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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Transportkältemaschine für Kühlfahrzeuge
mit mindestens einem Verflüssiger.
Derartige Transportkältemaschinen
werden sowohl als Stirnwandgeräte
an Motorwagen, Aufliegern und Anhängern als auch bei Unterflurgeräten verwendet.
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Aufgrund
der sehr begrenzten Platzverhältnisse,
die in Transportkälteanlagen
für Kühlfahrzeuge
herrschen, werden die Verflüssiger
sehr klein dimensioniert. Dies gilt sowohl für Motorwagenkältemaschinen,
die oberhalb des Fahrerhauses – auch wegen
der immer höher
werdenden Schlafkabinen – wenig
Bauhöhe
haben. Auch bei Auflieger- und Anhängerkältemaschinen ist an der Stirnwand
lediglich ein extrem beengter Drehkreis vor dem isolierten Kühlaufbau
als Bauraum für
die Kältemaschine
vorhanden. Ferner wird bei Unterflurkältemaschinen, die unter dem
Kühlaufbau
angebracht werden, der Raum bei immer größerer Laderauminnenhöhe und kleiner werdenden
Räder zusehends
geringer. Zu klein ausgeführte
Verflüssiger
haben hohe Verflüssigungsdrücke zur
Folge, die wiederum zu einer Erhöhung
des Energieverbrauchs, zu einer Verringerung der Kälteleistung,
aber auch zu erhöhter
Belastung und dementsprechend erhöhtem Verschleiß der Komponenten
des Kältemittelkreislaufs
führen.
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Je
nach Platzverhältnissen
werden nach dem Stand der Technik die Verflüssiger von Motorwagenkältemaschinen
entweder senkrecht oder aber schräg geneigt an der Front des
Kältemaschinengehäuses angebracht.
Gegenüber
dem senkrechten Einbau kann durch die Schrägstellung die Wärmeaustauscherfläche der
Verflüssiger
um 20 bis 30% erhöht
werden, ist aber aufgrund des beengten Bauraums in der Regel im
Vergleich zu stationären
Kälteanlagen
im Verhältnis
immer noch deutlich kleiner. Die geringen Wärmetauscherflächen und
der geringe Luftdurchsatz sind die wesentlichen Gründe für die im
Allgemeinen erheblich geringeren Kälteleistungszahlen von Transportkältemaschinen
gegenüber
stationären
Kältemaschinen.
Dies gilt insbesondere für den
Betrieb im sog. Frischdienst mit Kühlraumtemperaturen um bzw.
oberhalb von 0°C.
In der Tiefkühlanwendung
mit Kühlraumtemperaturen
bei –20°C und darunter
ist die Differenz der Kälteleistungszahlen (COP-Wert)
gegenüber
den stationären
Kälteanlagen
in der Regel geringer, weil prinzipbedingt mit sinkenden Temperaturen
im Kühlaufbau
die Kälteleistung
der Transportkältemaschinen überproportional abnimmt
und damit auch die benötigte
Verflüssigerleistung
sinkt. Der Energieverbrauch einer Transportkältemaschine ist daher ca. doppelt
so hoch wie der von stationären
Anlagen. Hinzu kommt, dass die Transportkältemaschinen bei der Fahrt
und häufig auch
bei Stillstand mit unversteuertem Dieselkraftstoff betrieben werden
können,
so dass die Energiekosten deutlich höher sind als bei stationären Anlagen,
die vom stationären
Drehstromnetz mit im Verhältnis
preiswerter Energie versorgt werden.
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Als
Kenngröße zur energetischen
Bewertung einer Kältemaschine
wird in der Regel die Kälteleistungszahl
bzw. international der COP-Wert (Coefficient of Performance) verwendet,
die als Verhältnis von
nutzbarer Kälteleistung
zu aufgenommener Antriebsleistung definiert sind.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Kälteleistungszahl (COP-Wert)
von Transportkältemaschinen
zu erhöhen.
Insbesondere soll die Lebensdauer und damit die Zuverlässigkeit
von Transportkältemaschinen
verbessert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Transportkältemaschine nach Anspruch 1
gelöst,
die mindestens einen Verflüssiger
aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass mindestens zwei Anströmflächen zum
Verflüssiger
vorhanden sind, die winklig zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise
können
auch mehrere Verflüssiger
vorgesehen sein, die jeweils eine Anströmfläche aufweisen, die wiederum
winklig zueinander angeordnet sind. Dabei beträgt der Winkel α zwischen
den Anstömflächen bevorzugt
90° bis 100°, wobei allerdings
auch Winkel zwischen 45° und 130° realisierbar
sind. Nach einer besonderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine erste Anstömfläche im Wesentlichen senkrecht
und/oder eine weitere Anstömfläche parallel
zur Bewegungsrichtung angeordnet ist. In diesem Fall bilden die
Anströmflächen einen
Winkel α von
ca. 90°.
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Durch
die vorstehenden Maßnahmen
steht mit den verschiedenen Anströmflächen bzw. der Vielzahl von
Verflüssigern
somit nahezu die doppelte Wärmeaustauscherfläche zur
Verfügung.
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Wie
nach dem Stand der Technik üblich,
wird beim vorderen, in der Regel senkrecht gelagerten Verflüssiger die
Luftansaugung von vorne gleichzeitig vom Fahrtwind unterstützt. Beim
unteren, in der Regel waagerecht gelagerten Verflüssiger wird
die Luftansaugung von unten zum einen durch den Staudruck an der
Stirnwand des Kühlkoffers
und zum anderen durch die natürliche
Konvektion begünstigt,
da die Luft durch die Erwärmung
im Verflüssiger
nach oben steigt, wodurch eine selbsttätige Luftströmung entsteht.
In der Transportkältemaschine
wird in der Regel die Luftströmung
durch die Verflüssiger
von einem oder mehreren Verflüssigergebläsen, die
mechanisch, hydraulisch oder elektrisch über 24 V DC oder 230/400 V
AC angetrieben werden können,
unterstützt.
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Aufgrund
der wesentlich größeren Wärmeaustauschfläche der
bzw. des Verflüssiger(s)
ergeben sich ferner Vorteile in Bezug auf die Energieeffizienz und
die Lebensdauer, da die Verflüssigungstemperatur
absinkt, so dass sich deutliche Energieeinsparungen im Kältekreislauf
und gleichzeitig auch deutlich höhere
Kälteleistungen
ergeben. Darüber
hinaus sinkt der Verflüssigungsdruck,
der das höchste Druckniveau
im Kältemittelkreislauf
darstellt, wodurch die Belastung der Bauteile wie z. B. des Kältemittelverdichters
und des Diesel- bzw. Elektroantriebsmotors sinkt und demzufolge
deren Lebensdauer und Zuverlässigkeit
steigt.
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Aufgrund
der Erhöhung
der luftseitigen Anströmfläche der
Verflüssiger
wird eine höhere
Leistungsübertragung
bei gleichen Luftgeschwindigkeiten durch die Verflüssigerwärmeaustauscher
möglich.
Bei gleicher Leistungsübertragung
kann die Luftgeschwindigkeit und damit die Lüfterdrehzahl gesenkt werden.
In diesem Fall führt
ein geringerer Druckverlust an den Gebläsen überproportional zu erheblichen
Energieeinsparungen. So zeigen modellhafte Gesetzmäßigkeiten,
dass sich bei einer Halbierung der Luftgeschwindigkeit der Druckverlust
auf 1/4tel und damit die Leistung des Gebläses auf 1/8tel reduzieren können.
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Die
Absenkung der Lüfterdrehzahl
und der luftseitigen Druckverluste hat zudem den Vorteil, dass eine
Geräuschminderung
von bis zu 10 dBA (ca. 90%) erreichbar ist. Insbesondere bei Anlieferungen
in Wohngebieten oder Mischgebieten stellt das geringere Geräuschniveau
einen erheblichen Vorteil dar.
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Erfindungsgemäß kann die
hier beschriebene Transportkälteanlage
mit einem Verflüssiger
ausgestattet werden, der zwei Anströmflächen hat, von denen eine Anströmfläche senkrecht
in Fahrtrichtung an der Front des Kältemaschinengehäuses und
eine zweite Anströmfläche an der
Unterseite Kältemaschinengehäuses angebracht
wird. Ausführungsbedingt können auch
zwei Verflüssiger
in einem entsprechenden Winkel (> 45°, im ausgeführten Fall
ca. 95°) zueinander
angeordnet werden. Der notwendige Bauraum nach einer konkreten Ausführungsform
der Erfindung wird dadurch geschaffen, dass zum Abkippen des Fahrerhauses
auch die darüber
angebrachte Transportkältemaschine
bei gelösten
Schnellverschlüssen
mit Hilfe einer Kipphydraulik angekippt werden kann. Durch den so
gewonnenen zusätzlichen
Freiraum muss die Kontur der Transportkältemaschine nicht an den Kippradius
des Fahrerhauses angepasst werden, wie dies bei Motorwagenkältemaschinen üblich ist,
die dauerhaft und starr am Aufbau montiert sind. Dadurch steht auch
im vorderen Bereich der Transportkältemaschine nahezu die komplette
Bauhöhe
zur Unterbringung der beiden Verflüssiger zur Verfügung.
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Bei üblichen
Motorwagenkälteanlagen
kann eine Kipphydraulik nicht eingesetzt werden, da deren Verdampfer
in den Kühlaufbau
hineinragen und beim Kippen beschädigt würden. Die hier vorgestellte Transportkältemaschine
zeichnet sich dadurch aus, dass die Verdampfer vollständig im
Kältemaschinengehäuse integriert
sind und nicht in den Kühlraum
ragen.
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Konkrete
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand
der Figuren beschrieben. Dabei zeigen
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1 den
vorderen Teil eines Kühlwagens und
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2 einen
Querschnitt einer Transportkältemaschine.
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Bereits
in der Beschreibungseinleitung wurde auf die begrenzten Platzverhältnisse
eingegangen, die für
die Installation von Transportkälteanlagen
zur Verfügung
stehen. Diese Problematik wird nochmals zur Verdeutlichung in 1 dargestellt,
in der die typische Anordnung einer Motorwagenkältemaschine 1 dargestellt
ist. Die geringen Platzverhältnisse
sind zum einen dadurch bedingt, dass der Aufbau 2 mit einem
durch Doppelpfeile 3 und 5 gekennzeichneten Laderaum
eine gesetzlich vorgeschriebene maximale Höhe nicht überschreiten darf. Hinzu kommt,
dass einerseits die Höhe
des Aufbaus oft limitiert wird, damit das Fahrzeug bei der Zulieferung z.
B. Toreinfahrten passieren kann oder aus Gründen der Energieeinsparung
ein geringer Luftwiderstandsbeiwert angestrebt wird. Andererseits
werden aus Gründen
des Komforts für
den Fahrer oft höhere Fahrerkabinen
aufgebaut.
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Es
obliegt somit den Transportkühlmaschinenherstellern,
den vorhandenen Interessenslagen gerecht zu werden und Transportkühlmaschinen
zu entwickeln, die kompakt sind und dabei effizient arbeiten. Dazu
müssen
die Transportkühlmaschinen
an den einzig übrig
bleibenden Platz oberhalb der Fahrerkabine 4 und vor dem
Kühlraum 2 angepasst werden.
Hinzu kommt, dass der vorhandene Platz dadurch beschränkt wird,
dass die Fahrerkabine 4 in Pfeilrichtung 6 kippbar
ausgestaltet sein muss, damit Reparaturen und Wartungen an dem Motor
des Fahrzeugs durchgeführt
werden können.
Die Silhouette 4' zeigt
die Frontpartie der Kabine 4 im gekippten Zustand.
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Um
den beschriebenen Raumbedingungen gerecht zu werden, ist nach einer
konkreten Ausführungsform
vorgesehen, dass die Transportkältemaschine 1 mittels
Schnellverschlüssen
am unteren Teil der Transportkältemaschine 1 an
dem Kühlraum 2 befestigt
ist. Der obere Teil der Transportkältemaschine 1 ist
mittels einer Bolzenverbindung 9 drehbeweglich an dem Kühlraum 2 befestigt,
so dass mittels eines Kippzylinders 7 die Transportkältemaschine 1 in
Pfeilrichtung 8 kippbar ist.
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Durch
die Maßnahme
wird weiterer Platz gewonnen, um die technisch notwendigen Bestandteile einer
Transportkältemaschine 1 in
einem Gehäuse unterzubringen.
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Eine
konkrete Ausführungsform
einer Transportkältemaschine 1 ist
in 2 dargestellt. Dadurch, dass die komplette Transportkältemaschine 1 kippbar
ausgestaltet ist, sind alle Komponenten einschließlich Verdampfer 21 und
Lüfter 22 in
dem Gehäuse 23 der
Transportkältemaschine 1 angeordnet, so
dass diese nicht in den Kühlraum 2 hineinragen. An
der Frontseite (rechts in 2) ist die
Verflüssigereinheit 24 dargestellt,
die im vorliegenden Fall zwei Verflüssiger 24', 24'' aufweist. Die Verflüssiger 24', 24'' schließen dabei einen Winkel α ein, der
in diesem konkreten Ausführungsbeispiel
95° beträgt. Demzufolge
sind auch Anströmflächen 25', 25'' winkelig zueinander angeordnet.
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Der
Verflüssiger 24' ist im Wesentlichen senkrecht
zur Fahrtrichtung 26 angeordnet, so dass der Fahrtwind
(dargestellt durch die Pfeile 27) direkt die Leitungen
(nicht näher
dargestellt) des Verflüssigers
umströmt.
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Der
Verflüssiger 24'' ist im Wesentlichen parallel zur
Fahrtrichtung 26 ausgerichtet und im unteren Teil des Gehäuses 23 angeordnet.
Aufgrund der Wärmeentwicklung
innerhalb des Gehäuses 23 und aufgrund
des Lüfters 28,
der im oberen Teil des Gehäuses
angeordnet ist, entsteht ein Luftstrom 29, so dass die
Leitungen (nicht näher
dargestellt) des Verflüssigers 24'' von einem Luststrom 211 umströmt wird.
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Die
in der Transportkältemaschine 1 erzeugte
Kaltluft wird im linken Teil des Gehäuses entlang der Pfeilrichtung 212 in
den Kühlraum 2 mit
hoher Geschwindigkeit geleitet. Durch die hohe Geschwindigkeitsenergie
wird der Kaltluftstrom auch ohne Luftkanalführung bis zu 14 m zum Ende
des Kühlaufbaus geworfen.
Die komplette Transportkältemaschine
ist in einem sehr kompakten Gehäuse 23 angeordnet, dass
eine Länge
L von ca. 900 mm bis 1000 mm und eine Höhe H von ca. 500 mm bis 600
mm aufweist.