-
Die
Erfindung betrifft eine Bohrschablone, insbesondere für Küchenarbeitsplatten
aus Naturstein, bestehend aus einer ebenen Schablone mit Bohrungen
in definierten Lochabständen.
-
Gattungsgemäße Bohrschablonen
sind beispielweise als Aufdruck und Beipackzettel zur Montage von
Geräten
bekannt, wobei es sich in der Regel um ein dünnes Papier oder ein Pappvorlage
handelt, auf dem die Abmessungen des zu befestigenden Gerätes aufgezeichnet
sind und die Befestigungsbohrungen besonders gekennzeichnet wurden.
Die Papierschablone kann durch geeignete Materialien, beispielweise
Tesafilm, auf den zu bohrenden Wänden oder
Objekten befestigt werden und entweder wird die vorhandene Zentrierung
der Befestigungslöcher unmittelbar
auf den Untergrund durch Körnung übertragen
oder die Bohrerspitze wird auf die Zentrierung gesetzt und direkt
durch die aus Papier bestehende Bohrschablone hindurch gebohrt.
Bei Unachtsamkeit kann es jedoch immer wieder vorkommen, dass sich das
Papier um den Bohrer wickelt und somit die Bohrschablone zerreißt und damit
unbrauchbar wird. In den Fällen,
wo es besonders auf Genauigkeit ankommt und die zu bohrenden Materialien
eine besondere Härte
aufweisen, muss daher entweder mit größter Vorsicht ein Anbohren
erfolgen oder eine Bemaßung
von Hand vorgenommen werden. Soweit ein Anreißen der Bohrungen erforderlich
ist, beispielweise um ein genaues Ausrichten und Ansetzen der Bohrer
oder Lochfräsen
zu ermöglichen,
sind aus Papier oder Pappe bestehende Bohrschablonen nicht geeignet,
weil eine saubere und linientreue Führung durch eine Papierauflage
nicht möglich
ist. Darüber hinaus
eignen sich Bohrschablonen aus Papier nur für den einmaligen Einsatzzweck,
während
bei einer professionellen Fertigung von beispielweise Natursteinplatten
immer wieder gleiche Bohrungsgrößen und
Abstände
benötigt
werden, sodass eine Vielzahl von Papierschablonen benötigt wird.
Darüber
hinaus ist die Genauigkeit der Papierschablonen nicht ausreichend,
um bestimmte Lochabstände,
wie sie beispielweise für
Steckdosen benötigt
werden, einzuhalten. Durch die Verwendung von Kühl- und Schmierflüssigkeit
beim Bohren von Natursteinplatten ist die Lebensdauer derartiger
Schablonen außerdem
begrenzt, sodass in jedem Fall eine vorherige Übertragung der Bohrgröße auf das
Werkstück
erfolgen muss.
-
Des
Weiteren sind Natursteinelemente mit Radien zu versehen, die ebenfalls
auf das Werkstück übertragen
werden müssen.
Die hierbei zur Verfügung
stehenden Hilfsmittel müssen
in der Regel in der Form von Schablonen individuell gefertigt werden und
erhöhen
somit den Arbeitsaufwand.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein einfaches Hilfsmittel zur
Verfügung
zu stellen, welches wiederverwendbar ist und eine hohe Maßgenauigkeit
auch bei längerem
Gebrauch gewährleistet.
-
Erfindungsgemäß ist zur
Lösung
der Aufgabe vorgesehen, dass die Bohrschablone aus einem wenig verformbaren
Material, vorzugsweise Metall gefertigt ist und eine Dicke von zumindest
2 bis 4 mm, vorzugsweise 3 mm, aufweist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Für den robusten
Umgang mit einer Bohrschablone im täglichen handwerklichen Einsatz
und zur Einhaltung einer hohen Maßgenauigkeit wird die Anfertigung
einer solchen Bohrschablone aus einem wenig verformbaren Material,
beispielweise Stahlblech oder Aluminium vorgeschlagen, welches zudem
eine ausreichende Dicke aufweist, sodass keine Verbiegungen eintreten
können.
Mit einer solchen Schablone, die über einen längeren Zeitraum zu gleichbleibend
guten Ergebnissen führt,
kann somit entweder eine Übertragung
der Bohrungsanordnung mit vorgegebenen Lochabstand auf das zu bohrende Material
erfolgen oder die Schablone kann nach Festklemmen auf dem zu bohrenden
Material direkt zur Führung
beispielweise eines großen
Kernlochbohrers, einer Lochfräse
oder eines Drehmeißels verwendet
werden. Hierbei wird durch den exakt einzuhaltenden Lochabstand
gewährleistet,
dass beispielweise Steckdosenbohrungen im genormten Abstand in das
Natursteinmaterial eingebracht werden können und somit eine nachträgliche Vergrößerung der
vorhandenen Bohrung oder möglicherweise
eine Neuanfertigung der Natursteinplat ten vermieden wird. Überall dort,
wo es auf die genaue Einhaltung der Bohrungsabstände ankommt, kann mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Bohrschablone
sichergestellt werden, dass die notwendigen Anschlüsse im vorgesehenen
Abstand montierbar sind. Dies gilt beispielweise für sanitäre Einrichtungen
einer Dreiloch oder Fünfloch
Batterie, damit die Oberteile einen Abstand zueinander einhalten
der nicht nur ästhetischen
Ansprüchen
gerecht wird, sondern auch funktionsgerecht erfolgt. Die von der
Industrie angebotenen aus Papier bestehenden Bohrschablonen sind
hierbei aufgrund von Faltungen oder leichter Zerstörbarkeit nicht
geeignet, insbesondere dort wo Bohrungen in Naturstein eingebracht
werden müssen
und in der Regel zur Kühlung
der Schneidwerkzeuge Schmiermittel und Wasser verwendet wird. Der
Einsatz einer Papier- oder Pappschablone kann daher nur zu Maßabweichungen,
beispielweise aufgrund einer Aufweichung des Materials, führen. Durch
die erfindungsgemäße Schablone
wird auch bei dem vorgesehenen Einsatzzweck in einem Natursteinbetrieb
sichergestellt, dass sie über
längere
Zeit verwendbar ist und zu einem gleichbleibenden Arbeitsergebnis
führt.
-
Zur
Anbringung von Schaltern oder Steckdosen können die Bohrschablonen mit
mehreren Bohrungen mit einem Durchmesser von 68 mm im Abstand von
72 mm ausgestattet sein, beispielweise bis zu fünf Bohrungen, sodass dem Handwerker
ohne mehrmaligen Ansatz der Bohrschablone eine ausreichende Anzahl
von vorgegebenen Abmessungen zur Verfügung steht. Gleiches gilt für die Montage
von Sanitäreinrichtungen,
die in der Regel einen Durchmesser von 35 mm in unterschiedlichen
Rastabständen
benötigen.
Die hierbei gängigen
Rastabstände werden
durch die Hersteller vorgegeben und können ebenfalls bei einer derartigen
Bohrschablone berücksichtigt
werden. Des Weiteren können
mehrere Bohrungen mit einem Durchmesser von 20 und/oder 25 mm vorhanden
sein, die beispielweise dazu dienen, um Eckventile oder dergleichen
in einem definierten und gleichbleibenden Lochabstand zu montieren.
-
In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Bohrschablone mit Zentrierungsschlitzen, welche seitlich zu den
Bohrungen angeordnet sind, ausgestattet ist und somit kann eine vertikale
und horizontale Positionierung der Bohrschablone mit Korrekturmöglichkeit
erfolgen, bevor die Anzeichnung der Bohrungen erfolgt. Die Zentrierungsschlitze
können
hierbei eine Breite von 2 bis 6 mm, vorzugsweise 4 mm, aufweisen,
damit auch hier eine Übertragung
auf das zu bohrende Material erfolgen kann, um nach Abnehmen der
Schablone eine nochmalige Überprüfung beispielweise
auf waagerechte Anordnung der Bohrungen vorzunehmen oder die Positionierung
direkt zum Ausrichten der Bohrschablone zu verwenden. Die Zentrierungsschlitze sind
hierbei um die Bohrung herum mit einem Versatz von jeweils 90° angeordnet,
damit eine vertikale und horizontale Ausrichtung überprüft werden
kann.
-
Des
Weiteren kann eine Bohrschablone mit Rundungen im Eckbereich vorgesehen
sein, die vorzugsweise 60, 70, 80 oder 100 mm aufweisen, um entsprechende
Radien auf die zu bearbeitenden Werkstücke zu übertragen. Hierbei handelt
es sich in der Regel um Abrundungen von Kanten, um die Verletzungsgefahr
im späteren
Gebrauch, beispielweise bei einer Küchenarbeitsplatte oder Sanitäreinrichtungen,
zu vermeiden.
-
In
weiterer besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass ein einklappbar oder einschiebbares Anschlagelement innerhalb
des Bohrschablonenkörpers
gelagert ist, welches gleichzeitig durch eine Schraube fixiert werden
kann, sodass nach vorheriger Ausmessung des Anschlagabstandes eine
Einstellung erfolgen kann und diese Schablone nur an der Längskante
des zu bohrenden Materials angelegt zu werden braucht. Alternativ
besteht die Möglichkeit,
dass ein auswechselbares Anschlagelement an der Bohrschablone befestigt
wird und unterschiedliche Längen
aufweist. Dieses Anschlagelement kann beispielweise festgeklemmt werden
oder gegebenenfalls in vorhandenen Zentrierungsbohrungen einsteckbar
ausgebildet sein. Die Zentrierungsbohrungen werden hierbei in die
Bohrschablone eingearbeitet, während
hingegen das Anschlagelement mit entsprechenden Zentrierstiften ausgestattet
ist, welche in bestimmten Abständen angeordnet
sind, sodass sich wiederholende Abstände exakt eingehalten werden
können.
-
Die
Erfindung wird im Weiteren anhand der Figuren näher erläutert.
-
Es
zeigt
-
1 eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bohrschablone
und
-
2 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bohrschablone.
-
Eine
Bohrschablone 1 weist eine rechteckförmige Grundform auf und besteht
beispielweise aus einem 3 mm dicken Metall, vorzugsweise Aluminium.
In den Eckbereichen 2 ist jeweils ein Radius von 60, 70,
80 und 100 mm vorhanden, um eine Übertragung auf das zu bearbeitende
Werkstück
vorzunehmen. Die als Ausführungsbeispiel
gezeigte Bohrschablone 1 weist im mittleren Bereich vier
große
Bohrungen 3 mit einem Durchmesser von 68 mm auf, die in
einem Abstand von 72 mm angeordnet sind. Diese Bohrungen 3 eignen
sich zum Beispiel zur Aufnahme von Schalterelementen, die nach Übertragung
der Bohrungsabstände
und einbringen der Bohrungen in das zu bearbeitende Material, vorzugsweise
Naturstein, zur Montage der Schalterelemente in einem genau definierten
Abstand vorgesehen sind. Durch die Bohrschablone 1 wird
hierbei sichergestellt, dass der Abstand exakt eingehalten wird
und die später
angebrachte Abdeckung mit den weiteren Innenteilen exakt auf die
Unterteile der Schalterelemente passend montiert werden kann. Um
die vorhandenen Bohrungen 3 sind Zentrierungsschlitze 4 angeordnet,
die jeweils um 90° versetzt sind
und ein Ausrichten der Bohrschablone 1 sowohl in vertikaler
als auch in horizontaler Richtung mit späterer Kontrolle ermöglichen. Über eine
Bohrung 5 besteht die Möglichkeit
die Bohrschablone 1 aufzuhängen.
-
Alternative
zu den vorgesehenen Bohrungen 3 gemäß der Bohrschablone 1 können andere
Bohrungsdurchmesser berücksichtigt
werden und insbesondere für
eine Drei- und Fünfloch
Batterie, beispielweise für
Waschbecken oder Badewanneneinläufe, vordefinierte
Abstände
aufweisen, die eine spätere Montage
der Sanitärele mente
in einem notwendigen Abstand gewährleisten,
wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass eine hohe Reproduzierbarkeit
gegeben ist.
-
2 zeigt
in einer Draufsicht eine weitere Ausführungsform einer Bohrschablone 10,
die in den Eckbereichen mit Rundungen 11 versehen ist.
Im mittleren Bereich der Bohrschablone 10 sind mehrere
Bohrungen 12 mit unterschiedlichen Durchmessern angeordnet,
die zur Anzeichnung einer Bohrung verwendet werden können, wie
sie im Sanitärbereich oder
im Elektrobereich benötigt
werden. Um die Bohrungen 12 herum sind Zentrierungsschlitze 13 und 14 angeordnet. Über eine
Bohrung 15 besteht auch bei dieser Ausführungsform die Möglichkeit
die Bohrschablone aufzuhängen.
-
- 1
- Bohrschablone
- 2
- Eckbereich
- 3
- Bohrung
- 4
- Zentrierungsschlitz
- 5
- Bohrung
- 10
- Bohrschablone
- 11
- Rundung
- 12
- Bohrung
- 13
- Zentrierungsschlitz
- 14
- Zentrierungsschlitz
- 15
- Bohrung