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Technisches
Gebiet
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Die
Neuerung betrifft ein Knarrenwerkzeug zum Anziehen von Schrauben
und/oder Muttern, bestehend aus
- a) einem Hebelarm
zur Übertragung
eines Drehmoments,
- b) einem Werkzeugkopf, welcher an einem Ende des Hebelarms vorgesehen
ist, mit einer Knarre und einer Werkzeugaufnahme für Steckwerkzeuge,
- c) einen Griff, welcher sich an dem anderen Ende des Hebelarms
befindet.
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Stand der
Technik
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Als
Knarre oder Ratsche wird bekanntlich und verkürzend ein Handschlüssel mit
einem Hebelarm und einem Werkzeugkopf zum Anziehen von Schrauben
oder Muttern bezeichnet, bei dem der Werkzeugkopf eine Knarre enthält. Die
Knarre verbindet den Werkzeugkopf mit einer Werkzeugaufnahme. Als
Werkzeugaufnahme dient meist ein Vierkantzapfen mit den dafür üblichen
Abmessungen im Zollsystem, auf dem verschiedene Steckwerkzeuge zum Drehen
von Schrauben oder Muttern gesteckt werden können.
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In
einer Drehrichtung überträgt eine
Klinkenanordnung in der Knarre ein Drehmoment von dem Hebelarm und
dem Werkzeugkopf über
die Werkzeugaufnahme auf ein Werkstück. Bei entgegengesetzter Drehrichtung
schleift die Klinkenanordnung und damit auch der Werkzeugkopf und
der Hebelarm gegenüber
der Werkzeugaufnahme. Es wird kein Drehmoment auf die Werkzeugaufnahme übertragen.
Dabei erzeugt die Klinkenanordnung ein "knarrendes" Geräusch.
Meistens ist die Knarre mit einem Hebel oder einem Drehkopf umschaltbar
ausgebildet. Damit kann die Drehrichtung ausgewählt werden, bei der ein Drehmoment
auf die Werkzeugaufnahme übertragen
wird.
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Mit
einem Drehmomentschlüssel
kann ein definiertes Drehmoment auf Verbindungselemente wie Schrauben
oder Muttern ausgeübt
werden. Dem Fachmann sind eine Vielzahl von mechanischen oder elektronischen
Ausführungen
eines Drehmomentschlüssels
bekannt. Grob kann zwischen auslösenden
und anzeigenden Drehmomentschlüsseln
unterschieden werden.
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Auslösende Drehmomentschlüssel erlauben das
Anziehen eines Verbindungselements bis zu einem vorgegebenen Drehmoment.
Beim Erreichen dieses Drehmoments wird eine Kopplung zwischen Hebelarm
und Werkzeugaufnahme ausgelöst.
Das Drehmoment auf das Verbindungselement kann nicht weiter erhöht werden.
Gleichzeitig oder alternativ kann ein akustisches, mechanisches
oder optisches Signal ausgelöst
werden, welches einem Benutzer das Erreichen eines Drehmoments anzeigt.
Bei anzeigenden Drehmomentschlüsseln
wird über
eine mechanische Skala, Messuhr oder elektronische Anzeige der Wert
des an der Werkzeugaufnahme aufgebrachten Drehmoments kontinuierlich
angezeigt.
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Zur
elektronischen Messung des aufgebrachten Drehmoments ist die Verwendung
von Dehnungsmessstreifen oder Piezoelementen bekannt. Die
DE 2829009 A1 offenbart
einen Drehmomentschlüssel,
bei dem im Werkzeugkopf ein oder zwei piezoelektrische Körper zur
Bestimmung des Drehmoments eingebaut sind. Die DE 102005034765 A1
beschreibt nahe am Werkzeugkopf auf den Hebelarm montierte Mikrostrukturelemente zur
Drehmomentmessung. Dazu enthalten die Mikrostrukturelemente Erfassungskörper, die
aus einem Dehnungsmessstreifen, piezoresistiven oder piezoelektrischen
Material gebildet werden.
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Die
bekannten elektronischen Drehmomentschlüssel haben den Nachteil, dass
der Hebelarm oder der Werkzeugkopf einen aufwendigen mechanischen
Aufbau benötigen,
um elektronische Messelemente zur Drehmomentbestimmung aufzunehmen. Dieser
mechanische Aufbau verursacht Herstellungskosten, die sich letztendlich
im Preis wiederspiegeln. Durch die notwendige Wartung dieser Drehmomentschlüssel entstehen
weitere Kosten.
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Weiterhin
verwenden die bekannten elektronischen Drehmomentschlüssel bevorzugt
Batterien oder Akkumulatoren zur Spannungsversorgung, um kein Kabel
zu einer externen Spannungsquelle zu benötigen. Ein solches Kabel kann
den Benutzer behindern oder sogar gefährden. Die Batterien oder Akkumulatoren
haben nur eine begrenzte Lebensdauer und müssen dann zeit- und kostenintensiv
ersetzt bzw. aufgeladen werden. Zur Befestigung der Batterien oder
Akkumulatoren in einem Drehmomentschlüssel werden mechanische und
elektrische Komponenten benötigt,
welche den Aufbau weiter komplizieren.
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Die
bekannten Knarren sind zwar wesentlich einfacher und damit preisgünstiger
als ein Drehmomentschlüssel
aufgebaut, erlauben aber keine Drehmomentbestimmung während des
Schraubvorgangs.
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Offenbarung
der Neuerung
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Aufgabe
der Neuerung ist es, ein einfach herzustellendes Knarrenwerkzeug
zu schaffen, das in der Lage ist, ein Drehmoment zu messen, ohne
externe Energiequellen, wie Batterien, zu benötigen.
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Neuerungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass bei einem Knarrenwerkzeug zum Anziehen von Schrauben und/oder
Muttern der eingangs genannten Art
- d) ein Piezoelement
im Griff bzw. in dessen Bereich angeordnet ist, wobei das Piezoelement beim
Betätigen
des Knarrenwerkzeugs eine abgreifbare elektrische Spannung erzeugt.
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Die
Neuerung beruht auf dem Prinzip, die von einem Benutzer am Griff
des Knarrenwerkzeugs aufgebrachte Kraft zur Drehmomenterzeugung
zusätzlich
zur Erzeugung von elektrischer Energie zu nutzen. Dazu ist im Bereich
des Griffs ein Piezoelement vorgesehen. Die vom Benutzer aufgebrachte Kraft
bewirkt über
den Griff einen Druck auf das Piezoelement. In dem Piezoelement
wird dadurch eine abgreifbare elektrische Spannung erzeugt. Diese Spannung
kann beispielweise zur Versorgung weiterer elektronischer Komponenten
des Knarrenwerkzeugs genutzt werden.
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Mit
der Spannungsversorgung über
ein Piezoelement wird der Einsatz von Batterien oder Akkumulatoren
vermieden. Der teure Wechsel verbrauchter Batterien oder Akkumulatoren
entfällt,
ebenso das zeitaufwendige Laden von Akkumulatoren. Dem Benutzer
steht jederzeit ein Knarrenwerkzeug mit kostenloser Spannungsversorgung
zur Verfügung.
Weiterhin werden die mechanischen und elektrischen Komponenten zur
Befestigung einer Batterie bzw. eines Akkumulators nicht mehr benötigt.
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Durch
die Montage des Piezoelements im Bereich des Griffs muss der übrige Aufbau
des Knarrenwerkzeugs nicht oder nur geringfügig modifiziert werden. Sowohl
am Werkzeugkopf als auch am Hebelarm sind gegenüber bekannten Knarren keinerlei zusätzliche
mechanische oder elektrische Komponenten zur Spannungsversorgung
notwendig. Damit kann bei der Herstellung des neuerungsgemäßen Knarrenwerkzeugs
der einfache, unempfindliche und wartungsfreie Werkzeugkopf und
Hebelarm bekannter Knarren verwendet werden.
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Als
vorteilhafte Ausgestaltung der Neuerung hat sich erwiesen, wenn
ein Dehnungsmessstreifen zur Erzeugung eines dem Drehmoment entsprechenden
elektrischen Signals vorgesehen ist, wobei die Spannungsversorgung
für den
Dehnungsmessstreifen von dem Piezoelement gebildet wird. Mit dem Dehnungsmessstreifen
wird das, von einem Benutzer auf die Schraube oder Mutter angebrachte Drehmoment
gemessen. Das momentane Drehmoment ist somit jederzeit elektronisch
abrufbar. Mittels weiterer elektronischer Komponenten ist eine Verarbeitung
und Kontrolle der Drehmomentwerte möglich. Weiterhin ist zur Spannungsversorgung
des Dehnungsmessstreifens keine zusätzliche Spannungsquelle notwendig.
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Eine
bevorzugte Variante der Neuerung ist, dass nunmehr eine Signalverarbeitung
zur Bestimmung des Drehmoments aus der vom Piezoelement erzeugten
elektrischen Spannung vorgesehen ist. Damit wird das auf die Schraube
oder Mutter ausgeübte
Drehmoment direkt über
das Piezoelement bestimmt. Zusätzliche
elektronische Messsensoren zur Bestimmung des Drehmoments, wie beispielsweise Dehnungsmessstreifen,
sind nicht erforderlich und die aufwendige Montage dieser Messsensoren
an dem Knarrenwerkzeug entfällt.
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Bei
einer besonders geeigneten Ausbildung des neuerungsgemäßen Knarrenwerkzeugs
ist eine Anzeige zur Darstellung des Drehmoments vorgesehen. Über die
Anzeige ist beispielsweise das momentan von einem Benutzer erzeugte
Drehmoment auf die Schraube oder Mutter darstellbar. Der Benutzer ist
somit in der Lage, während
des gesamten Schraubvorgangs das Drehmoment zu überwachen. Beim Erreichen eines
vorgegebenen Drehmoments kann der Benutzer den Schraubvorgang beenden. Außerdem sind
mit der Anzeige der Betriebszustand des Knarrenwerkzeugs oder Fehlermeldungen
darstellbar.
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Eine
weitere zweckmäßige Ausgestaltung des
neuerungsgemäßen Knarrenwerkzeugs
enthält wenigstens
zwei Piezoelemente. Das erste Piezoelement ist für die Rechtsdrehung und das
zweite Piezoelement für
die Linksdrehung des Knarrenwerkzeugs vorgesehen. Dadurch wird bei
jeder Betätigung
des Knarrenwerkzeugs durch eine Kraftausübung auf den Griff mit einem
der Piezoelemente eine abgreifbare Spannung erzeugt. Es wird also
mehr elektrische Energie erzeugt. Somit werden vorhandene elektronische
Komponenten sicherer versorgt oder es wird der Einsatz von weiteren
Komponenten möglich.
Des Weiteren ist das Drehmoment über
die Piezoelemente sowohl bei Rechts- als auch bei Linksdrehung messbar.
Auf diese Weise wird der Einsatzbereich des Knarrenwerkzeugs vergrößert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Variante der Neuerung ist das Piezoelement in einer
schlitzartigen Ausnehmung im Bereich des Griffs zur Erfassung von
Rechts- und Linksdrehungen angeordnet. Auf diese Weise ist mit nur
einem Piezoelement sowohl bei Rechts- als auch bei Linksdrehung
eine Spannungserzeugung und eine Messung des Drehmoments über die
erzeugt Spannung möglich.
Ein zweites Piezoelement ist nicht erforderlich. Der Aufbau des
Knarrenwerkzeugs ist daher einfacher und preiswerter.
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Eine
effektive Ausbildung des neuerungsgemäßen Knarrenwerkzeugs verfügt über einen
Energiespeicher zum Speichern von elektrischer Energie, welche durch
das Piezoelement erzeugt wird. Die elektrische Energie steht anderen
elektronischen Komponenten nicht nur während der Erzeugung durch das
Piezoelement zur Verfügung.
Die gesamte Elektronik des Knarrenwerkzeugs wird bereits vor oder
noch nach einem Schraubvorgang mit Spannung versorgt. So sind schon
vor einem Schraubvorgang beispielsweise der Betriebszustand des
Knarrenwerkzeugs oder ein vorgegebener Drehmomentwert über die
Anzeige darstellbar. Nach einer Verschraubung ist z.B. das Abrufen
und Darstellen gespeicherter Drehmomentwerte möglich.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Neuerung ist ein
Spannungswandler und/oder Spannungsformer vorgesehen. Durch einen
Spannungswandler oder Spannungsformer wird die von einem Piezoelement
erzeugte Spannung optimal an die Anforderungen anderer elektronischer
Komponenten angepasst. Die Eignung der anderen elektronischen Komponenten
für die
von einem Piezoelement erzeugten Spannung tritt in den Hintergrund. Vielmehr
können
elektronische Komponenten nun nach anderen konstruktiven oder ökonomischen Merkmalen
ausgewählt
werden.
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Eine
bevorzugte Ausbildung des neuerungsgemäßen Knarrenwerkzeugs zum Anziehen
von Schrauben und/oder Muttern enthält eine Übertragungsvorrichtung zur Übermittlung
der erfassten Drehmomente an eine externe Verarbeitungseinheit. Die Übermittlung
erfasster Drehmomente an externe Verarbeitungseinheiten ermöglicht die
langfristige Archivierung oder die Protokollierung der während einer
Verschraubung gemessenen Drehmomente. Weiterhin ist die Überwachung
von Drehmomenten extern und von einer Zentrale durchführbar. Auf
fehlerhafte Werte kann wiederum zentralgesteuert reagiert werden.
Durch die Nutzung externer Ressourcen zur Verarbeitung und Speicherung
von Drehmomentwerten werden in dem Knarrenwerkzeug vorhandene Ressourcen
geschont oder sogar überflüssig. Der
Aufbau des Knarrenwerkzeugs ist somit einfacher und preiswerter
möglich.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung ist eine Solarzelle als
zusätzliche
Spannungsversorgung enthalten. Die Solarzelle unterstützt das Piezoelement
bei der Spannungsversorgung der anderen elektronischen Komponenten.
Damit wird die Leistung der Spannungsversorgung erhöht. Somit wird
die Verwendung von elektronischen Komponenten mit entsprechend höherem Energiebedarf
möglich.
Außerdem
ist die Spannungsversorgung auch nach einer längeren Zeit ohne eine Drehmomenterzeugung
durch das Knarrenwerkzeug sicher gestellt.
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der
Unteransprüche, sowie
den Zeichnungen mit den dazugehörigen
Beschreibungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
in einer schematischen Prinzipskizze ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Knarrenwerkzeugs mit zwei Piezoelementen.
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2 zeigt
in einer schematischen Prinzipskizze ein zweites zur 1 entsprechendes
Ausführungsbeispiel
eines Knarrenwerkzeugs mit nur einem Piezoelement.
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Bevorzugtes
Ausführungsbeispiele
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In 1 wird
mit 10 ein Knarrenwerkzeug zum Anziehen von Schrauben oder
Muttern bezeichnet. Das Knarrenwerkzeug 10 enthält einen
Hebelarm 12, an dessen einem Ende ein Werkzeugkopf 14 ausgebildet
ist. Der Werkzeugkopf 14 enthält eine Werkzeugaufnahme 16,
welche über
eine Knarre 18 mit dem Werkzeugkopf 14 verbunden
ist. Als Werkzeugaufnahme 16 dient beispielsweise ein Vierkantzapfen
mit den dafür üblichen
Abmessungen im Zollsystem. Auf diese Werkzeugaufnahme 16 können verschiedene
Steckwerkzeuge aufgesteckt werden. Die Knarre 18 überträgt in einer
Drehrichtung das Drehmoment von dem Hebelarm 12 über den
Werkzeugkopf 14 auf die Werkzeugaufnahme 16 und
damit auf ein Steckwerkzeug. In entgegengesetzter Drehrichtung schleift
bzw. "knarrt" die Knarre 18 und damit
auch der Werkzeugkopf 14 und der Hebelarm 12 gegenüber der
Werkzeugaufnahme 16. Es wird kein Drehmoment auf die Werkzeugaufnahme 16 übertragen.
Mit einem Umschalter 20 kann ein Benutzer die Drehrichtung,
bei der die Knarre 18 einen Drehmoment vom Werkzeugkopf 14 auf
die Werkzeugaufnahme 16 überträgt, ändern. Als Umschalter 20 wird
beispielsweise ein Schalthebel oder ein Drehknopf verwendet.
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Das
dem Werkzeugkopf 14 gegenüberliegende Ende des Hebelarms 12 ist
von einem Griff 22 umgeben. Der vordere, zum Werkzeugkopf 14 zeigende
Teil des Griffs 22 ist fest mit dem Hebelarm 12 verbunden.
In dem hinteren, das Ende des Hebelarms 12 umgebenden Teil
des Griffs 22 ist eine Aussparung 24 zwischen
Griff 22 und Hebelarm 12 vorgesehen. In der Aussparung 24 sind
zwei Piezoelemente 26, 28 fest verbaut. Die Piezoelemente 26, 28 dienen
zur Spannungsversorgung des Knarrenwerkzeugs 10. Alternativ
können
weitere Piezoelemente und/oder eine Solarzelle 30 zur Spannungsversorgung
in dem Knarrenwerkzeug 10 enthalten sein. Die von den Piezoelementen
erzeugte elektrische Energie wird in einem Energiespeicher 32,
beispielsweise einem Kondensator, gespeichert. Mittels eines Spannungswandlers 34 ist
die erzeugte Spannung optimal an die Anforderungen der anderen elektronischen Komponenten
anpassbar. Auch die Verwendung eines Spannungsformers zum Erzeugen
bestimmter Spannungsverläufe,
wie etwa eine Rechteckspannung oder eine Wechselspannung ist möglich.
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Ferner
ist ein Dehnungsmessstreifen 36 am Griff 22 oder
im Bereich des Griffs 22 am Hebelarm 12 befestigt.
Mit dem Dehnungsmessstreifen 36 wird das von einem Benutzer über den
Hebelarm 12 an der Werkzeugaufnahme 16 erzeugte
Drehmoment gemessen. Zur Erfassung gemessener Drehmomente ist im
Griff 22 eine Verarbeitungseinheit 38 integriert.
Weiterhin enthält
der Griff 22 eine Anzeige 40 zur Darstellung von
Drehmomentwerten oder Betriebszuständen des Knarrenwerkzeugs 10 und
eine Übermittlungsvorrichtung 42 zum Übermitteln
von erfassten Drehmomenten an externe Geräte.
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In
einer alternativen Ausführung
des Knarrenwerkzeugs 10 wird das ausgeübte Drehmoment direkt aus der
von den Piezoelementen 26, 28 erzeugten Spannung
bestimmt. Dazu enthält
die Verarbeitungseinheit 38 eine Signalverarbeitung 39.
Der Dehnungsmessstreifen 36 wird in dieser Ausführung nicht
benötigt.
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Um
eine Schraubverbindung herzustellen oder zu lösen, wählt ein Benutzer zunächst mit
dem Umschalter 20 die Drehrichtung mit einer Drehmomentübertragung
aus und steckt einen entsprechendes Steckwerkzeug auf die Werkzeugaufnahme 16. Die
Anzeige 40 signalisiert dem Benutzer die Bereitschaft des
Knarrenwerkzeugs 10 zum Messen von Drehmomenten. Nach dem
Ansetzen des Steckschlüsseleinsatzes
an die Schraube oder Mutter übt der
Benutzer zur Erzeugung eines Drehmoments eine entsprechende Kraft
auf den Griff 22 aus. Die Kraft wird über den Hebelarm 12,
den Werkzeugkopf 14 und der Werkzeugaufnahme 16 mit
dem Steckwerkzeug auf die Schraube oder Mutter übertragen und erzeugt ein entsprechendes
Drehmoment.
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Gleichzeitig
bewirkt die Kraft auf den Griff 22 einen Druck auf eines
der zwischen dem Griff 22 und Hebelarm 12 angebrachten
Piezoelemente 26, 28. Durch diesen Druck erzeugt
das Piezoelement 26 oder 28 eine Spannung, welche
abgeführt
und in dem Energiespeicher 32 gespeichert wird. Je nach
Drehrichtung und der zugehörigen
Kraft auf den Griff 22 ist entweder am Piezoelement 26 oder
am Piezoelement 28 eine Spannung abgreifbar. Zur zusätzlichen Spannungserzeugung
kann eine Solarzelle 30 am Griff verbaut werden. Die im
Energiespeicher 32 gespeicherte elektrische Energie wird
zur Versorgung aller weiteren elektronischen Komponenten verwendet.
Dazu stellt ein Spannungswandler 34 die erforderliche Spannung
bereit.
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Die
Drehmomentmessung mit einem Dehnungsmessstreifen 36 erfolgt
in einer dem Fachmann bekannten Weise. Dazu wird der Dehnungsmessstreifen 36 von
dem Energiespeicher 32 mit Spannung versorgt und leitet
die gemessenen Drehmomente als elektrische Signale an die Verarbeitungseinheit 38 weiter.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des Knarrenwerkzeugs 10 wird
das Drehmoment mittels der Signalverarbeitung 39 direkt über die
von dem Piezoelement 26, 28 erzeugten Spannung
ermittelt und an die Verarbeitungseinheit 38 weitergeleitet.
Die Verarbeitungseinheit 38 stellt ein gemessenes Drehmoment über die
Anzeige 40 dar. Dem Benutzer wird so während des gesamten Schraubvorgang
das momentan aufgebrachte Drehmoment angezeigt. Beim Erreichen des
gewünschten
Drehmoments beendet der Benutzer den Schraubvorgang. Während oder
auch nach einer Verschraubung kann die Verarbeitungseinheit 38 gemessene
Drehmomentwerte mit der Übertragungsvorrichtung 42 an externe
Geräte
senden. Die externen Geräte
ermöglichen
z.B. eine Archivierung oder Weiterverarbeitung der gemessenen Werte.
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2 zeigt
entsprechend zu 1 ein Knarrenwerkzeug 10 zum
Anziehen von Schrauben oder Muttern. Gleiche Bestandteile werden
daher auch mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Im Unterschied
zu 1 wird bei dieser Ausführung nur ein Piezoelement 26 verwendet.
Zur Aufnahme diese Piezoelements 26 ist in dem vom Griff 22 umgebenen Ende
des Hebelarms 12 eine schlitzartige Ausnehmung 44 eingearbeitet.
Die schlitzartige Ausnehmung 44 gabelt das Ende des Hebelarms 12 in
zwei Hebelarmteile 48 auf. Ferner wird die Aussparung 24 zwischen
Griff 22 und Hebelarm 12 durch zwei Ausformungen 46 unterbrochen.
Mit den Ausformungen 46 wird der Griff 22 im Bereich
des Piezoelements 26 mit dem Hebelarm 12 verbunden.
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Wirkt
zur Erzeugung eines Drehmoments eine Kraft auf den Griff 22,
so wird diese Kraft je nach Drehrichtung über eine der Ausformungen 46 auf
ein Hebelarmteil 48 übertragen. Über das
Piezoelement 26 wird die Kraft auch an das zweite Hebelarmteil 48 weitergegeben.
Das so einem Druck ausgesetzte Piezoelement 26 erzeugt
eine abgreifbare Spannung. Bei entgegengesetzter Drehrichtung wirkt
die Kraft über
den Griff 22 und die gegenüberliegende Ausformung 46 wiederum
auf ein Hebelarmteil 48 und damit auch auf das Piezoelement 26 und
den anderen Hebelarmteil 48. Auch bei dieser Drehrichtung
wird das Piezoelement 26 unter Druck gesetzt und erzeugt eine
Spannung. Somit wird in beide Drehrichtungen mit nur einem Piezoelement 26 in
dem Knarrenwerkzeug 10 eine Spannung erzeugt. Diese Spannung wird
in einer Ausführung
auch zur Bestimmung des Drehmoments benutzt. Dazu ist eine Signalverarbeitung 39 in
dem Knarrenwerkzeug 10 enthalten.
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Mit
der Spannungsversorgung durch ein oder mehrere Piezoelemente 26, 28 und
wahlweise auch einer zusätzlichen
Solarzelle 30 wird der Einsatz von kostenintensiven Batterien
oder Akkumulatoren überflüssig. Dem
Benutzer wird ein Knarrenwerkzeug 10 mit kostenloser Spannungsversorgung zur
Verfügung
gestellt. Ferner sind alle Komponenten zur Spannungserzeugung, Drehmomentmessung und
Drehmomentanzeige im Bereich des Griffs angeordnet. Sowohl am Werkzeugkopf 14 als
auch am Hebelarm 12 sind gegenüber bekannten Knarren keinerlei
zusätzliche
mechanische oder elektrische Komponenten notwendig. Damit kann bei
der Herstellung des Knarrenwerkzeugs 10 der einfache, unempfindliche
und wartungsfreie Werkzeugkopf und Hebelarm bekannter Knarren verwendet
werden.
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- 10
- Knarrenwerkzeug
- 12
- Hebelarm
- 14
- Werkzeugkopf
- 16
- Werkzeugaufnahme
- 18
- Knarre
- 20
- Umschalter
- 22
- Griff
- 24
- Aussparung
- 26
- Piezoelement
- 28
- Piezoelement
- 30
- Solarzelle
- 32
- Energiespeicher
- 34
- Spannungswandler
- 36
- Dehnungsmessstreifen
- 38
- Verarbeitungseinheit
- 39
- Signalverarbeitung
- 40
- Anzeige
- 42
- Übertragungsvorrichtung
- 44
- Ausnehmung
- 46
- Ausformung
- 48
- Hebelarmteil