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Senkrecht
stehende Schneckenfilterpresse in der eine Aufschwemmung feinstverteilter
fester Stoffe in einer Flüssigkeit (sog. Suspension) mit
Hilfe einer oben angetriebenen und oben einseitig gelagerten Schneckenwelle,
die mindestens drei etwa 45° Steigung aufweisende Wendeln
hat, die aus einer untenliegenden Zuführleitung die Suspension aufnimmt
und entlang der Wendeln nach oben fördert, wobei die Feststoffe
als Feststoffkuchen entlang der Wendeln nach oben zur Austragsöffnung
gelangen, während die Flüssigkeit über
ein die Schneckenwelle wenigstens in einem unteren Teilbereich koaxial
umgebendes zylindrisches Filterrohr in einen Filtratraum abfließt
und von dort mittels eines an den Filtratraum angelegten Unterdrucks
abgesaugt wird.
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Eine
derartige Schneckenfilterpresse ist aus der
DE 10 2005 002 997 A1 bekannt.
Bei dieser bekannten Schneckenfilterpresse, bei der die Schneckenwelle
oben mittels eines Motors angetrieben wird und wobei die Schneckenwelle
einseitig oben unterhalb des Motors gelagert ist, reicht das zylindrische
Filterrohr bis in Höhe der Austragsöffnung und die
Schneckenwelle weist auf der ganzen Länge ein Spiel von
0,1 bis 0,3 mm zum zylindrischen Filterrohr auf.
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Darüberhinaus
reicht die Schneckenwelle mit Filterrohr bis nahezu zum Boden des
Zulaufs, bzw. des Zulaufrohrs, das am unteren Ende der Schneckenwelle
angeordnet ist. Der Nachteil dieser bekannten Schneckenfilterpresse
liegt darin, daß zum einen nach relativ kurzer Zeit die Öffnungen
des Filterrohrs sich verschließen, da die Wendelstege verschleißen,
sich Feststoffe, wie z. B. Sand, am Boden des Zulaufs absetzen und
damit den ganzen Zulauf blockieren, und zum anderen, daß sich
der Filterkuchen im oberen Teil der Wendeln leicht festsetzt bzw.
der Filterkuchen sich verklumpt.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß durch das Ansaugen
der Suspension im unteren Teil des Zulaufrohrs auch größere
Teile wie z. B. Steine hochgewirbelt werden und in die Wendeln gelangen, was
zur Beschädigung der Wendeln und des Filterrohres führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Schneckenfilterpresse zu
beseitigen und eine Schneckenfilterpresse bei geringem technischen
Aufwand zu schaffen, in der ein regelbarer, hoher Trockensubstanzgehalt
sowie ein hoher Durchsatz von Feststoffen möglich sind.
Weiterhin soll in der Suspensionszuführung eine Vorabscheidung
von groben Feststoffen möglich sein, um einen störungsfreien
Betrieb zu gewährleisten.
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Erfindungsgemäß wird
dies bei der Schneckenfilterpresse der eingangs beschriebenen Art
dadurch erreicht, daß dem koaxialen, zylindrischen Filterbereich
ein mit gleichem Innendurchmesser versehener koaxialer, zylind rischer
Gleitbereich nach oben nachfolgt, der etwa die Hälfte der
Länge des Filterbereichs umfaßt und daß der
Außendurchmesser der Wendeln der Schneckenwelle im Gleitbereich
ein geringfügiges Spiel aufweisen, während die
Wendeln der Schneckenwelle im Bereich des Filterrohres an der Außenkante
abriebfeste, elastische Elemente aus Ployurethan (sog. zelligem
Vulkollan) aufweisen, die mit geringer Vorspannung in dem zylindrischen Filterrohr
drehen.
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Durch
die Anordnung eines zylindrischen Gleitbereichs mit gleichem Innendurchmesser,
wie ihn der Filterbereich aufweist, ist sicher gestellt, daß der
Feststoffkuchen ohne Einengung zur Austragsöffnung gefördert
wird. Sowohl die Länge des Gleitbereichs und das Spiel
zwischen Außenkante der Wendeln und dem Innendurchmesser
des Gleitbereichs bewirken einmal, daß der Feststoffkuchen
eine gewisse Konsistenz erhält, so daß er eine
Sperre gegen das Eindringen von Luft von außen bildet und
andererseits nicht im Gleitbereich in den Wendeln verklumpt.
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Durch
die Anordnung von abriebfesten, elastischen Elementen an den Aussenkanten
der Wendeln, die unter geringer Vorspannung in das Filterrohr eingefügt
werden, erfolgt das Abstreifen der Feststoffe optimal und dadurch,
daß die elastischen Elemente die Außenkanten mit
gleitendem Übergang zur Wendel selbst bilden, staut sich
der Feststoff an keiner Kante und der Abfluß der Feststoffe
wird nicht behindert.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich die Ausbildung der eigentlichen Abstreiflippe
in einer Breite von 1–3 mm und einer Höhe von
2–5 mm erwiesen. Da die elastische Lippe aus Polyurethan
(sog. zelligem Vulkollan) hergestellt ist, wirkt sich die Elastizität
des Werkstoffs bei diesen Abmessungen besonders günstig
auf die Abstreifwirkung aus und die Standzeiten der Lippen sind
entsprechend lang.
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Eine
Fertigung der elastischen Elemente als vorgefertigte Einzelteile,
die in Nuten an der Außenkante der Wendeln eingeklebt oder
die über Klebung mit der Außenkante der Nut verbunden
werden, ist einmal ein fertigungstechnisch einfaches Verfahren gewählt,
das die Herstellung preisgünstiger elastischer Elemente
erlaubt. Zum anderen ist durch das Einkleben in Nuten der für
den Feststoffkuchen nötige Abfluß sicher gestellt,
weil der Fluß des Feststoffes entlang der Wendeln nicht
behindert wird.
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Durch
ein Spiel von 0,1 bis 0,3 mm im Gleitbereich wird sicher gestellt,
daß es nicht zum Verklumpen des Feststoffes bei entsprechend
eingestellter Drehzahl und dem an den Filtratraum angelegten Unterdruck
auf den Wendeln oder im Gleitbereich kommt.
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Durch
die Änderung der Drehzahl der Schneckenwelle und/oder die Änderung
des Unterdrucks im Filtratraum kann die Konsistenz des Feststoffpropfens
im Gleitbereich verändert werden, um einen optimalen Feststoffkuchen
zu erreichen.
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In
der Anlaufphase, in der noch keine Feststoffe in den Nuten abgeschieden
sind, ist der angelegte Unterdruck zur Filtration bereits wirksam,
da durch den Flüssigkeitsstand im Auffangbecken über die
Rohrbank der gleiche Flüssigkeitsspiegel im Gleitbereich
erreicht wird.
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Die
beschriebene Schneckenfilterpresse hat den Vorteil, daß sich
bei der Inbetriebnahme die zunächst leeren Wendelnuten
schnell mit einem Feststoffpfropfen füllen können,
danach keine Außenluft, auch bei niedrigem Flüssigkeitsstand
im Auffangbecken, mehr über das Filterrohr in den Absaugraum gelangt,
stellt sich sofort der Betriebsunterdruck ein und der Differenzdruck
zwischen Atmosphäre und Unterdruck im Absaugraum wirkt
auf den Feststoffpfropfen als Entwässerungsdruck.
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Damit
der Feststoffpfropfen noch besser diese dadurch entstandene Kraft
zum Austritt nach oben überwinden kann, sind die Fördernuten
vorgesehen, die neben der Drainage noch einen zusätzlichen
Widerstand in Umfangsrichtung der Wendel bilden und damit den Feststofftransport
durch den unter einem Winkel von 45° schräg gestellten
Wendelsteg nach oben entgegen der Preßrichtung begünstigen.
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Damit
läßt sich der Feststoffdurchsatz bei gleichen
Wendelnuten erhöhen. Wenn die Suspension einen geringen
Feststoffgehalt hat, kann der vermindert erforderliche Feststofftransport
durch die Reduzierung der Drehzahl dem Bedarf angepaßt
werden.
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Durch
die Anordnung einer Zuführleitung oder einer Rohrbank und
den in diese hineinragenden Schneckenwellenstutzen sowie durch einen
hin- und hergehenden Suspensionsfluß im Rohrraum der Zuführung
infolge des niveaugeregelten Auffangbeckens, wird die Suspension
homogen gehalten und es besteht die Möglichkeit, daß größere
Feststoffteile in der Zuführleitung bzw. der Rohrbank zurückgehalten
werden, so daß sich eine große Betriebsicherheit ergibt.
Dieser Rohrraum kann durch die an den jeweiligen Enden angebrachten
Absperrhähne gut inspiziert und gegebenenfalls gereinigt
werden.
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Ein
Steigungswinkel der Schneckenwelle in einem Bereich von 40–50
Grad wirkt sich auf die Trennung und Förderung derartiger
Suspensionen positiv aus.
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Eine
ungerade Zahl von Wendeln zu nehmen, wirkt sich positiv auf die
Montage der Schneckenwelle in das Filterrohr aus, da sich dabei
die elastischen Elemente, die unter geringer Vorspannung in das
Filterrohr eingefügt werden, nicht direkt gegenüberstehen.
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Dadurch,
daß der Bund der Schneckenwelle als Teilstück
der Klauenkupplung ausgebildet ist und das Gegenstück der
Klauenkupplung als Nabe am Motor befestigt ist, ergibt sich eine
zuverlässige, einfache Kupplung, die vor allem den knappen
Raum berücksichtigt.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße,
senkrecht stehende Schneckenfilterpresse
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2a eine
Kantenausbildung der Wendeln im Filterbereich im Querschnitt (Schnitt
A-A in 1)
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2b eine
alternative Kantenausbildung der Wendeln im Filterbereich (Schnitt
A-A in 1)
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2c eine
weitere alternative Kantenausbildung der Wendeln im Filterbereich,
sofern die gesamte Schneckenwelle aus Polyurethan (sog. zelligem
Vulkollan) besteht (Schnitt A-A in 1)
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2d die
Kantenausbildung der Wendeln und der Fördernuten im Gleitbereich
(Schnitt B-B in 1)
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3 eine
Anlage mit vier Schneckenfilterpressen, die hintereinander geschaltet
sind, verbunden mit einer Rohrbank.
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In
einem senkrecht stehenden Gehäuse 1, mit einer
Mittelachse 2 ist eine senkrecht stehende, antreibbare
Schneckenwelle 10 koaxial angeordnet.
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Das
stehend angeordnete Gehäuse ist mehrteilig, wobei die einzelnen
Teile über Flansche miteinander verbunden sind. Das untere
Teil 24 des Gehäuses weist einen größeren
Außendurchmesser auf als der daran angeflanschte obere
Teil 28 des Gehäuses. Im unteren Gehäuseteil 24 ist
das Filterrohr 3 koaxial zur Schneckenwelle 10 angeordnet.
Zwischen Filterrohr 3 und Gehäuseinnenwand 6 befindet sich
der Filtratraum 5.
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Der
untere Gehäuseteil 24 in dem das Filterrohr 3 zwischen
den oberen und unteren Gehäuseflanschen 8, 9 gehalten
wird und das Filtrat durch das Filterrohr abfließen kann,
wird nachfolgend auch Filterbereich F genannt. Der obere Flansch 8 ist
zur Halterung des Filterrohrs als Festlager ausgebildet, während
der Gehäuseflansch 9 lediglich eine radiale Verschiebung
des Filterrohres 3 verhindert.
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Das
Filterrohr 3 hat je nach Bedarf Öffnungen in der
Größenordnung von 0,05 bis 1 mm, so dass die Flüssigkeit
der Suspension durch die Öffnungen des Filterrohres in
den Filtratraum 5 zwischen Gehäuseinnenwand 6 und
Filterrohraußenwand 7 abfließen kann.
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Das
Filterrohr 3 kann aus einem Lochblech bestehen, wobei die
Durchbrechungen so ausgebildet sind, dass sie sich zur Gehäuseinnenwand 6 hin öffnen;
das Filterrohr 3 kann aber auch ein zylindrischer Spaltfilter
sein, des sen Öffnungen sich ebenfalls zur Gehäuseinnenwand 6 hin öffnen,
also zur Gehäuseinnenwand sich konisch bzw. trichterförmig öffnen.
Diese Lochausbildung hat den Vorteil, dass sich die Löcher
selbst nahezu nicht verstopfen.
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Der
Filtratraum 5, der zwischen Gehäuseinnenwand 6 und
Filterrohraußenwand 7 gebildet wird, wird nach
oben von dem Flansch 8 begrenzt, der mit dem Gehäuse 1 verbunden
ist und wie beschrieben ausgebildet ist.
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Nach
unten hin wird der Filtratraum 5 durch den Gehäuseflansch 9 begrenzt,
in dem das Filterrohr 3 so gelagert ist, dass es sich nicht
radial verschieben kann. Oberhalb des Gehäuseflansches 9 ist
seitlich ein Filtratablaufstutzen 11 angebracht, durch
den die Flüssigkeit der Suspension aus dem Filtratraum 5 abfließt
bzw. abgepumpt wird.
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Unter
einer Suspension wird im Sinne dieser Beschreibung eine Aufschwemmung
feinstverteilter fester Stoffe in einer Flüssigkeit verstanden,
wie sie z. B. bei sogenannter Gülle oder sogenanntem Odel vorliegt.
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Der
Filtratablaufstutzen 11 kann durch einen Hahn 12,
z. B. einen Kugelhahn, verschlossen werden.
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Auf
dem Flansch 8, der den Filtratraum 5 zum oben
liegenden Antriebsmotor 15 hin nach oben begrenzt, ist
ein Gleitrohr 4 mit seinem unteren Rohrflansch 13 aufgesetzt
und mit dem Flansch 8 z. B. mittels Schrauben verbunden.
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Die
Längsachse des aufgesetzten Gleitrohres 4 und
die Längsachse der Schneckenwelle 10 sind deckungsgleich
mit der Mittelachse 2. Ebenfalls ist der Innendurchmesser
des Filterrohres 3 und der Innendurchmesser des Gleitrohres 4 gleich,
d. h. der Filterbereich F und der Gleitbereich G haben gleichen
Innendurchmesser.
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Der
obere Teil des Gehäuses 28 wird nach oben durch
eine Platte 18 begrenzt. Unterhalb der Platte 18 befindet
sich die Auswurföffnung 20 für die Feststoffteile
der Suspension. Die Wendeln 14 der Schneckenwelle 10 enden
mit Abstand zur Platte 18. Die Schneckenwelle 10 selbst,
die am Ende einen Bund 30 aufweist, ist mit einer Nabe 19,
die am unteren Ende die Kupplung 17 trägt, bis
zur Antriebswelle des Antriebmotors 15, z. B. einem Elektromotor,
geführt und mit diesem rotationsmäßig
verbunden.
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Die
Schneckenwelle 10 kann zwei oder mehrere Wendeln 14 aufweisen.
Besonders günstig ist eine ungerade Anzahl von Wendeln.
Als besonders günstig hat sich bei Versuchen die Anzahl
von fünf erwiesen. Die Anzahl der Wendeln hängt
natürlich vom Durchmesser der Schneckenwelle ab, im Versuch betrug
der Durchmesser 75 mm.
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So
hat die Schneckenwelle 10 beim Ausführungsbeispiel
fünf Wendeln 14 bei einem Durchmesser von 75 mm
mit einem Steigungswinkel von 45°. Der Steigungswinkel α soll
in einem Bereich von 40 bis 50 Grad liegen.
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Die
Schneckenwelle 10 wird über einen Antriebsmotor 15 angetrieben.
Der Antriebsmotor 15 ist über eine Kupplung 17,
z. B. einer Klauenkupplung, (nicht detailliert dargestellt) mit
der Schneckenwelle in Umfangsrichtung verbunden.
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Die
Befestigung des Antriebsmotors 15 erfolgt auf der ebenfalls
oben liegenden Lagerplatte 16 mittels Schraubenbolzen.
Die Lagerplatte ist auf das senkrecht stehende Gehäuse 1,
oberhalb der Lagerung der Schneckenwelle aufgesetzt.
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Die
Lagerung der Schneckenwelle, die sowohl die Axial- als auch Radialkräfte
aufnimmt, ist in die Platte 18 des oberen Gehäuseteils
integriert.
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Die
Lagerplatte 16, an deren Oberseite der Motor 15 befestigt
ist, weist einen Abstand zur Platte 18 auf, die für
die Verbindung bzw. Kupplung der Schneckenwelle mit dem Motor genutzt
wird.
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Am
oberen Ende des oberen Gehäuseteils ist die Auswurföffnung 20 angeordnet.
Mit der Auswurföffnung ist eine Rutsche 21 verbunden,
auf der die zur Auswurföffnung geförderten Feststoffe
in einen Auffangbehälter (nicht dargestellt) gleiten.
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Die
Zuführung der Suspension erfolgt über einen an
den Gehäuseflansch 9 des unteren Gehäuses
angeflanschten Gehäusestutzen 22.
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Der
Gehäusestutzen ist so ausgeformt, daß durch den
unmittelbar mit dem unteren Gehäuse verbundene Teil die
Schneckenwelle 10 bis etwa in die Mitte der rohrförmigen
Zuführleitung 23 bzw. der Rohrbank 40 (siehe 3)
reicht. Die Zuführleitung 23 ist im Bereich der
Zuführung zusammen mit dem Gehäusestutzen als
einstückiges Teil ausgebildet, an das die Zuführleitungsteile
angeschweißt oder angeflanscht (nicht gezeichnet) sind.
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Wird
nun eine Schneckenfilterpresse eingesetzt, so dient die eine Seite
des Gehäusestutzens der Verbindung mit der Zuführleitung
und die gegenüberliegende Seite der Ankopplung der Weiterleitung in
ein niveauhaltendes Auffangbecken 25, das mittels Niveauregler
für die Einhaltung des maximalen und minimalen Niveaus
im Gehäuse der Schneckenfilterpresse sorgt. Die Zuflußleitung
zum Auffangbecken ist achsgleich in der Waagrechten mit dem Gehäusestutzen
verbunden und weist einen Absperrhahn 29 oder eine Ablaßöffnung
für die Zuführleitung auf; gegenüberliegend
ist meist der Zulauf einer Spülleitung 31 vorgesehen,
siehe 3.
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Sind
mehrere Schneckenfilterpressen hintereinandergeschaltet, so werden
die horizontalen Seiten der Gehäusestutzen durch Schweißen
zu einer Rohrbank 40 verbunden und auf die vertikal stehenden
Anschlüße werden die Schneckenfilterpressen angeflanscht.
(s. insbes. 3) Natürlich wird auch hier
eine Niveauregelung wie bei einer einzelnen Schneckenfilterpresse
an geordnet, die entsprechend dimensioniert sein muß. Spülleitung
und ein Absperrhahn werden ebenfalls vorgesehen. Die Zuführung der
Suspension erfolgt über den Stutzen 35.
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Infolge
der Niveauregelung entsteht in der Zuführleitung bzw. der
Rohrbank eine bewegte Strömung, die dafür sorgt,
daß die Suspension stets gleichmäßig
durchmischt ist. Größere Fremdkörper, die
spezifisch schwerer sind, bleiben jedoch im unteren Teil der Zuführleitung
bzw. der Rohrbank liegen.
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Da
die Schneckenwelle nur etwa bis in die Mitte der Zuführleitung
bzw. der Rohrbank reicht, kann sich grobes Festgut am Boden der
Zuführleitung ablagern und gelangt nicht in den Bereich
der Schneckenwelle. Die Ablagerungen können von Zeit zu
Zeit mittels der Spülleitung über den Absperrhahn entfernt
werden.
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Die
Schneckenwelle 10 wird je nach Bedarf mit einem elektrisch,
pneumatisch oder hydraulischen, drehzahlgeregelten Motor angetrieben.
Die Umdrehungszahl liegt im Arbeitsbereich in der Größenordnung
von 30 bis 100 U/min.
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Auf
der Antriebsseite kann zur Erreichung der Drehzahl ein Nachschaltgetriebe
oder ein Stufengetriebe angeordnet sein, es kann auch ein Getriebemotor
eingesetzt werden. Als Kupplung wird eine Klauenkupplung verwendet
oder sofern erforderlich eine einstellbare Überlastkupplung.
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Das
Filterrohr 3 ist aus Metall und die Löcher sind
z. B. mittels eines Laserverfahrens in der gewünschten
Form, im allgemeinen mit größerem Lochquerschnitt
zur Gehäuseinnenseite 6 hin, herausgearbeitet.
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An
Stelle eines Filterrohres kann auch ein zylindrischer Spaltfilter
eingesetzt werden. Damit die nur einseitig oben in der Lagerplatte
gelagerte Schneckenwelle bei einem Anlaufen an das Filterrohr keinen
Schaden nimmt, wird die Schneckenwelle oder deren Wendel aus Kunststoff
hergestellt.
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Die
senkrecht stehende Schneckenfilterpresse läßt
sich in der Vertikalen grob in zwei Bereiche unterteilen, die im
wesentlichen zwei verschiedenen Aufgaben gerecht werden müssen.
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Das
untere Gehäuse mit dem zylindrischen Filterrohr kann man
als Filterbereich F bezeichnen, den oberen Gehäusebereich
bis in Höhe der Auswurföffnung kann man als Gleitbereich
G bezeichnen. Der Filterbereich F ist etwa zweimal so hoch wie der
Gleitbereich G.
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Die
drehende Schneckenwelle 10 fördert die Suspension
aus der Zuführleitung 23 oder der Rohrbank 40 und
die Suspension wandert entlang der Wendeln nach oben. Hierbei wird
die Flüssigkeit von den Feststoffen ge trennt, d. h. die
Flüssigkeit fließt durch die Öffnungen
des Filterrohres 3 in den Filtratraum ab. Hierbei wird
durch die Drehung der Schneckenwelle auch Feststoff gegen die Innenwand
des Filterrohres geschleudert.
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Die
Kanten der Wendeln müssen in diesem Bereich so ausgebildet
sein, daß sie die Innenwand des Filterrohrs freihalten.
Dies geschieht dadurch, daß die Kanten die Feststoffe abschaben,
so daß die Feststoffe weiter zur Auswurföffnung
befördert werden und die Feststoffe durch den Entzug von
Flüssigkeit einen Feststoffkuchen mit einer vorgesehenen Konsistenz
bilden.
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Mit
zunehmender Entfeuchtung neigt der Feststoffkuchen dazu, sich auf
der Wendel festzusetzen. Im Gleitbereich, in dem sich bereits ein
Feststoffkuchen gebildet hat, steht im Vordergrund die Gleitfähigkeit
des Feststoffkuchens und eine weitere starke Entfeuchtung kann sogar
dazu führen, daß der Feststoffkuchen verklumpt.
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Deshalb
hat im Gleitbereich die Schneckenwelle allein die Aufgabe der Förderung
und damit sie dieser Aufgabe nachkommen kann, ist zwischen der Innenwand
des Gleitrohres und der Außenkante der Wendeln ein Spiel
S von 0,1 bis 0,3 mm vorgesehen.
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Die
Wendeln der Schneckenwelle liegen im Gleitbereich nicht am Innenraum
des Gleitrohres an, sondern zwischen Innendurchmesser Gleitrohr
und Wendeln ist ein Spiel S von 0,1–0,3 mm (s. 2d).
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Im
Filterbereich hingegen sollen die Wendelkanten die Feststoffe von
der Innenseite des Filterrohres 3 entfernen, damit der
Abfluß der Flüssigkeit nicht behindert wird.
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Die 2a–c
zeigen drei verschiedene Möglichkeiten für die
Ausbildung der elastischen Elemente 38 an den Wendelkanten. 2a zeigt
das Einsetzen eines Streifens 32 in eine Nut 33.
Der Streifen besteht aus einem abriebsfesten und elastischen Material
wie z. B. Polyurethan (sog. zelliges Vulkollan).
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Eine
andere Möglichkeit der Kantenausbildung zeigt 2b.
Auch hier wurden die Kanten der Wendeln abgedreht und auf die Kantenfläche
wird ein Profil aufgesetzt, entweder in eine Nut oder mit der Planfläche
verklebt, wobei das Profil an der zum Filterrohr zeigenden Kante
eine Anfügung 34 aufweist, die z. B. etwa 2 mm
breit und 3 mm hoch ist. Das Profil besteht wie der Streifen aus
dem elastischen, abriebfesten Polyurethan (sog. zelliges Vulkollan).
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Die 2c zeigt
eine Anfügung 34 an die Wendeln wie in 2b.
Bei der 2c dargestellten Schneckenwelle
ist die gesamte Schneckenwelle aus Polyurethan (sog. Vulkollan)
gefertigt oder wenigstens der Teil der Schneckenwelle im Filterbereich ist
aus Polyurethan gefertigt; natürlich ist auch im Fall der
Fertigung der gesamten Schneckenwelle aus Polyurethan (sog. Vulkollan)
im Gleitbereich ein Spiel von 0,1–0,3 mm zwischen Wendelkante
und Innenfläche des Gleitrohrs vorzusehen.
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Die
Kantenausbildung der Wendeln im Filterbereich bei den beschriebenen
Alternativen ist in den Abmessungen stets gleich; so liegt die Breite
der Kanten zwischen 1–3 mm; die Höhe zwischen
2–5 mm.
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Bei
dem genannten Werkstoff handelt es sich um ein zelliges Vulkollan,
ein mit Wasser geschäumtes Polyurethan, das höchste
dynamische Eigenschaften besitzt. Zelliges Vulkollan läßt
ca. 80% Stauchung bei geringer Querdehnung und minimaler bleibender
Verformung zu (siehe Formenliste Ausgabe 1992 der Firma
Paul Pleiger, Maschinenfabrik GmbH + Co. KG, Im Hammertal 51, 58456
Witten 3
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Auf
Grund dieser physikalischen Eigenschaften wird die Schneckenwelle 10 im
Filterbereich unter leichter Vorspannung in das Filterrohr 3 eingefügt. Für
den Einbau hat sich deshalb als besonders vorteilhaft erwiesen,
eine ungerade Anzahl von Wendeln z. B. 3, 5, 7 zu
verwenden.
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Wie
bereits beschrieben, wird durch die Wendeln 14 der Feststoff
nach oben zur Auswurföffnung 20 gefördert.
Es bildet sich dabei ein Feststoffkuchen aus, der mit zunehmender
Wanderung nach oben immer fester wird.
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Um
die Ausbildung des Feststoffkuchens zu beschleunigen, wird über
den Anschluß 26 der Unterdruck, der durch das
Abpumpen des Filtrats entsteht, über ein Ventil 36 geregelt.
Bei einem am Ventil 36 eingestellten, gleichbleibendem
Unterdruck von ca. 0,5 bar, der auf die Suspension einwirkt, wird
nicht nur der Suspension stärker Flüssigkeit entzogen, sondern
auch dem Feststoffkuchen im Gleitbereich wird noch Flüssigkeit
entzogen.
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Ein
konstanter Unterdruck ist nach der Anlaufphase erst erreichbar,
wenn sich in dem Gleitrohr 4 ein Feststoffkuchen gebildet
hat, so daß aus dem Bereich der Auswurföffnung 20 der
Luftzufluß vermindert, ja nahezu unterbunden wird.
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Der
Feststoffkuchen selbst neigt infolge des Flüssigkeitsentzugs
häufig zur Klumpenbildung. Dies kann zur Verstopfung der
einzelnen Wendeln führen.
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Um
die Klumpenbildung einerseits und eine zu feste Bindung des Feststoffkuchens
an der Wendel, insbesondere dem Wendelboden zu verhindern, sind
im Gleitrohr Fördernuten 27 vorgesehen, siehe 2d.
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Beim
Ausführungsbeispiel sind 8 Fördernuten 27 in
Längsrichtung vorgesehen. Diese Fördernuten wirken
dem Verstopfen der Wendeln entgegen und erhöhen den Feststoffaustrag.
An Stelle von senkrecht stehenden Fördernuten können
diese auch spiralförmig ausgebildet sein.
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3 zeigt
eine Anlage mit vier hintereinander geschalteten Schneckenfilterpressen.
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Über
eine Zuführleitung 23, einer sog. Rohrbank 40,
wird die Suspension den vier Schneckenfilterpressen zugeführt.
Können die vier Schneckenfilterpres sen die durch eine Pumpe
zugeführte Menge nicht abführen, so wird der Überschuß in
das Auffangbecken 25 gepumpt. Dieses ist mit einer Nivauregelung
ausgestattet, so daß ein Höchststand und ein Niedrigststand
definiert sind.
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Durch
diese Niveauregelung ist die Suspension in der Rohrbank stets in
Bewegung, einmal strömt sie zum Auffangbecken zum anderen
strömt sie vom Auffangbecken zur Zuführleitung
zurück; die Suspension wird dadurch stets durchmischt.
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Der
Niveauhöchststand reicht etwa bis in die untere Hälfte
des Gleitrohres 4, der Niedrigststand liegt im unteren
Bereich des Filterrohres. Dadurch, daß die Schneckenwelle 10 nur
aus der oberen Hälfte der Zuführleitung 23 Suspension
aufnimmt, ist sicher gestellt, dass keine größeren
Festkörper in die Wendeln gelangen, die zu Beschädigungen
führen könnten.
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Sollten
sich Festkörper in der Zuführleitung oder der
Rohrbank mit der Zeit ansammeln, so können diese über
den Absperrhahn 29, der mit dem Zulauf verbunden ist, entfernt
werden.
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Die
Suspension wird entlang der Wendeln nach oben geführt,
wobei je nach Feststoffgehalt die Drehzahl der Schneckenwelle erhöht
oder reduziert wird und/oder der Unterdruck erhöht wird.
Die Drehzahl und der Unterdruck werden stets so verändert, daß die
gewünschte Konsistenz im Feststoffkuchen erzielt wird.
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Auf
dem Weg nach oben erfolgt die Trennung von Feststoff und Flüssigkeit
im vorgesehenen Umfang. Wenn der Feststoff an der Auswurföffnung 20 angelangt
ist, wird er ausgeworfen, die Flüssigkeit wird über
den Filtratablaufstutzen 11 abgepumpt.
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Die
Wendeln der Schneckenwelle 10 weisen eine Steigung zwischen
40° und 50° auf. Eine Steigung von 45° hat
sich als besonders gut erwiesen.
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Wird
bei einer Schneckenfilterpresse wie sie in 1 dargestellt
ist, eine Suspension mit ca. 3% Feststoffanteil über den
Gehäusestutzen 22 zugeführt, so wird
die Suspension entlang der Wendelgänge nach oben geleitet.
Die Flüssigkeit der Suspension wird durch das Filterrohr 3 gefiltert
und gelangt in den Filtratraum 5. Von dort fließt
das Filtrat ab oder es wird abgepumpt.
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Mit
Beginn der Zuführung der Suspension wird die Schneckenwelle 10 mit
ca. 50 bis 60 U/min. durch den Antriebsmotor 15 in Rotation
versetzt. Wobei es selbstverständlich ist, dass die Wendeldrehung
und die Drehrichtung des Motors, sofern kein Wendegetriebe dazwischen
geschaltet ist, gleichläufig sind.
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Die
Nuten zwischen den Wendeln sind so ausgebildet, dass die Wendeln
der Schneckenwelle die Feststoffe zunächst immer wieder
gegen das Filterrohr und anschließend an die Rohrinnenwand
des Rohres 4 drücken und versu chen, den Feststoff
zum Auswurf hin zu fördern. Es ist deshalb wichtig, daß die
Ausbildung der Nuträume zwischen den Wendeln auf den Anfall
von Feststoffen insoweit angepaßt ist und daß die
Verweilzeit des Feststoffes in den Wendeln der Schneckenwelle den
Bedürfnissen angepaßt werden kann, weshalb unter
anderem eine Drehzahl in einem niedrigen Bereich von ca. 50 U/min.
gewählt wurde, oder der Unterdruck verstärkt wird.
Auch bei der Auswahl der Schneckenwelle selbst muß auf
die Art der Suspension Rücksicht genommen werden.
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Bei
einer Versuchsanlage hatte die Schneckenwelle fünf Wendeln
bei einem Gesamtdurchmesser der Schneckenwelle von 75 mm. Das Filterrohr
hatte eine Lochgröße von 0,1 mm. Die Höhe
des Filterbereichs F, vom Gehäuseflansch 9 bis
Flansch 8 betrug 200 mm. Die Höhe des Gleitbereichs
G betrug ca. 100 mm. Die Schneckenwelle wurde mit ca. 50 U/min.
gedreht. Die ausgeworfenen Festkörperpellets hatten einen
Feuchtanteil von ca. 75%. Der Unterdruck im Filtratraum betrug ca. –0,4
bar.
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Der
Durchmesser des achsgleich angeordneten zylindrischen Gleitrohres 4 und
des Filterrohres 3 betrug 75 mm. Die Fördernuttiefe
betrug ca. 1 mm, sie hatte eine Breite von 3 mm und es waren am Umfang 8 Fördernuten
angeordnet.
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Derartige
Schneckenfilterpressen werden eingesetzt zur Trennung von Feststoffen
und Flüssigkeit bei Suspensionen. Derartige Suspensionen,
oft auch Feststoffsuspensionen genannt, kommen beispielsweise bei
der Fermenterschlammaufbereitung aus Biogasanlagen, bei der Gülleaufbereitung,
bei der Klärschlammentsorgung, bei Pflanzenölpreßanlagen,
bei der Fruchtsafthersstellung, bei der Wertstoffrückgewinnung
bei Prozeßflüssigkeiten, bei der Reinigung von
Abwasser und anderem vor.
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Um
die Entfeuchtung zu optimieren kann es erforderlich sein, dass der
Entfeuchtungsgrad der Feststoffpellets laufend oder in gewissen
Abständen gemessen wird und z. B. die Drehzahl der Schneckenwelle
oder der Unterdruck im Filtratraum geregelt wird. Der Unterdruck
kann über eine Drehzahlveränderung der Absaugpumpe
oder über ein Lufteinlaßventil verändert
werden. Dies kann händisch oder über automatische
Regelungen erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005002997
A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Formenliste
Ausgabe 1992 der Firma Paul Pleiger, Maschinenfabrik GmbH + Co.
KG, Im Hammertal 51, 58456 Witten 3 [0070]