit der zunehmenden Verbreitung
einer Verkrautung, insbesondere einer Verbreitung von Ampfer (Sauerampfer)
ansteigen.
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Als
Alternative zur chemischen Unkrautbekämpfung ist es bekannt, durch
Abdeckungen und Lichtentzug den unerwünschten Pflanzen die Lebensfähigkeit
zu nehmen. Diese Abdeckungen können
aus lichtundurchlässigem
Kunststoff etwa als kuppelförmige
Gebilde geformt sein. Eine Ausführungsform
wird mit Nägel
im Boden fixiert, um eine Ortsveränderung zu verhindern. Es soll
vermieden werden, dass diese bekannten Abdeckungen, die sehr leicht
sind, unkontrolliert über
größere Distanzen
etwa durch Windkräfte
verlagert werden und die Umwelt als undefinierbarer Abfall verschmutzen.
Zudem bedeuten Nägel,
die in dem bekannten Fall zur Bodenfixierung einer leichten Abdeckung
eingesetzt werden, eine Gefahr für
das Vieh, da diese Nägel vom
Vieh zusammen mit der Nahrung aufgenommen werden und ernste Verletzungen
im Magen-Darmtrakt hervorrufen können.
Massen, die noch in formbarem Zustand über dem Unkraut ausgebracht
werden, haben den Nachteil, dass sie zum Boden hin fließen und
dann die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Pflanzenspitzen die
noch weiche Oberfläche
dieser weichen Abdeckung durchdringen und der Effekt der Beseitigung
eines unerwünschten
Gewächses
nicht eintritt.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, eine Abdeckung zu schaffen, die hochwirksam,
zugleich umweltverträglich
und somit für
die vollbiologische Land- und Forstwirtschaft geeignet ist. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Abdeckung als Flachscheibe gegebenenfalls
in flacher Kalottenform aus einer Mischung aus Ton oder Löß sowie
Kalk und bzw. oder Erde unter Beigabe von Heu oder dergleichen biologischem
Fasermaterial aus der Landwirtschaft als Bindemittel bzw. aus mehreren
solcher Mischungen übereinander
ausgebildet ist. Zur Herstellung der Flachscheiben wird eine Masse
aus dieser Mischung bereitet, zu Fladen geformt, die nach einer
Trocknungsphase ausgehärtet
sind. Ein Brennen ist nicht vorgesehen. Diese harten und zugleich
schweren Flachscheiben werden beispielsweise auf einer Futterwiese,
dort, wo das hier in Rede stehende Unkraut, also insbesondere der
niedrigwachsende bodendeckende Ampfer das Gras bzw. die erwünschte Futterpflanze
verdrängen,
ausgelegt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Flachscheiben
in zwei Durchmessern herzustellen, nämlich beispielsweise mit 20
bis 40 und 50 bis 70 cm, um die üblichen
Verkrautungsflächen
abzudecken. Dabei hat sich gezeigt, dass diese verhältnismäßig schweren
Flachscheiben ortsfest verbleiben. Sie verrotten langsam und in
dem Ausmaß,
wie die abgedeckten Pflanzen, also etwa der bodendeckende Wiesen-Sauerampfer, verschwinden.
Das Abwittern etwa bei Regen führt dazu,
dass Bestandteile der Flachscheiben nach und nach in den Boden gelangen.
Der Kalk trägt
dazu bei, dass Sauerampfer nach kurzer Zeit nicht mehr jene Bodenbeschaffenheit
vorfindet, die seinen Fortbestand sichert. Die Wurzeln veröden zusammen
mit den Blättern,
welchen das Licht infolge der Abdeckung entzogen wurde, sodass die
lebensnotwendige Photosyn these ausgeschlossen ist. Wenn Erde alternativ
oder zusätzlich
in der Mischung enthalten ist, dann stellt diese schon nach kurzer
Zeit eine Bindung zum Erdboden her. Dies ist ganz besonders bei Ackerland
der Fall. Die Abdeckung wächst
gewissermaßen
in den Boden ein.
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Die
Flachscheiben sind einerseits starre Gebilde von spröder Beschaffenheit,
anderseits aber sind sie gegen mechanische Krafteinwirkung weitgehend
resistent, da die Heufasern eine Faserverstärkung bewirken, die einer Armierung
gleichkommt. Selbst einer Trittbeanspruchung widerstehen die Flachscheiben.
Letztlich aber lösen
sie sich nach etwa vier Monaten allmählich auf, wobei alle Reststoffe
unmittelbar vom Boden aufgenommen werden, ohne Schädigung der
Umwelt. Die rückstandsfreie Beseitigung
ergibt sich in der Natur in diesem Fall von selbst. Die Standzeit
ist ausreichend für
die gezielte Pflanzenbekämpfung
und kann durch die Materialstärke
bzw. die Mischungsanteile beeinflusst werden.
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Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn die Mischung aus 50 bis 80 Gew.-% Ton oder Löß und 50
bis 20 Gew.-% Kalk sowie aus Heu mit einer Faserlänge von
3 bis 6 cm besteht. Der Löß als Konglomerat
aus Quarz, Tonerde und Kalk kann als Alternative oder ergänzend zu
Ton eingesetzt werden. Es bestehen aus biologischer Sicht keine
Bedenken beim Abbau im Boden. Eine alternative Mischung für die Abdeckung
sieht vor, dass 50 bis 80 Gew.-% Ton oder Löß, 25 bis 10 Gew.-% Kalk, 25
bis 10 Gew.-% Erde sowie Heu mit einer Faserlänge von 3 bis 6 cm enthalten
sind. Wie erwähnt
gewährleistet
der Anteil an Erde eine besonders gute Bindung mit dem Boden. Die
Erde trägt
zur Einstellung des pH-Wertes im Abdeckungsbereich bei, sofern nach
Beseitigung des Unkrautes neues Wachstum von erwünschten Pflanzen, etwa Gras
oder Klee gefördert
werden soll. In diesem Sinn kann die Mischung auch aus 50 bis 80 Gew.-%
Ton oder Löß und 50
bis 20 Gew.-% Erde sowie Heu bestehen.
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Eine
weitere Besonderheit ergibt sich, wenn die Mischung Grassamen bzw.
Samen von Futterpflanzen enthält.
Dies ist natürlich
bei Unkrautvernichtung in Ackerflächen nicht erwünscht, wohl
aber bei Grünland,
das landwirtschaftlich genutzt wird. Es geht dann die Vernichtung
von Unkraut, z. B. Sauerampfer, Hand in Hand mit der gewissermaßen selbsttätigen Aussaat
von Gras. Diese Samenkörner
erreichen den Boden, sobald sich die Flachscheibe auflöst und dieser
Zeitraum ist durch die Wandstärke und
die Konsistenz bzw. Dichte des Scheibenmaterials einstellbar. Wenn
also die Flachscheibe ihre Aufgabe hinsichtlich der Unkrautbekämpfung erfüllt hat, übernimmt
sie bzw. ihre Reste die Folgeaufgabe der Nutzbarmachung der vom
Unkraut befreiten Fläche. Wenn
die Mischung zur Herstellung der Flachscheibe Erde enthält, dann
werden beide Aufgaben gleichzeitig erfüllt. Der Samen geht bereits
in der noch als Abdeckung voll wirksamen Flachscheibe auf, sodass die
das Unkraut abdeckende Flachscheibe nach oben mit den erwünschten
Pflanzen, z. B. Gras, begrünt
wird. In kurzer Zeit und noch bevor das Unkraut unter der Flachscheibe
vollkommen abgestorben ist, wachsen oben auf der Scheibe die erwünschten Pflanzen
nach, die am Boden von Unkraut verdrängt wurden. Die Flachscheibe
ebnet sich nach einigen Monaten ein, wenn das Unkraut bereits vollbiologisch vernichtet
ist. Die Reste unter den kaum noch erkennbaren Relikten der Flachscheibe
wirken von unten als biologischer Dünger und fördern das Wachstum an der Oberfläche. Es
kann zweckmäßig sein, den
Aufbau der Flachscheibe sandwichartig, also in Schichten zu gestalten.
Dabei bildet der Ton oder Löß die untere
tragende Schicht und als obere Schicht ist die allenfalls zum Teil
in den Ton oder Löß eingebundene
Erde vorgesehen. Der Samen befindet sich in der Erde vorzugsweise
im oder nächst
dem Übergangsbereich
von Ton oder. Löß zur Erde.
Durch das seitliche bzw. randseitige Abwittern kommt es zur Einbindung
und Abdichtung der Flachscheibe gegenüber dem Boden.
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Die
Flachscheiben werden durch Einstreichen der Mischung in Formen gebildet.
Dabei kann durch Einbringen unterschiedlicher Mischungen übereinander
bzw. durch Überlagerung
und Einbindung von Erde ganz oben ein Schichtenaufbau erreicht werden.
Die Trocknung der Flachscheiben erfolgt durch Wärmeeinwirkung, wobei hier keine
Temperaturen wie beim Brennen zur Anwendung kommen sollen. Vielmehr
geht es bloß um
den Wasserentzug, damit aus der formbaren Masse nach der Ausformung
beispielsweise in Polyurethanformen ein starrer Körper resultiert.
Es wurden auch von der Kreisform abweichende Flachscheiben gefertigt
und eingesetzt. Insbesondere hat sich eine Flachscheibe mit einem
annähernd
sternförmigen
Rand als zweckmäßig erwiesen,
wobei die ausladenden Zacken oder Finger aus der Ebene der Flachscheibe
in eine Richtung – also
beim Ausbringen nach unten – abgebogen
sind, sodass sich insgesamt eine haubenähnliche Form ergibt. Diese
ist zur lichtdichten Abdeckung besonders geeignet. Diese Finger
wurden auch mit Krallen verglichen und können die Positionshaltung der
Flachscheibe am Einsatzort begünstigen.
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Es
wird nochmals darauf hingewiesen, dass beim Einsatz der Abdeckung
auf Äckern
(z. B. Kartoffeläckern)
sowie auch in der Forstwirtschaft (z. B. im Aufforstungsgebiet)
der Samen im Material der Flachscheibe weggelassen wird, weil es
dort unerwünscht
ist, wenn Gras nachwächst.
Der Einsatz der Flachscheiben zur vollbiologischen Unkrautbekämpfung ist
auch auf Äckern
und in der Forstwirtschaft sehr Erfolg versprechend.
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Ein
Ausführungsbeispiel
ist schematisch in den Zeichnungen dargestellt.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine besondere Ausführung einer Flachscheibe mit
etwa sternförmig
ausladender Berandung und 2 einen Querschnitt durch die
Flachscheibe am Einsatzort.
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Auf
einem Grünland,
das als Mahtwiese landwirtschaftlich genutzt wird, sind schon am
Beginn der Wachstumsperiode einerseits Gras 1 und anderseits
etwa Sauerampfer 2 erkennbar. Wenn letzterer etwa in einer
Flächenausdehnung
von 20 cm eine Höhe
von 2 bis 3 cm erreicht und vom Landwirt wahrgenommen wird, entnimmt
dieser einem Flachscheibenmagazin eine Flachscheibe 3 von
30 cm Kerndurchmesser mit einer Wandstärke von 1 cm. Diese Flachscheibe 3 wurde
vorgefertigt und besteht beim Ausführungsbeispiel aus 600 g Ton,
400 g Kalk und etwa 20 g Heu in einer Faserlänge von 5 cm. Wie 1 zeigt,
besteht die Flachscheibe 3 aus einem Kernbereich 4 von
etwa 25 cm Durchmesser und einigen finger- bzw. sternförmigen Vorsprüngen 5.
Der Kernbereich 4 ist eben oder leicht gewölbt und die
Vorsprünge 5 sind
gemäß 2 etwas
in eine Richtung abgewinkelt, um am stirnseitigen Rand allenfalls
den Bodenkontakt herzustellen bzw. zwischen Büscheln von Gras 1 zu
greifen. Dadurch bleibt die Flachscheibe 3 an Ort und Stelle.
Die Flachscheibe 3 wird über dem heranwachsenden Unkraut,
hier also Sauerampfer 2, positioniert. Durch Lichtentzug
wird das Wachstum behindert, bis die Pflanze abstirbt. Die Flachscheibe 3 zersetzt
sich allmählich
und gibt dabei den Bestandteil Kalk an den Boden ab. Dadurch werden
auch die Wurzeln des Sauerampfers 2 vernichtet.
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Die
Linie 6 symbolisiert die Schnitthöhe beim Mähen über Grund, die beispielsweise
8 cm beträgt. Man
sieht, dass die Wiese problemlos gemäht werden kann und dass die
Messer nicht in Kontakt mit der Flachscheibe 3 gelangen.
Die Materialzusammensetzung und die Wandstärke der Flachscheibe 3 wurden
so gewählt,
dass der Zerfall und die Zersetzung beginnen, sobald der Sauerampfer 2 vollkommen
abgestorben ist. Der Zeitraum beträgt beispielsweise vier Monate.
Dabei werden in der Masse der Flachscheibe 3 eingelagerte
Samenkörner,
insbesondere Grassamen 7 frei, die in den Boden gelangen
und dann den vom Unkraut befreiten Boden mit wertvollem Futtergras
begrünen.