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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten eines landwirtschaftlichen
Feldes und/oder von auf dem Feld angeordneten Pflanzen, insbesondere
zur frontseitigen Anordnung an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug,
mit einer ersten, wenigstens ein erstes Arbeitsorgan aufweisenden
Arbeitseinheit und einer zweiten, wenigstens ein zweites Arbeitsorgan
aufweisendes Arbeitseinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um
die Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen möglichst ökonomisch und zügig durchzuführen, ist
es wünschenswert,
dass die Arbeitsgeräte eine
möglichst
große
Arbeitsbreite aufweisen. Dementsprechend werden in den letzten Jahren
die Arbeitsbreiten von entsprechenden Arbeitsgeräten bzw. Erntevorsätzen oder
dergleichen immer größer.
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Allerdings
ist für
ein Straßenverkehrsmittel, wie
es landwirtschaftliche Fahrzeuge auch sind, nur eine begrenzte Breite
während
des Straßenbetriebs z.B.
zum Erreichen verstreut liegender Felder erlaubt, so dass das Arbeitsfahrzeug
während
des Straßenbetriebs
diese zulässige
Breite nicht überschreiten
darf. Es ist deshalb notwendig, dass Arbeitseinheiten von einer
Arbeitsstellung mit möglichst großer Arbeitsbreite
in eine Transportsstellung gebracht werden können, die im Rahmen der zulässigen Breite
für ein
Straßenverkehrsmittel
bleibt.
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Zum
Verstellen der Arbeitseinheiten zwischen einer Arbeits- und einer Transportsstellung sind
bereits unterschiedlichste Systeme bzw. Techniken bekannt. Beispielsweise
ist gemäß der
DE 1 482 095 aus dem Jahr
1961, bereits eine Mähmaschine bekannt,
die drei Mäheinheiten,
insbesondere Mähbalken,
aufweist, wobei der mittlere Mähbalken
für die
Transportstellung um eine Drehachse verschwenkt wird und die zwei
außenliegenden
Mähbalken
um eine vertikale Hochachse nach innen verschwenkt werden. Hierbei
sind die äußeren Mähbalken
in der Transportstellung über
dem zentralen Mähbalken
angeordnet.
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Weiterhin
ist aus der
DE 43 22
263 B4 ein Arbeitsgerät,
insbesondere ein Mähwerk
bekannt, das ebenfalls drei Arbeitseinheiten aufweist. Hierbei wird das
zentrale Mähwerk
für die
Transportsstellung mittels einer Schwinge um eine quer zur Fahrtrichtung und
im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Schwenkachse derart weit
nach oben verschwenkt, dass die beiden äußeren Mähwerke, die wiederum um vertikale
Hochachsen verschwenkbar sind, unterhalb des zentralen Mähwerks positioniert
werden können.
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Nachteilig
bei einem Verschwenken bzw. einer Schwinge ist jedoch, dass durch
die Rotation beim Verschwenken die entsprechende Arbeitseinheit
in der herabgesenkten Position zwangsweise auch eine Bewegung nach
vorne aufweist. Dies führt unter
anderem zu ungünstigen
Belastungen und zu einer Reduzierung der Wendigkeit der gesamten Fahrzeugeinheit.
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Großer Vorteil
bei bisherigen, um Rotationsachsen rotierende Arbeitseinheiten ist,
dass das Antriebssystem für
derartig rotatorisch verstellte Arbeitseinheiten konstruktiv einfach ausgeführt werden kann,
in dem beispielsweise eine Drehachse eines Kettenblatts, einer Riemenscheibe,
eines Kardangelenks oder dergleichen fluchtend zur Schwenkachse der
Arbeitseinheit angeordnet ist.
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Darüber hinaus
ist aus der
DE
10 2004 022 534 A1 ein Maishäcksler bekannt, wobei dieser
drei als Mäh-
und Einzugseinheiten ausgebildete Arbeitseinheiten aufweist. Hierbei
werden die beiden außenliegenden
Arbeitseinheiten um im Wesentlichen in Fahrtrichtung gerichtete
Drehachsen derart verschwenkt, dass diese für die Transportstellung über die
starre, zentrale Arbeitseinheit angeordnet werden.
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Nachteilig
bei einer derartigen Verstelleinheit ist jedoch, dass bei vergleichsweise
hohen Arbeitseinheiten die Gesamthöhe von drei übereinander
gestapelten Arbeitseinheiten so groß ist, dass bei einer frontseitigen
Anordnung an einem Arbeitsfahrzeug die Sicht für den Fahrer eingeschränkt wird.
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Vorteil
bei dieser Art der Anordnung der Arbeitseinheiten in Arbeitsstellung
auf gleicher Höhe
in Fahrtrichtung betrachtet ist jedoch, die sehr kompakte Ausbildung
des gesamten landwirtschaftlichen Arbeitsfahrzeugs während der
Arbeit und des Transportes, was sowohl zu einer hohen Wendigkeit
bzw. Kompaktheit sowie auch zu einer günstigen Anordnung des Schwerpunktes
des Arbeitsgerätes
und somit einer vorteilhaften Achsbelastung führt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, eine
Vorrichtung zum Bearbeiten eines landwirtschaftlichen Feldes und/oder
von auf dem Feld angeordneten Pflanzen, insbesondere zur frontseitigen Anordnung
an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug, vorzuschlagen, die die Nachteile
des Stands der Technik vermeidet und insbesondere in der Arbeitsstellung
einen Schwerpunkt aufweist, der nahe am Fahrzeug bzw. an einer Achse
des Fahrzeuges liegt.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch dessen kennzeichnenden Merkmale gelöst. Durch
die in den Unteransprüchen
genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch aus, dass die Verstelleinrichtung wenigstens eine Lineareinheit
zur im Wesentlichen geradlinigen Translation wenigstens einer der
Arbeitseinheiten aufweist. Mit Hilfe einer derartig translatorisch
verstellten Arbeitseinheit ist es möglich, vorzugsweise die zentrale
Arbeitseinheit beispielsweise vertikal derart anzuheben, dass diese sowohl
in der Arbeitsals auch in der Transportstellung sehr nahe am Arbeitsfahrzeug
bzw. an dessen Achse, insbesondere Vorderachse, angeordnet ist. Hierdurch
wird sowohl in Arbeits- als auch in Transportsstellung eine vorteilhafte
Lage des Schwerpunkts der zentralen Arbeitseinheit realisierbar.
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Darüber hinaus
wird mittels einer translatorisch verstellten Arbeitseinheit gemäß der Erfindung erreicht,
dass beispielsweise die weitere oder z.B. zwei äußere Arbeitseinheiten unter
der in der Transportstellung oben angeordneten Arbeitseinheit positionierbar
ist/sind, ohne dass die Sicht des Fahrers beim Transport beeinträchtigt wird.
Entsprechend entspricht gemäß der Erfindung
die Transporthöhe der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
in etwa der zweifachen Höhe
einer Arbeitseinheit, selbst bei der Verwendung von drei Arbeitseinheiten.
Im Gegensatz hierzu wird beispielsweise gemäß der
DE 10 2004 022 534 A1 bei
drei Arbeitseinheiten eine Transporthöhe realisiert, die etwa dem
dreifachen einer Arbeitseinheit entspricht.
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Zur
Realisierung der translatorischen Verstellung der Arbeitseinheit,
ist es auch denkbar, dass beispielsweise wenigstens eine oder die
(beiden) äußeren Arbeitseinheiten
translatorisch verstellt werden könnten.
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Grundsätzlich können unterschiedlichste
Antriebs- und/oder Führungssysteme
verwendet werden. Beispielsweise kann eine Gleit- und/oder Wälzführung und/oder
Linearantriebe vorgesehen werden. Als Linearantriebe sind beispielsweise
Gewindeantriebe, Linearmotoren, elektromechanische Zylinder, Ketten-
oder Seilantriebe und/oder vorzugsweise Pneumatik- oder Hydraulikantriebe
verwendbar.
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Vorzugsweise
ist die Lineareinheit als Hubeinheit zum im Wesentlichen vertikalen
Anheben wenigstens einer der Arbeitseinheiten ausgebildet. Beispielsweise
könnte
die Hubeinheit ein Ketten- oder Seilantrieb aufweisen. Vorzugsweise
wird die Hubeinheit mit Hilfe wenigstens eines pneumatischen oder
vorzugsweise hydraulischen Hubzylinders realisiert. Hydrauliksysteme
mit Hydraulikzylindern sind in der Landwirtschaft bereits vielfach
im Einsatz, so dass hier auf bereits vorhandene Komponenten und
vor allem auch auf entsprechende Antriebs- bzw. Verbindungssysteme
mit dem landwirtschaftlichen Fahrzeug zurückgegriffen werden kann.
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In
einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist vor allem für die translatorisch
verstellbare Arbeitseinheit ein Antriebssystem vorgesehen, das längenveränderbar
ausgebildet ist. Beispielsweise sind teleskopierbare Antriebskomponenten
und/oder Kupplungseinheiten denkbar, die zur Realisierung der Längenveränderung
gegebenenfalls außer
Eingriff gehen bzw. zwei Komponenten aufweisen, die in der Transportstellung
voneinander beabstandet sind und in der Arbeitsstellung im Eingriff
bzw. formschlüssig
miteinander verbunden sind.
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Vorteilhafterweise
weist die Verstelleinrichtung wenigstens eine Schwenkeinheit zum
Verschwenken wenigstens einer der Arbeitseinheiten um eine, insbesondere
im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Schwenkachse auf. Beispielsweise
werden die zweite und/oder eine dritte Arbeitseinheit mittels einer
derartigen Schwenkachse von der Arbeitsstellung in die Transportsstellung
verschwenkt.
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Vorzugsweise
entspricht die Arbeitsbreite der ersten Arbeitseinheit im Wesentlichen
deren Transportbreite. Insbesondere entspricht die Arbeits- bzw.
Transportbreite der ersten Arbeitseinheit im Wesentlichen der zulässigen Transportbreite
auf öffentlichen
Straßen.
Hiermit wird erreicht, dass die Gesamtarbeitsbreite möglichst
groß wird.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung sind die Arbeitseinheiten
wenigstens in Arbeitsstellung im Wesentlichen auf einer Höhe bezogen
auf die Fahrtrichtung angeordnet. Gerade mit Hilfe der tranlatorischen
Verstellung wenigstens einer der Arbeitseinheiten, insbesondere
der zentralen Arbeitseinheit, wird mit Hilfe dieser Maßnahme ermöglicht,
dass der Schwerpunkt der gesamten Vorrichtung sowohl in Transportsstellung
als auch in Arbeitsstellung vergleichsweise nahe am Fahrzeug bzw.
an der Vorderachse des Fahrzeugs angeordnet ist. Dies führt beispielsweise
zu einer vorteilhaften Reduktion der Achslast, die auf öffentlichen
Straßen
ebenfalls begrenzt ist. Bei besonders großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen
mit großen
Arbeitsvorrichtungen wird dies zunehmend zu einem der limitierenden
Faktoren. Auch auf dem Feld ist eine möglichst geringe Achslast bzw.
eine gleichmäßigere Verteilung
der Achslasten von Vorteil, insbesondere bezüglich der Verdichtung des Bodens.
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Vorteilhafterweise
sind in Transportstellung die zweite und/oder die dritte Arbeitseinheit
innerhalb der Transportbreite der ersten Arbeitseinheit angeordnet.
Hiermit wird eine besonders kompakte Ausbildung der Vorrichtung
gemäß der Erfindung
in Transportstellung erreicht.
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In
einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind in Transportsstellung
die zweite und/oder die dritte Arbeitseinheit im Wesentlichen in
Fahrtrichtung ausgerichtet. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Anordnung
gerade bei vergleichsweise große
Arbeitsbreiten aufweisende Arbeitseinheiten eine besonders zweckdienliche
Anordnung darstellt. Dementsprechend kann eine vergleichsweise große gesamte
Arbeitsbreite realisiert werden.
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Vorzugsweise
entspricht die Transportbreite der Vorrichtung im Wesentlichen der
Breite des dafür vorgesehenen
Fahrzeugs oder ist etwas kleiner als diese. Hiermit wird eine möglichst
maximale Ausnützung
der zulässigen
Transportbreite erreicht, was entsprechend zu einer besonders großen Arbeitsbreite
führt.
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Generell
kann beispielsweise die translatorisch verstellte Arbeitseinheit
in der Transportstellung eine Lage aufweisen, die unterhalb der
maximal anhebbaren Lage dieser Arbeitseinheit ist. Beispielsweise
wird die translatorisch verstellte Arbeitseinheit in einer Zwischenstellung
in maximaler, angehobener Position positioniert, zumindest während die
andere bzw. die anderen Arbeitseinheiten von deren Arbeitsstellung
in die Transportstellung verstellt werden. Anschließend kann
beispielsweise die tranlatorisch verstellte bzw. angehobene Arbeitseinheit
auf die vorzugsweise darunter angeordneten Arbeitseinheiten herabgesenkt
werden, bis diese sich gegebenenfalls berühren. Dies verbessert die Stabilität und Kompaktheit
der Arbeitseinheiten in der Transportstellung.
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Grundsätzlich können als
Arbeitseinheiten unterschiedlichste Arbeitswerkzeuge verwendet werden.
Es ist beispielweise denkbar, für
einen Mähdrescher
einen Mähdreschervorsatz
gemäß der Erfindung
auszubilden, wobei die frontseitig angeordnete Arbeitsvorrichtung,
nicht wie bislang üblich
bei Mähdreschern
mit großer
Arbeitsbreite komplett als eine Baueinheit vom Frontbereich entfernt
und als Anhänger
während
der Transportphase am Mähdrescher angehängt wird,
sondern entsprechend geteilt, insbesondere dreigeteilt, und ein
Teil translatorisch angehoben und die anderen Teile um z.B. im Wesentlichen
vertikale Achsen verschwenkbar sind.
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Vorteilhafterweise
sind Arbeitseinheiten als Aufnahmeeinheiten mit jeweils wenigstens
einer Mehrzahl über
deren Arbeitsbreite verteilter und in Arbeitsstellung um eine quer
zur Fahrtrichtung ausgerichtete Drehachse umlaufender sowie voneinander
beabstandeter Aufnahmeelemente zum Aufnehmen von am Boden liegendem
Erntegut ausgebildet. Derartige Aufnahmeeinheiten werden in der
Landwirtschaft gewöhnlich
als sogenannte „Pick-Up" bezeichnet. Gemäß der Erfindung
kann beispielsweise eine vorzugsweise frontseitig am Fahrzeug anordenbare
Pick-Up realisiert werden, die Arbeitsbreiten aufweist, die weit über dem
bislang üblichen
Maß hinausgeht.
Beispielsweise können
Vorrichtungen gemäß der Erfindung
mit Arbeitsbreiten von ca. 8 m oder mehr realisiert werden, die
in der Transportstellung kompakt und mit einem nahen Schwerpunkt
insbesondere frontseitig am Fahrzeug anordnenbar ist.
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Alternativ
können
die Arbeitseinheiten auch als Mähwerke,
insbesondere mit in Arbeitsstellung um im Wesentlichen vertikal
ausgerichtete Drehachsen drehende Mähwerkzeuge bzw. Schneidmesser, ausgebildet
werden. Vorzugsweise weisen die Mähwerke Mähwerkzeuge in Arbeitsstellung
auf, wobei sich die Flugreise der zueinander benachbarten Mähwerkzeuge
in der Arbeitsstellung überlappen. Derartige
Scheiben- oder Trommelmähkomponenten sind
in der Landwirtschaft bereits üblich,
so dass auf bereits handelsübliche
Komponenten zurückgegriffen
werden kann. Dies führt
beispielsweise zu einem besonders wirtschaftlich günstigen
Mähwerk
mit vorzugsweise fluchtend angeordneten Einzelmähwerken in Arbeitsstellung.
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Weiterhin
können
alternativ die Arbeitseinheiten als Mäh- und Einzugseinheiten mit
in Arbeitsstellung um im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Drehachsen
drehende Mäh-
und Einzugswerkzeugen ausgebildet werden. Derartige Mäh- und Einzugseinheiten
sind beispielsweise als sogenannte Maisvorsätze oder dergleichen verwendbar,
wobei die Pflanzen einerseits abgemäht und andererseits in den
Häcksler
bzw. den Drescher eingezogen werden.
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Vorteilhafterweise
ist wenigstens eine Querfördereinheit
zum wenigstens teilweise quer zur Fahrtrichtung gerichteten Fördern der
Pflanzen bzw. von Erntegut vorgesehen. Gerade bei Arbeitsvorrichtungen
gemäß der Erfindung
mit sehr großer
Arbeitsbreite ist es mit Hilfe dieser Querfördereinheit möglich, die
Pflanzen bzw. das Erntegut zu wenigstens einer zentralen bzw. einzigen
Stelle quer zur Fahrtrichtung zu fördern, an der/den dann die
Weiterverarbeitung der Pflanzen bzw. des Erntegut erfolgen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Querfördereinheit
wenigstens eine in Arbeitsstellung um eine quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete
Rotationsachse rotierende Förderschnecke
auf. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Förderschnecke für entsprechend
große
Arbeitsbreiten von besonderem Vorteil ist. Alternativ hierzu sind
auch Bandförderer
oder dergleichen denkbar.
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Vorzugsweise
weist jede der Arbeitseinheiten eine entsprechende Querfördereinheit
bzw. eine entsprechende Förderschnecke
auf, die insbesondere in Fahrtrichtung betrachtet auf gleicher Höhe in der Arbeitsstellung angeordnet
sind.
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Generell
kann ein entsprechendes landwirtschaftliches Fahrzeug sowohl als
Selbstfahrer oder als Zugmaschine wie Traktor etc. zum Ankoppeln
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
ausgebildet werden.
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Vorzugsweise
weist ein entsprechendes landwirtschaftliches Fahrzeug eine Häckselvorrichtung
zum Häckseln
der Pflanzen bzw. des Ernteguts und/oder eine Dreschvorrichtung
zum Dreschen der Pflanzen bzw. des Ernteguts auf. Entsprechend können Häcksler bzw.
Dreschfahrzeuge realisiert werden, die eine sehr große Arbeitsbreite
aufweisen und trotzdem in der Transportstellung kompakt ausgebildet
sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der
Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Im
Einzelnen zeigt:
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1 eine
schematische Frontansicht eines Feldhäckslers mit dreiteiliger Aufnahmevorrichtung
in Arbeitsstellung,
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2 eine
schematische Seitenansicht eines Feldhäckslers gemäß 1,
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21 eine
schematische Frontansicht des Feldhäckslers gemäß 1 in einer
ersten Zwischenstellung mit gehobenem Mittelteil,
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22 eine
schematische Draufsicht des Feldhäckslers gemäß 1 in einer
zweiten Zwischenstellung mit gehobenem Zwischenteil und teilweise
eingeschwenkten Außenteilen,
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23 eine
schematische Seitenansicht des Feldhäckslers gemäß 1 in Transportstellung
und
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24 eine
schematische Draufsicht des Feldhäckslers gemäß 1 in Transportstellung.
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Ein
beispielhaft als Feldhäcksler 1 ausgebildetes
multifunktionales landwirtschaftliches Fahrzeug zeigt eine mehrteilige
Vorrichtung 2 gemäß der Erfindung.
Der Feldhäcksler 1 entspricht
beispielsweise einem bereits handelsüblichen Feldhäcksler 1, der
unter der Bezeichnung „JAGUAR" der Anmelderin bereits
vielfach im Einsatz ist.
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Der
Feldhäcksler 1 nimmt
eine Vorrichtung 2 gemäß der Erfindung
auf, die als sogenannte „Pick-Up" ausgebildet ist.
Die Vorrichtung 2 umfasst insgesamt drei Arbeits- bzw.
Aufnahmeeinheiten, eine zentrale Einheit 3 sowie zwei Seiteneinheiten 4, 5.
Querförderschnecken 6, 7, 8 dienen
dazu, aufgenommenes Erntegut einem zentralen Einzug 9 zuzuführen. Die
Lage einer Drehachse 10 oberhalb einer Drehachse 11 für die umlaufenden,
lediglich aus Gründen
der Übersichtlichkeit
hier nicht näher
dargestellten Förderzinken
ist in der Darstellung gemäß 2 gut
erkennbar.
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Die
nicht näher
dargestellten Förderzinken bzw.
Aufnahmeelemente sind Bestandteil einer „eigentlichen" Pick-Up 100, 101, 102.
Derartige Pick-Up 100 bis 102 weisen im Allgemeinen
vorzugsweise vier um ca. 90° radial
versetzte Zinkenreihen auf, die sich um die Drehachse 11 drehen.
Häufig
ist auch eine Zinkensteuerung vorgesehen, die eine mechanische Kurvenbahn
oder dergleichen umfasst, so dass sich die radiale Ausrichtung der
Zinken bei der Rotation um die Drehachse 11 in vorteilhafter
Weise verstellt. Eine derartige Zinkensteuerung bzw. die „eigentlichen" Pick-Up 100, 101, 102 werden
bislang bereits beispielsweise bei Ballenpressen, Ladewagen oder
dergleichen entsprechend eingesetzt. Aufgrund dessen kann für die Pick-Up 100 bis 102 zu
einem Großteil
auf bereits handelsübliche
Komponenten zurückgegriffen
werden, wie z.B. die Zinken, die Abdeckbleche zwischen den Zinken
etc..
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Allerdings
weisen die dargestellten Pick-Up 100 bis 102 der
Vorrichtung 2 einen neuartigen Antrieb auf, da bislang
bei einer einzelnen Pick-Up der Antrieb der Zinken außenseitig
angeordnet war. Dies könnte
zwar für
die beiden äußeren Pick-Up 100 und 102 realisiert
werden, jedoch nicht für
die mittlere Pick-Up 100, da ansonsten der Abstand zwischen den
Randzinken zweier benachbarter Pick-Up 100 bis 102 so
groß werden
würde,
dass dazwischen Erntegut auf dem Feld liegen bleiben würde.
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Aufgrund
dessen wird hier ein neuartiger Antrieb 103, 104, 105 für alle drei
Pick-Up 100 bis 102 verwendet, der innerhalb der
jeweiligen Arbeitsbreite angeordnet ist. Die innerhalb der Arbeitsbreite
der Förderzinken
angeordneten Antriebe 103, 104, 105 sind
lediglich beispielhaft etwa in der Mitte der jeweiligen Pick-Up 100 bis 102 angeordnet.
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Vor
allem in 2 wird deutlich, dass das nicht
näher dargestellte
Erntegut beispielsweise mittels der Pick-Up 100, 101, 102 aufgenommen
und unter Zuhilfenahme eines Niederhalters 106, 107, 108 in
vorteilhafter Weise zu den Querförderschnecken 6 bis 8 angehoben
bzw. transportiert wird. Vorteilhafterweise sind die Niederhalter 106 bis 108 derart
ausgebildet, dass diese um eine Drehachse verschwenkbar und somit
höhenvariabel
sind und zudem mittels zweier Rollen mit nicht näher dargestellter Paddeln oder
dergleichen in vorteilhafter Weise das Befördern des Erntegut zu den Querförderschnecken 6 bis 8 unterstützen bzw.
sicherstellen.
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Vor
allem in 1 wird deutlich, dass durch die
Rotation der Querförderschnecken 6 bis 8 um
die Drehachse 10 in entsprechend vorteilhafter Richtung das
Erntegut in die Mitte des Feldhäckslers 1 bzw. der
Vorrichtung 2 befördert
wird, wobei ein optional vorzusehender Einzug 9 das Erntegut
entgegen der Fahrtrichtung F ins Innere des Feldhäckslers 1 befördert bzw.
bei besonders großen
Erntegutmengen teilweise sogar hineinpresst.
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Vorteilhafterweise
weist der Feldhäcksler 1 eine
nicht näher
dargestellte Häckselvorrichtung
auf, die das Erntegut zerkleinert bzw. zerhäckselt und mittels einem Auswurfschacht 109 beispielsweise
auf ein entsprechendes Transportfahrzeug befördert. Hier wird deutlich,
dass das Fahrzeug bzw. der Feldhäcksler 1 als
bereits derzeit vielfach im Einsatz befindlicher multifunktionaler
Feldhäcksler 1,
wie beispielsweise der Feldhäcksler „JAGUAR" der Anmelderin,
verwendbar ist.
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Darüber hinaus
wird vor allem in 2 deutlich, dass die Pick-Up 100 bis 102 vorteilhafte
Stützräder 110 sowie
Gleitstützen 111 aufweisen,
wodurch in vorteilhafter Weise eine Abstützung der Einheiten 3 bis 5 sowie
eine sogenannte Bodenkopierung dieser realisiert wird.
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Generell
können
die Pick-Up 100 bis 102 in vorteilhafter Weise
an einer drehbar ausgebildeten Schwinge oder dergleichen angeordnet
werden, so dass die einzelnen Pick-Up 100 bis 102 mittels
der jeweiligen Schwingen an Bodenunebenheiten während der Arbeitsphase angepasst
werden können.
Generell ist denkbar, dass auch je Einheit 3, 4, 5 auch
zwei separat schwingbare bzw. höhenvariable
Pick-Up oder auch mehr, verwendet werden können, um die Bodenanpassung
gegebenenfalls noch weiter zu verbessern.
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Aus
den 1 und 2 wird zudem deutlich, dass
die Drehachsen 10 und 11 der Pick-Up 100 bis 102 sowie
der Querförderschnecken 6 bis 8 in
Ruhestellung während
der Arbeit auf gleicher Höhe
bzw. fluchtend angeordnet sind. Gerade 2 verdeutlicht,
wie nahe die Vorrichtung 2 und somit der gemeinsame Schwerpunkt
aller Einheiten 3 bis 5 am Feldhäcksler 1 bzw.
an der Vorderradachse 112 angeordnet ist. Hierdurch ergibt
sich eine besonders kompakte und wendige Fahrzeugseinheit während der
Arbeit. Zudem wird auch die Achslast an den Vorderrädern während der
Arbeit minimiert. Bei einem derartigen Fahrzeug, wie abgebildet,
sitzt auch der Fahrer in seiner Kabine 113 unmittelbar
nahe an der Erntegutaufnahmestelle bzw. unmittelbar über der Vorrichtung 2,
so dass dieser den relevanten Arbeitsbereich der Vorrichtung 2 trotz
der sehr großen
Arbeitsbreite außerordentlich
gut einsehen kann.
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Grundsätzlich ist
es bei derart großen
Arbeitsbreiten von Vorteil, beispielsweise eine Bestandkantenerkennung
und/oder ein Hinderniserkennungssystem und/oder ein Metalldetektor
und/oder ein Ortungssystem, insbesondere ein GPS-System etc., oder
dergleichen zum Schutz der Komponenten bzw. zur Automatisierung
und Effizienzsteigerung der Erntegutaufnahme vorzusehen.
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Darüber hinaus
wird vor allem in 23 deutlich, dass in der Transportstellung
die Einheiten 3 bis 5 und somit deren Schwerpunkt
ebenfalls sehr nahe an der Vorderradachse 112 bzw. an der
Fahrkabine 113 angeordnet sind. Dementsprechend kompakt
ist die Fahrzeugeinheit auch in der Transportphase und zudem wird
auch die Achslast der Vorderachse 112 entsprechend minimiert.
Weiterhin wird deutlich, dass der nicht näher dargestellte Fahrer in seiner
Kabine 113, der etwa in Höhe der abgebildeten Spiegel 114 aus
der Kabine 113 blickt, auch in der Transportstellung der
Vorrichtung 2 sehr gut die Straße einsehen kann.
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Die
Verstellbarkeit der Vorrichtung 2 von der in 1 dargestellten
Arbeitsstellung in eine in den 23 und 24 dargestellte
Transportstellung der Vorrichtung 2 wird nachfolgend näher erläutert.
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Gemäß der Erfindung
weist die Vorrichtung 2 eine Hubmechanik bzw. einen Lift 115 für die zentrale Einheit 3 auf.
Der Lift 115 weist vorteilhafterweise zwei Führungsschienen 116 auf,
entlang derer die zentrale Einheit 3 im Wesentlichen geradlinig
verstellbar angeordnet ist. Ohne nähere Darstellungen sind insbesondere
zwei in vorteilhafter Weise synchronisierte Hubeinheiten, insbesondere
Hydraulikzylinder, vorgesehen, die die Verstellung der zentralen
Einheit 3 längs
der Führungsschienen 116 ermöglichen.
Mittels entsprechender hydraulischer Hubkomponenten kann mit bei
bereits handelsüblichen Feldhäckslern 1 vorhandenen
Hydraulikkupplungen die entsprechende Hebe- und/oder Senkearbeit
umgesetzt werden.
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Bei
den dargestellten Führungsschienen 116 handelt
es sich im Wesentlich um etwa U-förmige Führungsschienen 116,
die vor allem eine Wälzlagerführung, aber
auch zum Teil eine Gleitführung
der zentralen Einheit 3 realisieren. Grundsätzlich ist
ein Gleichlauf bei der Verwendung zweier Hubsysteme bzw. Hydraulikzylinder
gerade bei derart großen
bzw. schweren Einheiten 3 bis 5 von großem Vorteil.
Dies kann beispielsweise mittels einer hydraulischen und/oder einer
elektronischen Kopplung realisiert werden. Mit der Verwendung von
Hydraulikzylindern oder dergleichen können diese innerhalb der Führungsschienen 116 angeordnet
werden, was eine besonders Platz sparende Bauweise ermöglicht.
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Im
Vergleich der beiden 2 und 23 wird
deutlich, dass der Feldhäcksler 1 eine
um eine Drehachse drehbare Schwinge 117 aufweist, an die die
Vorrichtung 2 in vorteilhafter Weise angekoppelt ist. Die
Schwinge 117 ist bereits bei handelsüblichen Feldhäcksern 1 wie
beim bereits erwähnten „JAGUAR" der Anmelderin vorhanden
und weist neben Hydraulikanschlussmöglichkeiten auch wenigstens
eine Kopplungsstelle zur Übertragung
rotatorischer Energie, eine sogenannte Zapfwelle oder dergleichen, auf.
Mittels dieser Zapfwelle wird insbesondere der Antrieb der Pick-Up 100 bis 102 sowie
der Querförderschnecken 6 bis 8 einschließlich des
Einzugs 9 realisiert.
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Um
die vertikale Verstellung der zentralen Einheit 3 zu realisieren,
weist der nicht näher
dargestellte Antrieb eine Längenveränderung
auf. Beispielsweise eine Klauenkupplung oder dergleichen, die in
der Transportstellung außer
Eingriff ist, und/oder eine teleskopierbare Antriebswelle.
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Die
Verfahrensschritte um von der Arbeitsstellung gemäß 1 in
die Transportstellung gemäß 23 zu
gelangen erfolgt im Wesentlichen in der Weise:
Im Allgemeinen
wird die Schwinge 117 des Feldhäckslers 1 unmittelbar
nach der Beendigung der Erntegutaufnahme angehoben, so dass die
gesamte Vorrichtung 2 vom Boden abhebt, d.h. dass die Stützräder 110 bzw.
die Gleitstützen 111 nicht
mehr Kontakt zum Boden haben. Hierdurch werden die Führungsschienen 116 im
dargestellten Ausführungsbeispiel
in nahezu vertikaler Orientierung ausgerichtet.
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Anschließend wird
die zentrale Einheit 3 längs der Führungsschienen 116 nach
oben verstellt, wie dies vor allem in 21 deutlich
wird. In dieser Figur werden weitere Komponenten der Vorrichtung 2 sichtbar.
Hierzu gehört
eine längenveränderbare Antriebswelle 118 sowie
eine außer
Eingriff gesetzte Klauenkupplung 119. Weiterhin werden
Einzugswalzen 120 des Feldhäckslers 1 für das Erntegut
sichtbar. Darüber
hinaus wird auch eine Schwenkachse 121 sichtbar, um die
die gesamte Vorrichtung 2 zum Ausgleich von Unebenheiten
des Bodens relativ zum Fahrzeug verschwenken kann. Beispielsweise
wird eine Pendelbewegung von insgesamt etwa 10° realisiert.
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In 21 ist
die zentrale Einheit bis zum maximalen Punkt angehoben, so dass
nachfolgend die beiden Seiteneinheiten 4 und 5 jeweils
um eine Schwenkachse 122 verschwenkt werden können. Hierfür sind vorteilhafte
Antriebe bzw. hydraulische Zylinder 123 vorgesehen.
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Die
beiden Seiteneinheiten 4 und 5 verschwenken im
Wesentlichen bis diese etwa in Fahrtrichtung ausgerichtet sind.
Anschließend
kann die zentrale Einheit bei Bedarf etwas abgesenkt werden, bis
diese vorzugsweise mittels entsprechender Anschlagelemente auf den
beiden Seitenteilen 4 und 5 aufsetzen. Hierdurch
wird eine besonders kompakte und stabile Anordnung der großen und
schweren Einheiten 3 bis 5 in der Transportphase
realisiert.
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Darüber hinaus
kann in der Transportstellung beispielsweise stirnseitig eine an
den beiden Seiteneinheiten 4 und 5 angeordnete
Verriegelungsstange bzw. ein Verriegelungselement vorgesehen werden,
so dass ein unbeabsichtigtes Aufschwenken der beiden Seiteneinheiten 4 oder 5 während der Fahrt
sicher verhindert wird. Dies erhöht
die Sicherheit in der Transportphase.
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Grundsätzlich können auch
andere Ausführungsvarianten
als Einheiten 3 bis 5 realisiert werden. Beispielsweise
kann ein standardisierter Lift 115 für unterschiedlichste Arbeitsgeräte verwendet
werden, so dass die Stückzahl
bei der Herstellung für
entsprechender Lifte 115 vergrößert wird, was sich wirtschaftlich
günstig
auswirkt. Beispielsweise kann ein entsprechender Lift 115 nicht
nur für
Pick-Up 100 bis 102 oder Mähwerke verwendet werden, sondern auch
für Maiserntegeräte, insbesondere
zum Ernten der Maispflanzen für
Silagezwecke oder auch zum Ernten der Maiskörner mittels entsprechender Dreschvorrichtungen.
Es ist sogar denkbar, dass die Vorrichtung 2 wenigstens
zwei Kreiselrechen zum Zetten von Erntegut oder zum Schwaden vorzugsweise
mit gleichzeitiger Aufnahme des Erntegutes aufweist.
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- 1
- Feldhäcksler
- 2
- Vorrichtung
- 3
- Zentrale
Einheit
- 4
- Seiteneinheit
- 5
- Seiteneinheit
- 6
- Querförderschnecke
- 7
- Querförderschnecke
- 8
- Querförderschnecke
- 9
- Einzug
- 10
- Drehachse
- 11
- Drehachse
- 100
- Pick-Up
- 101
- Pick-Up
- 102
- Pick-Up
- 103
- Antrieb
- 104
- Antrieb
- 105
- Antrieb
- 106
- Halter
- 107
- Halter
- 108
- Halter
- 109
- Auswurf
- 110
- Stützrad
- 111
- Gleitstütze
- 112
- Achse
- 113
- Kabine
- 114
- Spiegel
- 115
- Lift
- 116
- Schiene
- 117
- Schwinge
- 118
- Welle
- 119
- Kupplung
- 120
- Walzen
- 121
- Achse
- 122
- Achse
- 123
- Zylinder
- F
- Fahrtrichtung