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Gegenstand
der Neuerung ist ein Montage- und Bearbeitungstisch für
Spritzgussformen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein
solcher Montage- und Bearbeitungstisch ist beispielsweise mit dem
Gegenstand der
WO 2006/103346
A1 bekannt geworden. Dieser bekannte Montage- und Bearbeitungstisch
besteht aus einer sich über den gesamten Montagetisch erstreckenden Längsführung,
wobei auf der einen Seite der Längsführung eine
feste Plattform angeordnet ist und auf der Längsführung
selbst eine verschiebbare Plattform angeordnet ist.
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Beide
Plattformen sind mit einem Drehlager versehen. Zweck dieser Maßnahmen
ist, dass man eine mindestens aus zwei Teilen bestehende Spritzgussform
so auf den Montage- und Bearbeitungstisch aufsetzt, dass die Spritzgussform
auseinandergefahren und bearbeitet werden kann.
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Zu
diesem Zweck wird beispielsweise auf die feste, unverschiebbare
Plattform die auswerferseitige Formhälfte aufgesetzt und
die verschiebbare Plattform so auf die feste Plattform verfahren,
dass auf der verschiebbaren Plattform die düsenseitige Formhälfte
aufsitzt. Durch Trennen der beiden Plattformen (Verfahren auf der
Längsführung) werden die beiden Formhälften
auseinander gefahren und aufgrund der angeordneten Drehlager können
beide Formenhälften dann gedreht werden und bearbeitet werden.
Damit ist freier Zugang zu den Kavitäten der Formhälfte
gegeben. Ein solcher Montage- und Bearbeitungstisch hat sich bewährt,
hat jedoch den Nachteil, dass man eine genaue Positionierung der
Formenhälfte auf der festen Plattform einerseits und der verschiebbaren
Plattform auf der anderen Seite benötigt. Die Trennebene
der Formenhälfte sollte also genau fluchtend zwischen der
Trennebene der beiden Plattformen verlaufen, um zu gewährleisten, dass
die beiden Plattformen auseinander verfahren werden können.
Weiterer Nachteil ist, dass eine genaue Fixierung der Formenhälften
auf den Plattformen notwendig ist, um zu vermeiden, dass bei der Bearbeitung
einer der Formenhälften diese sich auf der Plattform verschiebt.
Sollen nämlich die Formenhälften wieder zu einer
Spritzgussform verbunden werden, muss eine genaue fluchtende Gegenüberlage
der einen Formenhälfte zur anderen gewährleistet werden,
ohne dass ein Verkantungsspiel vorhanden ist. Dies ist manchmal
schwierig, weil bei umfangreichen Bearbeitungen die Gefahr besteht,
dass eine der beiden Formenhälften auf der zugeordneten Plattform
unbeabsichtigt verschoben oder verrückt wird und danach
das Zusammenfügen der Spritzgussform nicht mehr beschädigungsfrei
funktioniert.
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Außerdem
sind die Herstellungskosten eines solchen Montage- und Bearbeitungstisches
groß, denn es bedarf eines Tisches mit einer sehr lang
gestreckten, genau gearbeiteten Linearführung, einer Festplattform,
einer auf der Linearführung verschiebbaren Plattform und
noch zusätzlichen Drehlagern, die jeweils einer Plattform
zugeordnet sind.
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Derartige
Drehlager und Linearlager bedürfen einer Wartung und haben
ein geringfügiges Lagerspiel, was ein Zusammenfügen
der beiden Formenhälften erschwert und Wartungskosten beinhaltet.
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Mit
dem Gegenstand der
DE
20 2005 001 845 U1 ist ein weiterer Montagetisch für
den Werkzeugbau bekannt geworden, bei dem allerdings nur auf einem
Grundgestell eine Deckplatte angeordnet ist, auf der Auflageleisten
verschraubt sind, auf denen wiederum eine kugelgeführte
Lagerung angeordnet ist.
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Es
fehlt dem gemäß ein Drehlager und die Möglichkeit,
eine aus mindestens zwei Hälften bestehende Spritzgussform
so anzuordnen, dass die beiden Hälften auseinandergefahren
und gegebenenfalls auch gedreht werden können.
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Der
Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Montage- und
Bearbeitungstisch für Spritzgussformen so weiterzubilden,
dass bei wesentlich geringerem Herstellungsaufwand eine verkantungsfreie
Zusammenführung der Formenhälften und eine bessere
Bearbeitung der Formenhälften gewährleistet ist.
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Zur
Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die
technische Lehre des geltenden Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist, dass der Montage- und Bearbeitungstisch
erfindungsgemäß als Düsenplatte ausgebildet
ist, die in Bezug auf die auf den Düsenplatten aufliegenden
Paletten ein Luftführungslager ausbildet.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich somit der wesentliche
Vorteil, dass nun auf Linear- und Drehlager nach dem Stand der Technik
verzichtet wird und stattdessen der Montage- und Bearbeitungstisch
als Düsenplatte ausgebildet ist und die zur Aufnahme und
Halterung der beiden Formenhälften vorgesehenen Paletten
nun frei verschiebbar und drehbar auf der Düsenplatte angeordnet
sind. Diese Paletten schweben auf einem Luftpolster, welches durch
die Düsen in der Düsenplatte des Montagetisches
erzeugt wird.
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Damit
ergibt sich der Vorteil, dass nun auf eine genaue Zuordnung der
beiden Formenhälfte verzichtet werden kann, denn jede Palette
mit der darauf angeordneten Formenhälfte ist frei verschiebbar,
verdrehbar und in anderer Weise bewegbar auf der Düsenplatte
angeordnet.
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Es
besteht daher nicht mehr die Gefahr, dass die Formenhälften
zwangsläufig verkantet ineinandergeführt werden,
denn die auf dem Luftpolster ruhenden Paletten mit den darauf lagernden
Formenhälften können in jeder beliebigen Weise
verschoben und gedreht werden. Somit ist es ohne Weiteres möglich,
diese durch einfache Bewegung mit der Hand zueinander auszurichten
und spannungsfrei ineinander zu führen.
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Dies
ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik,
weil der Stand der Technik zwangsgeführte mechanische Linear-
und Drehlager aufwies, während bei dem erfindungsgemäßen
Luftlager zwischen der Düsenplatte des Montagetisches und
den darauf ruhenden Paletten eine Zwangsführung nicht mehr
gegeben ist.
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Von
besonderem Vorteil ist, dass die üblicherweise in Werkstätten
vorhandene Pressluft für die Versorgung der Düsenplatte
verwendet werden kann. Ein solcher Pressluftdruck liegt bei etwa
6 bar.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass die Düsenplatte des Montagetisches insgesamt durchgeht,
so dass beide Paletten mit den darauf ruhenden Formenhälften
verschiebbar angeordnet sind.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass die eine Palette fest am Tisch befestigt ist und die andere
Palette durch das besagte Luftpolster der Düsenplatte verschiebbar
zur feststehenden Palette angeordnet ist.
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In
einer dritten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass die beiden Paletten unabhängig voneinander und zueinander
verschiebbar sind und gemeinsam auf der Düsenplatte auf
zugeordneten Luftpolstern ruhen.
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In
einer Weiterbildung dieser Idee kann es noch vorgesehen sein, dass
die Düsenplatte in zwei verschiedene Bereiche unterteilt
ist, wobei auf dem einen Bereich die eine Palette mit der einen
Formenhälfte und in dem anderen Bereich der Düsenplatte die
andere Palette mit der anderen Formenhälfte angeordnet
ist.
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Hierbei
ist dann vorgesehen, dass der eine Plattenbereich unabhängig
von dem anderen Plattenbereich mit Luft versorgt werden kann. Somit
kann beispielsweise der eine Plattenbereich luftfrei gestellt werden
und die darauf ruhende Palette ist dann ortsfest auf der Düsenplatte
ruhend, während der andere Plattenbereich mit Luft versorgt
wird und das sich unter der Palette bildende Luftpolster führt
dann dazu, dass diese Palette frei zu der festsitzenden Palette verschiebbar
und verdrehbar ausgebildet ist.
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Selbstverständlich
kann die Düsenplatte auch in mehr als zwei Plattenbereiche
unterteilt sein, wobei jeder Plattenbereich mit getrennter Luftzuführung
ausgebildet ist.
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In
der kinematischen Umkehrung der vorliegenden Erfindungsidee ist
es auch vorgesehen, dass die Oberfläche des Montagetisches
nicht als Düsenplatte ausgebildet ist, sondern lediglich
eine glatte Oberfläche darstellt und dass die Düsenplatten
in den Paletten ausgebildet sind, auf welchen die Formenhälften
ruhen.
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In
dieser Ausführungsform wäre es notwendig, dass
eine Luftzuführung mit einem flexiblen Schlauch in die
jeweiligen Paletten stattfindet, um die dort angeordneten Düsen
mit dem Luftstrom zu versorgen, so dass sich unterhalb der Palette
im Bereich oberhalb der glatten Tischoberfläche das besagte Luftpolster
bildet.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern
auch aus der Kombination der einzelnen Schutzansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit
sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der
Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Neuerung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere wesentliche
Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
schematisiert eine perspektivische Darstellung eines Montagetisches
mit zwei darauf ruhenden Paletten
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2:
die Anordnung nach 1 mit einer Spritzgussform im
zusammengebauten Zustand
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3:
die Anordnung nach 2 der Spritzgussform mit getrennten
Formenhälften, wobei eine Formenhälfte gedreht
ist
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In 1 ist
allgemein ein Montagetisch 1 dargestellt, der an seiner
Unterseite Tischfüße 2 trägt,
die in beliebiger Weise verlängerbar und in anderer Weise
verstellbar sind.
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Statt
der Tischfüße 2 können auch
beliebige andere Stützunterlagen verwendet werden.
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Die
seitlichen Begrenzungen des Montagetisches 1 sind durch
Begrenzungsleisten 3 gebildet, die geringfügig über
die Oberfläche der als Düsenplatte 9 ausgebildeten
Oberfläche des Montagetisches 1 hinausstehen.
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Die
Düsenplatte 9 wird in zwei, mit getrennten Luftsströmen
versorgbare Plattenbereiche 10, 11 unterteilt,
wobei die Luftzuführungen 5, 6 jeweils
mit Absperrhähnen 7, 8 versehen sind.
Sie sind im Bereich eines Schutzbügels 4 angeordnet.
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An
der Oberfläche der Düsenplatte 9 sind eine
Vielzahl von nach oben gerichteten Düsen 12 angeordnet, über
die der Pressluftstrom austritt, der über die Luftzuführung 5, 6 in
die Düsenplatte 9 eingespeist wird.
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Die
beiden Plattenbereiche 10, 11 sind also jenseits
der Trennlinie 13 voneinander getrennt und mit getrennten
Luftströmen versorgbar.
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In
jedem Plattenbereich 10, 11 ist jeweils eine Palette 14, 15 angeordnet.
Die Palette besteht bevorzugt aus einer ebenen Metallplatte, auf
deren Oberseite noch beliebige Einspann- oder Aufspannmittel angeordnet
sein können.
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Wichtig
ist, dass bei einer entsprechenden Luftversorgung der Düsenplatte 9 die
Paletten 14, 15 in allen beliebigen Ebenen der
Düsenplatte 9 verschiebbar und verdrehbar ausgebildet
sind. Dies ist durch die Pfeilrichtungen 20, 21, 22 und 25 symbolisiert.
Ebenso ist erkennbar, dass eine beliebige Verdrehung in den Pfeilrichtungen 23 und 24 für
jede einzelne Palette 14, 15 gegeben ist.
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Die
beiden Paletten 14, 15 sind also in einer beliebigen
X-Y-Ebene parallel zur Düsenplatte 9 verschiebbar,
verdrehbar und bewegbar.
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Gemäß 2 wird
nun eine Spritzgussform 16, bestehend aus zwei Formenhälften 18, 19 auf
die beiden Paletten 14, 15 aufgesetzt.
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Hierbei
wird es bevorzugt, wenn die Trennlinie 17 der Spritzgussform 16 etwa
im Trennbereich zwischen den Paletten 14, 15 zu
liegen kommt.
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Es
wird sonach die Düsenplatte 9 mit Luft versorgt
und es bilden sich dann Luftpolster zwischen der Oberseite der Düsenplatte 9 und
der Unterseite der jeweiligen Paletten 14, 15.
Es ist nun ohne Weiteres gemäß 3 möglich,
die beiden Paletten 14, 15 auseinander zu fahren,
wobei sich die düsenseitige Formhälfte 18 von
der auswerferseitigen Formhälfte 19 entfernt.
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Somit
wären die Innenseiten der beiden Formhälften 18, 19 für
Wartungs- und Reparaturaufgaben leicht zugänglich. Beispielsweise
können die Führungssäulen 27 gereinigt
oder in anderer Weise gewartet werden und ebenso ist bei Drehung
der auswerferseitigen Formhälfte 19 beispielsweise
in Drehrichtung 24 gemäß 3 die
Kavität 26 besonders leicht zugänglich,
kann gereinigt und gewartet werden.
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Gleiches
gilt für die Führungsbüchsen 28,
die dann leicht von vorne her zugänglich sind.
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Zwar
wurden in der gezeigten Ausführungsform lediglich zwei
Paletten 14, 15 mit dazugehörenden Formenhälften 18, 19 beschrieben.
Hierauf ist die Neuerung jedoch nicht beschränkt. Es können auch
mehr als zwei Paletten oder nur eine bewegliche Palette und eine
feste Palette verwendet werden.
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- 1
- Montagetisch
- 2
- Tischfuß
- 3
- Begrenzungsleiste
- 4
- Schutzbügel
- 5
- Luftzuführung
- 6
- Luftzuführung
- 7
- Absperrhahn
- 8
- Absperrhahn
- 9
- Düsenplatte
- 10
- Plattenbereich
- 11
- Plattenbereich
- 12
- Düse
- 13
- Trennlinie
- 14
- Palette
- 15
- Palette
- 16
- Spritzgussform
- 17
- Trennlinie
- 18
- Formhälfte
(düsenseitig)
- 19
- Formhälfte
(auswerferseitig)
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Drehrichtung
- 24
- Drehrichtung
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Kavität
- 27
- Führungssäule
- 28
- Führungsbüchse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/103346
A1 [0002]
- - DE 202005001845 U1 [0007]