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Die
Erfindung betrifft einen Beschlag zum Verbinden eines Bauteils mit
einer Hohlplatte mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Der
Beschlag ist insbesondere für
Möbel vorgesehen.
Das eine Bauteil kann eine Platte, auch eine Hohlplatte oder auch
ein anderes Bauteil sein. Unter „Hohlplatte" ist eine Platte
zu verstehen, die zwei zueinander parallele und mit Abstand voneinander
angeordnete Deckplatten aufweist. Es kann sich beispielsweise um
eine Wabenplatte handeln, deren Deckplatten durch eine Wabenstruktur
miteinander verbunden sind. Solche Hohlplatten haben den Nachteil,
dass ein Zwischenraum zwischen den beiden Deckplatten einen allenfalls
minderwertigen Ankergrund zur Befestigung eines Beschlags bilden.
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Aufgabe
der Erfindung ist deswegen, einen Beschlag vorzuschlagen, der eine
vergleichsweise gute Verankerung in einer Hohlplatte ermöglicht.
Dabei soll mit „vergleichsweise" zum Ausdruck gebracht werden,
dass die Verankerung stabiler als beispielsweise das Eindrehen einer
Holzschraube in eine der beiden Deckplatten ist. Die Verankerung
des erfindungsgemäßen Beschlags
in einer Hohlplatte muss allerdings nicht die Festigkeit einer Verankerung
in einer massiven Holzplatte aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Beschlag
weist einen Spreizkörper mit
einer Schrägfläche und
einen mit dem Spreizkörper
zusammenwirkenden Gegenhalter auf, die durch eine Fügebewegung
in einer Längsrichtung
verbindbar sind. Sind der Spreizkörper und der Gegenhalter Rotationskörper, dann
ist die Fügebewegung
eine Bewegung in axialer Richtung. Der Gegenhalter weist mindestens
ein Sperrelement auf, das beim Fügen
des Gegenhalters mit dem Spreizkörper
auf der Schrägfläche des
Spreizkörpers
gleitet und von der Schrägfläche zur
Seite nach außen
gedrückt
wird, so dass er seitlich übersteht.
Das Merkmal „Schrägfläche" ist anhand der Funktion
auszulegen, das Sperrelement bei der Fügebewegung zur Seite nach außen zu drücken. Die
Schrägfläche verläuft in einem
Winkel schräg
zur Längsrichtung,
sie kann beispielsweise gerade, ballig oder hohlrund sein. Des weiteren
weist der Gegenhalter ein seitlich überstehendes Widerlager auf.
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Die
Verankerung des erfindungsgemäßen Beschlags
in einer Hohlplatte erfolgt in einem Durchgangsloch der Hohlplatte.
Es wird der Gegenhalter von einer Seite der Hohlplatte in das Loch
eingesetzt und es wird von der gegenüberliegenden Seite der Spreizkörper in
das Loch in der Hohlplatte eingebracht. Das Sperrelement des Gegenhalters
gleitet auf der Schrägfläche des
Spreizkörpers
und wird zur Seite nach außen
gedrückt.
Es gelangt dadurch in Hintergriff an einer Innenseite der Deckplatte
der Hohlplatte, von deren Seite aus der Spreizkörper in das Loch der Hohlplatte
eingebracht worden ist. Das Spreizelement wird mit dem Gegenhalter
verbunden, das seitlich abstehende Widerlager des Sperrelements übergreift
eine Außenseite
der Deckplatte der Hohlplatte, von deren Seite aus der Gegenhalter
in das Loch in der Hohlplatte eingebracht ist. Das die Außenseite
der einen Deckplatte der Hohlplatte übergreifende Widerlager des
Gegenhalters und das mindestens eine, nach außen gedrückte und die Innenseite der
anderen Deckplatte der Hohlplatte hintergreifende Sperrelement des
Gegenhalters halten den mit dem Gegenhalter verbundenen Spreizkörper durch
Formschluss an der Hohlplatte. Die Verankerung ist mechanisch stabil,
weil sich der Gegenhalter des Beschlags an beiden Deckplatten der
Hohlplatte abstützt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass der Beschlag beispielsweise
zum Zerlegen eines Möbels
wiederholt gelöst
und wieder befestigt werden kann, ohne dass die Festigkeit der Verankerung
an der Hohlplatte abnimmt. Zum Lösen
wird der Spreizkörper
vom Gegenhalter gelöst
und aus der Hohlplatte herausgezogen. Der Gegenhalter kann in der Hohlplatte
verbleiben, er geht nicht verloren, oder er kann ebenfalls herausgezogen
werden.
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Der
Spreizkörper
kann eine Art Keil sein mit einer Schrägfläche auf einer Seite oder zwei
gegenüberliegenden
Schrägflächen. In
bevorzugter Ausgestaltung weist der Spreizkörper einen kegel- oder pyramidenförmigen Spreizbereich
auf, wobei eine Mantelfläche
des Kegels oder Seitenflächen
der Pyramide die Schrägflächen bilden,
auf denen die in diesem Fall mehreren Sperrelemente des Gegenhalters beim
Fügen gleiten
und nach außen
gedrückt
werden. Die Sperrelemente hintergreifen die Innenseite der einen
Deckplatte der Hohlplatte gleichmäßig oder ungleichmäßig um den
Beschlag herum verteilt, wodurch eine nicht exzentrische und großflächige Abstützung an
der Deckplatte der Hohlplatte erreicht wird.
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Damit
der Beschlag auch Halt gegen Druck auf den Spreizkörper in
der Hohlplatte aufweist, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass auch der Spreizkörper
ein seitlich überstehendes
Widerlager aufweist, das auf der Außenseite der einen Deckplatte
der Hohlplatte aufsitzt, wenn der Spreizkörper in die Hohlplatte eingesetzt
ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung sind die Sperrelemente streifenförmig und
in der Längsrichtung
des Beschlags angeordnet.
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Das
Widerlager des Gegenhalters kann beispielsweise als Nase an einer
oder mehreren Stellen des Umfangs ausgeführt sein. Wegen der geringeren Flächenbelastung
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung ein vorzugsweise ununterbrochen
umlaufendes Widerlager beispielsweise in Form eines Flanschs vor.
Das gilt in gleicher Weise für
das Widerlager des Spreizkörpers.
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Zum
Verbinden des Spreizkörpers
und des Gegenhalters sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine
Schraubverbindung vor, der Spreizkörper wird in den Gegenhalter
eingeschraubt. Die beim Einführen des
Spreizkörpers
in den Gegenhalter und beim Einschrauben erfolgende Axialbewegung
des Spreizkörpers
in Bezug auf den Gegenhalter bewirkt das Gleiten des mindestens
einen Sperrelements auf der Schrägfläche des
Spreizkörpers,
durch das das mindestens eine Sperrelement zur Seite nach außen gedrückt wird,
so dass es die eine Deckplatte der Hohlplatte auf der Innenseite
hintergreift.
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Zur
Befestigung des mit der Hohlplatte zu verbindenden Bauteils sieht
eine Ausgestaltung der Erfindung eine Befestigungseinrichtung des
Spreizkörpers
vor. Das kann beispielsweise ein mit dem Spreizkörper einstückiger Bolzen mit einem Kopf sein,
der einen Zuganker für
einen in das Bauteil einzusetzenden Exzenter bildet. Auch kann die
Befestigungseinrichtung ein Loch zum Einschrauben einer selbstschneidenden
Schraube oder ein Loch mit Innengewinde sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Beschlag gemäß der Erfindung beim
Setzen;
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2 den
Beschlag aus 1 in gesetztem Zustand; und
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3 einen
Gegenhalter des Beschlags aus 1 in perspektivischer
Darstellung.
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Der
in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Beschlag 1 weist
einen Spreizkörper 2 und
einen Gegenhalter 3 auf. Der Spreizkörper 2 weist einen
kegelförmigen,
genauer ausgedrückt
kegelstumpfförmigen,
Spreizbereich 4 auf, an dessen durchmesserkleinerem Ende
sich ein Gewindezapfen 5 befindet. Am durchmessergrößeren Ende
des Spreizbereichs 4 weist der Spreizkörper 2 einen Radialflansch 6 auf, dessen
dem Spreizbereich 4 zugewandte lochscheibenförmige Fläche ein
Widerlager 7 bildet. Auf der dem Spreizbereich 4 abgewandten
Seite des Radialflanschs 6 weist der Spreizkörper 2 einen
Ankerbolzen 8 mit einem Ankerkopf 9 auf, der zum
Einhängen in
einen nicht dargestellten, an sich bekannten Spannexzenter vorgesehen
ist. Die beschriebenen Elemente des Spreizkörpers 2, also dessen
Spreizbereich 4, der Gewindezapfen 5, der Radialflansch 6 und
der Ankerbolzen 8 mit dem Ankerkopf 9 sind einstückig miteinander
und koaxial zueinander. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der
Spreizkörper 2 aus
Metall, es sind allerdings auch andere Werkstoffe möglich.
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Der
Gegenhalter 3 weist die Form einer Hülse mit einem scheibenförmigen,
seitlich überstehenden
und ballig gewölbten
Kopf 10 auf. Eine lochscheibenförmige Unterseite des Kopfs 10 bildet
ein Widerlager 11 des Gegenhalters 3. Schlitze 12 in
gedachten, zueinander winkelversetzten Längsmittelebenen des Gegenhalters 3 unterteilen
den Gegenhalter 3 in streifenförmige, in Längsrichtung angeordnete Sperrelemente 13 (vgl. 3).
Die Schlitze 12 erstrecken sich von einem offenen, dem
Kopf 10 fernen Ende über
beispielsweise etwa eine Hälfte
einer axialen Länge
des Gegenhalters 3. Der Gegenhalter 3 weist ein
axiales Sackloch 14 mit Innengewinde auf, in das der Gewindebolzen 5 des
Spreizkörpers 2 einschraubbar
ist. Bei einem selbstschneidenden Gewindebolzen 5 kann
das Sackloch 14 des Gegenhalters 3 gewindelos
sein.
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Der
Beschlag 1 ist zur Befestigung in einer Hohlplatte, beispielsweise
einer Wabenplatte 15 vorgesehen. Die Wabenplatte 15 weist
zwei zueinander parallele und mit Abstand voneinander angeordnete Deckplatten 16, 17 auf,
die durch eine Wabenstruktur 18 miteinander verbunden sind.
Zur Befestigung des Beschlags 1 wird ein durchgehendes
Loch in der Wabenplatte 15 angebracht und es werden der
Spreizkörper 2 von
der einen Seite und der Gegenhalter 3 von der anderen Seite
in das Loch in der Wabenplatte 15 gesteckt. Dabei gelangt
der Gewindebolzen 5 des Spreizkörpers 2 in das Sackloch 14 des
Gegenhalters 3 und wird durch Drehung des Spreizkörpers 2 oder
auch des Gegenhalters 3 eingeschraubt. Der Gewindebolzen 5 und
das Sackloch 14 mit dem Innengewinde bilden eine Schraubverbindung 5, 14. Eine
Fügebewegung
zum Verbinden des Spreizkörpers 2 mit
dem Gegenhalter 3 ist eine Axialbewegung, d.h. eine Bewegung
in Längsrichtung
des Beschlags 1, kombiniert mit einer Drehung zum Einschrauben
des Gewindebolzens 5 in das Sackloch 14. Beim
Einschrauben des Gewindebolzens 5 in das Sackloch 14 wird
der Radialflansch 6 des Spreizkörpers 2 von außen gegen
die eine Deckplatte 16 und der Kopf 10 des Gegenhalters 3 von
außen
gegen die andere Deckplatte 17 der Wabenplatte 15 gespannt. Die
ringscheibenförmigen,
die Widerlager 7, 11 bildenden Flächen des
Radialflanschs 6 und des Kopfs 10 übergreifen
die Deckplatten 16, 17 der Wabenplatte 15.
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Durch
die Axialbewegung des Spreizkörpers 2 in
Bezug auf den Gegenhalter 3 gleiten die Spreizelemente 13 auf
einer Mantelfläche
des kegelstumpfförmigen
Spreizbereichs 4 und werden von diesem zur Seite nach außen gedrückt. Die
Mantelfläche
des Spreizbereichs 4 kann allgemein auch als Schrägfläche aufgefasst
werden. Die Spreizelemente 13 werden aufgespreizt und hintergreifen
die eine Deckplatte 16 der Wabenplatte 15, auf
deren Außenseite
der Radialflansch 6 aufliegt, an einer Innenseite (2). Gegen
Zug am Ankerbolzen 8 stützt
sich der Beschlag 1 mit den zur Seite nach außen gedrückten Spreizelementen 13 an
der Innenseite der einen Deckplatte 16 und mit dem Kopf 10 des
Gegenhalters 3 an der Außenseite der anderen Deckplatte 17 der Wabenplatte 15 ab.
Der Beschlag 1 ist dadurch mechanisch fest gegen Zug am
Ankerbolzen 8 mit der Wabenplatte 15 verbunden,
er stützt
sich an beiden Deckplatten 16, 17 ab.
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Der
Beschlag 1 dient zum Verbinden eines weiteren, nicht dargestellten
Bauteils, das beispielsweise eine Platte sein kann, mit der Wabenplatte 15, er
ist als Möbelverbindungsbeschlag
vorgesehen. Wird das Möbel
auseinander gebaut, lässt
sich der Spreizkörper 2 ausschrauben,
der Gegenhalter 3 kann in der Wabenplatte 15 verbleiben
oder herausgezogen werden. Der Beschlag 1 ist beliebig
oft im selben Loch in der Wabenplatte 15 wiederverwendbar,
die Festigkeit der Verbindung verringert sich nicht durch wiederholtes
Lösen und
Befestigen.