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Die
Erfindung betrifft ein Mittel zur kraft- und formschlüssigen Verbindung
von Gleisstücken
von Spiel- und Modelleisenbahnen, vorzugsweise größerer Maßstäbe (z.B.
Maßstab
1:45, 1:32, 1:22,5). Diese Modellbahnanlagen haben oft eine große räumliche
Ausdehnung, so dass sie nicht stationär an ihrem Aufstellungsort
verbleiben können,
sondern als einzelne Module oder Segmente mit geringem Aufwand auf-
und abgebaut werden müssen.
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Die übliche Vorgehensweise,
bei Modelleisenbahnen die Schienen miteinander zu verbinden, besteht
darin, dass auf das eine Schienenende eines Gleisstückes eine
Kupplungslasche geklemmt wird, die über das Schienenende hinausragt
und die auf das gegenüber
befindliche Schienenende aufgesteckt wird. Die Verbindung kann nur
hergestellt bzw. wieder gelöst
werden durch eine Relativbewegung in Längsrichtung der beiden Gleisstücke; Herausheben nach
oben ist nicht möglich.
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In
der Patentschrift
DE
19755212 C1 wird eine Klemmvorrichtung vorgestellt; bei
der zwei Senkkopfschrauben den Schienenfuß gegen ein gegenüberliegendes
Schwalbenschwanzprofil einer Verbindungsplatte drückt.
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In
der Zeitschrift GARTENBAHN profi, Ausgabe 5/2005 S. 24–28 werden
weitere Schienenverbinder verglichen, die ebenfalls mit Hilfe von
Schrauben eine feste Verbindung herstellen.
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Modellbahn-Vereine
und -Arbeitsgemeinschaften versuchen die Aufgabe, die Gleise zweier aneinanderstoßender Module
genau fluchtend auszurichten mit genormten sog. Modulköpfen zu
lösen, bei
denen die Gleise mit hoher Genauigkeit verlegt und fixiert sind,
so dass die Gleise am Modulkopf stumpf enden können.
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Nachteilig
beim Zusammenfügen
von Modulen, deren Gleise mit festen Kupplungslaschen versehen sind,
ist, dass diese sehr genau und vorsichtig bewegt werden müssen, was
bei schweren Modulkästen
ein großes
Problem ist, insbesondere wenn mehrere Gleise verbunden werden sollen;
wenn die Gleise nicht parallel laufen (z.B. bei Weichenverbindungen)
ist dies praktisch unmöglich;
die Kupplungslaschen verbiegen leicht und werden damit unbrauchbar.
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Die
Aufgabe, einen Teil einer Gleisanlage nach oben herauszuheben (z.B.
zu Reparaturarbeiten) ist nur mit Zerstörung der Kupplungslaschen möglich. Für den anschließenden Wiedereinbau
muß nach
einer anderen Lösung
gesucht werden.
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Bei
Schraubverbindern werden extra Werkzeuge benötigt. Die Schraubverbinder
sehen nicht – was
bei Modelleisenbahnern ein ganz wichtiger Gesichtspunkt ist – vorbildgetreu
aus.
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Bei
genormten Modulköpfen
enden die Gleise meist stumpf am Modulende, d.h. die genaue Ausrichtung
der Gleise ist abhängig
von einer genauen Montage der Gleise auf den Modulen und einer genauen
Justierung benachbarter Module zueinander. Ein weiterer Nachteil
beim Einsatz von Modulen besteht darin, dass das verwendete Material
(Sperrholz, Mehrschichtplatten) arbeitet, d.h. im Laufe der Zeit
Ungenauigkeiten hervorruft.
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Ausgehend
vom Stand der Technik soll der hier angegebene Schienenverbinder
die Nachteile der beschriebenen Systeme vermeiden und eine leichte
Handhabung beim Verbinden und Trennen von Gleisstücken sowie
ein vorbildgetreues Aussehen bieten.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass zwei Klemmbacken in Form annähernd U-förmiger oder L-förmiger Profile,
die von beiden Seiten die Schienenfuß-Enden zweier aneinanderstoßenden Schienen
wenigstens teilweise umfassen und durch Anpressdruck diese Schienen quer
zur Schienenrichtung – sowohl
horizontal als auch vertikal – ausrichten,
wobei der Schienenverbinder selbst so ausgeführt ist, dass er wie eine vorbildgetreue
Schwelle aussieht oder dass über
ihn eine Abdeckung in Form einer Schwellenimitation gefügt wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
ist in den Abbildungen 1 bis 4 dargestellt.
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1 zeigt
die einzelnen Teile des Schienenverbinders und 2 aneinanderstoßende Schienenstücke (5).
Das Basiselement (2) ist am einen Ende als Führungsschiene
(15) ausgebildet. Auf dem Basiselement (2) ist
befestigt eine annähernd
U-förmige Klemmbacke (10)
und drehbar mit einer waagrechten Achse verbunden der Hebel (17).
An diesem Hebel ist ebenfalls drehbar befestigt ein Bügel (19).
Die Abmessungen der Führungsschiene
(15) sind so, dass sie unter 2 aneinanderstoßenden Schienen
(5) hindurchgeschoben werden kann.
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Das
Klemmelement (3) hat an der Oberseite eine starr befestigte
U- bzw. winkelförmige
Klemmbacke (13) und an der Unterseite eine Führungsnut
(16) und eine bogenförmige
Ausnehmung (23). Das Klemmelement (3) kann so
mit der Führungsschiene (15)
und dem Bügel
(19) des Basiselementes (2) zusammengefügt werden,
dass das Klemmelement (3) mit der Führungsnut (16) sich
auf der Führungsschiene
(15) bewegt und der Bügel
(19) sich genau in der Ausnehmung (23) befindet.
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2 zeigt
die Seitenansicht des Schienenverbinders, wobei das Klemmelement
(3) in der beschriebenen Weise mit der Führungsschiene
(15) und dem Bügel
(5) zusammengefügt
sind.
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3 zeigt,
wie das Klemmelement (3) durch Niederdrücken des Hebels (17)
gegen das Basiselement (2) bewegt wird und so der Schienenfuß (11)
zwischen den beiden Klemmbacken (10, 13) fixiert
wird.
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4 und 5 zeigen,
wie Abdeckungen (4) über
den Schienenverbinder gestülpt
werden und so die hohen Ansprüche
an ein vorbildgetreues Aussehen erfüllen. Die Abmessungen des Schienenverbinders
sind zu diesem Zwecke so, dass die Außenmaße der Abdeckungen denen der
verwendeten Schwellen (6) entsprechen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in 6 und 7 dargestellt. Ein Basiselement
(2) hat an der Oberseite ein Klemmbacke (10),
sowie eine Führungsnut
(16) und eine kreisförmige
Aussparung. In der kreisförmigen
Aussparung ist eine Kurvenscheibe (20) drehbar gelagert.
In der Führungsnut
(16) wird das Klemmelement (3) bewegt, das wiederum eine
Klemmbacke (13) trägt.
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7 zeigt
das Ausführungsbeispiel
in zusammengebautem Zustand. Durch eine Drehung der Kurvenscheibe
(20) um ca. 90° wird
eine Nocke, die in Form einer Andrückkurve (24) ausgebildet
ist gegen das Klemmelement (3) gedrückt; dieses wird mitsamt Klemmbacke
(13) gegen die andere Klemmbacke (10) bewegt und
die dazwischen befindlichen Schienen fixiert.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 8 und 9 befindet sich im Basiselement
(2) eine Führungsnut
(16) und eine kreisförmige
Aussparung. In dieser kreisförmigen
Aussparung ist eine Kurvenscheibe (20) gelagert. Diese
Kurvenscheibe (20) hat eine hakenförmige, exzentrische Aussparung (9),
die als Greifhaken (25) ausgebildet ist. Das Klemmelement
(3) hat einen Spannzapfen (14) in Form einer Drahtverlängerung
mit kugelförmigem Ende.
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Das
Klemmelement (3) wird in die Führungsnut (16) des
Basiselementes (2) geschoben. Sobald der Spannzapfen (14)
vom Greifhaken (25) der Kurvenscheibe (20) gefasst
wird, werden durch weiteres Drehen der Kurvenscheibe um ca. 90° die Klemmbacken
(10, 13) gegeneinander bewegt und die dazwischen
befindliche Schienenstücke
eingespannt.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in 10 und 11 dargestellt.
Das Klemmelement (3) wird in einer Führungsnut (16) des
Basiselementes (2) geführt.
Weiterhin gibt es einen Spannhebel (18), der auf der einen
Seite durch eine waagrechte Achse mit dem Basiselement (2)
drehbar verbunden ist und auf der anderen Seite eine vorteilhaft
geformte Nase besitzt. Durch Niederdrücken des Spannhebels (18)
wird die Nase gegen das Klemmelement (3) gedrückt; dadurch
bewegt sich Klemmelement (3) mit der zugehörigen Klemmbacke
(13) gegen die am Basiselement (2) befestigte
Klemmbacke (10) und die dazwischen befindlichen Schienenstücke werden eingespannt.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zeigt 12 bis 15. Das
Klemmelement (3) wird in einer Führungsnut (16) des
Basiselementes (2) relativ zu diesem bewegt. In der Endposition
rasten die beiden Teile in einer Rastverbindung (22) ein.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in 16 bis 18 dargestellt.
Die beiden Klemmbacken (10, 13) von Basiselement
(2) und Klemmelement (3) werden durch eine Spannfeder
(21) zusammengedrückt.
Die Unterseite des Basiselementes (2) ist vorteilhaft so
geformt, dass es mitsamt der Klemmbacke (10) unter einem
gewissen Anstellwinkel (ca. 20°–60°) unter den
stoßenden
Schienen (5) hindurchgeschoben werden kann bis die Klemmbacke (13)
des Klemmelementes (3) den Schienenfuß (8) einseitig umfasst.
Um den Schienenverbinder in die endgültige Position zu bringen,
wird das Basiselement (2) gegen den Widerstand der Spannfeder (21)
weiter gegen die Schienen gedrückt,
bis die Klemmbacke (10) nach leichter Drehung des Schienenverbinders
zurück
in horizontale Position die andere Seite des Schienenfußes umfassen
kann.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in den Abbildungen 19 und 20 dargestellt. 19 zeigt
die einzelnen Teile des Schienenverbinders und 2 aneinanderstoßende Schienenstücke (5).
An dem Basiselement (2) ist ein Permanentmagnet (26)
befestigt. Auf dem Basiselement (2) ist befestigt eine annähernd U-
bzw. winkelförmige
Klemmbacke (10).
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An
dem Klemmelement (3) ist ebenfalls ein Permanentmagnet
(26) bzw. ein Stück
eines ferromagnetischen Materials befestigt; an der Oberseite hat
es ebenfalls eine starr befestigte U- bzw. winkelförmige Klemmbacke
(13).
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Die
Permanentmagnete (26) sind so gepolt, dass sie sich gegenseitig
anziehen.
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20 zeigt
die Seitenansicht des Schienenverbinders.
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Vorteilhaft
ist, dass die Ausführungsbeispiele der
Erfindung entsprechend 1 bis 4, 10 und 11, 12 bis 15, 16 bis 18 kein
Werkzeug benötigen;
bei den Ausführungsbeispielen
nach 6 und 7 sowie 8 und 9 wird
zwar ein Schraubendreher benötigt;
aber auch bei diesen Ausführungen
ist vorteilhaft, dass die Einspannung der Schienen in den Schienenverbinder
mit nur einer viertel-halben Schraubendreherumdrehung erfolgt.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass die Schienenverbinder nicht schon vorab an die
vermutlich richtige Position verbracht werden müssen, sondern dass zuerst die
Gleise verlegt werden können
und anschließend
die Schienenverbinder unter den Schienenstößen durchgeschoben werden können, um
diese zu fixieren.
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Vorteilhaft
beim Einsatz von Modulen und Segmenten ist, dass die Gleisenden
an den Modulenden nicht präzise
und dauerhaft fixiert werden müssen,
sondern dass sie sogar in kleinem Maße beweglich sein sollen, um
mit Hilfe der Schienenverbinder nie zu vermeidende Ungenauigkeiten
auszugleichen.
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Vorteilhaft
ist, dass Module mit ihren Enden gegeneinander positioniert werden
können,
ohne diese Position auf Bruchteile von Millimeter nachjustieren
zu müssen.
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Vorteilhaft
ist bei allen Ausführungsbeispielen,
dass Gleisstücke
oder Teile der Gesamtanlage individuell aus dem Streckenverlauf
herausgelöst bzw.
wieder eingesetzt werden können,
ohne dass die benachbarten Gleisstücke aus ihren Positionen entfernen
zu müssen.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass der Schienenverbinder durch die Abdeckung in
Form einer Schwellenimitation sehr vorbildgerecht aussieht.
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Vorteilhaft
ist bei dem Ausführungsbeispiel der
Erfindung entsprechend 19 und 20, dass
Basisteil und Klemmteil mechanisch identisch sind und dadurch die
Produktion einfacher und kostensparender ist.
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- 1
- Schienenverbinder
- 2
- Basiselement
- 3
- Klemmelement
- 4
- Abdeckung
- 5
- Schiene
- 6
- Schwelle
- 7
- Stoßstelle
- 8
- Schienenfuß
- 9
- Führungselement
- 10
- Klemmbacke
- 11
- Spanneinrichtung
- 12
- Schlitten
- 13
- Klemmbacke
- 14
- Spannzapfen
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Führungsnut
- 17
- Hebel
- 18
- Spannhebel
- 19
- Bügel
- 20
- Kurvenscheibe
- 21
- Spannfeder
- 22
- Rastverbindung
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Andrückkurve
- 25
- Greifhaken
- 26
- Magnet