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Vorrichtungen
zum Verarbeiten von Kontrastbildern sind hinlänglich bekannt.
Aus der
DE 200 09 787.3 angemeldet
am 14.12.2000 ist bekannt, beispielsweise das Kontrastbild eines
Heizungsmessfühlers oder andere Anzeigen nicht als lesbare
numerische Information zu ermitteln sondern als Kontrastbild in
Form einer 2-dimensionalen Anzeige.
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Eine
besondere Form des Kontrastbildes ist ein Barcode, der als Strichcode
oder sogenannter Datamatrix-Code verwendet wird. Lesegeräte
für Barcodes sind seit vielen Jahren bekannt und in zahlreichen
Varianten verfügbar. Die Dekodierung, d. h. die Umwandlung
der Kontrastinformationen in numerische oder alphanumerische Informationen
erfolgt in der Regel direkt im Gerät.
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Nachteilig
bei diesen Geräten ist vor allem der hohe Preis, da in
den Lesegeräten ein leistungsfähiger Minicomputer
zur Bildverarbeitung, d. h. Umsetzung des Kontrastbildes auf eine
numerische Information, eingesetzt wird.
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Anstelle
des lokalen Anschlusses von Barcode-Lesegeräten an einen
Computer sind auch Anwendungen bekannt (
DE 295 18 8755.5 ), die Barcodes über
Handys an eine Zentrale zu versenden. Hierbei werden auch rückwärtige
Aktionen auf das übertragene Lesegerät übermittelt,
beispielsweise Displayanzeigen oder Konfigurationsdaten für Änderungen
in der Benutzerführung. Nachteilig hier ist die Verwendung
von Handys. Zur Übertragung wird ein Handy verwendet, was
relativ umständlich sein kann und wegen der häufigen
Modelländerungen auch ständige Anpassungskosten
nach sich zieht.
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Die
Ausführung einer Vorrichtung, die undekodierte Barcodedaten
versendet, wobei diese in einer Zentrale ausgewertet werden, findet
sich in
DE 20301 740.4 .
Hier wird vorgeschlagen, einen 2-D-Barcode als Bitmap ohne lokale
numerische Verarbeitung mittels Handy an eine Zentrale zu versenden
zur dortigen Auswertung und Verarbeitung. Auch hier ist die Verwendung
eines Handys aus besagten Gründen nachteilig.
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Andere
Ausführungen zur Übertragung von Barcodes
DE 20 2004 015 835.3 schlagen
vor, Barcodes nach der Erfassung durch das optische Lesemodul und
Dekodierung in der Leseeinheit als numerische Information direkt
an eine Zentrale zu senden und dort zu registrieren. Parallel dazu
werden die Barcodes an die angeschlossene Kasse übertragen.
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Nachteilig
hier ist, dass die Daten ohne jegliche Interpretation an die Zentrale
aus informativen Gründen gesendet werden und keine weitere
Bedienerrückmeldung vorgesehen ist.
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Aus
Produktinformationen der Helicom GmbH, Deutschland, sind seit 1998
Standardprodukte bekannt, aus einem per Mobilfunk angeschlossenen
mobilen Barcodeleser Barcodedaten an eine Zentrale zu versenden
und aus der eingehenden Barcode-Information in der Zentrale eine
automatische Internetverbindung aufzubauen.
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Besonders
kleine Barcodeleser werden seit geraumer Zeit für sogenannte
Bestellsysteme eingesetzt. Diese Miniscanner sind in der Lage, quasi
als Datensammler die Informationen aus einem Katalog oder einem
Regal zu erfassen und zu speichern. Der Speicherinhalt wird dann
mittels Verbindung zu einem netzwerkfähigem PC hergestellt
und die gespeicherten Daten übertragen.
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Nachteilig
ist hier vor allem die fehlende Bedienerführung, da erst
nach der Übertragung auf den PC und einer Netzwerkverbindung
zu einem Bestellsystem Informationen zu einzelnen Produkten, z.
B. Fehlbestände gemeldet werden können. Arbeitet man
mit solchen Standard-Lesegeräten in Verbindung mit einem
Katalog, kann es passieren, dass besonders eng beieinander liegende
Barcodes nicht richtig getroffen werden können und daher
die Handhabung insbesondere bei eng liegenden Barcodes schwierig
ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die bekannten
Techniken dahingehend zu verbessern, dass eine besonders kostengünstige Gestaltung
einer Anordnung zum Verarbeiten von Kontrastbildern für
ein Bestellsystem möglich ist, die besonders flexibel einsetzbar
ist und vielseitige Handhabungsvorteile bietet.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mittels einer Anordnung gemäß den
Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung besteht aus einem kleinen
mobilen Gerät, das im Format etwa einer digitalen Kompaktkamera
entsprechen kann und einer Zentrale, deren Daten mit dem Gerät Wechselwirken
bzw. einem lokalen Computer mit ähnlicher Funktionalität.
Es ist dabei vorgesehen, dass das Gerät liegend betrieben
wird und das Kameraobjektiv mit dem optischen Sensor über
ein Dokument, beispielsweise einem Katalog, geführt werden
kann.
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Es
kann vorgesehen sein, einen ringförmigen Beleuchtungskörper
um das Objektiv herum zu installieren, damit die zu erfassenden
Kontrastbilder möglichst gleichmäßig
beleuchtet werden können. Dabei kann eine Grundbeleuchtung
und eine Impulsbeleuchtung in Kombination vorgesehen sein. Die Grundbeleuchtung
sorgt dafür, dass das entsprechende Kontrastbild im Display
sichtbar wird, die Impulsbeleuchtung für den maximalen
Kontrast zur Übertragung des Kontrastbildes an ein weiterführendes
System.
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Dieses
weiterführende System kann das Kontrastbild über
einen Netzwerkadapter oder direkt empfangen. Ein Netzwerkadapter
kann drahtgebunden oder drahtlos ausgeführt sein. Für
die drahtlose Kommunikation käme beispielsweise WLAN, GPRS oder
UMTS in Frage, für die drahtgebundene Übertragung
beispielhaft ein LAN oder eine lokale Computerverbindung wie USB.
Alternativ kann auch ein Telefon mit Netzwerkfunktion verwendbar
sein, beispielsweise ein UMTS-Handy. Im Netzwerk, beispielsweise
an einer zentralen Stelle, sind dem Kontrastbild Inhalte zugeordnet,
wie beispielsweise die genaue Artikelbeschreibung oder auch Lagerinformationen
wie Verfügbarkeiten oder Preise.
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Das
Kontrastbild kann auch mit Farbinformationen versehen sein, die
eine besonders hohe Informationsdichte erlauben. Hierdurch ist eine
enge Besetzung von Artikelfeldern in Katalogen möglich.
Für die weitere Vertiefung der Informationsdichte ist eine holografische
Information vorgesehen. Diese kann sogar ein Produktbild enthalten.
Durch passende Beleuchtungen der Erfassungsvorrichtung kann beispielsweise
ein Reflexionshologramm besonders gut dargestellt werden.
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Der
Anwender der erfindungsgemäßen Anordnung fuhrt
dann in einem Anwendungsbeispiel das Gerät über
die den Katalogartikeln zugeordneten Kontrastbilder bzw. Barcodes
und erhält über das Netzwerk ergänzende
Informationen aus einem dem Kontrastbild zugeordneten Speicher.
Dieser Speicher kann auch lokal im Gerät angeordnet sein
und z. B. für jeden Anwender spezifische Inhalte speichern, beispielsweise
die zuletzt abgerufenen Artikelbeschreibungen. Hierdurch ist eine
besonders schnelle und auch selbstlernende Informationszustellung
sichergestellt und erleichtert die Anwendung.
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Eine
vom Netzwerk zurückgemeldete Information kann die Preisangabe
sein, die die Summe der bestellten Artikel umfasst. Um diese Bestellung abzusichern
und zu personalisieren, kann vorgesehen sein, ein Passwort einzugeben,
einen automatischen ID-Code zu erfassen, beispielsweise aus einer Transponder-RFID-Karte
oder sogar über einen Fingerprintsensor. Mittels dieser
Bestätigung ist die Eindeutigkeit der Bestellung gegeben.
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Hierbei
kann vorgesehen sein, dass der Fingerprintsensor mit einstellbaren
Toleranzfeldern betrieben wird, wobei diese wiederum eine Wechselwirkung
auf zentrale Eigenschaften bewirken können. Dies kann zum
Beispiel bedeuten, dass der Anwender bei einer 70%-igen Erkennungsqualität
des Fingerprints nicht auf alle Funktionen zugreifen kann oder Bestellungen
nur zu einem begrenzten Betrag ausführen kann. Neben den
einstellbaren Toleranzmerkmalen kann vorgesehen sein, eine Vielzahl
von Fingerprints von unterschiedlichen Benutzern in der Erfassungsvorrichtung
zu speichern und zum Vergleich heranzuziehen.
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Zusatzinformationen
können auch sich auch auf Varianten des Artikels beziehen.
Idealerweise wird die Erfassungsvorrichtung auf das Kontrastbild im
Katalog bewegt und kann dann wie eine Lupe das Kontrastbild und
gegebenenfalls sogar am Kontrastbild platzierte Produktbezeichnungen,
die im Normalfall kaum lesbar sind, darstellen und auch vergrößert im
Display anzeigen. Eine Zoom-Funktion kann vorgesehen sein. Diese
Zoomfunktion kann vom Inhalt der Kontrastbilder abhängig
und automatisch gesteuert sein. Diese Steuerung kann bei direkter
Interpretation des Kontrastbildes aus der Erfassungsvorrichtung
selbst oder aber auch zentral gesteuert erfolgen.
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Aus
der zentral verfügbaren und aus dem System zurückgemeldeten
Information kann der Benutzer auch interaktiv aus Varianten auswählen,
die bei ein und demselben Artikel auftreten können, wenn
diese im System und im Katalog nicht durch unterschiedliche Kontrastbilder
oder Barcodes hinterlegt sind. Diese Varianz kann z. B. durch unterschiedliche
Farben oder Maße der Produkte auftreten, die man in einem
Katalog nicht differenzieren möchte, weil sonst der Umfang
des Katalogs zu groß würde. Durch die interaktive
Systemrückmeldung lässt sich daher der zu bestellende
Artikel genau spezifizieren und Fehlbestellungen oder unnötige
Rückfragen können vermieden werden. Die Handhabung
einer Bestellung wird auf diese Weise enorm erleichtert.
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Idealerweise
kann eine Initialisierung des Benutzers automatisch die Webseiten
eines Webshops öffnen und die über das mobile
Gerät erfassten Artikel nach Übertragung an die
Zentrale, in diesem Fall das Web-Shop-System, direkt in die passenden Fenster
eingeblendet werden und auch die Bestätigungsmeldung des
Kaufvorgangs per Fingerprint abgeschlossen werden. In diesem Falle
wäre der PC-Bildschirm eine ergänzende Benutzerinformation und
kann zur Kontrolle dienen. Der Benutzer muss sich nun nicht mehr
umständlich über die Bedienelemente des Webshops
zum gewünschten Artikel gelangen sondern wird direkt auf
die Inhalte und auf die dem Artikel im Kontrastbild hinterlegten
Artikelmerkmale geführt.
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Es
ist grundsätzlich jedoch auch vorgesehen, dass mittels
der erfindunsgemäßen Anordnung Web-Shop-Funktionen
auch außerhalb einer PC-Umgebung ermöglicht werden.
Auf einer Baustelle beispielsweise könnten Elektroinstallateure
fehlende Artikel unmittelbar nachbestellen, so dass bei einer Abholung
im Lager Zeit eingespart wird. Im Einzelfall könnten sogar
diese nachbestellten Artikel per Kurier auf die Baustelle gebracht
werden. Die Kommunikation verläuft in diesem Falle beispielsweise über
das Mobilfunknetz unter Verwendung des GPRS- oder UMTS-Dienstes.
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Die
Auswertung der Kontrastbilder, d. h. die Umwandlung in eine numerische
oder alphanumerische Information kann direkt im mobilen Gerät,
der Erfassungsvorrichtung erfolgen oder in der Zentrale, sofern
die Netzwerkverbindung besteht.
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Ergänzen
lässt sich die Funktion der erfindungsgemäßen
Anordnung dadurch, dass neben sichtbarem Licht auch unsichtbare
Wellenlängen verwendet werden, beispielsweise Infrarotlicht.
Auf diese Weise kann die Informationsdichte des Kontrastbildes weiter
vertieft werden. Die Umschaltung dieser Funktion könnte
auch von der Zentrale aus erfolgen, um z. B. auf besondere im Normalfall
unsichtbare Inhalte ferngesteuert hinweisen zu können.
Dies können beispielsweise verschlüsselte Preisangaben oder
andere Produkt nahe Informationen sein oder auch Informationen zum
Alter des Katalogs.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Anordnung ist somit eine
besonders einfache und benutzerfreundliche Durchführung
einer Bestellung möglich. Vor allem die Verwendung flexibler
Kontrastbilder erlaubt eine besonders einfache und anwenderfreundliche
sowie kostengünstige Systemgestaltung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20009787 [0001]
- - DE 295188755 [0004]
- - DE 20301740 [0005]
- - DE 202004015835 [0006]