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Die
Erfindung betrifft eine Gerüstkupplung für die Errichtung
von Arbeits-, Schutz-, Traggerüsten und
dergleichen, zum Verbinden/Kuppeln von Horizontal-, Diagonal- und ähnlichen
Streben mit vertikalen Standrohren, über an den Standrohren befestigten
Flanschen, an die die Streben an einer Seite mit einer hakenförmigen,
formschlüssigen
Klaue eingreifen und an der gegenüberliegenden Seite durch einen
Hakenriegel, der durch einen Treibkeil um einen Drehpunkt verdreht
wird, verspannt werden.
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Aus
der
DE 42 42 031 B4 ist
ein Metallgerüst für Bauwerke,
insbesondere Rohrgerüste,
dessen Gerüstriegel
und Stehelemente mit Kupplungen verbunden sind, bekannt. Dabei sind
Kupplungshälften formschlüssig verbindbar
und über
einen Treibkeil verspannbar, wobei der Treibkeil in einem Spalt
läuft, der
in einer Kupplungshälfte
ausgespart ist und beim Eintreiben mit seiner der anderen Kupplungshälfte zugewandten
Keilfläche
auf einer Keilfläche
eins drehbeweglich im Spalt festgelegten Riegels gleitet, der über eine
weitere hintere Keilfläche
mit Eintrieben des Treibkeils gegenüber dem Stehelement über einen
Keilfläche
der mit dem Stehelement verbundenen Kupplungshälfte in eine Verschlussstellung
verspannbar ist.
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Der
Riegel ist für
eine weitere Verspannstelle mit einem Vorsprung und mit einer Verspannfläche ausgebildet
ist, wobei der Vorsprung in Verschlussstellung die feste Kupplungshälfte hintergreift
und gegenüber
dem Stehelement bei eingetrie benem Keil eine weitere Verspannstelle
bildet. Die weitere hintere Keilfläche des Riegels ist zwischen
dem Vorsprung und der vorderen Keilfläche des Riegels angeordnet, so
dass der Riegel in Verschlussstellung mit eingetriebenem Keil über zwei
Verspannstellen, nämlich bei
der Verspannfläche
und dem Vorsprung, sowie der hinteren Keilfläche gegen das Stehelement verspannt
ist.
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Zu
der Verspannfläche
wird ausgeführt,
dass diese sogar punktförmig
ausgebildet sein kann. Eine derartige punktförmige Belastung des Rohres
führt aber
zu Markierungen und/oder Einprägungen,
die die Festigkeit des gesamten Gerüstes beeinflussen können.
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Weiterhin
bedingt eine gemäß diesem
Stand der Technik hergestellte und eingesetzte Gerüstkupplung
ein genau dosiertes Einschlagen des Keils, um die drei genannten
Verspannstellen gleichzeitig in Eingriff zu bringen. Dieses ist
aber nur schwer bzw. gar nicht zu erreichen. Die oben genannten
Gerüste werden
vorwiegend unter Zeitdruck aufgebaut, wobei die Treibkeile mal mit
einem Fäustel,
mal mit einem Zimmermannshammer oder dergleichen eingetrieben werden.
Daraus folgt, dass die Eintreibkräfte höchst unterschiedlich sind.
Die Eintreibkraft so zu dosieren, dass alle drei Verspannstellen
beaufschlagt werden, ist für
die Bedienungspersonen unmöglich.
Hinzu kommt, dass die Treibkeile, Riegel usw. einem konstanten Verschleiß ausgesetzt
sind. Dieser ergibt sich daraus, dass derartige Gerüste oft auf-
und abgebaut werden. Bereits bei der Herstellung kann es zu Veränderungen
des Zusammenspiels aller drei Verspannstellen kommen. Beispielsweise
ist die Schichtdicke von Zink an den einzelnen Komponenten unterschiedlich,
da diese getrennt gefertigt werden.
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Weiterhin
ist die in
DE 42 42
031 B4 dargestellte Einleitung der Kräfte nicht von Vorteil, da sich einzelne
Kraftkomponenten gegenseitig aufheben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Gerüstkupplung
zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile vermeidet, die
Handhabung vereinfacht und die Krafteinleitung verbessert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass bei einer Gerüstkupplung
mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 nur die Klemmfläche
des Hakenriegels, an dem Standrohr anliegend, als Klemmstelle ausgebildet
ist.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Klemmfläche
des Hakenriegels am Standrohr ist in ihrer Größe so zu wählen, dass die Flächenpressung
so gering wie möglich
ist, um ein eindrücken/einprägen der
Klemmfläche
in die Oberfläche
des Standrohres zu vermeiden. Daher sind auch die Materialeigenschaften
des Standrohres zu berücksichtigen.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass der Hakenriegel mit der Klaue vernietet
ausgebildet ist. Um einen Austausch des Hakenriegels ohne zerstörende Maßnahmen
(sägen,
schleifen, kneifen) zu ermöglichen,
kann anstelle eines Nietes eine Schraube mit vorzugsweise einer
selbstsichernden Mutter verwendet werden. Eine derartige Ausgestaltung
kann mit wenigen Hilfsmitteln während
der Aufbaus eines Gerüstes
vor Ort durchgeführt
werden. Der Austausch des Hakenriegels ist immer dann vorzunehmen, wenn
dieser Verformungen oder Abplattungen an den Berührungsflächen aufweist. Der Austausch kann
in Abhängigkeit
von der Anzahl der Klemmvorgänge
regelmäßig durchgeführt werden.
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Weitere
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung von einem in sehr schematischen Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Es zeigen:
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1 in
geschnittener Seitenansicht eine erfindungsgemäße Gerüstkupplung; und
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2 Gerüstkupplung,
von unten betrachtet, nach Schnitt A-A.
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In 1 ist
eine Gerüstkupplung 1 dargestellt.
An einem Standrohr 2 ist ein Flansch 3 befestigt,
in den eine Klaue 4 eingreift. Die Klaue 4 ist
beispielsweise durch Schweißen
an einer rohrförmigen Strebe 5,
die hier horizontal angeordnet ist, befestigt. Die Klaue 4 hat
an ihrer Unterseite 6 eine V-förmige Aussparung 7,
die mit einer oberen Kontur 8 des Flansches 3 korrespondiert.
In der gezeigten Darstellung ist die V-förmige Aussparung 7 so
ausgeführt, dass
die beiden Seitenflanken 9, 10 an den Seitenflanken 11, 12 des
Flansches 3 anliegen. Die obere Fläche 13 der oberen
Kontur 8 und die Fläche 14 der V-förmigen Aussparung 7 sind
beabstandet ausgebildet und bilden somit einen Spalt 15.
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In
der Klaue
4 wird ein Treibkeil
16 in einem Spalt
geführt.
Die Art und Weise der Führung
und der Funktion ist z.B. aus der
DE 42 42 031 B4 bekannt und dem Fachmann
geläufig.
Der Treibkeil
16 kann beispielsweise an der unteren Spitze
17 seitliche
Verdickungen aufweisen, die ein vollständiges herausgleiten aus dem
Spalt und somit eine Trennung von der Klaue
4 verhindern.
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Der
Treibkeil 16 gleitet beim Eintreiben in den Spalt mit seiner
linken Flanke 18 entlang einer rechten Flanke 19 eines
Hakenriegels 20. Der um einen Drehpunkt 21 schwenkbar
angeordnete Hakenriegel 20 ist so ausbalanciert, dass er
bei nicht anliegendem Treibkeil 16 die Unterseite 6 der
Klaue 4 nicht abdeckt. Die rohrförmige Strebe 5 mit
der daran befestigten Klaue 4 können durch eine Bedienungsperson
ohne Beeinträchtigung
auf die obere Kontur 8 des Flansches 3 aufgesteckt
eingehakt werden. Nach dem aufstecken/einhaken wird der Treibkeil 16 in
den Spalt eingetrieben. Dabei berühren sich die linke Flanke 18 des
Treibkeils 16 und die rechte Flanke 19 des Hakenriegels 20 vollflächig. Während des
Eintreibens wird der Hakenriegel 20 um den Drehpunkt 21 verschwenkt.
Der Hakenriegel 20 weist an seiner linken Seite eine Klemmfläche 22 auf,
die sich als Zylinderabschnitt an der zylindrischen Oberfläche des Standrohres 2 anlegt
und das komplette Gerüst
verspannt.
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Die
Oberseite 23 des Hakenriegels 20 ist in einer
ersten Ausführung
linear ausgebildet. In einer weiteren Ausführung kann die Oberseite 23 aber auch
eine v-förmige Aussparung 24 aufweisen. Wichtig
bei allen Ausführungen
ist, dass zwischen der Oberseite 23 des Hakenriegels 20 und
der unteren Kontur 25 des Flansches 3 keine kraftschlüssige Verbindung
entsteht. Dieses würde
eine ordnungsgemäße Verspannung
der Klemmfläche 22 an
der Oberfläche
des Standrohres 2 verhindern/beeinflussen. Zwischen Oberseite 23 des
Hakenriegels 20 und der unteren Kontur 25 des
Flansches 3 sollte daher ein Spalt 26 vorhanden
sein. Der Spalt 26 sollte mindestens 1 mm breit sein, um
einen Kontakt zu vermeiden.
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Durch
eine derartige Ausführung
wird vermeiden, dass die Klemmkraft des Hakenriegels 20 auf
das Standrohr 2 beeinflusst wird.
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In 2 ist,
von unten betrachtet (Schnitt A-A), ein geschnittenes, rohrförmiges Standrohr 2 zu sehen.
An das Standrohr 2 ist ein, im Stand der Technik, bekannter
Flansch 3 befestigt. Dieser kann zur Aufnahme der Klaue 4 einzelne Öffnungen
aufweisen, die die Richtung der rohrförmigen Strebe 5 vorgeben.
Wie dargestellt, liegt die Klemmfläche 22 des Hakenriegels 20 an
der Oberfläche
des Standrohres 2 an. Zur besseren, vor allem großflächigen Anlage, ist
die Klemmfläche 22,
wie gesagt, der Oberflächenkontur
des Standrohres 2 angepasst. Dieses bedeutet, dass die
Klemmfläche 22 durch
die Höhe
der linken Seite 27 des Hakenriegels 20 und der
Breite 28 des Hakenriegels 20 beeinflusst werden
kann. Durch die unterschiedlichen Reibwerte der Oberflächen und der
verwendeten Materialien kann somit eine Verspannung erzielt werden,
die ein Lösen
der Verspan nung wirksam verhindert. Zur Vereinfachung der Bestimmung
der Reibfläche
kann beispielsweise wie bei der Lagerung eines Zapfens die Projektionsfläche berücksichtigt
werden.
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- 1
- Gerüstkupplung
- 2
- Standrohr
- 3
- Flansch
- 4
- Klaue
- 5
- rohrförmige Strebe
- 6
- Unterseite
- 7
- Aussparung
- 8
- obere
Kontur
- 9
- Seitenflanke
- 10
- Seitenflanke
- 11
- Seitenflanke
- 12
- Seitenflanke
- 13
- obere
Fläche
- 14
- Fläche
- 15
- Spalt
- 16
- Treibkeil
- 17
- Spitze
- 18
- linke
Flanke
- 19
- rechte
Flanke
- 20
- Hakenriegel
- 21
- Drehpunkt
- 22
- Klemmfläche
- 23
- Oberseite
- 24
- Aussparung
- 25
- untere
Kontur
- 26
- Spalt
- 27
- Höhe
- 28
- Breite