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Die
Erfindung betrifft eine Bogenstanz- und -prägemaschine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Aus
der
DE 101 41 589
A1 geht eine Bogenverarbeitungsmaschine mit mehreren Bearbeitungsstationen
hervor, welche über
eine Bogentransportvorrichtung mit Linearantrieb verfügt. Dadurch
ist es möglich,
die Transportgeschwindigkeiten der Bogen unabhängig voneinander zu regeln
und eine Anpassung an die Erfordernisse in den verschiedenen Bearbeitungsstationen
ist möglich,
z. B. auch eine Bearbeitung im Bogenstillstand.
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Weiter
beschreibt die
DE
101 41 589 A1 eine vorteilhafte Ausführungsform der Bogentransportvorrichtung.
Dabei werden die linear angetriebenen Bogenhalteeinrichtungen durch
Greiferbrücken
gebildet, welche Greifer besitzen zum Ergreifen des zu transportierenden
Bogens an seiner Vorderkante. Die Bogen werden so durch die Maschine
gezogen und können
stufenlos beschleunigt und abgebremst werden. Für die Bearbeitung von Bogen
in Stanz- oder Prägestationen
müssen
die Bogen bis zum Stillstand abgebremst werden.
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Handelt
es sich bei der Bogenverarbeitenden Maschine um eine Bogenstanz-
und -prägemaschine,
so sind die Greiferwagen durch beständiges Beschleunigen und Abbremsen
hohen Belastungen ausgesetzt.
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Soll
bei Bogenstanz- und -prägemaschinen die
Ausbringleistung, also die Produktivität erhöht werden, so muss die Transportgeschwindigkeit
der Maschine erhöht
werden. Dadurch steigen die Belastungen der Greiferwagen weiter
an. Die erhöhte
Belastung hat eine erhöhte
Defektanfälligkeit
der Greiferwagen zur Folge.
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Kommt
es zum Defekt eines Greiferwagens, so muss die Maschine angehalten
und der Greiferwagen zur Reparatur ausgebaut werden. Während der Reparatur
kann die Maschine nur mit reduzierter Greiferwagenanzahl betrieben
werden. Die sich durch Greiferwagenein- und -ausbau ergebenden Stillstandszeiten
wie auch der Betrieb mit reduzierter Greiferwagenanzahl wirken sich
negativ auf die Maschinenproduktivität aus.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Bogenstanz- und -prägemaschine
so weiterzuentwickeln, dass die Produktivität der Maschine erhöht wird,
insbesondere durch Reduktion von Ausfallzeiten.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1.
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Eine
erfindungsgemäße Bogenstanz-
und -prägemaschine
zur Bearbeitung von Bogen aus Papier, Pappe und dergleichen besitzt
Greiferwagen, welche entlang einer Transportstrecke durch die Maschine
hindurch bewegt werden. An den Greiferwagen befestigte Greifer ergreifen
die Bogen an ihrer Vorderkante und ziehen die Bogen somit durch
die Maschine. In Bogenförderrichtung
durchläuft
der Bogen so eine Stanz- oder Prägestation
und weitere Bearbeitungsstationen, wie z. B. Ausbrechstation und Nutzentrennstation.
Die Greiferwagen werden durch einen Linearantrieb angetrieben und
können
somit einzeln angesteuert werden. Die Transportstrecke besitzt in
vorteilhafter Weise eine erste schaltbare Weiche zum Verzweigen
des Transportkreislaufes und eine zweite Weiche zum Zusammenführen der zwei
Transportstrecken. Die Greiferwagen können entweder über die
Haupttransportstrecke geführt werden
oder in die parallele weitere Transportstrecke ausgeschleust und
von dieser wieder eingeschleust werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, nicht benötigte Greiferwagen
in der parallelen Transportstrecke zu parken. Weiterhin kann in
der parallelen Transportstrecke ein Greiferwagen mit Messsystem
geparkt werden. Dieser kann eingesetzt werden, um die Transportstrecke
durch die Stanzstation und weitere Bearbeitungsstationen zu überprüfen. Der
Greiferwagen mit Messsystem kann z.B. die Funktionalität des Linearantriebs,
die Beschaffenheit der Führung
der Greiferwagen und die Funktionalität der Bearbeitungsstationen überprüfen. Im
Fall eines festgestellten Defekts kann eine Reparatur sofort angegangen werden
und ein Unfall mit möglichen
Folgen vermieden werden.
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Wird
ein Defekt an einem Greiferwagen während des Betriebs festgestellt,
so kann dieser durch eine Verzweigweiche auf die parallele Transportstrecke
ausgeschleust werden. Durch die zweite Weiche kann ein geparkter
intakter Greiferwagen eingeschleust werden, welcher den defekten
Greiferwagen ersetzt. Hierdurch werden Ausfallzeiten stark reduziert
und die Maschinenproduktivität
erheblich erhöht.
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In
vorteilhafter Weise ist die parallele Transportstrecke leicht zugänglich und
besitzt eine Einrichtung zum Entnehmen und Einsetzen von Greiferwagen.
Somit können
die Greiferwagen sowohl auf der parallelen Transportstrecke untersucht
als auch für Reparaturen
oder Ähnliches
leicht entnommen werden.
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Zur
weiteren Vereinfachung der Überprüfung von
Greiferwagen in der parallelen Transportstrecke besitzt die Bogenstanz-
und -prägemaschine
in einer weiteren Ausführungsform
eine Greiferwagenprüfstation.
Wird ein Greiferwagen durch eine Verzweigweiche in die parallele
Transportstrecke ausgeschleust, so durchläuft der Greiferwagen die Greiferwagenprüfstation
und wird dabei auf seine Funktionalität geprüft.
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Ein
weiterer Vorteil der leicht zugänglichen parallelen
Transportstrecke ist, dass Probebogen einfach entnommen werden können. Dazu
wird ein Bogen nicht im Ausleger abgelegt, sondern wird weiter durch
die Greifer des Greiferwagens gehalten, entlang der Transportstrecke
weiter transportiert und durch eine Verzweigweiche in die parallele
Transportstrecke ausgeschleust. Dort kann der Probebogen leicht
entnommen werden.
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Ein
weiterer Vorteil der leicht zugänglichen parallelen
Transportstrecke mit Einrichtung zur Greiferwagenentnahme ist, dass
auf einfache Weise auch ein kompletter Satz Greiferwagen ausgetauscht werden
kann. So können
beispielsweise Greiferwagen zum Einsatz kommen, welche für den Transport von
bestimmten Bedruckstoffen optimiert sind.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Bogenstanz- und -prägemaschine
besitzt eine Steuerung zur Weichenschaltung. Die Steuerung dient
der Regelung einzelner oder mehrerer der nachfolgend genannten Funktionen.
Durch die Ansteuerung der Weichen wird die Anzahl der Greiferwagen
festgelegt, welche Bogen durch die Maschine transportieren und die
Anzahl der Greiferwagen, welche in der parallelen Transportstrecke
geparkt werden. So kann die Maschine z. B. im Einrichtebetrieb mit
wenigen Greiferwagen gefahren werden. Um die Bogenstanz- und -prägemaschine
bei optimaler Geschwindigkeit im Hinblick auf Belastung, Verschleiß und Produktivität betreiben
zu können,
wird von der Steuerung zur Weichenschaltung die Anzahl der Greiferwagen
im Betrieb geregelt.
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Eine
weitere Funktion der Steuerung ist das Ausschleusen von Probebogen.
Diese werden nicht im Ausleger abgelegt, sondern weiter bis in die
Parallelstrecke geführt.
Eine andere Funktion der Steuerung umfasst das Ausschleusen von
defekten Greiferwagen. Sobald der defekte Greiferwagen sich vor der
Verzweigweiche befindet, wird die Weiche geschaltet und der Greiferwagen
auf die parallele Transportstrecke ausgeschleust ein sich dort in
vorderster Position befindlicher Greiferwagen stattdessen über die
Zusammenführweiche
so eingeschleust, dass dieser die beim Ausschleusen geschaffene
Lücke wieder
füllt.
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Eine
weitere vorteilhafte Funktion ist die Ansteuerung der Greiferwagenprüfstation.
Soll ein Greiferwagen überprüft werden,
so wird dieser durch die Verzweigweiche auf eine Parallelstrecke
ausgeschleust. Die sich an der Parallelstrecke befindende Greiferwagenprüfstation
wird von der Steuerung aktiviert. Das Ergebnis der Überprüfung bestimmt,
ob der Greiferwagen zum weiteren Transport von Bogen wieder in die
Haupttransportstrecke ausgeschleust wird oder ob der Greiferwagen
durch die Einrichtung zum Entnehmen von Greiferwagen zur Reparatur
bereitgestellt wird.
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Eine
weitere Funktion der Steuerung umfasst die Ansteuerung des Greiferwagens
mit Mess- und Prüfsystem.
Soll die Transportstrecke überprüft werden,
wird der Greiferwagen mit Mess- und Prüfsystem von der parallelen
Transportstrecke in die Haupttransportstrecke ausgeschleust. Der
Messwagen durchfährt
die verschiedenen Stationen und wird anschließend wieder auf die parallele
Transportstrecke ausgeschleust. Die Ergebnisse werden von der Steuerung
ausgewertet und über
Ausgabegeräte dargestellt.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels
noch näher
erläutert
werden. Es zeigen in schematischer Darstellung
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1 eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Bogenstanz-
und -prägemaschine
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2 eine
Transportstreckenführung
mit paralleler Transportstrecke
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3 eine
Transportstreckenführung
mit paralleler Transportstrecke, Greiferbrückenprüfstation, Einrichtung zur Greiferwagenentnahme
und Greiferwagen mit Messsystem
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4 eine
Transportstreckenführung
mit einer Bearbeitungsstation in einer parallelen Transportstrecke
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In 1 ist
der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 1 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen
dargestellt. Die Stanz- und Prägemaschine 1 besitzt
einen Anleger 2, eine Stanzstation 3, eine Ausbrechstation 4 und
einen Ausleger 5, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse getragen
und umschlossen werden.
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Die
Bögen 100 werden
durch einen Anleger 2 von einem Stapel vereinzelt und zugeführt und
von auf einer Transportstrecke 10 laufenden Greiferwagen 11 an
ihrer Vorderkante ergriffen und intermittierend durch die verschiedenen
Stationen 3, 4 und 5 der Stanz- und Prägemaschine 1 hindurchgezogen.
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Die
Stanzstation 3 besteht aus einem Untertisch und einem Obertisch.
Der Untertisch ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer
Gegenplatte zum Stanzmesser versehen. Der Obertisch ist vertikal
hin- und herbewegbar gelagert.
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Der
Greiferwagen 11 transportiert den Bogen 100 von
der Stanz- und Prägestation 3 in
die nachfolgende Ausbrechstation 4, die mit Ausbrechwerkzeugen
ausgestattet ist. In der Ausbrechstation 4 werden mit Hilfe
der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten Abfallstücke aus
dem Bogen 100 nach unten herausgestoßen, wodurch Abfallstücke in einen
unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen fallen.
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Von
der Ausbrechstation 4 gelangt der Bogen in den Ausleger 5,
wo der Bogen entweder nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig
eine Trennung der einzelnen Nutzen erfolgt. Der Ausleger 5 kann
auch eine Palette enthalten, auf der die einzelnen Bögen in Form
eines Stapels 6 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen
einer bestimmten Stapelhöhe
die Paletten mit den aufgestapelten Bögen 100 aus dem Bereich
der Stanz- und Prägemaschine 1 weggefahren
werden können.
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In
Transportrichtung T nach dem Ausleger 5 besitzt die Transportstrecke 10 eine
Verzweigweiche 12a zur Verzeigung der Transportstrecke 10.
In der parallelen Transportstrecke 13a befinden sich Greiferwagen 4,
welche dort geparkt sind. Vor dem Ort der Bogenzuführung durch
den Anleger 2 befindet sich eine Zusammenführweiche 12b zum
Zusammenführen
der beiden Transportstrecken 13a und 13b. Gesteuert
wird die Weichenschaltung durch eine Steuerung 7, welche
Teil der Maschinensteuerung ist.
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Die 2, 3 und 4 zeigen
verschiedene erfindungsgemäße Transportstreckenführungen
mit parallelen Transportstrecken. In 2 ist die Transportstreckenführung einer
Bogenstanz- und -prägemaschine 1 in
einer einfachen Variante gezeigt. Ein Bogen 100 wird durch
den Anleger 2 an einen Greiferwagen 11 übergeben
und von diesem in Transportrichtung T durch die Stanzstation 3 und eine
Bearbeitungsstation 4 geführt. Anschließend wird
der Bogen 100 in einem Ausleger 5 abgelegt. Der
leere Greiferwagen 11 folgt weiter der Transportstrecke 10.
An einer Verzweigweiche 12a kann der Greiferwagen 11 entweder über die
Transportstrecke 13b weitergeführt werden und einen nächsten Bogen 100 durch
die Maschine 1 transportieren oder aber er wird in die
parallele Transportstrecke 13a ausgeleitet. Dort kann der
Greiferwagen 11 untersucht, repariert oder einfach nur
geparkt werden.
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3 zeigt
eine Weiterbildung der Transportstrecke aus 2. Die Transportstreckenführung der 3 stimmt
mit der Transportstreckenführung der 2 überein,
allerdings befinden sich in der parallelen Transportstrecke 13a zusätzlich eine
Greiferwagenprüfstation 14,
eine Einrichtung zur Greiferwagenentnahme 15, ein Greiferwagen
mit Messsystem 16 und eine Einrichtung zur Probebogenentnahme 17.
Diese werden durch die in 3 nicht
dargestellte Steuerung 7 angesteuert. Wird ein Greiferwagen 11 durch
die Verzweigweiche 12a in die parallele Transportstrecke 13a ausgeschleust,
so durchläuft dieser
die Greiferwagenprüfstation 14.
Wird bei der Überprüfung ein
Defekt festgestellt, fährt
der Greiferwagen 11 weiter bis zur Einrichtung zu Greiferwagenentnahme 15 und
wird dort zur Entnahme bereitgestellt. Soll die Transportstrecke 10 überprüft werden, wird
der Greiferwagen mit Messsystem 16 von der parallelen Transportstrecke 13a ausgeschleust
und durchfährt
entlang der Transportstrecke 10 die Stanzstation 3,
Bearbeitungsstation 4 und wird durch die Verzweigweiche 12a wieder
auf die parallele Transportstrecke 13a ausgeschleust.
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4 zeigt
eine alternative Transportstreckenführung mit einer zweiten Bearbeitungsstation 4 in
einer parallelen Transportstrecke 13a. Eine derartige Transportstreckenführung empfiehlt
sich besonders dann, wenn es sich bei Station 4 um eine
Bearbeitungsstation mit langer Bearbeitungsdauer des Bogens 100 handelt.
Die in der Stanzstation 3 gestanzten Bogen 100 werden
von dem Greiferwagen 11 weitertransportiert und an der
Verzweigweiche 12a alternierend in die parallelen Transportstrecken 13a und 13b geleitet.
Nach der Bearbeitung in den Stationen 4 werden die Transportstrecken 13a und 13b wieder
zusammengeführt
und die Bogen 100 im Ausleger 5 abgelegt. Durch
die in der 4 gezeigte Transportstreckenführung wird
die Produktivität
der Bogenstanz- und -prägemaschine
nicht durch eine langsam arbeitende Bearbeitungsstation 4 beschränkt und
Engpässe
im Produktionsablauf können
vermieden werden.
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Eine
Bogenstanz- und -prägemaschine 1 in einer
weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante ist denkbar,
bei der die Transportstreckenführung
zwei oder mehrere parallele Transportstrecken besitzt gemäß den Darstellungen
der 2, 3 und 4.
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- 1
- Bogenstanz-
und -prägemaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Stanzstation
- 4
- Bearbeitungsstation,
z. B. Ausbrechstation
- 5
- Ausleger
- 6
- Auslegerstapel
- 7
- Steuerung
- 10
- Transportstrecke
- 11
- Greiferwagen
- 12a
- Verzweigweiche
- 12b
- Zusammenführweiche
- 13a
- parallele
Transportstrecke
- 13b
- parallele
Transportstrecke
- 14
- Greiferwagen-Prüfstation
- 15
- Einrichtung
zur Greiferwagenentnahme
- 16
- Greiferwagen
mit Messsystem
- 17
- Einrichtung
zur Probebogenentnahme
- 100
- Bogen
- T
- Transportrichtung