-
Die
Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter insbesondere für Kleinkläranlagen
mit Außenwänden, einem
Bodenbereich und einem Kopfbereich, wobei der Behälter zwei
Becken aufweist, die durch Trennwände voneinander getrennt sind.
-
Behälter für Kleinkläranlagen
sind häufig
als zylindrische, stehende Betonbehälter mit eingeformten oder
nachträglich
eingesetzten vertikalen Trennwänden
bekannt. Bei derartigen Klärbehältern ist
im Kopfbereich eine einzige gemeinsame Revisionsöffnung (Mannöffnung)
vorgesehen. Entsprechend enden die im Behälter angeordneten Trennwände unterhalb
der Revisionsöffnung
und oberhalb des maximalen Wasserstandes.
-
Ferner
sind Kunststoffklärbehälter bekannt, die
beispielsweise in Form eines liegenden Zylinders mit einer mittig
in der Zylindermantelfläche
domartig ausgebildeten einzelnen Revisionsöffnung ausgebildet sind. Diese
Kunststoffbehälter
haben entweder keine Unterteilungen, dienen also jeweils entweder als
Vorklärbecken,
Hauptklärbecken
oder Nachklärbecken,
so dass für
eine übliche
Kläranlage
zwei oder drei getrennte Behälter
zu installieren sind, oder verfügen über nachträglich eingesetzte
Trennwände, die
ebenfalls vor dem Kopfbereich des Behälters enden.
-
Nachteilig
ist bei zwei oder drei gesonderten Behältern ein erheblicher Installationsaufwand,
da die Leitungsverbindungen von einem zum anderen Behälter durch
das umgebende Erdreich geführt
und zweifach eingedichtet werden müssen. Ferner sind entsprechende
Baugruben zu erstellen, so dass auch ein erheblich größerer Flächenbedarf
entsteht. Bei nachträglich eingesetzten
Trennwänden
ist demgegenüber
die dauerhafte und dichte Verklebung und Befestigung der Trennwände nicht
gewährleistet. Dies
führt bei
nachträglich
eingesetzten Trennwänden
häufig
zu Strömungskurzschlüssen zwischen den
aneinander grenzenden Becken, so dass die Reinigungsleistung der
Kläranlage
beeinträchtigt oder
gar ausgeschaltet wird. Ferner sind nachträglich eingesetzte Trennwände im Fertigungsverfahren durch
den hohen manuellen Arbeitsanteil teuer und in der Fertigungsqualität kritisch.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kunststoffbehälter anzugeben,
der die für
eine Kleinkläranlage
erforderlichen Becken, nämlich
Vorklärbecken,
Hauptklärbecken
und ggf. Nachklärbecken
in einem Gehäuse
aufnimmt, wobei die Trennung zwischen den Becken dauerhaft dicht
erfolgt.
-
Gelöst wird
die Aufgabe mit einem Kunststoffbehälter gemäß Anspruch 1.
-
Dadurch,
dass für
die wenigstens zwei in einer Kleinkläranlage erforderlichen Becken
je eine Zugriffsöffnung
(Mannloch) vorgesehen ist, können
die einzelnen Becken vollständig
getrennt voneinander, also mit bis oben hin geschlossenen Trennwänden hergestellt
werden. Entsprechend reichen die Trennwände vom Bodenbereich bis zum
Kopfbereich, lassen also im Behälter
im Kopfbereich keinen Freiraum frei. Fertigungstechnisch ist es
dabei vorteilhaft, dass die Trennwände durch Aufwölbungen
vom Bodenbereich erstellt werden. Es wird quasi eine doppelwandige
Trennwand zwischen zwei aneinander grenzenden Becken erzeugt, da
zunächst
vom Bodenbereich ein Wandungsbereich fast senkrecht nach oben bis zum
Kopfbereich aufsteht, dort in einem spitzen Winkel zugefaltet ist
und wiederum fast senkrecht aufstehend in den Bodenbereich des angrenzenden
Beckens mündet.
Durch die Verbindung von Trennwand und Kopfbereich ist der Kopfbereich
versteift, so dass der Behälter
im eingebauten Zustand auch entsprechende Auflasten aufnehmen kann.
-
Bei
dieser Ausgestaltung ist es möglich,
den Behälter
einstückig
im Rotationsverfahren oder sog. Rotationsformen herzustellen. Beim
Rotationsformen oder Rotationsgießen (Englisch: rotation molding) wird
lediglich eine Außenform
(Negativform) des zu fertigenden Gegenstandes erstellt. In diese
Außenform
wird die für
die Erstellung erforderliche Kunststoffmenge in Form von Granulat,
insbesondere Polyethylen, eingegeben. Für den Formungsprozess wird
die Außenform
und damit das darin befindliche Kunststoffgranulat erhitzt, beispielsweise
auf 300°C und
gleichzeitig um zwei Achsen rotiert. Durch die Erhitzung schmilzt
das Kunststoffgranulat auf und zerfließt unterstützt von den beim Rotieren entstehenden
Fliehkräften
auf der inneren Oberfläche
der Außenform.
Nach ca. % bis 1 Stunde ist das Kunststoffgranulat aufgeschmolzen
und verteilt, so dass dann der Abkühlungsprozess eingeleitet wird.
Nach der Aushärtung
wird der einstückig
in der Außenform
erzeugte Kunststoffbehälter
entnommen.
-
Bevorzugt
sind drei voneinander durch Trennwände getrennte Becken als Vorklärbecken, Hauptklärbecken
und Nachklärbecken
vorgesehen. Dabei entsteht bei dem vorgenannten Herstellungsverfahren
anhand der gegenständlich
gewählten Ausgestaltung
des Behälters
mit drei Öffnungen
und den besonders gestalteten Trennwänden, ein einstückiger Kunststoffbehälter mit
einrotierten Trennwänden,
die drei voneinander getrennte Becken, nämlich ein Vorklärbecken,
ein Hauptklärbecken
und ein Nachklärbecken
bilden.
-
Wenn
die Außenwände vom
Bodenbereich leicht in einem Winkel von 1 ° bis 5° zur Vertikalen nach innen geneigt
aufstehen, hat der bestimmungsgemäß im Boden eingebrachte Kunststoffbehälter einen „Dübel"- oder „Stopfen"-Effekt, um eine unerwünschte Auftriebsbewegung
des Behälters
im Boden zu vermeiden. Ferner können
fertigungstechnisch die sich konisch zum Kopfbereich verjüngenden
Behälter
leichter aus der Außenform
beim Fertigungsprozess entnommen werden.
-
Dadurch,
dass im Übergang
zwischen Bodenbereich und Außenwänden eine
nach außen
vorstehende, umlaufende Wulst ausgebildet ist, wird eine weitere
Auftriebssicherung des Behältes
im Boden ergänzend
oder alternativ zum vorgenannten Merkmal bereitgestellt.
-
Wenn
der Bodenbereich planebene Flächenabschnitte
aufweist, die bei bestimmungsgemäßer Lage
des Behälters
auf einer untersten horizontalen Ebene liegen, kann der Behälter mit
seinem planebenen Flächenabschnitten
im Bodenbereich unmittelbar auf eine in der Baugrube erzeugte planebene
Fläche
aufgestellt werden.
-
Für den Einbau
eines erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters wird
zunächst
eine Baugrube in der erforderlichen Tiefe und Größe erstellt. Der Boden der
Baugrube wird anschließend
mit einer Sandschicht versehen, die planeben verfestigt (gerüttelt) wird.
Auf diese planebene Fläche
kann nun der Kunststoffbehälter
mit seinen planebenen Flächenabschnitten
des Bodenbereichs aufgestellt werden. Anschließend wird der Randbereich zwischen
Behälter
und Baugrube gefüllt
und verfestigt. Die Auflast des Füllsandes auf dem umlaufenden
Wulst und/oder auf den vom Bodenbereich leicht in einem Winkel zur Vertikalen
nach innen geneigten Außenwänden verhindert
ein Auftreiben des Behälters
im Untergrund.
-
In
weiterer Ausgestaltung ist die dem jeweiligen Becken im Kopfbereich
zugeordnete Öffnung eine
Mannöffnung
mit zugeordnetem, abnehmbaren Deckel, um einen Zugriff in den Innenraum
der jeweiligen Becken zur Installation der erforderlichen Technik
und später
zur Wartung zu ermöglichen.
-
Bevorzugt
weist die Öffnung
ein den Kopfbereich überragenden
zylindrischen Domabschnitt auf, in dessen oberen Rand der kreisscheibenförmige Deckel
dichtend einlegbar ist. Damit wird eine erwünschte Bodenüberdeckung
oberhalb des Behälters
erreicht, die einen Frostschutz für den Innenbereich des Behälters bewirkt.
Ferner ist noch ausreichend Platz oberhalb des Kopfbereiches des
Behälters
um kleineren Pflanzenbewuchs an der Oberfläche oberhalb des Behälters zu
erlauben.
-
Dadurch,
dass die Becken um ein Zentrum angeordnet sind, wobei das Zentrum
eine im wesentlichen vertikal orientierte Durchgriffsöffnung bildet, bei
der der für
die Trennwände
aufgewölbte
Bodenbereich bis an den Kopfbereich reicht, wird ein Befüllen des
bis zum Boden reichenden Hohlraumes zwischen den Trennwänden und
den im Zentrum aneinander grenzenden Becken ermöglicht. Beim Verfüllen der
Baugrube wird Füllsand
durch die Durchgriffsöffnung
in diesen Hohlraum eingebracht. Bevorzugt weist die im Zentrum angeordnete
Durchgriffsöffnung annähernde,
stehende Kegelstumpfform auf.
-
Wenn
der Kunststoffbehälter
im wesentlichen quadratischen Grundriss hat, wobei das Vorklärbecken
zwei aneinander grenzende Quadranten, das Hauptklärbecken
einen Quadranten und das Nachklärbecken
den letzten Quadranten des Grundrisses einnimmt, können die
für eine
Kleinkläranlage erforderlichen
Volumen zwischen Vorklärbecken, Hauptklärbecken
und Nachklärbecken
nachgebildet werden. Der quadratische Grundriss erleichtert die Handhabung,
Lagerhaltung sowie den Einbau. Quaderförmige Gruben lassen sich mit
den üblichen
Tiefbaugeräten
leichter erstellen als zylindrische Baugruben.
-
Für einen
Transport der Kunststoffbehälter
in Standard 20'-
oder 40'-Containern ist es
erforderlich, dass der Kunststoffbehälter eine Breite von kleiner gleich
2,34 m und einen Höhe
von kleiner gleich 2,29 m hat, da derartige Conainer eine Türinnenbreite
von 2,34 m und eine Türinnenhöhe von 2,29
m haben. In einen 20'-Container
passen dann 3 bzw. in einen 40'-Container 6 derartige
Behälter.
-
Bevorzugt
ist der Kunststoffbehälter
aus Polyethylen hergestellt und die Wandungen der Außenwände, der
Trennwände,
des Kopfbereichs und des Bodenbereichs haben eine Stärke von
6 mm bis 20 mm, bevorzugt 8 mm bis 15 mm. Bei einer Wandstärke von
8 bis 10 mm weist der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter in
der vorgenannten Größenordnung
von ca. 2,25 m × 2,25
m Grundfläche
und 2,25 m Höhe
ein Gewicht von ca. 350 kg auf.
-
Wenn
am Kopfbereich wenigstens zwei einander diametral gegenüber liegende
Kranösen
angeformt sind, kann der Kunststoffbehälter mit einem Bagger und einfachen
Ladestropps vor Ort vom Tiefbauunternehmen vom Transport-LKW abgehoben und
in die Baugrube eingesetzt werden, ohne dass ein spezieller Lastenkran
erforderlich ist.
-
Wenn
die Außenwände eine
Vielzahl von Sicken aufweisen, werden die Außenwände des Behälters versteift, so dass auch
hohe im Untergrund wirkende Lasten von der Behälterwandung aufgenommen werden
können.
Insgesamt kann bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Kunststoffbehälters auf
Bewehrungsmaterial im Kunststoff verzichtet werden.
-
Zur
Erleichterung der Montage der Zulauf- und Ablaufleitungen sind an
der Außenwand
im Bereich des Vorklärbeckens
und im Bereich des Nachklärbeckens
nahe des Kopfbereichs vertikal orientierte, plane Montageflächen zur
Anbringung von Zulauf und Ablauf vorgesehen. Ferner ist eine plane
Anschlussfläche
an der Außenwand
im Bereich des Hauptklärbeckens
nahe des Kopfbereichs angeordnet, um dort Steuer- und/oder Versorgungsleitungen, insbesondere
Druckluftschlauchleitung in den Behälter einführen zu können. Bevorzugt sind diese
Leitungen in einem Schutzrohr, das dichtend dort angeschlossen ist,
durch das angrenzende Erdreich geführt.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
-
Darin
zeigt:
-
1 einen
Kunststoffbehälter
in räumlicher Ansicht,
-
2 einen
Querschnitt entlang einer X-Y-Ebene durch den Behälter gemäß 1 und
-
3 einen
Schnitt entlang der Y-Z-Ebene durch einen Kunststoffbehälter gemäß 1 .
-
In 1 ist
ein Kunststoffbehälter 1 in
einer räumlichen
Ansicht dargestellt. Der Kunststoffbehälter 1 weist im wesentlichen
quadratischen Grundriss auf. Der Behälter 1 besteht aus
Außenwänden 11,
einem Bodenbereich 12 und einem Kopfbereich 13.
Im Behälter 1 sind
einstückig
Trennwände 23 eingeformt,
die den Behälter 1 in
ein Vorklärbecken 2,
ein Hauptklärbecken 3 und
ein Nachklärbecken 4 aufteilen.
Jedes Becken 2, 3, 4 weist im Kopfbereich 13 des
Kunststoffbehälters 1 eine Öffnung 21, 31 bzw. 41 auf,
die einen abnehmbaren, in den Fig. nicht dargestellten Deckel aufweisen.
Bevorzugt sind die Öffnungen 21, 31, 41 mit
jeweils den Kopfbereich 13 überragenden zylindrischen Domabschnitten
ausgestattet, um oberhalb des Kopfbereichs 13 bei bestimmungsgemäßem Einbau
des Behälters 1 im
Untergrund eine ausreichend frostschützende Bodenbedeckung aufweisen
zu können.
-
Der
Bodenbereich 12 weist, wie in 2 und 3 erkennbar,
planebene Flächenabschnitte 22, 32, 42 auf,
die den jeweiligen Klärbecken 2, 3, 4 zugeordnet
sind. Zwischen zwei aneinander grenzenden Becken sind spitze Aufwölbungen
vom Bodenbereich 12 bis zum Kopfbereich 13 ausgebildet,
die die zum jeweiligen Becken gehörenden Trennwände 23, 33, 43 bilden.
-
Im
quadratischen Grundriss des Kunststoffbehälters 1 nehmen in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das Vorklärbecken 2 zwei
Quadranten, das Hauptklärbecken 3 mit
der darin befindlichen Biologie einen Quadranten und das Nachklärbecken 4 den
letzten Quadranten der quadratischen Grundfläche ein. Dementsprechend sind
die Becken 2, 3, 4 um ein Zentrum 5 entsprechend
einer vertikalen Behältermittellinie
gruppiert. Dabei ist im Zentrum 5 eine Durchgriffsöffnung 51 vorgesehen,
die unterhalb des Kopfbereichs 13 des Kunststoffbehälters 1 eine
annähernd
stehende Kegelstumpfform aufweist und von oberhalb des Kopfbereichs 13,
zwischen den Öffnungen 21, 31, 41 von
oben zur Verfüllung
Zugriff erlaubt.
-
Beim Übergang
vom Bodenbereich 12 zu den Außenwänden 11 ist ein nach
außen
vorstehender, umlaufender Wulst 14 ausgebildet, der eine
zusätzliche
Versteifung des Behälters 1 und
eine Auftriebssicherung für
den Behälter
bereitstellt.
-
Ferner
sind an der Außenwand 11 im
Bereich des Vorklärbeckens 2 und
im Bereich des Nachklärbeckens 4 nahe
des Kopfbereichs 13 vertikal orientierte, plane Montageflächen 24 (siehe 1 und 3)
bzw. 44 (siehe 2 und 3) zur Anbringung
von Zulauf und Ablauf vorgesehen. In 1 ist der
Zulauf durch Pfeil X und der Ablauf durch Pfeil Y gekennzeichnet.
Ferner ist eine plane Anschlussfläche 34 an der Außenwand 11 im
Bereich des Hauptklärbeckens 3 nahe
des Kopfbereichs 13 angeordnet, um dort Steuer- und/oder
Versorgungsleitungen, insbesondere Druckluftschlauchleitung in den
Behälter
einführen
zu können.
Bevorzugt sind diese Leitungen in einem Schutzrohr, das dichtend
dort angeschlossen ist, durch das angrenzende Erdreich geführt.
-
Am
Kopfbereich 13 sind wenigstens zwei einander diametral
gegenüberliegende
Kranösen 131 angeformt.
Die Kranösen 131 vereinfachen
die Handhabung des Behälters 1 beim
Herablassen in die Einbaugrube sowie bei erforderlichen Handhabungen
während
der Herstellung, der Lagerung oder des Transports. Zur weiteren
vereinfachten Handhabung bei Lagerung, Transport und Einbau sind
im Bodenbereich 12 Gabelstapleraufnahmen 121 vorgesehen.
-
Um
die Festigkeit der Außenwände 11 gegen Druckbelastungen
des Erdreichs zu erhöhen,
sind eine Vielzahl von Sicken 111 in den Außenwänden 11 vorgesehen.
Bei dieser Ausgestaltung und einer Materialstärke von ca. 8 bis 10 mm kann
der Kunststoffbehälter 1 ohne
gesondertes Bewehrungsmaterial erstellt werden.
-
Nachfolgend
wird zunächst
das Herstellungsverfahren des Behälters 1, nachfolgend
der Transport und Einbau des Behälters
im Untergrund und die Installation etwaiger Technikkomponenten im Behälter beschrieben.
-
Der
Behälter 1 wird
im sog. Rotationsformen in einer Außenform erstellt, die die Außenform
des Behälters
in Negativform wiedergibt. Beim Rotationsformen wird in diese Außenform
die für
den Herstellungsprozess erforderliche Kunststoffmenge in Form von
Polyethylengranulat eingefüllt,
die Außenform und
damit der Innenraum auf ca. 300°C
erwärmt
und die Außenform
um zwei zueinander senkrecht stehende Achsen rotiert. Bevorzugt
ist dies die durchs Zentrum 5 gehende Vertikalachse, sowie
eine dazu senkrecht stehende, mittig durch den Behälter gehende
weitere Rotationsachse. Nach einer Rotationsdauer von ca. ½ bis 1
Stunde ist das Granulat vollständig
aufgeschmolzen und durch die Rotationsbewegungen vollflächig auf
der Innenseite der Außenform
zu einer im wesentlichen gleichmäßigen Schicht
verteilt.
-
Die
Aufwölbungen
vom Bodenbereich 12, die die Trennwände 23, 33, 43 bilden
sollen, werden dabei durch entsprechend in die Außenform
ragende „schwertförmige" Unterteilungen erzeugt.
Diese schwertförmigen
Unterteilungen laufen in der Außenform
bis nahe an die Außenform
des Kopfbereiches 13 bzw. der Außenwände 11 heran, weisen
jedoch noch einen Abstand von ca. der 2-fachen Schichtdicke auf,
so dass beim Rotationsformen sich an dieser Stelle eine sog. „Kiss off"-Struktur ergibt,
nämlich eine
im Querschnitt „X-förmige" Verbindung des Kopfbereiches 13 mit
den Trennwänden 23, 43 (siehe 3)
bzw. 33 und 43 (siehe 2) und eine
Verbindung der Außenwand 11 mit
den Trennwänden 23, 33, 43 ergibt.
Durch diese Herstellungsweise werden einerseits voneinander geschlossene
Becken 2, 3, 4 erzeugt und andererseits
eine materialmäßig ausreichend
sichere Verbindung zwischen den Strukturen Kopfbereich 13 und
Trennwände 23, 33, 43 bzw.
Außenwand 11 und
Trennwände 23, 33, 43 erreicht.
-
Nach
dem Abkühlen
des Behälters 1 wird dieser
aus der Außenform
entnommen und für
Lagerung bzw. Transport bereitgestellt.
-
Der
Behälter
kann nun in Abhängigkeit
seines Verwendungszwecks ausgerüstet
werden. Neben der Verwendung für
Kleinkläranlagen
nach dem Wirbel-Schwebebettverfahren oder dem SBR-Verfahren bieten
sich auch weitere Anwendungsgebiete an. Beispielsweise kann der
Kunststoffbehälter
auch als Abscheider für
Abwässer
von Tankstellen, Industriebetrieben oder dergleichen verwendet werden, wobei
das Vorklärbecken 2 dann
als Schlammfang, das Hauptklärbecken 3,
beispielsweise als Benzinabscheider und das Nachklärbecken 4 als
Fettabscheider oder Stärkeabscheider
dienen.
-
Im
Stand der Technik sind derartige Abscheider meist in zwei bis drei
Behältern
verteilt angeordnet.
-
Ferner
kann der Kunststoffbehälter 1 auch als
Teichfilter für
Schwimm- und Badeteiche, Fischteiche und dergleichen angewendet
werden, wobei das Vorklärbecken 2 wiederum
ein Schlammfang für gröbere Schmutzpartikel
ist und die nachfolgenden Becken, Hauptklärbecken 3 und Nachklärbecken 4, weitere
und feinere Filterfunktionen übernehmen können.
-
Um
zwischen den Becken 2, 3, 4 die für den gewünschten
Verfahrensablauf erforderlichen Interaktionen zu ermöglichen,
sind Verbindungsleitungen in Form von Überlauföffnungen, Saug- oder Pumpleitungen,
Heberleitungen oder dergleichen in den Behälter 1 einzusetzen.
Dies erfolgt nach Fertigstellung des Behälters 1 in Vorgriff
oder unmittelbar beim Einbau des Behälters im Untergrund. Die Verbindungsleitungen
werden dabei für
den gewünschten
Verwendungszweck ausgewählt
und entsprechend montiert. Dafür
können
Monteure über
die Mannöffnungen 21, 31, 41 in
die Becken 2, 3, 4 einsteigen und von
dort die Installationen vornehmen.
-
Bei
Verwendung des Kunststoffbehälters 1 als
Kleinkläranlage,
wird an der Montagefläche 24 wenigstens
ein Zulauf X, beispielsweise in Form eines KG-Rohres angeschlossen, mit dem das zu
klärende
Abwasser der Kläranlage
und dort dem Vorklärbecken 2 zugeführt wird.
Im Vorklärbecken 2 erfolgt
eine Abscheidung von Schlamm, der sich am Boden des Vorklärbeckens 2 sammelt.
Da das Vorklärbecken 2 im
dargestellten Ausführungsbeispiel zwei
Quadranten der quadratischen Grundfläche des Behälters 1 einnimmt und
zur Versteifung zwischen diesen beiden Quadranten ebenfalls eine
leicht erhöhte
Schwelle 25, wie in 3 ersichtlich,
vorhanden ist, fällt
im zweiten Teil des Vorklärbeckens 2 bereits
weniger Schlamm an. Bedarfsweise kann in dem Vorklärbecken 2,
bevorzugt an seinen beiden tiefsten Punkten, ein Schlammheber angeordnet sein.
-
Vom
zweiten Teil des Vorklärbeckens 2 ist durch
die Trennwände 23 und 33 ein Überlauf
in Höhe
des gewünschten
Wasserspiegels zum Hauptklärbecken 3 vorzusehen.
Der Überlauf
wird von den Monteuren mit einer Lochsäge in die Trennwände 23, 33 eingebohrt.
Dieses Loch wird mit einem Gummidichtring versehen und darin ein Überlaufrohr
dichtend eingesetzt. Diese Verbindung hat gegenüber einer Kunststoffschweißung den
Vorteil, dass Relativbewegungen zwischen den aneinander grenzenden Trennwänden 23 und 33 nicht
zu Undichtigkeiten führen.
-
Im
Hauptklärbecken 3 ist
in bevorzugter Ausgestaltung bei einer Kleinkläranlage die sog. biologische
Reinigungsstufe mit im Wasser schwebenden Biofilmaufwuchskörpern vorzusehen.
Diese biologische Reinigungsstufe benötigt eine intermittierende Belüftung, so
dass an der Anschlussfläche 34 am Hauptklärbecken 3 nahe
des Kopfbereiches 13 ein Druckluftschlauch, bevorzugt geschützt in einem KG-Rohr
in das Becken 3 eingeführt
und dort an den, nahe am Bodenbereich 12 angeordneten Belüfter angeschlossen
wird.
-
Vom
Hauptklärbecken 3 wird
wiederum ein Überlauf
zum nächsten
Becken, dem Nachklärbecken 4,
eingesetzt. Dieser Überlauf
wird ähnlich
zum Überlauf
zwischen Vorklärbecken 2 und
Hauptklärbecken 3 hergestellt
und ausgestaltet, wobei eine Rückhaltevorrichtung
für die
Biofilmschwebeteilchen auf der Hauptklärbeckenseite vorzusehen ist.
Vom Nachklärbecken 4 führt der
Ablauf Y das geklärte
Abwasser als Klarwasser ab. Der Ablauf Y ist an einer Montagefläche 44 des
Nachklärbeckens 4,
beispielsweise in Form von KG-Rohren dichtend angeschlossen. Dies
wird ebenfalls von Monteuren vor Ort durchgeführt. Weiter kann im Nachklärbecken 4 ein Schlammheber
eingebaut werden, der im Nachklärbecken 4 sedimentierten
Schlamm in die Biologie des Hauptklärbeckens 3 und/oder
in das Vorklärbecken 2 zurückfördern kann.
-
Ein
entsprechend für
den Einsatz als Kleinkläranlage
vormontierter Behälter 1 kann
von einem Gabelstapler über
die Gabelstapleraufnahmen 121 im Bodenbereich 12 und/oder
von einem Kran mittels der Kranösen 131 gehandhabt
und auf einen LKW aufgeladen werden. Dank der bevorzugten maximalen
Größe von 2,25
m × 2,25
m × 2,25
m passen diese Kunststoffbehälter
auch in Standardüberseecontainer
der Größe 20' und 40'. Die Behälter können somit
auch bestückt
mit der erforderlichen Technik über weite
Strecken sicher transportiert werden.
-
Am
Einbauort für
den Kunststoffbehälter
als Kleinkläranlage
wird an der gewünschten
Stelle eine Grube in der erforderlichen Tiefe und Abmessung von
einem Tiefbauunternehmen vorbereitet. Mit dem dafür erforderlichen
Bagger kann der Behälter 1 vom anliefernden
LKW über
zwei Ladestropps an den Kranösen 131 angehoben
und in die ausgeschachtete Grube eingesetzt werden. Vorher wird
der Boden der Grube mit Füllsand
eingeebnet und verfestigt.
-
Auf
diese nivellierte Fläche
wird der Behälter 1 aufgesetzt.
Nunmehr erfolgt die seitliche Verfüllung mit Füllsand sowie die Füllung des
im Zentrum 5 befindlichen Hohlraumes über die Durchgriffsöffnung 51.
Dabei wird der Füllsand
in geeigneter Art verfestigt. Vor der endgültigen Auffüllung werden die erforderlichen
Anschlüsse,
nämlich
Zulauf X, Ablauf Y sowie Druckluftanschluss einschließlich etwaiger
Versorgungs- und Steuerleitungen installiert und anschließend die
Grube vollständig
auf Umgebungsniveau gefüllt.
Es bleiben dann lediglich drei Mannlochöffnungen 21, 31, 41 mit
verschließbaren
Deckeln an der Oberfläche
sichtbar, die einen Zugriff für
Installations- und Wartungsarbeiten in den Behälter 1, nämlich das
jeweilige Becken 2, 3, 4 erlauben.
-
- 1
- Behälter, Kunststoffbehälter
- 11
- Außenwand
- 111
- Sicke
- 12
- Bodenbereich
- 121
- Gabelstapleraufnahme
- 13
- Kopfbereich
- 131
- Kranöse
- 14
- Wulst
- 2
- Becken,
Vorklärbecken
- 21
- Öffnung,
Mannloch
- 22
- ebener
Flächenabschnitt
- 23
- Trennwand
- 24
- Montagefläche
- 25
- Schwelle
- 3
- Becken,
Hauptklärbecken
- 31
- Öffnung,
Mannloch
- 32
- ebener
Flächenabschnitt
- 33
- Trennwand
- 34
- Anschlussfläche
- 4
- Becken,
Nachklärbecken
- 41
- Öffnung,
Mannloch
- 42
- ebener
Flächenabschnitt
- 43
- Trennwand
- 44
- Montagefläche
- 5
- Zentrum
- 51
- Durchgriffsöffnung
- X
- Zulauf
- Y
- Ablauf