DE202009007449U1

DE202009007449U1 - Ergonomische Vorrichtung zur intraoperativen Reinigung von parodontalchirurgischen Küretten und Scalern

Info

Publication number: DE202009007449U1
Application number: DE200920007449
Authority: DE
Original assignee: Stover Bernd Drmeddent
Current assignee: Stover Bernd Drmeddent
Priority date: 2009-05-26
Filing date: 2009-05-26
Publication date: 2009-08-13
Anticipated expiration: 2019-05-27

Abstract

Vorrichtung zur Fixierung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials, dadurch gekennzeichnet, dass sie als ringartiges Ansteckteil am Finger eines Behandlers oder dessen Assistenz getragen werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials, um einen ergonomischeren und unter Aspekten des Arbeitsschutzes sichereren Behandlungsablauf bei Parodontalbehandlungen zu ermöglichen.
Küretten und Scaler sind parodontalchirurgische Instrumente, die zur Reinigung von Zahnoberflächen ober- und unterhalb des Zahnfleischsaumes verwendet werden. Ihre Arbeitsenden sind sichelförmig gebogen und ein- oder beidseitig sehr scharf aufgeschliffen. Bei einer mit diesen Werkzeugen kratzend bzw. schabend erfolgenden Reinigung von Zahnoberflächen müssen hierbei entfernte und am Instrument anhaftende Materialien wie Zahnstein, Konkremente, Gewebereste und Blut ständig von dessen Arbeitsfläche entfernt werden. Hierfür werden in der Regel Zellstoffläppchen verwendet, die entweder von einer Assistenz gehalten oder vom Behandler permanent wieder ergriffen werden müssen, hierdurch wird ein zügiges, kontinuierliches Arbeiten erschwert. Ferner ist dieses Vorgehen unter ergonomischen Aspekten wegen des ständig erforderlichen Wechsels der Arbeitshaltung und der Blickrichtung zu beanstanden.
Des Weiteren ist hierbei eine latente Verletzungs- und Infektionsgefahr gegeben, da die mit der Schärfe eines Skalpells vergleichbare Arbeitsfläche von Küretten und Scalern bei unachtsamer Vorgehensweise problemlos das Zellstoffläppchen, einen Latexhandschuh und die Hautoberfläche durchdringt.
Als Arbeitsschutzmaßnahme wird daher von einigen Ausbildungsinstituten empfohlen, eine Watterolle senkrecht zwischen zwei Finger der Hand zu klemmen, mit der die Wange des Patienten abgehalten wird. Da mit dieser Hand jedoch bei Behandlungen ohne Assistenz gleichzeitig auch noch der Absaugschlauch gehalten und bedient werden muss, ist dieses Vorgehen nicht generell realisierbar und bedarf auch einiger Übung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Halter für eine Watterolle, einen chirurgischen Tupfer oder ein anderes adäquates Material zu schaffen, aus dem ein reduziertes Verletzungs- und Infektionsrisiko resultiert und der eine ergonomischere sowie kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Fingerring mit einer Haltevorrichtung für eine Watterolle, einen chirurgischen Tupfer oder ein anderes adäquates Material versehen wird.
Watterollen bieten bedingt durch ihr Volumen und ihre Festigkeit in Relation zu einem Zellstoffläppchen einen deutlich höheren Widerstand und somit Schutz gegen Schnittverletzungen. Zusätzlich ist durch eine entsprechende Gestaltung des Ringes und der Haltevorrichtung die Möglichkeit gegeben, zusätzliche mechanische Abschirmelemente zu integrieren. Das Verletzungs- und Infektionsrisiko für einen Behandler wird somit signifikant reduziert.
Da der Ring von einem Behandler an der Hand getragen wird, mit der er die Wange des Patienten abhält, entfällt die Erfordernis eines permanenten Wechsels der Arbeitshaltung und der Blickrichtung, was unter ergonomischen Aspekten als äußerst vorteilhaft zu bewerten ist. Hieraus resultiert für den Patienten ein zügigerer, gleichmäßigerer, harmonischerer und somit komfortablerer Behandlungsablauf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
1: Frontalansicht eines Fingerringes mit Haltevorrichtung für eine Watterolle
2: Seitenansicht eines Fingerringes mit Haltevorrichtung für eine Watterolle
3: Aufsicht eines Fingerringes mit Haltevorrichtung für eine Watterolle
Eine Ausführungsform der Erfindung kann dadurch realisiert werden, dass ein Fingerring (1), der sowohl geschlossen als auch wegen der besseren Adaptationsmöglichkeiten für unterschiedliche Fingerdurchmesser offen gestaltet werden kann, mit einem Oberteil (2) versehen wird, das einen Hohlraum (3) aufweist, der zur Aufnahme einer Watterolle (4) geeignet ist. Dieser Hohlraum muss etwas größer gewählt werden als der Radius eines Halbkreises, der dem Umfang einer Watterolle entspricht, um so eine Watterolle klemmend fixieren zu können.
Um den Arbeitstechniken unterschiedlicher Behandler gerecht zu werden, wobei insbesondere die voneinander abweichende Vorgehensweise von Rechts- und Linkshändern zu berücksichtigen ist, wird das Ringoberteil (2) mit einer weiteren, im Winkel von 90° horizontal gedreht zu dem bereits dargestellten Hohlraum (3) angeordneten Klemmvorrichtungen (5) für eine Watterolle versehen. Somit kann eine Watterolle sowohl parallel als auch im rechten Winkel zu den Fingern der Hand angeordnet werden, mit der der Behandler die Wange des Patienten abhält.
Fakultativ kann der Ring (1) ein- oder beidseitig zusätzlich mit einem Rotationsschutz zur Abstützung an den benachbarten Fingern versehen werden.
Als Material eignet sich vorzugsweise Kunststoff für Einwegprodukte oder Metall für eine sterilisierbare und somit mehrfach verwendbare Ausführung.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Ringoberteil einen Hohlraum aufweist, der zur Aufnahme eines chirurgischen Tupfers geeignet ist und diesen klemmend fixieren kann.
Eine weitere Ausführungsform ist realisierbar, indem das Ringoberteil mit einem Klemmmechanismus versehen wird, mit dem eine Watterolle, ein chirurgischer Tupfer oder ein anderes adäquates Material reversibel befestigt werden kann.
Eine andere Ausführungsform kann umgesetzt werden, indem das Ringoberteil mit einer Klebefläche versehen wird, auf der eine Watterolle, ein chirurgischer Tupfer oder ein anderes adäquates Material befestigt werden kann.
Als alternative Ausführungsform ist es auch möglich, einen Ring als Einwegprodukt bereits im Herstellungsverfahren werksseitig mit einer Watterolle, einem chirurgischen Tupfer oder einem anderen adäquaten Material zu versehen.

Claims

Vorrichtung zur Fixierung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials, dadurch gekennzeichnet, dass sie als ringartiges Ansteckteil am Finger eines Behandlers oder dessen Assistenz getragen werden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials an einem Ringoberteil erfolgt, aus dessen Formgebung eine passive Klemmfunktion resultiert.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials an einem Ringoberteil erfolgt, das einen Klemmmechanismus aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung einer Watterolle, eines chirurgischen Tupfers oder eines anderen adäquaten Materials an einem Ringoberteil erfolgt, das eine hierfür geeignete Klebefläche aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an ihr eine Watterolle, ein chirurgischer Tupfer oder ein anderes adäquates Material bereits im Herstellungsverfahren werksseitig befestigt wurde.