DE202007010800U1

DE202007010800U1 - Implantat zum Knochenersatz

Info

Publication number: DE202007010800U1
Application number: DE202007010800U
Authority: DE
Original assignee: Huber Jakob Dipl-Ing
Current assignee: Huber Jakob Dipl-Ing
Priority date: 2007-08-02
Filing date: 2007-08-02
Publication date: 2007-10-11
Anticipated expiration: 2017-08-03
Also published as: DE102008036134A1

Abstract

Implantat zum Knochenersatz, mit einem Formkörper mit einem in diesem ausgebildeten interkonnektierenden Porensystem zur Aufnahme von nach dem Einsetzen des Formkörpers in den Hohlraum am Knochen in die Poren hineinwachsender Spongiosa, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper aus einer Titanlegierung besteht, welche für den lasttragenden Einsatzzweck aufgrund einer hohen mechanischen Festigkeit und einer hohen dynamischen Schlagfestigkeit optimal geeignet ist.

Description

Die Erfindung betrifft Implantate zum Überbrücken von Knochendefekten.
Solche Implantate sind z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2004 016 883 A1 angegeben. Sie können in vielen Fällen als Knochenersatz verwendet werden, insbesondere im Bereich der Orthopädie, in der Kieferchirurgie, bei Arthrosen, Endoprothesenoperationen, Frakturen oder dgl.
Bei den bekannten Implantaten handelt es sich um Formkörper aus porösem Material, z.B. Keramik. In dem Körper ist ein interkonnektierendes Porensystem ausgebildet, das nach der Implantation des Formkörpers innerhalb einiger Monate von neugebildetem Knochen durchwachsen werden soll. Keramik ist zwar hoch belastbar und formstabil, jedoch wegen seiner Sprödigkeit bruchgefährdet und damit für lasttragende Anwendungen als kritisch zu bewerten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Implantate zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in zweierlei Hinsicht, nämlich mit einer ersten Lösung dadurch, dass der das Implantat bildende Formkörper aus einer Titanlegierung, insbesondere einer Titan-Aluminium-Vanadium-Legierung oder einer Titan-Aluminium-Niob-Legierung besteht – zum anderen dadurch, dass das Implantat nach einer zweiten Lösung aus einer Vielzahl poröser, insbesondere kugeliger Formkörper besteht, mit denen der Hohlraum am Knochen ausgefüllt wird, wobei die Gesamtheit der Formkörper das Implantat bildet. Formkörper aus Titanlegierungen sind aufgrund einer hohen mechanischen Festigkeit und einer hohen dynamischen Schlagfestigkeit wesentlich besser für den lasttragenden Einsatzzweck geeignet. Durch die lasttragende Situation der Formkörper aus Titanlegierung entstehen Ruhezonen, in denen sich die Spongiosa unter Ausschluss von mechanischen Spannungen unter optimalen Bedingungen ausbreiten kann.
Ganz besonders vorteilhaft ist ein Implantat, das beide Lösungen vereinigt, indem es aus einer Vielzahl von insbesondere kugeligen porösen Formkörpern besteht, die aus Titanlegierung, insbesondere einer Titan-Aluminium-Vanadium-Legierung oder einer Titan-Aluminium-Niob-Legierung bestehen.
Die beiden erfindungsgemäßen Lösungen sind in den Schutzansprüchen 1 und 3 angegeben, mit vorteilhaften weiteren Ausgestaltungen entsprechend Anspruch 2 bzw. entsprechend den Ansprüchen 4 und 5.
Die Verwendung einer Titanlegierung als Werkstoff für den bzw. die Formkörper bietet im Vergleich zu Keramikmaterial die erheblichen Vorteile, dass Formkörper aus Titanlegierungen wesentlich weniger spröde als Formkörper aus Keramikmaterial und damit weniger bruchgefährdet sind, und dass Titanlegierungen als Werkstoff gegenüber Keramikwerkstoff besser zum raschen Anlagern von Spongiosa geeignet sind.
Die erfindungsgemäße Vielzahl vieler, insbesondere kugeliger Formkörper als Implantat erbringt den Vorteil, dass sich problemlos beliebig große Hohlräume von beliebiger Raumform am Knochen mit den Formkörpern zu einem Implantat auffüllen lassen.
Das Implantat nach der ersten Lösung kann mittels patientenbezogener Daten über den Knochendefekt individuell maßgenau angepasst werden und in den Hohlraum am Knochen eingesetzt werden. Andererseits ist es möglich, ausgehend von einem vorgefertigten Implantat dieses in einen entsprechend maßgenau angepassten Hohlraum am Knochen einzusetzen. In beiden Fällen, wie auch in dem Fall, dass der Hohlraum am Knochen mit einer Vielzahl von z.B. porösen Kugeln als Implantat ausgefüllt wird, tritt eine sofortige Primärstabilität des betroffenen Knochenareals ein, mit hoher Belastbarkeit des Implantats aus Titanlegierung. Bereits nach kurzer Zeit beginnt das Hineinwachsen von Spongiosa in die Poren des Implantats, was zu einer weiteren Stabilisierung des Knochendefekts führt.

Claims

Implantat zum Knochenersatz, mit einem Formkörper mit einem in diesem ausgebildeten interkonnektierenden Porensystem zur Aufnahme von nach dem Einsetzen des Formkörpers in den Hohlraum am Knochen in die Poren hineinwachsender Spongiosa, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper aus einer Titanlegierung besteht, welche für den lasttragenden Einsatzzweck aufgrund einer hohen mechanischen Festigkeit und einer hohen dynamischen Schlagfestigkeit optimal geeignet ist.
Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Titanlegierung Ti 6 Al 4 V oder Ti 6 Al 7 Nb ist.
Implantat zum Knochenersatz, mit einer Vielzahl einzelner, den Hohlraum am Knochen im wesentlichen ausfüllender Formkörper von insbesondere kugeliger Raumform, mit in allen oder wenigstens in einigen der Formkörper ausgebildeten interkonnektierenden Porensystemen zur Aufnahme von in die Poren hineinwachsender Spongiosa, wobei die Gesamtheit der Formkörper das Implantat bildet.
Implantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkörper aus Titanlegierung bestehen.
Implantat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Titanlegierung Ti 6 Al 4 V oder Ti 6 Al 7 Nb ist.