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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ausziehführung, insbesondere für Möbel, mit
mindestens zwei Schienen, die über
Wälzkörper relativ
zueinander verfahrbar sind, wobei an den Schienen jeweils Laufbahnen
für Wälzkörper ausgebildet
sind.
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Es
gibt Ausziehführungen,
bei denen die Schienen aus einem Bandstahl durch Walzprofilieren und/oder
Stanzen und Biegen hergestellt werden. Dabei werden die Profile
der Schienen für
Ausziehführungen
meist aus einem Bandstahl mit einer Dicke zwischen 0,8 mm und 1,0
mm hergestellt. Breitere Schienen besitzen eine Materialstärke zwischen
1,2 mm und 1,5 mm. Die Materialkosten für die Herstellung der Schienen
sind dabei erheblich. Allerdings müssen die mechanischen Eigenschaften,
insbesondere die Festigkeit, für
eine lange Zeitdauer erhalten bleiben, so dass ein dicker und stabiler
Bandstahl verwendet wird.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Ausziehführung zu
schaffen, die kostengünstig
herstellbar ist und dennoch ein hohes Maß an Steifigkeit gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Ausziehführung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind an
mindestens einer Schiene Mittel zur Verstärkung der Schiene integral ausgebildet,
so dass auch bei Einsatz von dünnem Material
ein hohes Maß an
Steifigkeit erreicht wird. Dies senkt die Materialkosten und gewährleistet
ein hohes Maß an
Funktionalität,
da die Mittel zur Verstärkung
ein Durchbiegen der Schiene verhindern können.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine
Schiene aus einem gebogenen Bandstahl mit einer Materialstärke von
weniger als 0,7 mm, vorzugsweise mit einer Materialstärke zwischen
0,5 mm und 0,6 mm, hergestellt. Dadurch können die Materialkosten erheblich gesenkt
werden, da die Materialstärke
gegenüber bekannten
Schienen um 20 bis 50% reduziert wurde. Dadurch werden die Ausziehführungen
kostengünstiger
und leichter. Eine Schiene kann im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet
sein, wobei das Verhältnis
der Breite des Bodens zur Materialstärke der Schiene größer als
32:1, vorzugsweise größer als
33:1 ist.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Mittel
zur Verstärkung
eine benachbart zu einer Laufbahn ausgebildete Umbördelung.
Im Bereich der Umbördelung
kann das Stahlblech um mehr als 90°, vorzugsweise mehr als 120° gebogen
sein. Dadurch wird eine Verstärkung
der Schiene benachbart zu der Laufbahn erhalten, insbesondere wird
eine Durchbiegung der Schiene im Bereich der Laufbahn vermieden,
da die Umbördelung benachbart
zu der Laufbahn für
eine Verstärkung sorgt.
Zudem ist es möglich,
Verstärkungselemente in
eine Umbördelung
einzulegen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zur Verstärkung der
mindestens einen Schiene mehrere Sicken vorgesehen. Diese Sicken können insbesondere
im Bereich einer Kante der Schiene angeordnet sein. Wenn die Schiene
U-förmig ausgebildet
ist, können
die Sicken in einem Übergang
zwischen einem Bodenbereich und einem Schenkel in gewissen Abständen vorgesehen
sein, so dass eine Verbiegung der Schienenprofile vermieden wird,
insbesondere werden die Schenkel versteift, damit ein Zusammendrücken, bzw.
ein Aufweiten des Schienenprofils an den Außenkanten vermieden wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine
Schiene im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und zwischen den
leistenförmigen
Schenkeln sind mehrere Stützelemente
vorgesehen, die von dem Bodenbereich der Schiene zwischen die Schenkel
hervorstehen. Diese Stützelemente
können
durch Stanzen und Biegen hergestellt sein und an ihren Seitenkanten
an den Schenkeln der Schiene anliegen. Dadurch wird gewährleistet,
dass der Abstand zwischen den beiden Schenkeln der Schiene konstant
gehalten wird und ein Zusammendrücken
vermieden wird. Ferner wird dadurch eine Kraftabtragung vorgenommen,
falls ein Schenkel das Bestreben hat sich nach innen durchzubiegen,
werden entsprechende Kräfte über die Stützelemente
auf den benachbarten Schenkel übertragen.
Dies erhöht
die Steifigkeit der Schiene gegen ein Zusammendrücken der Schenkel erheblich.
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Eines
der Stützelemente
bildet in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung einen Anschlag
für einen
Wälzkörperkäfig aus,
so dass die Auszugsbewegung der Schiene begrenzt wird. Das den Anschlag
ausbildende Stützelement
kann dabei an der Schiene gegen ein Verschwenken durch eine integral mit
der Schiene ausgebildete Profilierung gesichert sein, um auch eine
gewisse Stoßbelastung
als Anschlag aufnehmen zu können.
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Vorzugsweise
sind zwei Schienen bei der Ausziehführung vorgesehen, die im Querschnitt
im Wesentlichen U-förmig
ausgebildet sind, wobei eine erste Schiene die zweite Schiene umgreift.
Dadurch wird bei einer kompakten Bauform eine stabile Ausziehführung realisiert.
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Zur
Befestigung der Ausziehführung
können an
mindestens einer Schiene Öffnungen
vorgesehen sein, die einen umgebogenen Rand aufweisen. Dieser umgebogene
Rand verhindert ein Verformen der Schiene im Bereich der Befestigung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1A, 1B perspektivische Ansichten einer erfindungsgemäßen Ausziehführung;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer äußeren Schiene
der Ausziehführung
der 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht der inneren Schiene der Ausziehführung der 1;
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4 eine
Ansicht der inneren Schiene der Ausziehführung der 1 in
einer weiteren Perspektive;
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5A–5C mehrere Detailansichten der inneren
Schiene;
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6A, 6B Ansichten
der inneren Schiene mit Wälzkörperkäfig;
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7A–7B Ansichten der Ausziehführung der 1 in
verschiedenen Anschlagstellungen;
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8 eine
perspektivische Ansicht einer inneren Schiene gemäß einer
modifizierten Ausführungsform,
und
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9A, 9B zwei
Ansichten der inneren Schiene der 8.
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Eine
Ausziehführung 1 umfasst
eine äußere Schiene 2,
die relativ zu einer inneren Schiene 3 verfahrbar ist.
Hierfür
sind mehrere Wälzkörper zwischen
der äußeren Schiene 2 und
der inneren Schiene 3 vorgesehen, die beispielsweise als
Kugeln, Tonnen oder Zylinder ausgebildet sind.
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In 2 ist
die äußere Schiene 2 im
Detail dargestellt. Die Schiene 2 weist ein im Wesentlichen U-förmiges Profil
auf, wobei an den Schenkeln des Profils gebogene Laufbahnen 4 für Wälzkörper angeordnet
sind. Benachbart zu den Laufbahnen 4 ist das Material zu
einer Umbördelung 5 umgebogen,
die durch Umbiegen des Materials um rund 180° erhalten wird. Dadurch wird
der Schenkel des U-förmigen
Profils der Schiene 2 gegen ein Durchbiegen versteift, was
insbesondere im Bereich benachbart zu den Laufbahnen 4 sinnvoll
ist, da dort höhere
Belastungen auftreten.
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Die
Schiene 2 umfasst einen Boden 6, von dem sich
die Schenkel mit den Laufbahnen 4 im Wesentlichen rechtwinklig
ausbilden. Dabei wird eine Kante 7 an dem Boden 6 ausgebildet,
die durch eine Vielzahl von Sicken 8 verstärkt sind.
Die Sicken 8 sind durch Vertiefungen gebildet, die das
Material der Schiene 2 nach innen drücken, so dass sich über die Länge der
Schiene 2 verteilt eine Vielzahl von Verstärkungsrippen
ausbilden.
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Im
Boden 6 ist eine Öffnung 9 vorgesehen, die
durch ein Werkzeug durchgriffen werden kann, um an der Schiene 3 Befestigungsmittel
zu montieren. Ein Rand 10 der Öffnung 9 ist dabei
zur Verstärkung
umgebogen ausgebildet. Zur Befestigung der Schiene 2, beispielsweise
an einem Möbelteil,
ist eine Gewindedurchzug 28 gebildet, an dem eine Schraube
festlegbar ist.
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Die
Schiene 2 ist ebenso wie die Schiene 3 aus einem
gebogenen und gestanzten Bandstahl hergestellt, der eine Materialdicke
von 0,5 mm bis 0,6 mm aufweist, wobei die Breite des Bodens der
Schienen 2 und 3 in einem Bereich zwischen 15
mm und 20 mm liegt. Bei breiteren Schienen 2 und 3,
beispielsweise in einem Bereich zwischen 25 mm und 40 mm kann die
Materialstärke
zwischen 0,7 mm und 1,1 mm, insbesondere 0,8 mm und 1,0 mm liegen, was
verglichen mit den Materialstärken
nach dem Stand der Technik für
diese Schienenbreite eine Einsparung von etwa 30% bedeutet.
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In
den 3 und 4 ist die innere Schiene 3 der
Ausziehführung 1 im
Detail dargestellt. Die innere Schiene 3 ist im Querschnitt
im Wesentlichen U-förmig
ausgebildet, wobei an den Außenseiten
der Schenkel Laufbahnen 11 für Wälzkörper vorgesehen sind. Benachbart
zu den Laufbahnen 11 ist endseitig eine Umbördelung 12 angeordnet,
die durch endseitiges Biegen des Materials der Schiene 3 um
rund 180° gebildet
ist, wobei die Umbördelung 12 nach
innen gebogen ist.
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An
einem Boden 13 der Schiene 3 sind eine Vielzahl
von Stützelementen 14 ausgestanzt
und umgebogen, die zwischen die Schenkel hervorstehen. Die Stützelemente 14 sind
mit dem Boden 13 über
einen gebogenen Abschnitt 15 verbunden, wobei an einem
hervorstehenden Abschnitt der Stützelemente 14 eine
Seitenkante 16 ausgebildet ist, die im Bereich der Laufbahnen 11 an
der Innenseite des Profils der Schiene 3 anliegen. Die
Stützelemente 14 liegen
an den seitlichen Schenkeln der Schiene 3 an, so dass bei
einer Belastung eines Schenkels der Schiene 3, bei der
ein Schenkel nach innen gedrückt
werden soll, die Stützelemente 14 ein
Durchbiegen verhindern und einerseits selber einen Teil der Kraft
aufnehmen können
und andererseits eine Kraft an den anderen Schenkel weiterleiten
können.
Die Stützelemente 14 können mit
der Schiene 3 stoffschlüssig durch
Schweißen,
Kleben oder Löten
gesichert sein.
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Durch
die Ausbildung von Stützelementen 14 sind
im Boden 13 der Schiene 3 eine Vielzahl von Aussparungen 19 gebildet.
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Zur
Befestigung der Schiene 3 sind mehrere kreisförmige Öffnungen 18 vorgesehen,
deren Rand zur Verstärkung
umgebogen ausgebildet ist, damit die Schiene 3 im Bereich
der Befestigungsmittel ebenfalls eine hohe Stabilität besitzt.
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An
einer Kante 21, die einen Übergang zwischen dem Boden 13 und
den Schenkeln des Profils der Schiene 3 bildet, sind eine
Vielzahl von Sicken 20 vorgesehen, die ein Aufweiten oder
Zusammendrücken
der Schenkel verhindern sollen. Die Sicken 20 sind wie
bei der äußeren Schiene 2 durch
Einprägungen
gebildet, die eine Vielzahl von Verstärkungsrippen im Bereich der
Kante 21 ausbilden.
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Wie
in den 5A bis 5C gezeigt
ist, besitzt das in Längsrichtung
der Schiene 3 endseitig angeordnete Stützelement 14' eine andere
Kontur als die Stützelemente 14 in
einem mittleren Bereich der Schiene 3. Die jeweils endseitigen
Stützelemente 14' sind in einem
hervorstehenden mittleren Bereich 35 glatt ausgebildet,
während
die Stützelemente 14 an dieser
Stelle eine Aussparung 34 aufweisen (6B).
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Wie
in den 6A und 6B gezeigt
ist, greift in die Aussparungen 34 der Stützelemente 14 im mittleren
Bereich der Schiene 3 ein Abschnitt 24 eines Wälzkörperkäfigs 22 ein,
an dem eine Vielzahl von Wälzkörpern in
Form von Kugeln 23 gehalten sind. Kommt der Wälzkörperkäfig 22 in
einen Endbereich der Schiene 3 an, bildet das endseitige
Stützelement 14' im mittleren
Bereich 35 einen Anschlag aus, gegen den der Abschnitt 24 bewegbar
ist.
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Das
den Anschlag ausbildende Stützelement 14' ist dabei gegen
ein Verschwenken durch eine Profilierung 26 an der Schiene 3 gesichert
(5C), so dass Stosskräfte durch
das Anhalten des Wälzkörperkäfigs 22 auf
die Schiene 3 abgetragen werden. Die Profilierungen 26 sind
durch umgebogene Stege gebildet, die benachbart zu den Stützelementen 14' an den beiden
Schenkeln des U-förmigen
Querschnittes der Schiene 3 angeordnet sind.
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In
der in 6A gezeigten Endposition des Wälzkörperkäfigs 22 ist
ferner ein Anschlag 31 an einem Vorsprung 30 ausgebildet.
Der Vorsprung 30 steht von dem mittleren Abschnitt 24 zu
einem Bodenbereich der Schiene 2 hervor und ist in Längsrichtung
des Wälzkörperkäfigs 22 endseitig
angeordnet. Der Anschlag 31 an dem Vorsprung wirkt mit
einem umgebogenen Steg 38 an der Schiene 2 zusammen, so
dass der Wälzkörperkäfig 22 in
einer Endposition zwischen den Anschlägen durch das Stützelement 14' und dem Steg 38 gehalten
ist.
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In
den 7A bis 7B sind
verschiedene Anschlagssituationen der Ausziehführung 1 dargestellt.
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In
den 6A, 7A und 7B liegt ein endseitiges Stützelement 14' der Schiene 3 an
dem Abschnitt 24 des Wälzkörperkäfigs 22 an,
so dass sich der Wälzkörperkäfig 22 und
damit auch die daran gelagerte äußere Schiene 2 nicht
weiter verschieben lässt.
Das Stützelement 14' ist durch die
Profilierung 26 (5B, 5C) gesichert.
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In 7A liegt der Anschlag 31 an dem
Vorsprung 30 des Wälzkörperkäfigs 22 an
dem Steg 38 an, der von dem Boden der Schiene 2 hervorsteht. Der
Steg 38 kann durch Stanzen und Biegen hergestellt sein.
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In
der gegenüberliegenden
Endposition liegt ein endseitiges Stützelement 14' der Schiene 3 an dem
mittleren Abschnitt 24 benachbart zu dem Vorsprung 30 an.
Bei der Schiene 2 liegt ein umgebogener Steg 25 an
einem Anschlag 32 an dem Vorsprung 30 an, wobei
der Anschlag 32 beabstandet von einem stirnseitigen Ende
des Wälzkörperkäfigs 22 angeordnet
ist. Dadurch ist es möglich,
dass der Wälzkörper käfig 22 einen
maximalen Verfahrweg entlang der Schienen 2 und 3 besitzt,
wobei in der einen Endposition der hervorstehende Gewindedurchzug 28 in einer
Vertiefung in dem mittleren Abschnitt 24 des Wälzkörperkäfigs 22 aufgenommen
sind und die Bewegung des Wälzkörperkäfigs 22 nicht
behindern.
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In 8 ist
eine modifizierte Ausführungsform
einer inneren Schiene 3' gezeigt,
bei der die Stützelemente 14 und 14' zwischen den
Schenkeln der Schiene 3' jeweils
eine Sicke 36 in Form einer Rille aufweist. Die Sicke 36 verstärkt jeweils
die Stützelement 14 und 14' bei einer Belastung,
mittels der die Schenkel der Schiene 3' zusammengedrückt werden.
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In
den 9A und 9B ist
die Schiene 3' gezeigt,
wobei Sicken 37 zu sehen sind, die die Biegekante der Stützelemente 14 und 14' verstärken. Die
Sicken 37 bilden eine Art Verstärkungsrippen aus, um ein Verbiegen
der Stützelemente 14 und 14' zu vermeiden.
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Die
Anzahl und Position der einzelnen Stützelemente 14 bzw. 14' kann abhängig von
der zu erwartenden Belastung und des verwendeten Materials gewählt werden.
Durch die Anbringung einer Vielzahl von Verstärkungsmitteln an den Schienen 2 und 3 ist es
möglich,
die Materialstärke
der Schienen 2 und 3 besonders gering zu halten.