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Die
vorliegende Erfindung betrifft Werkzeuge für die Herstellung und Vorbereitung
von Bohrungen für
das Verankern von Zahnimplantaten sowie ein entsprechendes Zahnimplantat.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bohrer zum Herstellen einer
Bohrung in Kieferknochen für
die Verankerung von Zahnimplantaten, bestehend aus einem Schaft
und einem konischen Schneidenteil. Entsprechende Bohrer sind im Stand
der Technik bereits bekannt. Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung
einen Gewindeformer zum Herstellen eines Gewindes in einer Bohrung
eines Kieferknochens zum Verankern von Zahnimplantaten, und zwar
insbesondere in einer mit einem Bohrer gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten Bohrung, wobei es allerdings grundsätzlich auch möglich wäre, den
erfindungsgemäßen Gewindeformer
in einer mit anderen Bohrwerkzeugen, aber im Ergebnis identisch
hergestellten Bohrung zu verwenden.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein Zahnimplantat, welches aus einem
Gewindeteil und einem zweiten, eine Zahnkrone tragenden Teil besteht,
die mit Hilfe einer Spannschraube miteinander verbindbar sind, wobei
das Gewindeteil auf das mit dem Gewindeformer der vorliegenden Erfindung
hergestellte Gewinde in der Bohrung des Kieferknochens abgestimmt
ist.
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Entsprechende
Bohrer, Gewindeformer und Zahnimplantate sind prinzipiell im Stand
der Technik bekannt. Allerdings sind die Erfolge, die man mit entsprechenden
Implantaten erzielt, sehr unterschiedlich. Zum einen liegt dies
an individuellen Unterschieden des Knochenaufbaus, der Knochenhaltbarkeit und
des Knochenwachstums bei dem jeweiligen Patienten. Des weiteren
hängt die
Haltbarkeit, insbesondere bei Dauerbelastung, auch von der Gewindeform,
dem Durchmesser und der Länge
und Profiltiefe des im Kieferknochen hergestellten Gewindes ab und
schließlich
ist auch der Einheilvorgang von individuellen Faktoren abhängig. Der
Erfinder hat jedoch festgestellt, daß, ungeachtet der vorgenannten
und nur bedingt beeinflußbaren
Faktoren, durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine bessere Haltbarkeit
auch bei intensiver Belastung der Implantate und ein schnellerer
Einheilprozeß erzielt
werden kann. Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Werkzeuge
zum Herstellen und Vorbereiten von Gewindebohrungen in Kieferknochen
sowie ein entsprechendes Implantat zu schaffen, welche eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit
hinsichtlich der Dauerhaltbarkeit und des schnelleren Einheilens
der Implantate bewirken.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Zahnimplantat gelöst, das zur Verankerung in
einer Bohrung in einem Kieferknochen geeignet ist, mit
- a. einem ersten unteren Abschnitt zur Verankerung des Zahnimplantats
im spongiösen
Bereich des Kieferknochens,
- b. einem zweiten, oberen Abschnitt zur Anlagerung des Zahnimplantats
an den kortikalen Deckbereich des Kieferknochens,
und das
weiter fortgebildet ist, indem
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- – der
erste untere Abschnitt mit einem Außengewinde mit einer ersten
Steigung versehen ist,
- – der
zweite obere Abschnitt mit einem Außengewinde mit einer zweiten
Steigung versehen ist, die kleiner ist als die erste Steigung, und
- – zwischen
dem ersten und zweiten Abschnitt ein Übergangsabschnitt angeordnet
ist, in dem ein Gewinde ausgebildet ist, dessen Geometrie sich anschließend an
den ersten Abschnitt von der Geometrie des ersten Gewindes kontinuierlich
zum Anschluss an den zweiten Abschnitt in die Geometrie des Gewindes
des zweiten Abschnitts ändert.
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Dem
so fortgebildeten Zahnimplantat liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
zur Erzielung einer zufriedenstellenden Primärstabilität und zur Ermöglichung
einer raschen und belastbaren Einheilung es vorteilhaft ist, wenn
sowohl im spongiösen
Knochen als auch im Verankerungsbereich im kortikalen Knochen ein
Außengewinde
am Zahnimplantat vorgesehen ist. Das Außengewinde muss dabei jedoch
an die spezifischen Eigenschaften des jeweils umgebenden Gewebes
angepasst sein und dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das
Außengewinde
für den
spongiösen
Bereich eine größere Steigung
aufweist als das Außengewinde
für den
kortikalen Bereich. Im Anlagerungsbereich der Mundschleimhaut kann
dabei ein glatter Bereich bereitgestellt sein oder es kann hier
teilweise ein Gewinde und teilweise eine glatte Oberfläche ausgebildet
sein.
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Als
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
des Zahnimplantats ist der Übergang
zwischen den beiden Außengewindebereichen
kontinuierlich ausgebildet, d. h. zwischen den beiden Außengewindebereichen
ist ein Übergangsbereich
angeordnet, in dem sich die Steigung des Außengewindes kontinuierlich, also
stufenlos, ändert.
Dabei wird in diesem Übergangsbereich
an der an den ersten unteren Abschnitt angrenzenden Grenze von der
Außengewindegeometrie
des ersten unteren Abschnitts ausgegangen und diese Geometrie soweit
kontinuierlich verändert, dass
bis zu der Grenze, die an den zweiten oberen Abschnitt des Zahnimplantats
angrenzt, die Außengewindegeometrie
des zweiten oberen Abschnitts erreicht ist. Auf diese Weise wird
erfindungsgemäß der Vorteil
erzielt, dass beim Einschrauben des erfindungsgemäßen Zahnimplantats
eine gezielte Verdrängung
von Knochengewebe stattfindet, die eine gewünschte Kompression des Knochengewebes rund
um das Implantat bewirkt und somit die Primärstabilität und die Einheilung positiv
beeinflusst.
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Das
Zahnimplantat kann weiter fortgebildet werden, indem der erste untere
Ab schnitt sich konisch nach unten verjüngend ausgebildet ist. Eine solche
konische Ausbildung bewirkt ebenfalls eine günstige Verdrängung von
Knochengewebe beim Einschrauben des erfindungsgemäßen Zahnimplantats
und kann dadurch ebenfalls eine günstige Kompression des Knochengewebes
um das Zahnimplantat erzielen.
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Dabei
ist es besonders bevorzugt, wenn die konische Verjüngung erreicht
wird, indem sich der Kerndurchmesser des Gewindes von oben nach
unten konisch verjüngt
und der Außendurchmesser
des Gewindes zylindrisch ausgebildet ist. Mit dieser Ausgestaltung
wird somit, ausgehend von der unteren Spitze, die Gewindetiefe des
Zahnimplantats im ersten unteren Abschnitt nach oben hin verringert,
indem bei gleichbleibendem Außendurchmesser
des Gewindes der Kerndurchmesser von unten nach oben zunimmt. Diese
Ausführungsform
bewirkt eine Kompression des umliegenden Knochengewebes durch Verdrängung mit
dem Kern des Gewindes. Zugleich kann die erhöhte Gewindetiefe im Spitzenbereich
des so fortgebildeten Zahnimplantats für eine besonders günstige Anbindung
im spongiösen
Knochen verwendet werden, der typischerweise ebenfalls in der Tiefe
des Kieferknochens eine geringe Dichte aufweist als im Randbereich
des Kieferknochens.
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Alternativ
zur vorgenannten Ausführungsform
kann die konische Verjüngung
auch erreicht werden, indem sich der Außendurchmesser des Gewindes
von oben nach unten konisch verjüngt
und der Kerndurchmesser zylindrisch ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführungsform
bewirkt der Kern des Gewindes keine progressive Verdrängung, sondern
diese Verdrängung
wird durch die Gewindegänge
erzielt, die sich von unten nach oben bezüglich ihres Außendurchmessers
konisch erweitern. Die Gewindetiefe dieser Ausführungsform nimmt somit von
der unteren Spitze nach oben hin zu.
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Weiterhin
noch alternativ kann die konische Verjüngung erreicht werden, indem
sich der Außendurchmesser
und der Kerndurchmesser des Gewindes von oben nach unten konisch
verjüngen.
Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Verdrängung
und Kompression des Knochengewebes beim Einschrauben sowohl durch den
Kernbereich des Gewindes als auch durch die Flanken des Gewindes.
Die Ausführungsform
ermöglicht
es, die Gewindetiefe über
den gesamten ersten unteren Abschnitt konstant zu halten, indem
die konische Verjüngung
des Außendurchmessers
und des Kerndurchmessers in einem übereinstimmenden Winkel ausgeführt wird.
Darüber hinaus
kann bei dieser Ausführungsform
die Gewindetiefe aber auch, von der unteren Spitze des Zahnimplantats
aus gesehen, abnehmen oder zunehmen, indem die konische Verjüngung des
Außendurchmessers
mit einem kleineren bzw. mit einem größeren Winkel erfolgt als diejenige
des Kerndurchmessers.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Kerndurchmesser und/oder der Außendurchmesser des Gewindes
im zweiten oberen Abschnitt zylindrisch ausgebildet. Diese geometrische
Gestaltung des zweiten oberen Abschnitts des Zahnimplantats ist
für eine
beschädigungsfreie
und feste Verankerung des Zahnimplantats im kortikalen Bereich vorteilhaft
und ermöglicht
darüber
hinaus eine gute Abdichtung des Zahnimplantats gegenüber der
Mundhöhle
durch eine feste Anlagerung von Mundschleimhaut und kortikalem Knochen
an das Implantat. Dabei kann die zylindrische Ausgestaltung, wie
zuvor in Bezug auf den ersten unteren Abschnitt erläutert, durch
eine zylindrische Geometrie des Kerndurchmessers oder eine zylindrische
Geometrie des Außendurchmessers
erfolgen, wobei entsprechend der Außendurchmesser bzw. Kerndurchmesser
jeweils nicht zylindrisch, beispielsweise ballig oder in anderer
Weise geformt sein kann. Besonders bevorzugt ist es aber, sowohl
den Kerndurchmesser als auch den Außendurchmesser des Gewindes
im zweiten oberen Abschnitt zylindrisch auszubilden.
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Hinsichtlich
des eingangs genannten Bohrers wird die vorgenannte Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Bohrer
als Stufenbohrer ausgebildet ist, indem der Schneidenteil aus einem
ersten konischen Frontabschnitt und einem daran anschließenden, ebenfalls
konischen Basisabschnitt besteht, wobei der Bohrerdurchmesser sich
am Übergang
vom Frontabschnitt zum Basisabschnitt stufenartig erweitert um einen
Betrag, der zwischen 10% und 25% des Durchmessers des Frontabschnitts
unmittelbar vor dem Übergang
zum Basisabschnitt beträgt.
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Die
Bohrung konisch auszuführen,
ist im Prinzip bekannt. Erfindungsgemäß wird jedoch eine konische
Stufenbohrung hergestellt, wobei der (bezogen auf den Kieferknochen)
oberflächennahe
Basisabschnitt aufgrund der stufenartigen Erweiterung eine im Durchschnitt
10–25%
größere, aber
dennoch leicht konische Bohrung erzeugt, während der anschließende, tiefer
in den Kieferknochen eingebrachte Abschnitt der Bohrung einen entsprechend
geringeren Durchmesser bei insgesamt konischem Verlauf hat. Der
Frontabschnitt hat zweckmäßigerweise eine
Länge zwischen
5 und 15 mm und der Basisabschnitt eine Länge von mindestens 1,5 mm,
vorzugsweise von etwa 3 mm. In Bezug auf das später einzubringende Implantat
bzw. in Bezug auf den zur weiteren Präparation der Bohrung zu verwendenden
Gewindeformer ist der Durchmesser des erweiterten Bohrungsabschnitts,
der den nah an der Oberfläche liegenden
Kieferknochenbereich erfaßt,
also die Corticalis des Kieferknochens, um etwa 5% kleiner als der
zugehörige
Gewindeabschnitt des Gewindeformers, während aufgrund der stufenartigen
Verjüngung
der Bohrung (aus der Sicht von außen nach innen) der Durchmesser
des tiefer liegenden Abschnitts der Bohrung, der im wesentlichen
die sogenannte Spongiosa des Kieferknochens erfaßt, um etwa 15–30% kleiner
ist als der Durchmesser des entsprechenden Abschnitts des Gewindeformers
sowie des anschließend
einzubringenden Implantats. Mit anderen Worten, sowohl der Gewindeformer
als auch das entsprechende Implantat weisen keine dem Bohrer entsprechende,
stufenförmige
Verjüngung auf,
sondern haben vielmehr einen gleichmäßig sich konisch verjüngenden
Verlauf, wobei der Konuswinkel typischerweise in der Größenordnung
von 4° bis 5° liegt und
zweckmäßigerweise
irgendwo im Bereich zwischen 2° und
10° liegen
kann.
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Die
Bohrung wird also derart hergestellt, daß der erweiterte Abschnitt
von der zu der Zahnreihe gerichteten Knochenoberfläche aus
zunächst über eine Tiefe
zwischen typischerweise 1,5 und 3 mm einen erweiterten Abschnitt
aufweist und anschließend
in einer Tiefe, die weitere 5–15
mm umfassen kann, entsprechend verjüngt ist. Wird nun ein Gewindeformer eingebracht,
der mit einem ähnlichen
Konuswinkel wie der Bohrer ausgestattet ist, jedoch keine stufenförmige Verjüngung bzw.
Erweiterung aufweist, der allerdings so bemessen ist, daß der Durchmesser des
erweiterten Abschnitts nach dem Eindrehen in die Bohrung um etwa 5%
vergrößert ist,
so wird entsprechend der Durchmesser des tiefer liegenden Bohrungsabschnitts
um einen Betrag zwischen 15 und 30% aufgeweitet. Dabei ist der Gewindeformer bewußt nicht
als Gewindeschneider ausgebildet, sondern, wie der Name schon sagt,
als ein das Gewinde formendes Werkzeug, und zwar durch plastische
Deformierung des Knochenmaterials. Demzufolge weist der Gewindeformer
auch keine Schneidstollen oder dergleichen auf, wie sie ansonsten
von Gewindeschneidwerkzeugen bekannt sind, sondern lediglich ein
entsprechendes Gewinde, welches vorzugsweise gegenüber dem
Knochenmaterial geringe Reibung aufweist und wie eine Schraube in
die Vorbohrung eingedreht wird, wobei das Knochenmaterial durch
die entsprechenden Gewindegänge
nach außen
weggedrängt
und verdichtet wird. Die konische Grundform verteilt dabei den Gewindeformungsvorgang
auf mehrere Umdrehungen des Gewindeformers. Wegen der erwähnten Durchmesserunterschiede
wird dabei der Bereich der Spongiosa wesentlich stärker verformt
und verdichtet als der Bereich der Corticalis. Dies entspricht auch
den sehr unterschiedlichen Festigkeiten von Corticalis und Spongiosa.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Gewindeformer zum Herstellen
eines Gewindes in einer Bohrung eines Kieferknochens zum Verankern
von Zahnimplantaten, welcher so fortgebildet ist, dass der Gewindeformer
einen ersten unteren, konischen Abschnitt mit einem Außengewinde
und einen daran anschließenden
zweiten oberen, zylindrischen Abschnitt mit einem Außengewinde
aufweist, und das Gewinde im zweiten Abschnitt die gleiche Steigung wie
das Gewinde im ersten Abschnitt hat.
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Dieser
erfindungsgemäße Gewindeformer eignet
sich insbesondere zur Vorbereitung der Kavität zum Einsetzen eines zuvor
beschriebenen Zahnimplantats. Dabei weist das Gewinde des Gewindeformers
vorzugsweise die größere Gewindesteigung des
ersten unteren Abschnitts des Zahnimplantats auf, so dass der Gewindeformer
eine mit einem Innengewinde versehene Kavität erzeugt, in der die Gewindegänge des
unteren ersten Abschnitts des Zahnimplantats genau kongruent zu
liegen kommen und jeweils zwei Gewindegänge des oberen Teils des Zahnimplantats
in einem Gewindegang des ausgeformten Gewindes zu liegen kommen.
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Hinsichtlich
des Gewindeformers ist erfindungsgemäß alternativ vorgesehen, daß der Gewindeformer
einen ersten vorderen Abschnitt und einen daran anschließenden zweiten
Abschnitt aufweist, wobei der erste Abschnitt eine Länge zwischen
5 und 15 mm und der zweite Abschnitt eine Länge von mindestens 1,5 mm hat,
und wobei der zweite Abschnitt ein im Vergleich zum ersten Abschnitt
feineres Gewinde aufweist. Dies bedeutet, daß aufgrund der konischen Form
und der stufenförmigen
Verjüngung der
Vorbohrung zunächst
nur der vordere Abschnitt in den verjüngten, tiefer liegenden Abschnitt
der Bohrung eindringt und darin das Gewinde ausformt, wobei dies
der Bereich der Spongiosa des Knochens ist, der entsprechend leichter
verformbar ist und auf diese Weise optimal verdichtet wird. Je nach
der Tiefe des erweiterten Bereichs und je nach der Länge des ersten,
vorderen Abschnitts des Gewindeformers greift der zweite Abschnitt
des Gewindeformers (entsprechend dem Basisabschnitt des Bohrers)
erst während
der letzten 1–2
mm der schraubenförmigen Vorschubbewegung
des Gewindeformers in den erweiterten Bereich der Bohrung ein, wobei
zu berücksichtigen
ist, daß sowohl
die erweiterte Vorbohrung als auch der zweite Abschnitt des Gewindeformers konisch
ausgebildet sind, so daß die
ersten Gewindegänge
des im zweiten Abschnitt vorgesehenen Feingewindes zunächst womöglich noch
nicht oder nur leicht mit dem oberen Rand der erweiterten Bohrung in
Kontakt treten. Ein nennenswerter Eingriff des oberen, zweiten Gewindeabschnitts
des Gewindeformers erfolgt je nach Ausgestaltung unter Umständen erst
während
der letzten 1–1,5
mm der schraubenförmigen
Vorschubbewegung des Gewindeformers. Da allerdings das Gewinde des
zweiten Abschnitts des Gewindeformers ein Feingewinde ist und das
Gewinde des ersten, vorderen Abschnitts des Gewindeformers demgegenüber ein
Grobgewinde darstellt, das im übrigen
auch ein tieferes Gewindeprofil erzeugt, können während des weiteren Eindrehens
des Gewindeformers zusätzliche
Verspannungskräfte
auftreten, welche das Eindrehen des Gewindeformers erschweren und
in gewissem Umfang auch zu einer leichten Deformation des weiter
innen im Knochen liegenden Grobgewindes und des im Bereich der Corticalis
liegenden Feingewindes führen
können. Aus
diesem Grund ist es zweckmäßig, wenn
sich die Steigungen des Grob- und Feingewindes nicht oder zumindest
nicht allzu stark unterscheiden, auch wenn in Extremfällen Unterschiede
in den Steigungen von bis zu 50% möglich sind, wenn der Feingewindeabschnitt
erst relativ spät,
d. h. beispielsweise nur während
der letzten Umdrehung des Gewindeformers in die Wand des erweiterten
Bohrungsabschnitts eingreift. Zweckmäßiger ist es jedoch, den Unterschied
in der Steigung geringer zu halten bzw. die Steigungen einander
mehr anzunähern,
so daß die
Steigung des Feingewindes mindestens 60%, vorzugsweise 80 oder 90%
des Grobgewindes beträgt.
Das Feingewinde kann in einer bevorzugten Variante auch identisch
dieselbe Steigung haben wie das Grobgewinde, wobei die Feingewindeeigenschaft,
nämlich
eine größere Zahl
von Gewindegängen
pro axiale Längeneinheit
einfach dadurch erzielt werden kann, daß das Feingewinde des oberen
Gewindeabschnitts mehrgängig,
also z. B. zweigängig oder
dreigängig
hergestellt wird, während
das Grobgewinde des ersten, vorderen Abschnitts nur eingängig ausgebildet
wird. Alternativ könnte
das Feingewinde mit einem getrennten Gewindeformer hergestellt werden,
oder der das Feingewinde aufweisende Abschnitt des Gewindeformers
könnte
gegenüber dem
das Grobgewinde aufweisenden Abschnitt drehbar sein, um die Zahl
der Umdrehungen bzw. die Drehgeschwindigkeit beim Gewindeformen
zwischen Grob- und Feingewinde entsprechend den unterschiedlichen
Steigungen anzupassen.
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Im
Ergebnis hat das Feingewinde auch bei gleicher Steigung wie das
Grobgewinde eine zwei- bis dreifach feinere Struktur und wird entsprechend auch
mit einer geringeren Profiltiefe hergestellt, was dem festeren Material
der Corticalis auch angemessen ist.
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Der
Gewindeformer ist vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt und weist
eine geringe Oberflächenrauhigkeit
von weniger als 5 μ auf.
Dies stellt sicher, daß beim
Formen des Gewindes nur eine geringe Reibung auftritt und das Knochenmaterial
effektiv verdrängt
und nicht oder nur in geringem Umfang abgetragen wird. Noch besser
ist es, wenn die Oberflächenrauhigkeit
weniger als 5 μ beträgt und besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei welcher das Edelstahlmaterial des Gewindeformers auf eine Oberflächenrauhigkeit
von weniger als 1 μ poliert
ist. Insbesondere haben sich Gewindeformer mit elektropolierter
Oberfläche
und einer Oberflächenrauhigkeit von
deutlich unter 1 μ,
z. B. 0,4 μ,
als gut geeignet erwiesen. Als Oberflächenrauhigkeit wird dabei der räumliche
Mittelwert des Betrages der Abweichungen der Oberfläche von
einer Mittelwertfläche
angesehen.
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Auch
das Gewinde des Gewindeformers weist zusätzliche Besonderheiten auf.
So ist das Profil des Grobgewindes des ersten Abschnitts und eventuell
auch das Profil des Feingewindes des zweiten Abschnitts asymmetrisch ähnlich einem
Sägezahnprofil
ausgebildet, mit einer nach oben bzw. außen weisenden Flanke, die mit
der Achse des Gewindeformers einen kleineren Winkel einschließt als die zweite
Flanke des Gewindeprofils, die auf der anderen Seite des Gewindegrates
liegt bzw. auf der anderen Seite an die erste Flanke anschließt und die
einen relativ größeren Winkel
mit der Achse des Gewindeformers einschließt. Der kleinere Winkel der ersten
Flanke zur Achse des Gewindeformers liegt in der Größenordnung
von 30° und
ist auf jeden Fall kleiner als 40°,
während
der Winkel, den die zweite Flanke mit der Achse des Gewindeformers
einschließt,
größer als
60° ist
und beispielsweise etwa 70 bis 80° oder
auch mehr betragen kann.
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Diese
zweite Flanke ist bei einem entsprechenden Implantat zum Inneren
des Kieferknochens hin gerichtet, während die erste Flanke nach
außen zur
Zahnseite hin gerichtet ist. Bekanntermaßen werden Zähne im Gebrauch
in erster Linie auf Druck belastet, wobei in diesem Fall die zur
Achse des Bohrers sehr viel stärker
angestellten zweiten Flanken diese Druckbelastung aufnehmen und
auf den Kieferknochen übertragen.
Die demgegenüber
geringeren Zugbelastungen können
durch die mit der Achse des Gewindeformers kleineren Winkel einschließenden Flanken
ohne weiteres aufgenommen werden und erlauben ein besseres elastisches
Auffangen der auftretenden Kräfte.
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Die
beiden sich zwischen zwei Gewindegraten erstreckenden Flanken des
Gewindeganges, von denen die eine relativ zur Achse des Gewindes
stärker
angestellt ist als die andere, sind im übrigen über einen gekrümmten Abschnitt
mit wechselnden Krümmungsradien
miteinander verbunden. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließt an den
ersten Flankenabschnitt (der mit der Achse des Gewindes den kleineren
Winkel einschließt)
zunächst
ein Radius r1 an, während an den anderen Flankenabschnitt
ein Radius r2 anschließt, der kleiner ist als der
Radius r1. Diese beiden Radien werden wiederum
durch einen Übergangsradius
r3 miteinander verbunden, der größer ist
als jeder der Radien r1, r2 und
vorzugsweise auch größer als
die Summe dieser beiden Winkel.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt konkret der Radius r1 im
Bereich zwischen 0,2 und 0,3 mm, der Radius r2 zwischen
0,1 und 0,2 mm und der Radius r3 zwischen
0,35 und 0,7 mm.
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Das
entsprechende Implantat weist – abgesehen
von noch zu diskutierenden Sonderfällen – ein mit dem Gewindeformer
identisches Gewinde auf, wobei sich lediglich die axiale Länge des
Feingewindeabschnitts bei dem Implantat von der axialen Länge des
entsprechenden Feingewindes des Gewindeformers unterscheiden kann,
da der Gewindeformer möglicherweise
unterschiedlich tiefe Feingewinde herstellen soll, entsprechend
der jeweiligen Tiefe des erweiterten Bohrungsabschnitts, während das
Implantat bzw. der Gewindeteil des Implantats auf einen konkreten
Anwendungsfall abgestimmt ist, bei welchem eine ganz bestimmte,
feste Tiefe des erweiterten Bohrungsabschnitts vorliegt, der anschließend mit
dem Feingewinde ausgestattet wurde.
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Das
Implantat ist, wie bereits erwähnt,
zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Gewindeteil, der in
die im Kieferknochen hergestellte Gewindebohrung eingeschraubt wird,
und einen daran verankerten, eine Zahnkrone tragenden Teil. Die
Verbindung erfolgt üblicherweise
durch eine Spannschraube, die in ein Innengewinde eingeschraubt
wird, welches in einer Aussparung des Gewindeteils des Implantats
vorgesehen ist. Diese Aussparung erstreckt sich von der nach außen weisenden
Stirnfläche
des Gewindeteils nach innen und ist ebenfalls stufenförmig ausgebildet,
wobei nur der weiter innen liegende Abschnitt ein passendes Innengewinde
für die Spannschraube
aufweist, während
der daran anschließende
und bis zur Stirnfläche
des Gewindeteils reichende Abschnitt demgegenüber etwas erweitert ist und
zweckmäßigerweise
ein Sechskant- oder Achtkantprofil aufweist, welches als Verdrehsicherung
wirkt. Auch andere Querschnitte, die als Verdrehsicherung wirken
können,
kommen selbstverständlich
in Betracht.
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Das
zweite, eine Zahnkrone tragende Teil des Implantats weist ein entsprechendes
Gegenstück
zu der als Verdrehsicherung ausgebildeten Aussparung auf und wird
in diese eingesteckt, wobei zusätzlich
eine Spannschraube sich durch eine zentrale Bohrung des zweiten
Teils hindurch bis in das Innengewinde der Aussparung des Gewindeteils
erstreckt und eingeschraubt wird, wobei ein Kopf dieser Schraube
sich an dem die zentrale Bohrung umgebenden Rand des zweiten Teils
des Zahnimplantats abstützt.
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Dabei
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der
den Gewindeabschnitt und den Kopf der Spannschraube verbindende
Schaftabschnitt einen geringeren Durchmesser aufweist als es dem
Kern des Gewindes der Spannschraube entspricht. Üblicherweise hat ein nicht
mit Gewinde versehener Schaftabschnitt einer Spannschraube einen
Durchmesser, der in etwa dem Außendurchmesser
des Gewindeabschnitts entspricht, weil nämlich entsprechende Gewinde üblicherweise
in einen zylindrischen Schaft eingebracht, d. h. eingepreßt oder
eingedreht werden. Erfindungsgemäß ist jedoch
vorgesehen, daß der
Schaft der Spannschraube einen um 10–30% geringeren Durchmesser
hat als es dem Kern des Gewindes entspricht. Konkret wird in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Spannschraube mit einem M2-Gewinde verwendet,
bei welcher der Durchmesser des den Gewindeabschnitt und den Kopf
verbindenden Schafts nur ca. 1,6 mm beträgt.
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Außerdem weisen
die Übergänge dieses Schafts
sowohl zum Kopf als auch zum Gewindeabschnitt der Spannschraube
einen Radius von mindestens 0,1 mm, vorzugsweise von etwa 0,2 mm
auf. Es hat sich gezeigt, daß eine
so ausgebildete Spannschraube besser gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert
ist und die beiden Teile des Implantats dauerhaft sicher zusammenhält.
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Dabei
versteht es sich, daß diese
spezielle Form der Spannschraube, so wie sie eben beschrieben wurde,
generell bei allen zweiteiligen Implantaten verwendet werden, unabhängig davon,
ob sie die spezielle Gewindeform der vorliegenden Erfindung aufweisen.
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Wie
bereits erwähnt,
ist es für
den Gewindeformer bevorzugt, wenn der Feingewindeabschnitt mehrgängig ausgebildet
ist, jedoch dieselbe Gewindesteigung aufweist wie der Grobgewindeabschnitt, der
nur eingängig
ausgebildet ist bzw. weniger Gewindegänge aufweist als der Feingewindeabschnitt. Abweichend
von der ansonsten identischen Ausbildung der Gewinde des Gewindeformers
und des Gewindeteils des Implantats kann jedoch bei dem Gewindeteil
des Implantats das Feingewinde auch eine geringere Steigung aufweisen
als das Grobgewinde. Aufgrund der konischen Form der Gewindebohrung kommt
der Feingewindeabschnitt des Gewindeteils des Implantats ohnehin
erst relativ spät,
z. B. erst während
des letzten Millimeters der axialen Bewegung, mit dem Feingewinde
in Eingriff. Bei dem Gewindeformer tritt jedoch das Feingewinde
früher
mit der Bohrungswand in Eingriff, und je nach dem gewählten Konuswinkel
und der Profiltiefe des Gewindes schon mit dem oberen Rand der erweiterten
Bohrung. Deshalb sollten zum Formen des Gewindes Feingewinde und
Grobgewinde die gleiche Steigung haben, weil ansonsten eines oder
beide Gewinde zu stark deformiert und womöglich vollständig zerstört werden.
Da jedoch das Gewindeteil des Implantats mit der fertigen Gewindebohrung
zumindest im Bereich des Feingewindeabschnitts erst relativ spät mit dem
korrespondierenden Feingewindeabschnitt der Gewindebohrung in Eingriff
tritt, führt
ein Unterschied in den Gewindesteigungen bei dem Gewindeteil des Implantats
während
des Einschraubens des Implantats zu einer Verspannung zwischen oberem
und unterem Gewindeabschnitt, was den Sitz des Implantats in der
Gewindebohrung noch verbessern kann und unter Umständen auch
den Einheilvorgang beschleunigt, weil das unter Spannung stehende
Knochenmaterial schneller dazu neigt, sich den Spannungsverhältnissen
anzupassen und umzulagern.
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Der
Unterschied zwischen den Steigungen des Feingewindes und des Grobgewindes
sollte allerdings genügend
klein sein, um nicht die zuvor hergestellten Gewindegänge vollständig zu
deformieren oder zu zerstören.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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1 ein
zweiteiliges Zahnimplantat in einem Längsschnitt mit einer die beiden
Teile verbindenden Spannschraube,
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2 eine
Außenansicht
des Gewindeteils 10 des Implantats nach 1,
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3 das
Gewindeteil 10 des Implantats nach 1, teilweise
im axialen Schnitt dargestellt,
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4 aus
dem Gewinde des Gewindeteils 10 entsprechend dem Kreis 4 in 2,
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5 eine
stirnseitige Draufsicht auf den Gewindeteil 10 von oben,
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6 eine
Seitenansicht einer Spannschraube,
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7 die
Ansicht einer Spannschraube von oben,
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8a–c eine
Ansicht einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zahnimplantats in
Seitenansicht (a), längsgeschnittener
Seitenansicht (b) und Draufsicht von oben (c),
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9a–c eine
Ansicht einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zahnimplantats in
Seitenansicht (a), längsgeschnittener
Seitenansicht (b) und Draufsicht von oben (c), und
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10 einen
Ausschnitt des Gewindes des Zahnimplantats bzw. Gewindeformers im
unteren Abschnitt.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes, zweiteiliges
Implantat mit einem Gewindeteil 10, einem eine Zahnkrone
tragenden Teil 20 und einer die beiden Teile 10, 20 verbindenden
Spannschraube 30. Das zweite, eine Zahnkrone tragende Teil 20 des
Implantats ist durchgehend hohl und weist eine zentrale Bohrung
auf, die sich im unteren Bereich stufenförmig verjüngt, wobei das untere Ende
des zweiten Teils 20 in einem Sicherungszapfen 31 endet,
der ein achteckiges Außenprofil
hat und in einer entsprechenden, achteckigen Aufnahme 4 des
Gewindeteils 10 sitzt. Am oberen Ende weist das zweite
Teil 20 noch eine Zahnkronenhalterung 32 auf.
Das Gewindeteil 10 wird später noch ausführlich beschrieben. Wie
bereits erwähnt,
weist das Teil 10 eine zentrale Sackbohrung auf; die im
oberen Bereich (axiale Länge
e) zu einem achteckigen Aufnahmeprofil 4 für den Sicherungszapfen 31 erweitert
ist und die im unteren Abschnitt (axiale Länge c) mit einem Innengewinde 11 versehen
ist. In der bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich hier um ein metrisches Gewinde mit 2 mm Nenndurchmesser.
Die Schraube 30 besteht aus einem Schraubenkopf 31,
einem Schaft 32 und einem Gewindeabschnitt 33.
Die Schraube 30 wird, ebenso wie auch der Gewindeteil 10,
im Zusammenhang mit den weiteren Figuren noch ausführlich beschrieben.
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2 zeigt
nur das Gewindeteil 10 in einer Seitenansicht. Wie man
sieht, hat das Gewindeteil 10 eine leicht konische Form,
wobei der Konuswinkel der entsprechenden einhüllenden Konusfläche, d.
h. der Öffnungswinkel
diametral gegenüberliegender Seiten
des Konus, etwa 5° beträgt, aber
auch etwas kleiner oder größer gewählt werden
könnte.
Das insgesamt mit 10 bezeichnete Gewindeteil besteht aus einem
unteren Gewindeabschnitt 1, welcher sich, einschließlich eines
gewindefreien Spitzenabschnitts 8, über eine axiale Länge a erstreckt,
und einen oberen Feingewindeabschnitt 2, der eine axiale
Länge b hat
(siehe 3). Im implantierten Zustand schließt der obere
Rand des Feingewindeabschnitts 2 in etwa bündig mit
der Oberfläche
eines Kieferknochens ab, während
der Abschnitt 1 vollständig
im Inneren des Kieferknochens aufgenommen ist und sich insbesondere
in der Spongiosa des Kieferknochens erstreckt, während der Feingewindeabschnitt 2 im
wesentlichen auf die dichtere und härtere Außenwand des Knochens, die sogenannte
Corticalis, beschränkt
ist. Der untere Gewindeabschnitt 1 weist ein Grobgewinde
mit einer Gewindeganghöhe
H auf, während
der obere Feingewindeabschnitt 2 nur eine Gewindeganghöhe h hat,
allerdings als zweigängiges
Gewinde ausgebildet ist, woraus sich ergibt, daß jeweils ein Gang den doppelten
Wert der Ganghöhe
h hat, die den axialen Abstand zweier aufeinanderfolgender Gewindegänge zeigt,
die jedoch parallel nebeneinander in dem Feingewindeabschnitt umlaufen.
Auch wenn der Unterschied zwischen dem Abstand h benachbarter Gewindegänge des
Feingewindes im Bereich 2 und der Gewindeganghöhe H des
Grobgewindebereichs 1 in den Figuren relativ groß dargestellt ist,
beträgt
dennoch bei einem zweigängigen
Feingewinde der Wert h in etwa die Hälfte des Wertes H. Durch die
Mehrgängigkeit
kann die Steigung des Feingewindes trotz der größeren Zahl einzelner Gewindegänge pro
axialer Längeneinheit
der Steigung des Grobgewindes in dem Abschnitt 1 angenähert werden.
Angedeutet ist in 2 noch durch gestrichelte, Linien
die innere Gewindebohrung 3 des Gewindeteils 10,
die besser in dem axialen Schnitt gemäß 3 zu erkennen
ist. Wie man in 3 sieht, hat die unten liegenden
Spitze 8 des Gewindeteils 10, die als Konus mit
einem Konuswinkel von etwa 90° ausgebildet
ist, eine axiale Länge
s, die typischerweise in der Größenordnung
von 1 mm liegt oder etwas kleiner ist.
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Die
Begriffe ”oben” und ”unten” werden
im Rahmen der vorliegenden Beschreibung entsprechend der Orientierung
der Teile in den Figuren verwendet. Es versteht sich jedoch, daß die Lage
dieser Teile im Kiefer eines Patienten von dieser Orientierung selbstverständlich abweicht,
wobei weiterhin klar ist, daß die
Spitze 8 immer im Inneren des Kieferknochens liegt, während der
obere Rand des Feingewindeabschnitts 2 im wesentlichen
mit der Oberfläche
des Kieferknochens, in welchen die entsprechende Bohrung eingebracht
ist, abschließt.
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In
der Darstellung gemäß 3 erkennt
man genauer die Sackbohrung, bestehend aus der Achteckaufnahme 4 und
dem Innengewindeabschnitt 3, die für die Verbindung mit dem oberen
Teil 20 des Implantats vorgesehen ist, welcher eine entsprechende Zahnkrone
trägt.
Wie man sieht, ist die zentral in den oberen Abschnitt des Gewindeteils 10 eingebrachte Bohrung
im oberen Teil zu einem achteckigen Profil erweitert, wobei man
die achteckige Form des Profils am besten in der Draufsicht gemäß 5 erkennen kann.
Dieser im Profil achteckige Hohlraum 4 dient als Aufnahme
und Verdrehsicherung für
einen entsprechend achteckig ausgebildeten Zapfen 21 des oberen
Implantatteils 20. Diese Aufnahmebohrung verjüngt sich
im weiteren Verlauf nach unten hin zu einer Gewindebohrung 3,
die in der bevorzugten Ausführungsform
ein M2-Innengewinde aufweist. Der Hohlraum 4 mit dem Achtkantprofil
hat eine axiale Länge
e und der daran anschließende
Hohlraum, welcher das Innengewinde 3 aufweist, hat eine
axiale Länge
c. Dabei liegt die Länge
e typischerweise in der Größenordnung
von 1,5–2
mm und c in der Größenordnung
von 2–4
mm.
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In 4 erkennt
man einen Ausschnitt des Gewindeprofils des Außengewindes des unteren Abschnitts 1 des
Gewindeteils 10. Wie man sieht, hat das Gewinde ein Sägezahnprofil
mit einer ersten, zur Achse flacher geneigten Flanke 6 und
einer zweiten, zur Achse stärker
geneigten Flanke 7, dabei weist die Flanke 7 nach
unten, d. h. zum Inneren des Kieferknochens hin, während die
Flanke 6 nach oben, zur Zahnreihe hin weist.
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Wie
man außerdem
erkennt, sind die beiden Flanken 6 und 7 durch
eine gekrümmte
Fläche
mit drei verschiedenen Radien miteinander verbunden, wobei die Beziehung
gilt r2 < r1 < r3 und wobei der Abschnitt mit dem Radius
r1 an die Flanke 6 anschließt, die
Fläche
mit dem Radius r2 an die Flanke 7 anschließt und die
Fläche
mit dem Radius r3 die mit r1 und
r2 gekrümmten
Flächen
miteinander verbindet.
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5 ist
eine Draufsicht von oben auf Gewindeteil 10 des Implantats,
so daß man
in dieser Ansicht das Innengewinde 3 bzw. dessen Innendurchmesser
und auch das Achtkantprofil 4 relativ gut erkennen kann.
Das Achtkantprofil hat typischerweise ein lichtes Maß von etwa
2,5 mm, wobei der Gesamtdurchmesser D des oberen Abschnitts 2 des
Gewindeteils 10 typischerweise zwischen 3,5 und 4,5 mm beträgt.
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Die 5 und 6 zeigen
die für
die Verbindung der beiden Implantatteile verwendete Spannschraube 3.
Die Spannschraube 3 weist, wie bereits erwähnt, einen
Kopf 31 auf, der sich auf einem Absatz im Inneren der Bohrung
des oberen Implantatteils 20 abstützt, der an dem Übergang
von dem oberen Schaftabschnitt des Implantatteils 20 zu dem
als Verdrehsicherung wirkenden Steckzapfen 21 ausgebildet
ist. Die Spannschraube weist außerdem
einen unteren Gewindeabschnitt 33, sowie einen den Gewindeabschnitt 33 und
den Kopf 31 verbindenden Schaft 32 auf. Die Schraube 30 hat
eine Länge,
die typischerweise in einem Bereich von etwa 7–12 mm liegt, wovon je gut
ein Viertel auf den Kopf 31 und den Gewindeabschnitt 33 entfallen
und knapp die Hälfte
auf den Schaft 32. Der Schaft 32 ist mit einem
deutlich geringeren Durchmesser ausgebildet als der Gewindeabschnitt 33,
wobei der Durchmesser d1 des Schafts nur
etwa zwei Drittel des Nenndurchmessers d2 des
Gewindeabschnitts 32 beträgt. Der Kopf 31 hat
wiederum einen noch größeren Durchmesser
d3, der nochmals 10–15% größer ist als der Durchmesser
des Gewindeabschnitts 33, was allein deshalb notwendig
ist, weil der Gewindeabschnitt 30 durch die zentrale Bohrung
des oberen Implantatteils hindurch und in die Gewindebohrung des unteren
Implantatteils 10 eingebracht werden muß, während der Kopf sich gleichzeitig
auf dem Rand der stufenartig verjüngten Bohrung des oberen Implantatteils 20 abstützen muß.
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Als
besonders günstig
hat es sich auch erwiesen, wenn der Schaft 32 über einen
Radius R in den Kopf 31 bzw. den Gewindeabschnitt 33 übergeht, wobei
dieser Radius R mindestens 0,1 mm und vorzugsweise etwa 0,2 mm betragen
sollte.
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Der
Kopf 31 ist außerdem
mit einer Innensechskantaufnahme 34 ausgestattet, in die
ein passender Sechskantschlüssel
eingesteckt werden kann, um die Schraube zu drehen. Der Innensechskant 34 ist
vor allem in der Draufsicht auf den Schraubenkopf von oben gemäß 6 deutlich
erkennbar.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
hat der Gewindeabschnitt 30 ein M2-Gewinde, wobei der Schaft 32 nur
einen Durchmesser im Bereich zwischen 1,3 und 1,6 mm hat. Dies liegt
zwischen 30 und 20% unterhalb des Nenndurchmessers des Gewindeabschnitts 33.
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Das
erfindungsgemäße Implantat
erweist sich im Vergleich zu früheren
Implantaten als haltbarer und besser belastbar und hat relativ kurze
Einheilzeiten. Es versteht sich jedoch, daß die vorstehende Beschreibung
nur eine bevorzugte Ausführungsform wiedergegeben
hat, während
die konkreten Ausführungsformen
im Rahmen der unabhängigen
Patentansprüche
variiert werden können.
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Bezug
nehmend auf die 8a–c weist eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zahnimplantats
einen unteren Abschnitt 110 auf, in dem das Zahnimplantat
mit einem Außengewinde
mit einer für
die Verankerung im spongiösen
Knochen angepassten Gewindesteigung und Gewindetiefe versehen ist.
Sowohl der Außendurchmesser
als auch der Kerndurchmesser dieses Außengewindes verjüngt sich
zur Spitze 109 des Zahnimplantats hin konisch. Die Spitze 109 des
Zahnimplantats ist ebenfalls in einem steileren Winkel konisch verjüngt und an
der Unterseite 108 abgeflacht. Eine Ausnehmung 107,
die sich ausgehend von der Abflachung 108 in einen unteren
Teilbereich des Gewindeabschnitts 110 erstreckt, sorgt
für eine
selbstschneidende Wirkung des Zahnimplantats in diesem Durchmesserbereich.
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Nach
oben hin schließt
sich an den unteren Gewindeabschnitt 110 ein Übergangsabschnitt 120 an.
In diesem Übergangsabschnitt
verringert sich die Gewindesteigung und Gewindetiefe kontinuierlich
bis zu einer Gewindesteigung und Gewindetiefe, die für, die Anlagerung
von dichterem spongiösen
Knochen oder kortikalem Knochen vorteilhaft ist. Diese Gewindesteigung
und Gewindetiefe wird in einem weiter an den Übergangsbereich nach oben anschließenden Kopfabschnitt 130 des
Implantats fortgesetzt. Die Gewindetiefe im Kopfabschnitt des Implantats
beträgt
ca. ein Drittel der Gewindetiefe im unteren Gewindeabschnitt 110.
Die Gewindesteigung im Kopfbereich 130 beträgt die Hälfte der
Gewindesteigung im unteren Abschnitt 110. Sowohl der Kerndurchmesser
als auch der Außendurchmesser
des Gewindes im Kopfabschnitt ist in axialer Richtung konstant, d.
h. die umhüllende
ist jeweils zylindrisch.
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Weiter
nach oben an den Kopfabschnitt 130 anschließend ist
an dieser Ausführungsform
des Zahnimplantats ein zylindrischer, außen glatter Kopfabschnittsbereich 140 angeordnet,
der nach oben hin von einer axialen ausgerichteten Anschlagfläche 152 begrenzt
wird.
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In
diesem glatten Abschnitt kommt nach Implantation die Mundschleimhaut
zu liegen, wobei, je nach Hautdicke und Taschentiefe, Teile davon
auch im Bereich des Gewindes im Kopfabschnitt liegen können.
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Anschließend an
diesen glatten, zylindrischen Bereich ist ein Werkzeugangriff einstückig angeformt,
der durch einen Außensechskant 150 bereitgestellt
wird. Die Kanten 151 des Außensechskantes sind konisch
nach oben zulaufend verjungend, so dass das Ansetzen eines Werkzeugs
beim Implantationsvorgang erleichtert wird.
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Am
oberen Ende endet das Implantat mit einer Kopfabschlussfläche 154,
in die eine Sacklochbohrung entlang der Mittelachse des Implantats
eingebracht ist. Die Sacklochbohrung umfasst, ausgehend von der
Kopfabschlussfläche 154 eine
Fase 161, an die sich ein zylindrischer Abschnitt 162 anschließt.
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An
den zylindrischen Abschnitt 162 schließt ein Innengewinde 163 mit
entsprechendem Werkzeugauslauf 164 an.
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Das
Innengewinde 163 dient dazu, darin eine Schraube der zuvor
beschriebenen Art festzuschrauben, um das Zahnimplantat gemäß den 8a–c mit einem
Zahnaufbauteil zu verbinden, um hierdurch ein zweiteiliges Zahnimplantat
zu bilden.
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Der
Außensechskant 150 dient
hierbei in Zusammenwirkung mit einem Innensechskant am Zahnaufbauteil
als Verdrehsicherung zwischen Aufbauteil und Impltantatteil.
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Bezug
nehmend auf die 9a–c ist eine dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zahnimplantats
gezeigt. Das Zahnimplantat weist eine Spitze 209, einen
unteren Abschnitt 210, einen Übergangsabschnitt 220 und
einen Kopfabschnitt 230 mit daran anschließendem glatten
Kopfbereich 240 auf, welche den entsprechenden Bereichen 109–140 des Zahnimplantats
gemäß den 8a–c entsprechen.
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Das
Zahnimplantat gemäß der 9a–c weist
im Gegensatz zu demjenigen gemäß der 8a–c jedoch
keinen Außensechskant
als Werkzeugangriff und Verdrehsicherung auf. Stattdessen endet
das Zahnimplantat unmittelbar oberhalb des zylindrischen glatten
Abschnitts 240 mit einer Kopfabschluss- und Anschlagfläche 252,
in welche eine kegelstumpfförmige
Bohrung 261 eingesetzt ist.
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Die
kegelstumpfförmige
Bohrung 261 mündet
in einen Innensechskant 250, der im Implantat ausgebildet
ist. Unterhalb dieses Innensechskants 250 ist ein zylindrischer
Raum 253 angeordnet, dessen Außendurchmesser größer als
der Außendurchmesser
des Innensechskants 250 ist. Der zylindrische Raum 253 dient
als Werkzeugauslauf für
die Fertigung des Innensechskants und ist zur Verringerung der Kerbwirkung
mit abgerundeten Ecken versehen.
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An
den zylindrischen Raum 253 schließt sich nach unten ein Innengewinde 263 mit
Werkzeugauslauf 264 an, welches analog zu dem Innengewinde 163 und
Werkzeugauslauf 164 ausgebildet ist und ebenfalls dazu
dient, ein Zahnaufbauteil am Zahnimplantat gemäß 9a–c zu befestigen,
um auf diese Weise ein zweiteiliges Implantat bereitzustellen.
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10 zeigt
einen Ausschnitt des unteren Gewindeabschnitts des Gewindeformers
bzw. Zahnimplantats in geschnittener Ansicht und verdeutlicht die
erfindungsgemäße Gewindegeometrie.
Als vertikale, strichpunktierte Linie ist die Bohrerachse bzw. die
Längsachse
des Gewindeformers oder des Zahnimplantats eingezeichnet. Wie erkennbar
ist, läuft die
nach schräg
oben weisende Flankenfläche
des Gewindes nach unten hin in einem geraden Gewindeflankenabschnitt
aus, der einen Winkel α1
zur Längsachse
des Gewindeformers bzw. Zahnimplantats bzw. Bohrers einnimmt. Dieser
Winkel beträgt vorzugsweise
weniger als 40° und
liegt insbesondere zwischen 25 und 30°.
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In
gleicher Weise verläuft
die nach schräg unten
auswärts
weisende Flankenfläche
des Gewindes in einem geraden Flächenabschnitt
aus, der in einem Winkel α2
zur Längsachse
des Bohrers, Gewindeformers bzw. Zahnimplantats liegt. Dieser Winkel α2 ist entgegengesetzt
offen zu dem Winkel α1,
in der Abbildung gemäß 10 ist α2 nach unten
geöffnet und α1 nach oben
geöffnet.
Der Winkel α2
ist insbesondere größer als
60° und
beträgt
vorzugsweise etwa 70°.
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Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und
der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.