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Die
Erfindung betrifft ein Gefäß, insbesondere
eine Urne, aus biologisch abbaubarem Material, welches einen Gefäßkörper und
einen Deckel aufweist.
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Derartige
Gefäße sind
im Stand der Technik bekannt. Es ist etwa bekannt, Gefäße, insbesondere Urnen,
aus Massivholz herzustellen und dabei das Gefäßinnere sowie die äußere Form
durch Drehen und/oder Schnitzen herauszubilden. Dies hat den erheblichen
Nachteil, dass der Materialverbrauch unverhältnismäßig groß ist, insbesondere wenn, wie etwa
bei einer Urne, ein vergleichsweise großer Hohlraum erforderlich ist.
Darüber
hinaus weist Holz als natürliches
Material Unebenheiten auf, so dass ein sicherer Verschluss des Deckels
mit dem Gehäuse,
wie es insbesondere bei Urnen erforderlich ist, regelmäßig nur
unter Verwendung von Leim erfolgen kann.
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Aus
der
DE 196 08 261 ist
eine Urne bekannt, die aus einem stärkehaltigem Material besteht,
welches spritzgussfähig
ist. Damit kann der Materialverbrauch erheblich eingeschränkt werden. Nachteilig
an dieser Urne ist jedoch, dass das Material eine sehr hohe Bruchdehnung
aufweist, so dass es sehr flexibel ist. Dies hat zur Folge, dass
ein unlösbarer
Verschluss des Deckels mit dem Gefäßkörper nicht möglich ist,
da weder eine saubere formschlüssige
Verbindung, noch ein dauerhafter Schnappverschluss möglich ist.
Darüber
hinaus ist die Handhabung derart instabiler Gefäße problematisch. Die durch
die Stärke
bedingte weißlich-gelbliche
Farbe des Gefäßes ist
darüber
hinaus häufig
unerwünscht,
so dass die zusätzliche
Verwendung von Farben erforderlich wird. Dazu kommt, dass das Material
nur sehr schlecht für
Spritzgussverfahren geeignet ist, da es aufgrund seiner Zusammensetzung und
der konkret erforderlichen Verfahrensschritte regelmäßig in kur zen
Abständen
die Werkzeugdüsen verstopft.
Deren häufige
Reinigung ist aufwändig
und behindert eine gleichmäßige Produktion
erheblich.
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Des
Weiteren sind die aus dem Stand der Technik bekannten Gefäße, insbesondere
Urnen, zweiteilig ausgestaltet. Derartige Urnen bestehen aus einem
Gefäßkörper und
einem Deckel. Das Volumen zur Aufnahme von Asche beschränkt sich
dabei regelmäßig auf
das Volumen des Gefäßkörpers und
des Deckels.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die oben beschriebenen Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden, und ein Gefäß, insbesondere eine
Urne zur Verfügung
zu stellen, welches bei geringem Materialeinsatz und sicherer Verschließbarkeit
vollständig
biologisch abbaubar ist und darüber hinaus
an das zu benötigende
Volumen zur Verschließung
der Asche anpassbar ist. Ein weitere Aufgabe der Erfindung ist es,
einfach Gefäße unterschiedlichen
Fassungsvermögens
zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird von einem Gefäß, bevorzugt
einer Urne, aus biologisch abbaubarem Material, gelöst. Es weist
einen Gefäßkörper und
einen Deckel auf, wobei der äußere obere
Rand des Gefäßkörpers nach
oben im Wesentlichen glatt, bevorzugt leicht konisch verjüngend ausgebildet
ist und der hierzu korrespondierende innere untere Rand des Deckels
nach unten im Wesentlichen ebenfalls glatt, bevorzugt leicht erweiternd
ausgebildet ist, so dass eine im Wesentlichen formschlüssige Verbindung zwischen
Gefäßkörper und
Deckel erreichbar ist. Diese Verbindung ist bevorzugt aschedicht.
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In
einer Ausführungsform
weist der Gefäßkörper dabei
mindestens eine im Wesentlichen umlaufende Nut auf, der Deckel mindestens
zwei Grate, wobei die Grate im geschlossenen Zustand des Gefäßes so mit
der Nut verrasten, dass ein zerstörungsfreies Öffnen des
Gefäßes nicht
mehr möglich
ist. In einer weiteren Ausführungsform
sind der äußere obere
Rand des Gefäßkörpers und
der hierzu korrespondierende innere untere Rand des Deckels gegeneinander
vorgespannt, so dass der Deckel im geschlossenen Zustand zumindest
auch durch die durch die Vorspannung erhöhten Reibungskräfte ausreichend
fest mit dem Gefäßkörper verbunden
ist. Eine zusätzliche
Sicherung mit einer Nut ist hier ebenfalls denkbar.
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Erfindungsgemäß handelt
es sich bei dem biologisch abbaubaren Material um ein stärkefreies spritzgussfähiges Material,
welches im Wesentlichen Holz- und Naturfasern und Holzpulver sowie
Bindemittel, vorzugsweise Lignin, enthält.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der äußere obere
Rand des Gefäßkörpers nach
oben im Wesentlichen konisch verjüngend und der hierzu korrespondierende
innere untere Rand des Deckels nach unten im Wesentlichen erweiternd
ausgebildet, so dass eine im Wesentlichen formschlüssige, bevorzugt
aschedichte, Verbindung zwischen Gefäßkörper und Deckel erreichbar
ist, wobei der Gefäßkörper mindestens
eine im Wesentlichen umlaufende Nut und der Deckel mindestens zwei
Grate aufweist, wobei die Grate im geschlossenen Zustand des Gefäßes so mit
der Nut verrasten, dass ein zerstörungsfreies Öffnen des
Gefäßes nicht
mehr möglich
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist mindestens auf einer Seite, bevorzugt auf beiden Seiten der
Grate, mindestens je eine Halterippe, die sich vorzugsweise im Wesentlichen
längs in
axialer Richtung am Deckel erstreckt, vorhanden. Es kann sich zudem über den
Graten eine sich vorzugsweise im Wesentlichen längs in axialer Richtung erstreckende
weitere Halterippe erstrecken.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, wenn jeweils mindestens drei Rippen im Bodenbereich des Gefäßkörpers und/oder
des Deckels ausgebildet sind, die eine bessere Stapelbarkeit des
Gefäßkörpers und/oder
des Deckels zu ermöglichen.
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Die
Ränder
von Gefäßkörper und
Deckel können
so ausgebildet sein, dass im geschlossenen Zustand des Gefäßes zumindest
eine umlaufende Nut in der äußeren Oberfläche verbleibt.
Boden und/oder Deckel des Gefäßes können darüber hinaus eine
Ausnehmung für
die Anbringung einer, vorzugsweise unverrottbaren, Plakette aufweisen.
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Zur
Verbesserung der Stabilität
kann es hilfreich sein, wenn der Deckel mindestens drei, bevorzugt
mindestens fünf
Grate aufweist, die jeweils von mindestens einer Halterippe verstärkt werden.
Weitere Halterippen können
im Deckel und/oder Boden vorhanden sein, um zusätzliche Stabilisierung zu ermöglichen.
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Die
weitere Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein beschriebenes Gefäß gelöst, wobei
der Gefäßkörper ein
weiteres Zwischensegment aufweist. Der äußere obere Rand des Bodens
und des zumindest einen Zwischensegments ist nach oben im Wesentlichen
konisch verjüngend
ausgebildet. Der hierzu korrespondierende innere untere Rand des
Deckels und des zumindest einen Zwischensegments ist nach unten
im Wesentlichen erweiternd ausgebildet. Dadurch ist eine im Wesentlichen
formschlüssige,
bevorzugt aschedichte, Verbindung zwischen Boden, dem zumindest
einen Zwischensegment und dem Deckel erreichbar. Der Boden und das
zumindest eine Zwischensegment weisen im Bereich des äußeren oberen
Randes mindestens eine im Wesentlichen umlaufende Nut auf, der Deckel
und das zumindest eine Zwischensegment im Bereich des inneren unteren
Randes mindestens zwei Grate, wobei die Grate im geschlossenen Zustand
des Gefäßes so mit
der Nut verrasten, dass ein zerstörungsfreies Öffnen des
Gefäßes nicht
mehr möglich
ist.
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Bevorzugt
ist auf mindestens einer, bevorzugt auf beiden Seiten der Grate,
in radialer Richtung mindestens je eine Halterippe angebracht, die
sich vorzugsweise im Wesentlichen längs in axialer Richtung am
Deckel und am Zwischensegment erstreckt und die den Zweck hat, den
Deckel und das Zwischensegment im Bereich der Grate gegen versehentliches
Eindrücken
zu schützen.
Durch ein derartiges Eindrücken
wäre es
möglich,
das einmal geschlossene Gefäß zerstörungsfrei
erneut zu öffnen, was
insbesondere bei Urnen und Tierurnen aufgrund gesetzlicher Vorgaben
regelmäßig nicht
möglich
sein darf.
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Aufgrund
der relativ großen
Bruchdehnung des erfindungsgemäß verwendeten
Materials hat sich eine derartige Verstärkung als sehr vorteilhaft
erwiesen. Diese wird weiter verbessert, wenn mindestens eine weitere
Halterippe oberhalb (in radialer Richtung) des Grates vorhanden
ist, so dass der Grat an allen freien Seiten zusätzlich durch Halterippen verstärkt wird.
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Das
biologisch abbaubare Material ist dabei ein stärkefreies spritzgussfähiges Material,
welches im Wesentlichen Holz- und Naturfasern und Holzpulver sowie
Bindemittel, bevorzugt Lignin, enthält.
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Der
Rohstoff wird vorzugsweise aus Holzabfall gewonnen und mit Lignin
versetzt, was besonders Ressourcen schonend ist. Dazu kommt, dass
bei der Verrottung des Gefäßes nur
so viel CO2 frei wird, wie vorher im Material
gebunden war. Das Gefäß ist damit
regenerativ und CO2-neutral.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Material durch Zusatz von Schlagzähmodifikatoren so verändert, dass
die Bruchdehnung des Gefäßes einen
Wert von weniger als 4 %, bevorzugt von weniger als 1,5 %, besonders
bevorzugt zwischen 0,3 und 0,7 % aufweist.
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Es
hat sich darüber
hinaus als vorteilhaft erwiesen, wenn im Boden und/oder Deckel des
Gefäßes mindestens
drei Rippen ausgebildet sind, so dass sowohl der Boden als auch
der Deckel gestapelt werden können.
Dadurch verringert sich das Transportvolumen erheblich.
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Die
formschlüssige
Verbindung zwischen Deckel und dem zumindest einen Zwischensegment und
zwischen dem zumindest einen Zwischensegment und dem Boden ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass im geschlossenen Zustand eine umlaufende Nut
zwischen dem oberen Rand des Bodens bzw. des Zwischensegments und
dem unteren äußeren Rand
des Deckels bzw. des Zwischensegments ver bleibt. Dies ermöglicht größere Fertigungstoleranzen und
verbessert zugleich den optischen Eindruck.
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Bei
Bedarf kann das Gefäß mindestens
an der Außenseite
mit einem biologisch abbaubaren Schutzlack versehen werden. Es ist
aber auch möglich,
biologisch abbaubare Farbpigmente dem Material unmittelbar zuzusetzen,
so dass das Gefäß insgesamt
eingefärbt
ist. Darüber
hinaus ist es möglich, das
Material des Gefäßes mit
Duftstoffen zu dotieren, die aus dem fertigen Gefäß austreten.
So können etwa
verschiedene Holzdüfte,
aber auch jegliche Formen anderer Düfte eingebracht werden. Insbesondere
die Verwendung von Holzdüften
unterstreicht das holzartige Aussehen des fertigen Produktes.
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Soweit
es auf eine schnelle Verrottbarkeit des Gefäßes, etwa bei Urnen oder Tierurnen,
ankommt, hat es sich gezeigt, dass eine Dotierung mit Mikroben vorteilhaft
ist, die geeignet sind, den Verrottungsprozess zu beschleunigen.
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Für den Einsatz
des Gefäßes als
Urne bei Feuerbestattungen ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn
der Deckel und/oder ein Zwischensegment des Gefäßes eine Ausnehmung aufweist,
in die eine vorzugsweise unverrottbare Plakette einbringbar ist,
in die die persönlichen
Daten der verstorbenen Person bzw. des verstorbenen Tieres eingetragen
werden können.
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Ein
besonders guter Verschluss der Urne wird im Übrigen erreicht, wenn wenigstens
drei, bevorzugt wenigsten fünf
Grate-Halterippen-Kombinationen am Zwischensegment zur Verwindung
mit der Nut im Gefäß zur Verfügung stehen.
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Im
Folgenden werden anhand der Figuren bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Urne mit Boden, Zwischensegmenten und Deckel;
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2 die
Einzelteile einer derartigen Urne;
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3 eine
Seitenansicht des oberen Randes des Bodens bzw. eines Zwischensegments;
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4 eine
Seitenansicht des unteren Randes des Deckels bzw. eines Zwischensegments;
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5 eine
Seitenansicht der Verschlussgeometrie von Deckel und Zwischensegment
bzw. Zwischensegment und Boden;
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6 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Urne;
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7a eine
Draufsicht auf die Unterseite des Deckels einer erfindungsgemäßen Urne;
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7b einen
Querschnitt durch den Deckel einer erfindungsgemäßen Urne; und
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8a/b
eine erfindungsgemäße Urne
in zweiteiliger Ausgestaltung.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Gefäß, hier
eine Urne, in der Seitenansicht. Die Urne besteht dabei aus einem
Gefäßkörper 10 und
einem Deckel 20. Der Gefäßkörper 10 setzt sich
aus einem Boden 11 und aus zumindest einem Zwischensegment 12 zusammen.
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2 zeigt
eine spezielle Ausführungsform mit
den einzelnen Bestandteilen Boden 11, Zwischensegment 12 und
Deckel 20 der Urne. Zu Erkennen ist hier der äußere obere
Rand 50 des Bodens 11 und der äußere obere Rand 51 des
Zwischensegments 12. Diese Ränder 50 und 51 sind
dabei konisch nach innen verjüngend
ausgestaltet. Nur angedeutet ist die umlaufende Nut im Bereich des äußeren oberen
Randes 50, 51 des Bodens 11 und des Zwischensegments 12,
die bei dieser Ausführungsform
für einen
besonders sicheren Verschluss sorgt.
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Erfindungsgemäß können mehrere
Zwischensegmente 12 verwendet werden, um das verfügbare Volumen
der Urne zu vergrößern. Der
obere Rand 51 eines Zwischensegments 12 ist dabei
so ausgebildet, dass eine formschlüssige Verbindung mit der korrespondierenden
Fläche
sowohl des Deckels 60 als auch des unteren Rands 61 des
Zwischensegments 12 möglich
ist. Durch die besondere Ausgestaltung des oberen Rands 50 des
Bodens 11 ist auch eine formschlüssige Verbindung mit dem unteren
Rand eines Zwischensegments 12 möglich.
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In
einer besonderen Ausführungsform
kann eine derartige Urne auch ohne Verwendung der Zwischensegmente 12 gebildet
werden, wobei der Deckel 20 mit dem Boden 11 verbindbar
ist. Die besondere Ausgestaltung des unteren Randes 60 des
Deckels 20 und des oberen Randes 50 des Bodens 11 gewährleistet
eine formschlüssige
Verbindung des Deckels 20 mit dem Boden 11. Dadurch
ist es möglich,
auch Urnen mit besonders kleinem Volumen aus den Bestandteilen der
erfindungsgemäßen Urne
herzustellen. Der Boden 11, kann dabei auch, wie in 8a und 8b gezeigt,
die Form einer herkömmlichen
Urne aufweisen. Dabei wird ist es erfindungsgemäß möglich auch Urnen mit einer
herkömmlichen
Form, wie sie in 8a und 8b zu sehen
sind, um Zwischensegmente zu erweitern, um so das Volumen zu vergrößern. 8a zeigt
eine herkömmliche
Urne in einer perspektivischen Ansicht, wogegen 8b die
gleiche Urne in der Seitenansicht zeigt.
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3 zeigt
eine Seitenansicht des oberen Randes 50 des Bodens 11 bzw.
eines Zwischensegments 12. Die in dieser Ausführungsform
mit einer besonders sicher verschließendem Boden-Deckel-Kombination
vorhandene Nut 55 ist dabei gut zu erkennen. Es handelt
sich hierbei um eine sehr kleine Einkerbung im umlaufenden Rand 50, 51.
Die Fläche 50, 51 ist
ansonsten glatt ausgebildet, so dass eine formschlüssige Verbindung
mit den korrespondierenden Flächen 60, 61 des
unteren Randes des Deckels 60 und des Zwischensegments 12 möglich ist.
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In 4 ist
ein seitlicher Schnitt des Bereichs des Deckels 20 bzw.
des Zwischensegments 12 gezeigt, in dem ein Grat 65 vorhanden
ist, der mit der umlaufenden Nut 55 des Bodens 50 bzw.
des Zwischensegments 12 im geschlossenen Zustand verrasten
kann.
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5 zeigt
den entsprechenden Bereich der Urne im geschlossenen Zustand in
einer Seitenansicht. Zu erkennen ist hier im unteren Bereich der obere
Rand 50 bzw. 51 des Bodens 11 bzw. des
Zwischensegments 12 sowie der untere Rand 60 bzw. 61 des
Deckels 20 bzw. des Zwischensegments 12, sowie
die Nut 55 und den damit verrasteten Grat 65. Nut 55 und
Grat 65 können
in einer einfacheren Variante auch weggelassen werden. Die Verbindung
zwischen Deckel und Gefäß ist dann
nur durch die weitgehend formschlüssige Verbindung der Verbindungsflächen, die
gegeneinander vorgespannt sein können,
hergestellt. Sofern gewünscht
ist, die Urne, etwa zum Auswechseln einer Aschekapsel, wieder zu öffnen, kann
diese einfachere Verschlussvariante von besonderem Vorteil sein.
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In
der konkreten Ausführungsform
ist der Rand 60 bzw. 61 des Deckels 20 bzw.
des Zwischensegments 12 kurz im Vergleich zum Rand 50 bzw. 51 des
Bodens 11 bzw. des Zwischensegments 12 gehalten,
so dass im geschlossenen Zustand eine bevorzugt umlaufende Schattenfuge 70 verbleibt.
Dies ermöglicht
einen besonders guten Ausgleich von Fertigungstoleranzen und sorgt
darüber
hinaus für
einen besseren optischen Eindruck. Vorzugsweise ist der untere Rand
des Rands 60 bzw. 61 auf der Innenseite abgerundet,
was eine leichtere Verbindung zwischen Deckel und Zwischensegment,
zwischen Zwischensegment und Zwischensegment und zwischen Zwischensegment
und Boden ermöglicht.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Material der Urne besteht im Wesentlichen aus Holzfasern und Holzpulver
sowie dem organischen Bindemittel Lignin. Das Holz ist dabei so
fein gemahlen, dass die einzelnen Fasern nicht mehr zu erkennen
sind. Gleichzeitig bleibt durch die Herstellung im Spritzgussverfahren
ein gemaserter Holzeindruck im fertigen Gefäß erhalten, was einen optisch
ansprechenden Eindruck hinterlässt,
ohne dass weitere Behandlungen der Urne erforderlich wären. Dennoch
ist die Verwendung eines farblosen oder auch farbigen Schutzlacks
jederzeit denkbar, der aber vorzugsweise biologisch abbaubar sein
sollte, um die Verrottbarkeit der Urne nicht zu gefährden. Das
verwendete Material der be schriebenen Urne ist darüber hinaus vollkommen
schadstofffrei und aus diesem Grund besonders für die Verrottung geeignet.
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Als
besonders günstig
hat sich auch die Verwendung durchgefärbten Materials erwiesen, wobei die
Verwendung schadstofffreier Materialien für die Färbung den ökologischen Vorteil dieser
biologisch abbaubaren Urne noch verstärkt.
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Die
verwendete Materialmischung weist keine Nachschwindungen nach Abschluss
des Spritzgussprozesses auf, so dass keine Einfallsstellen bei Wandstärkensprüngen auftreten.
Gleichzeitig ist eine sehr exakte Verarbeitung möglich, was dünne Wandstärken von
nur 3 mm bei der gezeigten Urne ermöglicht.
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Die
gezeigten Elemente Boden 11, Zwischensegment 12 und
Deckel 20 weisen vorzugsweise jeweils ein Volumen von etwa
0,75 Liter bis 1 Liter auf. Das zur Verfügung stehende Volumen unter
Verwendung von nur dem Boden 11 und dem Deckel 20 beträgt daher
etwa zwischen 1,5 Liter und 2 Liter und ist daher auch insbesondere
auch für
die Verwendung als Tierurne für
kleinere Tiere besonders gut geeignet. Des Weiteren kann durch Hinzunahme
eines Zwischensegments das zur Verfügung stehende Volumen der Urne
jeweils um ca. 0,75 Liter bis 1 Liter vergrößert werden. Die gezeigte Urne
ist daher auch neben der Bestattung von Personen besonders gut für die Bestattung
von großen
Tieren, etwa Kühen, geeignet.
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Das
verwendete Material weist eine ausgesprochen geringe Bruchdehnung
auf und ist daher sehr steif. Die im Einzelfall erforderliche Erhöhung der
Bruchdehnung erfolgt durch Zugabe von Schlagzähmodifikatoren. In Verbindung
mit der nicht nachschwindenden Herstellung können Oberflächen, insbesondere auch die
gezeigten Ränder,
sehr glatt und stabil ausgeformt werden, so dass eine formschlüssige Verbindung,
die annähernd
gasdicht und praktisch vollständig
aschedicht ist, möglich
wird. Daher genügen
bereits wenige Grate 65, die in der umlaufenden Nut 55 verrasten,
um, gemeinsam mit der formschlüssigen
Verbindung zwischen Boden 11, Zwischensegment 12 und
Deckel 20, für
eine feste, unlösbare
Verbindung zu sorgen, nachdem die Teile einmal verbunden worden
sind.
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Andere
Verschlüsse
sind ebenso möglich, etwa
die annähernd
formschlüssige
Verbindung glatter Ränder
von Deckel und Boden, die sich mit dem verwendeten Material für diesen
Zweck genau genug herstellen lassen. In diesem Fall ist es auch
möglich, die
Urne nach dem Verschließen
wieder zu öffnen, etwa
um die manchmal darin befindliche Aschekapsel zu tauschen. Umgekehrt
sind auch kompliziertere Verschlüsse,
etwa Bajonettverschlüsse,
möglich.
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Da
wegen der hier besonders niedrigen Bruchdehnung eine Verformung
des Gefäßes auch bei
großem
Gefäßvolumen
praktisch nicht möglich ist,
kann durch üblichen äußeren Druck
keine Verformung des Gefäßes hervorgerufen
werden, die ausreicht, um den Verschluss wieder zu lösen. Damit
ist der Einsatz von Klebstoff oder sonstigen Verschlusshilfen nicht
erforderlich, was die Verwendung des erfindungsgemäßen Gefäßes weiter
vereinfacht und verbilligt.
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Wegen
der möglichen
formschlüssigen
und steifen Verbindung zwischen Deckel 20, Zwischensegment 12 und
Boden 11 sind auch Gefäße, welche nicht
wie die in 1 gezeigte Urne rotationssymmetrisch
sind, ebenfalls möglich.
Da das Gefäß vorzugsweise
im Spritzgussverfahren hergestellten wird, sind völlig freie
Formen denkbar.
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Es
hat sich herausgestellt, dass für
einen guten, formschlüssigen
und sicher sitzenden Verschluss die Bruchdehnung vorzugsweise unterhalb vom
4% liegen sollte, besonders bevorzugt unter 1,5%. Eine sehr steife
Verbindung wird bei einer Bruchdehnung im Bereich von 0,3% und 0,7%
erreicht. Damit ist die Bruchdehnung noch ausreichend, um beim Verschließen des
Gefäßes den
im Deckel vorhandenen Grat 65 über den Rand 50 bzw. dem
im Zwischensegment vorhandenen Grat über den Rand 51 in
die Nut rutschen zu lassen, ohne den Grat abzubrechen.
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Gleichzeitig
ist die Härte
des Materials ausreichend, um einen sicheren Verschluss zu gewährleisten.
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Des
Weiteren hat sich herausgestellt, dass das für die Urnen erforderliche Material
mit der erforderlichen Bruchdehnung sehr gut spritzgussfähig ist. Es
kann insbesondere eine ganze Serie von Gefäßen hergestellt werden, ohne
dass eine separate Reinigung der Düsen im Spritzgussverfahren
erforderlich ist, was das verwendete Material deutlich von der bekannten
Stärkemischung-Urne
unterscheidet. Bei den aus Stärke
hergestellten Urnen, wie die in der eingangs beschriebenen Urne
nach
DE 196 08 261 , hat
sich gezeigt, dass der Herstellungsaufwand wegen regelmäßig verstopfender
Düsen erheblich
ist.
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Aufgrund
der geringen Bruchdehnung und damit der hohen Steifigkeit des Materials
auch bei dünnen
Wandstärken
können
die Verschlussmechanismen auch filigraner ausgefertigt werden, so
dass etwa auch Bajonett-Verschlüsse
realisierbar sind.
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6 zeigt
eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Urne, wie sie bereits in 1 gezeigt ist,
mit einem Boden 11, einem Zwischensegment 12 und einem
Deckel 20. Wie hier im Vergleich zu 1 zu erkennen
ist, kann der Boden 11 auch die Form einer herkömmlichen
Urne aufweisen. Zu erkennen sind in dem unteren Bereich des Bodens 11 Stützelemente
oder Rippen 80, die hier zusätzlich über eine Einkerbung verfügen. In
der gezeigten Urne sind drei, gleichmäßig beabstandete, derartige
Stützelemente vorhanden,
deren innerer, durch die Kerben gebildete Radius in etwa dem Radius
des Bodens 11 entspricht, so dass hier eine einfache und
sichere Stapelbarkeit erreicht wird.
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Aufgrund
der geringen Bruchdehnung beschränkt
sich die Auflagefläche
des Bodens auf die Stütze,
während
die Wände
im Wesentlichen nicht miteinander in Berührung sind und somit nicht
miteinander verkleben können,
wie dies etwa bei der sehr flexiblen Stärkeurne nach der
DE 196 08 261 der Fall ist. Im Deckel
20 der
Urne sind ebenfalls derartige Halteelemente
90 zu sehen,
so dass auch die Deckelelemente separat gestapelt werden können. Dabei
sind drei derartige Halteelemente im Boden und Deckel ausreichend;
es können
jedoch auch vier oder mehr vorhanden sein.
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Im
Rand 60 des Deckel 20 ist im vorderen Bereich
ein Grat 65 zu erkennen, der in die hier nicht gezeigte
Nut im Rand 50 des Bodens 11 bzw. Rand 51 des
Zwischensegments 12 einrastet. Bei der gezeigten Urne sind
zwei derartige Grate 65 für den Deckel 20 und
zwei Grate für
jeweils ein Zwischensegment 12 vorhanden. Häufig ist
es auch günstig,
drei oder mehr Grate vorzusehen.
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Neben
den Graten 65 sind jeweils zwei Halterippen 66 vorgesehen,
sowie bevorzugt eine weitere Halterippe 67 oberhalb des
Grates. Die Lage insbesondere der Halterippen 66 und 67 wird
nochmals deutlich in der Querschnittsansicht nach 7a.
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Insbesondere
bei Gefäßen mit
größeren Durchmessern
kann es von Vorteil sein, zusätzliche Halterippen 66 vorzusehen.
In 7a sind drei solcher zusätzlicher Halterippen 66 jeweils
etwa in der Mitte zwischen den Graten 65 zu erkennen. Da
diese zusätzlichen
Halterippen nicht hauptsächlich
den Verschlussmechanismus stabilisieren müssen, müssen diese nicht paarweise
wie neben den Graten 65 angeordnet sein, sondern können, wie
in 7a gezeigt, auch einzeln vorhanden sein. 7b zeigt
die Grate 65 und Halterippen 66 in einer Querschnittsansicht
des Deckels.
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Soweit
der Verschlussmechanismus, bestehend aus einer Nut mit korrespondierenden
Graten, betroffen ist, ist auch eine Vertauschung möglich, d.h. die
Nut in den Rand 60 bzw. 61 des Deckels 20 bzw. des
Zwischensegments 12 einzuarbeiten und die Grate im Gegenzug
in den Rand 50 bzw. 51 des Bodens 11 bzw.
des Zwischensegments 12. Ebenso können mehrere Nuten vorhanden
sein, so dass ein abgestuftes Verschließen möglich ist. Wenn den mehreren
Nuten auch mehrere abgestufte Grate gegenüber stehen, kann auch eine
zusätzliche
Festigkeit durch diese Verwendung zusätzlicher Halteelemente erzielt
werden.
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Ebenso
ist es selbstverständlich
für die
Erfindung ohne Belang, ob der Rand des Deckels wie gezeigt den des
Bodens oder des anschließenden
Zwischensegmentes im Durchmesser überragt, so dass der Deckel
beim Verschließen über den
kleineren Rand des Bodens geführt
wird, oder ob dies umgekehrt realisiert ist, also der Rand des Bodens
einen größeren Radius
als der des Deckels aufweist.