-
Die
Erfindung betrifft einen Handwagen mit einem Fahrgestell, vorzugsweise
mit Achsschenkellenkung, und auf dem Fahrgestell angeordneten oben
offenen Aufbau bestehend aus einem Boden, zwei Seitenwänden und
je einem vorderen und hinteren Schott.
-
Derartige
Handwagen, im Volksmund auch Bollerwagen genannt, sind weithin bekannt.
-
Beispielsweise
ist aus der österreichischen Patentschrift
AT 162720 ein Handwagen bekannt, der
zur genaueren Lenkbarkeit eine Achsschenkellenkung aufweist, die
beim Ausschwenken der Deichsel das in Schwenkrichtung innenliegende
gesteuerte Rad einen größeren Schwenkausschlag vollführen lässt, als
das andere, außenliegende
gesteuerte Rad.
-
Die
Vorder- und Hinterachse ist durch einen Drehfederstab verbunden.
Der Aufbau ist zwischen den großen
Rädern
vorgesehen. Um den gesteuerten Rädern
genügend
Schwenkraum zu bieten, muss der Aufbau entsprechend schmal gestaltet
werden.
-
Aus
der
DE 101 39 357 ist
darüber
hinaus ein faltbarer Bollerwagen bekannt, bei dem die vorderen lenkbaren
Räder sowie
die hinteren Laufräder
unter die Bodenplatte des Bollerwagens geschwenkt werden können.
-
Schließlich ist
aus dem deutschen Gebrauchsmuster
G
8419397.2 ein Handwagen bekannt, bei dem ebenfalls die übliche Drehschemellenkung
durch eine Achsschenkellenkung ersetzt ist, wodurch der Lenkwiderstand
verringert wird und ein Kippen des belasteten Wagens über die
vorderen Ecken bei vollem Lenkeinschlag praktisch unmöglich ist.
Verschiedene Zubehörteile
können
dabei einer ebenen Bodenplatte mittels Kistenverschlüsse auf
einer als Plattform dienenden Bodenplatte befestigt werden. Auf
diese Weise lässt
sich der Bollerwagen als herkömmlicher
Handwagen durch verschiedene Zubehörteile wie Sitzbänke, Rungen,
Seitenwände ergänzen und
der jeweiligen Funktion anpassen.
-
Solche
Bollerwagen dienen auch häufig
dem Transport von kleinen Kindern, die an der Fahrt mit dem Bollerwagen
besondere Freude finden. Je schneller und je enger die Kurven, desto
mehr Spaß bereitet
es den Kindern. Häufig
kommt es jedoch dabei zu ungewollten instabilen Fahrzuständen, bei
denen die Kinder leicht aus dem Handwagen fallen können.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, derartige Fahrten mit dem Handwagen für Kleinkinder
sicherer zu gestalten.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Boden eine Öffnung
aufweist. Auf diese Weise ergeben sich zwei gegenüber liegende
Sitzflächen
für Kleinkinder,
die ihre Unterschenkel durch die Öffnung führen können. Damit liegt der Schwerpunkt
des Handwagens niedriger, so dass ein Kippen des Handwagens erst
bei höheren
Querbeschleunigungen möglich
ist.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass unterhalb der Öffnung ein
Fußboden
angeordnet ist. Ein solcher Fußboden
verhindert, dass die Füße der Kleinkinder
den Boden berühren
können. Der
Abstand des Fußbodens
zum Boden des Aufbaus wird mit Vorteil zusätzlich durch entsprechende Seitenwände verschlossen.
-
Da
ein Deckel zum Verschließen
der Öffnung vorgesehen
ist, kann der Boden für
andere Aufgaben so verschlossen werden, dass eine durchgehende Ladefläche im Handwagen
entsteht.
-
Dadurch,
dass der Deckel verschiebbar und vorzugsweise arretierbar ausgebildet
ist, kann der nicht benötigte
Deckel beispielsweise mittels einer Griffmulde unter die vorderen
oder hinteren Schottleisten geschoben werden und beispielsweise
mittels eingelassener Stifte, die in Löcher des Bodens greifen, gegen
Anheben und Verrutschen gesichert werden.
-
Die
Vorder- und Rückwand
wird vorteilhaft als herausnehmbares Schott ausgebildet, das in
der Einbaulage arretierbar ist. Auf diese Weise kann das Schott
bei Fahrten über
holprige Wege nicht unbeabsichtigt aus der Führung springen. Kleinkinder
können
somit nicht ihrer Rückenlehne
durch das herausspringende Schott beraubt werden und in der Folge aus
dem Wagen fallen.
-
Der
Handwagen lässt
sich mit Vorteil für
unterschiedlichste Transportaufgaben nutzen, wenn der Aufbau vom
Fahrgestell demontierbar und durch andere Aufbauten ersetzbar ausgebildet
ist.
-
Die
Zug- und Lenkkräfte
lassen sich vorteilhaft dadurch verringern, dass die Achsschenkellenkung
den Spurdifferenzwinkel einstellend ausgebildet ist.
-
Für den Transport
in einem Pkw ist es von Vorteil, wenn die Deichsel abnehmbar ausgebildet ist.
Der Platzbedarf des Handwagens verringert sich dadurch. Nach seinem
Transport lässt
sich dann die Deichsel leicht wieder befestigen.
-
Der
Fahrkomfort des Handwagens steigt, wenn die Räder mit luftgefüllten Reifen
versehen sind, weil dann Stöße besser
abgefedert werden.
-
Die
Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten
den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.
-
Funktionsmäßig gleiche
Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
Die
Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
-
1:
zeigt eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Handwagens,
-
2:
eine Seitenansicht des Handwagens gemäß 1,
-
3:
eine Frontansicht des Handwagens gemäß 1,
-
4:
eine perspektivische Ansicht des Aufbaus von unten und
-
5:
eine perspektivische Ansicht des Fahrgestells.
-
Der
in den 1 bis 3 dargestellte Handwagen 1 besteht
im Wesentlichen aus einem Fahrgestell 2 mit vier Rädern 14,
die an den beiden Achsen 15 und 16 drehbeweglich
befestigt sind. Beide Achsen 15 und 16 sind aus
Stahl, während
die vordere Achse 16 mittels der Deichsel 13 lenkbar
ist. Dazu dient eine Achsschenkellenkung 3, die den Spurdifferenzwinkel
einstellt. (5)
-
Auf
dem Fahrgestell 2 ist der Aufbau 4 montiert. Er
besteht aus einem Boden 5 und daran seitlich angeordneten
Seitenwänden 6 und 7,
die vorne von dem vorderen Schott 8 und hinten von dem
hinteren Schott 9 zu einem oben offenen Kasten verschlossen werden
können.
In dieser Darstellung ist eine Öffnung 10 durch
den Deckel 12 verdeckt. Unterhalb des Deckels 12 ist
ein in dieser Darstellung nicht sichtbarer Fußboden vorgesehen.
-
Das
konisch ausgebildete vordere Schott 8 und hintere Schott 9 sind
zwischen die Führungsleisten 17, 18 einsteckbar,
die ihrerseits fest auf den inneren Flächen der Seitenwände 7 und 6 montiert sind.
-
Damit
das vordere Schott 8 und das hintere Schott 9 aus
der eingesteckten Lage auf holpriger Strecke nicht herausspringen
können,
sind sie mittels jeweils zweier Riegel 22 in ihrer Lage
gesichert.
-
Der
Abstand zwischen Boden 5 und Fußboden 11 wird durch
seitliche Verkleidungen 23 geschlossen, so dass nach Öffnen des
Deckels 12 unterhalb der Öffnung 10 ein Fußraum 24 zur
Verfügung
steht.
-
Die 2 und 3 zeigen
den in 1 perspektivisch dargestellten Handwagen aus der Seitenansicht
bzw. in der Vorderansicht. (4) In 4 ist
der Aufbau 4 aus einer perspektivischen Sicht von unten
gezeigt. Der vom Fußboden 11 und Seitenverkleidungen 23 umhüllte Fußraum 24 ist deutlich
sichtbar. Er befindet sich unterhalb des Bodens 5 des Aufbaus 4.
Die Rungen 20 in 4 sind, mit
dem Querträger 21 und
zwei Stützen 26 mit
Fußplatten 27 zum
Rungenträger 25 verschweißt. Zwei Rungenträger sind
mit Längswinkeln 19 durch Schweißnähte verbunden,
wo auch die Befestigungslaschen 32 für den Fußraum 24 angeschweißt sind. Über die
angeschweißten
Stützen 26 ist
der Aufbau 4 mit dem in 5 gezeigten
Fahrgestell 2 verbunden. In der perspektivischen Darstellung
des Fahrgestells 2 in 5 ist die
an sich bekannte Konstruktion der Achsschenkellenkung erkennbar.
Außerdem
sind in dieser Darstellung die beiden Längsträger 28 erkennbar,
die die Vorderachse 16 und die Hinterachse 15 miteinander
verbinden. Die Bohrungen 29 in Laschen 27 stimmen
mit den Bohrungen 30 der Achsen 15, 16 überein,
so dass der gesamte Aufbau 4 mittels Schrauben leicht mit
dem Fahrgestell fest zusammengefügt
montiert werden kann.
-
Der
in 1 und in 4a dargestellte
Deckel 12 lässt
sich durch Eingreifen in die Griffmulde 31 über das
als Sitzfläche
dienende Teil des Bodens 5 schieben. Dabei bleibt der Teil
des Deckels 12, in dem die Griffmulde 31 angeordnet
ist, frei zugänglich, damit
er im Bedarfsfall wieder nach vorne geschoben werden kann.
-
Auf
diese Weise ist ein Handwagen geschaffen worden, in dem auch Kleinkinder
bequem und sicher transportiert werden können, weil die Schwerpunktlage
aufgrund des zusätzlich
vorgesehenen Fußraumes
tiefer als bei Handwagen des Standes der Technik liegt.
-
- 1
- Handwagen
- 2
- Fahrgestell
- 3
- Achsschenkellenkung
- 4
- Aufbau
- 5
- Boden
- 6
- Seitenwand
- 7
- Seitenwand
- 8
- vorderes
Schott
- 9
- hinteres
Schott
- 10
- Öffnung
- 11
- Fußboden
- 12
- Deckel
- 13
- Deichsel
- 14
- Rad
- 15
- Achse
- 16
- Achse
- 17
- Führungsleiste
- 18
- Führungsleiste
- 19
- Längswinkel
- 20
- Rungen
- 21
- Querträger
- 22
- Riegel
- 23
- Seitenverkleidung
- 24
- Fußraum
- 25
- Rungenträger
- 26
- Stütze
- 27
- Fußplatten
- 28
- Längsträger
- 29
- Bohrung
- 30
- Bohrung
- 31
- Griffmulde
- 32
- Befestigungslasche
- 33
- Schottgriff