-
Die
Erfindung betrifft eine selbstfahrende Erntemaschine mit einer rahmenartigen,
eine Fahrerkabine umfassenden Karosserie, die auf vorderen, von
einem Motor angetriebenen und rückwärtigen lenkbaren
Rädern
getragen ist und am vorderen Ende eine Erntegutbergungseinrichtung
wie eine an einem Rahmen verschwenkbar gelagerte Haspel zum Aufnehmen
von auf dem Boden liegendem Erntegut aufweist, und mit einem mit
dem Motor gekoppelten Antriebssystem.
-
Bei
einer aus der
DE
10 2004 001 383 B3 ähnlich
aufgebauten selbstfahrenden Mähdrescher weist
die Erntegutbergungseinrichtung an der Vorderseite einen sich hin-
und herbewegenden Messerbalken zum Mähen des auf dem Boden stehenden Erntegutes
auf, das von der Haspel aufzunehmen und über einen Schneckenförderer einer
in der rahmenartigen Karosserie des Mähdreschers angeordneten Dreschtrommel
mit zugeordnetem Dreschkorb und Wendetrommel zu zuführen ist. Über eine
anschließende
Anordnung aus Strohschüttlern,
Vorbereitungsboden und Sieben erfolgt eine Feintrennung des geernteten
Gutes, wobei der ausgedroschene Gutteil in einen rückwärtig der
Fahrerkabine angordneten Korntank gefördert und der große Erntegutteil über die
Strohschüttler
auf dem Boden abgelegt werden. Der Korntank kann über ein
Entleerungsrohr in ein Transportfahrzeug entleert werden. Soll der
auf dem abgelegte Boden, zu Stroh getrocknete große Erntegutteil
zu Brennstoff und/oder Futtermittel in Form von Pellets oder Briketten
verarbeitet werden, ist das Stroh gesondert aufzunehmen und zu einer ensprechenden
Verarbeitungsstelle zu befördern, was
kosten und zeitaufwendig ist.
-
Aus
der
DE 20 2004
018 613 U1 ist es bekannt, Brennstoff und/oder Futtermittel
auf der Basis von Pflanzenmaterialien vorzusehen, die in Form von Pellets
oder Briketts zusammengepreßt
sind.
-
Aus
der
DE 199 55 844
A1 geht weiterhin eine Ring-oder Flachmatrizenpresse mit
Kollerrollen zur Herstellung von Pellets aus gepreßter Biomasse hervor,
die für
Heizzwecke verwendet werden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende Erntemaschine
der eingangs erwähnten
Art zur Verfügung
zu stellen, mit der in kosten- und zeitsparender Weise in einem
Arbeitsprozeß das
vom Boden geborgene Erntegut unmittelbar zu Pellets und/oder Briketts
für Heizzwecke
und/oder Futtermittel verarbeitet werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß zum
Pelletieren und/oder Brikettieren von auf dem Boden liegendem, insbesondere
gedroschenem Erntegut innerhalb der rahmenartigen Karosserie der
Erntemaschine eine reihenschaltartig kombinierte Anordnung von vier
Aggregaten und zwei zugeordneten Speicherbehältern vorgesehen ist, wobei
die Aggregate jeweils mit dem mit dem Motor gekoppelten Antriebssystem
verbunden und von diesem mechanisch bzw. hydraulisch zu betreiben sind
und die vier Aggregate und zwei Speicherbehälter in der reihenschaltartig
kombinierten Anordnung innerhalb der rahmenartigen Karosserie wie
folgt positioniert sind:
- – ein mit einer vorgeschalteten
Steinfangeinrichtung ausgerüstetes,
mechanisch antreibbares Schneidaggregat, das über einen nach außen geführten Schrägförderer mit
der Haspel verbunden ist und von dem das von der Haspel aufgenommene
und über
den Schrägförderer zugeführte Erntegut
zu zerschneiden ist,
- – ein
dem Schneidaggregat nachgeordentes mechanisch antreibbares Häcksel- und
Mahlaggregat, das mit dem Ausgang des Schneidaggregats über eine
das Schnittgut transportierend mechanisch Fördereinrichtung eingangsseitig
verbunden ist und von dem das zugeführte Schnittgut zu häcksel und/oder
zu mahlen ist,
- – ein
mit dem Ausgang des Häcksel-
und Mahlaggregats über
eine erste Gebläseführung einlaßseitig
verbundener erster Speicherbehälter
für das
Häcksel-
und/oder Mahlgut,
- – ein
eingangsseitig mit dem Auslaß des
ersten Speicherbehälters über eine
zweite Gebläseführung verbundenes
Pelletier- und/oder Brikettieraggregat, dem das Häcksel – und/oder
Mahlgut zum druckmäßigen Pelletieren
und/oder Brikettieren zu zuführen
ist, und
- – ein
mit dem Ausgang des Pelletier- und/oder Brikettieraggregats eingangsseitig über einen
Förderkanal
verbundener zweiter Speicherbehälter, in
dem die hergestellten Pellets und/oder Bri ketts zwischenzulagern
sind und der auslaßseitig
zum einen über
eine gebläsebetriebene
Abriebrückführung mit
dem Eingang des Pelletier- und/oder Brikettieraggregats und zum
anderen mit einem mechanisch anzutreibenden Entleerungsaggregat
verbunden ist, von dem die Pellets und/oder Briketts nach außerhalb
der rahmenartigen Karosserie der Erntemaschine zu befördern sind.
-
Für einen
Einsatz der selbstfahrende Erntemaschine nach Anspruch 1 als Mähmaschine
ist an dem die Haspel halternden Rahmen ein ausfahrbarer Messerbalken
zum Mähen
des auf dem Boden stehenden Erntegutes vorzusehen, wobei der weitere Aufbau
der Mähmaschine
und dessen Funktionsweise zur Pelletierung und/oder Brikettierung
des gemähten,
auf dem Boden liegenden Erntegutes dem Aufbau und der Funktionsweise
der selbstfahrenden Erntemaschine nach Anspruch 1 entsprechen.
-
Bevorzugt
ist das Pelletier- und/oder Brikettieraggregat hydraulisch von dem
Hydraulikkreise umfassenden Antriebssystem anzutreiben ist. Das Pelletieraggregat
kann auch eine herkömmliche Ring-
oder Flachmatrizenpresse mit Kollerrollen sein.
-
Vorzugsweise
kann das Entleerungsaggregat ein mit dem zweiten Speicherbehälter auslaßseitig
zu koppelndes Laufband oder eine entsprechend zu koppelnde Förderschnecke
sein.
-
Die
erfindungsgemäße selbstfahrende
Erntemaschine ermöglicht
in effizienter Weise unmittelbar vor Ort die Verarbeitung von auf
dem Boden liegendem Erntegut wie z.B. Stroh, gelagertem Getreide
oder auch anderer Pflanzenmaterialien, zu Pellets und/oder Briketts
für Heizzwecke
und/oder Futterzwecke, so daß ein
zeit- und kostenintensiver Transport des auf dem Boden liegenden
Erntegutes zu einer entfernten entsprechenden Verarbeitungsstätte nicht
erforderlich ist.
-
Die
erfindungsgemäße selbstfahrende
Erntemaschine wird nun anhand der Zeichnungen erläutert. In
diesen sind:
-
1 eine
schematisch dargestellte Ausführungsform
der selbstfahrenden Erntemaschine als Mähmaschine, wobei an der vorderen
Frontseite als Erntegutbergungseinrichtung eine an einem verschwenkbaren
Rahmen gehalteter Haspel, ein Messerbalken zum Mähen und eine zum Inneren der Kassorie
führender
Schrägförderer gezeigt
sind, und
-
2 ein
Blockdiagramm der innerhalb der Karosserie der selbstfahrenden Erntemaschine
nach 1 positionierten reihenschaltartigen Anordnung der
Aggregate und Speicherbehälter
zum Pelletieren und/oder Brikettieren des vom Boden aufgenommenen
Erntegutes.
-
Die
in 1 schematisch dargestellte Ausführungsform
der selbstfahrenden Erntemaschine 1 weist in herkömmlicherweise
eine rahmenartige Karosserie 2, die eine Fahrerkabine 3 umfaßt, und
einen Motor 4 auf. Die rahmenartige Karosserie 2 ist
auf vorderen Rädern 5 und
hinteren Rädern 6 getragen, wobei
die vorderen Räder 5 von
dem in 2 gezeigten Motor 4 anzutreiben und die
hinteren Räder 6 lenkbar
sind. Am vorderen Ende der rahmenartigen Karosserie 4 ist
eine Erntegutbergungseinrichtung 7 der selbstfahrenden
Erntemaschine 7 vorgesehen, die von einem an einem Rahmen 9 verschwenkbar gelagerte
Haspel 10 zum Aufnahmen von auf dem Boden liegendem Erntegut
gebildet ist. Zum Mähen von
auf dem Boden stehendem Erntegut kann ein ausfahrbarer Messerbalken 26 eingesetzt
werden, der an dem die Haspel 10 halternden Rahmen 9 gelagert
ist.
-
Zum
Pelletieren und/oder Brikettieren des von der Haspel 10 vom
Boden aufgenommene Erntegutes, das von der Haspel 10 einem
mit dieser in Wirkverbindung stehenden Schrägförderer 20 zuzgeführt wird,
der aus dem Innenraum der rahmenartigen Karosserie 4 nach
außen
geführt
ist, weist die Erntemaschine innerhalb der rahmenartigen Karosserie die
in der 2 als Blockdiagramm wiedergegebene reihenschaltartig
kombinierte Anordnung von vier Aggregaten 13, 14, 16 und 18 und
zwei zugeordneten Speicherbehältern 15 und 17 auf.
Jedes der Aggregate 13, 14, 16 und 18 ist
mit einem mit dem Motor 4 gekoppelten Antriebssystem 11 verbunden
und von diesem mechanisch bzw. hydraulisch zu betreiben.
-
Wie
aus dem Blockdiagramm der 2 zu ersehen ist, sind die vier
Aggregate 13, 14, 16, 18 und
die beiden Speicherbehälter 15 und 17 in
der reihenschaltartig kombinierten Anordnung innerhalb der rahmenartigen
Karosserie 4 wie folgt positiniert:
Ein mit einer
vorgeschalteten Steinfangeienrichtung 19 ausgerüstetes,
mechanisch antreibbares Schneidaggregat 13 ist über den
nach außen
gefügrten Schrägförder 20 mit
der Haspel 10 verbunden und dient zum Zerschneiden des
von der Haspel 10 aufgenommenen und über den Schrägförder 20 zugeführten Erntegutes.
-
Dem
Schneidaggregat 13 ist ein mechanisch antreibbares Häcksel- und/oder
Mahlaggregat 14 nachgeordnet, das mit dem Ausgang des Schneidaggregates 13 über eine
das Schnittgut transportierende mechanische Fördereinrichtung 21 eingangsseitig
verbunden ist und von dem das zugeführte Schnittgut zu häckseln und/oder
zu mahlen ist.
-
Ein
erste Speicherbehälter 15 für das Häcksel- und/oder
Mahlgut ist einlaßseitig
mit dem Ausgang des Häcksels-
und/oder Mahlaggregats 14 über eine erste Gebläseführung 22 verbunden.
Der Auslaß ersten
Speicherbehälters 15 ist
wiederum über eine
zweite Gebläseführung mit
dem Eingang eines Pelletier- und/oder Brikettieraggregats 16 verbunden, dem
das Häcksel-
und/oder Mahlgut zum druckmäßigen Pelletieren
und/oder Brikettieren zu zuführen
ist. In 2 ist das Pelletier- und/oder Brikettieraggregat 16 hydraulisch
von dem Hydraulikkreise 12 umfassenden Antriebssystem 11 anzutreiben.
-
Mit
dem Ausgang des Pelletier- und/oder Brikettieraggregats 16 ist
ein zweiter Speicherbehälter 17 eingangsseitig über eine
Förderkanal 24 verbunden,
in dem die hergestellten Pellets und/oder Briketts zwischenzulagern
sind. Im zweiten Speicherbehälter 17 anfallender
Abrieb kann mittels eines Siebs, das in Nähe des Bodens des zweiten Speicherbehälters zu
positionieren ist, auf dem Boden im Bereich des Auslasses des zweiten
Speicherbehälters 17 konzentriert
werden. Letzterer ist auslaßseitig
zum einen über
eine gebläsebetriebene
Abriebrückführung 25 mit
dem Eingang des Pelletier- und/oder Brikettieraggregats 16 und
zum anderen mit einem mechanisch antreibbaren Entleerungsaggregat 18 verbunden,
von dem die Pellets und/oder Briketts nach außen z.B. auf einen neben der
selbstfahrenden Erntemaschine 1 geparkten Lkw zu befördern sind.
-
- 1
- selbstfahrende
Erntemaschine
- 2
- Karosserie
- 3
- Fahrerkabine
- 4
- Motor
- 5
- vordere
Räder
- 6
- rückwärtige Räder
- 7
- Erntegutbergungseinrichtung
- 8
- vordere
Ende der Erntegutbergungseinrichtung
- 9
- Rahmen
- 10
- Haspel
- 11
- mechanischer
und/oder hydraulischer Antrieb
- 12
- Hydraulikkreise
- 13
- Schneidaggregat
- 14
- Häcksel- und/oder
Mahlaggregat
- 15
- erster
Speicherbehälter
- 16
- Pelletier-
und/oder Brikettieraggregat
- 17
- zweiter
Speicherbehälter
- 18
- Entleerungsaggregat,
Laufband, Förderschnecke
- 19
- Steinfangeinrichtung
- 20
- Schrägförderer
- 21
- mechanische
Fördereinrichtung
- 22
- erste
Gebläseführung
- 23
- zweite
Gebläseführung
- 24
- Förderkanal
- 25
- Abriebrückführung
- 26
- Messerbalken