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Die
Erfindung betrifft ein kombiniertes Mähdreschersieb mit Lamellen
für den
Mähdrusch
von Mais zum Trennen des Mais in seine einzelnen Pflanzenbestandteile
mittels Luftstrom.
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Beim
Mähen und
Dreschen von Mais werden üblicherweise
Mähdrescher
eingesetzt, die mittels eines rotierenden Schneidwerkes die Maispflanze knapp
oberhalb des Bodens trennt und diese in den Mähdrescher fördert. Im Mähdrescher wird die Maispflanze
zum Trennen der einzelnen Pflanzenbestandteile mittels eines Luftstromes über ein
Sieb geleitet, um beispielsweise die Maiskörner von dem Rest der Maispflanze
zu trennen.
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Dabei
besteht insbesondere bei der Futtermittelgewinnung aus Maispflanzen
die Anforderung, die Maispflanze in ihre Maiskörner, also das Korn sauber
von den anderen Pflanzenbestandteilen, wie Spindel, Stiel und Blätter, und
in Maiskörner
mit Spindelanteil aufzutrennen. Die letztere Fraktion wird beispielsweise
für die
Fütterung
von Mastrindern oder für
die Flüssigfütterung
in der Schweineproduktion eingesetzt. Das sogenannte „Corn Crop
Mix" (CCM, Maiskorn
mit Spindelanteil) wird dazu gemahlen und anschließend in
Silagebunkern siliert.
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Aus
der
DE 68 119 28 U1 ist
ein Siebgestell für
Lamellensiebe mit einer Verstellvorrichtung bekannt, die ein Anstellen
der Lamellen, das heißt
ein öffnen
und Schließen
der Lamellen, ermöglicht.
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Von
der Firma Claas und der Firma John Deere sind Lamellensiebe bekannt,
die entweder starre Lamellen zeigen zwischen denen ein Lochblech
ausgebildet ist, oder die wie aus der
DE 68 119 28 U1 bekannt, in einem Siebrahmen
anstellbare Lamellen vorsehen.
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Nachteilig
bei den bekannten Lamellensieben ist, dass diese entweder nur zum
Abtrennen von Maiskörnern
oder zum Abtrennen von Maiskörnern mit
Spindelanteil geeignet sind. Darüber
hinaus ist bei den bekannten Lamellensieben nachteilig, dass durch
die in flacher Bauweise ausgestalteten Lamellen, bei Anstellung
der Lamellen, um diese zu öffnen, der
Luftstrom so an den Lamellen verwirbelt wird, dass ein Ableiten
der Pflanzenteile durch das Sieb erschwert ist.
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Es
stellt sich demnach die Aufgabe, ein Lamellensieb zum Mähdrusch
von Mais zur Verfügung zu
stellen, das zum einen für
das Abtrennen von unterschiedlichen Pflanzenteilen in unterschiedliche Fraktionen
einsetzbar ist und das zum anderen so ausgestaltet ist, dass der über das
Sieb geleitete Luftstrom so abgelenkt wird, dass die Effizienz des Siebes
erhöht
werden kann.
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Die
obige Aufgabe wird durch ein kombiniertes Mähdreschersieb mit den Merkmalen
gemäß Anspruch
1 gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Lamellen in unterschiedlichen
Größen und
abgewinkelt ausgestaltet sind, wobei die Lamellen in ihrer Größe so angelegt
sind, dass sowohl Körnermais
als auch Maiskörner
mit einem Spindelanteil abtrennbar sind.
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Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt
worden, dass sich in einem Siebrahmen unterschiedlich groß ausgestaltete
Lamellen anordnen lassen, wodurch die Maispflanze in einem Arbeitsschritt,
nämlich
durch Überleiten über ein
Sieb, sowohl in eine Fraktion, bestehend aus Maiskörnern, und
in eine weitere Fraktion, bestehend aus Maiskörnern mit Spindelanteil getrennt
werden kann. Darüber
hinaus ist erfindungsgemäß erkannt
worden, dass bei Verwendung von abgewinkelten Lamellen der über dem Sieb
angelegte Luftstrom in der Art begünstigt werden kann, dass der
Luftstrom nach unten durch das Sieb geleitet wird, wodurch auch
die Pflanzenteile mit dem Luftstrom durch das Sieb geführt werden.
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Als
besonders bevorzugt haben sich in ausgiebigen Versuchen Lamellen
erwiesen, die zur Abtrennung von Maiskörnern einen vorderen Teil mit eine
Tiefe von 20 mm bis 60 mm aufweisen, der in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Tiefe von 25 mm bis 35 mm aufweist und in einer ganz bevorzugten
Ausführungsform
eine Tiefe von 29 mm aufweist.
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Für die Lamellen
zur Abtrennung von Maiskörnern
mit Spindelanteil eignen sich besonders Lamellen mit einer Tiefe
des vorderen Teils mit 30 mm bis 60 mm. Diese weisen in einer bevorzugten
Ausführungsform
eine Tiefe zwischen 50 mm bis 60 mm auf. In einer ganz besonders
bevorzugten Ausführungsform
haben diese Lamellen eine Tiefe des vorderen Teils von 56 mm.
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Das
hintere untere Teil der Lamellen weist bevorzugt eine Tiefe von
15 mm bis 30 mm, in besonders bevorzugter Weise, wobei in Versuchen
die bestmöglichen
Strömungsverhältnisse
erzielt und ein besonders gutes Ableiten der abgetrennten Pflanzenteile
erfolgte, hat der, hintere/untere Teil der Lamellen eine Tiefe von
20 mm bis 25 mm, und zwar sowohl für die Lamellen zur Abtrennung
von Maiskörnern
als auch für
die Lamellen zur Abtrennung von Maiskörnern mit Spindelanteil (CCM).
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Als
besonders geeignet hat sich eine Aufteilung der quer in Luftströmung und
in Reihe übereinander
angeordneten Lamellen in einer Aufteilung im Rahmen des Siebes von
1/3 Lamellen zur Trennung von Maiskörnern zu 2/3 Lamellen zur Trennung
von Maiskörnern
mit-Spindelanteil ergeben. Je nachdem in welchen Größenordnungen
zueinander die abgetrennten Fraktionen anfallen sollen, sind natürlich auch
andere Verteilungsmuster der Anordnung der unterschiedlich großen Lammellen
denkbar.
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In
bevorzugter Weise sind zur Fraktionierung der Pflanzenteile, die
Lamellen quer in Luftstromrichtung angeordnet, so dass die Pflanzenteile
mit dem Luftstrom auf die Kante des vorderen Teils der in geöffneter
Position verschwenkten Lamellen treffen und über den abgewinkelten unteren/hinteren
Teil der Lamellen nach unten durch das Sieb geleitet werden.
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Zwischen
dem vorderen Teil der Lamellen und dessen unteren/hinteren Teil
ist bevorzugt in Querrichtung zur Luftströmung ein Winkel zwischen 35° und 60° ausgebildet.
Versuche haben gezeigt, dass bei einer Abwinkelung von 45° das Umleiten des
Luftstromes und die Trennung des Pflanzenmaterials am effizientesten
sind, deshalb ist ein Abwinkeln des unteren/hinteren Teils zu dem
vorderen Teil der Lamelle in einem Winkel von 45° besonders bevorzugt. Bei der
Abwinkelung ist zu beachten, dass zwischen dem vorderen Teil und
dem unteren/hinteren Teil der Lamelle kein spitzer Winkel entsteht,
sondern die Lamelle eine Bogenform aufweist, um die Ableitung des
Luftstromes zu begünstigen.
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Um
ungünstige
Verwirbelungen beim Ableiten des Luftstromes durch die Lamellen
zu unterbinden, weisen die Lamellen eine glatte Oberfläche auf. Es
ist aber auch denkbar, dass die Lamellen wie bei einem Golfball
eine Oberfläche
mit Vertiefungen aufweisen, die den Luftstrom durch gezielte Verwirbelungen
in der gewünschten
Weise begünstigen.
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Um
auch das kombinierte Sieb eventuell nur für die Abtrennung von Maiskörnern zu
verwenden, sind in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel Bohrungen in
den Lamellen zur Abtrennung von Maiskörnern mit Spindelanteil vorgesehen.
Dadurch kann das gesamte Sieb zur Abtrennung nur von Maiskörnern verwendet
werden, nämlich
in der Art, dass die vorderen Lamellen, dass heißt die Lamellen zur Abtrennung
von Maiskolben in ihrer verschwenkten geöffneten Position bleiben und
die hinteren Lamellen zur Abtrennung von Maiskörnern mit Spindelanteil geschlossen
werden, so dass die Maiskörner
nicht nur durch die vorderen Lamellen, sondern auch aufgrund der
Bohrungen in den hinteren Lamellen von der Maispflanze abgetrennt
werden. Dazu sollten die Bohrungen einen Durchmesser aufweisen,
der minimal größer als
der Umfang eines Maiskornes ist. Je nach Maissorte sollte der Durchmesser
der Bohrungen daher zwischen 10 mm bis 25 mm betragen. Insbesondere
eignen sich Bohrungen mit einem Durchmesser zwischen 18 mm bis 20
mm, die der Größe eines
Maiskorns von üblichen
Maissorten entsprechen. Zudem können
die Bohrungen in den Lamellen so angelegt sein, dass sich ein die
Strömungsverhältnisse
begünstigendes
Muster ergibt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 zeigt
in einer Draufsicht ein aufrecht stehendes kombiniertes Mähdreschersieb
mit verschwenkt geschlossenen Lamellen;
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2 zeigt
das Mähdreschersieb
gemäß 1,
aber in liegendem Zustand in einer Ausschnittszeichnung mit geöffneten
Lamellen;
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3a zeigt
in einer Querschnittsansicht eine Lamelle zur Abtrennung von Maiskörnen;
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3b zeigt
in einer Querschnittsansicht eine Lamelle zur Abtrennung von Maiskörnen mit Spindelanteil
und
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3c zeigt
in einer Draufsicht eine Lamelle zur Abtrennung von Maiskörnern mit
Spindelanteil mit Bohrungen.
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In 1 ist
ein kombiniertes Mähdreschersieb 1 mit
Rahmen 3 zum Mähdrusch
von Mais in Draufsicht zu sehen. Die Lamellen 2, 2' sind über die ganze
Fläche
des Mähdreschersiebrahmens 3 angeordnet
und befinden sich in einem verschwenkten geschlossen Zustand. Im
unteren Bereich sind auf ca. einem Drittel der Fläche des
Siebrahmens 3 kleine Lamellen 2 zur Abtrennung
von Maiskörnern
angeordnet, die in der Draufsicht eine Höhe, oder im geöffneten
Zustand als Tiefe bezeichnet, von ca. 30 mm haben.
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Die
darüber
angeordneten Lamellen 2' weisen
eine Höhe
von ca. 56 mm auf und dienen im geöffneten Zustand zum Abtrennen
von Maiskörnern mit
einem bestimmten Spindelanteil, nämlich zur Gewinnung von Corn
Crop Mix (CCM).
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Am
oberen Rand des Siebrahmens 3 befinden sich zwei Stellhebel 5, 5', mit denen
die unterschiedlichen Lamellen 2, 2' getrennt voneinander verschwenkbar
sind.
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Im
eingebauten Zustand des Siebes 1 befinden sich die in 1 unten
angeordneten Lamellen 2 vor den oben angeordneten Lamellen 2', so dass ein über das
Sieb 1 geleiteter Luftstrom zuerst auf die Lamellen zur
Abtrennung von Maiskörnern 2 trifft. Das
Mähdreschersieb 1 liegt
dabei in Fahrtrichtung so. im Drescher, dass die Stellhebel 5, 5' hinten liegen,
also die Lamellen zum Trennen von Maiskörnern 2 in Fahrtrichtung
des Mähdreschers
vor den Lamellen 2' zum
Trennen von Maiskörnern
mit Spindelanteil liegen.
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In 2 ist
in einer perspektivischen Ausschnittszeichnung das in 1 beschriebene
Mähdreschersieb 1 mit
verschwenkten geöffneten
Lamellen 2, 2' dargestellt,
wobei das Mähdreschersieb 1 allerdings
liegt. Die Lamellen 2, 2' sind an einem Mittelteil 6, 6' des Siebrahmens 3 verschwenkt
in geöffnetem
Zustand angeordnet. Die Lamellen 2' zum Abtrennen von Maiskörnern mit
Spindelanteil ragen aufgrund ihrer Bautiefe über die Lamellen 2 zum
Abtrennen von Maiskörnern
hinaus. Im eingebauten Zustand trifft der die Pflanzenteile tragende
Luftstrom auf das vordere Teil 7, 7' der Lamellen 2, 2' und wird durch
die Abwinkelung der Lamellen über
den unteren/hinteren Teil 7.1, 7.1' der Lamellen 2, 2' durch das Sieb 1 geleitet.
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3a und 3b zeigen
eine Lamelle 2, 2' in
einer seitlichen Ansicht, die in einem Winkel von ca. 45° abgewinkelt
ist und so ein vorderes 7, 7' und ein unteres/hinteres Teil 7.1, 7.1' bildet. Wie in 3a zu
erkennen, ist bei den Lamellen 2 zur Abtrennung von Maiskörnern das
vordere Teil 7 fast so groß wie das hintere, nach unten
abgewinkelte Teil 7.1. Bei der in
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3b dargestellten
Lamelle 2' handelt
es sich um eine Lamelle 2' zum
Abtrennen von Maiskörnern
mit einem Spindelanteil. Dazu ist das vordere Teil 7' der Lamelle
länger
ausgebildet als das hintere, nach unten abgewinkelte Teil 7.1' der Lamelle 2'.
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In 3c ist
eine erfindungsgemäße Lamelle 2' in Draufsicht
zur Abtrennung von Mais dargestellt, die in ihrem vorderen Teil 7', welches beim
Verschwenken der Lamelle 2' das
Sieb 1 verschließt,
mit Bohrungen 8 versehen, die zum Abtrennen von Maiskörnern dienen.