DE202008017806U1 - Glasformmaschine mit Abschervorrichtung - Google Patents

Glasformmaschine mit Abschervorrichtung Download PDF

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Abstract

Glasmaschine mit einer Glasschmelzezufuhrvorrichtung, vorzugsweise Glas-Feeder genannt, mit einem Glasschmelzebehälter (21) mit einer oder mehreren Ausgangsöffnungen (21d) zum Austritt von Glasposten und durch diese auf- und abbewegten Kolben, vorzugsweise Plunger (23) genannt, wobei die Kolben mit einem elektrischen Antriebsmotor (27) verbunden sind und ggf. ein Drehtisch (3) mit Glasformen (31) oder anderen Bearbeitungsvorrichtungen unmittelbar oder mittelbar dem Glasschmelzebehälter (21) nachgeschaltet ist, wobei eine Abschervorrichtung (4) mit an Scherenarmen (42l, 42r) angeordneten Scherblättern (41) unterhalb der Ausgangsöffnungen (21p) des Glasschmelzebehälters (21) angeordnet ist, wobei zusammenwirkende Scherblätter (41) ein Scherblattpaar bilden und unter jeder der Ausgangsöffnungen (21d) ein Scherblattpaar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenarme (42l, 42r) jeweils mit einem Abtrieb (43al, 43ar) einer Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) verbunden sind, wobei die Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) zwei an einem Gestellelement (43gl, 43gr) über Drehgelenke angelenkte Kurbeln (43kl, 43kr) aufweist, und wobei der Abtrieb (43al, 43ar) die dem Gestellelement (43gl, 43gr) abgewandten Endabschnitte der...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Glasmaschine mit einer Abschervorrichtung.
  • Unter Glasmaschinen werden hier Maschinen verstanden, die dafür vorgesehen sind, aus Glasschmelzen gebildete Glasprodukte, wie Flaschen, Trinkgläser und dergleichen herzustellen. Glasmaschinen sind also Maschinen, in denen Glasschmelze gehandhabt wird, indem Glasschmelze aus einem Glasschmelzebehälter dosiert abgezogen wird und/oder in eine Glasform eingeführt wird. Es handelt sich um Glas-Zuführ und/oder -Formmaschinen, die aus Posten geschmolzenen Glases Glasbehälter ausformen. Diese Posten werden durch Abscheren der aus einer Bodenöffnung des Glasschmelzebehälters austretenden Glasschmelze gebildet.
  • Es sind scherenartige Abschervorrichtungen bekannt, bei denen Scherblätter tragende Scherenarme verschwenkt oder geradlinig geführt werden und die Scherblätter zum Abscheren der Glasposten in eine überlappende Lage gebracht werden. Wegen der gestiegenen Produktivität der Glasmaschinen sind Abschervorrichtungen mit bis zu vier Scherblattpaaren bekannt, die bis zu vier Glasposten gleichzeitig bereitstellen können.
  • Abschervorrichtungen mit verschwenkbaren Scherblättern, wie beispielsweise in der DE 28 18 234 B1 beschrieben, haben den Nachteil, dass beim Einsatz mehrerer Scherblattpaare die Schwenkbahnen der Scherblätter einen unterschiedlichen Radius aufweisen, so dass die Scherblätter zu unterschiedlichen Zeitpunkten schließen. Hierdurch entstehen kürzere (leichtere) oder längere (schwerere) Glastropfen. Dadurch ist insbesondere die Produktion von Glasartikeln mit einer geringen zulässigen Gewichtsabweichung erschwert. Bei Hohlglas zum Beispiel ergibt sich daraus eine unterschiedliche Wandstärke.
  • Die DE 34 36 404 A1 beschreibt einen Abschermechanismus für mehrere Glasposten, bei dem Sätze von gegenüberliegenden Scherblättern so gelagert sind, dass sie sich geradlinig oder parallel zueinander aufeinander zu und voneinander weg bewegen können. Die einander gegenüberliegenden Scherblätter sind gemeinsam auf einem Schlitten angeordnet, wobei der Schlitten auf zwei parallelen Führungsbahnen in Gleitlagern geführt ist. Einer der Schlitten wird durch einen Kurbelmechanismus angetrieben.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Glasmaschine mit einer vereinfachten und verbesserten Abschervorrichtung anzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Es wird eine Glasmaschine mit einer Glasschmelzezufuhrvorrichtung, vorzugsweise Glas-Feeder genannt, vorgeschlagen, mit einem Glasschmelzebehälter mit einer oder mehreren Ausgangsöffnungen zum Austritt von Glasposten und durch diese auf- und abbewegten Kolben, vorzugsweise Plunger genannt, wobei die Kolben mit einem elektrischen Antriebsmotor verbunden sind und ggf. ein Drehtisch mit Glasformen oder anderen Bearbeitungsvorrichtungen unmittelbar oder mittelbar dem Glasschmelzebehälter nachgeschaltet ist, wobei eine Abschervorrichtung mit an Scherenarmen angeordneten Scherblättern unterhalb den Ausgangsöffnungen des Glasschmelzebehälters angeordnet ist, wobei zusammenwirkende Scherblätter ein Scherblattpaar bilden und unter jeder der Ausgangsöffnungen ein Scherblattpaar angeordnet ist, wobei vorgesehen ist, dass die Scherenarme jeweils mit dem Abtrieb einer Vierdrehgelenkkette verbunden sind, wobei die Vierdrehgelenkkette zwei an einem Gestellelement über Drehgelenke angelenkte Kurbeln aufweist, und wobei der Abtrieb die dem Gestellelement abgewandten Endabschnitte der zwei Kurbeln über Drehgelenke miteinander verbindet.
  • Die vorgeschlagene Abschervorrichtung zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus, der vorteilhafterweise im Leichtbau ausgeführt sein kann.
  • Die Vierdrehgelenkkette kann durch einen Direktantrieb angetrieben sein, wobei lediglich eine alternierende Schwenkbewegung bereitgestellt werden muss.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Vierdrehgelenkkette als eine Parallelkurbel ausgebildet ist, wobei die Parallelkurbel zwei gleichlange und parallel zueinander angeordnete Kurbeln aufweist, und wobei der Abstand der Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs gleich dem Abstand der Drehgelenkmittelpunkte des Gestellelements ist.
  • Unter Parallelkurbel wird eine Vierdrehgelenkkette verstanden, bei der einander gegenüberliegende Glieder die gleiche Länge aufweisen. Als Abtrieb wird hier ein Koppelglied zwischen zwei parallel schwingenden, drehbar gelagerten gleich langen Kurbeln verstanden. Das Koppelglied ist über Drehgelenke mit den Kurbeln verbunden, wobei der Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte gleich dem Abstand der Kurbellagermittelpunkte ist.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Scherenarme jeweils mit dem Abtrieb der Vierdrehgelenkkette drehstarr verbunden sind.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Flächenschwerpunkte der Ausgangsöffnungen auf einer Geraden liegen. Durch diese Anordnung der Ausgangsöffnungen ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau, wobei weiter vorgesehen sein kann, dass die Ausgangsöffnungen einen Kreisquerschnitt aufweisen. In diesem Fall ist der Flächenschwerpunkt der Kreismittelpunkt.
  • Weiter kann vorgesehen sein, dass gleiche Punkte der Schneiden der an einem selben Scherenarm angeordneten Scherblätter auf Geraden liegen, die parallel zu der Geraden liegen, die durch die Schwerpunkte der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen geht. Wenn die Schneiden geradlinig ausgebildet sind, fluchten folglich die Schneidkanten in einer Linie. Vorzugsweise können die Schneiden jedoch als V-förmige Einkerbungen ausgebildet sein, so dass also beispielsweise die Scheitelpunkte der Einkerbungen in einer Linie fluchten.
  • Es kann auch vorgesehen sein, dass eine durch die Gelenkpunkte der Kurbeln der Parallelkurbel gelegte Gerade in der Schließstellung der Abschervorrichtung parallel zu der Geraden liegt, die durch die Schwerpunkte der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen geht. In dieser Vorzugslage ist der bei der Bewegung der Parallelkurbel eintretende Querversatz des Abtriebs vernachlässigbar, insbesondere wenn die Länge der Kurbeln groß ist im Vergleich zu dem betriebsmäßigen Weg des Abtriebs. Der bei größeren Auslenkungen auftretende Querversatz des Abtriebs kann für die Durchführung von Wartungs- und Justierarbeiten nützlich sein, weil auf diese Weise die Scherblätter aus dem Bereich des Glasschmelzebehälters verbringbar sind, ohne die Abschervorrichtung zu demontieren.
  • Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Scherblätter justierbar an dem Scherenarm angeordnet sind. Es kann vorgesehen sein, die Scherblätter senkrecht zum Scherenarm zu justieren, um den Schnittspalt zwischen zusammen arbeitenden Scherblättern einzustellen. Weiter kann vorgesehen sein, die Scherblätter längs ihrer Längsachse zu justieren, um die weiter oben Ausrichtung der Schneiden der Scherblätter eines Scherenarmes zu ermöglichen. Weiter können die Scherblätter auch quer zur Längsachse justiert werden, um einheitliche Schnittflächen einzustellen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Scherenarm schwenkbar einstellbar an dem Abtrieb der Vierdrehgelenkkette angeordnet ist. Der Scherenarm kann beispielsweise nach der Einstellung der Solllage durch Anziehen einer Klemmschraube und Einbringen eines Passstiftes in der Solllage fixiert werden. Mit Hilfe des Passstiftes kann nach einem Lösen der Verbindung die Solllage ohne weiteren Einstellschritt wieder hergestellt werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass mindestens eines der Drehgelenke der Vierdrehgelenkkette als Wälzlager ausgebildet sind. Vorzugsweise können alle Drehgelenke als Wälzlager ausgebildet sein. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere gekapselte Wälzlager den bei der Glasfertigung auftretenden Glasstäuben besser widerstehen als Gleitlager. Als Wälzlager können beispielsweise Kugellager vorgesehen sein.
  • Weiter kann vorgesehen sein, dass der Antrieb der Vierdrehgelenkkette mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors drehstarr verbunden ist.
  • Die elektrischen Antriebsmotoren können über eine vorzugsweise computergestützten Steuerungseinrichtung steuerbar miteinander verbunden sind. So ist es möglich, unterschiedliche Weg-Zeit-Diagramme oder Geschwindigkeits-Zeit-Diagramme oder Beschleunigungs-Zeit-Diagramme zu fahren. Beispielsweise kann einer der Scherenarme vor dem anderen in die Schließstellung gebracht werden oder der eine Scherenarm langsam geschlossen werden und der andere Scherenarm schnell geschlossen werden. Die Steuerungseinrichtung kann als eigenständige Steuerungseinrichtung ausgebildet sein oder auch in eine Steuerungseinrichtung der Glasmaschine integriert sein. Die Steuerungseinrichtung kann weiter mit einem Computer-Arbeitsplatz verbunden sein, wobei weiter vorgesehen sein kann, dass die Steuerungseinrichtung in ein Netzwerk integriert ist oder über ein Netzwerk einstellbar und/oder kontrollierbar ist. Es ist weiter möglich, dass die Steuerungseinrichtung die Abschervorrichtung in Abhängigkeit von einer Prozessgröße steuert, beispielsweise in Abhängigkeit von der aktuellen Glaspostengröße bzw. Glaspostenmasse.
  • Es kann auch vorgesehen sein, dass die Antriebe der Vierdrehgelenkketten durch ein Koppelgetriebe zwangläufig miteinander verbunden sind.
  • Das Koppelgetriebe kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe sein.
  • Das Koppelgetriebe kann drehstarr mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors verbunden sein.
  • Auch im Falle der zwangläufigen Kopplung der beiden Scherenarme durch das beschriebene Koppelgetriebe kann vorgesehen sein, den Antriebsmotor mittels der weiter oben beschriebenen Steuerungseinheit zu steuern.
  • Bei den Antriebsmotoren oder dem Antriebsmotor kann es sich um einen Schrittmotor, Servomotor oder Torquemotor handeln. Als Torquemotor werden für einen Direktantrieb geeignete Schrittmotoren oder Servomotoren hoher Leistung bezeichnet, die deshalb als Antriebsmotoren bevorzugt sein können. Es ist aber auch möglich, anstelle des elektrischen Antriebs einen anderen, nicht elektrischen Antrieb vorzusehen, beispielsweise einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb.
  • Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
  • 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Glasmaschine;
  • 2a und 2b die Abschervorrichtung in 1 in einer Prinzipdarstellung;
  • 3a bis 3d die Abschervorrichtung in 1 in unterschiedlichen Betriebszuständen;
  • 4 ein Blockschaltbild einer Steuerung für die Abschervorrichtung in 1.
  • 1 zeigt eine Glasmaschine 1, die zur Herstellung von Formglas bestimmt ist. Die Glasmaschine 1 weist einen Glas-Feeder 2 zum Bereitstellen von flüssigem Glas, einen Drehtisch 3 mit einer Drehtischplatte 32 zur Aufnahme von Glasformen 31, sowie eine Abschervorrichtung 4 zum Abtrennen von Glasposten auf.
  • Der Glas-Feeder 2 weist einen Glasschmelzebehälter 21, der mit Glasschmelze 22 gefüllt ist und von einem vertikal angeordneten Plunger 23 durchgriffen ist. Der Plunger 23 ist vertikal auf- und abbewegbar und verschließt in einer unteren Totlage ein im Bodenabschnitt des Glasschmelzebehälters 21 angeordnete, als Durchgangsloch ausgebildete Ausgangsöffnung 21d. In dem weiter unten in 2a bis 2d beschriebenen Ausführungsbeispiel weist der Glas-Feeder drei Ausgangsöffnungen 21d auf. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist jedoch in 1 nur eine Ausgangsöffnung 21d vorgesehen.
  • Der Plunger gibt in einer oberen Totlage die Ausgangsöffnung 21d frei, aus der nun Glasschmelze 22 austritt und einen tropfenförmigen Glasposten bildet. Der Glasposten wird von der in 2a bis 2d näher beschriebenen Abschervorrichtung 4 abgetrennt und durch Schwerkraft in eine der Glasformen 31 gefördert. Auf der Drehtischplatte 32 des Drehtischs 3 sind mehrere Glasformen 31 kreisringförmig angeordnet. Bei Drehung der Drehtischplatte 32 wird eine mit einem Glasposten gefüllte Glasform unter dem Glas-Feeder 2 fortgedreht und eine leere Glasform bereitgestellt. Weitere Baugruppen, wie beispielsweise Vorrichtungen zur Entnahme und/oder Übergabe halbfertiger oder fertiger Glasartikel, Glasvorrichtungen und dergleichen sind in 1 nicht dargestellt.
  • Das Ausformen der durch den Glas-Feeder 2 bereitgestellten Glasposten zu Hohlglasartikeln erfolgt in der bekannten Weise und ist nicht Gegenstand der Erfindung.
  • Der Plunger 23 des Glas-Feeders 2 ist mit seinem oberen Endabschnitt an einem Verbindungsbalken 24 angeordnet. Der Verbindungsbalken 24 ist über zwei Führungsstäbe 25 über Dämpfungsglieder 25d auf einer Grundplatte der Glasformmaschine 1 abgestützt. Die Dämpfungsglieder 25d können weiter zum Gewichtsausgleich bestimmt sein. Die Führungsstäbe 25 sind in vertikalen Geradführungen 25l geführt, bei denen es sich beispielsweise um Gleitführungen handeln kann.
  • Zum Antrieb des Plungers 23 ist ein Bogenmotor 27 mit einem entlang einer bogenförmigen Führungsbahn 27b bewegten Abtrieb 27a vorgesehen. Als Bogenmotor wird hier ein elektrischer Motor bezeichnet, dessen Läufer auf einer bogenförmigen Führungsbahn geführt ist. Dabei kann der Läufer vorzugsweise drehstarr auf einem Führungselement angeordnet sein, das vorzugsweise spielfrei in der Führungsbahn geführt ist. Bei der bogenförmigen Führungsbahn kann es sich vorzugsweise um einen Kreisbogen handeln, doch es kann auch jede andere stetige Kurve vorgesehen sein, beispielsweise ein Abschnitt einer Parabel oder einer Ellipse. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Führungsbahn 27f ein Kreisbogenabschnitt.
  • Der Bogenmotor 27 weist einen entlang der Führungsbahn 27f geführten Läufer 27l auf mit bogenförmig nebeneinander angeordneten Permanentmagneten wechselnder Polarität auf. Der Läufer 27l wirkt mit einem Stator 27s zusammen, der auf einem weichmagnetischen Kern angeordnete Spulenwicklungen aufweist, die so miteinander verbunden und angesteuert sind, dass sie ein elektromagnetisches Wanderfeld erzeugen, durch das der permanentmagnetische Läufer 27l mitgenommen wird. Mittel zur Lagebestimmung des Läufers 27l sowie zur Steuerung des Stators 27s sind in dem in 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel nicht dargestellt.
  • Der Abtrieb 27a des Bogenmotors 27 ist über einen Koppelstab 26 mit dem Verbindungsbalken 24 des Glas-Feeders 2 verbunden. Der Koppelstab 26 ist an seinen beiden Endabschnitten drehbar gelagert. Dadurch sind Zwangskräfte vermieden, die bei starrer Kopplung zwischen dem bogenförmigen Abtrieb des Bogenmotors 27 und den vertikalen Geradführungen 25l auftreten können. Es kann vorgesehen sein, die Länge des Koppelstabs 26 variabel einstellbar zu machen, so dass auf einfache Weise die Lage des Plungers 23 justierbar ist. An Stelle des Bogenmotors 27 kann auch ein Motor mit linearem Abtrieb eingesetzt werden, wobei der Koppelstab 26 entfallen kann.
  • Die 2a und 2b verdeutlichen nun den Aufbau und die Wirkungsweise der Abschervorrichtung 4. 2b ist eine vereinfachte Schnittdarstellung längs der Schnittlinie IIb in 2a.
  • Die Abschervorrichtung 4 ist in dem in 2a und 2b dargestellten Ausführungsbeispiel zum gleichzeitigen Bereitstellen von drei Glasposten 22p vorgesehen. Die Glasmaschine ist analog zu der vorstehend in 1 beschriebenen Glasmaschine aufgebaut, mit dem Unterschied, dass in dem Glasschmelzebehälter 21 drei in einer Reihe angeordnete Ausgangsöffnungen vorgesehen sind. Die Mittelpunkte der drei Ausgangsöffnungen sind in dem in 2a und 2b dargestellten Ausführungsbeispiel in der horizontalen Austrittsebene auf einer Geraden fluchtend nebeneinander angeordnet. Der besseren Übersicht wegen sind in 2a und 2b nur die Glasposten 22p bezeichnet.
  • Die Abschervorrichtung 4 weist drei paarweise angeordnete Scherblätter 41 auf, die in dem mit dem jeweiligen Glasposten 22p zusammenwirkenden Endabschnitt V-förmig ausgebildet sind. Die Scherblätter 41 sind vorzugsweise aus einem warmfesten Stahlblech ausgebildet. Die beiden Scherblätter 41 eines Scherblattpaares sind so an einander gegenüberstehenden Scherenarmen 42l und 42r angeordnet, dass sie beim Schließen der Abschervorrichtung 4 in einer horizontalen Schneidebene übereinander gleiten und dabei den Glasposten 22p durchtrennen.
  • Die Scherblätter 41 sind vorteilhafterweise höhen- und längsverstellbar an einem linken Scherenarm 42l bzw. einem rechten Scherenarm 42r befestigt, so dass jedes der Scherblattpaare auf gleiches Schließverhalten einstellbar ist. Insbesondere die Längsverschiebbarkeit der Scherblätter 41 ermöglicht die Justierung des Schließverhaltens dahingehend, dass die zwischen den V-förmigen Schneidkanten der Scherblätter 41 ausgebildete Fläche zu jedem Zeitpunkt der Schließbewegung für jedes der Scherblattpaare gleich ist. Dadurch ist insbesondere der Zeitpunkt der Abtrennung des Glaspostens 22p exakt einstellbar, so dass jeder der drei bereitgestellten Glasposten innerhalb eines Toleranzbereichs das gleiche Volumen aufweist. Die Scherblätter 41 sind richtig justiert, wenn gleiche Punkte der V-förmigen Schneiden der an dem Scherenarm 42l bzw. 42r angeordneter Scherblätter 41 auf einer Geraden liegen, die parallel zu der weiter oben genannten Verbindungsgeraden der Mittelpunkte der Ausgangsöffnungen bzw. der Querschnittsflächen der Glasposten 22p ist. Die Höhenverstellbarkeit der Scherblätter, d. h. die Verstellbarkeit senkrecht zur Flächenerstreckung der Scherblätter 41, ermöglicht die Justierung des Schnittspaltes zwischen den beiden Scherblättern des Scherblattpaares und damit die Einstellung der Schnittqualität.
  • Die beiden Scherenarme 42l und 42r sind jeweils an einem Abtrieb 43al bzw. 43ar einer linken Parallelkurbel 43l bzw. einer rechten Parallelkurbel 43r drehstarr angeordnet. Die Parallelkurbel ist eine Vierdrehgelenkkette, bei der einander gegenüberliegende Glieder die gleiche Länge aufweisen. Der Abtrieb 43al bzw. 43ar ist das Koppelglied zwischen zwei parallel schwingenden, drehbar gelagerten gleich langen Kurbeln 43kl bzw. 43kr. Die beiden Kurbeln 43kl bzw. 43kr sind in einem linken Gestellelement 43gl bzw. in einem rechten Gestellelement 43gr drehbar gelagert. Das Gestellelement 43gl bzw. 43gr bildet ein gestellfestes Koppelglied, das parallel zu dem Abtrieb 43al bzw. 43ar angeordnet ist. Der Abtrieb 43al bzw. 43ar ist über jeweils ein Drehgelenk mit den Kurbeln 43kl bzw. 43kr verbunden, wobei der Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs 43al bzw. 43ar gleich dem Abstand der beiden Drehgelenkmittelpunkte des Gestellelements 43gl bzw. 43gr ist. Die Parallelkurbel 43l bzw. 43r ist so ausgerichtet, dass eine durch die Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs 43al bzw. 43ar gelegte Verbindungsgerade senkrecht zu der Verbindungsgeraden der Mittelpunkte der Durchgangslöcher bzw. der Querschnittsflächen der Glasposten 22p ist.
  • Der Lagerzapfen einer der Kurbeln 43kl bzw. 43kr bildet einen Antrieb 44al bzw. 44ar der Parallelkurbel 43l bzw. 43r. Die jeweils nicht angetriebene Kurbel wird über den Abtrieb 43al bzw. 43ar zwangsweise mitbewegt und schwingt parallel zu der angetriebenen Kurbel. Der Lagerzapfen ist mit der angetriebenen Kurbel drehstarr verbunden, wie in 2b gezeigt ist. Der Antrieb 44a der beiden Parallelkurbeln 43 ist jeweils mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors drehstarr verbunden.
  • Ein linker Antriebsmotor 45l treibt über die linke Parallelkurbel 43l den linken Scherenarm 42l an, ein rechter Antriebsmotor 45r treibt über die rechte Parallelkurbel 43r den rechten Scherenarm 42r an. Es ist also möglich, die beiden Parallelkurbeln 43l, 43r mit unterschiedlichem Bewegungsablauf zu betreiben, so dass beispielsweise der linke Scherenarm 42l vor dem rechten Scherenarm 42r schließen kann.
  • 3a zeigt die Abschervorrichtung 4 in einem weit geöffneten Zustand, wie er beispielsweise für Wartungs- oder Reparaturzwecke eingestellt ist.
  • In 3b ist die Abschervorrichtung 4 bereits weiter geschlossen. Im Vergleich mit 3a sind die Scherblätter 41 sowohl in der Querposition als auch in der Längsposition näher an die Glasposten 21p herangefahren. Die Kurbeln 43kl, 43kr der Parallelkurbel 43l, 43r (charakterisiert durch die Verbindungsgerade der beiden Drehgelenke der Kurbeln, vergleiche 2a) stehen nun nahezu parallel zu der Verbindungsgeraden der Mittelpunkte der Ausgangsöffnungen bzw. der Querschnittsflächen der Glasposten 22p, so dass beim weiteren Schließen der Abschervorrichtung 4 nur noch eine zu vernachlässigende Querverstellung der Scherblätter 41 eintritt. Die Bewegungsbahn der Scherblätter 41 ist im Weiteren mit guter Näherung durch eine Gerade beschreibbar. Vorzugsweise haben die Ausgangsöffnungen und damit die Glasposten einen kreisförmigen Querschnitt. Wenn die Querschnitte von der Kreisform abweichend ausgebildet sind, ist der Mittelpunkt durch den Flächenschwerpunkt zu ersetzen.
  • 3c zeigt eine weitere Schließposition der Abschervorrichtung 4, wobei der linke Scherenarm 42l bereits in der Schließlage ist, während der rechte Scherenarm 42r noch nicht in der Schließlage ist. Folglich sind die Glasposten 22p noch nicht vollständig abgetrennt.
  • 3d zeigt die Abschervorrichtung in der Schließposition. Die Glasposten sind vollständig abgetrennt. Sodann wird die Abschervorrichtung 4 wieder geöffnet und die in 3b dargestellte betriebsmäßige Öffnungsposition eingenommen. Zugleich stellt der Drehtisch 3 (siehe 1) eine leere Glasform 31 bereit.
  • 4 zeigt nun die Ansteuerung der beiden elektrischen Antriebsmotore 45l und 45r im Einzelnen. Die Antriebsmotore 45l und 45r sind mit einer computergestützten Steuereinheit 46 verbunden, die durch einen Bildschirmarbeitsplatz 47 konfiguriert und überwacht werden kann. Die Steuereinheit 46 koordiniert den Bewegungsablauf der beiden Antriebsmotore 45l und 45r, wobei es sich bei den Antriebsmotoren vorzugsweise um Schrittmotore, Servomotore oder Torquemotore handeln kann. Als Torquemotore werden Schrittmotore bzw. Servomotore mit hohem Drehmoment bezeichnet.
  • Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die beiden Antriebe 44al, 44ar des Parallelkurbeltriebs 43l, 43r durch ein Koppelgetriebe zwangsläufig miteinander verbunden sind, beispielsweise durch ein Rädergetriebe, und dass das Koppelgetriebe mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors verbunden ist. Allerdings sind bei dieser Ausführungsform die beiden Scherenarme 42al und 42r fest miteinander gekoppelt und sind nicht unabhängig voneinander steuerbar.
  • 1
    Glasmaschine
    2
    Glas-Feeder
    3
    Drehtisch
    4
    Abschervorrichtung
    21
    Glasschmelzebehälter
    21d
    Ausgangsöffnung
    22
    Glasschmelze
    22p
    Glasposten
    23
    Plunger
    24
    Verbindungsbalken
    25
    Führungsstab
    25l
    vertikale Geradführung
    25d
    Dämpfungsglied
    26
    Koppelglied
    27
    Bogenmotor
    27a
    Abtrieb
    27f
    Führungsbahn
    27l
    Läufer
    27s
    Stator
    31
    Glasform
    32
    Drehtischplatte
    41
    Scherblatt
    42l
    linker Scherenarm
    42r
    rechter Scherenarm
    43l
    linke Parallelkurbel
    43r
    rechte Parallelkurbel
    43al
    rechter Abtrieb
    43al
    linker Abtrieb
    43gl
    linkes Gestellelement
    43gr
    rechtes Gestellelement
    43kl
    linke Kurbel
    43kr
    rechte Kurbel
    44al
    linker Antrieb
    44ar
    rechter Antrieb
    45l
    linker Antriebsmotor
    45r
    rechter Antriebsmotor
    46
    Steuerungseinheit
    47
    Bildschirmarbeitsplatz
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 2818234 B1 [0004]
    • - DE 3436404 A1 [0005]

Claims (15)

  1. Glasmaschine mit einer Glasschmelzezufuhrvorrichtung, vorzugsweise Glas-Feeder genannt, mit einem Glasschmelzebehälter (21) mit einer oder mehreren Ausgangsöffnungen (21d) zum Austritt von Glasposten und durch diese auf- und abbewegten Kolben, vorzugsweise Plunger (23) genannt, wobei die Kolben mit einem elektrischen Antriebsmotor (27) verbunden sind und ggf. ein Drehtisch (3) mit Glasformen (31) oder anderen Bearbeitungsvorrichtungen unmittelbar oder mittelbar dem Glasschmelzebehälter (21) nachgeschaltet ist, wobei eine Abschervorrichtung (4) mit an Scherenarmen (42l, 42r) angeordneten Scherblättern (41) unterhalb der Ausgangsöffnungen (21p) des Glasschmelzebehälters (21) angeordnet ist, wobei zusammenwirkende Scherblätter (41) ein Scherblattpaar bilden und unter jeder der Ausgangsöffnungen (21d) ein Scherblattpaar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenarme (42l, 42r) jeweils mit einem Abtrieb (43al, 43ar) einer Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) verbunden sind, wobei die Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) zwei an einem Gestellelement (43gl, 43gr) über Drehgelenke angelenkte Kurbeln (43kl, 43kr) aufweist, und wobei der Abtrieb (43al, 43ar) die dem Gestellelement (43gl, 43gr) abgewandten Endabschnitte der zwei Kurbeln (43kl, 43kr) über Drehgelenke miteinander verbindet.
  2. Glasmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vierdrehgelenkkette als eine Parallelkurbel ausgebildet ist, wobei die Parallelkurbel (43l, 43r) zwei gleichlange und parallel zueinander angeordnete Kurbeln (43kl, 43kr) aufweist, und wobei der Abstand der Drehgelenkmittelpunkte des Abtriebs (43al, 43ar) gleich dem Abstand der Drehgelenkmittelpunkte des Gestellelements (43gl, 43gr) ist.
  3. Glasmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenarme (42l, 42r) jeweils mit dem Abtrieb (43al, 43ar) der Vierdrehgelenkkette (43al, 43ar) drehstarr verbunden sind.
  4. Glasmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächenschwerpunkte der Ausgangsöffnungen auf einer Geraden liegen.
  5. Glasmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass gleiche Punkte der Schneiden der an einem selben Scherenarm (42l, 42r) angeordneten Scherblätter (41) auf Geraden liegen, die parallel zu der Geraden liegen, die durch die Schwerpunkte der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen geht.
  6. Glasmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch die Drehgelenkmittelpunkte der Kurbeln (43kl, 43kr) der Parallelkurbel (43) gelegte Gerade in der Schließstellung der Abschervorrichtung parallel zu der Geraden liegt, die durch die Schwerpunkte der Querschnittsflächen der Ausgangsöffnungen geht.
  7. Glasmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherblätter (41) justierbar an dem Scherenarm (42l, 42r) angeordnet sind.
  8. Glasmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherenarm (42l, 42r) schwenkbar einstellbar an dem Abtrieb (43al, 43ar) der Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) angeordnet ist.
  9. Glasmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Drehgelenke der Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) als Wälzlager ausgebildet ist.
  10. Glasmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (44al, 44ar) der Vierdrehgelenkkette (43l, 43r) mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors (45l, 45r) drehstarr verbunden ist.
  11. Glasmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Antriebsmotoren (45l, 45r) über eine vorzugsweise computergestützte Steuerungseinrichtung (46) steuerbar miteinander verbunden sind.
  12. Glasmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (44al, 44ar) der Vierdrehgelenkketten (43l, 43r) durch ein Koppelgetriebe zwangläufig miteinander verbunden sind.
  13. Glasmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe ein Zahnradgetriebe ist.
  14. Glasmaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe drehstarr mit dem Abtrieb eines elektrischen Antriebsmotors verbunden ist.
  15. Glasmaschine nach Anspruch 10 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem elektrischen Antriebsmotor (45l, 45r) um einen Schrittmotor, Servomotor oder Torquemotor handelt.
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