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Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Entfernen einer Mantelschicht
von drahtähnlichen Elementen, insbesondere zum Abisolieren
von elektrischen oder optischen Kabeln, wobei die Mantelschicht
des drahtähnlichen Elementes an einer vorbestimmten Stelle
mittels eines Scheidenpaares mit zwei, gegeneinander betätigbaren
V-förmigen Schneiden oder Messern quer zur Elementachse
eingeschnitten, und danach der eingeschnittene Mantelabschnitt entfernt,
z. B. abgezogen wird.
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Aus
der
EP-1261092 sind
ein Abisolierungsverfahren und eine Vorrichtung bekannt, wobei die Kabelisolation
an der gleichen Stelle nacheinander zweimal eingeschnitten wird.
Dabei wird immer das gleiche V-förmige Messerpaar mit dem
gleichen Schneidwinkel von etwa 90° verwendet, und das
Kabel wird vor dem zweiten Einschneiden um 45° verdreht.
Dies erfordert jedoch einen komplizierten und teueren Drehantrieb
und zusätzlich andere Vorrichtungen und belastet das Kabel
auf Drehung.
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Die
US-4577405 beschreibt eine
andere Kabelabisoliervorrichtung, welche mit einer Bearbeitungseinheit
mit einem doppelwirkend (reziprozierbar) gelagerten und im wesentlichen
V-förmigen Messerpaar versehen ist. Mit diesem abisolierenden Messerpaar
wird das Kabel – ohne Verschiebung oder Verdrehung des
Kabels – eingeschnitten. Das Messerpaar hat einen Schneidwinkel
von 36°.
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Die
V-förmigen Abisoliermesser haben grundsätzlich
den Vorteil, dass sie innerhalb einer bestimmten Bandbreite (gegeben
durch die Abmessungen der Abisoliermesser) auch Kabel unterschiedlicher
Durchmesser abisolieren können. Mit V-förmigen
Abisoliermessern, bzw. -Schneiden kann die Isolation sowohl eingeschnitten,
wie auch – in der Regel unmittelbar nach dem Einschneiden – abgezogen werden.
Andererseits können V-förmigen Abisoliermesser – auch
die Lösungen nach den oben zitierten Druckschriften – den
Nachteil aufweisen, dass immer ein bestimmter, verhältnismäßig
großer Bereich des Isolationsquerschnitts übrig
bleibt, der während des Einschneidens nicht durchtrennt
wird. Dieser Bereich – die sog. „Restbruchfläche” – bricht
dann normalerweise während des Abziehens der Isolation
in einer mehr oder weniger kontrollierten Weise. Dies ist aber problematisch in
der Praxis, insbesondere bei hochwertigen Kabeltypen und in der
Kabelkonfektionierungstechnik mit hohen Ansprüchen an die
Präzision.
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Die
Patentanmeldung
EP
1 079 478 A1 verdeutlicht, wie gross der technische Aufwand
ist, einen Schneidkopf um 45° zu drehen.
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Die
DE-10113082 beschreibt
ein Doppelmesser, welches eine Einschneideseite mit einer rechteckförmigen
Schneidkante als Abisolierschneide und eine Durchschneidseite mit
einer V-Schneidkante hat. In Sp. 2, Zeilen 33–36 ist auch
eine halb-ovale Schneidkante als Abisolierschneide erwähnt.
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Mit
sog. Radiusmessern kann die Restbruchfläche bei Kabelabisolierung
theoretisch auf Null reduziert werden. Allerdings können
mit Radiusmessern nur Kabel mit ganz bestimmten inneren und äußeren
Durchmessern abisoliert werden. Die Radiusmesser sind also sehr
unflexibel, was ihre Einsetzbarkeit anbelangt und eignen sich nur
zur Bearbeitung des gleichen Kabeltyps.
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Auch
mit Vorrichtungen, mit denen das Kabel rotativ eingeschnitten wird,
kann die Restbruchfläche theoretisch etwa auf Null reduziert
werden. Im Gegensatz zu den Radiusmessern spielen die inneren und äußeren
Durchmesser eines Kabels hier im Rahmen einer bestimmten Durchmesserspanne
keine Rolle. Solche Abisoliervorrichtungen sind aber – verglichen
mit V-Messern oder Radiusmessern – recht kompliziert im
Aufbau. Zudem ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit in der Regel kleiner,
als bei V-Messern oder Radiusmessern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lösung
zu schaffen, durch welche die obigen Nachteile des Standes der Technik
bedeutend reduziert, bzw. eliminiert werden kann, d. h. die Restbruchfläche
bei den zu entfernenden Mantelflächen auf Minimum reduziert,
z. B. Kabelisolation bei verschiedenen Kabeltypen mit höherer
Präzision und Arbeitsqualität entfernt werden
kann, ohne die Messer oder das Kabel rotieren zu müssen.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung beruht auf den folgenden Erkenntnissen:
Je dünner
eine Isolation im Vergleich mit dem Gesamtdurchmesser eines Kabels
ist, desto größer ist der prozentuale Anteil der
Restbruchfläche am gesamten Querschnitt der Isolation.
Je größer der Anteil der Restbruchfläche
ist, desto schwieriger ist es, die Isolation in einer kontrollierten
Weise zu trennen. Je nach Materialstärke und Beschaffenheit
der Isolation (weiches Material, dickwandig) und dem Materialtyp (große
Bruchdehnung) bewirken große Restbruchflächen
ein Verziehen des Isolationsmaterials im Bereich der Restbruchflächen
und ein unkontrolliertes Brechen während des Abisoliervorgangs.
Dies ist – wie oben erwähnt – ein aktuelles
und zu lösendes Problem in der Praxis, insbesondere bei
der Kabelkonfektionierung.
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Um
eine möglichst saubere Trennung an der Einschneidstelle
zu bewirken und die Abisolierkräfte möglichst
klein zu halten, ist es erfindungsgemäß bezweckt,
die gesamte Restbruchfläche während des Einschneidvorgangs
ohne Rotation möglichst zu minimieren.
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Das
Wesen der Erfindung besteht darin, dass – zur Minimierung
der Restbruchfläche der Mantelschicht (Isolation) – das
Einschneiden der Mantelschicht an der gleichen Stelle zeitlich hintereinander,
mithilfe mindestens zweier verschiedener V-förmige Schneidenpaare
mit unterschiedlichen Schneidwinkeln durchgeführt wird,
wobei der eine Schneidwinkel als Spitzwinkel, vorzugsweise etwa von
54° bis 85°, insbesondere ca. 60° und
der andere Schneidwinkel als Stumpfwinkel, vorzugsweise von 95° bis
150°, insbesondere ca. 120° gewählt wird.
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Das
hier geoffenbarte Verfahren kann durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung durchgeführt werden, welche zum Einschneiden
der Mantelschicht an der gleichen Stelle zeitlich hintereinander,
mindestens zwei Schneidenpaare mit unterschiedlichen Schneidwinkeln
in jedem Paar, oder mit unterschiedlichen Schneidwinkeln von Paar
zu Paar in einer oder mehreren Bearbeitungseinheit(en) vorgesehen
sind, wobei der erste Schneidwinkel als Spitzwinkel, jedoch der
andere Schneidwinkel als Stumpfwinkel ausgebildet ist.
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Weitere
Merkmale, Ausbildungsdetails und Varianten sowie die wichtigsten
Vorteile nachstehend in der Figurenbeschreibung und in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung wird nachstehend näher anhand der beiliegenden
Zeichnungen erläutert, welche drei Ausführungsbeispiele
illustrieren. Es zeigen:
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1 ein
Kabelquerschnitt nach dem Einschneiden dessen Isolationsschicht
durch ein 90° V-Messerpaar gemäß dem
Stand der Technik; Die
EP-1261092 zeigt
einen Aufbau, bei dem das Schneidenpaar mit einem aufwendigen Schwenkapparat
geschwenkt wird. Das daraus folgende Schneidbild sieht am Schluss
des Prozesses vergleichbar aus wie in der vorliegenden
4 abgebildet,
weil die Vorrichtung gemäss dieses Stands der Technik eben
den Messerkopf um 45° rotiert. Erfindungsgemäß enfällt
diese Rotation jedoch vorteilhaft.
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2 einen
Kabelquerschnitt nach dem Einschneiden durch ein 120° V-Schneidenpaar
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 einen
Kabelquerschnitt nach dem Einschneiden durch ein 60° V-Schneidenpaar
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 den
Kabelquerschnitt nach dem Einschneiden durch die beiden V-Schneidenpaare
jeweils an der gleichen Stelle nach 2 und 3 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5–7 ein
erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Abisoliervorrichtung, wobei 5 eine Ansicht
eines der Messer, 6 ein perspektivisches Bild
eines Messerpaars in erster Bearbeitungsstellung und 7 ein
perspektivisches Bild des Messerpaars nach 6 in zweiter
Bearbeitungsstellung zeigt;
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8–11 ein
zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei 8 und 9 je ein
Messer in Vorderansicht, 10 ein
perspektivisches Bild der Vorrichtung mit den Messern gemäß 8 und 9 in
erster Bearbeitungsstellung, und 11 ein
perspektivisches Bild der Vorrichtung mit den Messern gemäß 8 und 9 in
zweiter Bearbeitungsstellung zeigen – zwischen den beiden
Bearbeitungsstellen wird das Messerpaar in y-Richtung verschoben;
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12 eine
Vorderansicht eines kombinierten Messerpaars eines dritten Ausführungsbeispieles der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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13 illustriert
ein perspektivisches Bild eines kompletten Messerkopfes nach der
Erfindung.
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In
den Figuren sind die ähnlichen bzw. äquivalenten
Einzelheiten mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt
schematisch den Querschnitt eines elektrischen oder optischen Kabels 1 nach
dem Einschneiden seiner Isolationsschicht 2 durch ein 90° V-Messerpaar
gemäß dem Stand der Technik. Die eingeschnittenen
Teile der Isolationsschicht 2 sind schraffiert.
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Aus 1 wird
es klar, dass die nicht eingeschnittenen Teile, die so genannten
Restbruchfläche 3 (weiße Flächen,
ohne Schraffierung) einen beträchtlichen Anteil des Isolationsquerschnittes
bilden, was – wie oben erörtert wurde – in
der Praxis problematisch sein kann. Der Innenleiter des Kabels 1 ist mit 4 bezeichnet.
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Um
eine möglichst saubere Trennung der Isolationsschicht an
der Einschneidstelle zu bewirken und die Abisolierkräfte
möglichst klein zu halten, ist es gemäß der
vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, die gesamte Restbruchfläche
während des Einschneidvorgangs durch die Anwendung von
unterschiedlichen V-Schneiden bzw. V-Messern mit einfachen Mitteln
möglichst zu minimieren.
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2–4 illustrieren
die Entfernung einer Mantelschicht, d. h. Abisolierungsschicht 2 eines drahtähnlichen
Elementes, z. B. eines elektrischen Kabels 1 nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Dabei wird – zur Minimierung der Restbruchfläche der
Mantelschicht – das Einschneiden der Isolationsschicht
an der gleichen Stelle des Kabels 1 – zeitlich hintereinander – mithilfe
mindestens zweier V-förmiger Schneidenpaare jedoch mit
unterschiedlichen Schneidwinkeln durchgeführt, wobei der
eine Schneidwinkel als Spitzwinkel und der andere Schneidwinkel
als Stumpfwinkel gewählt wird.
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In 2 ist
der Kabelquerschnitt nach dem Einschneiden durch ein erstes V-Schneidenpaar
mit Stumpfwinkel von etwa 120°, in 3 nach dem
Einschneiden durch das andere V-Schneidenpaar mit Spitzwinkel von
etwa 60° und in 4 nach dem Einschneiden durch
die beiden erwähnten V-Schneidenpaare der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gezeigt. Alternativ kann zuerst mit dem V-Schneidenpaar
mit Spitzwinkel und dann mit dem V-Schneidenpaar mit dem Stumpfwinkel
eingeschnitten werden. Auch in 2–4 wird
die Mantelschicht, d. h. die Isolationsschicht mit 2, die
Restbruchflächen mit 3 und der Innenleiter mit 4 bezeichnet.
Die eingeschnittenen Flächen der Isolationsschicht 2 sind
schraffiert. Aus 4 ist es klar ersichtlich, dass
die gesamte Restbruchfläche 3 erfindungsgemäß wesentlich
kleiner ist, als bei der traditionellen Lösung nach 1.
Es ist somit gelungen, die Restbruchfläche 3 wesentlich zu
minimieren.
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Es
ist zu bemerken, dass sich dieses Verfahren für das Abisolieren
einfacher Litzenkabel wie auch für das Abisolieren des
Kabelmantels eines Koaxial- oder Mehrleiterkabels und sogar sinngemäß für
die Entfernung irgendeiner Mantelschicht, Isolation, oder ähnliche
Lage von beliebigen drahtähnlichen Elementen geeignet ist.
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In
den 5–7 ist das
erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Abisoliervorrichtung schematisch dargestellt, wobei 5 eine Vorderansicht
des Messers 5, 6 ein perspektivisches Bild
des Messerpaars 5, 5' mit zwei verschiedenen Schneidenpaaren
in erster Bearbeitungsstellung und 7 ein perspektivisches
Bild des Messerpaars 5, 5' in zweiter Bearbeitungsstellung
zeigt.
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Gemäss 5 weist
das Messer 5 in diesem Falle eine Aussparung 6 und
V-förmige Schneidenpaare 7 und 8 mit
unterschiedlichen Schneidwinkel α bzw. β auf,
welche an sich gegenüberliegenden Stellen der Aussparung 6 im
Messer 5 ausgebildet sind. Die Aussparung 6 und
die V-förmigen Schneidenpaare 7 und 8 sind
bei dieser Ausführung auf eine Längsmittellinie 9 des
Messers 5 spiegelsymmetrisch angeordnet. Das Messer 5 ist
mit mindestens einem Befestigungspunkt 10 (z. B. eine Öffnung)
zum Anschluss an eine an sich bekannte Betätigungseinheit (nicht
gezeigt) versehen.
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Die
V-Schneide 7 mit dem spitzen Schneidwinkel α ist
in diesem Falle auf der Seite des Befestigungspunkts 10 (d.
h. in 5 unten) angeordnet. Es ist zu bemerken, dass
gegebenenfalls die andere V-Schneide 8 mit dem stumpfen
Winkel β auf der Seite des Befestigungspunktes 10 liegen
kann (nicht dargestellt).
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In 6 und 7 sind
die reziprozierbar gelagerten, im Gegentakt gegeneinander bewegten Messer 5 und 5' mit
den miteinander zusammenwirkenden V-Schneidenpaaren 7, 8 in
ihrer ersten Bearbeitungsstellung zu sehen.
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Die
Vorrichtung nach 5–7 arbeitet wie
folgt:
Im ersten Schritt wird das eine Ende des vorbereiteten
Kabels 1 durch die beiden Aussparungen 6 der Messer 5 und 5' hindurch
in x-Richtung in die für die Abisolierung vorgesehene Position
gefahren.
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Im
zweiten Schritt wird durch Auseinanderbewegen (siehe Pfeile 12)
der gegenüberstehenden Messer 5 und 5' in
z-Richtung die Isolationsschicht 2 des Kabels 1 mit
den V-Schneidenpaaren 8 und 8' mit stumpfem Schneidwinkel β in
vorbestimmten Maße eingeschnitten.
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Im
dritten Schritt wird die Isolationsschicht 2 durch Zusammenfahren
in z-Richtung (siehe Pfeile 13) der Messer 5 und 5' – gegen
das Kabel 1 hin – mittels der V-Schneidenpaare 7 und 7' mit
spitzem V-Winkel α in vorbestimmten Maße eingeschnitten (7).
Damit haben wir die komplette Einschneidform gemäß 4 erreicht.
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Im
vierten Schritt werden die Messer 5 und 5' in
der Regel in z-Richtung geringfügig zurückgefahren
(Das ist in der Praxis auch als „Wayback” bekannt – siehe
weiter hinten). Anschließend wird der eingeschnittene Abschnitt
der Isolationsschicht 2 durch eine axiale Vorschub-Bewegung
des Kabels 1 in Gegenrichtung zum Kabelende (in x-Richtung)
abgezogen, d. h. entfernt (nicht gezeigt, da an sich bekannt). An
der gleichen Stelle des doppelten Einschnitts mittels der V-Schneidenpaare 7, 7' und 8, 8' mit
verschiedenen Schneidwinkeln α und β bricht beim
Abziehen die Isolationsschicht 2 ganz leicht und regelmäßig,
da erfindungsgemäß die Restbruchfläche
auf ein Minimum vermindert wurde (siehe 4).
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In
einem nächsten Schritt kann das abisolierte Kabel 1 nach
Auseinanderfahren der V-Schneiden 7 und 7' (siehe
Pfeile 12) in eine neue Position zum Durchtrennen gefahren
werden, wobei das volle Durchtrennen des Kabels 1 entweder
mit jedem der erfindungsgemäßen abisolierenden
V-Schneidenpaare 7, 7' bzw. 8, 8',
oder gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Messerpaar (nicht
illustriert) durchgeführt werden kann.
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Anschließend
wird das andere Ende des Kabelabschnitts oder der Anfang des neuen
Kabelabschnitts in einer nächsten Bearbeitungssequenz, gleich
wie oben erwähnt, abisoliert. Entsprechend der gewünschten
Anzahl von Kabelstücken werden die obigen Schritte wiederholt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. auf
einem Cut and Strip Automaten mehrmals mit gleichem Ergebnis und
Arbeitsqualität durchgeführt werden.
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Um
das Kabel von der Isolationsschicht störungsfrei zu befreien,
bleiben die V-Schneiden in der Position stehen, die dem Außendurchmesser
des Innenleiters, dem Außendurchmesser eines Schirmgeflechts
oder dem Außendurchmesser eines sonstigen Leiters, oder
einer bestimmten Anordnung innen liegender Kabel entspricht. Gegebenenfalls
werden V-Schneiden bzw. die Messer ganz leicht aus dieser Position
zurückgezogen (Wayback), um ein Schleifen auf dem darunter
liegenden Leiter, Schirm oder innen liegenden Kabel zu verhindern.
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Beim
ersten Ausführungsbeispiel gemäß 5–7 wird
bloss ein Messerpaar 5, 5' als Bearbeitungselement
benötigt. Diese kompakte Anordnung hat den Vorteil, dass
nur ein einziger Messerplatz auf dem Messerkopf (nicht dargestellt)
beansprucht wird. Die anderen Messerplätze stehen für andere
Messerpaare oder Werkzeuge zur Verfügung, die z. B. für
die Bearbeitung der Innenleiter eines Mehrleiterkabels verwendet
werden können.
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Die
Ausführung nach 5–7 hat
weiter den Vorteil, dass bei dieser Ausführungsform der Messerkopf
in y-Richtung nicht beweglich sein muss, weil bereits ein Messerplatz
genügt, um einzuschneiden, durchzuschneiden und abzuziehen.
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Schließlich
hat die Ausführung nach 5–7 den
Vorteil, dass der Messerkopf in y-Richtung nicht bewegt werden muss
und deshalb Bearbeitungszeit eingespart werden kann.
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Die 8 und 9 zeigen
je ein Messer 5A bzw. 5B des zweiten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Vorderansicht.
In den 10 und 11 sind
die Messer 5A, 5A' bzw. 5B, 5B' in
perspektivischer Ansicht zu sehen. Die Messer 5A, 5A' und 5B, 5B' sind
paarweise voneinander getrennt. Die Messerpaare 5A, 5A' und 5B, 5B' werden
paarweise in z-Richtung im Gegentakt gegeneinander betätigt
(reziprozierend).
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Am
oberen Ende des Messers 5A nach 8 ist eine
V-förmige Schneide 8 mit einem Stumpfwinkel β ausgebildet,
deren Winkelwert hier ca. 120° ist. Das Messer 5A ist
im seinem unteren Bereich mit einem Befestigungspunkt 10,
z. B. einer Öffnung versehen. Am oberen Ende des Messers 5B nach 9 ist
eine V-förmige Schneide 7 mit einem Spitzwinkel α ausgebildet,
deren Winkelwert hier ca. 60° ist. Das Messer 5B ist
im seinem unteren Bereich ebenfalls mit einem Befestigungspunkt 10,
z. B. einer Öffnung versehen.
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Wie
in den 10 und 11 zu
sehen ist, belegt das doppeltwirkende Messerpaar 5A und 5A' einen
ersten Messerplatz 11 und das doppeltwirkende Messerpaar 5B und 5B' einen
zweiten Messerplatz 11'. In 10 befindet
sich das erste Messerpaar 5B und 5B' in aktivem
Zustand, jedoch das zweite Messerpaar 5A, 5A' in
passivem Zustand. In 11 ist die Situation umgekehrt.
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Die
Vorrichtung nach 8–11 arbeitet wie
folgt:
Im ersten Schritt wird das eine Ende des vorbereiteten
Kabels 1 zwischen den geöffneten Messern 5B und 5B' hindurch
in x-Richtung in die für die Abisolierung vorgesehene Position
gefahren.
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Im
zweiten Schritt wird durch Zusammenfahren (siehe Pfeile 13)
der gegenüberstehenden Messer 5B und 5B' in
z-Richtung die Isolationsschicht 2 des Kabels 1 mit
den V-Schneidenpaaren mit spitzem Schneidwinkel α in vorbestimmten
Masse eingeschnitten.
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Im
dritten Schritt wird das erste Messerpaar 5B und 5B' wieder
geöffnet (siehe Pfeile 12). Danach werden bei
dieser Anordnung die beiden Messerpaare 5A, 5A' und 5B, 5B' mittels
einer nicht eingezeichneten Stelleinheit in y-Richtung so bewegt,
dass das Kabel 1 vorzugsweise mittig zwischen das Messerpaar 5A und 5A' zu
liegen kommt.
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Im
vierten Schritt wird durch Zusammenfahren (siehe Pfeile 13)
der gegenüberstehenden Messer 5A und 5A' in
z-Richtung die Isolationsschicht 2 des Kabels 1 mit
den V-Schneidenpaaren mit stumpfem Schneidwinkel β in vorbestimmten
Masse eingeschnitten.
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Die
Isolationsschicht 2 des Kabels 1 wird also an
der gleichen Stelle zeitlich hintereinander von den beiden Schneidenpaare 7, 7' bzw. 8, 8' mit
unterschiedlichen Schneidwinkeln α bzw. β eingeschnitten,
wobei der eine Schneidwinkel β als Stumpfwinkel, der andere
Schneidwinkel α als Spitzwinkel ausgebildet ist. Wir haben
hier die gleichen Winkelwerte gewählt, wie beim ersten
Ausführungsbeispiel. Der so erhaltene Schneidquerschnitt
und die minimale Restbruchfläche entsprechen ebenfalls
der 4.
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Im
fünften Schritt werden die beiden Messerpaare 5A, 5A' und 5B, 5B' in
der Regel in z-Richtung geringfügig zurückgefahren
(„Wayback” – siehe weiter vorne).
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Anschließend
wird der eingeschnittene Abschnitt der Isolationsschicht 2 durch
eine axiale Vorschub-Bewegung des Kabels 1 in Gegenrichtung zum
Kabelende (in x-Richtung) abgezogen, d. h. entfernt (nicht gezeigt,
da an sich bekannt).
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An
der Stelle des doppelten Einschnitts bricht beim Abziehen die Isolationsschicht 2 auch hier
ganz leicht und regelmäßig, da erfindungsgemäß die
Restbruchfläche auf ein Minimum vermindert wurde (siehe 4).
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In
einem nächsten Schritt kann das abisolierte Kabel 1 nach
Zurückfahren der Messerpaare 5A, 5A' und 5B, 5B' (siehe
Pfeile 12) in eine neue Position zum Durchtrennen gefahren
werden, wobei das volle Durchtrennen des Kabels 1 entweder
mit jedem der erfindungsgemäßen Messerpaare 5A, 5A' und 5B, 5B' oder
gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Messerpaar (nicht
illustriert) durchgeführt werden kann.
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Anschließend
wird das andere Ende des Kabelabschnitts oder der Anfang des neuen
Kabelabschnitts in einer nächsten Bearbeitungssequenz,
wie oben erwähnt, abisoliert. Entsprechend der gewünschten
Anzahl von Kabelstücken werden die obigen Schritte wiederholt.
Auch dieses erfindungsgemäße Verfahren kann z.
B. auf einem Cut and Strip Automaten mehrmals mit gleichem Ergebnis
und Arbeitsqualität durchgeführt werden.
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Gegebenenfalls
kann die erfindungsgemäße Abisoliervorrichtung
mit mehr als zwei Messerpaaren, bzw. Messerköpfen ausgerüstet
werden. Bei solchen Ausführungen können die Messerpaare
quer zur Kabelachse bewegt werden (z. B. in y-Richtung). Mit dieser
Bewegung kann die Bearbeitung vom einen Messerpaar auf ein anderes
für den jeweiligen Arbeitsschritt bestgeeigneten Messerpaar
umgestellt werden. Dadurch kann die Arbeitsqualität und
die Flexibilität der Vorrichtung weiter erhöht
werden.
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Die 12 zeigt
ein kombiniertes Messerpaar 5 und 5' des dritten
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Vorderansicht. Diese Ausführung ist eine
Variante des zweiten Ausführungsbeispiels nach 8–11.
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Die
vorzugsweise identischen Messer 5 bzw. 5' (12)
sind mit zwei V-Schneiden 7, 8 bzw. 7', 8' mit
unterschiedlichen Schneidwinkeln α bzw. β versehen,
die in y-Richtung nebeneinander mit einem Abstand 14 ausgebildet
sind. Im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel befinden
sich die V-Schneiden 7, 8 bzw. 7', 8' am
gleichen Messer 5 bzw. 5'. An jedem Messer 5 und 5' ist
ein Befestigungspunkt 10, z. B. eine Öffnung vorgesehen.
Gegebenenfalls könnte das Messerpaar 5, 5' nebeneinander
mit mehr als zwei V-Schneidenpaaren ausgerüstet sein.
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Das
Messer 5 wirkt paarweise mit dem, in einem Winkel von 180° gegenüberstehend
angeordneten Messer 5' so zusammen, wie es bei den 10 und 11 eingehend
erörtert wurde. So ist die Arbeitsweise dieser Vorrichtung
etwa gleich.
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Es
ist aber zu betonen, dass hier das einzige Messerpaar bestehend
aus den Messern 5 und 5' nach dem ersten Einschneiden
mit den V-Schneiden 7 und 7' quer zur Kabelachse,
also in y-Richtung, um diejenige Strecke bewegt werden muss, die
dem Abstand 14 entspricht um dann mit den V-Schneiden 8 und 8' an
der gleichen Stelle einzuschneiden.
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In
welcher Reihenfolge abisoliert wird, ob also zuerst der Kabelanfang
des nachfolgenden Kabels („leading end”) und anschließend
das Kabelende des führenden Kabels („trailing
end”) oder umgekehrt abisoliert wird, spielt bei der erfindungsgemäßen
Lösung keine Rolle. Ebenso spielt es keine Rolle, ob für
das Abisolieren zuerst mit der V-Schneide mit stumpfem Winkel β oder
mit der V-Schneide mit spitzem Winkel α eingeschnitten
wird. Auf dem Messerbalken können an verschiedenen Messerplätzen (in
y-Richtung gesehen) zwei oder mehr Messerpaare mit den unterschiedlichsten
Geometrien sitzen. Sogar mehrere Messerköpfe könnten
in x-Richtung hintereinander angeordnet werden. Die beiden gegenüberliegenden
Schneiden eines Paars haben vorzugsweise V-Schneiden mit jeweils
identischem V-Winkel. Die Messerpaare haben vorzugsweise von Paar
zu Paar unterschiedliche V-Schneidwinkel.
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Die
Betätigungsrichtung, d. h. die Zustellbewegung der Messerbalken
in Richtung des Kabels bleibt beim zeitlich hintereinander folgenden
Einschneiden mit V-Messer- oder Schneidenpaaren unterschiedlicher
Winkel immer gleich.
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Die
mindestens zwei verschiedenen Schneidwinkelwerte der mindestens
zwei V-Schneidenpaare 7, 8 oder V-Messerpaare
sollen im Sinne der obigen Offenbarung jeweils entsprechend der Abisolierungsverhältnissen
bestimmt werden. Bei erfindungsgemäßen Versuchen
(siehe Figuren) wurden zwei unterschiedliche Winkelwerte des Spitzwinkels α und
den Stumpfwinkels β angewendet, wobei der Spitzwinkel α zwischen
54° und 85°, vorzugsweise um 60°, und
der Stumpfwinkel β zwischen 95° und 150°,
vorzugsweise um 120° gewählt wurde. Durch diese
Winkelwerte konnten die Restbruchfläche bei den zu entfernenden
Kabelisolationen auf ein Minimum reduziert werden. Dadurch kann
also eine Mantelschicht eines drahtähnlichen Elementes,
insbesondere eine elektrische oder optische Kabelisolation bei verschiedensten
Kabeltypen mit höherer Präzision und Arbeitsqualität
entfernt werden.
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Die 13 zeigt
ein perspektivisches Ausführungsbeispiel eines kompletten
Messerkopfes 15 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Bei dieser Anordnung ist der Messerkopf 15 mit
einem Messerbalkenpaar 16 versehen, dessen Messerbalken
in z-Richtung mittels einer angetriebenen Schraubenspindel 17 zueinander
(siehe Pfeile 13), bzw. auseinander (Pfeile 12)
bewegbar angeordnet sind. Die Schraubenspindel 17 ist bei
dieser Ausführung mit Links- und Rechtsgewindeabschnitten
zur relativen Bewegung des Messerbalkenpaares 16 versehen. Dem
Messerbalkenpaar 16 ist in diesem Falle das Messerpaar 5 und 5' nach
den 5–7 zugeordnet.
Jeder der Messer 5, 5' ist am zugehörigen Messerbalken
mit je einer Schraube 18 befestigt. Das Messerpaar 5, 5' ist
an einem ersten Messerplatz 11A am Messerbalkenpaar 16 angeordnet.
Wie es in 13 zu sehen ist, sind auch weitere
Messerplätze 11B und 11C für
weitere (nicht dargestellte) Messerpaare vorgesehen. Die Schraubenspindel 17 ist
mit einem Drehantrieb 19 verbunden. Der gesamte Messerkopf 15 kann
bei Bedarf in y-Richtung bewegt werden, um jeweils die Werkzeuge
auf den Messerplätzen 11A, 11B oder 11C zur
Wirkung zu bringen.
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Es
ist noch zu bemerken, dass unter dem Begriff „ im wesentlichen
V-förmige Schneidkante” auch solche Schneidkanten
zu verstehen sind, welche nicht nur aus geradlinigen Kantenabschnitten, sondern
aus geradlinigen und/oder krummen Abschnitten bestehen, wobei aber
die theoretische Gesamtkontur (Einfassungskontur) der kombinierten Schneidkante
im wesentlichen V-förmig ist.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Auch weitere Ausführungsformen und Kombinationen sind denkbar
innerhalb des beanspruchten Schutzumfanges.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1261092 [0002, 0017]
- - US 4577405 [0003]
- - EP 1079478 A1 [0005]
- - DE 10113082 [0006]