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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kombinationsantrieb für eine Sonnenschutzblende,
insbesondere Markise. Dabei handelt es sich allgemein um eine an
einem Objekt befestigte Gestellkonstruktion mit Bespannung, die
unter anderem als Sonnen-, Wärme-,
Blend- und Objektschutz dient. Sie kann auch, je nach Art und Ausrüstung als
Sicht- und Regenschutz dienen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf eine so genannte Rollmarkise, bei welcher das Tuch auf eine
Tuchwelle ein- und abgerollt wird. Meist handelt es sich dabei um
eine so genannte Gelenkarmmarkise, bei der das Markisentuch von zwei
oder mehr Armen von der Tuchwelle weggedrückt wird.
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Kombinationsantriebe
im Sinne der Erfindung sind solche Antriebe für eine Sonnenschutzblende (im
Folgenden auch als Blende bezeichnet), insbesondere Markise, in
die sowohl ein Kurbelantrieb zum händischen Ein- und Ausziehen
der Blende bzw. Markise als auch ein elektrischer Motorantrieb mit
gleicher Wirkung integriert ist. Bekannte Antriebe dieser Gattung
werden nur auf einer Seite der Blende bzw. Markise angebracht und
sind drehfest mit einem Achszapfen der Blende bzw. Markise verbunden,
um eine Drehung der Tuchwelle zu bewirken.
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Aus
der
EP 0 254 757 B1 ist
ein derartiger Kombinationsantrieb bekannt, der mittels einer Zapfenaufnahme
auf den Wellenzapfen einer Blende bzw. Markise aufgesetzt wird.
Wahlweise kann die Blende bzw. Markise durch einen Kurbelantrieb
oder einen elektromotorischen Antrieb aufgrund eines Planetengetrie bes
betätigt
werden, wobei sich aufgrund der dadurch bewirkten Drehung der Tuchwelle
je nach Aufwickelrichtung bzw. Drehrichtung der Tuchwelle ein Auf- bzw. Abwickeln des
Tuches ergibt. Bei der gezeigten Ausführungsform wird die Drehung des
elektromotorischen Antriebs über
ein Planetengetriebe auf die Tuchwelle übertragen. Der händische
Kurbelantrieb, der in Eingriff mit dem Planetenradträger steht
bewirkt eine Drehung des Planetenradträgers und ebenfalls eine Drehung
der Tuchwelle.
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Die
zuvor beschriebene Ausführungsform weist
den Nachteil auf, dass das Planetengetriebe unmittelbar benachbart
zum Wellenzapfen der Blende bzw. Markise und ohne eine zusätzliche
Lagerung zwischen Zapfenaufnahme und Wellenzapfen angeordnet ist.
Dies weist mehrere Nachteile auf: Dadurch, dass das Planetengetriebe
motorseitig nur einseitig gelagert ist, kann es zu hohen Belastungen und
Verschleiß des
Planetengetriebes kommen, insbesondere wenn der Blenden- bzw. Markisen-seitige Tuchwellenzapfen
schlecht gelagert oder vergleichsweise lang ist. Dadurch kann der
Kombinationsantrieb funktionsunfähig
werden. Des Weiteren hat sich die Blenden- bzw. Markisen-nahe Anordnung
des Planetengetriebes dahingehend als nachteilig erwiesen, dass
aufgrund des vergleichsweise großen Bauvolumens des Planetengetriebes
eine Anbringung des Antriebs an beliebige Blenden bzw. Markisen
mit unterschiedlichen Gestaltungen im Wellenzapfenbereich nur schwer
gelingt und zumeist erhebliche konstruktive Veränderungen nach sich zieht.
Darüber
hinaus weist diese Anordnung im Übergangsbereich zwischen
Blende bzw. Markise und Kombinationsantrieb den Nachteil auf, dass
das im Vergleich empfindliche Planetengetriebe in diesem Bereich
nur schlecht vor äußeren Einwirkungen,
Verschmutzung und Feuchtigkeit geschützt ist. Dies beruht darauf, dass
es sich bei dem Kombinationsantrieb um eine zumeist optionale Ausstattungsvariante
handelt und somit der Kombinationsantrieb nicht in das Gehäuse der
Blende bzw. Markise integriert ist, sondern ein eigenes Gehäuse aufweist.
Durch die Anordnung des Planetengetriebes im Übergangsbereich befindet sich
diese ebenfalls im Übergangsbereich
der beiden Gehäuse,
was aus Gründen
der nur schwierig möglichen
Abdichtung in diesem Bereich problematisch ist.
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Vor
dem Hintergrund der zuvor beschriebenen Nachteile ist es daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, einen zuverlässigeren und haltbareren Kombinationsantrieb
für eine
Sonnenschutzblende, insbesondere Markise, bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Kombinationsantrieb
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung betrifft einen Kombinationsantrieb für eine Sonnenschutzblende bzw.
Markise mit einem Wellenzapfen zum Ein- und Ausfahren derselben.
Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Rollmarkise mit einer Tuchwelle,
wobei die durch den jeweiligen Antrieb bewirkte Drehung der Tuchwelle
je nach Aufwickelrichtung bzw. Drehrichtung der Tuchwelle ein Auf-
bzw. Abwickeln des Tuches der Markise hervorruft.
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Der
Kombinationsantrieb umfasst einen elektromotorischen Antrieb und
einen händischen Kurbelantrieb,
die alternativ zu betätigen
sind und dabei die Drehung einer Zapfenaufnahme zu bewirken, die
eine drehfesten Verbindung mit einem Wellenzapfen, der an der Blende
bzw. Markise vorgesehen ist, ermöglicht.
Beispielsweise handelt es sich um einen Vierkantende einer Tuchwelle,
die von einer komplementären
Ausnehmung der Zapfenaufnahme drehfest aufgenommen wird. Ferner
umfasst der Antrieb ein Planetengetriebe mit Sonnenrad, mehreren Planetenrädern, einem
Planetenradträger
zur drehbeweglichen Lagerung der Planetenräder und einem Hohlrad. Dabei
stehen der Kurbelantrieb mit dem Planetenradträger in Eingriff und der elektromotorische
Antrieb mit dem Sonnenrad in Eingriff. Planetengetriebe, elektromotorischer
Antrieb und Kurbelantrieb wirken derart zusammenwirken, dass das Sonnenrad
bei Bedarf vom elektromotorischen Antrieb angetrieben wird und dessen
Drehung über
das Hohlrad, das mit der Zapfenaufnahme verbunden ist, auf den Blenden- bzw. Markisen-seitigen
Wellenzapfen übertragen
wird und dabei die Drehung des Planetenradträgers durch den Kurbelantrieb
blockiert wird.
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Sie
wirken ferner derart zusammen, dass der Planetenradträger bei
Bedarf vom Kurbelantrieb angetrieben wird, wobei dessen Drehung
auf das Hohlrad, das mit der Zapfenaufnahme verbunden ist, auf den
Blenden- bzw. Markisenseitigen Wellenzapfen übertragen wird und dabei die
Drehung des Sonnenrads durch den elektromotorischen Antrieb blockiert wird.
Ein derartiger funktioneller Zusammenhang der Komponenten ist prinzipiell
aus der
EP 0 254 757
B1 bekannt, deren Offenbarungsgehalt hiermit diesbezüglich umfasst
ist.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Kombinationsantrieb
ein Lager aufweist, das sich auf der der Zapfenaufnahme zugewandten Seite
des Planetengetriebes befindet. Beispielsweise handelt es sich um
ein Gleit-, Wälz- oder Kugellager. Dadurch
wird das Planetengetriebe auch auf der der Blende bzw. Markise zugewandten
Seite des Planetengetriebes an einem Träger des Kombinationsantriebs
abgestützt,
der beispielsweise zur Halterung sämtlicher Komponenten des Kombinationsantriebs dient.
Dadurch wird erreicht, dass die Belastungen des Kombinationsantriebs
verringert werden und Verschleiß insbesondere
des Planetengetriebes aufgrund der verbesserten Lagerung und Führung verbessert
wird. Dies gilt umso mehr, wenn der Wellenzapfen der Markise bzw.
Blende schlecht gelagert ist oder vergleichsweise lang ist. Letzteres
kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine Blende bzw. Markise,
die für
einen händischen
Kurbelantrieb ausgelegt ist, mit einem elektromotorischen Antrieb nachgerüstet werden
soll. Derartige Blenden bzw. Markisen sind nicht in der Lage, die
mit einem Elektromotor verbundenen hohen Drehmomente aufnehmen zu
können,
so dass diese Blenden- bzw. Markisen-nahe zusätzliche Lagerung für eine zusätzliche Stabilisierung
sorgt und Verschleiß verringert.
Dadurch kann der Kombinationsantrieb länger funktionsfähig bleiben
und Wartungsintervalle verlängert werden.
Ferner sorgt die Lagerung dafür,
dass das Planetengetriebe von der Markise abgerückt angeordnet ist, so dass
das Bauvolumen des Kombinationsantriebs im Übergangsbereich zwischen Blende bzw.
Markise und Antrieb verringert ist, was letztlich die Nachrüstung beliebiger
Blende bzw. Markisen mit dem erfindungsgemäßen Kombinationsantrieb erleichtert.
Dadurch kann der erfindungsgemäße Kombinationsantrieb
universell, d.h. ohne konstruktive Anpassungen, verwendet werden,
wodurch die Produktionskosten verringert werden. Zudem gelingt durch
die Lagerung eine zusätzli che
Abdichtung zwischen Blende bzw. Markise und Kombinationsantrieb.
Durch die von der Blende bzw. Markise weg gerückten Anordnung kann der Übergangsbereich
besser abgedichtet werden, insbesondere wenn eine Blende bzw. Markise
mit dem erfindungsgemäßen Antrieb
nachgerüstet
wird.
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Der
Kombinationsantrieb umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Gehäuse,
das im Wesentlichen den Antrieb und das Lager des Planetengetriebes
umschließt,
das auf der der Zapfenaufnahme zugewandten Seite des Planetengetriebe
angeordnet ist. Dadurch wird besonders effektiv die zuvor beschriebene
Abdichtung erreicht, die insbesondere von Vorteil ist, wenn die
Blende bzw. Markise Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
umfasst der händische
Kurbelantrieb ein Kegelradgetriebe. Dadurch wird besonders einfach und
kostengünstig
der Kurbelantrieb realisiert. Dabei sorgt Reibung im Kegelradgetriebe
für die
Blockierung des Planetenradträgers
bei einem Antrieb des Sonnenrads durch den elektromotorischen Antrieb.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform Kombinationsantrieb
umfasst der elektromotorische Antrieb ein Schneckengetriebe. Dadurch können besonders
effektiv Antriebsmomente übertragen
werden. Zudem sorgt die motorseitig angebrachte Schnecke bei abgeschaltetem
Motor effektiv für
eine Blockierung des Sonnenrads, um so den Antrieb durch den Kurbelantrieb
zu ermöglichen.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Blende bzw. Markise mit dem zuvor
beschriebenen Kombinationsantrieb. Bevorzugt handelt es sich um
eine Rollmarkise mit einer Tuchwelle. Die Blende bzw. Markise wird
bevorzugt an einem Wohnwagen bzw. Wohnmobil verwendet, da hier einerseits
der besondere Witterungsschutz des erfindungsgemäßen Kombinationsantriebs von
besonderem Vorteil ist. Andererseits ist eine an einem Wohnwagen
bzw. einem Wohnmobil angebrachte Blende (Markise) besonders hohen Belastungen
ausgesetzt, so dass der vergleichsweise stabile, erfindungsgemäße Antrieb
von besonderem Vorteil ist.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen
und der nachfolgenden Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kombinationsantriebs
dargestellt ist, ohne die Erfindung darauf einzuschränken. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kombinationsantriebs.
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In 1 sind
die diversen Baugruppen des erfindungsgemäßen Kombinationsantriebs durch
gepunktete Einrahmungen gekennzeichnet: der elektromotorische Antrieb 1,
der händische
Kurbelantrieb 2, das Planetengetriebe 3. Der Kombinationsantrieb weist
auf einer Seite eine Zapfenaufnahme 13 auf, in die ein
Wellenzapfen 4 einer Blende bzw. Markise drehfest aufgenommen
wird. Der Kombinationsantrieb bewirkt entweder aufgrund des Kurbelantriebs 2 oder
aufgrund des elektromotorischen Antriebs 1 eine Drehung
der Zapfenaufnahme 13, die aufgrund der drehfesten Verbindung
zum Wellenzapfen eine Drehung der zugehörigen Welle der Markise bzw. Blende
(nicht dargestellt) bewirkt, was wiederum eine Verstellung der Blende
bzw. Markise und insbesondere ein Ab- bzw. Aufwickeln eines Tuches von einer Tuchwelle
auslöst.
Der elektromotorische Antrieb 1 umfasst einen Motor 5 und
ein Schneckengetriebe aus dem motorseitigen Schneckenrad 6 und
einem damit in Eingriff stehenden Rad 7, das wiederum mit der
Welle 8 verbunden ist. Der Motor 5 wird durch
einen Schalter (nicht dargestellt) in Gang gesetzt. Die Welle 8 kann
aus Montagegründen
mehrteilig ausgestaltet sein. Bei ausgeschaltetem Motor 5 ist
die Welle 8 aufgrund der Schneckengetriebeanordnung 6, 7 drehfest
blockiert. Die Welle 8 durchläuft den Kurbelantrieb 2 und
endet in dem Planetengetriebe 3. Letzteres umfasst ein
Sonnenrad 9, das an der Welle 8 befestigt ist,
mehrere beispielsweise drei, Planetenräder 10, 11 (in
der 1 sind lediglich zwei sichtbar dargestellt), ein
Hohlrad 12 und einen topfförmigen Planetenradträger 17,
der schützend
das Planetengetriebe 3 umgibt. Die Planetenräder 10, 11 sind drehbeweglich
in dem Planetenradträger 17 gelagert. Der
Planetenradträger 17 wird
durch die Reibung im Kurbelantrieb 2 drehfest blockiert.
Bei feststehendem Planetenradträger 17 überträgt sich
die Drehung des Sonnenrads 9 über die Planetenräder 10 auf
das Hohlrad 12, das mit der Zapfenaufnahme 13 verbun den
ist. Über
die Zapfenaufnahme 13 wird der Wellenzapfen 4 angetrieben.
Wird der Kurbelantrieb 2 benötigt wird in die Öse 16 eine
Kurbel (nicht dargestellt) eingehängt und dessen händisch bewirkte
Drehung über
das Kegelradgetriebe 14, 15 auf den Planetenradträger 17 übertragen.
Die Verbindung zwischen dem Kegelrad 14 und dem Plantetenradträger 17 kann
aus Montagegründen
mittels Steckverbindung erreicht werden (nicht dargestellt). Da
bei ausgeschaltetem Motor 5 das Sonnenrad 9 blockiert
ist, umlaufen die Planetenräder 10, 11 das
Sonnenrad 9 und deren Drehung überträgt sich auf das Hohlrad 12,
das wiederum eine Verstellung der Blende bzw. Markise und insbesondere
ein Ab- bzw. Aufwickeln eines Tuches von einer Tuchwelle auslöst. Der
Kombinationsantrieb weist auf der zur Blende bzw. Markise zugewandten
Seite im Bereich der Zapfenaufnahme 13 ein Gleitlager 17 auf,
in dem die mit dem Hohlrad 12 verbundene Welle gelagert
ist.