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Die
Erfindung betrifft eine Presseinrichtung zum Verpressen von miteinander
zu verleimenden Lamellen, vorzugsweise Holzlamellen, nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Es
sind Presseinrichtungen bekannt, mit denen die Lamellen zunächst beleimt
und anschließend zu
einem Lamellenpaket verpresst werden. Solche Presseinrichtungen
sind allerdings aufwändige
und viel Platz einnehmende Anlagen, die dementsprechend teuer in
der Anschaffung sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Presseinrichtung
so auszubilden, dass sie konstruktiv einfach ausgebildet ist, nur wenig
Platz benötigt
und kostengünstig
in der Anschaffung ist.
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Diese
Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Presseinrichtung
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Presseinrichtung weist
den Drehtisch auf, auf dem wenigstens zwei Spannstationen angeordnet
sind. Der Drehtisch ist um seine Achse drehbar, um die Spannstationen nacheinander
in den Bereich der Zuführeinheit
zu bringen, über
die zu verleimende Lamellen zugeführt werden. Je nach Größe des Drehtisches
kann eine unterschiedliche Zahl von Spannstationen auf dem Drehtisch
angeordnet werden. Dadurch benötigt
die erfindungsgemäße Presseinrichtung
nur einen geringen Aufstellplatz. Die Presseinrichtung zeichnet
sich durch ihre konstruktiv einfache Ausbil dung aus. Die Presseinrichtung
ist kostengünstig
in der Anschaffung, so dass sie auch für kleinere Betriebe interessant
ist.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der
Beschreibung und der Zeichnung.
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Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Presseinrichtung,
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2 eine
Seitenansicht einer Zuführeinheit der
erfindungsgemäßen Presseinrichtung,
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3 eine
Spannstation der erfindungsgemäßen Presseinrichtung.
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In
der Presseinrichtung werden Lamellen aus Holz aneinanderliegend
miteinander verklebt. Die Presseinrichtung hat einen Drehtisch 1,
der um eine vertikale Achse 2 drehbar ist. Auf dem Drehtisch 1 befinden
sich Spannstationen 3, die bevorzugt über den Umfang des Drehtisches 1 verteilt
angeordnet sind und sich jeweils vom äußeren Rand des Drehtisches
aus bis nahe an die Drehachse 2 erstrecken. Die Spannstationen 3 sind
vorteilhaft gleich ausgebildet und werden anhand von 3 noch
näher erläutert werden.
Der Drehtisch 1 befindet sich innerhalb einer Schutzeinrichtung 4,
die den Drehtisch 1 über ihren
Umfang umgibt. Die Schutzeinrichtung 4 bildet somit eine
Umkleidung des Drehtisches 1. Innerhalb der Schutzeinrichtung 4 befindet
sich ein Schaltschrank 5. Außerhalb der Schutzeinrichtung 4 ist
beispielhaft ein Hydraulikaggregat 6 angeordnet.
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Jede
Spannstation 3 hat einen Pressschieber 7, der
durch Presszylinder 8 zum Verpressen aneinanderliegender
Holzlamellen 9 betätigt
wird. Der Pressschieber 7 ist als Druckleiste ausgebildet,
deren Länge
an die maximale Länge
der auf der Presseinrichtung zu verpressenden Holzlamellen 9 abgestimmt
ist. Sind die Holzlamellen 9 kürzer als der Pressschieber 7,
dann werden Füllhölzer 10 verwendet,
die eine solche Länge
haben, dass die Gesamtlänge
aus zu verpressenden Holzlamellen 9 und Füllhölzern 10 der
Länge des
Pressschiebers 7 entspricht. Dieser Fall ist beispielhaft
in 3 dargestellt. Wenn die Holzlamellen 9 eine
der Länge
des Pressschiebers 7 entsprechende Länge haben, sind die Füllhölzer 10 nicht
erforderlich. Durch den Einsatz der Füllhölzer 10 ist gewährleistet,
dass auch bei kürzeren
Holzlamellen 9 eine einwandfreie Verpressung der aneinanderliegenden
Holzlamellen 9 gewährleistet
ist. Die Presszylinder 8 stützen sich an einem Widerlager 19 ab.
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Zu
Beginn des Verpressvorganges wird von einem Benutzer 11 (1)
eine unbeleimte Lamelle in die Spannstation 3 eingelegt.
Die Presszylinder 8 sind eingefahren, so dass der Pressschieber 7 Abstand
von einem gegenüberliegenden
Anschlag 12 der Spannstation 3 hat. Die unbeleimte
Lamelle 9 wird an eine dem Anschlag 12 zugewandte
Anlagefläche 20 des
Pressschiebers 7 angelegt, die sich etwa in einer Axialebene
des Drehtisches 1 erstreckt.
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Die
zu verpressenden Holzlamellen 9 werden auf einem Querförderer 13 einer
Zuführeinheit 14 zugeführt. Der
Querförderer 13 besteht
beispielhaft aus parallel zueinander liegenden Endlosantrieben, wie
Ketten oder Riemen. Auf ihnen werden die zu verleimenden Lamellen 9 nacheinander
quer zu ihrer Längsrichtung
transportiert. Die Holzlamellen 9 werden mit dem Querförderer 13 gegen
einen Längsanschlag 15 transportiert,
an dem die jeweilige Holzlamelle 9 hochkant stehend anliegt.
Sobald die Holzlamelle 9 am Längsanschlag 15 anliegt,
wird sie mit Hilfe eines Längsschiebers 16 längs des
Anschlages 15 in die Spannstation 3 verschoben.
Der Längsschieber 16 wird
mittels eines Antriebes 21 angetrieben, um die jeweilige
Holzlamelle 9 in ihrer Längsrichtung längs des
Anschlages zu verschieben.
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Während des
Verschiebens längs
des Anschlages 15 wird die Lamelle 9 an ihrer
vom Anschlag 15 abgewandten Längsseite beleimt. Hierzu ist
unmit telbar vor dem Drehtisch 1 eine Leimauftrageinheit 17 vorgesehen,
mit der der Leim auf die Längsseite
der Holzlamelle 9 beim Längstransport aufgetragen wird.
Der Leim, vorzugsweise ein Heißkleber,
wird der Leimauftrageinheit 17 von einem Vorratsbehälter 22 aus
zugeführt.
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Der
Drehtisch 1 ist so gedreht, dass die beleimte Lamelle 9 mit
ihrer unbeleimten Längsseite
zur Anlage an einer Anschlagfläche 23 des
Anschlages 12 der Spannstation 3 gelangt. Von
der am Pressschieber 7 anliegenden unbeleimten Lamelle
hat die beleimte Längsseite
der am Anschlag 12 anliegenden Lamelle 9 noch
Abstand. Sobald die beleimte Lamelle 9 mittels des Längsschiebers 16 vollständig in die
Spannstation 3 eingefahren ist, werden die Presszylinder 8 betätigt und
der Pressschieber 7 mit seiner anliegenden unbeleimten
Lamelle in Richtung auf den Anschlag 12 bewegt. Die unbeleimte
Lamelle kommt mit der beleimten Längsseite der am Anschlag 12 anliegenden
Lamelle zur Anlage. Mit den Presszylindern 8 wird die notwendige
Presskraft aufgebracht. Anschließend wird der Drehtisch 1 weitergetaktet,
so dass die nächste
Spannstation 3 im Zuführweg
der vom Längsschieber 16 zugeführten beleimten
Lamelle 9 liegt. In diese Spannstation ist zuvor vom Benutzer 11 die
unbeleimte Lamelle so eingelegt worden, dass sie am Pressschieber 7 anliegt. Wenn
diese Spannstation durch Drehen des Drehtisches 1 nunmehr
in die Übergabeposition
gelangt, kann unmittelbar anschließend die an der einen Längsseite
beleimte Lamelle 9 in der beschriebenen Weise mittels des
Längsschiebers 16 eingefahren werden.
Anschließend
wird mit den Presszylindern 8 der Pressschieber 7 in
Richtung auf den Anschlag 12 verfahren, wodurch in der
beschriebenen Weise die beiden Lamellen fest gegeneinander gedrückt werden.
Anschließend
wird der Drehtisch 1 weitergetaktet. Auf diese Weise werden
die Spannstationen 3 nacheinander mit den zu verleimenden
Lamellen 9 bestückt,
die während
des Drehens des Drehtisches 1 unter dem Druck des Pressschiebers 7 stehen.
Am Ende des Taktweges werden die beiden miteinander verleimten Lamellen
den Spannstationen 3 entnommen.
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Damit
der Benutzer 11 in die Spannstationen 3 die unbeleimten
Lamellen einlegen kann, ist die Schutzeinrichtung 4 an
einer Stelle geöffnet.
Im Ausführungsbeispiel
befindet sich die auf diese Weise gebildete Lade- und Entladestation 18 unmittelbar vor
dem Zuführbereich
der beleimten Lamellen 9. Zum Aushärten des Leims steht somit
nahezu ein Drehweg von 360° zur
Verfügung.
Dadurch ist sichergestellt, dass die in den Spannstationen 3 miteinander
verpressten Lamellen 9 sicher miteinander verklebt sind.
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Um
die Lamellen 9 in den Spannstationen 3 zuverlässig zu
verpressen, ist es vorteilhaft, in jeder Spannstation 3 wenigstens
einen (nicht dargestellten) Niederhalter zu verwenden, der auf den
zu verleimenden Lamellen aufliegt und ein Verschieben bzw. Verrutschen
der Lamellen 9 in Höhenrichtung verhindert.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Presseinrichtung nur mit einer Zuführeinheit 14 versehen.
Es ist möglich,
der Presseinrichtung wenigstens eine weitere Zuführeinheit zuzuordnen. Dies
ist insbesondere dann möglich,
wenn der zum Verleimen der Lamellen 9 eingesetzte Leim
rasch aushärtet.
Dann ist es beispielsweise möglich,
bereits nach zwei Takten die verleimten Lamellen 9 der
Spannstation 3 entnehmen zu können. Dann kann an dieser Stelle
mittels einer weiteren Zuführeinheit
eine beleimte Lamelle 9 des Längsschiebers 16 eingeschoben
werden.
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Die
unbeleimten Lamellen 9 können, wie beschrieben, manuell
in die Spannstationen 3 eingelegt werden. Es ist aber auch
eine automatische Zuführung
der unbeleimten Lamellen in die Spannstationen 3 möglich. Auch
das Entladen der verleimten Lamellen kann automatisch erfolgen.
Dann kann der gesamte Bearbeitungsvorgang automatisiert durchgeführt werden.
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Mit
der Presseinrichtung ist es möglich,
die miteinander verpressten beiden Lamellen 9 ihrerseits wieder
miteinander zu verbinden. Hierzu wird das eine Lamellenpaar unbeleimt
an der Ladestation 18 in die geöffnete Spannstation 3 so
eingelegt, dass sie am Pressschieber 7 anliegt. Über die
Zuführein heit 14 wird
mit dem Längsschieber 16 das
andere Lamellenpaar in die Spannstation 3 eingeschoben.
Bei der Längsverschiebung
wird die vom Längsanschlag 15 abgewandte
Seite der miteinander verleimten Lamellen 9 mittels der
Leimauftrageinheit 17 mit Leim versehen. Mit dem Längsschieber 16 wird
diese mit Leim versehene Doppellamelle in die in der Übergabeposition
sich befindende Spannstation 3 in der beschriebenen Weise
geschoben. Die beleimte Doppellamelle liegt mit ihrer unbeleimten
Seite am Anschlag 12 an. Anschließend werden die Presszylinder 8 ausgefahren
und der Pressschieber 7 mit der an ihm anliegenden unbeleimten
Doppellamelle gegen die am Anschlag 12 anliegende beleimte
Doppellamelle gepresst. Auf diese Weise können die in einem ersten Arbeitsschritt
hergestellten Doppellamellen erneut in den Spannstationen 3 miteinander
verleimt werden, so dass an der Entladestation 18 ein Lamellenpaket aus
vier miteinander verklebten Lamellen den Spannstationen 3 entnommen
werden können.
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In
gleicher Weise können
auch verleimte Doppellamellen zusammen mit einer einzigen Lamelle
in den Spannstationen 3 miteinander verleimt werden. Dabei
kann die Doppellamelle so in der Spannstation 3 liegen,
dass ihre Lamellen hochkant oder horizontal liegen. Die einzelne
Lamelle kann hierbei hochkant oder horizontal an die Doppellamelle
angefügt
werden.
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Der
Benutzer 11 taktet den Drehtisch 1 vorteilhaft
selbst mittels eines Schalters weiter, wenn er die jeweilige Lamelle
an der Lade/Entladestation 18 in die geöffnete Spannstation in der
beschriebenen Weise eingelegt hat.
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Der
Drehtisch 1 wird vorteilhaft mittels eines Servomotors
und eines Indexsystems um die Achse 2 gedreht. Im Ausführungsbeispiel
sind auf dem Drehtisch 1 acht Spannstationen 3 angeordnet,
die vorteilhaft gleichen Winkelabstand voneinander haben. In der Übergabestation
liegen die Anlageflächen 23 der
Anschläge 12 in
einer Ebene mit der Anlagefläche
des Längsanschlages 15.
Dadurch wird erreicht, dass die an einer Längsseite beleimte Holzlamelle 9 problemlos
vom Längsanschlag 15 in
die Spannstation 3 geschoben werden kann. Der Drehtisch 1 kann
beispielsweise einen Durchmesser bis zu etwa 3,5 m haben. Die Presszylinder 8 werden vorteilhaft
hydraulisch betrieben. Mit den Presszylindern 8 kann der
zum Verpressen der aneinanderliegenden Lamellen 9 notwendige
Druck aufgebracht werden. Die Spannstationen 3 sind so
lang, dass die zu verleimenden Lamellen 9 eine Länge bis
zu etwa 1.600 mm haben können.
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Die
Lamellen 9 können
auch horizontal liegend miteinander verleimt werden, so dass sie
mit ihren Schmalseiten aneinander liegen.