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Die
Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Gußasphalt o. dgl. Baustoffe
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Gemäß
EP 1 327 780 A1 wird
eine zum Befördern
von fließfähigen Baustoffen
in Form von Gußasphalt
vorgesehenen Einrichtung gezeigt, wobei diese eine beheizbare Förderpumpe
aufweist, an die ein den fließfähigen Gußasphalt
enthaltender Vorratsbehälter
koppelbar ist. Ausgehend von der Förderpumpe wird der Gußasphalt
durch beheizte Leitungen ausgefördert.
Für die
Betätigung
der Förderpumpe
ist eine an den Ausbringort zu verlegende Stromleitung o. dgl. Energiequelle
erforderlich, so daß diese
Einrichtung bei hohem Aufwand wenig variabel einsetzbar ist.
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Die
Erfindung befaßt
sich mit dem Problem, eine Austragvorrichtung für Gußasphalt zu schaffen, deren
Fördersystem
unabhängig
von stationären
Energiequellen mit geringem technischem Aufwand am Einsatzort betreibbar
ist und dabei im Bereich der Förderpumpe
eine einfache Bedienung der variabel steuerbaren Baugruppen, deren
effiziente Beheizung und eine schnelle Reinigung möglich sind.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit einer Austragvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 17.
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Erfindungsgemäß ist eine
Austragvorrichtung für
Gußasphalt
vorgesehen, deren mit einem Dieselmotor als Antriebsaggregat verbundene
und auf einem Gestell befindliche Förderpumpe als eine transportable
Baueinheit ausgebildet sind. Diese ist als eine weitgehend autarke
Funktionsbaugruppe mit einer eigenen Energieversorgung so aufgebaut,
daß an
weitgehend beliebigen Einsatzorten ein automatisches Ausbringen
von Gußasphalt
möglich
ist.
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Die
Baueinheit kann dabei als Teil einer mittels eines Fahrgestells
verlagerbaren Transportbaugruppe oder als ein auf einem Lastkraftwagen
montierbares Wechselsystem ausgebildet sein. Die nach Art eines
Anhängers
mitführbare
Transportbaugruppe weist dabei mit dem als Antriebsaggregat vorgesehenen
Dieselmotor eine Basisbaugruppe auf, mit der zusätzlich zur Beheizung und dem
Antrieb der Förderpumpe
weitere Hilfsenergien erzeugbar und zur Steuerung und Handhabung
des Systems nutzbar sind. Die anwendungsgerechte Positionierung der
Austragvorrichtung, das regelbare Ausbringen des Gußasphalts,
die Beheizung des Pump- und Fördersystems
und ein nach dem Ausbringen des Gußasphalts notwendiger Reinigungszyklus
im Bereich von Ausbringleitungen sind mit geringem Aufwand weitgehend
automatisch durchführbar.
Kostenintensive Handarbeit ist weitgehend entbehrlich und das Austragen
von Gußasphalt
ist wesentlich erleichtert.
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Weitere
Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung
anhand von Zeichnungen erläutert
ist. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäß als Baueinheit auf einem
Fahrgestell vorgesehenen Austragvorrichtung mit jeweiligen Baugruppen,
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2 eine
Draufsicht der Baueinheit gemäß 1,
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3 eine
Seitenansicht ähnlich 1 mit Detaildarstellungen
der einzelnen Baugruppen im Bereich der Austragvorrichtung,
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4 eine
Draufsicht der Baueinheit gemäß 3,
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5 eine
vergrößerte Ausschnittsdarstellung
der Baueinheit im Bereich der heckseitigen Förderpumpe in Einbaulage am
Fahrgestell,
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6 eine
Einzeldarstellung der Förderpumpe
in geschnittener Queransicht gemäß einer
Linie VI-VI in 2, und
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7 eine
vergrößerte Ausschnittsdarstellung
eines in der Förderpumpe
vorgesehenen Förderkanals.
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In 1 ist
eine insgesamt mit 1 bezeichnete Austragvorrichtung dargestellt,
mit der Gußasphalt
o. dgl. Baustoffe im erhitzen Zustand verarbeitbar sind, wie dies
beispielsweise zur Herstellung von Isolier- und Dämmschichten
als Bodenbelag in Gebäuden
o. dgl. vorgesehen ist. Der in erwärmtem Zustand bereitgestellte
Gußasphalt
wird dabei in eine beheizbare Förderpumpe 2 eingespeist
und mittels nicht näher dargestellter
beheizbarer Leitungen A (2) zu einem Ausbringort gefördert.
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Erfindungsgemäß ist die
Austragvorrichtung 1 als eine auf einem Fahrgestell 3 befindliche
und mit einem Antriebsaggregat 4 in Form eines Dieselmotors
versehene Baueinheit B ausgebildet, mit der der in den Bereich der
Förderpumpe 2 gebrachte
Gußasphalt
weitgehend automatisch weiterverarbeitbar ist und bedarfsgerecht
am Ende der Leitung A ausgebracht wird.
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Diese
als eine autarke und von Fremdenergie weitgehend unabhängige Funktionsbaugruppe aufgebaute
Baueinheit B ist so optimiert, daß deren beheizbare Förderpumpe 2 und
die nachfolgend näher
beschriebenen Komponenten mittels einer in das System integrierten
Steuereinheit 5 (2) an die
jeweiligen Austrag- und Transportbedingungen für den Gußasphalt am Austragort anpaßbar sind.
Das als Primärantrieb
vorgesehene Antriebsaggregat 4 in Form des Dieselmotors
wirkt dabei mit weiteren, auf dem insbesondere fahrbar ausgebildeten
Gestell 5 befindlichen elektrischen, pneumatischen und/oder hydraulischen
Antriebskomponenten zusammen. Denkbar ist auch, daß die komplette
Baueinheit B als ein ein Traggestell aufweisendes Wechselsystem ausgebildet
ist, das auf einem Lkw o. dgl. Fahrzeug an den jeweiligen Ausbringort
zu transportieren und hier als die autarke Funktionsbaugruppe einsetzbar ist.
In der dargestellten Ausführung
gemäß 1 bis 5 ist
das Fahrgestell 3 mit jeweiligen Stützrädern 6, 6' und einer Kuppeleinrichtung 7 versehen,
so daß nach
Art eines Anhängers
ein einfacher Transport mit einem Zugfahrzeug möglich ist.
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Das
als Dieselmotor vorgesehene Antriebsaggregat 4 ist an weitgehend
beliebige und zur Bedienung der heckseitigen Austragvorrichtung 1 nutzbare
Komponenten ankoppelbar. In der dargestellten Ausführung ist
vom Dieselmotor 4 ein direkter Durchtrieb 8 auf
einen Hydraulikantrieb 9 vorgesehen, der eine insbesondere
als Hydraulikpumpe P ausgebildete Einheit bildet, deren Leistungsparameter
mittels der Steuereinheit 5 regelbar und an die nachgeordneten
Baugruppen anpaßbar
sind. Dazu ist im Bereich der Pumpe P insbesondere eine stufenlos
verstellbare und in ihrer Drehrichtung umkehrbare Axial-Kolbenpumpe
vorgesehen.
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Ausgehend
vom Antriebsaggregat 4 ist im Bereich des Durchtriebes 8 außer der
Verbindung zur Pumpe 9 eine zweite Antriebsverbindung 10 in
Form eines Keilriemenantriebs 10' (3) zu einem
Generator 11 hin vorgesehen. Über eine die Steuereinheit 5 einschließende Verbindung
C, C' (4)
ist mit dem Generator 11 ein Elektromotor 12 antreibbar.
In der dargestellten Ausführung
ist der vom Generator 11 betätigte Elektromotor 12 an
einen Kompressor 13 angeschlossen, mit dem als frei verfügbare Hilfsenergie
für die
Baueinheit B Druckluft bereitgestellt werden kann. Ebenso ist denkbar,
daß ausgehend
vom Antriebsaggregat 4 eine direkte Verbin dung zum Kompressor 13 besteht
oder dieser an Stelle des Elektromotors 12 mit einem hydraulischen
Antrieb gekoppelt ist (nicht dargestellt).
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Mit
dem vorbeschriebenen Antriebs- und Generatorkonzept ist die heckseitig
am Fahrgestell 3 festgelegte Austragvorrichtung 1 beheizbar
(Heizleitungen 14, 14', 6), in eine
jeweilige Benutzungsstellung verlagerbar und zum Austrag des Gußasphalts
die als Schneckenförderpumpe
ausgebildete Förderpumpe 2 antreibbar.
Die Förderpumpe 2 ist
dabei zur Einleitung der Ausbringbewegung mit dem abtriebseitig
am zentralen Antriebsaggregat 4 angeordneten Hydraulikantrieb 9 durch
einen Hydraulikmotor 15 verbunden (Leitungen 16, 16'), so daß mit diesem
Antrieb 15 eine Förderschnecke 18 der
Förderpumpe 2 entsprechend
einem von der Steuereinheit 5 vorgegebenen Verfahrensablauf
betätigt
werden kann.
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Für eine optimale
Steuerung dieses Austragvorganges ist die Förderpumpe 2 im Nahbereich
der innenliegenden Förderschnecke 18 mit
einem Temperatursensor 19 versehen, mit dem die Zufuhr
von Heizenergie in den Bereich der isolierten Förderpumpe 2 insbesondere
so regelbar ist, daß der
bis auf 220°C
bis 250°C,
vorzugsweise auf 240°C,
aufgeheizte Gußasphalt
in optimaler Konsistenz ausgefördert
werden kann. Der Gußasphalt
wird in den ebenfalls beheizbaren und isolierten Leitungen A weitergeleitet,
die über
Schnellkupplungen an die Austragvorrichtung 1 anschließbar sind.
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Die
Förderpumpe 2 ist
gemeinsam mit einer dieser in Form eines Trichters 20 zugeordneten
Füllvorrichtung über eine
Stützkonstruktion 21 so
am Fahrgestell 3 festge legt, daß mittels hydraulischer, pneumatischer
oder elektrischer Stellglieder 22 eine Höhen- oder
Querverstellung (Pfeil H, Pfeil F) möglich ist. Als Stellglied 22 kann
dabei ein insbesondere zur Höhenverstellung
H nutzbarer Hydraulikantrieb vorgesehen sein, der mittels nicht
näher dargestellter Verbindungsleitungen 22, 22' (1)
an den Druckkreislauf der Pumpe 9 anschließbar ist
und damit die Höhenverstellung
H entsprechend den Befüllbedingungen
für den
Einfülltrichter 20 möglich ist.
Ebenso ist denkbar, jeweilige Stützfüße 17 (5)
in der Arbeitsstellung zur bodenseitigen Abstützung zu nutzen (3,
Pfeil H') und diese
mit einem nicht dargestellten Hydraulikantrieb zu versehen. Ebenso
ist denkbar, im Bereich der heckseitigen Stützkonstruktion 21 eine
lösbare
Halterung für
die Austragvorrichtung 1 vorzusehen oder diese mittels
teleskopischer Träger
o. dgl. verlagerbar abzustützen
(nicht dargestellt).
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Der
Einfülltrichter 20 ist
zusätzlich
von Hand oder mittels eines nicht dargestellten Antriebsorgans in
jeweilige Füllstellungen
(Winkel W, 2) verschwenkbar, so daß für die Übernahme
von Gußasphalt
aus einem Zubringerfahrzeug eine optimale Positionierung möglich ist.
Für den
Transport der Baueinheit B zu einem neuen Arbeitsort ist der Trichter 20 in
seine Nichtgebrauchsstellung rückschwenkbar und
durch Haltemittel arretierbar.
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Die
Einzeldarstellungen gemäß 5 und 6 verdeutlichen,
daß die
Förderpumpe 2 im
Bereich des Hydraulikmotors 15 mit einem der Förderschnecke 19 zugeordneten
Zahnradgetriebe 23 (6) versehen
ist, das insbesondere als Stirnradgetriebe mit zumindest zwei Wechselrädern 24, 25 ausgebildet
ist. Damit kann eine schnelle Veränderung der Förderleistung
durch ein entsprechendes Umstellen des Übersetzungsverhältnisses
erreicht werden.
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Das
im Bereich des isolierten (Schicht S') und beheizbaren Einfülltrichters 20 durch
eine Einfüllöffnung 26 zuführbare Material
gelangt im Bereich eines Förderkanals 27 zur
Förderschnecke 18,
die eine entsprechende Förderwendel 28 aufweist.
Diese Förderwendel 28 wirkt
an der innerhalb einer Isolierschicht S verlaufenden Innenwandung 29 des Förderkanals 27 mit
jeweiligen Führungsschienen 30 zusammen,
die sich in Längsrichtung
des Förderkanals 27 erstrecken
(6, 7). Diese insbesondere auswechselbar
gehaltenen Führungsschienen 30 aus
verschleißfestem
Material sind in bogenförmigem
Abstand R so angeordnet, daß die
radial mit einer Höhe
E vorstehenden Führungsschienen
jeweilige nutförmige
Zwischenräume 31 bilden.
Diese Räume
sind nach Art von Fördernuten
beim Drehen der Förderschnecke 18 (Drehrichtung
D, 6) so wirksam, daß eine zur Längsmittelebene
M parallele axiale Schubkomponente T für den Gußasphalt bewirkt wird und dieser
gleichmäßig und
mit hoher Verdichtung zum kegeligen Ausleitteil 33 hin
verlagert wird. In zweckmäßiger Ausführung sind
die Führungsschienen 30 und/oder
die Förderwendel 28 der
Förderschnecke 18 mit
einer verschleißhemmenden
Beschichtung versehen, so daß trotz
großer
Reibbelastungen eine hohe Standzeit dieser Bauteile erreicht wird
und die Austragvorrichtung 1 langzeitig einsetzbar ist.
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Die
Querschnittsdarstellung gemäß 6 zeigt
auch, daß der
Förderkanal 27 und
die Förderschnecke 18 zum
Austragende 32 der Förderpumpe 2 hin
jeweils kegelig verlaufen, so daß hier der Gußasphalt
in einem sich verengenden Teilbereich vor verdichtet werden kann
und in die an diesen kegligen Teil 33 angeschlossene Leitungen
A mit erhöhtem Förderdruck
einpreßbar
ist. Damit können
insbesondere Leitungen A bis zu einer Länge von 20 m und mehr für eine Verlagerung
des Gußasphalts
zum Austragort genutzt werden.
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Nach
dem Einsatz der Baueinheit B ist ein Reinigungszyklus im Bereich
der isolierten, elektrisch beheizten und durch die Sensoren 19 überwachten Baugruppen
erforderlich, um durch sich verfestigenden Gußasphalt verursachte Beschädigungen
der Vorrichtung 1 zu vermeiden. Für diesen Reinigungsvorgang
kann eine insbesondere mittels der Druckluft aus dem Kompressor 13 betreibbare
Vorrichtung (nicht dargestellt) nach Art eines Reinigungsmolches o.
dgl. verwendet werden, so daß die
Baueinheit B nach kurzer Zeit für
einen neuen Einsatz vorbereitet ist.