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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vergleichmäßigung einer
auf einen Boden in fließfähiger Konsistenz
aufgebrachten, Bindemittel enthaltenden Masse, insbesondere einer
Terrazzomasse.
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Der
Begriff „Terrazzo" stammt aus dem Italienischen
und bedeutet „Bodenbelag". Terrazzo ist eine
spezielle Art von Kunststein. Er wird aus einer Mischung aus Zement,
schleifbaren Natursteinkörnern
und Wasser hergestellt, wobei der Mischung oft zusätzlich noch
Farbpigmente beigemischt werden. Üblicherweise wird eine Terrazzomischung
in fließfähiger, estrichähnlicher
Konsistenz auf den Unterboden, zum Beispiel Betonboden oder Estrich,
aufgebracht und mit Werkzeugen wie Glättkelle oder Latten abgezogen
und dabei auf Höhe
ausgerichtet. Nach dem Härten
wird die Oberfläche
des Terrazzobodens geschliffen, wobei gleichzeitig die Zementhaut
entfernt wird.
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Verlaufende
Ausgleichsmassen können
mit einer Rakel oder Glättkelle
abgezogen werden. Für nachfolgende
Bodenbelagsarbeiten kann mit dieser Technik ein hinreichend ebener
Boden hergestellt werden.
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Probleme
ergeben sich jedoch, falls eine verlaufende Bodenausgleichsmasse
bzw. Terrazzomischung in einer gleichmäßigen Schichtdicke auf größerer Fläche eingebracht
werden soll und man relativ geringe Ebenheitstoleranzen, insbesondere
geringe Ebenheitstoleranzen als in DIN 18202 vorgegeben erreichen
möchte.
Erforderlich wird dies bei Böden, deren
Oberfläche
anschließend
geschliffen werden soll.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
bereitzustellen, mit der verlaufende Bodenausgleichsmassen, insbesondere Terrazzomischungen
zum Erhalt einer ebenen Oberfläche
relativ schnell und einfach auf große Unterbodenflächen gleichmäßig aufgebracht
werden können.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst im wesentlichen mindestens eine kreiszylinderförmige Rolle
und eine Halterung, an welcher die Rolle drehbar gelagert ist und
die mit mindestens einem Stiel oder Griff zur Handhabung der Rolle
versehen ist, wobei die Rolle mit mindestens zwei voneinander in
Richtung ihrer Drehachse beabstandeten Abstandshaltern versehen
ist, welche gegenüber
der Mantelfläche
der Rolle radial vorstehen und so dimensioniert sind, dass sie beim
Abrollen der Rolle auf der zu vergleichmäßigenden Masse in diese bis zum
Boden (Unterboden) eindringen können
und dabei einen gleichbleibenden Abstand der Mantelfläche gegenüber dem
Boden einhalten.
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Mit
der erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich
auf einfache Weise eine gleichmäßige Schichtstärke einer
auf einem im wesentlichen ebenen Untergrund aufgebrachten verlaufenden
Masse erzielen.
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Die
Abstandshalter sind vorzugsweise als ringförmige und/oder ringsegmentförmige Flansche ausgebildet.
Die ringsegmentförmigen
Flansche können über den
Umfang der Rolle betrachtet auch voneinander beabstandet und in
Längsrichtung
der Rolle betrachtet zueinander axial versetzt angeordnet sein, derart,
dass jeweils ein axial versetzt angeordneter ringsegmentförmiger Flansch
den Abstand zwischen zwei über
den Umfang der Rolle voneinander beabstandeten ringsegmentförmigen Flanschen
abdeckt, so dass beim Abrollen der Rolle auf einem Boden stets ein
ringsegmentförmiger
Flansch den Boden berührt.
Hierdurch ist ein gleichmäßiges, ruckfreies Abrollen
der Rolle über
die damit verbundenen Abstandshaltern sichergestellt.
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Vorzugsweise
ist die Rolle mit mindestens drei voneinander in Richtung ihrer
Drehachse beabstandeten ringförmigen
Abstandshaltern versehen. Dies ist insbesondere bei einer relativ
langen Rolle vorteilhaft, da so ein die Herstellung einer gleichmäßigen Schichtdicke
der Bodenausgleichsmasse bzw. Terrazzomasse beeinträchtigendes
Durchhängen der
Rolle zwischen den axial beabstandeten Abstandshaltern verhindert
oder jedenfalls minimiert wird. Außerdem ist diese Ausgestaltung
vorteilhaft bei Unterböden,
die kleinere und/oder schmale Vertiefungen wie etwa Schlitze aufweisen.
Ein Eindringen (Einfahren) eines der Abstandshalter in eine solche
Vertiefung, was die Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke der verlaufenden
Masse beeinträchtigen
würde,
lässt sich
so gegebenenfalls durch eine Abstützung der Rolle über die
mindestens zwei anderen Abstandshalter verhindern.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass die Abstandshalter mit der Rolle lösbar verbunden sind.
Hierdurch ist auf einfache Weise ein Wechsel der Abstandshalter
möglich,
so dass je nach gewünschter
Schichtstärke
der verlaufenden Ausgleichsmasse bzw. Terrazzomasse unterschiedliche Abstandshalter
an der gleichen Rolle montiert werden können. Auch ermöglicht diese
Ausgestaltung einen einfachen Austausch der Abstandshalter, falls eventuell
ein oder mehrere Abstandshalter verschlissen oder beschädigt sind.
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Um
das Eindringen der Abstandshalter in die verlaufende Bodenausgleichsmasse
zu unterstützen, werden
die flanschförmigen
Abstandshalter möglichst
schmal ausgebildet. Auch sollte die Rolle zu diesem Zweck möglichst
schwer ausgebildet sein. Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht daher vor, dass die Rolle massiv ausgebildet ist.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung kann die Rolle aber auch als Hohlkörper ausgebildet sein.
In diesem Fall weist die Rolle vorzugsweise eine mit einem Verschluss
versehene Öffnung
auf, über
die der Hohlraum mit einer Flüssigkeit
und/oder Festkörperteilchen
befüllbar
ist. Durch das Einfüllen solcher
Beschwerungsmittel lässt
sich ein Aufschwimmen der Hohlrolle während des Verarbeitungsprozesses,
d.h. der Vergleichmäßigung der Schichtstärke der
verlaufenden Bodenausgleichsmasse verhindern. Andererseits lässt sich
die leere Hohlrolle leichter transportieren, wodurch sich insbesondere
beim Erstversand der erfindungsgemäßen Vorrichtung Transportkosten
sparen lassen.
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Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht; und
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung der 1.
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Die
dargestellte Vorrichtung dient dem gleichmäßigen Aufbringen von verlaufenden
Bodenausgleichsmassen zur Erzielung einer ebenen Oberfläche. Bei
der verlaufenden Bodenausgleichsmasse kann es sich insbesondere
um eine in fließfähiger Konsistenz
aufgebrachte Terrazzomasse handeln.
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Die
Vorrichtung ist aus einer kreiszylinderförmigen Rolle 1 gebildet,
die an einer Halterung 2 drehbar gelagert ist. Die Rolle 1 hat
einen Durchmesser DR im Bereich von 50 mm
bis 700 mm, vorzugsweise im Bereich von 50 mm bis 150 mm. Die Länge der Rolle 1 liegt
im Bereich von 100 mm bis 1200 mm, vorzugsweise im Bereich von 500
mm bis 800 mm.
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Die
Halterung 2 ist gabel- oder bügelförmig ausgebildet. Die Rolle 1 ist
an ihrer Längsmittelachse 3 bzw. Achszapfen
drehbar mit zwei Gabelenden 2.1, 2.2 der Halterung 2 verbunden.
Die Drehverbindung ist vorzugsweise als lösbare Drehverbindung ausgebildet,
so dass die Rolle 1 bei Bedarf von der Halterung 2 getrennt
werden kann.
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An
der Halterung 2 ist ein Stiel 4 zur Handhabung
der Rolle 1 angebracht. Der Stiel 4 stellt eine Führungsstange
dar und weist eine Länge
im Bereich von 300 mm bis 2500 mm auf.
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Die
kreiszylindrische Rolle 1 ist mit drei Abstandshaltern 5.1, 5.2, 5.3 versehen,
die in Richtung der Drehachse der Rolle 1 gleichmäßig voneinander beabstandet
sind.
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Die
Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 sind als kreisringförmige Flansche
ausgebildet, die gegenüber
der Mantelfläche
der Rolle radial vorstehen. Sie sind so dimensioniert, dass sie
beim Abrollen der Rolle 1 auf der verlaufenden Masse in
die Masse bis zu dem Unterboden, auf dem die Masse aufgebracht ist,
eindringen. Die Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 stellen
sicher, dass die Mantelfläche
der Rolle 1 gegenüber
dem Unterboden einen gleichbleibenden Abstand einhält, so dass
die Schichtstärke
der verlaufenden Masse durch Abrollen der Rolle 1 vergleichmäßigt wird.
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Die
Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 stehen gegenüber der
Mantelfläche
der Rolle radial um mindestens 3 mm vor. Mit DA ist
der Außendurchmesser der
Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 bezeichnet.
Der Radienunterschied Δr
zwischen der Rolle 1 und dem jeweiligen kreisringförmigen Abstands halter 5.1, 5.2, 5.3 kann
beispielsweise im Bereich von 3 mm und 10 mm liegen. Die Breite
der Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 liegt
im Bereich von 0,5 mm bis 30 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,5
bis 3 mm.
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Die
Rolle 1 ist aus Kunststoff, Gummi und/oder Metall, vorzugsweise
aus rostfreiem Stahl (z.B. V2A-Stahl) gefertigt. Sie ist entweder
massiv oder hohl ausgebildet.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Rolle 1 als Hohlkörper ausgebildet. Sie weist
in mindestens einer ihrer beiden kreisflächenförmigen Stirnseiten 1.1 eine
mit einem wiederverschließbaren Verschluss 6 versehene Öffnung auf, über die
ihr Hohlraum mit einer Flüssigkeit
und/oder Festkörperteilchen,
wie zum Beispiel Wasser, Sand oder Bleigranulat befüllt werden
kann. Der Verschluss 6 besteht beispielsweise aus einer
Verschlussschraube.
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Die
Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 können ebenfalls
aus rostfreiem Material wie Kunststoff, Gummi und/oder Metall bestehen.
Vorzugsweise sind sie aus rostfreiem Stahl gefertigt. Die Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 sind
an der Rolle 1 einstückig
angebracht, beispielsweise angeschweißt. Alternativ können die
Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 mit der
Rolle 1 auch lösbar
verbunden sein, so dass sie bei Bedarf leicht ausgewechselt werden
können.
In Versuchen haben sich sichelförmige
Halbkreisschalen bzw. halbkreisförmige
Flanschsegmente als Abstandshalter bewährt, die jeweils eine oder
mehrere Bohrungen aufweisen und mittels Schrauben oder ähnlichen Befestigungsmitteln
an fest angebrachten Halterungen an der Rolle 1 angeschraubt
bzw. befestigt werden können.
Zur lösbaren
Befestigung der Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 an
der Rolle 1 können
in der Mantelfläche
der Rolle 1 auch den Abstandshaltern 5.1, 5.2, 5.3 zugeordnete
Gewindebohrungen eingearbeitet sein. In Abhängigkeit der gewünschten
Schichtstärke
der Bodenausgleichsmasse bzw.
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Terrazzomischung
können
entsprechend dimensionierte Abstandshalter 5.1, 5.2, 5.3 verwendet werden.
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Der
an der gabelförmigen
Halterung 2 angebrachte Stiel 4 ist vorzugsweise
lösbar
mit der Halterung verbunden. Die Halterung 2 sowie der
Stiel 4 sind aus Kunststoff, Gummi, Holz und/oder Metall, insbesondere
aus Aluminium oder rostfreiem Stahl gefertigt.
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Die
Ausführung
der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene, in der
beiliegenden Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr
sind eine Vielzahl von Variationen möglich, die auch bei grundsätzlich abweichender Gestaltung
von dem in den Ansprüchen
enthaltenen Erfindungsgedanken Gebrauch machen.