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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Feldbus-Stecker mit integriertem bidirektionalen
Bus-Repeater gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Feldbusse,
d.h. Bussysteme im prozessnahen Bereich zum direkten Anschluss von
Sensoren und Aktuatoren mit eigener Intelligenz sind seit längerem bekannt.
Zurzeit gibt es etwa 50 verschiedene Feldbussysteme, die sich hinsichtlich
ihrer technischen Funktionen und den daraus resultierenden Einsatzgebieten
und Anwendungshäufigkeiten grundsätzlich von
einander unterscheiden Beispiele für bekannte Feldbusse sind CAN-Bus,
Profibus, Modbus, DeviceNet oder Interbus. Auf einem Feldbus werden
kleinere Datenmengen zwischen Sensorik, Aktorik und Steuereinrichtung
in digitaler Form übertragen.
Die Übertragung
muss dabei möglichst schnell,
d.h. echtzeitnah erfolgen. Zudem muss eine feste minimale und maximale
Antwortzeit garantiert sein. Darüber
hinaus müssen
Feldbusse einfach montierbar, konfigurierbar und wartbar sein und
den industriellen Umgebungsbedingungen standhalten. Die Kommunikation
der Einheiten erfolgt auf dem Feldbus anhand von spezifizierten
Protokollen. Um der Förderung
nach offenen Systemen zur Vernetzung entsprechen zu können, besteht
die Notwendigkeit, einfache und kostengünstige Kommunikationsmechanismen
zur Verfügung
zu stellen, um industrielle Geräte
netzwerkfähig
zu machen. Diese Forderung besteht vor allem auch im Zusammenhang
mit der Kopplung von Antriebskomponenten, wie zwischen Antriebsregelungen,
Leistungsteilen und Gebern bei numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
und Robotern, bei denen eine Mehrzahl interpolierender Achsen synchron
betrieben werden müssen.
Bei der zunehmenden Vernetzung verschiedenster technischer Systeme
wächst
deshalb die Forderung nach standardisierten Strukturen in der Industrie.
In modernen Automatisierungssystemen ersetzen zunehmend serielle
Feldbusse die konventionelle parallele Feldverkabelung. Die serielle
Vernetzung der Komponenten spart Zeiten bei der Planung und Installation,
außerdem
werden Schaltschrankausmaße
reduziert sowie Ausfall- und Wartungszeiten verkürzt und damit eine bessere
Anlagenverfügbarkeit
erzielt. Systemerweiterungen, -änderungen und
-ergänzungen
sind einfach zu realisieren.
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Der
CAN-Bus (Controller Area Network) ist ein serielles Bussystem mit
dem Aufbau nach ISO 11898, wobei das Bus-Medium ein verdrilltes
Leiterpaar ist. Der CAN-Bus weist gute Übertragungseigenschaften im
Kurzstreckenbereich unterhalb 40 m bei 1 Mbit/s Datenübertragungsrate
auf und die maximale Anzahl der Teilnehmer ist theoretisch unbegrenzt,
in der Praxis bis zu 120 Knoten je Einzelbus. Weitere Eigenschaften
sind die echtzeitfähig,
d.h. definierte maximale Wartezeiten für Nachrichten hoher Priorität, die hohe
Zuverlässigkeit
durch Fehlererkennung, Fehlerbehandlung, Fehlereingrenzung sowie die
Hamming-Distanz: 6. CANopen ist eine standardisierte Profilfamilie
für die
Kommunikation zwischen interoperabel arbeitenden Geräten in verteilten industriellen
Automatisierungssystemen auf der Basis des CAN-Bus. Sie basiert
auf einem so genannten. Kommunikationsprofil, welches die zugrunde
gelegten Kommunikationsmechanismen und deren Beschreibung spezifiziert.
Dabei werden die wichtigsten, in der industriellen Automatisierungstechnik
eingesetzten Gerätetypen,
wie digitale und analoge Ein/Ausgabemodule, Antriebe, Regler, programmierbare
Steuerungen, oder Encoder in so genannten Geräteprofilen beschrieben. Darin
sind sowohl Funktionalität,
als auch Parameter von Standardgeräten des jeweiligen Typs festgelegt.
Auf der Grundlage dieser standardisierten Profile kann auf identische Art
und Weise über
den Bus auf CANopen Geräte
zugegriffen werden. Insbesondere erreicht man hiermit eine weitgehende
Herstellerunabhängigkeit
durch Interoperabilität
und Austauschbarkeit von Geräten verschiedener
Hersteller. CANopen liegt seit Ende 2002 als EN 50325-4 in standardisierter
Form vor.
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Bei
Systemerweiterungen werden häufig
Repeater zur Anwendung kommen, das sind Netzwerkelemente zum Verstärken und
Regenerieren von Signalen in einem Netzwerk. Informationen, die
einen Repeater passieren, können
größere Entfernungen zurücklegen
als sie es ohne Unterstützung
durch den Repeater könnten.
Beispielsweise betrifft die
EP
1 199 836 A2 den Aufbau eines vernetzten Systems, insbesondere
eine baumartige Bus-Topologie, bei der zur Verkopplung zweier Busse
ein sogenannter Bus-Repeater erforderlich ist. Bei bekannten Bus-Repeatern
von denen die
EP 1
199 836 A2 ausgeht, liest ein Mikrokontroller die von einem
Bus über eine
Bus-Schnittstelle empfangenen Signalpulsfolgen ein und sendet diese
anschließend über eine weitere
Bus-Schnittstelle
an den zweiten Bus und umgekehrt. Üblicherweise werden dabei die
Signalpulsfolgen ganzer Nachrichten jeweils vollständig eingelesen,
bevor diese an den zweiten Bus weitergesendet werden. Dadurch kommt
es zu unerwünschten
Verzögerungen
bei der Signalübertragung
zwischen den jeweils verkoppelten Bussen. Zudem sind die bekannten
Bus-Repeater aufgrund der erforderlichen Mikrokontroller teuer.
Um einen preisgünstigen
und schnellen Bus-Repeater zu schaffen, ist beim Gegenstand der
EP 1 199 836 A2 vorgesehen,
dass der bidirektionale Bus-Repeater Sperrmittel aufweist, die während des
Sendens eines von dem ersten Bus empfangenen Signalpulses auf den zweiten
Bus ein Senden des Bus-Repeaters von von dem zweiten Bus empfangenen
Signalpulsen auf den ersten Bus für eine Sendesperrzeit sperren
und umgekehrt. Im Vergleich zum Stand der Technik wartet der Bus-Repeater
gemäß der
EP 1 199 836 A2 also nicht
erst den Eingang einer eine Nachricht bildenden Signalpulsfolge
ab, sondern überträgt die jeweiligen Signalpulse
unmittelbar nach deren Empfang, ohne Verzögerung und ohne Zwischenspeicherung,
von dem einen Bus in den jeweils anderen Bus. Beim CAN-Bus, der
ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die Erfindung bildet, wird
dabei ein Zustandswechsel rezessiv-dominant-rezessiv vom Bus-Repeater
vom einen in den anderen Bus übertragen. Um
einen Kreisverkehr (der sendende Bus-Repeater empfängt die
von ihm an den zweiten Bus gesendeten Signalpulse wieder, d.h. dieser
hört sozusagen mit)
zu vermeiden, sind in dem Bus-Repeater gemäß der
EP 1 199 836 A2 die Sperrmittel
vorgesehen, die beim CAN-Bus während
der Übertragung
eines von dem ersten Bus empfangenen dominanten Signalpulses auf
den zweiten Bus aktiv sind und umgekehrt. In der Praxis tritt bedingt
durch Leitungskapazitäten
der Busleitungen häufig
das Problem auf, dass eine Signalflanke am Ende eines auf einem
Bus gesendeten Signalpulses, beim CAN-Bus die Signalflanke vom dominanten
in den rezessiven Zustand, z.B. in einer Exponentialfunktion ausläuft. Ein
an den jeweiligen Bus angeschlossener Teilnehmer, also auch der
Bus-Repeater, erkennt das Ende eines derart langsam abklingenden
Signalpulses erst dann, wenn dieser eine vorbestimmte Spannungsschwelle unterschreitet.
Damit der Bus-Repeater nicht aufgrund der Abklingzeit wieder das
Anstehen eines zu übertragenden
Signalpulses auf dem zweiten Bus ermittelt und diesen wieder an
den ersten Bus zurück überträgt, sind
in einer vorteilhaften Ausgestaltung des Bus-Repeaters gemäß der
EP 1 199 836 A2 die Sperrmittel
derart ausgestaltet, dass diese die Sendesperrzeit für eine vorbestimmte
Nachlaufzeit verlängern.
Somit kann ein auf dem zweiten Bus noch verlängert anstehender Signalpuls
abklingen, ohne dass der Bus-Repeater diesen Signalpuls fälschlicherweise
wieder an den ersten Bus zurücksendet. Bei
höheren
Baudraten kann es dabei im Extremfall zu Wartezeiten kommen, die
bei etwa 50 Prozent einer an sich vorgesehenen Länge des jeweiligen Signalpulses
liegen. Daher weist der Bus-Repeater gemäß der
EP 1 199 836 A2 vorzugsweise
Entlademittel zum Entladen des ersten Busses und/oder des zweiten
Busses nach erfolgtem Senden eines Signalpulses auf dem ersten Bus
bzw. dem zweiten Bus auf, so dass die Abklingzeit der Signalpulse
verkürzt wird
und erneut Signalpulse übertragen
werden können.
Beim CAN-Bus wird
dabei ein Zustandswechsel von dominant auf rezessiv beschleunigt.
Die Entlademittel enthalten hierfür einen zeitgesteuerten Kurzschlussschalter,
wobei es alternativ auch möglich
ist, dass die Entlademittel einen Spannungspegel erfassen. Die Entlademittel
können
während
der gesamten Nachlaufzeit der Sperrmittel, aber auch nur während eines
Teils der Nachlaufzeit aktiviert werden. Für den zuletzt genannten Fall
ist für
die Entlademittel und die Sperrmittel zur Bildung eines Nachlaufzeit-Impulses
einen gemeinsamen Zeitgeber vorgesehen. Somit weist der Bus-Repeater
Mittel auf, die dessen Übertragungswege
vom ersten Bus an den zweiten Bus und umgekehrt bei der Übertragung
eines Signalpulses wechselseitig verriegeln und anschließend wieder
freigeben. Der bidirektionale Bus-Repeater gemäß der
EP 1 199 836 A2 ist bei diesem Übertragungsprinzip
kompakt bauend und kann aus preisgünstigen Komponenten gefertigt
werden, so dass er z.B. in einen Verbindungsstecker zum Anschluss
zweier oder mehrerer Busse integriert werden kann. Der Bus-Repeater
kann aus diskreten Bauelementen oder in einer vorteilhaften Variante
als integrierter Schaltkreis aufgebaut werden und erfordert dabei
keine teueren Komponenten, wie z.B. Mikrokontroller. Ferner muss
an dem Bus-Repeater keine Baudrate eingestellt werden, da sich dieser
sozusagen automatisch an die jeweiligen Baudraten anpasst.
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Für den Informationsaustausch
von Automatisierungssystemen untereinander sowie mit den angeschlossenen
dezentralen Feldgeräten
wird heute vorwiegend der Profibus (Process Field Bus) eingesetzt.
Profibus ist ein serieller Feldbus, welcher als universell einsetzbares,
offenes Feldbussystem mit Übertragungsgeschwindigkeit
bis zu 12 Mbit/s, üblicherweise
0,5 bis 4 Mbit/s konzipiert ist. Mit dem Profibus-DP (Profibus für den Bereich
der „Dezentralen Peripherie") können einfache
digitale und analoge Ein-/Ausgabebaugruppen sowie intelligente signal- und
prozessdatenverarbeitende Einheiten vor Ort verlagert werden und
damit u.a. die Kosten für
den Verkabelungsaufwand deutlich gesenkt werden. Profibus-DP ist
vorwiegend für
zeitkritische Anwendungen in der Fertigungsautomatisierung vorgesehen. Weitere
Varianten sind Profibus-FMS (Profibus-Fieldbus Message Specification),
ein Feldbus für
den Einsatz auf der Systemebene mit relativ geringen Echtzeitanforderungen
sowie Profibus-PA (Process Field Bus for Process Automation) eine
eigensichere Variante des Profibus, welche sich von der Profibus-DP-Variante
nur durch das physikalische Medium unterscheidet und welche vorwiegend
für die
Prozessautomatisierung in der Verfahrenstechnik zur Anwendung kommt.
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Wie
die vorstehende Würdigung
des Standes der Technik aufzeigt, werden in der Automatisierungstechnik
zur Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten verschiedene Schnittstellen
mit ihren physikalischen Eigenschaften und Übertragungsprotokolle definiert
und in internationale Normen eingebracht oder etablieren sich als
Industriestandards. Diese Systeme werden allgemein als Feldbussystem bezeichnet,
wobei auch die Ethernet-basierten Technologien dazu zu zählen sind.
Die Schnittstellen bzw. Busanschaltungen des jeweiligen Bus-Teilnehmers sind
in Form von dedizierten Kommunikations-Controllern, zum Teil mit
CPU als integrierte Schaltkreise (Kommunikations-Prozessor) aufgebaut,
siehe beispielsweise
DE 198
31 405 (ASIC: ASPC2),
DE
299 07 909 (ASIC: SPC3) oder
DE 199 28 517 C2 (ASIC: SUPI).
Dabei sind in der Regel spezielle Hard- und Softwarekomponenenten
mit einer Reihe von teueren, für
die Kommunikation speziell ausgelegten Komponenten, wie HUB und
Leitungstreiber, Ethernet-Controller, Media Interpent Interface
für die
Verbindung zu einem anderen Netz (öffentliches Datennetz, anderes
LAN oder einem Hostsystem), Feldbus-Schnittstellen bzw. Sensorbus-Schnittstelle,
insbesondere Serial Peripheral Interface mit Master- bzw. Slave-Protokollchips,
sowie die Umsetzung entsprechender Netzwerk-Zugangsprotokolle, z.B.
CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection), Token-Passing
(Bitmuster als Berechtigungsmarke) oder TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet
Protocol) in für
den Feldbus spezifizierte Protokolle erforderlich. Wenig Beachtung
findet jedoch die Entwicklung einer solchen Schnittstelle bzw. Busanschaltung,
welche eine individuelle und komfortable Systemerweiterung und Anpassung
der Kommunikationsfunktionen ermöglicht.
Deshalb fehlen in der Praxis kostengünstige Kommunikationsschnittstellen
bzw. Bus-Repeater für
ein in Echtzeit betreibbares Automatisierungssystem, welches eine individuelle,
insbesondere automatisch anpassbare, interaktive Systemerweiterung
und Kommunikation sicherstellt. Besonders bedeutsam ist dies, weil
die Telekommunikations- und Computerindustrie als fortschrittliche,
entwicklungsfreudige Industrien anzusehen sind, die schnell Verbesserungen
und Vereinfachungen aufgreifen und in die Tat umsetzen.
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Problem
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Der
Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bus-Repeater zur Systemerweiterung
eines Automatisierungssystems derart auszugestalten, dass der Anschluss
eines Bus-Teilnehmers an den jeweiligen Bus ermöglicht wird.
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Erfindung
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Diese
Probleme werden, ausgehend von einem bidirektionaler Bus-Repeater
mit den Merkmalen im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1, dadurch gelöst, dass
der im Bus-Stecker integrierte Bus-Repeater zur Kopplung eines Bus-Teilnehmers
ausgestaltet ist und dass der Bus-Repeater seine Stromversorgung
ausschließlich
aus der vom Bus-Teilnehmer zur Bestromung von mindestens einem Abschlusswiderstand
des jeweiligen Bus zur Verfügung gestellten
Spannung bezieht.
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Vorteilhafte Wirkungen
der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Bus-Repeater
weist den Vorteil auf, dass auf überraschend
einfache Art und Weise die Funktion eines Bus-Steckers, beispielsweise
Profibus-Steckers, und eines Repeaters in einem Gerät vereinigt
ist. Auch kann der Anschluss eines Bus-Teilnehmers an den Bus erfolgen,
ohne dass dieser vom Benutzer spezielle Handfertigkeiten oder Vorkenntnisse
erfordert.
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Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gemäß Schutzanspruch
2 weist der Bus-Repeater mindestens Mittel zur Baudraten-Detektion, Mittel
zur Taktwiederherstellung und Mittel zur Detektion der Busbelegung
und Senderichtung auf.
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Bei
dieser Ausgestaltung wird zunächst
ermittelt, welcher Bus zuerst sendet und dann wird mindestens ein
vollständiges
Byte zum anderen Bus übertragen.
Dabei wird das Timing der Bits bezogen auf die Baudrate wiederhergestellt.
Vorzugsweise überträgt der erfindungsgemäße Bus-Repeater
jedes Byte um mindestens eine Bit-Zeit verzögert.
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Darstellung der Erfindung
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten lassen sich der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmen. In der
Zeichnung zeigt:
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1 das
Blockschaltbild eines bidirektionalern Bus-Repeaters gemäß der Erfindung.
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In
der Automatisierungstechnik sind seit Jahren verschiedene Kommunikationssysteme
mit standardisierten Kommunikationsdiensten und Protokollen, mit
denen man zwischen heterogenen und homogenen Netzwerken kommunizieren
kann, im Einsatz. In der untersten Ebene sind beispielsweise einfache
Sensor-Aktuator-Bussysteme oder Rückwandbussysteme (z.B. auf
handelsüblichen
Norm-Tragschienen anbringbare modulare Ein-/Ausgabe-Geräte), in
der mittleren Ebene „eingebettete" Netzwerke zur Steuerung
der Maschinen (welche programmierbare Steuerungen, komplexe elektrische
und hydraulische Antriebsgeräte,
Ein-/Ausgabe-Geräte.
Datenerfassungsgeräte
oder Mensch/Maschine-Schnittstellen verbinden) und in der obersten
Ebene die Netzwerke zur Fabrikautomation angeordnet. Bei der erfindungsgemäßen Lösung liegt
in Hinblick auf die Kommunikationsbeziehungen ein einheitliches
logisches Netzwerk vor, so dass eine scharfe Trennlinie zwischen
der Technik in herkömmlichen
Telekommunikationsnetzen und (Computer)-Datennetzen nicht mehr gezogen
werden kann.
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Bei
der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Lösung werden zwei Bussegmente 1, 2,
auf denen digitale serielle Daten übertragen werden, logisch miteinander
verbunden und elektrisch voneinander getrennt (Trennstelle 34;
optional Trennstelle 34',
insbesondere optischer oder magnetischer Übertrager). Der bidirektionale
Bus-Repeater 3 dient also zur Ankoppelung von zumindest dem
ersten Bus bzw. Bussegment 1 an den zweiten Bus bzw. Bussegment 2,
und weist zumindest eine erste und eine zweite Sende-/Empfangseinrichtung 31, 32 auf,
an die der erste bzw. der zweite Bus 1, 2 ankoppelbar sind
und über
die der Bus-Repeater 3 von dem ersten Bus 1 empfangene
Signalpulsfolgen auf den zweiten Bus 2 senden kann und
umgekehrt. Der Bus-Repeater 3 ist als integrierter Schaltkreis
aufgebaut und in einem Bus-Stecker integriert. Im Einzelnen ist
der im Bus-Stecker integrierte Bus-Repeater 3 zur Kopplung
eines Bus-Teilnehmers 11, 21 ausgestaltet und bezieht
seine Stromversorgung ausschließlich
aus der vom Bus-Teilnehmer 11, 21 zur Bestromung
von mindestens einem Abschlusswiderstand 12, 22 des jeweiligen
Bus 1, 2 zur Verfügung gestellten Spannung.
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Vorzugsweise
sind alle Funktionen um die jeweilige Baudrate zu ermitteln in einem
integrierten Schaltkreis gepackt. Dieser weist mindestens Mittel zur
Baudraten-Detektion
33a, Mittel zur Taktwiederherstellung
33b und
Mittel zur Detektion der Busbelegung und Senderichtung
33c auf
und ermittelt, welcher Bus
1,
2 zuerst sendet
und überträgt dann
mindestens ein vollständiges
Byte zum anderen Bus
1,
2. Dabei wird das Timing
der Bits bezogen auf die Baudrate wiederhergestellt. Insbesondere
wird jedes Byte um mindestens eine Bit-Zeit verzögert übertragen. Vorrichtungen zum
Umladen der Leitungskapazitäten
wie beim bidirektionalen Bus-Repeater gemäß der
EP 1 199 836 A2 sind nicht
erforderlich.
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Vorzugsweise
weist der Bus-Repeater 3 einen Speicher für die Abspeicherung
von Testdaten mit verschiedenen Baudraten auf, wodurch es möglich ist
nacheinander diese Testdaten zu senden, bis die Mittel zur Baudraten-Detektion 33a diese
jeweils erkennen. Insbesondere weist der Bus-Repeater 3 eine
Steuereinrichtung 33 auf, welche die Baudrate aufgrund
von speziellen Test-Telegrammen
errechnet. Alternativ ist die Steuereinrichtung 33 mit
den Mittel zur Baudraten-Detektion 33a verbunden oder weist
diese auf und die Baudrate wird beginnend mit der zuletzt detektierten
erraten. Weiterhin kann vorgesehen werden, dass die Steuereinrichtung 33 eine gezielte,
modifizierte Wiederholung des Sendens der Daten mit verschiedenen
Baudraten nach Maßgabe einer
empfangsseitigen Fehlererkennung und unter Berücksichtigung, dass die Übertragungssicherheit der
Datenblöcke
von dem Inhalt der Daten abhängt, durchführt.
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Vorzugsweise
sind die Mittel zur Detektion der Busbelegung und Senderichtung 33c zur
Detektion welcher Bus zuerst sendet ausgestaltet. Bei den Mitteln
zur Taktwiederherstellung 33b wird berücksichtigt, dass die Bit-Erkennungszeiten
variabel sein können,
z.B. in Abhängigkeit
der Baudrate und dass der Wechsel von Bus aktiv zu Bus inaktiv ebenfalls variabel
sein kann, z.B. in Abhängigkeit
der Baudrate.
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Insbesondere
empfängt
der Bus-Repeater 3 nach dem Einschalten von beiden Busen 1, 2 (bzw. bei
einer baumartigen Struktur oder Sternstruktur von den jeweils aktiven
beiden Bussegmenten) solange Datensignale, bis anhand der Mittel
zur Detektion der Busbelegung und Senderichtung 33c und
der Mittel zur Baudraten-Detektion 33a eine gültige Baudrate erkannt
wird. Bei einem CAN-Bus
sind dies in der Regel sechs verschiedene Baudraten mit festem Betrieb;
beim Profibus wird – gesteuert
vom Busmaster – ein
dynamischer Betrieb realisiert, bei welchem der Busmaster die Busparameter
ausgehend vom physikalischen Bus berechnet und diese zyklisch zum Bus-Teilnehmer
sendet.
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Auch
wenn die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung für den Einsatz bei der Automatisierungstechnik
(einschließlich
universelle Kommunikations-Plattform
für Barcode-
und Identifikationssysteme, intelligente EAs, Low-Cost-Antriebe, SPSen oder
Maschinenterminals) beschrieben ist, so ist der Einsatz des erfindungsgemäßen bidirektionalen
Bus-Repeater bzw. erfindungsgemäßen Verfahrens
auch in anderen Nachrichtennetzen mit entsprechenden Netzwerkübergängen möglich. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass
das erfindungsgemäße Konzept
auf Vorleistungen in Nachrichtennetzen oder Systemen/Anlagen (auch
für vermittelte
Verbindungen) aufbaut und die einfache Anpassung an die jeweiligen
Gegebenheiten und Einbindung ohne Änderung der Erfindung bzw.
des Grundkonzepts erlaubt.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden
Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Schutzanspruch
1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch
jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller
insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet,
dass grundsätzlich
praktisch jedes Einzelmerkmal des Schutzanspruchs 1 weggelassen
bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes
Einzelmerkmal ersetzt werden kann.