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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das technische Gebiet
der Schweißtechnik. Insbesondere
betrifft die Erfindung einen Schweißautomat, mit dem sich an einem
Werkstück
eine Schweißnaht
automatisch, d.h. ohne dass ein Schweißer während des Schweißvorgangs
unmittelbar Einfluss auf denselben nimmt, unter Verwendung eines
Metallschutzgasschweißverfahrens,
insbesondere unter Verwendung des MIG- und/oder MAG-Schweißverfahrens,
erzeugen lässt.
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Bei
der Herstellung einer Schweißnaht
unter Verwendung eines Schweißautomaten
ist es nicht erforderlich, dass ein Schweißer eine Schweißpistole an
der herzustellenden Schweißnaht
händisch
entlang führt,
wobei es jedoch selbstverständlich
möglich
ist, dass eine Bedienperson steuernd auf den Schweißautomat
einwirkt, um beispielsweise eine Justierung vorzunehmen oder etwaige
Toleranzen auszugleichen.
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Derartige
Schweißautomaten
finden beispielsweise im Pipeline-, Behälter- und -Anlagenbau Verwendung, um die
Füll- und
Decklagen einer herzustellenden Schweißnaht automatisch zu erzeugen. Demgegenüber können mit
herkömmlichen Schweißautomaten
die Wurzel der Schweißnaht
und der Hotpass, insbesondere in der PE-Position (d.h. Überkopf)
nicht gelegt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass herkömmliche
Schweißautomaten
einen Langlichtbogen erzeugen, was zur Folge hat, dass während des
Schweißvorgangs
von der Schweißdrahtelektrode
verhältnismäßig große Tropfen
abgelöst
werden, bevor deren jeweiliges freies Ende mit dem Werkstück in Kontakt
tritt, so dass diese Tropfen in der PE-Position schwerkraftbedingt nicht
in der Schweißnahtfuge
haften bleiben, sondern zum Herunterfallen neigen. Üblicherweise
wird daher die Wurzel der Schweißnaht sowie der Hotpass von Hand
geschweißt,
was jedoch nicht sehr kosteneffizient und darüber hinaus zeitraubend ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schweißautomat
der eingangs genannten Art anzugeben, welcher es erlaubt, die Wurzel
einer Schweißnaht
und den Hotpass automatisch, d.h. ohne ständige Einwirkung einer Schweißers während des
Schweißvorgangs,
zu schweißen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Schweißautomaten
zur automatisierten MIG-/MAG-Schweißung von Schweißnähten an
einem Werkstück
gelöst,
welcher die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Insbesondere erfolgt
die Lösung
der Aufgabe dabei dadurch, dass die Schweißstromquelle eingerichtet ist, um
die Schweißdrahtelektrode
derart mit Schweißstrom
bzw. -spannung zu versorgen, dass sich zwischen der Schweißdrahtelektrode
und dem Werkstück
ein Kurzlichtbogen erzeugen lässt.
Ein Kurzlichtbogen zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass das
Schweißmaterial
vom Ende der Schweißdrahtelektrode
zum Werkstück
bzw. der Schweißnaht
ausschließlich
im Kurzschluss übergeht.
Währen
des Schweißvorgangs
entstehen dabei am Ende der Schweißdrahtelektrode nur verhältnismäßig kleine Schweißmaterialtropfen,
welche den gewünschten Kurzschluss
zwischen der Schweißdrahtelektrode und
dem Werkstück
herstellen, so dass sich gerade wegen der geringen Länge des
Lichtbogens schwerkraftbedingt keine Tropfen vom Ende der Schweißdrahtelektrode
ablösen
und herunterfallen. Der erfindungsgemäße Schweißautomat eignet sich daher insbesondere – jedoch
nicht ausschließlich – zur Herstellung
von umlau fenden Schweißnähten im
Pipeline-, Behälter-
und Anlagenbau, da sich mit dem erfindungsgemäßen Schweißautomat die Gefahr, dass das
Schweißmaterial
beim Schweißen
in der Überkopf-Position
aufgrund der Schwerkraftwirkung nicht in der Schweißnahtfuge
haften bleibt, minimieren lässt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schweißautomaten ergeben sich aus
den abhängigen
Ansprüchen,
der Beschreibung sowie aus den Zeichnungen.
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Um
den gewünschten
Kurzlichtbogen erzeugen zu können,
kann die Schweißstromquelle
eingerichtet sein, um einen derartigen Schweißstrom bzw. eine derartige
Schweißspannung
zur Verfügung
zu stellen, dass sich unter Einfluss der Lichtbogenwärme am Ende
der Schweißdrahtelektrode
ein verhältnismäßig kleiner
Tropfen bildet, der wegen der geringen Länge des Lichtbogens in Kontakt
mit dem Werkstück
bzw. dem bereits vorhandenen Schmelzbad gelangt, bevor sich der
Tropfen vom Ende der Schweißdrahtelektrode
ablöst.
Hierdurch entsteht der bereits erwähnte Kurzschluss, was zur Folge
hat, dass der Lichtbogen erlischt. Der Tropfen wird dann entweder
bedingt durch seine eigene Oberflächenspannung oder durch die
Oberflächenspannung
des bereits vorhandenen Schmelzbades vom Ende der Schweißdrahtelektrode
abgesaugt, so dass auch in der PE-Position keine Gefahr besteht, dass
das Schweißgut
nicht am Werkstück
haften bleibt.
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Nachdem
der Tropfen in der erläuterten
Art und Weise vom Ende der Schweißdrahtelektrode abgesaugt wurde,
entsteht infolge der von der Schweißstromquelle erzeugten Schweißspannung
der Kurzlichtbogen wieder von neuem. Dieser Vorgang wiederholt sich
beim MIG-/MAG-Schweißen je nach
verwendetem Schutzgas etwa 20 bis etwa 100 mal pro Sekunde, wobei
während
der Kurzschlussphase der Strom jeweils kurzzei tig ansteigt. Dieser
Kurzschlussstrom weist jedoch nur eine verhältnismäßig geringe Größe auf,
da die Kurzschlussphase infolge der geringen Tropfengröße verhältnismäßig kurz
ist.
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Beim
MIG/MAG-Schweißen
unter Verwendung eines Kurzlichtbogens handelt es sich somit um einen
relativ "kalten
Prozess", welcher
sich insbesondere zum Schweißen
von Wurzel- und Hotpasslagen sowie zum Schweißen dünner Bleche und in Zwangslagen
eignet.
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Wie
bereits den voranstehenden Ausführungen
entnommen werden kann, ist die Schweißstromquelle eingerichtet,
um die Schweißdrahtelektrode derart
mit Schweißstrom
bzw. -spannung zu versorgen, dass ein Kurzschluss zwischen dem Werkstück bzw.
der Schweißnaht
und dem Ende der Schweißdrahtelektrode
entsteht, bevor der Tropfen abgesaugt wird. Um dabei die Absaugung
des Tropfens vom Ende der Schweißdrahtelektrode zu ermöglichen,
ist es erforderlich, das Ende der Schweißdrahtelektrode verhältnismäßig nah
an der herzustellenden Schweißnaht
entlang zu führen.
Würde andererseits
das Ende der Schweißdrahtelektrode
zu weit von der herzustellenden Schweißnaht entfernt entlang derselben
geführt
werden, so würde
kein Lichtbogen zwischen dem Ende der Schweißdrahtelektrode und dem Werkstück zünden, was
darauf zurückzuführen ist,
dass von der Schweißstromquelle
nur eine verhältnismäßig geringe
Schweißspannung
erzeugt wird. Infolge der verhältnismäßig geringen Schweißspannung
muss also das Ende der Schweißdrahtelektrode
verhältnismäßig nah
entlang der herzustellenden Schweißnaht entlang geführt werden,
damit ein Lichtbogen zwischen dem Ende der Schweißdrahtelektrode
und dem Werkstück
zünden
kann.
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Um
sicherzustellen, dass der Schweißprozess unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Schweißautomaten
ohne die Entstehung unerwünsch ter
Schweißspritzer
abläuft,
kann die Schweißstromquelle
als Impulsstromquelle ausgebildet sein. In diesem F alle wird zwischen
dem Ende der Schweißdrahtelektrode
und dem Werkstück
ein gepulster Kurzlichtbogen erzeugt, was darauf zurückzuführen ist,
dass anstelle eines gleichförmigen Stroms
bzw. einer gleichförmigen
Spannung ein gepulster Strom bzw. eine gepulste Spannung von der Schweißstromquelle
zum Schweißen
erzeugt wird. Durch die Verwendung einer solchen Impulsstromquelle
lassen sich somit verhältnismäßig feine Schweißmaterialtropfen
erzeugen, so dass sich ein mit einer Impulsstromquelle ausgestatteter
Schweißautomat
besonders zur Schweißung
der Wurzel einer Schweißnaht
sowie des Hotpasses eignet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Schweißautomat ferner eine Steuerung
umfassen, welche eingerichtet ist, um den Schweißstrom bzw. die -spannung derart zu
steuern, dass der Schweißstrom
bzw. die -spannung zumindest bereichsweise ein Sägezahnprofil aufweist. Mit
der Steuerung lassen sich die Kenngrößen des Sägezahnprofils wie beispielsweise
der Grundstrom bzw. die Grundspannung, der Maximalwert sowie die
Flankensteigung des Schweißstroms bzw.
der Schweißspannung
steuern, wodurch sich der Schweißprozess und insbesondere die
Tropfenablösung
vom Ende der Schweißdrahtelektrode
optimal steuern lässt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Steuerung eingerichtet sein, um den Schweißstrom bzw. die -spannung der
Schweißdrahtelektrode
während
der Tropfenbildung und -ablösung
intermittierend zu verändern.
So kann beispielsweise just in dem Moment, in dem der sich am Ende
der Schweißdrahtelektrode
bildende Tropfen in Kontakt mit dem Werkstück gelangt und somit einen Kurzschluss
zwischen demselben und der Schweißdrahtelektrode herstellt,
der Schweißstrom
auf ein Minimum reduziert werden. Auf diese Weise kann einem unnötig hohen
Kurzschlussstrom entgegengewirkt werden.
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Anschließend kann
es sich anbieten, den Schweißstrom
bzw. die Schweißspannung
mit Hilfe der genannten Steuerung derart zu steuern, dass der Schweißstrom bzw.
die Schweißspannung,
kurz bevor der Kurzschluss infolge der Tropfenablösung abzubrechen
neigt, stark zunimmt, um den so genannten Pinch-Effekt positiv zu
beeinflussen. Dadurch, dass die Steuerung speziell eingerichtet
ist, um eine Zunahme des Schweißstroms
bzw. der Schweißspannung
zu bewirken, nachdem der Schweißstrom bzw.
die Schweißspannung
zuvor erst auf ein Minimum reduziert wurde, wird durch den auf diese
Weise positiv beeinflussten Pinch-Effekt das schmelzflüssige Elektrodenende
zusätzlich
eingeschnürt
und somit der sich gerade bildende Tropfen abgekniffen.
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Kurz
bevor sich der Tropfen tatsächlich
vom Ende der Schweißdrahtelektrode
ablöst,
wird der Schweißstrom
von der Steuerung dann wieder auf ein Minimum reduziert, wodurch
der unerwünschten Bildung
von Schweißspritzern
entgegengewirkt werden kann.
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Wie
den voranstehenden Ausführungen
entnommen werden kann, lässt
sich unter Verwendung der speziell eingerichteten Schweißstromquelle
mit dem erfindungsgemäßen Schweißautomaten
ein Kurzlichtbogen erzeugen, womit sich insbesondere die Wurzel
einer Schweißnaht
und deren Hotpass schweißen
lässt.
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Anschließend können mit
dem erfindungsgemäßen Schweißautomaten
auch die Füll-
und Decklagen geschweißt
werden. Dies kann sich insbesondere dann anbieten, wenn besonderer
Wert darauf gelegt wird, dass die Schweißumgebung frei von Schweißspritzern
bleibt, da dies mit der als Impulsstromquelle ausgebildeten Schweißstromquelle
und insbesondere durch die spezielle, intermittierende Schweißstromsteuerung
sichergestellt werden kann.
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Da
das Schweißen
von Füll-
und Decklagen mit einem Kurzlichtbogen jedoch eher zeitaufwendig ist,
kann die Schweißstromquelle
des Schweißautomaten
gemäß einer
Ausführungsform
eingerichtet sein, um die Schweißdrahtelektrode derart mit Schweißstrom bzw.
-spannung zu versorgen, dass sich zwischen der Schweißdrahtelektrode
und dem Werkstück
ein Langlichtbogen oder ein Sprühlichtbogen
erzeugen lässt.
Ein derartiger Lang- oder Sprühlichtbogen
wird üblicherweise
zur Herstellung von Füll-
und Decklagen verwendet, da sich hiermit ein verhältnismäßig großes und
heißes
Schmelzbad erzeugen lässt,
womit sich diese weniger kritisch herzustellenden Schweißlagen verhältnismäßig rasch legen
lassen.
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Um
mit der Schweißstromquelle
sowohl einen Kurzlichtbogen als auch einen Lang- oder Sprühlichtbogen
erzeugen zu können,
kann die Schweißstromquelle
beispielsweise zwei separate Schweißstromquelleneinheiten umfassen,
von denen eine zur Erzeugung eines geeigneten Stroms bzw. einer
geeigneten Spannung zur Erzeugung eines Kurzlichtbogens und die
andere zur Erzeugung eines geeigneten Stroms bzw. einer geeigneten
Spannung zur Erzeugung eines Lang- oder Sprühlichtbogens eingerichtet ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform kann
die Schweißstromquelle
jedoch auch nur eine einzige Schweißstromquelleneinheit umfassen,
welche von der Steuerung derart gesteuert werden kann, dass sich
alternativ entweder ein Kurzlichtbogen oder ein Lang- oder Sprühlichtbogen
erzeugen lässt, wobei
es jedoch auch möglich
ist, die Schweißstromquellenein heit
mit der Steuerung derart anzusteuern, dass sich ein kontinuierlicher Übergang
zwischen einem Kurzlichtbogen und einem Lang- oder Sprühlichtbogen
erzeugen lässt.
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Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
kann der erfindungsgemäße Schweißautomat jedoch
auch zwei vollkommen separate Schweißstromquellen umfassen, zwischen
denen manuell oder automatisch umgeschaltet werden kann, um entweder
mit der einen Schweißstromquelle
einen Kurzlichtbogen oder mit der anderen Schweißstromquelle einen Lang- oder Sprühlichtbogen
erzeugen zu können.
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Mit
anderen Worten ist die Schweißstromquelle
eingerichtet, um zwischen der Schweißstrom- bzw. -spannungsversorgung
zur Erzeugung eines Kurzlichtbogens und zur Erzeugung eines Langlicht- oder
eines Sprühbogens
umzuschalten. Es lassen sich somit mit nur einem einzigen Schweißautomaten zeitoptimiert
sowohl Wurzel und Hotpass als auch Füll- und Decklagen erzeugen.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren genauer erläutert, wobei
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1 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schweißautomaten im Einsatz zeigt;
und
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2 eine
schematische Darstellung eines Tropfenübergangs zeigt, den es mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Schweißautomaten
zu erzeugen gilt.
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Die 1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Schweißautomaten 10,
welcher zur automatisierten Verbindung zweier Pipelinerohre A, B
am Pipelinerohr A an einer Laufschiene 20 befestigt ist,
um entlang der Laufschiene 20 umfangsseitig um das Pipelinerohr
A verfahren werden zu können.
Bei der Laufschiene 20 kann es sich beispielsweise um ein
flexibles Metallband handeln, das beabstandet zu der herzustellenden
Schweißnaht 22 parallel
zu dieser um das Rohr A herum geführt ist. Mit dem Schweißautomat 10 gilt
es eine Schweißnaht 22 zwischen
den beiden Pipelinerohren A und B zur Verbindung derselben herzustellen.
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Entlang
der Laufschiene 20 ist ein Laufwagen 18 verfahrbar,
welcher seinerseits einen Schweißbrenner 12 mit einer
Schutzgasdüse 26 trägt. Der
Schweißbrenner 12 und
insbesondere die Schutzgasdüse 26 können somit
mittels des Laufwagens 18 entlang der herzustellenden Schweißnaht 22 verfahren
werden.
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Der
Schweißautomat 10 umfasst
ferner eine Schweißstromquelle 14,
mit der der Schweißbrenner 12 mit
Schweißstrom
bzw. Schweißspannung
versorgt werden kann. Darüber
hinaus weist der Schweißautomat 10 eine
Steuerung 16 auf, welche ihrerseits mit der Schweißstromquelle 14 gekoppelt ist,
um den von der Schweißstromquelle 14 zur
Verfügung
gestellten Schweißstrom
bzw. die Schweißspannung
steuern zu können.
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Außerdem ist
eine Schutzgasversorgung vorgesehen, mit der der Schweißbrenner 12 bzw. dessen
Schutzgasdüse 26 in
der gewohnten Weise mit Schutzgas wie beispielsweise CO2,
Argon oder Helium versorgt wird. Zu Gunsten der Übersichtlichkeit ist die Schutzgasversorgung
in der 1 jedoch nicht dargestellt. Ebenfalls wird dem
Schweißbrenner 12 bzw.
dessen Schutzgasdüse 26 mit
Hilfe einer Drahtvorschubeinheit eine Schweiß drahtelektrode kontinuierlich
zugeführt,
was zu Gunsten der Übersichtlichkeit
in der 1 ebenfalls nicht dargestellt ist.
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Zwar
ist der Schweißautomat 10 in
der 1 in der "12
Uhr" bzw. PA-Position dargestellt,
jedoch lässt
sich der Schweißautomat 10 und
insbesondere der Schweißbrenner 12 mittels
des Laufwagens 18 entlang der Laufschiene 20 entlang
dem Umfang der Rohre A, B verfahren, um die Schweißnaht 22 beispielsweise
auch in der PE-Position (Überkopf) schweißen zu können.
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Da
jedoch in der Überkopf-Position
die Gefahr besteht, dass gerade beim Schweißen der Wurzellage sowie des
Hotpasses das Schweißmaterial aufgrund
der Schwerkraftwirkung nicht in der Schweißnahtfuge haften bleibt, müssen gewisse
Vorkehrungen getroffen werden, um einem derartigen Heruntertropfen
des Schweißmaterials
entgegen zu wirken.
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Erfindungsgemäß ist daher
die Schweißstromquelle 14 eingerichtet,
um die durch die Schutzgasdüse 26 der
aktuellen Schweißstelle
zugeführte Schweißdrahtelektrode
derart mit Schweißstrom bzw.
-spannung zu versorgen, dass zwischen der Schweißdrahtelektrode und dem Werkstück bzw.
der zwischen den beiden Rohren A, B herzustellenden Schweißnaht 22 ein
Kurzlichtbogen 24 brennt.
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Wie
nämlich
der 2 entnommen werden kann, erfolgt der Tropfenübergang
bei einem Kurzlichtbogen 24 ausschließlich im Kurzschluss, was bedeutet,
dass zunächst
ein Kurzschluss zwischen dem Werkstück und dem Ende der Schweißdrahtelektrode 28 entsteht,
bevor der sich am Ende der Schweißdrahtelektrode 28 bildende
Tropfen bedingt durch die Oberflächenspannung
des Tropfens und/oder des bereits vorhandenen Schmelzbades 22 in
Richtung der Schweißnaht 22 gesaugt
wird.
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So
bildet sich nämlich
zunächst
unter Einfluss der Lichtbogenwärme
am Ende der Schweißdrahtelektrode 28 ein
kleiner Tropfen (2a), der wegen der
geringen Länge
des Lichtbogens 24 schon bald in Kontakt mit der Schweißnaht 22 gelangt,
so dass ein Kurzschluss entsteht und der Lichtbogen 24 folglich
erlischt (2b). Der Tropfen wird anschließend bedingt
durch die bereits erwähnten Oberflächenspannungen
vom Ende der Schweißdrahtelektrode 28 abgesaugt,
woraufhin der Lichtbogen 24 wieder erneut zündet und
der Vorgang von neuem beginnt (2c).
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Um
zu vermeiden, dass während
der Kurzschlussphase eine Stromspitze auftritt, kann der von der
Schweißdrahtelektrode 14 zur
Verfügung
gestellte Schweißstrom
bzw. die -spannung über
die Steuerung 16 intermittierend gesteuert werden, um beispielsweise
gerade während
der Kurzschlussphase den Schweißstrom
bzw. die Schweißspannung
auf ein Minimum herunterzudrosseln.
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Um
den Schweißvorgang
ohne die Entstehung von Schweißspritzern
ablaufen zu lassen, kann die Schweißstromquelle 14 vorzugsweise
als Impulsstromquelle ausgebildet sein oder von der Steuerung 16 derart
gesteuert werden, dass der Schweißstrom bzw. die Schweißspannung
jeweils vom Beginn der Tropfenbildung an zunimmt, um dann, kurz
bevor der Tropfen vom Ende der Schweißdrahtelektrode 28 abgesaugt
wird, auf ein Minimum heruntergedrosselt zu werden, da sich hierdurch
die Entstehung von Schweißspritzern
weitestgehend minimieren lässt. Mit
anderen Worten ist die Steuerung 16 somit eingerichtet,
um die Schweißstromquelle 14 zur
Abgabe eines sägezahnähnlichen
Schweißstrom-
bzw. Schweißspannungsprofils
zu veranlassen, wodurch die Eignung des Schweißautomaten 10 zum
Schweißen
der Wurzel einer Schweißnaht
und des Hot passes insbesondere in der Über-Kopf-Position noch zusätzlich verbessert
werden kann.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Schweißautomaten 10 können somit
die Wurzellage und der Hotpass der Schweißnaht 22 insbesondere
auch in der Überkopf-Position
geschweißt
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Schweißgut schwerkraftbedingt
nach unten tropft.
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Zwar
können,
nachdem die Wurzel und der Hotpass auf diese Weise geschweißt wurden,
auch die Füll-
und Decklagen mit dem erfindungsgemäßen Schweißautomaten 10 durch
Erzeugung eines Kurzlichtbogens 24 geschweißt werden.
Da dies jedoch verhältnismäßig viel
Zeit in Anspruch nehmen würde, lässt sich
mit der Schweißstromquelle 14 die
dem Schweißbrenner 12 zugeführte Schweißdrahtelektrode 28 derart
mit Schweißstrom
bzw. Schweißspannung
versorgen, dass zwischen der Schweißdrahtelektrode 28 und
der herzustellenden Schweißnaht 22 ein
Lang- oder ein Sprühlichtbogen
entsteht. Mit anderen Worten lässt
sich also die Schweißstromquelle 14 zwischen
zwei unterschiedlichen Betriebsmodi umschalten, so dass sich mit
ihr entweder eine Schweißstrom- bzw. eine Schweißspannungsversorgung
zur Erzeugung eines Kurzlichtbogens oder alternativ eine Schweißstrom-
bzw. Schweißspannungsversorgung
zur Erzeugung eines Lichtlicht- oder eines Sprühlichtbogens sicherstellen
lässt.
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Das
Umschalten zwischen den beiden Betriebsmodi kann grundsätzlich manuell
erfolgen. Um während
des Schweißvorgangs
die Anzahl manueller Eingriffe zu minimieren oder vollständig zu
vermeiden, kann das Umschalten auch automatisch erfolgen. Hierzu
kann beispielsweise die Anzahl der unter Verwendung eines Kurzlichtbogens
erzeugten Schweißnähte, die
Anzahl der Umläufe
des Schweißautomaten
um die miteinander zu verschweißenden Pipelinerohre
und/oder die Gesamtdicke der bereits erzeugten Schweißnaht bestimmt
werden, so dass dann, wenn vorbestimmbare Grenzwerte der genannten
Werte überschritten
werden, die Umschaltung automatisch vorgenommen werden kann.
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- 10
- Schweißautomat
- 12
- Schweißbrenner
- 14
- Schweißstromquelle
- 16
- Steuerung
- 18
- Laufwagen
- 20
- Laufschiene
- 22
- Schweißnaht
- 24
- Lichtbogen
- 26
- Schutzgasdüse
- 28
- Schweißdrahtelektrode
- A
- Pipelinerohr
- B
- Pipelinerohr