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Die
Erfindung betrifft eine Dachplanenanordnung für einen Nutzfahrzeugaufbau,
bestehend aus einer Dachplane aus einem schweiß- oder klebfähigen Polymermaterial
und aus zwei im Dachbereich randseitig in Fahrtrichtung angeordneten
Längsträgern, an
denen quer zur Fahrtrichtung verlaufende Spriegel geführt sind,
auf die die Dachplane aufgelegt und mit denen sie verbunden ist.
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Bei
Aufbauten für
Nutzfahrzeuge unterscheidet man u. a. zwischen Kofferaufbauten und
Pritschen- bzw. Planenaufbauten. Letztere bestehen aus einem System
von Rungen, Spriegeln und als Laufschienen gestalteten Längsträgern, die
auf einem Chassis eines Nutzfahrzeugs, wie zum Beispiel eines LKW,
eines Anhängers
oder eines Sattelaufliegers angeordnet und mit einer zusammenschiebbaren Dachplane überspannt
sind. Diese Form des Aufbaus ist deswegen beliebt, weil die Dachplane
mit den rollengelagerten Spriegeln an den schienenartigen Längsträgern verschoben
und aus jedem Bereich des Nutzfahrzeug-Aufbaus entfernt werden kann,
und das Nutzfahrzeug so von allen Seiten, insbesondere auch von
oben, be- und entladen werden kann. Überdies weisen Pritschenaufbauten
gegenüber
Kofferaufbauten ein geringeres Gewicht auf und erhöhen somit
die effektive Nutzlast des Nutzfahrzeugs.
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Ein
entscheidendes Kriterium für
die Sicherheit eines Nutzfahrzeuges ist die Sicherung der transportierten
Ladung. Eine im Inneren eines Nutzfahrzeug-Aufbaus angeordnete Ladung wirkt während des
Transports durch ihre Trägheit
auf den Aufbau ein, insbesondere beim Beschleunigen, Bremsen oder
bei der Kurvenfahrt. Die dabei auftretenden Kräfte müssen in das Fahrzeug-Chassis
eingeleitet werden. Während
dies bei einem Kofferaufbau, der in der Regel allseitig geschlossen
ist, aufgrund dessen hoher Stabilität normalerweise kein Problem
darstellt, können
die besagten auftretenden Kräfte
bei einem herkömmlichen,
aus Rungen, Spriegeln und Dachschienen bestehenden Pritschenaufbau
häufig nicht
ausreichend auf das Chassis übertragen
werden, so dass die Stabilität
des Aufbaus gefährdet
ist und die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt wird, weil sich z.B.
einzelne Rungen übermäßig stark
verbiegen.
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Insbesondere
bei Pritschenaufbauten mit zwei übereinander
angeordneten Ladeflächen
(sogenannte Doppelstocksysteme) können gerade auf die oberen
Bereiche der Rungen hohe Kräfte
einwirken, die aufgrund der Hebelgesetze zu einer besonders starken
Verbiegung der Rungen führen
können.
Um die auftretenden Kräfte
in ausreichender Weise aufnehmen zu können, müssten daher die einzelnen Rungen
stärker
dimensioniert werden, was jedoch wiederum die effektive Nutzlast
des Nutzfahrzeuges reduzieren würde.
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Die
Erfindung gemäß
DE 197 56 865 löst das Problem,
indem sie eine dachseitige Aussteifungskonstruktion vorsieht, bei
der ein oder mehrere Seile, Ketten o der Zurrbänder, die zur Übertragung
von Zugkräften
geeignet sind, die Dachöffnung
des Pritschenaufbaus diagonal überspannen.
Auf diese Weise ermöglicht
es die
DE 197 56 865 ,
dass ein Teil der während
des Fahrbetriebs auf die Rungen einwirkenden Kräfte nicht in das Chassis, sondern
in das Dach eingeleitet werden kann. Dadurch wird die Stabilität des gesamten
Aufbaus erhöht,
ohne dass zum Beispiel die Rungen übermäßig stark dimensioniert werden
müssen.
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Als
nachteilig wird an dieser Vorrichtung jedoch der hohe konstruktive
Aufwand betrachtet, der speziell dachseitig angeordnete Halterungen
für die Seile,
Ketten oder Zurrbänder
erforderlich macht. Auch wenn in der genannten Schrift angegeben
ist, dass die Aussteifungselemente in einer Dachplane integriert
sein können,
so bleibt doch die Anforderung, die Seile, Ketten oder Zurrbänder jeweils
an spezielle Anschlussbereiche und Rollwagen herauszuführen und
anzuschließen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine konstruktive Lösung zur
Verfügung
zu stellen, die es erlaubt, während
der Fahrt auftretende Kräfte
in das Dach einzuleiten, wobei eine gute Verteilung der Kräfte bei
geschlossener Dachplane über die
Spriegel möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Dachplanenanordnung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass
an einigen ausgewählten
Spriegeln in Abstand von der Innenkante der Längsträger Zurrpunkte angebracht sind
und dass Zugelemente mit den Zurrpunkten verbunden sind, welche
Zugelemente
- – wenigstens teilweise aus
biegsamen Metall-Zugdrähten bestehen,
- – versetzt
gegenüberliegende
Zurrpunkte abweichend von der Querrichtung verbinden
- – und
in das Material des Planenmittelteils eingearbeitet oder mit diesem
verbunden sind.
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Demnach
ist erfindungsgemäß eine flexible Dachplane
für den
Aufbau eines Nutzfahrzeugs, insbesondere für einen Pritschenaufbau eines
LKW, eines Sattelaufliegers oder eines Anhängers, vorgesehen, die flexible
Zugelemente oder ein Drahtgewebe mit Zugelementen aufweist, die
in Zurrpunkten zusammenkommen, wobei die Zugrichtung der Zugelemente
von der Längsrichtung
und der Querrichtung abweicht. Dabei entspricht der Hauptfahrtrichtung des
Nutzfahrzeugs die Längsrichtung;
die Querrichtung verläuft
rechtwinkelig dazu.
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Aufgrund
dieser Merkmalskombination ermöglicht
es die erfindungsgemäße Dachplane
bei Anordnung auf einem Pritschenaufbau eines Nutzfahrzeugs, einen
Teil der während
des Fahrbetriebs auf die Rungen und auf die Seiten des Pritschenaufbaus
einwirkenden Kräfte
in das Dach einzuleiten, wobei vorausgesetzt wird, dass das Dach
geschlossen ist und straff liegt. Es ist auch verhindert, dass die Zugelemente
bei zusammengeschobener Dachplane als „Schaukeln" sich von der Dachplane trennen und in
den Laderaum hängen.
Die in das Material eingearbeiteten Metalldraht- Zugelemente können in einfacher Weise bei
der Herstellung der Dachplane mit dieser verbunden werden und an
den Rand-Verbindungsbereichen wie erforderlich ausgelassen werden.
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Da
die Zugelemente schräg
laufend angeordnet sind, wobei vorzugsweise sie einen Winkel zwischen
45 bis 80° mit
der Querrichtung bilden, werden die Kräfte von der Dachplane auf die
Spriegel und damit auf die Rungen übertragen verteilt. So wird zum
Beispiel die bei Kurvenfahrt auf den oberen Bereich einer Runge
und des Längsträgers einwirkende Kraft
zum Teil in die Dachplane eingeleitet. Die Rungen werden gestützt und
es werden Querbelastungen aufgenommen, ohne dass die Funktion des
Daches und der Dachplane, nämlich
das Verschieben und Zusammenfalten vor der Entladung, dadurch behindert
werden.
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Unter
Zurrpunkten werden dabei Anknüpfungsbereiche
für die
Zugelemente verstanden, die sich im Bereich der Kante der Dachplane
an den entsprechenden Spriegeln befinden und die einen Abstand von
der Innenkante des Längsträgers haben. Darüber hinaus
ist es möglich,
zusätzliche
Zurrbänder
an den Zurrpunkten angreifen zu lassen, die über die Kante des Längsträgers hinaus
nach unten reichen und erforderlichenfalls verzurrt und verriegelt werden
können.
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Die
Dachplane kann mehrlagig aufgebaut sein, wobei mindestens eine Lage
als Zugelemente dienende Metallzugdrähte aufweist oder solche Zugelemente
von zwei Lagen eingeschlossen werden.
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Vorzugsweise
ist die Dachplane einlagig aufgebaut, wobei die Zugelemente mit
dem Planenmaterial auf der Ober- oder Unterseite verbunden sind.
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Die
Zugelemente können
oberhalb oder unterhalb der Dachplane mit Kunststoff-Streifen abgedeckt
sein, wobei der Kunststoff-Streifen auf der Dachplane verklebt oder
verschweißt
ist.
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Zusätzlich können zwei
an den Längskanten des
Planen-Mittelteils angebrachte flexible Abdichtungsplanenstreifen
vorhanden sein, die als Übergang
und Abdichtung zum Längsträger dienen.
Die inneren Längskanten
der Abdichtungsplanenstreifen haben dabei einen Abstand von der
Längsträger-Außenkante.
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Um
weitere Festigkeit im Bereich der Spriegel zu erreichen, können Verstärkungsstreifen
oberhalb der Dachplane über
den Spriegel-Positionen angebracht sein.
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Die
Enden der Zugelemente, die mit den Zurrpunkten zu verbinden sind,
werden zwischen Spriegel und Dachplane verklemmt und zwar vorzugsweise
zwischen einer Lasche oder Scheibe, die über Schraubbolzen an den Spriegel
gezogen ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der
Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1:
das Schema eines mit Zugelementen versteiften Daches mit Dachplane
in schematischer Darstellung (von unten gesehen);
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2a:
ein Detail einer Verbindung eines Zugelements mit einem Spriegel,
von oben gesehen;
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2b:
ein Detail einer Verbindung eines Zugelementes mit einem Spriegel,
von unten gesehen;
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3:
ein Schnitt durch den Randbereich eines Daches mit Befestigung der
Zugelemente, in auseinandergezogener Darstellung;
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4:
ein Detail im Bereich des Endbalkens der Spriegelanordnung.
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1 zeigt
eine Dachplanenanordnung eines Sattelaufliegers, von unten gesehen.
Randseitig sind zwei Längsträger 1 und 2 zu
erkennen, an denen quer zur Fahrtrichtung P einundzwanzig Spriegel 17 geführt sind,
die in gespannter Konfiguration der Dachplane 7, wie dargestellt,
untereinander den gleichen Abstand haben. Auf die Spriegel 17 und
die Längsträger 1, 2 ist
die Dachplane 7 gelegt und in an sich bekannter Weise an
Bügeln
befestigt, so dass die Spriegel 17 zusammengeschoben werden
können
und die Dachplane 7 mithilfe von Drahtbügeln in Zick-Zack-Form aufgestellt
und aufgefaltet werden kann.
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Die
Dachplane 7 besteht aus einer PVC-Folie mit eingelegtem
textilem Armierungsgewebe. Sie reicht seit lich über die Spriegelelemente 17 bis
zu Spriegelköpfen 18.
Seitlich sind zwei Abdichtungsplanenstreifen 3 auf die
Seitenkante der Dachplane 7 aufgeklebt, die für eine Abdichtung
im Seitenbereich sorgen (vgl. 3).
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Die
Längsträger 1 und 2 sind
als Schienenprofile gestaltet und haben Führungsnuten, in denen Führungsrollen 19 der
Spriegelköpfe 18 geführt sind. Eine
typische Form eines Spriegels 17 zeigt die 2a in
Draufsicht und die 2b von unten.
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Die
Dachplane 7, die in 2a im
Ausschnitt dargestellt ist, ist auf die Spriegel 17 aufgelegt.
Die gesamte Dachplanenanordnung, wie sie sich aus 1 ergibt,
lässt die
Straffung der Dachplane 7 zu, wenn der Endverschluss 19 am
Ende der Längsträger 1, 2 eingerastet
ist.
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An
einigen Spriegeln 17, 17', 17'' und 17''' sind
in Abstand von der Innenkante der Längsträger 1, 2 Zurrpunkte 13 vorgesehen.
Flexible Zugelemente 10, 11, 12 aus Drahtlitze
aus Stahl oder aus einem anderen Metall mit hoher Zugfestigkeit
verbinden jeweils versetzt gegenüberliegende
Zurrpunkte 13 in Abweichung von der Querrichtung. Die Zurrpunkte 13 befinden
sich demnach im Planenmittelteil.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist eine Anordnung gewählt,
bei der je zwei Zugelemente 10 den einen am Laderaumende
liegenden Spriegel 17''' mit dem mittig liegenden Spriegel 17 verbinden
und spiegelbildlich der Endverschluss 19 mit je zwei Zugelementen 10 mit
dem mittig liegenden Spriegel 17 verbunden ist, so dass
sich zwei in Fahrtrichtung hintereinander liegende X-Anordnungen
ergeben.
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Um
die beiden Endbereiche noch besser zu stabilisieren, sind je zwei
weitere Zugelemente 11 so angeordnet, dass diese den endständigen Spriegel 17''' mit
einem im ersten Drittel liegenden Spriegel 17'' und den Endverschluss 19 mit
einem im letzten Drittel liegenden Spriegel 17' in Form einer
X-Anordnung verbinden.
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Die
Zugelemente bilden mit der Querrichtung jeweils Winkel zwischen
45° und
80°, je
nach Messung im Uhrzeiger- oder gegen Uhrzeigerrichtung.
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Die
Zugelemente 10, 11, 12 haben eine hohe Zugfestigkeit.
Sie sind entweder in das Material der Dachplane 7 in deren
Mittelbereich eingearbeitet oder mit Kunststoff-Folien-Streifen 21 unter
die Dachplane geklebt oder geschweißt, so dass sie auch bei zusammengeschobener
Dachplane 7 sich nicht von dieser lösen können.
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Ein
speziell mit Zurrpunkten 13 für die Zugelemente ausgerüsteter Spriegel 17 besteht,
wie die anderen Spriegel auch, aus einem quer zur Fahrtrichtung
verlaufenden, an beiden Seiten offenem Holm 22, in den
ein Spriegelkopf 18 von der einen und von der anderen Seite
eingeschoben ist. Der Spriegelkopf 18 besitzt einen L-förmigen Rollenträger 23,
der sich verjüngt
und in einem Zapfen 24 ausläuft, der in den offenen Holm 22 eingeschoben
und dort verankert ist.
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Im
Endbereich ist der Holm 22 von oben nach unten zweimal
durchbohrt. Die Bohrungen 25 und 26 sind mit einer
Buchse gefüttert,
die ein Gewinde aufweist. Zur Befestigung der Enden des Zugelementes 10 und 11 werden
diese im Zurrpunkt 13 mit den Kunststoff-Folien-Streifen so übereinander
gelegt, wobei sie nicht mehr mit der Dachplane verbunden sind und
von einer Verbindungslasche 27 auf das Folienmaterial gedrückt werden
können.
Die Lasche 27 in Form einer gerundeten Metallplatte mit
koinzidierenden Bohrungen wird über
die Bohrungen 25 und 26 gelegt und mit Gewindebolzen 35 und 37 verklemmt.
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Eine
andere Klemmbefestigung wird am Endverschluss 19 vorgesehen
(vgl. 4). Die von der Planenfolie gelösten Drahtseilenden 28 werden von
einem Schraub-Klemm-Verbund 30 zwischen
einem Plättchen 29 und
einem Anschlag 31 gehalten. Wird der Endverschluss verschlossen,
können
damit die Zugseile gestrafft werden. Das verschiebbare Teil des
Endverschlusses kann zur Öffnung
des Daches gelöst
werden und verbleibt in Verbindung mit den Zugelementen.
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Am
Randbereich der Dachplane ist Abdichtungsplanenstreifen 3 auf
die Plane 7 bei 7' aufgeklebt.
Der Abdichtungsplanenstreifen 3 wird nicht in die Verklemmung
einbezogen, sondern deckt den Spriegelkopf ab und endet in einer
Kederschlaufe 15 mit Keder 16.
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In
Abständen
sind Befestigungsniete 31 als Halterung zum Rollenträger 23 vorgesehen.