-
Die
Erfindung betrifft ein Schließsystem
für eine
Tür oder
ein Tor.
-
Schließsysteme
der in Rede stehenden Art werden insbesondere für Haustüren von Gebäuden, wie Wohnhäusern, Privathäusern und
dergleichen eingesetzt. Bei derartigen Systemen werden mechanisch
mit Schlüsseln
abschließbare
Haustüren
in neuerer Zeit von Haustüren
mit elektrischen Schlössern
verdrängt.
Hier sind im Wesentlichen zwei unterschiedliche Systeme im Einsatz,
nämlich
Haustüren mit
vollelektrischen Schlössern
und Haustüren
mit halbelektrischen Schlössern.
Bei vollelektrischen Schlössern
erfolgt sowohl das Öffnen
als auch das Schließen
motorisch, indem wenigstens ein Riegel an der Haustür mittels
eines Motors in eine Öffnungs- beziehungsweise
Schließstellung
verfahren wird. Bei halbelektronischen Schlössern wird dagegen der wenigstens
eine Riegel der Haustür
mittels eines Motors in eine Öffnungsstellung
verfahren. Dagegen erfolgt das Schließen der Haustür mechanisch,
indem zum Beispiel der wenigstens eine Riegel durch einen Federmechanismus
in die Schließstellung
gedrückt wird.
Generell werden derartige Haustüren
durch Schlüssel
geöffnet.
-
Weiterhin
ist es bekannt, Garagentore als Tore für Gebäude berührungslos durch Funksender oder
dergleichen zu betätigen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schließsystem für Türen oder Tore von Gebäuden bereitzustellen,
welches einerseits einen hohen Bedienkomfort aufweist und welches
zudem einen Schutz gegen ungewolltes oder unbefugtes Öffnen der
Tür oder
des Tors bietet.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Das
erfindungsgemäße Schließsystem
für eine
Tür oder
ein Tor eines Gebäudes
umfasst ein Kontaktelement mit einer freiliegenden Kontaktfläche sowie
einen Empfänger,
mittels dessen Signale eines zugeordneten Senders empfangbar sind.
Das Kontaktelement und der Empfänger
sind der Tür
oder dem Tor zugeordnet und an eine Auswerteeinheit angeschlossen.
In der Auswerteeinheit wird ein Steuersignal zum selbsttätigen Öffnen der
Tür oder
des Tores generiert, falls in der Auswerteeinheit eine Berührung der
Kontaktfläche
und im Empfänger
die Signale des zugeordneten Senders registriert werden.
-
Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schließsystems besteht darin, dass
mittels des Senders eine Bedienperson eine Tür oder ein Tor eines Gebäudes öffnen kann,
ohne dass hierfür
ein Schlüssel
eingesetzt werden muss. Das umständliche
mechanische Einführen
des Schlüssels
in ein Schlüsselloch
der Tür
oder des Tors entfällt
somit. Besonders vorteilhaft kann der von der Bedienperson mitgeführte Sender
in Form eines Transponders ausgebildet sein, der selbsttätig, das
heißt
ohne mechanische Betätigung
durch die Bedienperson Signale an den Empfänger, welcher im Bereich der
Tür oder des
Tors angeordnet ist, aussendet. Generell kann der Sender auch von
einem Näherungsschalter
oder dergleichen gebildet sein. Allgemein bildet der Sender ein
System, welches selbsttätig
Signale an den Empfänger
sendet, wenn sich dieser bis auf einen Grenzabstand dem Empfänger genähert hat.
-
Für den Fall,
dass die vom Transponder ausgesandten Signale allein für das Öffnen der
Tür oder des
Tores ausreichen würden,
müsste
sich die Bedienperson, die den Transponder beispielsweise in einer
Tasche mit sich führt,
dem Tor oder der Tür
nur bis auf einen Grenzabstand nähern,
so dass die Transpondersignale vom Empfänger empfangen werden. Dann
würde sich
die Tür
oder das Tor selbsttätig öffnen.
-
Jedoch
kann es vorkommen, dass sich eine Bedienperson, die den Transponder
mit sich führt, der
Tür oder
dem Tor nähern
möchte,
ohne dass es durch die Übersendung
der Transpondersignale in jedem Fall geöffnet wird.
-
Um
ein derartiges unkontrolliertes Öffnen
der Tür
oder des Tores zu verhindern, wird in der Auswerteeinheit als zweites
Kontrollsignal ein von dem Kontaktelement generiertes Signal ausgewertet.
Das Kontaktelement ist an der Tür
oder dem Tor beziehungsweise in dessen unmittelbaren Umgebung angeordnet,
wobei die Kontaktfläche
des Kontaktelements freiliegt und für die Bedienperson zugänglich ist.
Nur wenn die Bedienperson die Kontaktfläche berührt, wird im Kontaktelement
das Kontrollsignal generiert. Nur wenn dieses Kontrollsignal zusätzlich zu dem
Transpondersignal registriert wird, wird in der Auswerteeinheit
das Steuersignal generiert, durch welches die Tür oder das Tor geöffnet wird.
-
Damit
wird mit dem erfindungsgemäßen Schließsystem
nicht nur ein hoher Bedienkomfort, sondern auch ein Schutz gegen
ein ungewolltes Öffnen
der Tür
oder des Tores erzielt.
-
Ein
hoher Bedienkomfort ergibt sich für die Bedienperson dadurch,
dass der von der Bedienperson mitgeführte Sender bei Annähern an
die Tür
oder das Tor selbsttätig
Signale an den Empfänger
sendet. Die Bedienperson braucht dann den Sender zum Öffnen der
Tür oder
des Tors nicht betätigen,
vielmehr reicht die Berührung
der Kontaktfläche,
damit sich das Tor oder die Tür öffnet.
-
Gleichzeitig
wird hiermit auch eine Sicherung gegen unbefugtes Öffnen der
Tür oder
des Tors erhalten. Nähert
sich eine unbefugte Person ohne Sender der Tür oder dem Tor und berührt die
Kontaktfläche
des Kontaktelements, so öffnet
sich dadurch die Tür
oder das Tor nicht, da der Empfänger
nicht die Signale des zugeordneten Senders empfängt. Die Sicherheit des Schließsystems
wird dadurch noch erhöht,
wenn der Sender kodierte Signale aussendet, so dass mit einem Fremdsender
das Tor oder die Tür generell
nicht geöffnet
werden kann.
-
Weiterhin
gewährleistet
das erfindungsgemäße Schließsystem
ein ungewolltes Öffnen
der Tür oder
des Tores, wenn sich eine Bedienperson mit dem Sender der Tür oder dem
Tor nähert,
da es für das Öffnen der
Tür oder
des Tors nicht ausreicht, wenn der Empfänger die Signale des Senders
registriert. Vielmehr muss die Bedienperson auch die Kontaktfläche berühren.
-
Um
die gewünschte
Sicherheit gegen ein unbefugtes Öffnen
der Tür
oder des Tors zu erhalten, erfolgt die Auswertung derart, dass in
der Auswerteeinheit das Steuersignal zum Öffnen der Tür oder des Tors nur dann generiert
wird, wenn die Zeitdifferenz der Registrierung der Berührung der
Kontaktfläche und
der Regstierung der Signale des Senders im Empfänger einen vorgegebenen Sollwert
nicht überschreitet.
-
Damit
wird ein enger zeitlicher Bezug zwischen dem Empfang der Signale
des Senders im Empfänger
und der Berührung
der Kontaktfläche
als Bedingung für
das Öffnen
der Tür
oder des Tors gefordert.
-
Gemäß einer
ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient das Schließsystem
zum Öffnen
und Schließen
einer Haustür
eines Gebäudes.
In diesem Fall kann das Kontaktelement von einem Element der Haustür gebildet
sein, wobei wesentlich für die
Funktion des Kontaktelements ist, dass dieses selbst elektrisch
leitfähig
ist, jedoch von den anderen leitfähigen Komponenten der Haustür elektrisch
isoliert ist. Besonders vorteilhaft ist das Kontaktelement von dem
Stoßgriff,
dem Knauf oder einem Beschlag der Haustür gebildet. Insbesondere die
Ausbildung des Stoßgriffs
oder des Knaufs der Haustür
ist vorteilhaft, da eine Bedienperson, die die Haustür öffnen möchte, intuitiv
diese Elemente der Haustür
berühren wird.
-
Die
weiteren Komponenten des Schließsystems,
insbesondere der Empfänger
und die Auswerteeinheit, können
im Rahmen der Haustür
angeordnet sein, so dass die Komponenten des Schließsystems
komplett in den Bauelementen des Haustürsystems integriert sind.
-
Je
nach Applikation können
die Komponenten des Schließsystems
auch außerhalb
der Haustür, beispielsweise
in einem Segment der angrenzenden Gebäudewand, integriert werden.
-
Das
erfindungsgemäße Schließsystem
eignet sich auch für
den Einsatz bei Schiebetoren, Drehtoren, Garagentoren und dergleichen.
Bei diesen Einsatzfällen
kann insbesondere das Torblatt des jeweiligen Tors als Kontaktelement
genutzt werden, falls dieses elektrisch isoliert werden kann. Alternativ kann
das Kontaktelement eine vom jeweiligen Tor abgesetzte, separate
Einheit bilden.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
-
1:
Draufsicht auf eine Haustür
mit den Komponenten eines Schließsystems.
-
2:
Schematische Darstellung der Vorderkante der Haustür.
-
1 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf eine Haustür 1 für ein Gebäude wie
zum Beispiel ein Wohnhaus. Die Haustür 1 ist in einem Rahmen 2 schwenkbar
gelagert. Der Rahmen 2 ist in einer Wand 3 des
Gebäudes
integriert. An dem Türblatt
der Haustür 1 befindet
sich ein Stoßgriff 4,
mit welchem die Haustür 1 bei
geöffnetem
Schloss aufgedrückt oder
zugezogen werden kann.
-
Zum Öffnen der
Haustür 1 ist
ein Schließsystem
vorgesehen. Das Schließsystem
umfasst als wesentliche Komponenten einen Transponder 5,
der von einer Bedienperson P mitgeführt wird, und einen dem Transponder 5 zugeordneten
Empfänger 6,
der im Rahmen 2 der Tür
angeordnet ist. Der Transponder 5, oder generell ein Sender,
emittiert selbsttätig, das
heißt
ohne Betätigung
durch die Bedienperson P, Signale an den Empfänger 6, wenn sich
der Transponder 5 bis auf einen Abstand unterhalb eines Grenzabstands
dem Empfänger 6 genähert hat.
Der Transponder 5 emittiert vorzugsweise kodierte Signale,
die im zugeordneten Empfänger 6 dekodiert werden.
Der Empfänger 6 ist
an eine Auswerteeinheit 7 angeschlossen, die von einem
Mikroprozessor oder dergleichen gebildet ist. Die Auswerteeinheit 7 ist
ebenfalls in dem Rahmen 2 der Haustür 1 integriert. Die
im Empfänger 6 registrierten
Signale werden in der Auswerteeinheit 7 ausgewertet.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann der Transponder 5 eines
Türöffners für ein Kraftfahrzeug
als Komponente für
das Schließsystem
für die
Haustür 1 mitgenutzt
werden.
-
Der
Stoßgriff 4,
oder Komponenten hiervon, bilden ein Kontaktelement mit einer außen liegenden, für die Bedienperson
P zugänglichen
Kontaktfläche. Das
Kontaktelement ist ein elektrisch leitfähiges Element, welches von
den übrigen
leitfähigen
Elementen der Haustür 1 elektrisch
isoliert ist. Durch Berührung
der Kontaktfläche,
beispielsweise durch die Bedienperson P, wird im Kontaktelement
ein elektrisches Signal generiert, welches ebenfalls in der Auswerteeinheit 7 ausgewertet
wird.
-
Anstelle
des Stoßgriffs 4 kann
auch ein Knauf oder ein Beschlag einer Haustür 1 das Kontaktelement
bilden. Weiterhin kann das Kontaktelement ebenso wie der Empfänger 6 und
die Auswerteeinheit 7 auch außerhalb der Haustür 1,
beispielsweise in einem an die Haustür 1 angrenzenden Segment
der Wand 3, integriert sein.
-
In
Abhängigkeit
der Signale des Kontaktelements und des Empfängers 6 wird in der
Auswerteeinheit 7 ein Steuersignal zum Öffnen der Haustür 1 generiert.
Dabei wird in der Auswerteeinheit 7 das Steuersignal zum Öffnen der
Haustür 1 nur
dann generiert, wenn der Empfänger 6 die
Signale des zugeordneten Transponders 5 empfangen hat und
wenn auch das durch das Berühren
der Kontaktfläche
im Kontaktelement generierte Signal in der Auswerteeinheit 7 registriert
wird.
-
Dabei
erfolgt in der Auswerteeinheit 7 die Auswertung derart,
dass innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls sowohl das Signal
des Empfängers 6,
das den Empfang der Signale des zugeordneten Transponders 5 meldet,
als auch das in dem Kontaktelement durch die Berührung der Kontaktfläche generierte
Signal registriert werden muss, damit das Steuersignal zum Öffnen der
Haustür 1 generiert wird.
Ist dies nicht der Fall, wird das Steuersignal nicht generiert und
die Haustür 1 bleibt
verschlossen.
-
2 zeigt
die Vorderkante der Haustür 1 mit
den wesentlichen Komponenten eines elektrischen Schlosses, welches
mit dem Steuersignal angesteuert wird. Die Vorderkante einer Tür bildet
deren Schließkante.
Bei einem Tor wäre
dessen Vorderkante die Hauptschließkante, während die übrigen Kanten Nebenschließkanten
bilden. Die genannten Komponenten sind von zwei Riegeln 8 gebildet,
die mittels eines nicht dargestellten Motors betätigt werden können. Für den Fall,
dass es sich um ein vollelektrisches Schloss handelt, wird sowohl
das Herausfahren der Riegel 8 über die Vorderkante der Haustür 1 zum
Schließen
der Tür,
als auch das Einfahren der Riegel 8 zum Öffnen der
Haustür 1 über den
Motor bewerkstelligt. Für
den Fall, dass es sich um ein halbelektrisches Schloss handelt,
werden zum Öffnen der
Haustür 1 die
Riegel 8 mittels des Motors in die Haustür 1 eingefahren.
Demgegenüber
erfolgt jedoch das Schließen
der Haustür 1 mechanisch,
indem die Riegel 8 über
Federmechanismen oder dergleichen, nach dem der Motor nicht mehr
betätigt wird,
wieder in die Schließstellung
gedrückt
werden. Als weitere Komponente des Schlosses der Haustür 1 ist
eine Falle 9 vorgesehen, die zum elektrisch betätigten Öffnen durch
den oder einen weiteren Motor in die Haustür 1 eingefahren werden
kann.
-
Wird
in der Auswerteeinheit 7 das Steuersignal zum Öffnen der
Haustür 1 generiert,
so werden der oder die Motoren des elektrischen Schlosses durch
das Steuersignal aktiviert, so dass die Riegel 8 und die
Falle 9 in die Haustür 1 eingefahren
werden, wodurch die Haustür 1 selbsttätig geöffnet wird.
-
Um
den Bedienkomfort zu erhöhen,
sind vorteilhaft Anzeigemittel zur Visualisierung des Öffnungsvorgangs
der Haustür 1 vorgesehen.
Prinzipiell können
als Anzeigemittel im Rahmen 2 der Haustür 1 ein oder mehrere
Leuchtdioden vorgesehen sein, was jedoch einen zusätzlichen
konstruktiven Aufwand mit sich bringt. Besonders vorteilhaft kann
eine bereits am Gebäude
vorhandene Außenbeleuchtung als
Anzeigemittel genutzt werden. So kann diese über die Auswerteeinheit 7 zur
Visualisierung eines Öffnungsvorgangs
derart angesteuert werden, dass diese einmal oder mehrmals kurz
aufleuchtet.
-
Alternativ
oder zusätzlich
kann das in der Auswerteeinheit 7 generierte Steuersignal
an eine der Haustür 1 zugeordnete
Haussprechanlage übertragen
werden. Dort kann dann ein Statussignal, beispielsweise in Form
eines akustischen Signals, generiert werden, mit welchem der Öffnungsvorgang der
Haustür 1 signalisiert
wird.
-
- 1
- Haustür
- 2
- Rahmen
- 3
- Wand
- 4
- Stoßgriff
- 5
- Transponder
- 6
- Empfänger
- 7
- Auswerteeinheit
- 8
- Riegel
- 9
- Falle