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Die
Erfindung betrifft ein Formiersieb nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs
1.
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Formiersiebe
finden in der Formierpartie einer Papiermaschine Verwendung. Beim
Formierprozess wird eine Fasersuspension vom Stoffauflauf der Papiermaschine
auf ein Formiersieb oder auf zwei Formiersiebe (bei Gapformern)
aufgebracht. Es ist die Aufgabe von Formiersieben die Fasersuspension zu
entwässern
und eine Faserstoffbahn zu bilden, wobei beim Entwässerungsprozess
so wenig wie möglich
Zellstofffasern und Füllstoffe
aus der Fasersuspension aus geschwemmt werden sollen.
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Die
Qualität
der gebildeten Faserstoffbahn wird hierbei stark von der Struktur
der zur Faserstoffbahn weisenden Oberfläche (Papierseite) des Formiersiebs
mitbestimmt. Die Lebensdauer des Formiersiebs wird hingegen stark
von der Struktur der zur Papiermaschine weisenden Oberfläche (Maschinenseite)
des Formiersiebs beeinflusst.
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Um
diesen zum Teil sich widersprechenden Anforderungen Rechnung zu
tragen wurden mehrlagige Papiermaschinensiebe mit einem papierseitigen und
einem maschinenseitigen Gewebe entwickelt, wobei die beiden unabhängigen Gewebe
durch so genannte Heft- oder Bindfäden miteinander verbunden sind.
Um eine möglichst
einheitliche papierseitige Gewebestruktur zu gewährleisten, sind die Heftfäden bevorzugt
integraler Bestandteil der papierseitigen Webstruktur (integrale
Heftfäden),
wodurch Markierungsneigungen bedingt durch die Anbindung der Heftfäden reduziert
werden.
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Beispiele
für solche
Formiersiebe sind in der amerikanischen Patentschrift
US 5,152,326 oder der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 297 24 238 U1 gezeigt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Formiersieb vorzuschlagen,
bei dem die Anbindung zwischen den papierseitigen Gewebe und dem
maschinenseitigen Gewebe verbessert ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Formiersieb vorgesehen
mit oberen Maschinenrichtungsfäden,
oberen Maschinenquerrichtungsfäden,
unteren Maschinenrichtungsfäden,
unteren Maschinenquerrichtungsfäden
und Paaren von ersten und zweiten Heftfäden,
- – wobei
eine papierseitige Webstruktur gebildet wird, in dem die oberen
Maschinenrichtungsfäden mit
den oberen Maschinenquerrichtungsfäden verwoben sind und in dem
die oberen Maschinenrichtungsfäden
mit ersten Heftfäden
und mit zweiten Heftfäden
eines Paares jeweils derart verwoben sind, dass dadurch das von
den oberen Maschinenrichtungsfäden
und den oberen Maschinenquerrichtungsfäden gebildete Webstruktur fortgesetzt
wird,
- – wobei
eine maschinenseitige Webstruktur gebildet wird, in dem die unteren
Maschinenrichtungsfäden
mit den unteren Maschinenquerrichtungsfäden verwoben sind,
- – wobei
die papierseitige und die maschinenseitige Webstruktur miteinander
verbunden sind, in dem der erste Heftfaden jedes Paares von Heftfäden mit
unteren Maschinenrichtungsfäden
verwoben ist und erste Bindungsbereiche bildet und in dem der zweite
Heftfaden jedes Paares von Heftfäden
mit unteren Maschinenrichtungsfäden
verwoben ist und zweite Bindungsbereiche bildet und wobei die ersten
Bindungsbereiche und die zweiten Bindungsbereiche in Maschinenquerrichtung abwechselnd
hintereinander liegend angeordnet sind, und
- – wobei
zumindest ein erster Bindungsbereich und/oder ein zweiter Bindungsbereich
dadurch gebildet werden, in dem der erste Heftfaden und der zweite
Heftfaden jeweils unter zumindest zwei und maximal drei zueinander
benachbarten unteren Maschinenrichtungsfäden laufen.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine untere Anbindestelle
vorgesehen, die dadurch gebildet wird, dass ein unterer Maschinenquerrichtungsfaden
unter einem ersten unteren Maschinenrichtungsfaden und über einem
dazu benachbarten zweiten unteren Maschinenrichtungsfaden läuft, wobei
der zweite untere Maschinenrichtungsfaden unmittelbar benachbart
zu einem unteren Maschinenrichtungsfaden eines ersten Bindungsbereichs
oder eines zweiten Bindungsbereichs angeordnet ist.
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Vorzugsweise
wird jeder erste Bindungsbereich und jeder zweite Bindungsbereich
dadurch gebildet, in dem der erste und der zweite Heftfaden jeweils
unter zumindest zwei und maximal drei zueinander benachbarten unteren
Maschinenrichtungsfäden
laufen.
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Bei
den bekannten Formiersieben mit integralen Heftfäden werden die papierseitige
Webstruktur und die maschinenseitige Webstruktur durch den oder
die Heftfäden
dadurch verbunden, in dem wiederholt der oder die Heftfäden, von
der papierseitigen Webstruktur kommend, unter einem unteren beispielsweise
Maschinenrichtungsfaden unter Schaffung eines Bindungsbereichs durchgeführt werden und
anschließend
wieder mit Fäden
der papierseitigen Webstruktur verwoben werden.
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Als
Bindungsbereich soll hierbei der durch den Heftfaden eingebundene
Bereich der maschinenseitigen Webstruktur definiert werden, den
ein oder mehrere untere MD-Fäden
aufspannen.
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Bei
einem MD-Faden wird der Heftfaden auf der einen Seite von der papierseitigen
Webstruktur dem MD-Faden zugeführt,
läuft dann
unter diesem MD-Faden und wird dann anschließend vom MD-Faden zur papierseitigen
Webstruktur wieder weggeführt.
Der Bindungsbereich wird somit durch einen unteren MD-Faden aufgespannt.
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Handelt
es sich um zwei oder mehr untere MD-Fäden begrenzen zwei untere MD-Fäden den Bindungsbereich; ein
erster unterer MD-Faden, dem der Heftfaden von der papierseitigen
Webstruktur zugeführt
wird und unter dem der Heftfaden läuft und ein zweiter unterer
MD-Faden, unter dem der Heftfaden läuft und von dem der Heftfaden
wieder der papierseitigen Webstruktur zugeführt wird, wobei zwischen diesen
beiden unteren MD-Fäden
der Heftfaden weder zur papierseitigen Webstruktur läuft noch von
dieser kommt.
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Wird
der Heftfaden in nur einen unteren beispielsweise Maschinenrichtungsfaden
eingehängt, kann
die in Richtung der papierseitigen Webstruktur wirkende Kraft des
Heftfadens aufgrund der Durchbiegung des „eingehängten" unteren Maschinenrichtungsfadens nicht übertragen
werden.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass die Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die maschinenseitigen
Webstruktur bei einem Formiersieb mit integralen Heftfäden dadurch
verbessert werden kann, indem die von einem Heftfaden auf die maschinenseitige
Webstruktur ausgeübte
und in Richtung der maschinenseitigen Webstruktur wirkende Kraft
von einem unteren (maschinenseitigen) Maschinenrichtungsfaden (MD-Faden)
auf zumindest zwei maximal aber drei untere MD-Fäden aufgeteilt wird. Das heißt erfindungsgemäß handelt
es sich um einen Bindungsbereich mit zwei bis drei unteren MD-Fäden. Aufgrund
der Verteilung der Kraftwirkung von ein auf zwei oder drei unteren
MD-Fäden
weisen diese eingehängten
unteren MD-Fäden
eine bedeutend kleinere Durchbiegung auf als bei nur einem eingehängten unteren
MD-Faden, wodurch die in Richtung papierseitige Webstruktur weisende
Kraft auf die gesamte maschinenseitige Webstruktur übertragen
werden kann, so dass die Anbindung der papierseitigen Webstruktur
an die maschinenseitige Webstruktur verbessert wird. Dies hat zur
Folge, dass das Formiersieb dünner
und kompakter wird.
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Des
weiteren wird ein Bindungsbereich erfindungsgemäß dadurch gebildet, dass der
Heftfaden unter sämtlichen
MD-Fäden
des Bindungsbereichs läuft,
wodurch, im Gegensatz zum Fall in dem der Heftfaden im Bindungsbereich über einen
oder mehrere untere MD-Fäden
laufen würde,
das erfindungsgemäße Sieb
dünner
gehalten werden kann.
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Untersuchungen
haben gezeigt, dass die Anbindung nicht weiter verbessert werden
kann, wenn die Anzahl der MD-Fäden
unter denen ein Heftfaden läuft
größer als
drei ist.
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Durch
die verbesserte Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die
maschinenseitige Webstruktur wird auch die Biegesteifigkeit des
Formiersiebs erhöht.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass bei jedem ersten Bindungsbereich der erste Heftfaden und/oder
bei jedem zweiten Bindungsbereich der zweite Heftfaden unter zumindest
zwei und maximal drei zueinander benachbarten unteren Maschinenrichtungsfäden läuft. Durch
diese Ausgestaltung werden die oben beschriebenen Effekte verstärkt und
somit die Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die maschinenseitige
Webstruktur weiter verbessert.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass der zweite untere Maschinenrichtungsfaden
ein unterer Maschinenrichtungsfaden des vorzugsweise unmittelbar
benachbarten ersten Bindungsbereichs oder des vorzugsweise unmittelbar
benachbarten zweiten Bindungsbereichs ist. Durch diese Anordnung
ist es weiter möglich
die Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die maschinenseitige
Webstruktur zu verbessern, da dem Durchbiegen des unteren MD-Faden des
Bindungsbereichs an dem die Anbindestelle angeordnet ist entgegengewirkt
wird. Somit wird der maschinenseitigen Webstruktur in diesem Bereich zusätzliche
Stabilität
verliehen.
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Um
die Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die maschinenseitige
Webstruktur weiter zu verbessern ist es des weiteren sinnvoll, wenn
auf der Maschinenseite so viel wie möglich erste und zweite hintereinander
angeordnete Bindungsbereiche angeordnet sind. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht deshalb vor, dass zwischen einem ersten Bindungsbereich
und einem zweiten Bindungsbereich maximal drei untere Maschinenrichtungsfäden angeordnet
sind.
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Bei
jedem Paar von Heftfäden
webt der erste Heftfaden eines Paares mit einer Anzahl von oberen Maschinenrichtungsfäden erste
Segmente. Ferner webt der zweite Heftfaden des Paares mit einer
Anzahl von anderen oberen Maschinenrichtungsfäden zweite Segmente, wobei
die ersten und zweiten Segmente in Maschinenquerrichtung abwechselnd
hintereinander liegend angeordnet sind.
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Als
Segment soll hierbei der durch einen Heftfaden gewobene Bereich
der papierseitigen Webstruktur definiert werden, den ein oder mehrere obere
MD-Fäden
aufspannen.
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Bei
einem oberen MD-Faden wird der Heftfaden von der maschinenseitigen
Webstruktur auf der einen Seite dem oberen MD-Faden zugeführt, läuft dann über diesem
oberen MD-Faden und wird dann anschließend vom oberen MD-Faden zur
maschinenseitigen Webstruktur wieder weggeführt. Das Segment wird hierbei
durch einen oberen MD-Faden aufgespannt.
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Handelt
es sich um zwei oder mehr obere MD-Fäden, begrenzen zwei obere MD-Fäden das Segment; ein erster
oberer MD-Faden, dem der Heftfaden von der maschinenseitigen Webstruktur
zugeführt
wird und über
dem der Heftfaden läuft
und ein zweiter oberer MD-Faden über
dem der Heftfaden läuft
und von dem der Heftfaden wieder der maschinenseitigen Webstruktur
zugeführt
wird, wobei zwischen diesen beiden oberen MD-Fäden der Heftfaden weder zur
maschinenseitigen Webstruktur läuft noch
von dieser kommt.
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Bei
integralen Heftfäden
wird hierbei durch die ersten und die zweiten Segmente die von den oberen
MD-Fäden
und den oberen Maschinenquerrichtungsfäden (CD-Fäden) gebildete Webstruktur fortgesetzt.
Auf die Markierungsneigung und die Planarität der papierseitigen Webstruktur
hat hierbei die Größe der Segmente
unmittelbaren Einfluss. Sind die Segmente zu klein, so bilden sich „harte" Anbindestellen mit
zu großer
Markierungsneigung. Sind die Segmente zu groß, kann sich die papierseitige Webstruktur
im Bereich der Segmente aufwölben,
mit der Folge, dass die Planarität
der papierseitigen Webstruktur unbefriedigend wird. Untersuchungen haben
gezeigt, dass eine besonders glatte papierseitige Oberfläche geschaffen
wird, wenn jedes erste Segment und jedes zweite Segment jeweils
mit zumindest zwei und maximal fünf
zueinander benachbarten oberen Maschinenrichtungsfäden gebildet wird.
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Zwischen
jedem ersten Segment und ersten Bindungsbereich ein erster Übergangsbereich
und zwischen jedem zweiten Segment und zweiten Bindungsbereich ein
zweiter Übergangsbereich
verläuft, in
dem der erste beziehungsweise zweite Heftfaden zwischen zueinander
benachbarten Paaren von oberen und unteren Maschinenrichtungsfäden läuft. Um die
Anbindung der papierseitigen Webstruktur an die maschinenseitige
Webstruktur weiter zu verbessern ist es sinnvoll, wenn die Bindungsbereiche
eines Heftfadens in CD-Richtung jeweils wenig von den Segmenten
beabstandet sind. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht deshalb vor,
dass jeder erste und jeder zweite Übergangsbereich jeweils mit
maximal drei zueinander benachbarten Paaren aus oberen und unteren
MD-Fäden gebildet
wird. Durch diese steile Anbindung werden die papierseitige und
die maschinenseitige Webstruktur dichter aneinander gebunden. Durch
die innigere Verbindung zwischen den beiden Webstrukturen wird nicht
zuletzt auch der so genannte „Edge-Curl-Effekt" (Aufwölben der Randbereiche
des Siebs) reduziert.
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Die
Planarität
der papierseitigen Webstruktur kann dadurch weiter verbessert werden,
in dem der erste Heftfaden eines Paares pro Wiederholungseinheit
der Webstruktur in Maschinenquerrichtung über und unter ungleich vielen
oberen Maschinenrichtungsfäden
läuft wie
der zweite Heftfaden.
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Vorzugsweise
ist die die papierseitige Webstruktur des erfindungsgemäßen Formiersiebs
als Leinwandbindungsmuster ausgebildet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die ersten Segmente und die zweiten
Segmente jeweils mit maximal fünf
zueinander benachbarten oberen Maschinenrichtungsfäden, die
ersten und die zweiten Übergangsbereiche
jeweils mit maximal drei zueinander benachbarten Paaren von Maschinenrichtungsfäden aus
oberen und unteren Maschinenrichtungsfäden und die ersten und die
zweiten Bindungsbereiche jeweils mit maximal drei zueinander benachbarten
unteren Maschinenrichtungsfäden
gebildet werden.
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Selbstverständlich sind
beim erfindungsgemäßen Formiersieb
unterschiedliche Verhältnisse zwischen
oberen und unteren Maschinenquerrichtungsfäden möglich. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass zwischen zwei zueinander benachbarten
Paaren von Heftfäden
von ersten Heftfäden
und von zweiten Heftfäden
zwei untere Maschinenquerrichtungsfäden und ein oberer Maschinenquerrichtungsfaden
angeordnet sind. Dieses Verhältnis
entspricht einem CD-Faden-Verhältnis von
1:1.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass zwischen zwei zueinander benachbarten
Paaren von Heftfäden
von ersten Heftfäden
und von zweiten Heftfäden
ein unterer Maschinenquerrichtungsfaden und ein oberer Maschinenquerrichtungsfaden
angeordnet sind. Dieses Verhältnis
entspricht einem CD-Faden-Verhältnis von
2:1.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen zwei zueinander benachbarten
Paaren von Heftfäden
von ersten Heftfäden
und von zweiten Heftfäden
zwei untere Maschinenquerrichtungsfäden und zwei obere Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet
sind. Dieses Verhältnis
entspricht einem CD-Faden-Verhältnis
von 3:2.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass zumindest zwei Paare von Heftfäden von
ersten Heftfäden
und von zweiten Heftfäden
unmittelbar zueinander benachbart angeordnet sind. Allgemein wird
durch Erhöhung
der Bindfadenpaare die Anzahl der Anbindestellen erhöht, wodurch
eine bessere Anbindung der oberen Webstruktur an die untere Webstruktur
und eine höhere Steifigkeit
des Formiersiebs erreicht wird.
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Um
die die Zugkraft aufnehmenden unteren MD-Fäden vor Verschleiß durch
Abrieb zu schützen ist
es sinnvoll, wenn so viel wie möglich
der unteren MD-Fäden
von unteren CD-Fäden
geschützt
sind. Es ist deshalb besonders vorteilhaft, wenn die unteren CD-Fäden unter
so viel wie möglich
unteren MD-Fäden
laufen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht deshalb vor, dass jeder der unteren Maschinenquerrichtungsfäden jeweils über einen
und anschließend
unter zumindest neun zueinander benachbarten Maschinenrichtungsfäden läuft. Ein
weiterer Vorteil der so genannten langen Flotierung ist, dass der
Anteil von unteren CD-Fäden
innerhalb des Siebs reduziert wird, was einerseits eine geringere Dicke
des Siebs möglich
macht und andererseits einen geringeren Entwässerungswiderstand zur Folge haben
kann.
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Durch
die Verwendung von mehr unteren CD-Fäden bei den CD-Fadenverhältnissen
1:1 und 3:2 im Vergleich zum CD-Faden-Verhältnis 2:1, werden bei diesen
die Zugkraft aufnehmenden unteren MD-Fäden stärker vor Abrieb geschützt, was
die Lebensdauer des Siebs stark erhöht.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass jedes Paar von Heftfäden von
ersten Heftfäden
und von zweiten Heftfäden
zwischen zumindest zwei oberen Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet
ist.
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Es
gibt unterschiedliche Möglichkeiten,
wie die ersten und zweiten Heftfäden
eines Heftfadenpaares in Bezug zu den unteren Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet
sein können.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Paar von Heftfäden vorgesehen
ist, bei dem zwischen dem ersten Heftfaden und dem zweiten Heftfaden
des Paares von Heftfäden
zumindest ein unterer Maschinenquerrichtungsfaden angeordnet ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Paar von Heftfäden vorgesehen
ist, bei dem der erste Heftfaden und der zweite Heftfaden zwischen
zumindest zwei unteren Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet ist.
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Durch
diese Anordnung wird ein erster oder zweiter Bindungsbereich eines
ersten oder zweiten Heftfadens in MD-Richtung fixiert. Das heißt der so
fixierte Heftfaden wird in MD-Richtung vor seitlicher Bewegung geschützt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich um ein Formiersieb bei dem die Rapporteinheit zehn obere
Maschinenrichtungsfäden und
zehn untere Maschinenrichtungsfäden
aufweist.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand der folgenden schematischen nicht maßstäblichen Zeichnungen
weiter erläutert
werden.
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Es
zeigen
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1 ein
Webmuster einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung (CD-Faden-Verhältnis
2:1);
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1A eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport;
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1B eine
Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen Bindungsrapport;
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2 ein
Webmuster einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung (CD-Faden-Verhältnis
1:1);
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2A eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport;
-
2B eine
Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen Bindungsrapport;
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3 ein
Webmuster einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung (CD-Faden-Verhältnis
3:2);
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3A eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport;
-
3B eine
Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen Bindungsrapport;
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4 ein
Webmuster einer vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung (CD-Faden-Verhältnis 3:2);
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4A eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport bei
Segmentreihenfolge B, A, A, B;
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4B eine
Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen Bindungsrapport;
-
4C eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport bei
Segmentreihenfolge B, A, B, A; und
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4D eine
Reihenfolge der Segmente B, A, B, A über einen Bindungsrapport.
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Die 1 zeigt
eine Rapporteinheit des Webmusters eines erfindungsgemäßen Formiersiebs.
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Das
Formiersieb weist eine Vielzahl von oberen MD-Fäden 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13,
15, 17, 19 eine Vielzahl von unteren MD-Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16,
18, 20 eine Vielzahl von oberen CD-Fäden T1, T2, T3, T4, T5, T6,
T7, T8, T9, T10 eine Vielzahl von unteren CD-Fäden B1, B2, B3, B4, B5, B6,
B7, B8, B8, B10 sowie Paare von ersten und zweiten Heftfäden i1 und
i2, i3 und i4, i5 und i6, i7 und i8, i9 und i10, i11 und i12, i13
und i14, i15 und i16, i17 und i18, i19 und i20 auf.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
weist die Rapporteinheit zehn obere Maschinenrichtungsfäden und
zehn untere Maschinenrichtungsfäden auf.
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Die
Rapporteinheit wird durch die unteren und oberen MD-Fäden 1 bis
20, die oberen CD-Fäden
T1 bis T10 die unteren CD-Fäden
B1 bis B10 und durch die Paare von ersten und zweiten Heftfäden i1 und
i2, i3 und i4, i5 und i6, i7 und i8, i9 und i10, i11 und i12, i13
und i14, i15 und i16, i17 und i18, i19 und i20 gebildet. Die Rapporteinheit
wird also durch 20 MD- beziehungsweise Kettfäden gebildet.
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Die
papierseitige Webstruktur wird dadurch gebildet, in dem die oberen
MD-Fäden
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19 mit den oberen CD-Fäden T1 bis T10
verwoben sind und in dem die oberen MD-Fäden 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13,
15, 17, 19 mit den ersten und zweiten Heftfäden i1 und i2, i3 und i4, i5
und i6, i7 und i8, i9 und i10, i11 und i12, i13 und i14, i15 und
i16, i17 und i18, i19 und i20 eines Paares jeweils derart verwoben sind,
dass dadurch das von den oberen MD-Fäden 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13,
15, 17, 19 und den oberen CD-Fäden
T1 bis T10 gebildete Webstruktur fortgesetzt wird.
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So
läuft beispielsweise
der obere CD-Faden T1 über
die oberen MD-Fäden
3, 7, 11, 15, 19 usw. und unter den oberen MD-Fäden 1, 5, 9, 13, 17.
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Der
Heftfaden I1 läuft
in der Rapporteinheit über
die oberen MD-Fäden
1, 13, 17 und unter den oberen MD-Fäden 15, 19.
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Der
Heftfaden I2 läuft
in der Rapporteinheit über
die oberen MD-Fäden
5, 9 und unter dem oberen MD-Faden 7.
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Hierbei
bildet das Weben des Heftfadens i1 mit den oberen MD-Fäden 5, 7,
9 ein erstes Segment A. Ferner bildet das Weben des Heftfadens i2
mit den oberen MD-Fäden
1, 13, 15, 17, 19 ein zweites Segment B.
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Die
ersten und die zweiten Segmente sind in CD-Richtung abwechselnd
hintereinander, das heißt in
der Reihenfolge A, B angeordnet, wobei durch diese Reihenfolge die
von den oberen MD-Fäden
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19 und dem oberen CD-Faden T1 gebildete
Webstruktur fortgesetzt wird.
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Die
papierseitige Webstruktur ist ein Leinwandbindungsmuster.
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Die
maschinenseitige Webstruktur wird dadurch gebildet, in dem die unteren
MD-Fäden 2, 4,
6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20 mit den unteren CD-Fäden B1 bis
B10 verwoben sind.
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Es
läuft der
untere CD-Faden B1 über
den unteren MD-Faden 2 und anschließend unter den neun zueinander
benachbarten MD-Fäden
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20. Der Verlauf des CD-Fadens B1 über den
MD-Faden 2 definiert eine untere Anbindestelle I.
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Hierbei
bildet die maschinenseitige Webstruktur ein zehn Shaft „Atlas
Webmuster".
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Die
papierseitige und die maschinenseitige Webstruktur sind miteinander
verbunden, in dem die unteren MD-Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14,
16, 18, 20 mit den ersten und zweiten Heftfäden i1 und i2, i3 und i4, i5
und i6, i7 und i8, i9 und i10, i11 und i12, i13 und i14, i15 und
i16, i17 und i18, i19 und i20 eines jeden Paares verwoben sind.
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Der
Heftfaden i1 läuft
in jeder Rapporteinheit unter den unteren MD-Fäden 8 und 10.
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Der
Heftfaden i2 läuft
in jeder Rapporteinheit unter den unteren MD-Fäden 18 und 20.
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Hierbei
bildet das Weben des Heftfadens i1 mit den unteren MD-Fäden 8 und
10 einen ersten Bindungsbereich XX. Weiterhin bildet das Weben des
Heftfadens i2 mit den unteren MD-Fäden 18 und 20 einen zweiten
Bindungsbereich OO.
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Somit
wird jeder erste Bindungsbereich XX und jeder zweite Bindungsbereich
OO dadurch, gebildet wird, in dem der erste Heftfaden i1 und der zweite
Heftfaden i2 jeweils unter zwei zueinander benachbarten unteren
Maschinenrichtungsfäden
läuft.
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Die
ersten und die zweiten Bindungsbereiche sind in CD-Richtung abwechselnd
hintereinander, das heißt
in der Reihenfolge XX, OO angeordnet.
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Zwischen
dem ersten Bindungsbereich XX (gebildet mit 8 und 10) und dem zweiten
Bindungsbereich OO (gebildet mit 18 und 20) sind die drei unteren
MD-Fäden 12,
14, 16 angeordnet.
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Zwischen
dem ersten Segment A (gebildet mit 5,7,9) und dem zweiten Bindungsbereich
OO (gebildet mit 18 und 20) ist ein erster Übergangsbereich angeordnet,
in dem der erste Heftfaden i1 zwischen dem Paar von oberen Maschinenrichtungsfäden 11, 13,
15 und unteren Maschinenrichtungsfäden 12, 14, 16 verläuft.
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Zwischen
dem zweiten Segment B (gebildet mit 1, 13, 15, 17, 19) und dem ersten
Bindungsbereich XX (gebildet mit 8 und 10) ist ein zweiter Übergangsbereich,
in dem der zweite Heftfaden i2 zwischen dem zueinander benachbarten
Paar eines oberen Maschinenrichtungsfadens 11 und eines unteren
Maschinenrichtungsfadens 12 verläuft.
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Das
erfindungsgemäße Formiersieb
der 1 weist ein CD-Faden-Verhältnis von 2:1 auf.
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Wie
aus der 1 ersichtlich ist, ist beispielsweise
das Paar von Heftfäden
i1 und i2 zwischen den zwei oberen Maschinenquerrichtungsfäden T1 und
T2 angeordnet. Auch ist das Paar von Heftfäden i1 und i2 zwischen den
zwei unteren Maschinenquerrichtungsfäden B1 und B2 angeordnet.
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Wie
bereits erläutert,
wird durch den Verlauf des unteren CD-Faden B1 über den MD-Faden 2 die untere
Anbindestellen I festgelegt. Ferner werden durch den Verlauf des
unteren CD-Faden B2 über den
MD-Faden 16 die untere Anbindestellen K festgelegt.
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Eine
untere Anbindestelle wird ganz allgemein dadurch definiert, dass
ein unterer Maschinenquerrichtungsfaden unter einem ersten unteren
Maschinenrichtungsfaden und über
einem dazu benachbarten zweiten unteren Maschinenrichtungsfaden läuft. Das
heißt
in diesem Beispiel werden beispielsweise die ersten unteren MD-Fäden durch
die MD-Fäden
4, 20 (für
B1) und 14, 18 (für
B2) gebildet, wobei die zweiten unteren MD-Fäden durch den unteren MD-Faden
2 (für
B1) und 16 (für
B2) gebildet werden.
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Die
oben beschriebenen Prinzipien können auf
die gesamte Rapporteinheit ausgedehnt werden. Daher wird auf eine
weitere Beschreibung des Webens der übrigen Maschinenrichtungsfäden, Maschinenquerrichtungsfäden und
Heftfadenpaare verzichtet.
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Die 1A zeigt
eine Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport, wohingegen
die 1B eine Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen
Bindungsrapport zeigt.
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Die 2 zeigt
ein Webmuster einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung. Es weist ein CD-Faden-Verhältnis von 1:1 auf.
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Die 2A zeigt
eine Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport, wohingegen
die 2B eine Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen
Bindungsrapport zeigt.
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Und
die 3 zeigt ein Webmuster einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung. Es weist ein CD-Faden-Verhältnis von 3:2 auf.
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Die 3A zeigt
eine Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport, wohingegen
die 3B eine Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen
Bindungsrapport zeigt.
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Schließlich zeigt
die 4 ein Webmuster einer vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Formiersiebs
in CD-Richtung. Es weist, wie die Ausführungsform der 3,
wiederum weist ein CD-Faden-Verhältnis
von 3:2 auf.
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Die 4A zeigt
eine Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport bei
Segmentreihenfolge B, A, A, B, wohingegen die 4C eine
Reihenfolge der Bindungsbereiche XX, OO über einen Bindungsrapport bei
Segmentreihenfolge B, A, B, A zeigt.
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Die 4B zeigt
eine Reihenfolge der Segmente B, A, A, B über einen Bindungsrapport,
wohingegen die 4D eine Reihenfolge der Segmente
B, A, B, A über
einen Bindungsrapport zeigt.
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- 1,
3, 5, 7, ..., 15, 17, 19
- Oberer
Maschinenrichtungsfaden (MD-Faden)
- 2,
4, 6, 8, ..., 16, 18, 20
- Unterer
Maschinenrichtungsfaden (MD-Faden)
- A
- Zweites
Segment
- B
- Erstes
Segment
- B1
bis B20
- Unterer
Maschinenquerrichtungsfaden (CD-Faden)
- I
- Anbindestelle
- i1
bis i20
- Heftfaden
- K
- Anbindestelle
- OO
- Zweiter
Bindungsbereich
- T1
bis T20
- Oberer
Maschinenquerrichtungsfaden (CD-Faden)
- XX
- Erster
Bindungsbereich