-
Die
Erfindung betrifft eine Glasmaschine mit einer Abschervorrichtung.
-
Unter
Glasmaschinen werden hier Maschinen verstanden, die dafür
vorgesehen sind, aus Glasschmelzen gebildete Glasprodukte, wie Flaschen,
Trinkgläser und dergleichen herzustellen. Glasmaschinen
sind also Maschinen, in denen Glasschmelze gehandhabt wird, indem
Glasschmelze aus einem Glasschmelzebehälter dosiert abgezogen wird
und/oder in eine Glasform eingeführt wird. Es handelt sich
um Glas-Zuführ und/oder -Formmaschinen, die aus Posten
geschmolzenen Glases Glasbehälter ausformen. Diese Posten
werden durch Abscheren der aus einer Bodenöffnung des Glasschmelzebehälters
austretenden Glasschmelze gebildet.
-
Es
sind scherenartige Abschervorrichtungen bekannt, bei denen Scherblätter
tragende Scherenarme verschwenkt oder geradlinig geführt
werden und die Scherblätter zum Abscheren der Glasposten in
eine überlappende Lage gebracht werden. Wegen der gestiegenen
Produktivität der Glasmaschinen sind Abschervorrichtungen
mit bis zu vier Scherblattpaaren bekannt, die bis zu vier Glasposten
gleichzeitig bereitstellen können.
-
Abschervorrichtungen
mit verschwenkbaren Scherblättern, wie beispielsweise in
der
DE 28 18 234 B1 beschrieben,
haben den Nachteil, dass beim Einsatz mehrerer Scherblattpaare die
Schwenkbahnen der Scherblätter einen unterschiedlichen
Radius aufweisen, so dass die Scherblätter zu unterschiedlichen
Zeitpunkten schließen. Hierdurch entstehen kürzere
(leichtere) oder längere (schwerere) Glastropfen. Dadurch
ist insbesondere die Produktion von Glasartikeln mit einer geringen
zulässigen Gewichtsabweichung erschwert. Bei Hohlglas zum Beispiel
ergibt sich daraus eine unterschiedliche Wandstärke.
-
Die
DE 34 36 404 A1 beschreibt
einen Abschermechanismus für mehrere Glasposten, bei dem Sätze
von gegenüberliegenden Scherblättern so gelagert
sind, dass sie sich geradlinig oder parallel zueinander aufeinander
zu und voneinander weg bewegen können. Die einander gegenüberliegenden Scherblätter
sind gemeinsam auf einem Schlitten angeordnet, wobei der Schlitten
auf zwei parallelen Führungsbahnen in Gleitlagern geführt
ist. Einer der Schlitten wird durch einen Kurbelmechanismus angetrieben.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Glasmaschine mit einer vereinfachten
und verbesserten Abschervorrichtung anzugeben.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Es wird eine Glasmaschine mit einer Glasschmelzezufuhrvorrichtung,
vorzugsweise Glas-Feeder genannt, vorgeschlagen, mit einem Glasschmelzebehälter
mit einer oder mehreren Ausgangsöffnungen zum Austritt
von Glasposten und durch diese auf- und abbewegten Kolben, vorzugsweise
Plunger genannt, wobei die Kolben mit einem elektrischen Antriebsmotor verbunden
sind und ggf. ein Drehtisch mit Glasformen oder anderen Bearbeitungsvorrichtungen
unmittelbar oder mittelbar dem Glasschmelzebehälter nachgeschaltet
ist, wobei eine Abschervorrichtung mit an Scherenarmen angeordneten
Scherblättern unterhalb den Ausgangsöffnungen
des Glasschmelzebehälters angeordnet ist, wobei zusammenwirkende
Scherblätter ein Scherblattpaar bilden und unter jeder
der Ausgangsöffnungen ein Scherblattpaar angeordnet ist,
wobei vorgesehen ist, dass die Scherenarme jeweils mit dem Abtrieb
einer Vierdrehgelenkkette verbunden sind, wobei die Vierdrehgelenkkette
zwei an einem Gestellelement über Drehgelenke angelenkte
Kurbeln aufweist, und wobei der Abtrieb die dem Gestellelement abgewandten
Endabschnitte der zwei Kurbeln über Drehgelenke miteinander verbindet.
-
Die
vorgeschlagene Abschervorrichtung zeichnet sich durch einen einfachen
Aufbau aus, der vorteilhafterweise im Leichtbau ausgeführt
sein kann.
-
Die
Vierdrehgelenkkette kann durch einen Direktantrieb angetrieben sein,
wobei lediglich eine alternierende Schwenkbewegung bereitgestellt
werden muss.
-
Es
kann vorgesehen sein, dass die Vierdrehgelenkkette als eine Parallelkurbel
ausgebildet ist, wobei die Parallelkurbel zwei gleichlange und parallel zueinander
angeordnete Kurbeln aufweist, und wobei der Abstand der Drehgelenkmittelpunkte
des Abtriebs gleich dem Abstand der Drehgelenkmittelpunkte des Gestellelements
ist.
-
Unter
Parallelkurbel wird eine Vierdrehgelenkkette verstanden, bei der
einander gegenüberliegende Glieder die gleiche Länge
aufweisen. Als Abtrieb wird hier ein Koppelglied zwischen zwei parallel schwingenden,
drehbar gelagerten gleich langen Kurbeln verstanden. Das Koppelglied
ist über Drehgelenke mit den Kurbeln verbunden, wobei der
Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte gleich dem Abstand der
Kurbellagermittelpunkte ist.
-
Es
kann vorgesehen sein, dass die Scherenarme jeweils mit dem Abtrieb
der Vierdrehgelenkkette drehstarr verbunden sind.
-
Es
kann vorgesehen sein, dass die Flächenschwerpunkte der
Ausgangsöffnungen auf einer Geraden liegen. Durch diese
Anordnung der Ausgangsöffnungen ergibt sich ein besonders
einfacher Aufbau, wobei weiter vorgesehen sein kann, dass die Ausgangsöffnungen
einen Kreisquerschnitt aufweisen. In diesem Fall ist der Flächenschwerpunkt
der Kreismittelpunkt.
-
Weiter
kann vorgesehen sein, dass gleiche Punkte der Schneiden der an einem
selben Scherenarm angeordneten Scherblätter auf Geraden
liegen, die parallel zu der Geraden liegen, die durch die Schwerpunkte
der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen
geht. Wenn die Schneiden geradlinig ausgebildet sind, fluchten folglich
die Schneidkanten in einer Linie. Vorzugsweise können die Schneiden
jedoch als V-förmige Einkerbungen ausgebildet sein, so
dass also beispielsweise die Scheitelpunkte der Einkerbungen in
einer Linie fluchten.
-
Es
kann auch vorgesehen sein, dass eine durch die Gelenkpunkte der
Kurbeln der Parallelkurbel gelegte Gerade in der Schließstellung
der Abschervorrichtung parallel zu der Geraden liegt, die durch
die Schwerpunkte der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen
geht. In dieser Vorzugslage ist der bei der Bewegung der Parallelkurbel
eintretende Querversatz des Abtriebs vernachlässigbar,
insbesondere wenn die Länge der Kurbeln groß ist
im Vergleich zu dem betriebsmäßigen Weg des Abtriebs. Der
bei größeren Auslenkungen auftretende Querversatz
des Abtriebs kann für die Durchführung von Wartungs-
und Justierarbeiten nützlich sein, weil auf diese Weise
die Scherblätter aus dem Bereich des Glasschmelzebehälters
verbringbar sind, ohne die Abschervorrichtung zu demontieren.
-
Es
kann weiter vorgesehen sein, dass die Scherblätter justierbar
an dem Scherenarm angeordnet sind. Es kann vorgesehen sein, die
Scherblätter senkrecht zum Scherenarm zu justieren, um
den Schnittspalt zwischen zusammen arbeitenden Scherblättern
einzustellen. Weiter kann vorgesehen sein, die Scherblätter
längs ihrer Längsachse zu justieren, um die weiter
oben Ausrichtung der Schneiden der Scherblätter eines Scherenarmes
zu ermöglichen. Weiter können die Scherblätter
auch quer zur Längsachse justiert werden, um einheitliche
Schnittflächen einzustellen.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass
der Scherenarm schwenkbar einstellbar an dem Abtrieb der Vierdrehgelenkkette
angeordnet ist. Der Scherenarm kann beispielsweise nach der Einstellung
der Solllage durch Anziehen einer Klemmschraube und Einbringen eines
Passstiftes in der Solllage fixiert werden. Mit Hilfe des Passstiftes
kann nach einem Lösen der Verbindung die Solllage ohne
weiteren Einstellschritt wieder hergestellt werden.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass
mindestens eines der Drehgelenke der Vierdrehgelenkkette als Wälzlager ausgebildet
sind. Vorzugsweise können alle Drehgelenke als Wälzlager
ausgebildet sein. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere gekapselte
Wälzlager den bei der Glasfertigung auftretenden Glasstäuben
besser widerstehen als Gleitlager. Als Wälzlager können beispielsweise
Kugellager vorgesehen sein.
-
Weiter
kann vorgesehen sein, dass der Antrieb der Vierdrehgelenkkette mit
dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors drehstarr verbunden
ist.
-
Die
elektrischen Antriebsmotoren können über eine
vorzugsweise computergestützten Steuerungseinrichtung steuerbar
miteinander verbunden sind. So ist es möglich, unterschiedliche
Weg-Zeit-Diagramme oder Geschwindigkeits-Zeit-Diagramme oder Beschleunigungs-Zeit-Diagramme
zu fahren. Beispielsweise kann einer der Scherenarme vor dem anderen
in die Schließstellung gebracht werden oder der eine Scherenarm
langsam geschlossen werden und der andere Scherenarm schnell geschlossen werden.
Die Steuerungseinrichtung kann als eigenständige Steuerungseinrichtung
ausgebildet sein oder auch in eine Steuerungseinrichtung der Glasmaschine
integriert sein. Die Steuerungseinrichtung kann weiter mit einem
Computer-Arbeitsplatz verbunden sein, wobei weiter vorgesehen sein
kann, dass die Steuerungseinrichtung in ein Netzwerk integriert
ist oder über ein Netzwerk einstellbar und/oder kontrollierbar
ist. Es ist weiter möglich, dass die Steuerungseinrichtung
die Abschervorrichtung in Abhängigkeit von einer Prozessgröße
steuert, beispielsweise in Abhängigkeit von der aktuellen
Glaspostengröße bzw. Glaspostenmasse.
-
Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Antriebe der Vierdrehgelenkketten
durch ein Koppelgetriebe zwangläufig miteinander verbunden
sind.
-
Das
Koppelgetriebe kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe sein.
-
Das
Koppelgetriebe kann drehstarr mit dem Abtrieb eines elektrischen
Antriebsmotors verbunden sein.
-
Auch
im Falle der zwangläufigen Kopplung der beiden Scherenarme
durch das beschriebene Koppelgetriebe kann vorgesehen sein, den
Antriebsmotor mittels der weiter oben beschriebenen Steuerungseinheit
zu steuern.
-
Bei
den Antriebsmotoren oder dem Antriebsmotor kann es sich um einen
Schrittmotor, Servomotor oder Torquemotor handeln. Als Torquemotor
werden für einen Direktantrieb geeignete Schrittmotoren oder
Servomotoren hoher Leistung bezeichnet, die deshalb als Antriebsmotoren
bevorzugt sein können. Es ist aber auch möglich,
anstelle des elektrischen Antriebs einen anderen, nicht elektrischen
Antrieb vorzusehen, beispielsweise einen hydraulischen oder pneumatischen
Antrieb.
-
Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen
-
1 ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Glasmaschine;
-
2a und 2b die
Abschervorrichtung in 1 in einer Prinzipdarstellung;
-
3a bis 3d die
Abschervorrichtung in 1 in unterschiedlichen Betriebszuständen;
-
4 ein
Blockschaltbild einer Steuerung für die Abschervorrichtung
in 1.
-
1 zeigt
eine Glasmaschine 1, die zur Herstellung von Formglas bestimmt
ist. Die Glasmaschine 1 weist einen Glas-Feeder 2 zum
Bereitstellen von flüssigem Glas, einen Drehtisch 3 mit
einer Drehtischplatte 32 zur Aufnahme von Glasformen 31,
sowie eine Abschervorrichtung 4 zum Abtrennen von Glasposten
auf.
-
Der
Glas-Feeder 2 weist einen Glasschmelzebehälter 21,
der mit Glasschmelze 22 gefüllt ist und von einem
vertikal angeordneten Plunger 23 durchgriffen ist. Der
Plunger 23 ist vertikal auf- und abbewegbar und verschließt
in einer unteren Totlage ein im Bodenabschnitt des Glasschmelzebehälters 21 angeordnete,
als Durchgangsloch ausgebildete Ausgangsöffnung 21d.
In dem weiter unten in 2a bis 2d beschriebenen
Ausführungsbeispiel weist der Glas-Feeder drei Ausgangsöffnungen 21d auf.
Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist jedoch in 1 nur
eine Ausgangsöffnung 21d vorgesehen.
-
Der
Plunger gibt in einer oberen Totlage die Ausgangsöffnung 21d frei,
aus der nun Glasschmelze 22 austritt und einen tropfenförmigen
Glasposten bildet. Der Glasposten wird von der in 2a bis 2d näher beschriebenen Abschervorrichtung 4 abgetrennt
und durch Schwerkraft in eine der Glasformen 31 gefördert.
Auf der Drehtischplatte 32 des Drehtischs 3 sind
mehrere Glasformen 31 kreisringförmig angeordnet.
Bei Drehung der Drehtischplatte 32 wird eine mit einem
Glasposten gefüllte Glasform unter dem Glas-Feeder 2 fortgedreht
und eine leere Glasform bereitgestellt. Weitere Baugruppen, wie
beispielsweise Vorrichtungen zur Entnahme und/oder Übergabe
halbfertiger oder fertiger Glasartikel, Glasvorrichtungen und dergleichen
sind in 1 nicht dargestellt.
-
Das
Ausformen der durch den Glas-Feeder 2 bereitgestellten
Glasposten zu Hohlglasartikeln erfolgt in der bekannten Weise und
ist nicht Gegenstand der Erfindung.
-
Der
Plunger 23 des Glas-Feeders 2 ist mit seinem oberen
Endabschnitt an einem Verbindungsbalken 24 angeordnet.
Der Verbindungsbalken 24 ist über zwei Führungsstäbe 25 über
Dämpfungsglieder 25d auf einer Grundplatte der
Glasformmaschine 1 abgestützt. Die Dämpfungsglieder 25d können
weiter zum Gewichtsausgleich bestimmt sein. Die Führungsstäbe 25 sind
in vertikalen Geradführungen 25l geführt,
bei denen es sich beispielsweise um Gleitführungen handeln
kann.
-
Zum
Antrieb des Plungers 23 ist ein Bogenmotor 27 mit
einem entlang einer bogenförmigen Führungsbahn 27b bewegten
Abtrieb 27a vorgesehen. Als Bogenmotor wird hier ein elektrischer
Motor bezeichnet, dessen Läufer auf einer bogenförmigen Führungsbahn
geführt ist. Dabei kann der Läufer vorzugsweise
drehstarr auf einem Führungselement angeordnet sein, das
vorzugsweise spielfrei in der Führungsbahn geführt
ist. Bei der bogenförmigen Führungsbahn kann es
sich vorzugsweise um einen Kreisbogen handeln, doch es kann auch
jede andere stetige Kurve vorgesehen sein, beispielsweise ein Abschnitt
einer Parabel oder einer Ellipse. In dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Führungsbahn 27f ein
Kreisbogenabschnitt.
-
Der
Bogenmotor 27 weist einen entlang der Führungsbahn 27f geführten
Läufer 27l auf mit bogenförmig nebeneinander
angeordneten Permanentmagneten wechselnder Polarität auf.
Der Läufer 27l wirkt mit einem Stator 27s zusammen,
der auf einem weichmagnetischen Kern angeordnete Spulenwicklungen
aufweist, die so miteinander verbunden und angesteuert sind, dass
sie ein elektromagnetisches Wanderfeld erzeugen, durch das der permanentmagnetische
Läufer 27l mitgenommen wird. Mittel zur Lagebestimmung
des Läufers 27l sowie zur Steuerung des Stators 27s sind
in dem in 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel
nicht dargestellt.
-
Der
Abtrieb 27a des Bogenmotors 27 ist über einen
Koppelstab 26 mit dem Verbindungsbalken 24 des
Glas-Feeders 2 verbunden. Der Koppelstab 26 ist
an seinen beiden Endabschnitten drehbar gelagert. Dadurch sind Zwangskräfte
vermieden, die bei starrer Kopplung zwischen dem bogenförmigen
Abtrieb des Bogenmotors 27 und den vertikalen Geradführungen 25l auftreten
können. Es kann vorgesehen sein, die Länge des
Koppelstabs 26 variabel einstellbar zu machen, so dass
auf einfache Weise die Lage des Plungers 23 justierbar
ist. An Stelle des Bogenmotors 27 kann auch ein Motor mit
linearem Abtrieb eingesetzt werden, wobei der Koppelstab 26 entfallen
kann.
-
Die 2a und 2b verdeutlichen
nun den Aufbau und die Wirkungsweise der Abschervorrichtung 4. 2b ist
eine vereinfachte Schnittdarstellung längs der Schnittlinie
IIb in 2a.
-
Die
Abschervorrichtung 4 ist in dem in 2a und 2b dargestellten
Ausführungsbeispiel zum gleichzeitigen Bereitstellen von
drei Glasposten 22p vorgesehen. Die Glasmaschine ist analog
zu der vorstehend in 1 beschriebenen Glasmaschine
aufgebaut, mit dem Unterschied, dass in dem Glasschmelzebehälter 21 drei
in einer Reihe angeordnete Ausgangsöffnungen vorgesehen
sind. Die Mittelpunkte der drei Ausgangsöffnungen sind
in dem in 2a und 2b dargestellten
Ausführungsbeispiel in der horizontalen Austrittsebene
auf einer Geraden fluchtend nebeneinander angeordnet. Der besseren Übersicht
wegen sind in 2a und 2b nur
die Glasposten 22p bezeichnet.
-
Die
Abschervorrichtung 4 weist drei paarweise angeordnete Scherblätter 41 auf,
die in dem mit dem jeweiligen Glasposten 22p zusammenwirkenden
Endabschnitt V-förmig ausgebildet sind. Die Scherblätter 41 sind
vorzugsweise aus einem warmfesten Stahlblech ausgebildet. Die beiden
Scherblätter 41 eines Scherblattpaares sind so
an einander gegenüberstehenden Scherenarmen 42l und 42r angeordnet,
dass sie beim Schließen der Abschervorrichtung 4 in
einer horizontalen Schneidebene übereinander gleiten und
dabei den Glasposten 22p durchtrennen.
-
Die
Scherblätter 41 sind vorteilhafterweise höhen-
und längsverstellbar an einem linken Scherenarm 42l bzw.
einem rechten Scherenarm 42r befestigt, so dass jedes der
Scherblattpaare auf gleiches Schließverhalten einstellbar
ist. Insbesondere die Längsverschiebbarkeit der Scherblätter 41 ermöglicht
die Justierung des Schließverhaltens dahingehend, dass
die zwischen den V-förmigen Schneidkanten der Scherblätter 41 ausgebildete
Fläche zu jedem Zeitpunkt der Schließbewegung
für jedes der Scherblattpaare gleich ist. Dadurch ist insbesondere der
Zeitpunkt der Abtrennung des Glaspostens 22p exakt einstellbar,
so dass jeder der drei bereitgestellten Glasposten innerhalb eines
Toleranzbereichs das gleiche Volumen aufweist. Die Scherblätter 41 sind richtig
justiert, wenn gleiche Punkte der V-förmigen Schneiden
der an dem Scherenarm 42l bzw. 42r angeordneter
Scherblätter 41 auf einer Geraden liegen, die
parallel zu der weiter oben genannten Verbindungsgeraden der Mittelpunkte
der Ausgangsöffnungen bzw. der Querschnittsflächen
der Glasposten 22p ist. Die Höhenverstellbarkeit
der Scherblätter, d. h. die Verstellbarkeit senkrecht zur
Flächenerstreckung der Scherblätter 41,
ermöglicht die Justierung des Schnittspaltes zwischen den
beiden Scherblättern des Scherblattpaares und damit die
Einstellung der Schnittqualität.
-
Die
beiden Scherenarme 42l und 42r sind jeweils an
einem Abtrieb 43al bzw. 43ar einer linken Parallelkurbel 43l bzw.
einer rechten Parallelkurbel 43r drehstarr angeordnet.
Die Parallelkurbel ist eine Vierdrehgelenkkette, bei der einander
gegenüberliegende Glieder die gleiche Länge aufweisen.
Der Abtrieb 43al bzw. 43ar ist das Koppelglied
zwischen zwei parallel schwingenden, drehbar gelagerten gleich langen
Kurbeln 43kl bzw. 43kr. Die beiden Kurbeln 43kl bzw. 43kr sind
in einem linken Gestellelement 43gl bzw. in einem rechten
Gestellelement 43gr drehbar gelagert. Das Gestellelement 43gl bzw. 43gr bildet
ein gestellfestes Koppelglied, das parallel zu dem Abtrieb 43al bzw. 43ar angeordnet
ist. Der Abtrieb 43al bzw. 43ar ist über
jeweils ein Drehgelenk mit den Kurbeln 43kl bzw. 43kr verbunden,
wobei der Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs 43al bzw. 43ar gleich
dem Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte des Gestellelements 43gl bzw. 43gr ist.
Die Parallelkurbel 43l bzw. 43r ist so ausgerichtet,
dass eine durch die Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs 43al bzw. 43ar gelegte
Verbindungsgerade senkrecht zu der Verbindungsgeraden der Mittelpunkte
der Durchgangslöcher bzw. der Querschnittsflächen
der Glasposten 22p ist.
-
Der
Lagerzapfen einer der Kurbeln 43kl bzw. 43kr bildet
einen Antrieb 44al bzw. 44ar der Parallelkurbel 43l bzw. 43r.
Die jeweils nicht angetriebene Kurbel wird über den Abtrieb 43al bzw. 43ar zwangsweise
mitbewegt und schwingt parallel zu der angetriebenen Kurbel. Der
Lagerzapfen ist mit der angetriebenen Kurbel drehstarr verbunden,
wie in 2b gezeigt ist. Der Antrieb 44a der
beiden Parallelkurbeln 43 ist jeweils mit dem Abtrieb eines
elektrischen Antriebsmotors drehstarr verbunden.
-
Ein
linker Antriebsmotor 45l treibt über die linke
Parallelkurbel 43l den linken Scherenarm 42l an,
ein rechter Antriebsmotor 45r treibt über die
rechte Parallelkurbel 43r den rechten Scherenarm 42r an. Es
ist also möglich, die beiden Parallelkurbeln 43l, 43r mit
unterschiedlichem Bewegungsablauf zu betreiben, so dass beispielsweise
der linke Scherenarm 42l vor dem rechten Scherenarm 42r schließen
kann.
-
3a zeigt
die Abschervorrichtung 4 in einem weit geöffneten
Zustand, wie er beispielsweise für Wartungs- oder Reparaturzwecke
eingestellt ist.
-
In 3b ist
die Abschervorrichtung 4 bereits weiter geschlossen. Im
Vergleich mit 3a sind die Scherblätter 41 sowohl
in der Querposition als auch in der Längsposition näher
an die Glasposten 21p herangefahren. Die Kurbeln 43kl, 43kr der Parallelkurbel 43l, 43r (charakterisiert
durch die Verbindungsgerade der beiden Drehgelenke der Kurbeln,
vergleiche 2a) stehen nun nahezu parallel zu
der Verbindungsgeraden der Mittelpunkte der Ausgangsöffnungen
bzw. der Querschnittsflächen der Glasposten 22p,
so dass beim weiteren Schließen der Abschervorrichtung 4 nur
noch eine zu vernachlässigende Querverstellung der Scherblätter 41 eintritt.
Die Bewegungsbahn der Scherblätter 41 ist im Weiteren
mit guter Näherung durch eine Gerade beschreibbar. Vorzugsweise
haben die Ausgangsöffnungen und damit die Glasposten einen
kreisförmigen Querschnitt. Wenn die Querschnitte von der Kreisform
abweichend ausgebildet sind, ist der Mittelpunkt durch den Flächenschwerpunkt
zu ersetzen.
-
3c zeigt
eine weitere Schließposition der Abschervorrichtung 4,
wobei der linke Scherenarm 42l bereits in der Schließlage
ist, während der rechte Scherenarm 42r noch nicht
in der Schließlage ist. Folglich sind die Glasposten 22p noch
nicht vollständig abgetrennt.
-
3d zeigt
die Abschervorrichtung in der Schließposition. Die Glasposten
sind vollständig abgetrennt. Sodann wird die Abschervorrichtung 4 wieder
geöffnet und die in 3b dargestellte
betriebsmäßige Öffnungsposition eingenommen.
Zugleich stellt der Drehtisch 3 (siehe 1)
eine leere Glasform 31 bereit.
-
4 zeigt
nun die Ansteuerung der beiden elektrischen Antriebsmotore 45l und 45r im
Einzelnen. Die Antriebsmotore 45l und 45r sind
mit einer computergestützten Steuereinheit 46 verbunden,
die durch einen Bildschirmarbeitsplatz 47 konfiguriert und überwacht
werden kann. Die Steuereinheit 46 koordiniert den Bewegungsablauf
der beiden Antriebsmotore 45l und 45r, wobei es
sich bei den Antriebsmotoren vorzugsweise um Schrittmotore, Servomotore
oder Torquemotore handeln kann. Als Torquemotore werden Schrittmotore
bzw. Servomotore mit hohem Drehmoment bezeichnet.
-
Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass die beiden Antriebe 44al, 44ar des
Parallelkurbeltriebs 43l, 43r durch ein Koppelgetriebe
zwangsläufig miteinander verbunden sind, beispielsweise
durch ein Rädergetriebe, und dass das Koppelgetriebe mit dem
Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors verbunden ist. Allerdings
sind bei dieser Ausführungsform die beiden Scherenarme 42al und 42r fest
miteinander gekoppelt und sind nicht unabhängig voneinander
steuerbar.
-
- 1
- Glasmaschine
- 2
- Glas-Feeder
- 3
- Drehtisch
- 4
- Abschervorrichtung
- 21
- Glasschmelzebehälter
- 21d
- Ausgangsöffnung
- 22
- Glasschmelze
- 22p
- Glasposten
- 23
- Plunger
- 24
- Verbindungsbalken
- 25
- Führungsstab
- 25l
- vertikale
Geradführung
- 25d
- Dämpfungsglied
- 26
- Koppelglied
- 27
- Bogenmotor
- 27a
- Abtrieb
- 27f
- Führungsbahn
- 27l
- Läufer
- 27s
- Stator
- 31
- Glasform
- 32
- Drehtischplatte
- 41
- Scherblatt
- 42l
- linker
Scherenarm
- 42r
- rechter
Scherenarm
- 43l
- linke
Parallelkurbel
- 43r
- rechte
Parallelkurbel
- 43al
- rechter
Abtrieb
- 43al
- linker
Abtrieb
- 43gl
- linkes
Gestellelement
- 43gr
- rechtes
Gestellelement
- 43kl
- linke
Kurbel
- 43kr
- rechte
Kurbel
- 44al
- linker
Antrieb
- 44ar
- rechter
Antrieb
- 45l
- linker
Antriebsmotor
- 45r
- rechter
Antriebsmotor
- 46
- Steuerungseinheit
- 47
- Bildschirmarbeitsplatz
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2818234
B1 [0004]
- - DE 3436404 A1 [0005]