DE202008016249U1 - Sterile Hornhautfeile - Google Patents
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- A61B17/32—Surgical cutting instruments
- A61B2017/320004—Surgical cutting instruments abrasive
- A61B2017/320008—Scrapers
Abstract
Gewebeabtragsvorrichtung (1), welche einen Träger (2) mit einem Griffteil (3) sowie einer Aufnahmeeinrichtung (4) mit einer Vorderseite (5) und einer Rückseite (6) zur Aufnahme je einer Abtragseinrichtung (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2) sterilisierbar ist und wenigstens eine als sterile Einwegfolie ausgebildete Abtragseinrichtung (7) lösbar auf der Aufnahmeeinrichtung (4) angeordnet ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gewebeabtragsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 sowie einen Bausatz-Kit für eine Gewebeabtragsvorrichtung gemäß Anspruch 8.
- Zum Abtrag von verhornten Epidermiszellen, insbesondere im Bereich der Fußsohlen und dort bevorzugt im Fersen- und Ballenbereich ist es schon seit altersher bekannt, abrasive Materialien wie etwa Bimsstein oder in tropischen Gefilden Korallenbruchstücke zu verwenden.
- Hierbei wird die zu entfernende Hornhaut im feuchten oder trockenen Zustand mit den natürlichen Materialien durch einfache Reibung abgetragen.
- Modernere Techniken der Fußpflege verwenden Raspeln, Hobel, Skalpelle oder Feilen zum Abtragen der verhornten Epidermis.
- Derartige Instrumente weisen in der Regel einen Griffteil sowie einen Kopfteil auf, der unterschiedliche abrasive Flächen aufweist.
- Die abtragenden Bereiche der Hornhautfeilen des Standes der Technik bestehen einerseits aus metallischen Raspeln nach Art einer Kartoffelreibe, wobei die Raspelfläche in der Regel austauschbar ist. Solche Hornhautraspeln sind beispielsweise im
deutschen Gebrauchsmuster 689 07 279 beschrieben. - Zum anderen kommen im Stand der Technik eine Reihe von Hornhautfeilen zum Einsatz, welche unterschiedliche abrasive Beschichtungen vom keramikbeschichtetem bis hin zum koruntbeschichtetem Schmirgelpapier mit unterschiedlicher Körnung aufweisen, wobei in der Regel eine Seite des Instrumentenkopfes mit grober und die andere Seite mit feiner Abrasivfläche ausgestattet ist.
- In der Regel bestehen die nichtabrasiven Teile der Hornhautfeilen des Standes der Technik aus Holz und/oder Kunststoffmaterialien.
- Sämtliche derzeit im Stand der Technik verfügbaren Hornhautfeilen weisen jedoch den Nachteil auf, dass die abrasiven Flächen mit Ausnahme der Raspeln nicht auswechselbar sind.
- Hierdurch entsteht der Nachteil, dass bei Erschöpfung der Abrasionsfähigkeit der Feilenfläche, die Feile durch eine neue ersetzt werden muss.
- Beispielsweise für Fußpflegepraxen stellen sich bei Verwendung der Hornhautfeilen des Standes der Technik die folgenden Probleme: Da die Abtragung der Hornhaut mit einer gewissen körperlichen Kraft erfolgen muss, müssen die Griffteile und die Feilen selbst hinreichend stabil sein, um dieser Belastung standzuhalten. Dies führt dazu, dass sie nur schlecht als Einmalinstrumente etwa wie die Skalpelle in der Chirurgie konzipiert werden können, da sie aufgrund der geschilderten Stabilitätsanforderung zu teuer sind um als Einmalinstrumente ausgebildet werden zu können.
- Für den häuslichen Gebrauch ist die hygienische Anforderung an die Hornhautfeilen des Standes der Technik gerade noch akzeptabel, da Hautreste nur zum Teil ausgewaschen werden können, jedoch aufgrund der rauen Oberfläche der abrasiven Flächen nicht ausgeschlossen werden kann, dass Bakterien und insbesondere Pilze zwischen den einzelnen Körnern der abrasiven Flächen gedeihen können und diese beim nächsten Gebrauch auf die Behandlungsstellen übertragen werden, so dass sich dort unweigerlich eine in der Regel unkritische häusliche Mischbiozönose bildet.
- Für Fußpflegepraxen ist die beschriebene Hygienesituation mit den Hornhautfeilen des Standes der Technik jedoch nur schwer akzeptabel, da unterschiedliche Klienten mit ein und derselben zwar gereinigten und desinfizierten, jedoch nicht sterilisierten Hornhautfeile behandelt werden müssen.
- Aufgrund der in der Regel verwendeten Materialien Holz und Kunststoff sowie der Laminatmaterialien, welche als Schmirgelflächen eingesetzt werden, ist das Autoklavieren in der podologischen Praxis ausgeschlossen, da die Hornhautfeilen des Standes der Technik diese Prozedur nicht unbeschadet überstehen.
- Von diesem Hintergrund ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Gewebeabtragsvorrichtungen, insbesondere Hornhautfeilen zur Verfügung zu stellen, welche auch modernsten Hygienestandards der podologischen Praxis genügen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 sowie durch die Merkmale des Anspruchs 8.
- Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Gewebeabtragsvorrichtung, beispielsweise Hornhautfeile, welche einen Träger mit einem Griffteil sowie einer Aufnahmeeinrichtung mit einer Vorderseite und einer Rückseite zur Aufnahme je einer Abtragseinrichtung aufweist, wobei der Träger beispielsweise durch Autoklavieren sterilisierbar ist und wenigstens eine sterile als Einwegfolie ausgebildete Abtragseinrichtung lösbar auf der Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist.
- Der Träger wird vorzugsweise aus einem autoklavierbaren Material, insbesondere Edelstahl gebildet und die als Einwegfolie ausgebildete Abtragungseinreichung bleibt bis zum Anbringen auf dem Träger vorzugsweise steril verpackt.
- Zur Verwendung in der Praxis wird die erfindungsgemäße Gewebeabtragsvorrichtung mit einer sterilen als Einwegfolie ausgebildeten Abtragseinrichtung, der Feileneinrichtung, auf der Aufnahmeeinrichtung angeordnet. Dies ist für die Podologin oder für den Podologen bequem dadurch zu bewerkstelligen, dass die Einwegfolie selbstklebend ist.
- Zum Abtragen von Gewebe wird die Vorder- und Rückseite der Aufnahmeeinrichtung mit einer sterilen, selbstklebenden Einwegschleiffolie unterschiedlicher Körnung versehen und die Behandlung an dem Klienten durchgeführt.
- Nach Gebrauch werden die Einwegfolien von der Aufnahmeeinrichtung abgezogen und verworfen. Der in der Regel aus Edelstahl hergestellte Träger wird dann mit Tensidlösungen und/oder zusätzlichen Desinfektionsmitteln gereinigt und anschließend im Autoklaven sterilisiert.
- Somit steht dem nächstem Klienten wiederum eine hygienisch einwandfreie Gewebeabtragsvorrichtung zur Verfügung.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist an der lösbar selbstklebenden Schleiffolie eine nichtklebende Lasche auf, so dass die sterile Einwegfolie leicht von der in der Regel glatten Oberfläche der Aufnahmeeinrichtung wieder abgezogen werden kann.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Bausatz-Kit für eine Gewebeabtragsvorrichtung, insbesondere Hornhautfeile, welche einen in der Regel aus Edelstahl hergestellten Träger aufweist, mit einem Griffteil, sowie einer Aufnahmeeinrichtung mit einer Vorderseite und einer Rückseite zur Aufnahme je einer Abtragseinrichtung sowie eine Mehrzahl von lösbar selbstklebenden einzeln steril verpackten Schleiffolien unterschiedlicher Körnung als Abtragseinrichtung.
- Als besonders vorteilhaft unter Gebrauchs- und Verletzungsaspekten hat sich eine im wesentlichen spatelförmige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung herausgestellt.
- Die Schleiffolien sind in größeren Gebinden steril verpackt.
- Zwar sind im Stand der Technik sterilisierbare Abtragungseinrichtungen aus Edelstahl bekannt, jedoch handelt es sich hierbei ausschließlich um sogenannte Hornhauthobel mit Wechselklingen wie sie etwa in den deutschen Gebrauchsmustern
DE 6 90 12 066 undDE 299 01 517 U1 beschrieben sind. - Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aufgrund der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles sowie anhand der Zeichnungen.
- Es zeigt:
-
1 eine erfindungsgemäße Gewebeabtragsvorrichtung ohne Abtragseinrichtung; und -
2 eine erfindungsgemäße Gewebeabtragsvorrichtung mit darauf angeordneter lösbarer Abtragseinrichtung. - In
1 ist mit1 eine Gewebeabtragsvorrichtung bezeichnet, welche als spatelförmige Hornhautfeile ausgebildet ist und welche einen Träger2 mit einem Griffteil3 sowie einer Aufnahmeeinrichtung4 mit einer Vorderseite5 und einer Rückseite6 zur Aufnahme je einer Abtragsvorrichtung7 aufweist. Der Träger2 ist mittels eines Autoklaven sterilisierbar. Auf die Vorderseite5 der Aufnahmeeinrichtung4 wird eine grobkörnige, sterile, selbstklebende Einwegfolie, die als Schleiffolie ausgebildet ist durch Aufkleben angeordnet. - Auf die Rückseite
6 der Aufnahmeeinrichtung4 des Träger2 ist im Beispielsfalle eine feinkörnige sterile selbstklebende Schleiffolie als Abtragseinrichtung7 aufgeklebt. - Nach dem Gebrauch der Gewebeabtragsvorrichtung
1 werden die beiden selbstklebenden Schleiffolien7 von der Oberfläche der Aufnahmeeinrichtung4 des Trägers2 abgezogen und der Träger2 mit Desinfektionsmittel und -Bürste gereinigt. - Nach dieser Reinigungsprozedur wird der Träger
2 in einem für die medizinische und Fußpflegepraxis üblichen Autoklaven sterilisiert und steht nach dem Aufbringen neuer noch verpackter und steriler Schleiffolien7 in hygienisch einwandfreiem Zustand der Podologin oder dem Podologen für einen erneuten Einsatz zur Verfügung. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
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- - DE 69012066 [0027]
- - DE 29901517 U1 [0027]
Claims (10)
- Gewebeabtragsvorrichtung (
1 ), welche einen Träger (2 ) mit einem Griffteil (3 ) sowie einer Aufnahmeeinrichtung (4 ) mit einer Vorderseite (5 ) und einer Rückseite (6 ) zur Aufnahme je einer Abtragseinrichtung (7 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2 ) sterilisierbar ist und wenigstens eine als sterile Einwegfolie ausgebildete Abtragseinrichtung (7 ) lösbar auf der Aufnahmeeinrichtung (4 ) angeordnet ist. - Gewebeabtragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Hornhautfeile, insbesondere Hornhautdoppelfeile ausgebildet ist.
- Gewebeabtragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
2 ) aus einem autoklavierbaren Material, insbesondere aus Edelstahl, gebildet ist. - Gewebeabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtragseinrichtung (
7 ) wenigstens eine abrasive Oberfläche aufweist und auf der dieser gegenüber liegenden Fläche eine der Aufnahmeeinrichtung (4 ) zugewandte Klebefläche aufweist. - Gewebeabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtragseinrichtung (
7 ) als lösbare selbstklebende Schleiffolie ausgebildet ist, welche vorzugsweise eine nichtklebende Lasche zum leichteren Lösen von der Oberfläche der Aufnahmeeinrichtung aufweist. - Gewebeabtragsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die sterile Schleiffolie auf der Vorderseite (
5 ) und der Rückseite (6 ) der Aufnahmeeinrichtung (4 ) je eine selbstklebende Schleiffolie mit unterschiedlicher Körnung als Abtragseinrichtung (7 ) aufweist. - Gewebeabtragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
2 ) spatelförmig ausgebildet ist. - Bausatz-Kit für eine Gewebeabtragsvorrichtung (
1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend einen Träger (2 ) mit einem Griffteil (3 ) sowie einer Aufnahmeeinrichtung (4 ) mit einer Vorderseite (5 ) und einer Rückseite (6 ) zur Aufnahme je einer Abtragseinrichtung (7 ) sowie eine Mehrzahl von lösbar selbstklebenden steril verpackten Schleiffolien unterschiedler Körnung als Abtragseinrichtung (7 ). - Bausatz-Kit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
2 ) aus Edelstahl gebildet, insbesondere geformt, ist. - Bausatz-Kit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
2 ) spatelförmig ausgebildet ist.
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