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Die
Erfindung betrifft einen Abfallbehälter umfassend einen
oben offenen Behälterkörper, eine Klappe, welche
mit dem Behälterkörper durch eine Gelenkkonstruktion
verbunden ist, die es ermöglicht, dass die Klappe zwischen
einer geschlossenen, die Oberseite abdeckenden Position und einer
offenen Position verstellt werden kann, und eine elektronische Datenvorrichtung.
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Solch
ein Abfallbehälter ist in der
WO-A-9203361 offenbart. Dieser
Abfallbehälter des Standes der Technik kann mittels eines
Abfallsammelfahrzeugs, das mit einer mit einer elektronischen Datenaufnahmeausrüstung
versehenen Entleerungsvorrichtung ausgerüstet ist, entleert
werden. Dies ermöglicht das Speichern von verschiedenen Daten
des Abfallbehälters, wie beispielsweise die Menge des darin
gesammelten Abfalls, die Identität des Eigentümers
des Abfallbehälters etc. Der in dem Abfallbehälter
gesammelte Abfall kann Haushaltsabfall oder Industrieabfall sein
und das Datensystem ermöglicht es, die Kosten des Sammelns
davon zu individualisieren.
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Hierzu
weist der Abfallbehälter des Standes der Technik einen
Sensor auf, welcher in dem Rand angeordnet ist, der die offene Oberseite
des Behälterkörpers umgibt. Dieser Ring weist
eine Ausnehmung an der Unterseite des Randes auf, innerhalb derer
der Sensor angeordnet wurde. Die Aufnahme ist mittels einer Abdeckung
verschlossen, um so den Sensor gegen externe Einflüsse
zu schützen. Die Entleerungsvorrichtung des Abfallsammelfahrzeugs kann
demzufolge die in dem Sensor enthaltenen Daten lesen.
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Obwohl
der besagte Abfallbehälter und das besagte Abfallsammelfahrzeug
die Möglichkeit für eine korrekte Kostenberechnung
basierend auf dem Gewicht des Abfalls bietet, sind dem System dennoch
einige Nachteile inhärent. Diese Nachteile beziehen sich
auf die Art und Weise der Anordnung des Sensors an dem Abfallbehälter.
Für einen angemessenen Schutz des Sensors müssen
spezielle Merkmale an dem Abfallbehälter vorgesehen werden,
insbesondere an seinem Rand, welcher mit einer speziellen Ausnehmung
ausgerüstet ist. Bei Nichtvorhandensein einer solchen Ausnehmung
ist es nicht möglich, den Sensor geeignet an dem Abfallbehälter
zu befestigen, was einen schweren Nachteil für Nachrüstanwendungen
darstellt. Weiterhin muss die Gussform zum Herstellen des Behälterkörpers
angepasst werden, um so einen Rand mit einer bestimmten Ausnehmung
zu erhalten. Dies erhöht die Kosten der Herstellung eines
Abfallbehälters.
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Ein
weiterer Abfallbehälter, welcher mit einer als ein RFID-Etikett
ausgeführten elektronischen Datenvorrichtung versehen ist,
ist in der
US-A-2006/0273180 offenbart.
Dieses Etikett ist an der äußeren Oberfläche
des Plastikbehälters bei dessen Gießprozess, insbesondere
an der äußeren Oberfläche des Behälterkörpers,
angeklebt. Das Etikett soll durch eine Applikation, welche den RFID-Chip überdeckt,
geschützt werden, so dass eine Beschädigung des
Chips während des Prozesses des Gießens des Containerkörpers
verhindert wird. Der Nachteil dieses Abfallbehälters des
Standes der Technik ist, dass der Chip dennoch während des
Gießprozesses infolge der hohen Temperaturen von geschmolzenem
Polymer beschädigt werden kann. Weiterhin ist das Etikett
an der Außenseite des Behälterkörpers,
was den Chip anfällig für Erschütterungen
und Einstiche macht.
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Der
in der
EP-A-472.127 offenbarte
Abfallbehälter ist mit einer Datenvorrichtung ausgerüstet,
die in einer an einem außenliegenden Band des Behälterkörpers
vorgesehenen Tasche aufgenommen ist. Analog gilt, dass eine solche
Position die in der Tasche aufgenommene elektronische Datenvorrichtung nicht
ausreichend gegen äußere Einflüsse schützt.
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Eine
elektronische Datenvorrichtung, die mittels eines Einrastgehäuses
in einem Schlitz in dem vorderen Teil des Randes, der die offene
Oberseite des Behälterkörpers umgibt, montiert
ist, ist in der
EP-A-633.204 offenbart.
Auch hierfür gilt, dass das Gehäuse von unterhalb
des Randes zugängig bleibt, was immer noch zu einem bestimmten
Maß an Anfälligkeit der elektronischen Datenvorrichtung
führt. Außerdem muss ein Schlitz in dem Rand hergestellt werden,
was die Anwendung der Vorrichtung kostenintensiv gestaltet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Abfallbehälter des zuvor
beschriebenen Typs bereitzustellen, der mit einer lesbaren elektronischen
Datenvorrichtung ausgerüstet ist, und der in einer einfachen
und ökonomischen Weise hergestellt werden kann. Diese Aufgabe
wird gelöst durch Anordnen der elektronischen Datenvorrichtung
in der Gelenkkonstruktion.
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Es
existieren verschiedene Ausführungsformen der Gelenkkonstruktion
von Behältern, welche auf dem Gebiet des Abfallsammelns
angewendet werden. Beispiele sind Abfallbehälter, welche
die Klappe an dem Behälterkörper mittels eines
einfachen Gelenks befestigt aufweisen. Andere Beispiele schließen
Abfallbehälter ein, welche eine Klappe aufweisen, die in
Bezug auf den Behälterkörper mittels eines Stabmechanismus
gehalten wird, der es ermöglicht, dass die Klappe in Bezug
auf den Behälterkörper angehoben und nach hinten
und unten geschoben wird. Diese Standardkomponenten, welche ohnehin
an dem Abfallbehälter vorhanden sind, werden nun verwendet,
um die elektronische Datenvorrichtung aufzunehmen und zu schützen.
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Dementsprechend
können abhängig von dem Typ des Abfallbehälters
verschiedene spezifische Elemente der Gelenkkonstruktion zur Aufnahme
der elektronischen Datenvorrichtung verwendet werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform betreffend Abfallbehälter,
bei denen die Gelenkkonstruktion zumindest ein Gelenk mit Gelenkteilen
umfasst, welche drehbar in Bezug zueinander entsprechend einer gemeinsamen
Rotationsachse sind, ist die elektronische Datenvorrichtung in einem
der Gelenkteile aufgenommen. Insbesondere kann die elektronische
Datenvorrichtung beispielsweise in einer Gelenkkomponente eingegossen
sein. Eine solche Gelenkkomponente kann nachfolgend an der Gelenkkonstruktion
in dem normalen Prozess des Herstellens des Abfallbehälters
angeordnet werden.
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Diese
Gelenkteile können ein stiftähnliches Element
und ein hohles zylinderförmiges Element umfassen, innerhalb
derer das stiftähnliche Element rotieren kann. Insbesondere
können die Gelenkteile einen Gelenkstift umfassen, wobei
die elektronische Datenvorrichtung in dem Gelenkstift aufgenommen ist.
Die Position der elektronischen Datenvorrichtung in dem Gelenkstift
weist den Vorteil auf, dass die Vorrich tung besonders gut geschützt
ist. Zunächst bietet die Position innerhalb eines solchen
Gelenkstiftes bereits ein bestimmtes Maß an Schutz. Zweitens
ist der Gelenkstift selbst von andere Gelenkkomponenten umgeben,
welche einen zusätzlichen Schutz bieten.
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In
der bekannten Ausführungsform des Abfallbehälters
des Standes der Technik umfassen die Gelenkteile eine Gelenkachse,
welche zumindest an einem Ende mittels eines Einsatzes gesichert
ist. In diesem Fall kann die elektronische Datenvorrichtung in dem
Einsatz aufgenommen sein. Weiterhin ist es bekannt, dass der Einsatz
nach dem Stand der Technik einen Verschlussstopfen aufweist, dessen
eines Ende einen Sicherungskopf trägt, welcher gegen das andere
Gelenkteil gelagert ist. Erfindungsgemäß umfasst
der Verschlussstopfen an dem dem Sicherungskopf gegenüberliegenden
Ende eine Bohrung, innerhalb derer die elektronische Datenvorrichtung aufgenommen
ist. Mit dem Ziel des Schutzes der elektronischen Datenvorrichtung
gegen Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Feuchtigkeit
und Schmutz, ist die Bohrung vorzugsweise mit einem Füllmaterial aufgefüllt.
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Noch
bevorzugter ist die Gelenkachse an beiden Enden mittels eines jeweiligen
Einsatzes gesichert, wobei die elektronische Datenvorrichtung in zumindest
einem der Einsätze angeordnet ist. Die elektronische Datenvorrichtung
kann auf verschiedene Weisen ausgeführt werden, wobei jedoch
die elektronische Datenvorrichtung bevorzugt eine RFID-Vorrichtung
umfasst. Die RFID-Vorrichtung kann von einer passiven Art sein,
d. h. dass keine bestimmte Energiequelle zur Energieversorgung der Vorrichtung
vorhanden ist. Eine solche Vorrichtung sendet selbst keine Informationen
aus, sie wird jedoch durch Senden einer elektromagnetischen Welle von
einer entfernten Antenne in einen aussendenden Modus gebracht. Solch
eine elektromagnetische Welle erzeugt einen Strom in der Vorrichtungsantenne,
welche wiederum die beschriebene Vorrichtung aktiviert.
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Es
ist jedoch auch möglich, eine aktive RFID-Vorrichtung zu
verwenden, welche mit einer Batterie zur Energieversorgung ausgerüstet
ist. Aufgrund dieser aktiven Energieversorgung ist die aktive RFID-Vorrichtung
fähig, ein Signal unabhängig auszusenden.
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Die
elektronische Datenvorrichtung kann auch zum Erfassen und Lokalisieren
des Abfallsammelbehälters verwendet werden, beispielsweise
mit dem Ziel des mechanischen Greifens und Entleerens solcher Container.
In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, zwei Sicherungsstifte
anzuordnen, wobei jeder mit einer jeweiligen elektronischen Datenvorrichtung
ausgerüstet ist. Ein solches Paar von elektronischen Datenvorrichtungen
vereinfacht den Prozess des automatischen Manipulierens des beschriebenen
Abfallbehälters mittels eines an einem Abfallsammelfahrzeug
montierten Greifers.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Einsatz zur Verwendung in dem
Abfallbehälter, wie zuvor beschrieben. Vorzugsweise wird
der Einsatz als ein Verschlussstopfen und ein Sicherungskopf an
einem Ende des Verschlussstopfens ausgeführt. Weiterhin kann
der Sicherungskopf mit einem eigenen Farbcode versehen werden, um
so eine Überprüfung des Vorhandenenseins einer
RFID-Vorrichtung zu ermöglichen.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter beschrieben.
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1 zeigt
eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Abfallbehälters;
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2 zeigt
eine Seitenansicht;
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3 zeigt
eine Draufsicht;
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4 zeigt
die Einzelheit IV entsprechend der 3 in einem
vergrößerten Maßstab;
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5 zeigt
einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen
Verschlussstopfen;
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6a–c
zeigen weitere Varianten des erfindungsgemäßen
Verschlussstopfens.
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Der
in den 1 bis 3 gezeigte Abfallbehälter
umfasst einen Behälterkörper 1 und eine Klappe 2.
Der Behälterkörper ist mit zwei gegenüberliegenden
Rädern 3 versehen, welche in einer Weise montiert
wurden, so dass der Behälterkörper 1 auf seinem
Boden 4 auf der Erde in einer aufrechten Position ruhen
kann. Der Behälterkörper 1 trägt
einen oberen Rand 5, welcher die offene Oberseite des Behälterkörpers 1 begrenzt.
Weiterhin ist eine Handgriffvorrichtung 6 an dem Behälterkörper 1 nahe
der offenen Oberseite davon angeordnet. Die Handgriffvorrichtung 6 wird
durch die Körperanbauten 7 gebildet, welche mit
dem Behälterkörper 1 verbunden sind und
welche die rohrähnliche Achse 8 tragen.
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Die
Klappe ist mit zwei gegenüberliegenden Klappenflanschen 9 ausgerüstet,
welche an die zwei jeweils gegenüberliegenden Körperanbauten 7 angepasst
sind. Wie im Detail in der 4 zu sehen
ist, weisen die Klappenflansche 9 eine Öffnung 10 auf, welche
konzentrisch in Bezug auf die rohrähnliche Achse 8 ist.
In dem Prozess des Montierens der Klappe 2 in einer verschwenkbaren
Weise in Bezug auf den Behälterkörper 1 wird
ein Einsatz 11 durch die Öffnung 10 des
Klappenflansches 9 in die rohrähnliche Achse 8 gesteckt.
Dieser Prozess wird an beiden Enden der rohrähnlichen Achse 8 ausgeführt.
Wie in der 5 zu sehen ist, besteht der
Einsatz aus dem zylinderförmigen Verschlussstopfen 12,
welcher mit einer Widerhakenstruktur 13 und einem Sicherungskopf 14 ausgerüstet
ist. Durch Drücken des zylinderförmigen Verschlussstopfens 12 in
die Öffnung innerhalb der Achse 8, wobei der Sicherungskopf 14 gegen
den Klappenflansch 9 stoßen kann, wird eine feste
Verbindung aufgrund der Widerhakenstruktur 13 erreicht.
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Der
Einsatz 11, insbesondere der Verschlussstopfen 12 davon,
umfasst eine Bohrung 18, welche sich an dem Ende 15 gegenüber
dem Ende des Sicherungskopfes 14 öffnet. In die
Bohrung 18 wurde die elektronische Datenvorrichtung, beispielsweise
eine RFID-Vorrichtung, eingeführt. Nachfolgend wird die
Bohrung 18 mit einem Füllmaterial 17 gefüllt,
welches man aushärten lässt. Dadurch ist die elektronische
Datenvorrichtung gut gegen äußere Einflüsse
geschützt.
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Im
Fall des Prozesses des Herstellens des in den 1 bis 3 gezeigten
Abfallbehälters wurden bisher an beiden Enden der rohrähnlichen
Achse 8 Standardein sätze angeordnet. Falls jedoch
ein erfassbarer oder anderweitig spezieller Behälter hergestellt
werden soll, wird der erfindungsgemäße Einsatz 11,
welcher die elektronische Datenvorrichtung 16 trägt,
an einem Ende der rohrähnlichen Achse 8 angeordnet.
Es ist natürlich auch möglich, an beiden Enden
der rohrähnlichen Achse 8 Einsätze 11 anzuordnen,
welche jeweils eine elektronische Datenvorrichtung 16 tragen.
Die elektronischen Datenvorrichtungen 16 können
dann zum Zweck des Erhaltens einer Redundanz identisch sein, oder
sie können unterschiedlich sein, um so unterschiedliche
Funktionen zu erfüllen.
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Die
in den 6a–c gezeigten Varianten sind
mit einer Aufnahme für elektronische Datenvorrichtungen
ausgerüstet. Der fragliche Verschlussstopfen 11 kann
für verschiedene Typen von Abfallsammelbehältern
verwendet werden.
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Die
elektronische Datenvorrichtung kann auf drahtlose Weise gelesen
werden. Alternativ kann die elektronische Datenvorrichtung ein Kontaktstück zum
Lesen von Daten mittels einer verbindbaren Lesevorrichtung aufweisen.
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- 1
- Behälterkörper
- 2
- Klappe
- 3
- Rad
- 4
- Boden
- 5
- Rand
- 6
- Gelenkkonstruktion
- 7
- Körperanbauteil
- 8
- rohrförmige
hohle Achse
- 9
- Klappenflansch
- 10
- Öffnung
in dem Klappenflansch
- 11
- Einsatz
- 12
- Verschlussstopfen
- 13
- Widerhakenstruktur
- 14
- Sicherungskopf
- 15
- Ende
gegenüber des Sicherungskopfes
- 16
- elektronische
Datenvorrichtung
- 17
- Füllmaterial
- 18
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 9203361
A [0002]
- - US 2006/0273180 A [0005]
- - EP 472 A [0006]
- - EP 633 A [0007]