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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Hüftimplantate, insbesondere
auf ein modulares Hüftimplantat
mit einem Grundkörper
in Form einer acetabulären
Abstützschale
zum Befestigen an einem Beckenknochen und mit einer Pfanne zum Aufnehmen einer
Hüftgelenkprothese,
wobei der Grundkörper am
Beckenknochen befestigbar ist und einen Aufnahmebereich für die Pfanne
aufweist, wobei die Pfanne eine zu dem Aufnahmebereich komplementäre Außenform
aufweist.
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Künstliche
Hüftgelenke
weisen eine in den Oberschenkelknochen einzusetzende Hüftgelenkprothese
und eine am Beckenknochen anzubringende Hüftgelenkpfanne auf. Das vom
Knie wegweisende Ende der Hüftgelenkprothese
ist kugelförmig
ausgestaltet, um in die Hüftgelenkpfanne
eines Hüftimplantats
einzugreifen und mit dieser ein Kugelgelenk zu bilden.
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Bietet
das Becken nicht mehr ausreichend knöcherne Substanz zur sicheren
Verankerung einer einfachen Hüftgelenkpfanne,
dann ist eine zusätzliche
Abstützung
mit Ring- oder Schalenkonstrukten erforderlich. Diese kommen bevorzugt
bei Hüftgelenks-Wechseloperationen
zum Einsatz, bei denen der tatsächliche
Knochenverlust erst intraoperativ nach dem Ausbau der Primärimplantate
feststeht. Zu den Ursachen für
den Wechsel einer Pfanne zählt u.a.
deren Verankerung mit Knochenzement. Auch bei einer erfolgreichen
Pfannenrevision muss mit einer späteren nochmaligen Revision
gerechnet werden. Neben dem Wiederaufbau von Knochendefekten mit
Transplantaten bietet eine einfach handhabbare rein zementfreie
Verankerung daher wesentliche Vorteile.
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Wesentliche
Ziele beim Einbringen einer künstlichen
Hüftpfanne,
bzw. einer Revisionspfanne sind die:
- 1. primär stabile
Verankerung von Knochentransplantaten,
- 2. primär
stabile Verankerung der Hüftpfanne, bzw.
Abstützschale,
- 3. Rekonstruktion des anatomischen Hüftrotationszentrums,
- 4. korrekte Kippung der Pfanne in den sogenannten Winkeln Inklination
und Anteversion.
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Verbindet
man die beiden Drehzentren der zwei Hüftgelenke mit einer ersten
(Horizontal-)Achse,
so stellt die Anteversion den Winkel der Pfannenachse gegenüber der
ersten (Horizontal-)Achse in einer (Horizontal-)Ebene durch die
erste (Horizontal-)achse und eine zweite anterioposteriore(Horizontal-)Achse
dar. Die Inklination stellt den Winkel der Pfannenachse gegenüber der
ersten (Horizontal-)Achse in einer (Vertikal-)Ebene durch die erste (Horizontal-)achse
und eine kraniokaudale(Vertikal-)Achse dar. Im menschlichen Körper weist
die Inklination Werte im Bereich von 30° bis 50° auf, während bei der Anteversion Werte
im Bereich von 5 bis 25° gemessen
werden.
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Die
Lage des Hüftrotationszentrums
bestimmt die Biomechanik des Hüftgelenkes
und damit auch die Standzeit der implantierten Endoprothese. Daneben
werden der Bewegungsumfang und die Kraftweiterleitung durch die
Anteversion und durch die Inklination festgelegt. Bei unkorrekter
Wahl der Anteversion kann der Hals der Femurschaftprothese an den
Pfannenrand bzw. die Abstützschale
stoßen und
die Gelenkkugel aus dem Pfannen/Schalen-Konstrukt heraushebeln.
Auch bei unkorrekter Inklination mit fehlender Überdachung der Gelenkkugel
durch die Hüftpfanne
besteht die Gefahr der Luxation des Hüftgelenkes.
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Bei
der Implantation eines künstlichen
Hüftgelenks
muss der Operateur auf die individuellen anatomischen Gegebenheiten
des zu behandelnden Körpers,
inklusive der Skelettstruktur mit Knochendefekten und der Muskel-/Bandsituation
des Halteapparates, eingehen können.
Die genannten Zusammenhänge
erzwingen jedoch häufig
einen Kompromiss zwischen primärstabiler
Verankerung von Abstützschalen
am Knochen, optimaler Lage des Hüftrotationszentrums
und korrekten Inklinations- und Anteversionswinkeln. Gerade bei
den schwierigen Implantatwechselsituationen, ist bei vollständig zementfreier
Versorgung zusammen mit erweiterten Einstellungsmöglichkeiten
der Anteversion und Inklination eine einfache Handhabung wünschenswert.
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Gängige Hüftimplantate
für Revisionen
bestehen aus einem schalenförmigen
Grundkörper,
der in erster Linie eine Abstützfunktion übernimmt.
Diese werden in der Regel zementfrei primär stabil am Beckenknochen verankert.
In diese Schale kann, unter Beachtung des korrekten Inklinations-
und Anteversionswinkels ein pfannenförmiger Einsatz, zementfrei oder
zementiert eingebracht werden, der die Kugel der Hüftgelenksprothese
aufnimmt.
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Die
zementierte Verankerung der Pfanne hat den Vorteil, dass diese innerhalb
gewisser Grenzen unabhängig
in der Schale eingestellt werden kann. Die zusätzliche Einbringung von Knochenzement
ist jedoch in vielen Fällen
wegen seiner bekannten Nachteile unerwünscht und bietet in der Schalenkonstruktion
keinen langlebigen Halt gegen die zwischen Schale und Pfanne auftretenden
Schwingungen.
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Aus
US 5,425,778 ist ein acetabulärer Abstützring bekannt,
der die Einstellbarkeit von Anteversion und Inklination einer zementfreien
Pfanne erlaubt. Darin wird die Gelenkkugel gefasst und in ihrer Position
gehalten zwischen einem innenseitig konkav geformten Abstützring und
einem in diesen einschraubbaren zweiten Ring, der auf dem der Gelenkkugel
zugewandten Abschnitt ebenfalls konkav ausgebildet ist. Ein Nachteil
dieser Lösung
besteht darin, dass die Pfanne bei Kippung unter das Randniveau des
Abstützringes
taucht (
US 5,425,778 :
2)
und somit der Hals des Femurschaftes an den Rand der Abstützschale
stoßen
kann. Die Gefahr, dass auch bei dieser Lösung die Gelenkkugel aus der
Pfanne herausgehebelt werden kann, erscheint auch nicht durch Ausnehmungen
des Abstützringes
vermeidbar, weil sie mit Verlust des Innengewindes in demselben verbunden
sind. Außerdem
kann es vorkommen, dass sich die einzelnen Teile des Abstützrings
nach der Operation in Folge stärkerer
mechanischer Belastungen relativ zueinander verdrehen, so dass sich eine
ungünstige
Anteversion und/oder Inklination ergibt. Außerdem kann es schwierig sein,
die Anteversion und die Inklination während der Operation korrekt
einzustellen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein modulares Hüftimplantat zur Verfügung zu
stellen, das die Operationstechnik beim Einsetzen eines Hüftimplantats in
den zu behandelnden Körper
vereinfacht und sich besser an die anatomischen Erfordernisse eines
Patienten anpassen lässt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein zementfrei am Knochen befestigbares
Schalenkonstrukt bereitzustellen, in dem der Lagereinsatz einer Hüftgelenksprothese
(wahlweise zementiert oder) zementfrei eingebracht werden kann und
das auch bei zementfreier Befestigung die sichere Einstellung von
Inklinations- und Anteversionswinkel bei vereinfachter OP-Technik
erlaubt.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein modulares Hüftimplantat
mit verbesserter Stabilität
bereitzustellen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein modulares Hüftimplantat
einen Grundkörper
zum Befestigen an einem Beckenknochen und mit einer Pfanne zum Aufnehmen
einer Hüftgelenkprothese,
wobei der Grundkörper
an dem Beckenknochen befestigbar ist und einen Aufnahmebereich für die Pfanne
aufweist, wobei die Pfanne eine zu dem Aufnahmebereich komplementäre Außenform
aufweist, und die Pfanne in dem Grundkörper befestigbar ist, wobei
der Grundkörper
und/oder die Pfanne Einstellmittel zur variablen Anordnung der Pfanne
bezüglich
des Grundkörpers
aufweist und wobei die Einstellmittel in Grundkörper und Pfanne ausgebildete
zusammenwirkende Führungsmittel umfassen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine
an die anatomischen Erfordernisse des Patienten angepasste sichere
Einstellung der Inklination und/oder der Anteversion der Pfanne
bezüglich
des Grundkörpers
während
der Operation, oder bei einer gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt
vorgenommenen Revision. Durch die zusammenwirkenden Führungsmittel
können
der Grundkörper
und die Pfanne auf besonders einfache Weise relativ zueinander positioniert
werden, um die Pfanne in dem Grundkörper definiert zur Erzielung
einer gewünschten
Inklination und/oder Anteversion zu verstellen. Außerdem verbessern
die Führungsmittel
die Stabilität
des Hüftimplantats
gegenüber
mechanischen Beanspruchungen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der Aufnahmebereich des Grundkörpers ringförmig, als zweiseitig offene
Kugelschale ausgeformt. Durch die dem Becken zugewandte Öffnung kann
bei bereits befestigtem Grundkörper
Knochenmaterial zur abschließenden
Rekonstruktion noch verbliebener Defekte eingebracht werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Pfanne als
Kugelschale, insbesondere als Halbkugelschale, ausgeformt. Dadurch
werden eine Drehung der Pfanne relativ zum Grundkörper und eine
große
Kontaktfläche
zwischen der Pfanne und dem Grundkörper ermöglicht.
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Um
Befestigungsmittel für
die Pfanne vorzuhalten, hat es sich in einem weiteren Ausführungsbeispiel
als vorteilhaft herausgestellt, wenn im Aufnahmebereich und/oder
der Pfanne eine Vielzahl von Bohrungen vorgesehen sind.
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Wenn
zumindest einige der Bohrungen ein Innengewinde aufweisen, so lässt sich
die Pfanne einfach durch Verschraubung in dem Grundkörper endgültig fixieren.
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Wenn
die Bohrungen unterschiedliche Durchmesser aufweisen, so lässt sich
für den
Operateur besonders einfach feststellen, welche Bohrungen von Pfanne
und Aufnahmebereich miteinander fluchten und zueinander passen.
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Zum
besonders einfachen Einsetzen von Befestigungsmitteln in Pfanne
und Grundkörper
ist es besonders vorteilhaft, wenn die korrespondierenden Bohrungen
in der Pfanne und dem Aufnahmebereich durch Bewegung der Pfanne
entlang der Führungsmittel
in Flucht miteinander bringbar sind.
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Geeigneterweise
ist die Pfanne durch eine Schraubverbindung durch die Bohrungen
im Aufnahmebereich des Grundkörpers
fixierbar. Dadurch kann mit geringem Arbeitsaufwand eine stabile
Verbindung zwischen der Pfanne und dem Grundkörper geschaffen werden.
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In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung ist die Außenseite
der Pfanne so ausgebildet, dass die Pfanne an dem Grundkörper über eine
Zementschicht befestigbar ist. Eine Befestigung der Pfanne durch
eine Zementschicht stellt eine Alternative zur Befestigung der Pfanne
mittels einer Schraubverbindung dar.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein modulares Hüftimplantat
einen Grundkörper
zum Befestigen an einem Beckenknochen und mit einer Pfanne zum Aufnehmen
einer Hüftgelenkprothese,
wobei der Grundkörper
an dem Beckenknochen befestigbar ist und einen Aufnahmebereich für die Pfanne
aufweist, wobei die Pfanne eine zu dem Aufnahmebereich komplementäre Außenform
aufweist und wobei die Pfanne einen ersten Teil mit einer Öffnung und
einen zweiten Teil umfasst, wobei der zweite Teil durch die Öffnung des
ersten Teils führbar
und am Grundkörper
befestigbar ist und wobei der zweite Teil dafür ausgelegt ist, den ersten Teil
relativ zum Grundkörper
zu fixieren.
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Durch
die erfindungsgemäße Befestigung der
Pfanne an dem Grundkörper
kann ein Kontakt zwischen dem Hals des Femurschafts und der Befestigung
der Pfanne vermieden werden. Die Gefahr eines Auskugelns des künstlichen
Hüftgelenks
kann so verringert werden. Außerdem
kann eine verbesserte Stabilität
der Befestigung der Pfanne am Grundkörper erzielt werden, da die
Befestigung vom exponierten oberen Rand der Pfanne entfernt ist.
Ferner ist die Formgebung des oberen Randes der Pfanne nicht mehr
durch die Notwendigkeit, ein Gewinde anzubringen, eingeschränkt.
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Geeigneterweise
umfassen der Grundkörper und
der zweite Teil der Pfanne miteinander korrespondierende Befestigungsmittel,
um eine schnelle und sichere Verbindung dieser Komponenten unter operativen
Bedingungen zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
umfassen die Befestigungsmittel ein Innengewinde im Grundkörper und
ein mit diesem korrespondierendes Außengewinde am zweiten Teil
der Pfanne. Dadurch können
der zweite Teil der Pfanne und der Grundkörper miteinander verschraubt
werden, wodurch eine gegenüber
Mikrobewegungen und Schwingungen besonders sichere Langzeitverbindung
zwischen Pfanne und Grundkörper
erzielt werden kann.
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In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung kann der zweite Teil der Pfanne durch eine Zementschicht
am Grundkörper
befestigt werden, wodurch ebenfalls eine sehr stabile Verbindung
zwischen dem Grundkörper
und der Pfanne erreicht werden kann.
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Geeigneterweise
weist der zweite Teil der Pfanne eine oder mehrere Bohrungen auf,
die zum Aufnehmen von Schrauben, die mit dem Beckenknochen verbindbar
sind, ausgebildet sind. Wird der zweite Teil der Pfanne am Beckenknochen
festgeschraubt, werden die beiden Pfannenteile und der Grundkörper sowohl
in ihrer relativen Lage zueinander als auch in ihrer Position relativ
zum Beckenknochen fixiert, so dass eine Verschiebung des künstlichen
Hüftgelenks
bzw. von dessen einzelnen Komponenten durch mechanische Beanspruchungen
im wesentlichen ausgeschlossen ist.
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Der
Aufnahmebereich kann als zweiseitig offene Kugelschale ausgebildet
sein, so dass durch die dem Becken zugewandte Öffnung bei bereits befestigtem
Grundkörper
Knochenmaterial zur abschließenden
Rekonstruktion noch verbliebener Defekte eingebracht werden kann.
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Geeigneterweise
ist der erste Teil der Pfanne als zweiseitig offene Kugelschale
ausgebildet. Dadurch weist der erste Teil der Pfanne eine zum Durchführen des
zweiten Teils geeignete Öffnung
an einer zentralen Stelle auf.
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Vorzugsweise
ist der erste Teil der Pfanne in mehreren Positionen relativ zum
Grundkörper
fixierbar. Dadurch kann die Geometrie des Hüftimplantats während der
Operation an die anatomischen Gegebenheiten des Patienten angepasst
werden. So ist es nicht notwendig, eine Vielzahl unterschiedlicher
Hüftimplantate
bereitzustellen, aus denen bei der Operation ein passendes ausgewählt werden
muss.
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Vorteilhafterweise
umfassen der erste Teil der Pfanne und der Grundkörper zusammenwirkende
Führungsmittel.
Dadurch können
der Grundkörper und
der erste Teil der Pfanne relativ zueinander positioniert werden,
um auf besonders einfache Weise die Pfanne in dem Grundkörper definiert
zur Erzielung einer gewünschten
Inklination und/oder Anteversion zu verstellen.
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In
einigen Ausführungsformen
weisen die Führungsmittel
jeweils eine Nut und einen Vorsprung an kooperierenden Flächen von
Grundkörper
und Pfanne auf. Durch einfache Drehung der Pfanne bzw. ihres ersten
Teils in dem Grundkörper
lassen sich dabei unterschiedliche Inklinationswinkel und Anteversionswinkel
einstellen. Durch das Vorhalten von Mitteln an Pfanne und Grundkörper, die
einen Formschluss erreichen und dabei so angeordnet sind, dass sie
bei Bewegung, vorzugsweise Drehung, der Pfanne gegenüber des
Grundkörpers
eine Verstellung der Neigung entsprechend der unten angeführten Winkelangaben
bezüglich
des Grundkörpers
hervorrufen, ist eine genaue Anpassung auf den individuellen Einzelfall
möglich.
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Um
die Inklination unabhängig
von der Anteversion einzustellen, ist es in dieser Ausführungsform vorteilhaft,
verschiedene Pfannen und/oder Grundkörper vorzusehen, deren jeweilige
zusammenwirkende Führungsmittel
eine Variation der Kombination der unterschiedlichen Anteversions-
und Inklinationswinkel ermöglichen.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung sind zusätzlich oder alternativ zu den
zusammenwirkenden Führungsmitteln
formschlussbildende Mittel in der Pfanne und dem Grundkörper vorgesehen,
die spezielle Rastpositionen umfassen, so dass stufenlos oder stufenweise
vorbestimmte Inklinations- und Anteversionswinkel einstellbar sind.
Durch das Vorhalten unterschiedlicher Pfannen und/oder Grundkörper lassen
sich auch in dieser Ausführungsform
Inklination und Anteversion teilweise unabhängig voneinander stufenlos
oder in Stufenabschnitten einstellen. Dies erhöht die Variabilität des Einsatzes
des modularen Hüftimplantats
und stellt weiter eine besonders einfache und sichere Handhabung
zur Einstellung der gewünschten
Inklination und Anteversion bereit.
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In
einer Weiterbildung ist die Nut auf der Innenseite des Aufnahmebereichs
des Grundkörpers und
der Vorsprung auf der Außenseite
der Pfanne angebracht. In diesem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist ein Einsetzen der Pfanne in den Grundkörper besonders einfach. Durch
das Ineinandergreifen von Nut und Vorsprung an Grundkörper und
Pfanne wird ein kraftaufnehmender formschlüssiger Verbund erreicht.
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In
einer Weiterbildung ist der Vorsprung ringförmig umlaufend ausgeformt.
Damit ist eine stufenlose Einstellung von Inklinations- und Anteversionswinkel
möglich.
Es ist auch von Vorteil, wenn die Nut ringförmig umlaufend ausgeformt ist.
Vorsprung und Nut können
in anderen Ausführungsformen
jedoch auch unterbrochen sein. In speziellen Ausführungsformen
können
der Vorsprung und die Nut sogar auf einzelne definiert angeordnete
Pfosten bzw. Vertiefungen reduziert sein.
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Es
hat sich als zweckmäßig herausgestellt, insbesondere
unter dem Aspekt der einfachen und zuverlässigen wie auch kostengünstigen
Herstellung, wenn die Pfanne einen planen Rand aufweist, der vorzugsweise
in einer Ebene liegt.
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Durch
die Ebene des planen Randes der Pfanne wird eine Flächennormale
definiert. In gleicher Weise lässt
sich durch den ringförmigen
Vorsprung der Pfanne eine Fläche
und somit eine zugehörige
Flächennormale
bestimmen. Die Normale der Ebene durch den Vorsprung und die Normale
der Ebene des planen Randes weisen vorzugsweise einen Winkel α zwischen
0° und 30°, besonders
vorzugsweise zwischen 5° und
20°, weiter
vorzugsweise zwischen 15° und
20°, oder
weiter vorzugsweise ca. 17° auf.
Damit sind besonders günstige
Anteversions- und Inklinationswerte erreichbar.
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In
entsprechender Weise bestimmen auch die Nut in dem Aufnahmebereich
des Grundkörpers, bzw.
die gemäss
anderer Ausführungsformen
entsprechenden Mittel, eine Ebene, durch die eine Flächennormale
definiert ist. Der obere Rand des Aufnahmebereichs kann dabei ebenfalls
eine Ebene und eine entsprechende Flächennormale bestimmen. In einer
vorteilhaften Ausführungsform
ist die Flächennormale
der durch die Nut bestimmten Ebene um einen Winkel β geneigt
zur Flächennormale
der durch den oberen Rand des Aufnahmebereichs definierten Ebene,
wobei dieser Neigungswinkel β vorzugsweise zwischen
0° und 30°, besonders
vorzugsweise zwischen 5° und
25°, weiter
vorzugsweise zwischen 10° und
22°, oder
weiter vorzugsweise ca. 20° beträgt.
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In
einer vorteilhaften Kombination weist der Winkel β einen Wert
im Bereich zwischen 0° und
30°, vorzugsweise
im Bereich zwischen 5° und
20°, besonders
bevorzugt im Bereich zwischen 10° und
20° oder
weiter vorzugsweise ca. 17° auf,
vorzugsweise in Kombination mit einem Winkel α im Bereich von 0° bis 30°, bevorzugt
zwischen 5° und
25°, weiter
vorzugsweise zwischen 10° und
22°, besonders
bevorzugt von 20°.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist der Grundkörper
so ausgebildet, dass eine Ebene durch die Nut im Aufnahmebereich
parallel zu einer durch den oberen Rand des Aufnahmebereichs des Grundkörpers definierten
Ebene angeordnet ist.
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Um
das Einwachsverhalten zu verbessern, hat es sich in einem Ausführungsbeispiel
als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Pfanne und/oder der Grundkörper zumindest
teilweise, vorzugsweise vollständig,
aus Titan, einer Titanlegierung oder einer Titanverbindung bestehen.
Alternativ könnte
auch eine Edelstahl- oder Kobalt-Chrom-Legierung verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
weist der Grundkörper
zwei benachbarte radial abstehende Laschen und eine den Laschen
gegenüberliegende
Zunge auf. Dadurch lässt
sich der Grundkörper
besonders sicher und einfach an dem Beckenknochen befestigen.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
können
die Laschen Bohrungen aufweisen, wodurch einfache Verschraubungen
möglich
sind.
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Allgemein
können
in dem Hüftimplantat
eine oder mehrere Bohrungen vorhanden sein, um eine Befestigung
des Hüftimplantats
am Beckenknochen und der einzelnen Komponenten des Hüftimplantats aneinander
zu ermöglichen.
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Geeigneterweise
sind die Bohrungen zum Aufnehmen von Schraubverbindungen, die den Grundkörper und/oder
die Pfanne mit dem Beckenknochen verbinden, geeignet.
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Die
Bohrungen können
verschließbar
sein, um das schädigende
Eindringen von Abriebspartikeln in den Knochen zu verhindern oder
den Kontakt von Knochenzement mit dem Knochen zu verhindern, wenn
eine oder mehrere Bohrungen nicht zur Befestigung benötigt werden.
Zum Verschließen
der Öffnungen
können
Schrauben und/oder Stopfen verwendet werden. Die Stopfen können beispielsweise aus
Polyethylen oder einem metallischen Implantatwerkstoff gefertigt
sein.
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Die
Bohrungen könne
mit einem Innengewinde zur Verwendung winkelstabiler Schrauben ausgestattet
sein. Die Verwendung von etablierten Dornschrauben hat sich in einem
Ausführungsbeispiel
als positiv herausgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung weist ein modulares Hüftimplantat
einen Grundkörper
auf, der an einem Beckenknochen befestigbar ist und einen Aufnahmebereich
mit einer zu einem Lagereinsatz der Hüftgelenksprothese komplementären Innenform
aufweist. Der Aufnahmebereich weist eine Öffnung auf, die durch ein Verschlusselement
verschließbar
ist, wobei das Verschlusselement am Grundkörper befestigbar ist.
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Durch
die Öffnung
wird auch nach dem Einsetzen des Hüftimplantats ein Zugang zum
Beckenknochen ermöglicht.
Durch das Verschlusselement wird eine Innenfläche, an der der Lagereinsatz
der Hüftgelenksprothese
befestigt werden kann, z.B. mit Zement, geschaffen.
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Geeigneterweise
weist das Verschlusselement auf einer dem Aufnahmebereich zugewandten Seite
eine zu dem Lagereinsatz der Hüftgelenksprothese
komplementäre
Form auf. Dadurch kann ein guter Kontakt zwischen Lagereinsatz und
Verschlusselement sichergestellt werden.
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Vorteilhafterweise
umfassen der Grundkörper
und das Verschlusselement miteinander korrespondierende Befestigungsmittel,
die beispielsweise ein Innengewinde im Grundkörper und ein mit diesem korrespondierendes
Außengewinde
im Verschlusselement umfassen können.
Dadurch kann eine stabile und lange haltbare Verbindung zwischen
Verschlusselement und Grundkörper
geschaffen werden.
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Geeigneterweise
ist das Verschlusselement dafür
ausgelegt, den Aufnahmebereich zu einer Vertiefung mit einer zu
dem Lagereinsatz der Hüftgelenksprothese
komplementären
Innenform zu ergänzen.
Dadurch kann eine große
Kontaktfläche
zwischen Lagereinsatz und Hüftimplantat
geschaffen werden, wodurch eine gute Kraftübertragung zwischen Hüftimplantat
und Hüftgelenksprothese
sicher gestellt werden kann.
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Der
Aufnahmebereich kann als zweiseitig offene Kugelschale ausgebildet
sein und das Verschlusselement kann als Kugelschale ausgebildet sein.
Dadurch wird eine kugelschalenförmige
Innenfläche
des Hüftimplantats
geschaffen, die zum Anbringen eines kugelförmigen Lagereinsatzes besonders
geeignet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 das
erfindungsgemäße modulare
Hüftimplantat,
im in den Beckenknochen eingebauten Zustand in einer perspektivischen
schematischen Ansicht,
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2 eine
perspektivische schematische isolierte Ansicht des erfindungsgemäßen modularen Hüftimplantates
mit in den Grundkörper
eingeschraubter Pfanne,
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3 eine
perspektivische isolierte Darstellung des Grundkörpers aus den 1 und 2 mit einer
kranialen Dornschraube, und einer kaudal eingebrachten Schraube.
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4 eine
schematische Schnittansicht durch die Pfanne und den Grundkörper aus
den 1 bis 3, wobei die Pfanne einen Vorsprung und
der Aufnahmebereich des Grundkörpers
eine Nut aufweist,
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5 eine
Detailansicht des Bereichs V aus 4,
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6 eine
alternative Ausführungsform
der Erfindung in schematischer Schnittansicht durch die Pfanne und
den Grundkörper,
wobei die Pfanne eine Nut und der Grundkörper einen Vorsprung aufweist,
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7 eine
Detailansicht des Bereichs VII aus 6 und
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8a eine
schematische Perspektivansicht eines Hüftimplantats gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8b ein
schematisches Schnittbild der in 9a gezeigten
Ausführungsform;
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9a bis 9d schematische
Perspektivansichten der in 9a und 9b gezeigten
Ausführungsform
in vier verschiedenen Stadien des Zusammenbaus;
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10 ein
schematisches Schnittbild durch die in den 9a bis 9d gezeigte
Ausführungsform
in zusammengebautem Zustand; und
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11 eine
schematische Perspektivansicht eines Hüftimplantats gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes modulares
Hüftimplantat
mit einem Grundkörper 1,
der an einem Beckenknochen 2 befestigt ist. Der Grundkörper 1 weist
einen schalenförmigen
Aufnahmebereich 3 auf. In den Aufnahmebereich 3 ist
eine Pfanne 4 eingesetzt.
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Der
Grundkörper 1 weist
Befestigungsmittel zur Befestigung des Grundkörpers 1 am Beckenknochen
auf. Als Befestigungsmittel finden Schrauben, wie etwa eine Dornschraube 7,
Verwendung. Die Befestigungsmittel, insbesondere die Dornschraube 7, sind
in 1 nicht dargestellt. Dornschrauben 7 sind jedoch
in den 2 und 3 dargestellt. In den Grundkörper 1 sind
Bohrungen 8 eingearbeitet. Weitere Bohrungen 9 sind
auch in die Pfanne 4 eingearbeitet.
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Der
Grundkörper 1 weist
zwei Laschen 10 und eine Zunge 11 auf. Diese ist
in 1 nicht sichtbar, aber in den 2 und 3 dargestellt.
Die Laschen 10 sind zueinander benachbart angeordnet. Sie
befinden sich auf der gegenüberliegenden
Seite der Zunge 11. Die Laschen 10 sind ebenfalls
mit Bohrungen 8 versehen, wie auch der Aufnahmebereich 3.
Die Zunge 11, die beispielweise bohrungsfrei ausgebildet
ist, ist hakenförmig
zum Umgriff um einen Teil des Beckenknochens 2 ausgebildet.
Zur Fixierung des Grundkörpers 1 am
Beckenknochen 2 können
zusätzlich
zu der Dornschraube 7 durch die Bohrungen 9 in
den Laschen 10 Schrauben in den Beckenknochen 2 eingeschraubt
sein.
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Die
Bohrungen 8 und/oder 9 können auch mit einem Innengewinde
ausgeführt
sein, um die Einbringung winkelstabiler Schrauben zu ermöglichen.
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Der
Aufnahmebereich 3 des Grundkörpers 1 ist konkav
ausgestaltet und hat die Form einer ringförmigen, nach unten, d.h. gegen
den Beckenknochen, offenen Schale. In diesen ringförmigen teilschalenförmigen konkaven
Bereich des Aufnahmebereichs des Grundkörpers ist die mit korrespondierender
konvexer Außenfläche gestaltete
Pfanne 4 einsetzbar und kommt dort zur Anlage. Der Aufnahmebereich 3 und
die konvexe Außenfläche der
Pfanne können
jeweils einen im wesentlichen kugelförmigen Oberflächenbereich
aufweisen, deren Radien derart ausgelegt sind, dass die Oberflächenbereiche des
Aufnahmebereichs und der Pfanne flächig aufeinander aufliegen.
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Zur
Befestigung der Pfanne 4 in dem Grundkörper 1 sind Schrauben 12 durch
die Bohrungen 8 im Grundkörper und in der Pfanne geführt. Die
Bohrungen 8 im Grundkörper 1 weisen
dabei vorzugsweise ein Innengewinde auf, in welches eine Verbindungsschraube 12,
wie etwa in 2 dargestellt, eingreift. Durch
selektives Influchtbringen der Bohrungen 8 und 9 miteinander,
lassen sich verschiedene Winkelstellungen der Pfanne 4 in
Bezug auf den Grundkörper 1 realisieren.
Die dann durch die Bohrungen 8 und 9 durchgreifende
Schraubverbindung fixiert dauerhaft die Pfanne im Grundkörper.
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In
die halbkugelschalenförmig
ausgebildete Pfanne 4 greift eine Hüftgelenkprothese (nicht dargestellt),
nämlich
ein im wesentlichen kugelförmiges Ende
eines künstlichen
Hüftgelenks,
insbesondere eine künstliche
Gelenkpfanne, die durch einen Lagereinsatz gebildet wird, ein. Der
Lagereinsatz kann einen Kunststoff, beispielsweise Polyethylen,
umfassen. In speziellen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann UHMW(Ultra High Molecu lar Weight)-PE
oder crosslinked-PE verwendet werden. Alternativ kann der Lagereinsatz
ein Keramikmaterial, z.B. Aluminiumoxyd- oder Zirkonoxydkeramik oder
eine Metall-Legierung,
z.B. CoCr28Mo6 umfassen.
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Die
Pfanne 4 lässt
sich in manchen Ausführungsformen
in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers um drei zueinander orthogonale
Achsen bewegen. Diese Achsen sind wie folgt definiert: Eine erste
Horizontalachse (nicht gezeigt) erstreckt sich durch die zwei Drehpunkte
der beiden Hüftgelenke des
Beckenknochens 2. Eine zweite Horizontalachse 14 steht
senkrecht auf der ersten Horizontalachse und einer Vertikalachse 13.
Durch Drehung der Pfanne um die Vertikalachse 13 lässt sich
die Anteversion einstellen. Durch Drehung um die Horizontalachse 14 lässt sich
die Inklination einstellen.
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In 2 ist
die mittels der Verbindungsschraube 12 gesicherte Pfanne 4 im
Grundkörper 1, und
zwar im Aufnahmebereich 3, dargestellt. Zwei Dornschrauben 7,
oder andere geeignete Schrauben, ermöglichen die Fixierung von Grundkörper 1 mit
dem Beckenknochen 2 (nicht dargestellt). Die Anordnung
der Bohrungen 8 und 9, in Grundkörper 1 und
Pfanne 4 lässt
sich variieren. Je nach Anordnung der Bohrungen 8 und 9,
insbesondere relativ zueinander, lassen sich unterschiedliche Winkelstellungen zur
Erzielung verschiedener Einstellungen der Inklination und Anteversion
erreichen.
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Die
näher am
kaudalen Haken liegende Schraube 7 kann in dem im Knochenkontakt
stehenden Bereich auch als glatter Zapfen ausgebildet sein.
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In 3 ist
ein singulärer
Grundkörper 1 mit zwei
Dornschrauben 7 dargestellt. Im ringförmigen Aufnahmebereich 3,
der in sich konkav gewölbt
ist, ist eine Nut 15 eingearbeitet, die grundkörperseitig
ein Mittel zur Führung
und zur Einstellung der Position der eingesetzten Pfanne bildet.
Die Nut 15 erstreckt sich ringförmig durch den gesamten Aufnahmebereich 3.
Es ist auch möglich,
die Nut 15 unterbrochen auszugestalten.
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In 4 ist
das Eingreifen eines pfannenseitig ausgebildeten Mittels zur Führung und
zur Einstellung der Position der eingesetzten Pfanne in Form eines
Vorsprungs 16, der auf der Außenseite der Pfanne 4 vorhanden
ist, in die Nut 15 des Grundkörpers 1 dargestellt.
Ein Formschluss zwischen Nut 15 und Vorsprung 16 ist
im eingesetzten Zustand der Pfanne 4 in den Grundkörper 1 die
Folge. Dabei werden die wirkenden Kräfte über die Nut 15 an
den Vorsprung 16 weitergegeben. Der Vorsprung 16 läuft beispielsweise
ringförmig
um die gesamte Außenfläche der Pfanne 4.
Eine oder mehrere Unterbrechungen des Vorsprungs sind alternativ
möglich.
Der Vorsprung 16 und die Nut 15 bilden zusammenwirkende
Führungsmittel.
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Eine
Normale 18 durch eine Ebene, in der der Vorsprung 16 liegt,
ist im in der 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht parallel zu einer Normalen 17 der Ebene, in der ein
oberer Rand 19 der Pfanne liegt. Die Normalen 17 und 18 haben
beispielsweise einen Winkel von ca. 17° zwischen einander aufgespannt.
In Bezug auf einen oberen Rand 50 des Grundkörpers ist
ebenfalls eine Ebene definiert. Bezüglich dieser Ebene des Randes 50 des Grundkörpers weist
die Ebene der Nut in dem Grundkörper
einen Winkel von ca. 20° auf.
Durch Verdrehen der Pfanne 4 in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers lassen
sich kontinuierlich Winkel zwischen der Ebene des Randes der Pfanne
und des Grundkörpers
im Bereich von 3° bis
37° einstellen.
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In 5 ist
im größeren Detail
der Vorsprung 16 und die Nut 15 dargestellt. In
den 4 und 5 sind die Fixiermittel noch
nicht miteinander in Eingriff, da die Pfanne 4 noch nicht
vollständig
in den Grundkörper 1 eingesetzt
ist. Im komplett eingesetzten Zustand befindet sich der Vorsprung 16 in
der Nut 15.
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Der
Winkel der Normalen durch die Ebene des an der Pfanne befindlichen
Führungsmittels
ist als Winkel α in
den Figuren gekennzeichnet und wird zwischen der Normalen 17 durch
den Rand der Pfanne 4 und der Normalen 18 durch
die Ebene des Führungsmittels
der Pfanne 4 gemessen.
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Die 6 und 7 zeigen
eine alternative Ausgestaltung des modularen Hüftimplantats. Der Vorsprung 16 ist
dabei im Grundkörper 1 ausgeformt und
die Nut 15 ist dabei auf der Außenseite der Pfanne 4 ausgeformt.
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Der
Rand 19 kann auch eine Überhöhung, beispielsweise
von ca. 10°,
aufweisen, der dann nicht in derselben Ebene wie der Rest des Randes 19 liegt.
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Gegenüber einem
rotationssymmetrisch ausgestalteten Lagereinsatz kann auch der Rand des
Lagereinsatzes 30 (10) eine Überhöhung im Bereich
von 10° bis
20° aufweisen.
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Durch
Drehung der Pfanne in dem Grundkörper
lassen sich die Werte eines Winkels δ der Flächennormalen durch den Pfannenrand 19 und
durch den Rand 50 des Aufnahmebereichs von 0° bis 34° einstellen,
wenn z.B. die in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers vorgesehene ringförmige Nut ebenfalls
um einen Winkel von 17° gegen
die durch den oberen Rand des Aufnahmebereichs gebildete Fläche angestellt
ist. Andere Einstellbereiche für
den Winkel δ sind
möglich,
abhängig
von den jeweiligen Anstellwinkeln α und β sowie von den durch Nut und Vorsprung
jeweils bestimmten Ebenen.
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Anstelle
von Mitteln, bei denen sich durch Drehen der Pfanne der δ-Wert und
damit die Inklinations- und Anteversionswinkel einstellen lassen,
können
auch spezielle Rastpositionen in Pfanne 4 und Grundkörper 1 vorgesehen
sein, wobei Mittel zum Hervorrufen eines Formschlusses, also entsprechend
der Nut 15 und des Vorsprungs 16, so angeordnet
sind, dass sich stufenweise die individuell benötigten Werte einstellen lassen.
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Durch
das Vorhalten unterschiedlicher Pfannen für einen Grundkörper lassen
sich auch Anteversionswerte unabhängig von dem Inklinationswert
einstellen. Es ist auch möglich,
mehrere Nuten oder Vorsprünge
in Pfanne 4 oder Grundkörper 1 vorzusehen. Auch
ist es möglich,
sowohl Vorsprünge
als auch Nuten, jeweils an Pfanne 4 und/oder am Grundkörper 1 vorzusehen.
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Die
Nuten und Vorsprünge
können
dabei auch abschnittsweise ausgebildet sein. In speziellen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die Nuten und Vorsprünge
auch auf einzelne definiert angeordnete Pfosten und Vertiefungen
reduziert sein.
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Die
Pfanne und der Grundkörper
sind zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, aus Titan oder einer
Titanlegierung oder -verbindung hergestellt. Als Titanlegierung
ist TiAl6V4 besonders geeignet. Ein Grundkörper aus Reintitan ermöglicht eine besonders
einfache Anpassung des Hakens und/oder der Laschen an die individuelle
Anatomie des Beckenknochens des Patienten, da dieses Material aufgrund
seiner Duktilität
auch bei Raumtemperatur gut verformbar ist.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden mit Bezug auf die 8a bis 10 beschrieben.
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8a zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines modularen Hüftimplantats. 8b zeigt
ein schematisches Schnittbild des in 8a gezeigten
Hüftimplantats.
Dieses umfasst einen Grundkörper 1 und
eine Pfanne 4, die einen ersten Teil 20 und einen
zweiten Teil 21 umfasst. Anders als in den mit Bezug auf
die 1 bis 7 beschriebenen Ausführungsformen
sind keine Zunge 11 und keine Laschen 10 vorgesehen.
In anderen Ausführungsformen
kann der Grundkörper 1 jedoch
Laschen und eine Zunge aufweisen.
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Der
Grundkörper 1 ist
an einem Beckenknochen befestigbar. Zu diesem Zweck können Schrauben
durch Bohrungen 8 im Grundkörper geführt und mit dem Beckenknochen
verschraubt werden. Die Bohrungen 8 können am Umfang des Aufnahmebereichs 3 oder
im Inneren des Aufnahmebereichs 3 angeordnet sein In Ausführungsformen,
in denen der Grundkörper 1 Laschen
aufweist, könne
die Bohrungen auch in den Laschen vorgesehen sein. Mindestens eine
Bohrung 8' im
Inneren des Aufnahmebereichs 3, die in der Ansicht der 8a durch
die Pfanne 4 verdeckt ist, ist in 8b gezeigt.
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Wie
in den oben mit Bezug auf die 1 bis 7 beschriebenen
Ausführungsformen
können die
Bohrungen ein Innengewinde umfassen, so dass die Schrauben winkelstabil
angebracht werden können.
Insbesondere können
zur Verbindung des Grundkörpers 1 mit
dem Beckenknochen Dornschrauben verwendet werden.
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In
anderen Ausführungsformen
kann der Grundkörper
auch durch eine Zementschicht mit dem Beckenknochen verbunden werden,
wobei ein den Fachleuten bekannter Knochenzement verwendet werden
kann. In solchen Ausführungsformen
können die
Bohrungen 8, 8' des
Grundkörpers
weggelassen oder verschlossen werden. Alternativ können eine Befestigung
durch Zement und eine Befestigung durch Schrauben gleichzeitig verwendet
werden, wodurch eine besonders stabile Befestigung erzielt werden
kann.
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Der
Grundkörper 1 umfasst
einen Aufnahmebereich 3, in den die Pfanne 4 eingesetzt
werden kann. Die Pfanne 4 weist eine zu dem Aufnahmebereich 3 komplementäre Außenform
auf. In der in den 9 bis 10 gezeigten
Ausführungsform
ist der Aufnahmebereich 3 als eine zweiseitig offene Kugelschale
ausgebildet. Im Inneren des Aufnahmebereichs 3 ist dabei
eine Öffnung 27 vorgesehen.
Wenn das Hüftimplantat
zusammengesetzt ist, liegt die in 8a und 8b dem
Grundkörper 1 zugewandte Seite
des ersten Teils 20 der Pfanne 4 auf dem Aufnahmebereich 3 auf
(vgl. 9c). Der erste Teil 20 der
Pfanne 4 ist dabei als eine zweiseitig offene Kugelschale
ausgebildet, wobei die Radien des Aufnahmebereichs 3 und
des zweiten Teils 21 der Pfanne 4 derart aufeinander
abgestimmt sind, dass ein flächiger
Kontakt zwischen dem Aufnahmebereich 3 und der Pfanne 4 entsteht.
Dadurch werden mechanische Kräfte
von der Pfanne 4 gleichmäßig auf den Grundkörper 1 übertragen.
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Der
erste Teil 20 der Pfanne 4 weist eine Öffnung 22 auf.
Wenn der erste Teil 20 der Pfanne 4 in den Grundkörper 1 eingesetzt
ist, liegen die Öffnungen 22, 27 des
ersten Teils 20 und des Grundkörpers 1 einander gegenüber, so
dass die Öffnung 27 des Grundkörpers zugänglich ist.
Die Öffnungen 22, 27 können eine
im wesentlichen kreisförmige
Gestalt haben. Die Öffnung 22 kann
einen Durchmesser aufweisen, der mindestens so groß ist wie
der Durchmesser der Öffnung 27,
so dass die gesamte Öffnung 27 auch
dann freiliegt, wenn der erste Teil 20 der Pfanne 4 in
den Grundkörper 4 eingesetzt
ist.
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Der
zweite Teil 21 der Pfanne 4 weist eine Form auf,
die mit der Öffnung 22 im
ersten Teil 20 korrespondiert. Im Fall einer im wesentlichen
kreisförmigen Öffnung 22 hat
der zweite Teil 21 der Pfanne 4 eine runde Form.
Beispielsweise kann er als Kugelschale ausgebildet sein.
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Der
zweite Teil 21 der Pfanne 4 ist am Grundkörper 1 befestigbar.
Zu diesem Zweck können
der zweite Teil 21 der Pfanne 4 und der Grundkörper 1 miteinander
korrespondierende Befestigungsmittel umfassen. In der in 8a bis 10 gezeigten Ausführungsform
umfasst der Grundkörper 1 ein
Innengewinde 29, das am Umfang der Öffnung 27 ausgebildet
ist. Der zweite Teil 21 der Pfanne 4 weist an seinem
Umfang ein Außengewinde 26 auf,
das zum Innengewinde des Grundkörpers 1 passt
(vgl. 10). Das Außengewinde 26 kann
selbstsichernd ausgebildet sein.
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Auf
der in der Perspektive der 8a und 8b nach
rechts zeigenden Seite weist der zweite Teil 21 der Pfanne 4 einen
Vorsprung 25 auf. Ein Durchmesser des äußeren Umfangs des Vorsprungs 21 ist
größer als
der Durchmesser der Öffnung 22 im ersten
Teil der Pfanne 4, so dass der zweite Teil 21 der
Pfanne 4 nicht vollständig
durch die Öffnung 22 hindurchtreten
kann. Der Rest des zweiten Teils 21 weist dagegen einen
kleineren äußeren Durchmesser
auf als die Öffnung 22,
so dass der zweite Teil der Pfanne 4 durch die Öffnung 22 geführt werden
kann.
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Bei
der Implantation des Hüftimplantats
kann zunächst
der Grundkörper 1 mit
Hilfe von Schrauben im Beckenknochen des Patienten fixiert werden.
Die Schrauben und der Beckenknochen sind in 9a nicht
gezeigt. Anschließend
wird, wie in 9b dargestellt, zunächst der
erste Teil 20 der Pfanne in den Grundkörper 1 eingesetzt
und zwar so, dass sich die Öffnungen 22 und 27 gegenüber liegen.
Durch Drehen des ersten Teils 20 relativ zum Grundkörper 1 können Inklination
und Anteversion eingestellt werden. Zu diesem Zweck kann, wie in
den oben mit Bezug auf 1 bis 7 beschriebenen
Ausführungsformen,
eine Ebene, in der der obere Rand des ersten Teils 20 der
Pfanne 4 liegt, gegenüber
einem oberen Rand des Grundkörpers
geneigt sein. Ferner können
am ersten Teil 20 der Pfanne 4 und am Grundkörper zusammenwirkende
Führungsmittel ähnlich den
in den mit Bezug auf 1 bis 7 beschriebenen
Ausführungsformen
an der Pfanne 4 und am Grundkörper 1 vorgesehenen
Führungsmitteln
vorgesehen sein. Beispielsweise umfasst der erste Teil 20 der
Pfanne 4 einen Vorsprung 16 und der Grundkörper 1 eine
mit diesem korrespondierende Nut 15. Durch Ausbuchtungen 23 des
Vorsprungs 16 und Vertiefungen 24 der Nut 15 werden
Rastpositionen des ersten Teils der Schale 20 mit vorbestimmter
Inklination und Anteversion definiert.
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die Rastpositionen durch andere Merkmale des Grundkörpers 1 und
des ersten Teils 20 der Pfanne 4 definiert sein.
In solchen Ausführungsformen
können
im Vorsprung 16 Vertiefungen vorgesehen sein und die Nut 15 kann
an einigen Stellen unterbrochen sein. In weiteren Ausführungsformen
können
die Merkmale des Grundkörpers 1 und
des ersten Teils 20 der Pfanne 4, die die Rastpositionen
definieren, an anderen Stellen als an der Nut 15 und dem
Vorsprung 16 vorgesehen sein, z.B. neben der Nut 15 bzw.
dem Vorsprung 16.
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Anschließend wird,
wie in 9c gezeigt, der zweite Teil 21 der
Pfanne 4 durch die Öffnung 27 im
ersten Teil geführt
und das Außengewinde 26 des zweiten
Teils wird mit dem Innengewinde 27 des Grundkörpers 1 verschraubt.
Der Vorsprung 25 des zweiten Teils liegt dann auf dem ersten
Teil 20 der Pfanne 4 auf, wodurch der erste Teil 20 relativ
zum Grundkörper 1 fixiert
wird.
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Der
zweite Teil 21 der Pfanne 4 kann Bohrungen 9 aufweisen,
die zum Aufnehmen von Schrauben, die mit dem Beckenknochen verbindbar
sind, ausgebildet sind. So kann der zweite Teil 21 unabhängig vom
Grundkörper 1 am
Beckenknochen befestigt werden, wodurch ein besonders stabiler Halt des
zweiten Teils 21 der Pfanne 4 erreicht werden kann.
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Daraufhin
kann, wie in den 9d und 10 gezeigt,
ein Lagereinsatz 30 in der Pfanne 4 befestigt
werden, was mit Hilfe von dem Fachmann bekannten Mitteln geschehen
kann.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann alternativ oder zusätzlich
zur Befestigung des zweiten Teils 21 der Pfanne 4 mit
Hilfe des Gewindes 26 eine Befestigung durch eine Zementschicht
vorgesehen sein.
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Die
Befestigung des ersten Teils 20 der Pfanne 4 am
Grundkörper
muss nicht, wie in den oben mit Bezug auf die 8a bis 10 beschriebenen
Ausführungsformen,
mit Hilfe des Vorsprungs 25 des zweiten Teils 21 der
Pfanne 4 geschehen. In weiteren Ausführungsformen kann der erste
Teil 20 der Pfanne 4 dafür ausgelegt sein, mit Hilfe
einer Zementschicht am Grundkörper 1 und
dem zweiten Teil 21 der Pfanne 4 befestigt zu
werden.
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Ein
Hüftimplantat
gemäß der vorliegenden Erfindung
muss keine Pfanne 4 aufweisen. In weiteren Ausführungsformen
der Erfindung, die im Folgenden mit Bezug auf 11 beschrieben
werden, kann der Lagereinsatz 30 einer Hüftgelenksprothese
durch eine Zementschicht im Aufnahmebereich 3 des Grundkörpers 1 befestigt
werden.
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11 zeigt
eine schematische Perspektivansicht des Grundkörpers 1, nachdem er
mit Hilfe von Schrauben (nicht gezeigt) ähnlich den in 2 und 3 dargestellten
Schrauben 7 im Beckenknochen des Patienten (nicht gezeigt)
befestigt wurde. Der Grundkörper 1 entspricht
dem Grundkörper
der Ausführungsform,
die oben mit Bezug auf die 8a bis 10 beschrieben
wurde.
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In
der Öffnung 27 des
Grundkörpers 1 ist
ein Verschlusselement 40 angebracht, das den zweiten Teil 21 der
Pfanne 4, die in der oben mit Bezug auf 8a bis 10 beschriebenen
Ausführungsform verwendet
wird, ersetzt. Das Verschlusselement 40 kann am Grundkörper 1 befestigt
sein. Zu diesem Zweck kann das Verschlusselement 40 ein
Außengewinde
aufweisen, das mit dem Innengewinde 29 in der Öffnung 27 des
Grundkörpers 1 verschraubt
sein kann.
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Die
dem Aufnahmebereich 3 zugewandte Seite des Verschlusselements 40 weist
eine Form auf, die – ebenso
wie die Innenform des Aufnahmebereichs 3 – zu dem
Lagereinsatz der Hüftgelenksprothese
komplementär
ist. Beispielsweise kann in Ausführungsformen
der Erfindung, in denen der Aufnahmebereich 3 als zweiseitig
offene Kugelschale ausgebildet ist, das Verschlusselement 40 die
Form einer Kugelschale haben, so dass das Verschlusselement 40 den
Aufnahmereich 3 zu einer Vertiefung mit einer Innenform
in Gestalt einer Kugelschale ergänzt,
wenn das Verschlusselement 40 mit dem Aufnahmebereich 3 des
Grundkörpers 1 in
Deckung gebracht wird. Allgemein kann das Verschlusselement 40 dafür ausgelegt
sein, den Aufnahmebereich 3 zu einer Vertiefung mit einer
zu dem Lagereinsatz der Hüftgelenksprothese
komplementären
Innenform zu ergänzen.
Dadurch wird eine problemlose Befestigung des Lagereinsatzes mit
Hilfe von Zement ermöglicht.
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In
manchen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann das Verschlusselement 40 Öffnungen
aufweisen, die mit Schrauben und/oder Stopfen verschlossen werden
können.
In anderen Ausführungsformen
kann das Verschlusselement 40 ohne Öffnungen ausgebildet sein.
Vorteilhafterweise kann so ein Kontakt zwischen dem Zement und dem Knochen
im Wesentlichen verhindert werden, wodurch nachteilige Einflüsse des
Zements auf die Knochensubstanz im Wesentlichen vermieden werden können.