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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Schutzanspruchs 1.
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Ein
derartiges Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 048 469 B4 bekannt
und umfasst einen flächigen
transparenten Trägerkörper, der
aus einer Glasscheibe gebildet ist. Dieser Trägerkörper ist an seiner Innenseite,
d. h. an der einem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite, zumindest bereichsweise
mit einem Glasprimer versehen und so in den betreffenden Bereichen
abgedunkelt. Die mit dem Glasprimer versehenen Bereiche des Glasträgerkörpers bilden
damit so genannte Nichtdurchsichtsbereiche des Fahrzeugdachs.
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Des
Weiteren sind aus der Praxis Fahrzeugdächer bekannt, die aus Kunststoff
gefertigt sind. Insbesondere können
diese Fahrzeugdächer
aus Polycarbonat gebildete Spritzgießformteile sein, die nach einem
Zweikomponentenspritzgießverfahren
hergestellt sind. Es sind verschiedene Varianten derartiger Fahrzeugdächer bekannt.
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Bei
einer Durchsichtsvariante ist der das Fahrzeugdach bildende Kunststoff
klar ausgeführt, so
dass eine Glasoptik resultiert.
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Für eine Nichtdurchsichtsvariante,
bei der also ein Lichteinfall in den Fahrzeuginnenraum durch das
Fahrzeugdach verhindert wird, wurden bisher verschieden Lösungen vorgeschlagen.
So ist es bekannt, dass der zum Spritzgießen eingesetzte Kunststoff
eingefärbt
ist und so ein im Wesentlichen opakes Fahrzeugdach realisiert wird.
Bei Verwendung des gleichen Spritzgießwerkzeugs für die Durchsichtsvariante
und diese Nichtdurchsichtsvariante resultieren durch den Materialwechsel
Ausschussteile. Dies ist wiederum mit Kosten verbunden. Auch ist
es mit einem eingefärbten
Kunststoffmaterial schwierig, eine gegebenenfalls gewünschte Glasoptik
des Fahrzeugdachs herzustellen. Des Weiteren ist es bekannt, einen
klar ausgebildeten Kunststoffkörper
mit einer opaken bzw. schwarzen Komponente vollständig zu
hinterspritzen und so die Nichtdurchsichtsvariante zu realisieren.
Bei dieser Lösung
kann es zu Verformungen des Fahrzeugdaches, insbesondere aufgrund
unterschiedlichen Wärmeausdehnungsverhaltens
der beiden Komponenten kommen. Dieser Effekt ist mit dem so genannten
Bimetalleffekt vergleichbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach der einleitend
genannten Gattung zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln optisch anmutende
Eigenschaften sowohl an der Dachaußenseite als auch an der Dachinnenseite
bereitgestellt werden können.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das
Fahrzeugdach mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung hat mithin ein Fahrzeugdach mit einem flächigen,
transparenten Trägerkörper zum Gegenstand,
der an seiner einem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite mit einem
Primer oder einem Lack versehen ist. Der Primer bzw. der Lack dient
als Haftvermittler für
einen Fahrzeuginnenhimmel, der die dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Sichtfläche des
Fahrzeugdachs bildet.
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Aufgrund
der Ausbildung des transparenten Trägerkörpers hat das Fahrzeugdach
nach der Erfindung an seiner Außenseite
eine Glasoptik. An der Innenseite ist der Primerauftrag bzw. der
Lackauftrag, welcher die Farbgebung des Fahrzeugdachs an seiner
Außenseite
vorgibt, mittels des Fahrzeuginnenhimmels kaschiert. Somit liegt
auch an der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Fahrzeugdachs
eine optisch anmutende Sichtfläche
vor.
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Das
Fahrzeugdach nach der Erfindung bildet mithin eine Nichtdurchsichtsvariante
eines Glas- oder Kunststoffdachs, bei der die Abschattung des transparenten
Trägerkörpers durch
ein nachträgliches
Färben
bzw. Schwärzen
erreicht wird. Die Färbung
bzw. Schwärzung
erfolgt durch Aufbringen des Primers oder Lacks, welcher eine blickdichte
Schicht darstellt, um eine Durchsicht von der Außenseite des Fahrzeugs zu verhindern.
Des Weiteren bildet der Primer eine Haftschicht für den Fahrzeuginnenhimmel,
der nach dem Beschichten des Trägerkörpers mit
dem Primer bzw. Lack aufkaschiert werden kann. Durch die Wanddicke
des flächigen,
transparenten Trägerkörpers wird
an der Dachaußenseite
eine Tiefenwirkung in Glasoptik auch für eine Nichtdurchsichtsvariante
erzielt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Fahrzeugdachs nach der Erfindung, die insbesondere ein geringes
Gewicht gewährleistet,
ist der flächige,
transparente Trägerkörper aus
Kunststoff gebildet. Insbesondere stellt der Trägerkörper ein Kunststoffspritzgießteil dar.
Das Fahrzeugdach nach der Erfindung bietet bei dieser Ausführungsform
auch den Vorteil, dass für
die Durchsichtsvariante und die Nichtdurchsichtsvariante eines Kunststoffspritzgießdaches
die gleiche Verscheibung bzw. der gleiche Trägerkörper genutzt werden kann, ohne
dass das zu deren bzw. zu dessen Herstellung eingesetzte Werkzeug
umgerüstet
werden müsste,
ein zusätzliches Spritzgießwerkzeug
bereitgestellt werden müsste oder
ein Materialwechsel an dem Spritzgießwerkzeug erforderlich wäre. Insbesondere
können
für die Nichtdurchsichtsvariante
sogar Ausschussscheiben der Durchsichtsvariante genutzt werden,
welche an der Trägerinnenseite
Fehler aufweisen oder kleine Einschlüsse aufweisen, die nur bei
der Durchsichtsvariante erkennbar wären. Dies führt wiederum zu Kostensenkungen
bei der Herstellung von spritzgegossenen Kunststofffahrzeugdächern.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
des Fahrzeugdachs nach der Erfindung ist der Kunststoff aus einem
Polycarbonat oder einem Polycarbonatblend gebildet. Diese Werkstoffe
vermitteln eine besonders attraktive Glasoptik des Fahrzeugdachs.
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Um
dem Trägerkörper günstige Eigenschaften
hinsichtlich Witterungsbeständigkeit
und Kratzbeständigkeit
zu verleihen, ist er vorzugsweise mit einer Verschleißschutzbeschichtung
versehen, die mithin eine so genannte Hard Coat bildet. Auf diese
Schicht kann der Primer bzw. Lack aufgebracht sein. Insbesondere
ein Primer hat Adhäsionsei genschaften,
die ihn dauerhaft auf der Verschleißschutzschicht halten.
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Der
Primer ist insbesondere als Schwarzprimer ausgebildet, so dass an
der Dachaußenseite eine
schwarz hinterfütterte
Glasoptik resultiert.
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Der
Trägerkörper kann
nach einem Zweikomponentenspritzgießverfahren hergestellt sein, wobei
eine zweite Spritzgießkomponente
einen rahmenartigen Fixierbereich des Fahrzeugdachs bildet, über den
dieses auf einem Dachrahmen eines Fahrzeugrohbaus montiert werden
kann.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Schutzansprüchen entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugdachs nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach nach
der Erfindung; und
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2 einen
stark schematisierten Längsschnitt
durch das Fahrzeugdach nach 1, in dem die
einzelnen Schichten hinsichtlich ihrer Dicke der Übersichtlichkeit
halber nicht maßstabsgetreu
dargestellt sind.
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In
der Zeichnung ist ein Fahrzeugdach 10 dargestellt, das
ein Kunststoffdach darstellt, welches nach einem Zweikomponentenspritzgießverfahren hergestellt
ist. Als erste Komponente umfasst das Fahrzeugdach 10 einen
Trägerkörper 12,
der flächig und
transparent ausgebildet ist und an seiner einem Fahrzeuginnenraum
zugewandten Seite mit einem rahmenartigen Fixierbereich 14 versehen
ist, der die zweite Komponente des Spritzgießteils darstellt. Über den
Fixierbereich 14 ist das Fahrzeugdach 10 auf einen
karosseriefesten Dachrahmen 15 aufgesetzt.
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Des
Weiteren ist der Trägerkörper 12 beidseits,
d. h. fahrzeuginnenseitig und fahrzeugaußenseitig, jeweils mit einer
Verschleißschutzbeschichtung 16 bzw. 18 versehen,
die eine so genannte Hard Coat darstellt und das Fahrzeugdach 10 witterungsbeständig und
kratzfest macht.
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Auf
der Seite der fahrzeuginnenseitigen Verschleißschutzbeschichtung 16 ist
der Trägerkörper 12 des
Weiteren mit einem schwarzen Primer 20 versehen, der vollflächig auf
die Verschleißschutzbeschichtung 16 aufgetragen
ist und das Fahrzeugdach 10 undurchsichtig bzw. opak macht.
Durch die Wanddicke des flächigen,
transparenten Trägerkörpers 12 wird
gleichzeitig eine Tiefenwirkung in Glasoptik erzielt.
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Der
schwarze Primer 20 bildet einen Haftvermittler für einen
Fahrzeuginnenhimmel 22, der an der Fahrzeuginnenseite des
Fahrzeugdaches 10 aufgebracht ist und dem Fahrzeugdach 10 innenseitig
ein anmutendes Erscheinungsbild verleiht. Die mit einem Dekor versehene
Schicht des Fahrzeuginnenhimmels 22 ist also über den
schwarzen Primer 20 mit dem Trägerkörper 12 verklebt.
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- 10
- Fahrzeugdach
- 12
- Trägerkörper
- 14
- Fixierbereich
- 15
- Dachrahmen
- 16
- Verschleißschutzbeschichtung
- 18
- Verschleißschutzbeschichtung
- 20
- schwarzer
Primer
- 22
- Fahrzeuginnenhimmel