DE202006012863U1 - Vorrichtung zum Stanzen, Schneiden und Kanten von Blechteilen - Google Patents
Vorrichtung zum Stanzen, Schneiden und Kanten von Blechteilen Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung
(10) zum Stanzen, Schneiden und Kanten von Blechteilen,
– mit einem Arbeitswerkzeug, das zwischen einer oberen Ruhelage und einer unteren Arbeitslage hin und her verstellbar ist,
– mit einer Betätigungseinrichtung (40) zum Verstellen des Arbeitswerkzeuges,
– dadurch gekennzeichnet, dass
– die Betätigungseinrichtung (40) an dem einen Ende (60) eines Wippengliedes (28) angebracht ist,
– das Arbeitswerkzeug an dem anderen Ende (26) des Wippengliedes (28) angebracht ist.
– mit einem Arbeitswerkzeug, das zwischen einer oberen Ruhelage und einer unteren Arbeitslage hin und her verstellbar ist,
– mit einer Betätigungseinrichtung (40) zum Verstellen des Arbeitswerkzeuges,
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– die Betätigungseinrichtung (40) an dem einen Ende (60) eines Wippengliedes (28) angebracht ist,
– das Arbeitswerkzeug an dem anderen Ende (26) des Wippengliedes (28) angebracht ist.
Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der Blechteile bearbeitet werden können. Ein solches Arbeiten kann insbesondere Stanzen, Schneiden, Kanten, Bohren von Blechteilen beinhalten. Darüber hinaus können solche Bearbeitungsvorgänge auch leichte Einpress- und Einsetzarbeiten, wie das Einpressen beziehungsweise Einsetzen von Teilen in ein anderes Teil, Nietarbeiten oder Formen von beispielsweise metallischen Stangen umfassen. Auch für Kabelkonfektionierarbeiten wie beispielsweise zum Ablängen, Crimpen und Abisolieren können solche Vorrichtungen sinnvoll eingesetzt werden.
- STAND DER TECHNIK
- Es sind vielfältige derartige Geräte und Maschinen bekannt. Die Maschinen sind je nach erforderlichem Bearbeitungsschritt und gewünschter Werkzeug-Kraft bauartmäßig und festigkeitsmäßig regelmäßig unterschiedlich konzipiert. So erfordern manche Bearbeitungswerkzeuge einen vergleichsweise großen Hub des jeweiligen Werkzeuges, während andere Bearbeitungsverfahren mit einem vergleichsweise kleineren Hub auskommen, aber dafür eine vergleichsweise größere auf das zu bearbeitende Werkstück einwirkende Werkzeug-Kraft benötigen.
- DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der Blechteile auf möglichst vielfältige Art und Weise bearbeitet werden können. Die Vorrichtung soll dabei möglichst ortsveränderlich einsetzbar und einfach zu handhaben sein.
- Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich daran anschließenden weiteren Ansprüchen.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt ein Wippenglied, an dem einerseits das Arbeitswerkzeug und andererseits die Betätigungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung angebracht ist. Konstruktionsbedingt hat die Wippenachse des Wippengliedes einen seitlichen Abstand zur Wirkungslinie eines Arbeitswerkzeuges, der größer ist, als wenn das Arbeitswerkzeug ohne Wippenglied betätigt werden würde. Die auf die erfindungsgemäße Vorrichtung einwirkende Belastung kann dadurch sehr günstig lastmäßig aufgenommen werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich somit konstruktiv vergleichsweise leicht ausbilden.
- Das Wippenglied kann um jeweils unterschiedliche Wippenachsen verschwenkbar sein. Damit kann eine Wippenachse bei einer konstruktiv leicht ausgebildeten erfindungsgemäßen Vorrichtung derart wirksam in Anspruch genommen werden, dass ein kleiner Hub des Arbeitswerkzeuges mit einer großen wirksamen Kraft eingesetzt werden kann. Andererseits kann bei einer anderen wirksamen Wippenachse das Werkzeug mit einem großen Hub und demgegenüber vergleichbar kleinerer Krafteinwirkung betätigt werden.
- Das Auswählen der jeweils wirksamen Wippenachse kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, dass beispielsweise zwei Wippenachsen in Form von Kraggliedern vorhanden sind, von denen jeweils ein Kragglied wechselweise aus gegengesetzten Richtungen in die Wippe eingreift. Je nach Verstellposition der beiden Wippenachsen ist dann entweder die eine oder die andere Wippenachse wirksam vorhanden. Eine Ausbildung für ein solches wechselweises Anbringen von zwei unterschiedlichen Wippenachsen ist in der Zeichnung dargestellt.
- Das Einstellen beziehungsweise Umstellen der jeweils wirksamen Wippenachse, das heißt das Auswählen der jeweils gewünschten Wippenachse, erfolgt vorzugsweise in der unteren Arbeitslage des Arbeitswerkzeuges. Unabhängig davon, ob das Arbeitwerkzeug einen großen oder einen kleinen Hub durchführen soll, ist in beiden Fällen die gleiche untere Arbeitslage vorhanden. Die jeweils maximal angehobene obere Arbeitslage ist dagegen unterschiedlich. Bei einem größeren Hub ist die obere Arbeitslage vergleichsweise weiter von der unteren Arbeitslage entfernt, als es bei einem maximal möglichen kleineren Hub des Arbeitswerkzeuges der Fall ist.
- Das Arbeitswerkzeug selber kann an einer allgemein als Pressen-Bär bezeichneten Halterung auswechselbar angebracht werden, so dass je nach Erfordernis unterschiedliche Werkzeuge an der Halterung angebacht werden können. Das Wippenende wirkt dabei so mit dem Pressen-Bär beziehungsweise der als Arbeitswerkzeug aufnehmenden Halterung zusammen, dass die Halterung in einer linearen Bewegungsrichtung beim Hin- und Herkippen der Wippe verstellt wird.
- Einzelheiten für die Ausbildung der aneinandergekoppelten Gelenkstäbe zum Bewegen der Wippe sind in der Zeichnung dargestellt. Diese Gelenkstäbe wirken jeweils in gleicher Weise auf das der Halterung des Arbeitswerkzeuges entgegengesetzte Ende der Wippe ein. Die Wippe selber und damit der Arbeitshub der Halterung und damit des Arbeitswerkzeuges wird durch die jeweils unterschiedliche Wippenachse verwirklicht.
- Bei der Vorrichtung können zwei unterschiedliche Betätigungseinrichtungen zum Verkippen der Wippe vorhanden sein. Nach einer auch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform kann mittels eines vorzugsweise handbetätigten Gestänges die Wippe hin- und herbewegt werden. Nach einem anderen, ebenfalls in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel kann dieses Hin- und Herbewegen der Wippe auch durch einen fußbetätigten Schlitten erfolgen. Dieser Schlitten besitzt einen zur Ausbildung der Gelenkstäbe sehr langen Hebelarm, so dass die Schwenkbewegung der Wippe durch einen vergleichsweise langen Verschiebeweg des Schlittens bewirkt wird. Das Verschieben erfolgt durch eine entsprechende Bewegung des einen Fußes einer die Vorrichtung bedienenden Person. Der längs seiner Führung entlanggleitende Schlitten sorgt dann für die entsprechende Kippbewegung des Schlittens. Das Zurückbewegen des Schlittens kann beispielsweise selbsttätig mittels eines Federelementes oder auch durch entsprechendes Zurückziehen des den Schlitten hin- und herverstellenden Fußes der Bedienperson erfolgen. Die Fußbewegungen zum Verschieben des Schlittens sind für eine mit der Vorrichtung arbeitenden Person arbeitsphysiologisch günstiger als die im Stand der Technik per Fußbetätigung in einem Kreisbogen hin- und herverschwenkbaren Hebelausbildungen.
- Der Schlitten kann mit Gewichten unterschiedlich stark belastet werden. Bei Arbeitsgängen wie Stanzen, Einpressen, Nieten wird jeweils eine große Presskraft nur am Ende der Absenkbewegung des jeweiligen Werkzeuges und damit am Ende des vom Schlitten zurückgelegten Weges benötigt. Die Bewegungsgröße (Impuls) des Schlittens am Ende des vom Schlitten zurückgelegten Weges hängt ab von seiner Geschwindigkeit und seiner Masse. Beim Abbremsen der Schlittenbewegung kann dann ein entsprechend hoher Kraftstoß durch das Werkzeug auf das zu bearbeitende Werkstück erfolgen.
- Soll über einen sehr großen Arbeitshub eines Werkzeuges Kraft ausgeübt werden, kann sich statt einer Fußbetätigung die Betätigung eines per Hand zu verschwenkenden Schwenkhebels als Schwenk-Antrieb für die das Werkzeug verstellende Wippe empfehlen. Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Vorrichtung daher sowohl für die Fuß- als auch für die Handbetätigung ausgelegt sein.
- Ein solcher per Hand zu verstellender Schwenkhebel könnte auch durch einen motorischen oder hydraulischen Antrieb ersetzt werden.
- Auf die unterschiedlichen Bearbeitungsmöglichkeiten kann dadurch ferner optimal Einfluss genommen werden, dass auch die jeweils erforderliche Werkstückaufnahme dem jeweiligen Bearbeitungsvorgang angepasst wird und dementsprechend die jeweils erforderliche Werkstückaufnahme austauschbar an der Vorrichtung befestigt werden kann.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Teilansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung, -
2 eine perspektivische Darstellung des Bewegungsmechanismus bei der Vorrichtung nach1 , -
3 eine aufgeschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach1 mit einer Werkzeughalterung, die für einen kurzen Hub mit einer Werkzeughalterung in ihrer oberen Arbeitslage ausgelegt ist, -
4 eine Darstellung ähnlich der von3 mit der Werkzeughalterung in ihrer unteren Arbeitslage, -
5 eine Darstellung ähnlich der von3 für eine Werkzeughalterung, die für einen großen Hub ausgelegt ist, in ihrer oberen Arbeitslage, -
6 eine Darstellung ähnlich der von5 für die Werkzeughalterung in ihrer unteren Arbeitslage, -
7 eine teilweise Seitenansicht der mit einer Handbetätigung ausgestatteten Vorrichtung nach der Erfindung, -
8 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die mit einem Fußbetätigungs-Schlitten ausgerüstet ist. - WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
- Eine Blechteil-Bearbeitungsvorrichtung
10 besitzt ein etwa C-förmiges Pressgestell12 . Das Gestell12 ruht auf einer Fußplatte14 , mit der es auf einer geeigneten Arbeitsfläche aufgestellt und – gegebenenfalls auch lösbar – festgeschraubt werden kann. In der Zeichnung sind drei Festschraubachsen16 erkenntlich. - Im unteren Bereich des Gestells
12 ist eine Befestigungsplatte18 auf einer Stützkonstruktion20 vorhanden. Auf dieser Befestigungsplatte18 und der Stützkonstruktion20 können unterschiedliche Werkstückaufnahmen, die auf der Bearbeitungsvorrichtung10 mit dem jeweils vorhandenen Werkzeug zusammenarbeiten, austauschbar befestigt werden. Diese Werkstückaufnahmen sind in der Zeichnung nicht dargestellt. - Oberhalb der Befestigungsplatte
18 ist eine als Pressenbär allgemein bezeichnete Halterung22 in linearer Richtung (Verstellrichtung)24 verstellbar an dem Pressengestell12 gelagert. - Die Halterung
22 ist an dem vorderen Ende26 eines Wippengliedes28 so befestigt, dass beim Rauf- und Runterschaukeln des Wippengliedes28 die Halterung22 in Verstellrichtung24 linear hin- und herbewegt wird. - Das Wippenglied
28 besteht aus zwei parallel zueinander angeordneten Wippenplatten30 ,32 . Zwischen den Wippenplatten30 ist im Bereich des vorderen Endes26 ein kreisscheibenförmiges Druckglied34 befestigt, das in einer sichel- oder mondförmigen Aufnahme36 der Halterung22 drückend einsitzt (3 ). Die gegenseitige Anlage vom Druckglied34 und der Aufnahme36 ermöglicht es, dass die längs eines Kreisbogens folgende Schaukelbewegung des vorderen Endes26 und die linienförmige Verstellung der Halterung22 zusammenpassen. - Die Schaukelbewegung des Wippengliedes
28 und damit die Linearverstellung der Halterung22 wird durch eine per Hand oder per Fuß einer Bedienperson betätigte Betätigungseinrichtung40 bewirkt. Die Betätigungseinrichtung40 besitzt einen ersten Gelenkstab42 , der um eine erste am Pressengestell12 ortsfest gelagerte Drehachse44 aus seiner in3 gezeichneten Stellung in seine in4 gezeichnete Stellung und wieder zurück hin- und herverschwenkbar ist. Der erste Gelenkstab42 ist an einem zweiten Gelenkstab46 mittels eines Gelenkes48 gelenkig verbunden. Das andere Ende des zweiten Gelenkstabes46 ist über ein Gelenk50 mit einem dritten Gelenkstab52 gelenkig verbunden. Dieser dritte Gelenkstab52 ist um eine am Pressengestell12 ortsfest gelagerte zweite Drehachse54 hin- und herverschwenkbar. Die beiden Schwenk-Endlagen dieses dritten Gelenkstabes sind in den3 und4 dargestellt. - An dem dritten Gelenkstab
52 ist über ein Gelenk56 ein vierter Gelenkstab58 gelenkig befestigt. Dieser vierte Gelenkstab58 ist an dem hinteren Ende60 des Wippengliedes28 mittels eines Gelenkes62 gelenkig befestigt. - Der dritte Gelenkstab
52 ist nun so ausgebildet, dass das Gelenk50 (Befestigungsort des zweiten Gelenkstabes46 ) einen wesentlich größeren Abstand zu der zweiten ortsfesten Drehachse54 hat als das Gelenk56 (Befestigungsort des vierten Gelenkstabes58 ). Aufgrund der Kreisbewegungen der Gelenke50 ,56 um die zweite Drehachse54 ist die vertikale Bewegungskomponente des Gelenkes56 im Vergleich zu der des Gelenkes50 in der letzten Hubbewegung des vierten Gelenkstabes58 sehr gering. Das bedeutet, dass bei dieser letzten Hubbewegung eine vergleichsweise große Kraft auf das hintere Ende60 des Wippengliedes28 einwirkt. - Die Gelenkstäbe und ihre ortsfeste Drehlagerung an der ersten und zweiten ortsfesten Drehachse
44 ,54 sind derart, dass in der in3 gezeichneten Verstellung der Betätigungseinrichtung40 die Halterung22 sich in ihrer oberen Arbeitslage befindet. Das bedeutet, dass das vordere Ende26 des Wippengliedes28 sich maximal nach oben und das hintere Ende60 des Wippengliedes28 sich maximal nach unten verschwenkt hat. - Die Wippenachse für das Wippenglied
28 wird durch ein wellenförmiges Kragglied64 dargestellt, dass in eine eine Wellenlage aufweisende Durchbohrung66 im Wippenglied28 hineingreift. Dieses Kragglied64 ist an einer in3 aus Übersichtsgründen nicht erkennbaren, dagegen in2 erkennbaren hinteren Halteplatte68 auskragend befestigt. Die Halteplatte68 ist außen seitlich neben der hinteren Wippenplatte32 vorhanden. Seitlich neben der anderen, in2 vorderen Wippenplatte30 ist ebenfalls eine Halteplatte70 vorhanden, an der ein zum Kragglied64 vergleichbares Kragglied74 auskragend befestigt ist. Die beiden Kragglieder64 ,74 sind parallel mit gegenseitigem Abstand zueinander an der jeweiligen Halteplatte68 bzw.70 befestigt. Sie kragen in zueinander gegenseitigen Richtungen jeweils in Richtung des Wippengliedes28 aus. Die beiden Halteplatten68 ,70 haben einen derartigen gegenseitigen Abstand voneinander, dass durch Hin- und Herbewegen der durch einen Befestigungsstab76 fest miteinander verbundenen beiden Halteplatten68 ,70 in Bewegungsrichtung78 immer nur eines der beiden Kragglieder64 und74 in das Wippenglied28 quer hinein taucht. Bei der in3 und4 dargestellten Lage taucht das in2 rechte Kragglied64 in die Durchbohrung66 des Wippengliedes28 hinein. In dieser Stellung der beiden Halteplatten68 ,70 greift dagegen das in2 linke Kragglied74 nicht in eine in den beiden Halteplatten68 ,70 vorhandene gemeinsame Durchbohrung75 hinein. Daher ist nur das rechte Kragglied64 als Wippenachse für das Wippenglied28 wirksam. - In
4 ist die maximal untere Arbeitslage der Halterung22 dargestellt. Das obere Ende79 der Halterung22 liegt dabei von oben an einem in der Höhe verstellbaren Anschlag80 an (2 ). Die Anlage erfolgt an einer verstellbaren Schraube82 , die an dem oberen Ende des Pressengestells12 zusammen mit einer Halteöse84 befestigt ist. An der Halteöse84 kann das Pressengestell12 und damit die Bearbeitungsvorrichtung10 angehängt und ortsveränderlich hin- und herbewegt werden. - Bei der in
5 und6 dargestellten Arbeitssituation wirkt das hintere, linke Kragglied74 als Wippenachse für das Wippenglied28 . Das bedeutet, dass das vordere Kragglied64 nicht in Eingriff mit dem Wippenglied28 steht. Letzteres ist dadurch erreicht, dass die beiden Halteplatten68 ,70 , an denen die beiden Kragglieder64 ,74 auskragend befestigt sind, nach – bezogen auf die2 – links verschoben sind. Die Verschiebung wird im vorliegenden Beispielsfall mittels eines Schwenkhebels86 bewirkt, der mittels eines angeformten Griffes88 hin- und herverschwenkt (Bogenpfeil90 ) wird und dabei mittels seiner vorderen gabelartigen Zinken92 die beiden Halteplatten68 ,70 in die eine und in die andere Bewegungsrichtung78 verschiebt. Die Bewegungsrichtung78 verläuft dabei parallel zur jeweiligen Wippenachse, das heißt parallel zur Kragachse der beiden Kragglieder64 ,74 . Die beiden Zinken92 , beziehungsweise die beiden Halteplatten68 ,70 , könnten auch direkt per Hand oder gegebenenfalls auch motorisch hin- und herverstellt werden. - Die Verstellung des Wippengliedes
28 um das hintere Kragglied74 hat zur Folge, dass das vordere Ende26 des Wippengliedes28 weiter von dem Kragglied74 entfernt ist, als es bei3 und4 der Fall ist. In die Durchbohrung66 greift nämlich das Kragglied64 bei der Wippenlagerung gemäß den5 und6 nicht hinein; in die hintere Durchbohrung75 ragt dagegen das andere Kragglied74 hinein. Dies hat zur Folge, dass der Hubweg der Halterung22 gegenüber der in3 und4 dargestellten Wippenlagerung vergleichsweise größer ist. Die beiden Durchbohrungen66 ,75 liegen auf einer Linie92 , die das Gelenk62 , mit der das hintere Ende60 des Wippengliedes28 an dem vierten Gelenkstab58 gelenkig befestigt ist, durchkreuzt. Diese beiden Durchbohrungen66 ,75 fluchten mit den beiden Kraggliedern64 ,74 in der unteren Arbeitslage der Halterung22 , das heißt in den in4 und6 dargestellten Positionen der Halterung22 , in der die Halterung22 an dem Anschlag80 von oben aufschlägt. Die Halterung22 befindet sich jeweils in ihrer unteren Arbeitslage. In dieser unteren Arbeitslage kann das eine oder das andere Kragglied64 ,74 in das Wippenglied28 – jeweils aus unterschiedlichen, entgegengesetzten Richtungen – hineingeschoben werden. In der oberen Arbeitslage fluchtet entweder die Durchbohrung75 nicht mit dem Kragglied74 (3 ) oder die Durchbohrung66 nicht mit dem Kragglied66 (5 ). Dies wird durch den Vergleich der3 und5 deutlich. Durch Umstellen von der einen auf die andere Wippenachse jeweils in der unteren Arbeitslage der Vorrichtung10 kann ein größerer oder kleinerer Hub der Halterung22 und damit des an der Halterung jeweils vorhandenen Werkzeuges eingestellt werden. - Unabhängig davon, ob die Halterung
22 einen größeren oder kleineren Hub durchführt, ist ihre untere Arbeitslage jeweils die gleiche. - Wie in der Zeichnung näher ausgeführt ist, ist der erste und der dritte Gelenkstab ebenso wie das Wippenglied
28 zweiteilig, mit zwei parallel zueinander angeordneten Platten, ausgebildet. Die jeweils dazwischen liegenden zweiten und vierten Gelenkstäbe sind einteilig, mit jeweils einem plattenförmigen Stab, ausgebildet. - Die Betätigungseinrichtung
40 kann über einen Handhebel110 betätigt werden. Gemäß dem in7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein solcher Handhebel an einer Kopplungsstange112 in seiner Ausrichtung zu derselben verstellbar aber fest angebracht. So kann mittels mehrerer Verschraubungsmöglichkeiten, von denen Schraublöcher113 ,114 ,115 ,116 dargestellt sind, der Handhebel110 in seiner Ausrichtung zur Kopplungsstange112 unterschiedlich ausgerichtet werden. In der7 ist der Handhebel110 außer durch das Schraubloch113 noch durch das mittlere Schraubloch115 hindurch an der Kopplungsstange112 befestigt. Statt durch das untere Schraubloch115 hindurch kann der Handhebel110 auch durch die zum Schraubloch115 benachbarten Schraublöcher114 oder116 befestigt werden. - Die Kopplungsstange
112 ist ihrerseits an der zweiten ortsfesten Achse54 drehfest befestigt. Durch Ziehen des Handhebels116 längs des Pfeils120 verschwenkt sich die Kopplungsstange112 längs des Pfeils122 und damit ebenfalls im Uhrzeigersinn. Dadurch wird der dritte Gelenkstab52 ebenfalls um die zweite ortsfeste Achse54 im Uhrzeigersinn (Pfeil124 ) bewegt. Das verschwenkbare Wippenglied28 bewegt sich dabei mit seinem hinteren Ende60 nach oben. Das vordere Ende26 des Wippengliedes28 bewegt sich nach unten und gelangt dadurch in seine in4 dargestellte untere Arbeitslage. In7 ist die obere, in3 dargestellte andere extreme Arbeitslage dargestellt. - Statt mit dem Handhebel
110 kann die Betätigungseinrichtung auch durch eine Fußbetätigung bewirkt werden. In8 ist ein Schlitten130 schematisch dargestellt, der längs einer Schlittenführung132 durch mehr oder weniger kräftige Fußbewegung in Richtung des Pfeils134 aus seiner in8 dargestellten Ruheposition weggeschoben werden kann. Der Schlitten ist über einen geradlinigen Gelenkstab136 , der an einem Winkelstab138 angelenkt ist, befestigt. - Der Winkelstab
138 ist mit seinem anderen Ende an einem Kopplungsstab140 drehfest befestigt. Dieser Kopplungsstab140 ist mit seinem anderen Ende an der ersten ortsfesten Achse44 drehfest befestigt. Durch Wegbewegen des Schlittens130 aus seiner in der8 dargestellten Ruheposition wird die erste ortsfeste Achse44 im Uhrzeigersinn (Pfeil142 ) verdreht. Damit wird die Betätigungseinrichtung40 und ihre Gelenkstäbe ebenfalls entsprechend mit verdreht, so dass je nach wirksamer Wippenachse die Halterung28 aus ihrer oberen Lage in ihre untere Lage gemäß4 oder6 verstellt wird. Das Zurückbewegen des Schlittens130 aus seiner in8 gestrichelt dargestellten Arbeitsposition130a erfolgt im Regelfall durch Zurückziehen des den Schlitten bewegenden Fußes der die Vorrichtung bedienenden Person. Im vorliegenden Beispiel wird diese Bewegung durch ein elastisch verformbares Federglied144 unterstützt. Beim Bewegen des Schlittens130 in seine Position130a wird das Federglied144 auseinandergedrückt, so dass anschließend durch das Federglied144 der Schlitten130 wieder von seiner Arbeitsposition130a in seine Ruheposition130 zurückbewegt wird. - Der Schlitten
130 kann von einer stehenden Bedienperson betätigt werden. Die Person muss sich also nicht setzen, um per Fuß die im Stand der Technik bekannten Schwenkhebel zu bedienen und wieder aufstehen, um die Bearbeitungsmaschine zu bedienen. - Der Schlitten
130 ist um das Maß126 oberhalb einer Standfläche128 vorhanden. Dies ermöglicht einer Bedienperson, mit einem Fuß auf dem Schlitten während dessen gesamter Hin- und Herbewegung und mit dem anderen Fuß dabei auf der Standfläche128 zu stehen. - Das C-förmige Pressengestell
12 wird durch die Lagerkraft des Wippengliedes28 belastet. Diese Lagerkraft wirkt in der Achse des jeweiligen Kraggliedes64 oder74 . Während im Stand der Technik eine entsprechende Lagerkraft in der Wirkungslinie der Halterung22 wirkt, ist die Wirkungslinie146 dieser Lagerkraft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung10 nach – bezogen auf3 – links verschoben. Die Wirkungslinie146 hat dadurch einen vergleichsweise geringeren Abstand D1 von der Einwölbungsstelle148 beziehungsweise geringeren Abstand D2 von der Auswölbungsstelle150 . Die die Seitenwände bei der Stelle148 auseinanderdrückenden und bei der Stelle150 zusammendrückenden Kräfte sind also gegenüber dem Stand der Technik geringer. Das Pressengestell12 kann dadurch vergleichsweise leichter konstruktiv ausgebildet werden.
Claims (17)
- Vorrichtung (
10 ) zum Stanzen, Schneiden und Kanten von Blechteilen, – mit einem Arbeitswerkzeug, das zwischen einer oberen Ruhelage und einer unteren Arbeitslage hin und her verstellbar ist, – mit einer Betätigungseinrichtung (40 ) zum Verstellen des Arbeitswerkzeuges, – dadurch gekennzeichnet, dass – die Betätigungseinrichtung (40 ) an dem einen Ende (60 ) eines Wippengliedes (28 ) angebracht ist, – das Arbeitswerkzeug an dem anderen Ende (26 ) des Wippengliedes (28 ) angebracht ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, – dadurch gekennzeichnet, dass – das Wippenglied (
28 ) um jeweils unterschiedliche Wippenachsen (64 ,74 ) verschwenkbar ist, so dass unterschiedliche Hebelarme zwischen der jeweiligen wirksamen Wippenachse (64 ,74 ) und dem Arbeitswerkzeug herstellbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, – dadurch gekennzeichnet, dass – zwei Wippenachsen vorhanden und als Kragglieder (
64 ,74 ) ausgebildet sind, – die beiden Kragglieder (64 ,74 ) wechselweise aus jeweils entgegengesetzten Richtungen in das Wippenglied (28 ) eintauchbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – in der unteren Arbeitslage des Arbeitswerkzeuges, und damit auch in der unteren Lage des am Arbeitswerkzeug angebrachten Endes (
26 ) des Wippengliedes (28 ), die eine (64 ) gegen die andere Wippenachse (74 ) austauschbar ist, so dass die untere Arbeitslage immer in gleicher Position vorhanden ist, unabhängig davon, um welche Wippenachse das Wippenglied (28 ) verschwenkbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – das Arbeitswerkzeug an einer Halterung (
22 ) befestigbar ist, die in einer linearen Bewegungsrichtung (24 ) verstellbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – unterschiedliche Arbeitswerkzeuge an der Halterung (
22 ) austauschbar befestigbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – ein erster Gelenkstab (
42 ) mit einer ersten ortsfesten Drehachse (44 ) drehfest verbunden ist, – ein zweiter Gelenkstab (46 ) gelenkig am ersten Gelenkstab (42 ) befestigt ist, – ein dritter Gelenkstab (52 ) gelenkig am zweiten Gelenkstab (46 ) befestigt ist, – der dritte Gelenkstab (52 ) mit einer zweiten ortsfesten Drehachse (54 ) drehfest verbunden ist, – ein vierter Gelenkstab (58 ) gelenkig am dritten Gelenkstab (52 ) befestigt ist, – der vierte Gelenkstab (58 ) an dem einen Ende (60 ) des Wippengliedes gelenkig befestigt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, – dadurch gekennzeichnet, dass – der erste (
42 ) und dritte Gelenkstab (52 ) aus jeweils zwei Platten, der zweite (46 ) und vierte Gelenkstab (58 ) aus jeweils einer Platte und das Wippenglied (28 ) aus zwei Platten (30 ,32 ) zusammengesetzt sind, oder umgekehrt, der erste und dritte Gelenkstab aus jeweils einer Platte, der zweite und vierte Gelenkstab aus jeweils zwei Platten und das Wippenglied aus einer Platte zusammengesetzt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, – dadurch gekennzeichnet, dass – das Wippenglied (
28 ) durch Verdrehen der ersten ortsfesten Drehachse (44 ) oder der zweiten ortsfesten Drehachse (54 ) verschwenkbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – die Betätigungseinrichtung (
40 ) einen hin- und herverstellbaren Schlitten (130 ) zum Verschwenken des Wippengliedes (28 ) besitzt, – der Schlitten (130 ) durch eine im Wesentlichen lineare Fußbewegung aus seiner Ruheposition in seine Arbeitsposition (130a ) und wieder zurück in seine Ruheposition bringbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, – dadurch gekennzeichnet, dass – der Schlitten (
130 ) längs einer insbesondere linearen Führung (132 ) hin- und herverstellbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, – dadurch gekennzeichnet, dass – eine Zug- oder Druckfeder (
144 ) so an dem Schlitten (130 ) – direkt oder indirekt – befestigt ist, dass durch Federkraft der Schlitten (130 ) in seine Ruheposition zurückbringbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, – dadurch gekennzeichnet, dass – der Schlitten (
130 ) an einer ortsfesten Drehachse (44 ,54 ), insbesondere an der unteren ortsfesten Drehachse (44 ) so befestigt ist, dass durch seine Hin- und Herverstellung diese ortsfeste Drehachse (44 ) in die eine und die dazu entgegengesetzte Drehrichtung verdrehbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, – dadurch gekennzeichnet, dass – die Betätigungseinrichtung (
40 ) zumindest einen Schwenkhebel (110 ,112 ) zum Verschwenken des Wippengliedes (28 ) besitzt, – der Schwenkhebel (110 ,112 ) an einer ortsfesten Achse (44 ,54 ), insbesondere an der zweiten ortsfesten Drehachse (54 ), an der der dritte Gelenkstab (52 ) drehfest verbunden ist, drehfest befestigbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 14, – dadurch gekennzeichnet, dass – die Betätigungseinrichtung (
40 ) so einstellbar ist, dass wahlweise der verstellbare Schlitten (130 ) oder der Schwenkhebel (110 ,112 ) jeweils zum Verschwenken des Wippengliedes (28 ) wirksam betätigbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, – dadurch gekennzeichnet, dass – in Verstellrichtung (
24 ) des Arbeitswerkzeuges und unterhalb desselben eine Werkstückaufnahme lösbar befestigbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 16, – dadurch gekennzeichnet, dass – mehrere Werkstückaufnahmen austauschbar vorhanden und jeweils einzeln lösbar befestigbar sind.
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