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Die
Erfindung betrifft eine Spritzgiessmaschine mit zweiteiligem Aufbau
mit einer Formschlussseite und mit einer Spritzaggregatseite.
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Bei
Spritzgiessmaschinen haben sich zwei Konzepte weitgehend etabliert.
Die Konzepte orientieren sich aus praktischen bzw. logistischen
Gründen
am Gesamtgewicht der Maschinen. Spritzgiessmaschinen bis zu etwa
400 Tonnen Schliesskraft haben ein Gewicht von weniger als 25 Tonnen.
Sie werden einteilig hergestellt und können in grossen Containern
vom Hersteller zu dem Betreiber der Maschinen über beliebige Distanzen einstückig bzw.
ungeteilt verfrachtet werden. Für
das ganze Handling stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, wie
Krane und Luftkissen, mit denen beispielsweise der Verlad problemlos
erfolgt. In der Regel sind die Aussenabmessungen bei Maschinen unter
400 Tonnen Schliesskraft so, dass sie leicht auf Kraftfahrzeugen und
Eisenbahnwagen transportierbar sind. Im Unterschied dazu werden
grosse Spritzgiessmaschinen von wesentlich über 400 Tonnen Schliesskraft
in der Regel zweiteilig transportiert und beim Kunden zusammengebaut.
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Bei
grossen Maschinen gibt es vielerlei Konzepte. Der Unterbau wird
zum Teil einstückig,
zum Teil zweigeteilt hergestellt und getrennt als Formschlussaufbau
und als Spritzaggregataufbau transportiert. Bei den meisten Herstellern,
welche den ganzen Bereich von kleineren, mittleren und grossen Maschinen
anbieten, werden entsprechend angepasste Konzepte erstellt. Der
Begriff Logistik schliesst teilweise das „Hardware"-Handling bzw. die Bearbeitung mit ein.
Die Logistik umfasst aber ganz wesentlich die administrative Handhabung
und betrifft die konzeptionelle Phase bei der Entwicklung einer
Maschine: wann, wie und wo die Einzelteile hergestellt, gegebenenfalls
auf Lager hergestellt, abgerufen und zusammengebaut werden. Aus
dem gewählten
Konzept ergibt sich, wie zuvor erklärt, die Art und Weise des Transportes
der Maschine, ob dieser in Teilstücken oder als Einstückmaschine
erfolgt. Ist ein Konzept für
den Aufbau einer Spritzgiessmaschine festgelegt, ist in einem grossen
Bereich sowohl das Handling wie auch die Logistik vorgegeben. Unter
dem Begriff Handling wird der entsprechende englische Ausdruck,
also alle Manipulationen, von der Herstellung der Maschinenteile
bis zur Lieferung und das Aufstellen der Spritzgiessmaschine beim Kunden,
verstanden. Bei der Herstellerfirma laufen meistens mehrere Aufbaukonzepte
parallel. Entsprechend komplex wird das Handling und die Logistik, weil
ganz einfach mehrere Konzepte nebeneinander im selben Betrieb bearbeitet
werden müssen.
Es ist ein wichtiger Aspekt, ob eine Maschine als Einzelstück konzipiert
und beim Hersteller entsprechend montiert wird oder ob die Maschine
beim Kunden zusammengebaut wird. In der Praxis trifft man beide
Lösungen
an, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Werden die Maschinen
beim Kunden zusammengebaut, liefert der Hersteller Längsverbindungen
als Montagehilfen mit, mit denen die Formschlussseite und die Spritzaggregatseite
in Bezug auf die Längsausrichtung
genau positioniert werden. Solche Längsverbindungen würden bei
einstückigem
Transport Manipulationen, wie beispielsweise Abheben mit einem Kran,
Verschieben oder Abstellen auf unebenem Boden, nicht standhalten.
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Ein
weiterer nicht unwesentlicher Aspekt ist das Schutzverdeck für die ganze
Maschine. Auch hier zeigt die Praxis eine grosse Vielfalt an Möglichkeiten.
Jeder Maschinenhersteller verwendet mehrere, an das jeweilige Maschinenkonzept
angepasste Ausgestaltungen.
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Aus
den obigen Ausführungen
ergibt sich, dass jeder Hersteller enorme Aufwendungen hat, von einem
ersten Kundengespräch,
der Konzeptionsstufe, Arbeitsvorbereitung, Vorfabrikation, bis zur
Endmontage und Lieferung an den Kunden. Bei kritischer Betrachtung
sind manche Aufwendungen unwirtschaftlich. Aus unternehmerischen
Gründen
ist das Beschränken
auf nur einen Typ bzw. eine Normreihe eines einzigen Spritzgiessmaschinentyps
riskant, da die Marktnachfrage, beispielsweise in Bezug auf Maschinen
für die
Preformherstellung, für
die Optical-Disc-Herstellung
oder die Herstellung von anderen Spritzgiessmaschinen, beispielsweise
für die Herstellung
von Konsumgüterteilen
oder Verpackungssteilen, starken Schwankungen unterworfen ist.
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Der
Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, nach Lösungen zu suchen, welche sowohl
die Herstellung wie auch die Logistik, vor allem in dem Bereich
des Maschinenherstellers, auf eine höhere Wirtschaftlichkeitsstufe
bringen, ohne dass daraus für
den Kunden Nachteile entstehen.
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Die
erfindungsgemässe
Spritzgiessmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einen modularen
Aufbau aufweist, wobei das Maschinenbett zweiteilig ausgebildet
ist und genormte Montage- und Kopplungsschnittstellen aufweist,
welche die Formschlussseite und die Spritzaggregatseite zu einer einteiligen
Spritzgiessmaschine verbinden.
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Gemäss einer
ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung wird die Formschlussseite
zusammen mit einem Formschlussbett als Modul aus einer Formschlussbaureihe
und als Spritzaggregat mit einem Tragelement aus einer Spritzaggregatbaureihe ausgewählt und über genormte
bzw. einheitliche Maschinenbett-Kopplungsschnittstellen verbunden.
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Die
neue Erfindung zeigt überraschenderweise
eine Vielzahl von Vorteilen, ohne störende Wirkung der Nachteile
der Lösungen
des Standes der Technik. Von den Erfindern ist erkannt worden, dass die
Spritzgiessmaschinen des Standes der Technik, soweit diese bekannt
sind, immer auf ein bestimmtes Ziel hin optimiert wurden. So hat
die Anmelderin selber nur für
einen bestimmten Maschinentyp eine baugruppenmässige Vorfabrikation, sei es
im eigenen Werk oder durch dritte Herstellerfirmen, entwickelt. Für die Festlegung
der Baugruppen musste zuvor die Art und Grösse jeder Baugruppe bestimmt
werden.
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Der
entscheidende Vorteil der neuen Erfindung liegt vor allem in den
folgenden Punkten:
- a) Für jedes Modul können eine
oder mehrere Baugruppenreihen festgelegt werden.
- b) Die einzelnen Module sind über einheitliche Montage- bzw.
Kopplungsschnittstellen verbindbar, derart, dass
- c) kleine und mittelgrosse Maschinen im Herstellwerk zu Einstückmaschinen
zusammengebaut und als solche transportiert werden können.
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Durch
eine Vereinheitlichung bzw. Normung der Schnittstellen können vorfabrizierte
Module für jedes
der entsprechend ausgebildeten Module aus Modulbaureihen ausgewählt und
zu einer kundenspezifischen Maschine zusammengebaut werden. Damit
aber wird für
den Maschinenhersteller die ganze Logistik, vom ersten Kundengespräch bis zur
Fabrikation der Maschine, der Auslieferung und der Montage beim
Kunden, auf eine bisher nicht möglich gewesene
Einfachheit reduziert. Ist einmal der Herstell- bzw. Verkaufspreis
der einzelnen Module bekannt, können
dem Kunden nicht nur mehrere Lösungen
mit minimalstem Aufwand angeboten, sondern auch die Fabrikation
beschleunigt werden. Da die grösstmögliche Anzahl
an gleichen Einzelmodulen hergestellt werden kann, reduziert sich
auch der Herstellpreis. Ein weiterer ganz entscheidender Vorteil der
neuen Lösung
erlaubt, dass jedes Modul bei einem anderen Hersteller gebaut und
damit die entsprechenden Vorzüge
jedes Herstellers genutzt werden können.
- • Es kann
eine minimale Teilezahl, sei es direkt oder über eine entsprechende Lagerbewirtschaftung,
hergestellt werden.
- • Es
entstehen minimale Logistikaufwendungen.
- • Die
Durchlaufzeit in der Fabrikation kann durch Parallelmontagen verkürzt werden.
- • Die
Stückzahl
kann bei der Fabrikation gesteigert werden dank der Vielfachverwendung
identischer Lösungen.
- • Die
neue Erfindung erlaubt nicht nur, die gestellte Aufgabe optimal
zu lösen,
sondern gestattet auch beliebige Kombinationen im Hinblick auf:
– elektrisch
angetriebene Maschinen,
– hydraulisch
angetriebene Maschinen und
– Hybridmaschinen, also die
Kombination von elektrischen und hydraulischen Antrieben.
- • Ein
Kundenauftrag kann aus den entsprechenden Modulbaureihen schnell
festgelegt und umgesetzt werden durch Auswahl:
– der Formschliesskraftgrösse,
– der Spritzaggregatgrösse,
– sowie
der Antriebsleistung.
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Die
neue Erfindung gestattet eine ganze Anzahl besonders vorteilhafter
Ausgestaltungen, wozu auf die Ansprüche 2 bis 12 Bezug genommen
wird. Gemäss
einem vorteilhaften Lösungsweg
werden zumindest kleinere und mittlere Maschinen nach der Endmontage
einteilig gehandhabt, transportiert und beim Kunden entsprechend
einteilig aufgestellt. Die weitere Handhabung der Maschine beim
Kunden bzw. Spritzgiesser erfolgt als untrennbare Maschine. Bevorzugt
wird die Formschlussseite zusammen mit einem Formschlussbett als
erstes Modul aus einer Formschlussbaureihe und das Spritzaggregat
mit Tragelement bzw. Tragrohr als zweites Modul aus einer Spritzaggregatbaureihe
ausgewählt
mit dem Ziel eines Zusammenbaus mittels einheitlicher Montage- bzw.
Kopplungsschnittstellen. Der Gedanke der Modulbauweise geht damit
weit über
die in der Praxis zum Teil angewendete Baugruppenbauweise hinaus. Die
Baugruppen des Standes der Technik stellen letztlich nur eine Unterteilung
eines einzelnen Maschinentyps in kleinere Einheiten dar. Die Modulbauweise
betrachtet ganze Baureihen von verschiedenartigen und unterschiedlich
grossen Maschinen, welche gleichsam wie Lego-Bausteine mit einheitlichen Montage-
bzw. Kopplungsschnittstellen zusammensetzbar sind. Ganz besonders
bevorzugt wird der Aggregat-Unterbau als Antriebsmodul bzw. als
drittes Modul ausgebildet und aus einer Antriebsmodulbaureihe ausgewählt. Das
neue Konzept sieht damit drei Modulbaureihen vor, welche in beliebiger
Auswahl zu einer ganzen Maschine bereits „auf dem Papier" und später in der
Fabrikation zusammenfügbar
sind. Dabei weist jede Modulbaureihe unterschiedlich grosse und
verschiedenartige Module auf, sei es beispielsweise für die Optical-Disc-Herstellung,
die Preformherstellung oder für
Spritzgiessmaschinen allgemein zur Herstellung von Konsumgüterteilen
oder Verpackungsteilen.
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Gemäss einem
weiteren Ausgestaltungsgedanken wird das Spritzaggregat mit einem
Tragelement bzw. Tragrohr als zweites Modul ausgebildet, welches über eine
genormte Montage- bzw. Kopplungsschnittstelle mit dem Antriebsmodul
verbunden wird. Das Tragrohr wird fest mit dem Antriebsmodul verbunden,
sodass das Spritzaggregat über
entsprechende Antriebe relativ zu dem Tragrohr bewegbar ist. Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung liegt darin, dass mit der
Auswahl des Formschlussmoduls die Spritzachshöhe bestimmt wird, wobei das Spritzachsmodul
mit Tragrohr mittels in der Höhe
anpassbarer Montage- bzw. Kopplungsschnittstellen mit dem Antriebsmodul
verbunden wird. Damit können
für Maschinen
in bisher nicht möglichen
Arten und Grössen
identische Baugruppen verwendet und zusammengefügt werden.
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Besonders
bevorzugt wird das Formschlussmodul mit der Spritzaggregatseite
bzw. dem Antriebsmodul über
genormte Montage- bzw. Maschinenbett-Kopplungsstellen biegestabil
verbunden, derart, dass eine ganze Maschine im montierten Zustand
mit Hebezeug abgehoben und transportiert werden kann. Dies betrifft
vor allem kleinere und mittlere Maschinengrössen bis in den Bereich von
etwa 400 Tonnen Schliesskraft.
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Vorteilhafterweise
wird das Spritzaggregat über
symmetrisch zur Einspritzachse angeordnete genormte Spritzaggregat-Schnittstellen
direkt mit der düsenseitigen
Formaufspannplatte mit dem Formschlussmodul verbunden, zur Übertragung
der Anpresskraft über
die Zugstangen.
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Vorrichtungsgemäss weist
die Spritzgiessmaschine bevorzugt
- • ein Formschlussmodul,
- • ein
Spritzaggregatmodul bzw. Aggregatmodul sowie
- • ein
Antriebsmodul auf.
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Diese
drei Module können
nun aufgrund eines gegebenen Standardprogramms oder eines Anforderungskataloges
eines Kunden ausgewählt,
zusammengestellt und, wie zuvor ausgeführt, hergestellt werden. Sehr
wichtig ist dabei, dass alle Montage- und Kopplungsschnittstellen
als genormte Schnittstellen ausgebildet werden.
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Im
bzw. am Antriebsmodul werden insbesondere Ölspeicher, Pumpenantrieb, ferner
Kühler
und Filter und am Antriebsmodul ein Schaltschrank angeordnet. Im
Unterschied zu dem Formschliessbett sind in dem Antriebsmodul mehrere
Komponenten für
verschiedene Funktionen untergebracht. Insbesondere sind dies Komponenten
im Zusammenhang mit dem Hauptantrieb im Falle einer hydraulischen
Maschine. Das Spritzaggregat wird für den Produktionsbetrieb von
Kunststoffteilen über
Zugstangen, welche als genormte Einspritzschnecken-Schnittstellen
ausgebildet sind, direkt mit der düsenseitigen Formaufspannplatte
mit dem Formschlussmodul verbunden. Die Zugstangen haben dabei eine
reine Zugfunktion und sollen nicht mit anderen Kräften, welche
sich aus dem Handling der ganzen Maschine ergeben, belastet werden.
Das Formschlussmodul wird im oberen Bereich mit dem Spritzaggregatmodul über die
Zugstangen-Schnittstelle verbunden. Damit sollen primär die Kräfte aus
dem Formschluss sowie dem Schmelzedruck in den Formwerkzeugen abgefangen
werden. Diese wirken zur Hauptsache in Maschinenlängsrichtung.
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Ganz
besonders bevorzugt wird das Formschlussbett und der Spritzaggregatunterbau
bzw. das Antriebsmodul über
untere und obere Kopplungsschnittstellen zu einem biegestabilen
Unterbau verbunden, derart, dass die Formschlussseite und die Spritzaggregatseite
im montierten Zustand ein geschlossenes Kräfteparallelogramm bilden. Ueber
das Kräfteparallelogramm,
insbesondere die genormten Kopplungsschnittstellen, werden die Kräfte aufgenommen,
welche beim Handling und während
dem Transport, beispielsweise durch das Heben mit einem Kran oder
bei ungleichmässiger
Auflage auf den Transportgebinden, entstehen. Wichtig ist dabei, dass
das Maschinenbett für
die Spritzgiessmaschine, bestehend aus dem Formschlussbett und dem Spritzaggregatunterbau,
zweiteilig ausgebildet ist, jedoch im Falle eines Transportes der
ganzen Maschine als Einheit mit den mechanischen Aufbauten verbunden
bleiben kann.
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Das
Formschlussmodul kann, abgesehen von den elektrischen und hydraulischen
Leitungen, unabhängig
der Spritzaggregatseite vormontiert werden.
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Das
Spritzaggregat wird vorzugsweise mit einem Tragrohr als Spritzaggregatmodul
ausgebildet, wobei das Spritzaggregat bzw. das Tragrohr über eine
Montage- bzw. Kopplungsschnittstelle mit dem Spritzaggregatunterbau
verbindbar ist.
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Gemäss einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die einzelnen Module
unabhängige, genormte
Schutzverdecke auf:
- • ein Formschlussverdeck,
- • ein
Formschlussbettverdeck,
- • ein
Spritzaggregatverdeck,
- • ein
Spritzaggregatunterbauverdeck.
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Dadurch
wird auch das Schutzverdeck für die
ganze Maschine gemäss
dem Baukastenkonzept ausgebildet, und es kann aus Normteilen ausgewählt werden.
Die einzelnen Schutzverdecke können ebenfalls über genormte
Kopplungsschnittstellen schnell an die jeweiligen Module montiert
oder auf dem Boden abgestützt
bzw. angeschraubt werden.
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Da
die neue Erfindung nicht nur die Einzelherstellung von Modulen betrifft,
sondern auch den Logistikbereich, das Handling und den Transport
umfasst, ist es möglich,
auf dem selben Grundkonzept aufbauend, Spritzgiessmaschinen grösser als
400 t Schliesskraft zwei- oder mehrstückig zu transportieren. Auch
für die
grossen Maschinen kann, wie weiter oben ausgeführt, die Mehrzahl der Vorteile
der Erfindung, vom ersten Kundengespräch, der Lagerbewirtschaftung,
der Modulherstellung und der Erstmontage im Werk des Herstellers,
genutzt werden. Des weiteren ist es möglich, dass der Zusammenbau
der Komponenten der Spritzaggregatmaschinen, wesentlich grösser als
400 t Schliesskraft, am Produktionsstandort beim Kunden erfolgt,
vorzugsweise mit reduzierter Anzahl Schraubstellen des Formschlussbettes
mit dem Antriebsmodul. Zwischen der Formschlussseite sowie der Spritzaggregatseite
können elektrische,
elektronische und hydraulische Kopplungsschnittstellen vorgesehen
werden.
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Gemäss einem
weiteren Ausgestaltungsgedanken wird die Spritzaggregathöhe im Rahmen
einer Formschluss-Normreihe festgelegt, wobei Höhendifferenzen in Bezug auf
das Spritzaggregatmodul sowie das Antriebsmodul durch Distanzstücke zwischen
dem Spritzaggregatmodul und dem Antriebsmodul ausgeglichen werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeispiele mit weiteren
Einzelheiten erläutert. Es
zeigen:
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die 1 eine
ganze Spritzgiessmaschine mit der Formschlussseite und der Spritzaggregatseite, über die
Axe Y-Y trenn- bzw.
zusammenmontierbar;
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die 2 eine
Schnittzeichnung mit den Montage- bzw. Kopplungsschnittstellen zwischen dem
Formschlussbett sowie dem Aggregatunterbau;
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die 3a bis 3e fünf unterschiedliche Spritzgiessmaschinen
mit Modulen aus drei Modulbaureihen;
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die 4 die
Formschlussseite, konzipiert als Formschlussmodul mit Formschlussbett;
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die 5 die
spritzdüsenseitige
Formaufspannplatte mit genormten Zugstangenschnittstellen bzw. entsprechenden
Kopplungsschnittstellen für das
Spritzaggregat;
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die 6 ein
vollständiges
Spritzaggregatmodul mit einem Tragelement bzw. Tragrohr;
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die 7 die
Kopplungsschnittstellen zwischen dem Tragrohr als Spritzaggregatmodul
und dem Aggregatunterbau mit Distanzstücken für den Ausgleich von Höhendifferenzen;
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die 8 ein
Beispiel eines Antriebsmoduls, beidseits mit Bauraum für Ölspeicher,
den Hauptmotor mit Hydraulikpumpe und Öltank;
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die 9 die
Schutzverdecke in dem Bereich des Aggregatunterbaus;
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die 10 eine
Spritzgiessmaschine, mit der Formschlussseite sowie dem Spritzaggregat ohne
Schutzverdeck dargestellt, und dem Aggregatunterbau mit montiertem
Schutzverdeck und im Hintergrund den Schaltschrank.
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In
der Folge wird auf die 1 und 2 Bezug
genommen. Die 1 zeigt die Haupttrennebene
Y-Y zwischen der Formschlussseite 7 sowie der Spritzaggregatseite 8,
ferner die Trennebene X zwischen dem Spritzaggregatmodul 16 sowie
dem Antriebsmodul 17. Mit der Bestimmung des Formschlussmoduls 1 ist
die exakte Höhenlage
Hx bestimmt, welche einerseits die Wirkrichtung der Formschliesskraft
und andererseits die entsprechende Höhenlage für die Spritzaxe 18 bestimmt.
Weil der Aggregatunterbau 12 und das Spritzaggregat 9 selber
genormte Höhendimensionen
haben, werden Höhendifferenzen
Sx durch Distanzstücke 19 ausgeglichen.
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Die 2 zeigt
die Hauptschnittstellen 15. 15' 15'' zwischen
der Formschlussseite 7 sowie der Spritzaggregatseite 8 bzw.
zwischen dem Formschlussbett 6 und dem Aggregatunterbau 12.
Die massiven Kopplungsschnittstellen 15, 15' und 15'' der beiden Maschinenbetthälften erlauben
den Transport der Maschine als eine Einheit.
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Die
Kopplungsschnittstelle 15 ist im oberen, mittleren Bereich
der Maschinenbetten angeordnet. Die beiden Kopplungsschnittstellen 15', 15'' befinden sich seitlich unten.
Zusammen ergeben sie eine 3-Eck-Verbindung und damit eine biegestabile
Verbindung für
die ganze Maschine.
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Die 3a bis 3e zeigen
fünf Beispiele von
Spritzgiessmaschinen, konzipiert nach der neuen Erfindung. Mit X-X
und Y sind die Begrenzungsebenen der Hauptmodule angedeutet. Auf
der linken Figurenseite ist ein Formschlussmodul 1 mit
den Hauptelementen einer festen Trägerplatte 2 und einer
beweglichen Formaufspannplatte 3 sowie einer düsenseitigen
Formaufspannplatte 4 gezeigt. Nicht dargestellt ist der
Formschliessmechanismus 5. Unterhalb der Platten 2, 3 und 4 befindet
sich ein Formschlussbett 6. Auf der rechten Bildhälfte der 3a befindet
sich das Spritzaggregat 9, welches zusammen mit einem Tragrohr 10 das
Spritzaggregatmodul 16 bildet. Unterhalb des Spritzaggregatmoduls 16 ist der
Spritzaggregatunterbau 12. Das Spritzaggregatmodul 16 ist über Montage-
bzw. Kopplungsschnittstellen 13 und 14 verbunden.
Mit den Bezugszeichen sind die Montage- und Kopplungsschnittstellen 15, 15' und 15'' zwischen Formschlussbett und Antriebsmodul
angedeutet. Alle Maschinenbetten sind grundsätzlich zweigeteilt. Transportmasse
und Gewicht entscheiden, ob die Verbindung einmalig beim Bau vollzogen
und die Maschine als Einheit transportiert wird oder ob die Maschine
zweigeteilt werden muss und erst bei der Aufstellung beim Kunden
wieder zusammengebaut wird. Die 3b, 3c, 3d und 3e sind
vier weitere Beispiele von unterschiedlichen Spritzgiessmaschinen.
Ein entscheidender Punkt liegt neben der modularen Bauweise in identischen
Kopplungsschnittstellen 13 und 14 bzw. 15, 15' und 15'.
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Aus
drei Baureihen können
die für
einen gewünschten
Maschinentyp bzw. für
eine bestimmte Maschinengrösse
passenden Module ausgewählt werden:
- – aus
einer Formschlussmodulbaureihe,
- – aus
einer Spritzaggregatmodulbaureihe und
- – aus
einer Antriebsmodulbaureihe.
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Die 4 zeigt
die ganze Formschlussseite als Formschlussmodul 1 mit Einschluss
eines Formschlussbettes 6.
- • Das Formschlussmodul 1 wird
je nach Säulendistanzen
und Formplattendimensionen optimiert aufgebaut (Spritzachsenhöhe, Ausfallöffnung, Maschinenbetthöhe, Breite).
- • Schnittstellen 15 zum
Aggregatunterbau 12 sind über alle Grössen definiert.
- • Die
genormten Kopplungsschnittstellen erlauben die Verwendung von denjenigen
Verschraubungspositionen, die in der gewählten Kombination möglich sind.
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Mit
der Festlegung der Formschliesskraft bzw. der resultierenden Kraft
des Formschlusses auf die Formaufspannplatten, wird die Einspritzachsenhöhe Hx definiert.
Sich ergebende Höhenunterschiede
zwischen dem Spritzaggregatmodul 16 sowie dem Antriebsmodul 17 werden
durch Distanzelemente 19 ausgeglichen (1).
Das Formschlussbett 6 ist als Blechkonstruktion mit zwei
tragendem Obergurten 28 und Abstützungen 29, 29' ausgebildet.
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Die 5 zeigt
die düsenseitige
Formaufspannplatte 4 mit den Ankopplungs- bzw. Schnittstellen 30 zum
Spritzaggregat 9. Die düsenseitige
Formaufspannplatte 4 ist mit zwei Schnittstellen 30 zu
den Zugstangen 27 für
die Aggregatanpressung ausgestattet.
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Die 6 zeigt
das Spritzaggregatmodul.
- • Das Spritzaggregat 9 bildet
mit einem Tragrohr 10 das Spritzaggregatmodul 16.
- • Das
Tragrohr 10 wird über
zwei Kopplungsschnittstellen 13, 14 auf dem Antriebsmodul 17 abgestützt (1).
- • Das
Spritzaggregat 9 wird über
zentrisch angeordnete Zugstangen 27 über die Schnittstellen 30 an
die Formaufspannplatte 4 angepresst.
- • Die
Düseneinstellung
wird auf an sich bekannte Weise durch Positionieren bzw. Verschieben
des Aggregates 9 auf dem Tragrohr 10 vollzogen.
- • Für alle Maschinen
werden Plastifizierungen mit genormter Schnittstelle zum Aggregat
verwendet.
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Das
Spritzaggregat 9 ist über
Linearführungen 20 und
Führungsschienen 20' verschiebbar
auf dem Tragrohr 10 angeordnet und kann zur düsenseitigen
Aufspannplatte 4 zu- und weggefahren werden, wobei die
Düsenspitze 21 in
Kontakt mit der Formeinspritzöffnung
und in Distanz dazu bewegt werden kann. Das Spritzaggregat 9 besteht
aus den Hauptelementen Spritzzylinder 22, Speisetrichter 23 für das Granulat,
Getrieben 24 sowie Antrieben 25 mit Übertrieben 26.
Unterhalb des Tragrohrs 10 sind verschiedene Leitungen
für die
Energiezu- und -abfuhr erkennbar. Die Leitungen sind nur schematisch
dargestellt und können
in jeder Art ausgebildet sein, also Ölschläuche, elektrische Verbindungen,
Steuerleitungen, etc. Die neue Erfindung lässt es frei, im Hinblick auf
eine rationelle Herstellung beliebige Unterbaugruppen vorzusehen.
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Die 7 zeigt
eine Kopplungsschnittstelle 13, 14 zwischen dem
Tragrohr 10 des Spritzaggregatmoduls 16 sowie
dem Antriebsmodul 17. Distanzstücke 19 und Verschraubungen 19' gleichen Höhendifferenzen
Sx aus.
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Die 8 zeigt
ein Antriebsmodul 17, in welchem einerseits ein Tank mit
Kühler
und Filter sowie die Motoren-Pumpengruppe untergebracht werden kann.
Auf der gegenüberliegenden
Seite können
liegende Blasenspeicher 31 und ein Aggregat angeordnet
werden für
die Rückkühlung von
Motoren und Getrieben im geschlossenen Kreislauf. Die Aufhängung 32 für einen
Schaltschrank 41 ist seitlich angebracht.
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Die 9 zeigt
Schutzverdecke 38 des Antriebsmoduls 17. Das Antriebsmodul 17 weist
einen Lärmschutz
auf. Sichtbar sind ein Blasenspeicher 31 sowie die Kopplungsschnittstellen 13, 14.
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Die 10 zeigt
die beiden Maschinenhälften
entsprechend der Formschlussseite 7 sowie der Spritzaggregatseite 8 zu
einer einteiligen Spritzgiessmaschine zusammengesetzt. Die Formschlussseite 7 sowie
das Spritzaggregatmodul 16 sind ohne Schutzverdecke dargestellt.
Rechts im Hintergrund ist der Schaltschrank 41 sichtbar.
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Eine
vollständige
Spritzgiessmaschine weist die folgenden Schutzverdecke auf:
- • ein
Formschlussverdeck,
- • ein
Spritzaggregatverdeck sowie
- • ein
Spritzaggregatunterbauverdeck.
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Die
einzelnen Module haben unabhängige Schutzverdecke.
Die einzelnen Schutzverdecke sind als einheitliche Elemente konzipiert
und können
aus einer Schutzverdeckbaureihe ausgewählt werden, auch hier mit dem
grossen Vorteil von grösseren Stückzahlen
mit der geringstmöglichen
Zahl an Einzelelementen.