-
Die
Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung in Form eines mechanischen
Schrankes mit einer Vielzahl von Lagergutträgern, die jeweils
von einer Antriebseinrichtung zu einer Ein-/Auslageröffnung bewegbar
sind.
-
Eine
derartige Antriebseinrichtung ist aus der
WO 01/56 905 der Anmelderin bekannt.
Hierbei ist ein mechanischer Schrank beschrieben, bei dem eine Vielzahl
von kassettenartigen Lagergutträgern in zwei seitlichen
Regalrahmen ein- bzw. ausschiebbar ist. Zwischen diesen beiden Stapelsäulen
ist eine Zubringerplattform in Höhenrichtung verfahrbar,
so dass einzelne Lagergutträger aus dem Regalrahmen entnommen
werden können und zur Auslagerung einer Öffnung
zugeführt werden können. Das Herausziehen der
einzelnen kassettenartigen Lagergutträger erfolgt dabei
mit einem Ketten- oder Riemenantrieb, der mittels eines Mitnehmers
an die Vorderseite der Lagergutträger ankoppelbar ist.
Weiterhin finden für derartige Vorrichtungen zum Ein- und
Auslagern von Lastträgern in ein Regal bzw. aus einem Regal zunehmend
Kettenantriebe Verwendung, wie sie beispielsweise in der
EP 0 192 259 beschrieben
sind. Hierbei sind als Antriebsstränge zwei parallel zueinander
angeordnete Ketten vorgesehen, die um Umlenkräder umlaufen
und dabei mittels bolzenförmiger Mitnehmer in den jeweils
angewählten Lagergutträger beidseitig eingreifen.
-
Derartige
Lagervorrichtungen können sich über mehrere Stockwerke
erstrecken bzw. Höhen von mehr als 10 Metern aufweisen.
Die sog. Pickzeit zum Holen eines Lagergutträgers und Auslagerung an
der Ein-/Auslageröffnung, wo z. B. dann ein Artikel von
einer Bedienperson entnommen (oder zugeführt) wird, kann
trotz schneller Antriebe dabei ca. 30 oder mehr Sekunden betragen.
In dieser Zeit ist die Bedienperson untätig, da sie auf
den nächsten Lagergutträger warten muss.
-
Demzufolge
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lagervorrichtung
zu schaffen, mit der dieser Nachteil behoben werden kann, so dass
eine insgesamt schnellere und effektivere Betriebsweise der Lagervorrichtung
erreicht wird.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Lagervorrichtung gemäß den
Merkmalen des Anspruches 1.
-
Durch
die vorgeschlagene Lagervorrichtung wird eine besonders effektive
Betriebsweise erreicht, da die Bedienperson oder ein Bediengerät
praktisch ohne Wartezeit weiterarbeiten kann. An der Ein-/Auslageröffnung
steht nämlich immer ein Lagergutträger bereit,
um Produkte aus diesem zu entnehmen oder in diesen einzugeben. Entsprechendes
gilt natürlich auch, wenn ein Roboter oder ähnliches
Bediengerät eingesetzt wird, so dass durch die zwei Ein-/Auslagerebenen,
auf die wechselweise zugegriffen werden kann, ein nahezu pausenloser
Betrieb ermöglicht wird.
-
Bevorzugt
sind dabei zwei gleich ausgebildete Antriebeinrichtungen vorgesehen,
die übereinander an der Zubringerplattform angeordnet sind.
Dadurch wird zwar deren Dynamik durch die höhere Masse
etwas reduziert, jedoch ein lückenloses Arbeiten erzielt.
Bevorzugt wird dabei eine „doppelte" Ausführung
einer Antriebsvorrichtung gemäß der
EP 1 473 254 eingesetzt, da diese
durch ihre einfache Bauweise ohnehin ein relativ niedriges Gewicht
und eine flache Bauweise aufweist. Von besonderem Vorteil ist die
Anwendung dieser Lagervorrichtung bei der Bereitstellung von Werkzeugen,
da dort eine niedrige Pickzeit gefordert wird. Da solche Werkzeuge
(wie Bohrer, Gewindeschneider, Fingerfräser etc.) meist
eine geringe Bauhöhe aufweisen, können die Lagergutträger
recht flach ausgebildet sein, so dass dann die Ein-/Auslagerebenen
z. B. nur 20 cm im Vertikalabstand übereinander liegen.
Dadurch kann die Bedienperson z. B. auf einer ersten Höhe
von 73 cm und wechselweise auf der zweiten Ebene von 93 cm arbeiten,
wobei die ergonomischen Randbedingungen eingehalten werden. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Antriebseinrichtung anhand
der Zeichnung näher erläutert und beschrieben.
Hierbei zeigen:
-
1 eine
Perspektivdarstellung einer Lagervorrichtung;
-
2 eine
Schnittdarstellung der Lagervorrichtung gemäß 1;
und
-
3 eine
vergrößerte Darstellung einer Zubringerplattform
mit zwei übereinander angeordneten Antriebseinrichtungen
in Perspektivansicht.
-
In 1 ist
eine Perspektivdarstellung einer Lagervorrichtung 1 in
Form eines mechanischen Schrankes gezeigt, der im wesentlichen aus
zwei hintereinander angeordneten Regalrahmen 2 besteht (vgl.
auch 2), in denen eine Vielzahl von flachen Lagergutträgern 3 auf
seitlichen Auflagewinkeln 2a einlagerbar ist. Die Lagergutträger 3 werden
hierbei einzeln durch eine Zubringerplattform 4 von einer Ein-/Auslageröffnung 5 abgeholt
und zu dem jeweiligen Fach in dem Regalrahmen 2 transportiert.
Die Auslagerung erfolgt dabei in umgekehrter Weise, indem der jeweilige
Lagergutträger 3 von den entsprechenden Auflagewinkeln 2a an
einen vorbestimmten Platz des Regalrahmens 2 gezogen wird,
von der Zubringerplattform 4 dann entlang einer Führungsschiene 6 auf
die Höhe einer Ein-/Auslagerebene 7 bzw. 7' an
der Ein-/Auslageröffnung 5 bewegt wird und dann in
diese ausgeschoben wird. Die Einlagerung bzw. Auslagerung erfolgt
mit einer allgemein mit 9 bezeichneten Antriebseinrichtung
(vgl. 3) dabei prozessorgesteuert mittels eines hier
schematisch dargestellten Bedienfeldes 12, mit dem bestimmte Fachplätze
in dem Regalrahmen 2 angewählt werden können.
In der Ein-/Auslageröffnung 5 kann dabei auch
ein Höhensensor vorgesehen sein, der die Höhe
des einzulagernden Lagergutträgers 3 erfasst und
diesem dann einen entsprechenden Platz zuweist. Hierdurch ist eine
hohe Variabilität und Lagerplatznutzung in der Lagervorrichtung 1 gegeben.
-
Zur
Ein-/Auslagerung der jeweiligen Lagergutträger 3 sind
an der Zubringerplattform 4 hier im Abstand der Ein-/Auslagerebenen 7 und 7' jeweils Antriebseinrichtungen 9, 9' (vgl. 3)
vorgesehen, mit denen die jeweiligen Lagergutträger 3 aus
der Einlageröffnung 5 übernommen werden
können bzw. auf diese ausgeschoben werden können.
Bei der in 2 dargestellten Übergabesituation
wird z. B. der untere Lagergutträger 3 von der
unteren Ebene 7 auf die Zubringerplattform 4 gezogen
und zugleich (oder zeitlich etwas versetzt) der obere Lagergutträger 3 von
der oberen Antriebseinrichtung 9' auf die obere Ein-/Auslagerebene 7' geschoben.
Um mit dem jeweiligen Lagergutträger 3 in Eingriff
gehen zu können, ist ein vorderes bzw. rückseitiges
Eingriffsprofil 21 (nur an einigen Lagergutträgern 3 durch
je einen Haken angedeutet; vgl. auch 3) für
entsprechende Mitnehmer 16 vorgesehen. Bevorzugt greift
in dieses Eingriffsprofil 21 am Eckbereich der Lagergutträger 3 der
oder die Mitnehmer 16 (vgl. 3) von unten
her ein. Die Eingriffsprofile 21 sind bevorzugt leistenförmig
mit einer nach unten offenen Eingriffsnut ausgebildet, so dass sie
gemeinsam mit den Lagergutträgern 3 eine Baueinheit
bilden und bei manueller Handhabung als Griffleisten dienen können.
Wie oben angedeutet, kann die Entnahme oder Beschickung der Lagergutträger
anstatt von Hand auch mittels Roboter oder eines sonstigen Regalbediengerätes
erfolgen.
-
Wie
in 3 vergrößert dargestellt, sind
den beiden Ein-/Auslagerebenen 7 und 7' zwei Antriebseinrichtungen 9 und 9' zugeordnet.
Diese sind in verschiedenen Übergabepositionen dargestellt,
wobei der untere Mitnehmer 16 z. B. gerade einen Lagergutträger 3 auf
die untere Ebene 7 ausgeschoben hat, während der
hier obere Mitnehmer 16 den Lagergutträger 3 von
der oberen Ebene 7' in das Innere der Lagervorrichtung 1 hineinzieht.
Die beiden Ebenen 7 und 7' sind z. B. um 20 cm
in der Höhe versetzt. Entsprechendes gilt für
die beiden weitgehend gleich aufgebauten Antriebseinrichtungen 9 und 9',
die mit verschweißten oder verschraubten Streben 15 um dieses
Maß beabstandet sind und somit die Einheit der Zubringerplattform 4 bilden,
wie dies in 3, rechts mit der geschweiften
Klammer angedeutet ist. Hierbei genügen relativ einfache
Streben 15, da beide Antriebseinrichtungen 9 und 9' mit
ihrer jeweiligen Seitenwange 4a an der Führungsschiene 6 sicher
geführt sind. Bei stabilerer Ausführung der Streben 15 kann
jedoch auf eine zweite Führung auch verzichtet werden.
-
In 3,
links ist das Eingriffsprofil 21 eines Lagergutträgers 3 in
Strichpunktlinien gezeigt, wobei wenigstens ein bolzenförmiger
Mitnehmer 16 in das Eingriffsprofil 21 eingreift.
Durch eine Wippe 17 wird dabei der Mitnehmer-Bolzen 16 nach
oben angehoben und gelangt damit von unten her in Art einer Auftauchbewegung
in Kontakt mit dem Eingriffsprofil 21. Mit dem angehobenen
Mitnehmer 16 und einem Linearantrieb 14 kann somit
der Lagergutträger 3 auf die Zubringerplattform 4 gebracht
werden. Der Antrieb des Mitnehmer-Bolzens 16 kann dabei
z. B. durch einen Riemen- oder Seilantrieb oder einen Kettenantrieb
erfolgen. Der hier beispielhaft dargestellte Linearantrieb 14 zur
Ein-/Auslagerbewegung wird von einem zentralen Motor 18 angetrieben,
der etwa im Zentrum der Zubringerplattform 4 (hier in doppelter
Ausführung) angeordnet ist. Über zwei vom Motor 18 über
ein Getriebe abzweigende Wellen 18a und 18b wird
somit der Antrieb für den Mitnehmer-Bolzen 16 gesteuert.
Die Hubbewegung der Wippe 17 kann dabei über einen
Exzenterantrieb auch von der Welle 18a bzw. 18b abgeleitet
werden. Es kann jedoch auch ein separat dargestellter Spindelmotor,
Pneumatikantrieb oder Hydraulikantrieb (in der oberen Antriebseinheit
mit dem Bezugszeichen 18c angedeutet) zum Anheben der Wippe 17 und
damit dem Eingreifen des Mitnehmer-Bolzens 16 in das Eingriffsprofil 21 vorgesehen
sein.
-
Der
Mitnehmer-Bolzen 16 selbst ist an einem auskragenden Arm 26 gelagert,
der mit einem Schlitten 27 gekoppelt ist. Der Schlitten 27 wird
vom Linearantrieb 14 entlang einer quer verlaufenden Führungsschiene 28 bewegt.
Der Lagerarm 26 für den Mitnehmer-Bolzen 16 selbst
verläuft hierbei in einer geschwungenen, V-förmigen
Führung, so dass bei einer Weiterbewegung des Lagerarmes 26 zur
Mitte hin dieser an einer Umkehrposition angelangt, wobei der Lagerarm 26 parallel
zur Antriebswelle 18a ist. Unter Weiterbewegung mittels
des Schlittens 27 würde somit der Lagerarm 26 unter
exakter Führung auf der jeweiligen Ebene 7 oder 7' der
Zubringerplattform 4 verlaufen und somit den Lagergutträger 3 vollständig
auf die Zubringerplattform 4 ziehen. Dabei ist der Lagergutträger 3 formschlüssig
auf der Zubringerplattform 4 gehaltert. Erst nach Absenken
der Wippe 17 würde somit der Mitnehmer-Bolzen 16 außer
Eingriff gelangen, beispielsweise damit der Lagergutträger 3 wieder
ein- bzw. ausgelagert werden kann.
-
Insgesamt
ergibt sich somit eine Lagervorrichtung mit einer effektiven und
schnellen Betriebsweise, wobei verkürzte Pickzeiten und
praktisch keine Arbeitszeitlücken bei der Ein-/Auslagerung
erreicht wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 01/56905 [0002]
- - EP 0192259 [0002]
- - EP 1473254 [0007]