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Die
Erfindung betrifft ein buchartiges Dokument, insbesondere ein Identifikations-
oder Wertdokument mit einem Buchumschlag oder einem Bucheinband
und mit zumindest einer Datenseite, die mit dem Buchumschlag oder
dem Bucheinband verbunden ist.
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Solche
buchartigen Dokumente, insbesondere Identifikations- oder Wertdokumente,
werden beispielsweise für
Pässe,
buchartige Personalausweise, Führerscheine,
vorläufige
Personaldokumente, Sicherheitsdokumente, Zugangsberechtigungen oder
dergleichen, verwendet. Bei Identifikationsdokumenten ist zumindest
eine Personalisierungsdatenseite vorgesehen, auf der die wichtigsten
Personendaten und beispielsweise das Bild des Inhabers zur Information
angeordnet sind.
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Es
besteht ein erhebliches Interesse daran, solche buchartigen Dokumente,
insbesondere Identifikations- oder Wertdokumente, vor Fälschungen
zu schützen
und die Herstellung von Fälschungen
technisch unmöglich
oder zumindest unrentabel zu machen. Bei den vorgenannten Dokumenten
ist bereits bekannt, einzelne Bestandteile mit Sicherheitsmerkmalen
zu versehen, um die Fälschung
zumindest zu erschweren. Eine Einbindung von Sicherheitsmerkmalen
oder zumindest einer Kennzeichnung für alle Bestandteile des buchartigen
Dokumentes ist jedoch nicht gegeben, so dass die Gefahr von Fälschungen durch
Austausch einzelner Bestandteile ermöglicht ist.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein buchartiges Dokument,
insbesondere Identifikations- oder Wertdokument zu schaffen, bei dem
die Fälschungssicherheit
weiter erhöht
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
buchartiges Dokument, insbesondere Identifikations- oder Wertdokument
gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den weiteren anhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Durch
das erfindungsgemäße Ausgestalten eines
buchartigen Dokuments, bei dem alle Bestandteile mit einer einheitlichen
Kennzeichnung versehen sind, werden alle Bestandteile eines buchartigen
Dokumentes durch die Kennzeichnung zu einer Einheit verschmolzen,
so dass der Austausch einzelner Bestandteile zumindest erheblich
erschwert wird oder bei der Prüfung
der Echtheit des Dokumentes leicht sichtbar ist. Durch die einheitliche
Kennzeichnung vom Buchumschlag oder Bucheinband sowie der oder den
damit verbundenen Datenseiten erfolgt eine Verbindung der einzelnen
Bestandteile zu einander, so dass das buchartige Dokument mit zumindest
einem durchgehenden Sicherheitsmerkmal versehen ist.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass die Kennzeichnung zumindest ein Kennzeichen
als Alphazeichen, ein Sonderzeichen, ein Logo, eine Nummer oder
ein Symbol umfasst. Dadurch kann zumindest ein Kennzeichen oder
eine Kombination von mehreren gleichartigen oder unterschiedlichen
Kennzeichen ausgewählt
werden, welche auf alle Bestandteile des buchartigen Dokumentes
auf- oder eingebracht werden.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass auf jeden Bestandteil des buchartigen Dokumentes
deckungsgleich zum benachbarten Bestandteil die Kennzeichnung vorgesehen
ist. Dadurch wird eine einfache Überprüfung der
Echtheit ermöglicht.
Zusätzlich
wird die Fälschungssicherheit
erhöht,
da durch einen Austausch eines Bestandteiles eine deckungsgleiche Anordnung
erschwert wird.
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Die
Kennzeichnung wird nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
zumindest durch ein Aufdrucken, ein Prägen oder Stanzen eingebracht.
Diese Verfahren können
sowohl für
den Bucheinband oder Buchumschlag als auch die Datenseite vorgesehen
sein. Insbesondere auch beim Vorhandensein einer Personalisierungsdatenseite,
welche ein Laminat oder eine Laminatschichtumhüllung aufweist, können diese
Verfahren zur Einbringung der Kennzeichnung vorgesehen sein.
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Die
Kennzeichnung kann vorteilhafterweise des Weiteren durch eine Druck-,
Nadel- oder Laserperforation in alle Bestandteile eingebracht sein.
Die jeweiligen Bestandteile können
in der Ausgestaltung aus unterschiedlichen Materialien und unterschiedlichen
Stärken
bestehen. Durch die Laserperforation wird an einer vorgesehenen
Stelle eine Kennzeichnung durchgehend unabhängig von den Materialien der
Bestandteile in ein oder mehrere Bestandteile eingebracht. Die Einbringung
insbesondere der Laserperforation weist den Vorteil auf, dass die
Größe der Bohrungen
oder Löchern
mit zunehmender Anzahl der Bestandteile verringert, so dass sich
die Perforation beispielsweise konisch oder zylindrisch durch eine
Vielzahl von Bestandteilen erstreckt. Die Bohrungen können rund,
oval, elliptisch oder annähernd
mehreckig ausgebildet sein, wobei eine Kennzeichnung aus einer oder
beliebig vielen geometrischen Formen oder Freiformen ausgebildet
sein kann. Die Perforation kann ein Teil oder alle Bestandteile
umfassen.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass Teile der Kennzeichnung unterschiedlich
tief und/oder stark in die Bestandteile aufgebracht werden, um weitere
Sicherheitsmerkmale auszubilden.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Druck-, Naht- oder Laserperforation
ist vorgesehen, dass die als Perforation ausgebildete Kennzeichnung in
einem Arbeitsgang in alle Bestandteile eingebracht ist. Dadurch
kann durch eine einfache Betrachtung dieses Sicherheitsmerkmal optisch überprüft werden. Diese
Perforation kann sowohl von vorne nach hinten als auch von hinten
nach vorne in einem buchartigen Dokument erfolgen.
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Nach
einer alternativen Ausgestaltung zur Einbringung der als Perforation
ausgebildeten Kennzeichnung kann vorgesehen sein, dass in einem
ersten Schritt eine erste Anzahl von Bestandteilen perforiert wird
und in zumindest einem weiteren Arbeitsschritt eine weitere Anzahl
von Bestandteilen mit einer Perforation versehen ist. Beispielsweise
kann ein vorderer Bucheinband sowie eine Personalisierungsdatenseite
perforiert werden und in einem weiteren Schritt der rückseitige
Bucheinband und die Datenseiten mit einer Perforation versehen sein.
Die Perforationen können
durch unterschiedliche Arbeitsrichtungen eingebracht werden. Ebenso
kann die eine Kennzeichnung des ersten Arbeitsschrittes zu der des
zweiten Arbeitsschrittes an einer anderen Stelle vorgesehen sein,
wobei die Kennzeichnung als solche einheitlich ist. Weitere beliebige
Kombinationen bezüglich
der Bestandteile eines buchartigen Dokumentes sind möglich, wobei
ebenfalls die Richtung, in welcher die Perforation eingebracht wird,
vertauscht oder in kombinierter Weise vorgesehen sein kann.
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Das
buchartige Dokument weist in einer bevorzugten Ausführungsform
zumindest eine Personalisierungsdatenseite, insbesondere mit zumindest einer
Laminatschicht oder einer Laminatschichtumhüllung, auf. Solche Personalisierungsdatenseiten werden
in Reisepässen
oder dergleichen eingesetzt. Die Perforation wird in die Personalisierungsdatenseite
eingebracht und kann, sofern vorgesehen, in die zumeist aus thermoplastischem
Kunststoff bestehende Laminatschicht oder Laminatschichtumhül lung eingebracht
sein. Analoges gilt für
das Aufdrucken, Prägen
oder Stanzen.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 Eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen buchartigen Identifikationsdokumentes
und
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2a, b eine
schematische Ansicht auf eine Vorderseite und Rückseite eines buchartigen Identifikationsdokumentes
gemäß 1.
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In 1 ist
ein buchartiges Dokument 11 dargestellt. Bei diesem Dokument 11 handelt
es sich beispielsweise um ein Identifikationsdokument wie einen
Reisepass oder einen Personalausweis. Das Dokument 11 umfasst
einen Bucheinband 12. Auf einer Innenseite des Bucheinbandes
ist beispielsweise ein Vorsatz 14 vorgesehen, der an dem
Bucheinband 12 befestigt, bevorzugt verklebt ist. Über eine
gemeinsame Naht oder mehrere Nähte 16 sind
eine Personalisierungsdatenseite 17 und Datenseiten 18 mit
einem Vorsatz verbunden. Die Datenseiten 18 sind beispielsweise
Innenseiten des buchartigen Dokumentes 11 und dienen der
Aufnahme von Visa oder Stempeln. Die Personalisierungsdatenseite 17 kann
beispielsweise gemäß ICAO-Standard
ausgebildet sein und umfasst ein Bild 19 des Dokumenteninhabers,
eine OCR-maschinenlesbare ICAO-Seite 21 und weitere Personalisierungsdaten 22.
Bei der Verwendung des buchartigen Dokumentes 11 als Führerschein
oder Zugangsberechtigung oder als weitere Personaldokumente können auch
nur eine oder mehrere Datenseiten 18 oder ein oder mehrere Personalisierdatenseiten 17 in
einem Bucheinband 12 vorgesehen sein. Darüber hinaus
ist nicht zwingend erforderlich, dass ein Vorsatz 14 auf
dem Bucheinband 12 aufgebracht ist.
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Zur
Erhöhung
der Fälschungssicherheit
ist erfindungsgemäß eine Kennzeichnung 24 in
dem Dokument 11 vorgesehen, welche sich vollständig von
einer Vorderseite 26 des Bucheinbandes 12 (2a)
bis zu einer Rückseite 27 (2b)
des Bucheinbandes 12 erstreckt. In dem in 1, 2a und 2b dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die Kennzeichnung 24 als Fußzeile vorgesehen und deckungsgleich
in allen Bestandteilen des buchartigen Dokumentes 11 eingebracht.
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Die
Kennzeichnung 24 kann zumindest ein Alphazeichen beziehungsweise
einen Buchstaben, ein Sonderzeichen, ein Logo, eine Nummer oder
ein Symbol umfassen. Die Kennzeichnung 24 kann einen Teil
von Informationen des Dokumenteninhabers umfassen, indem beispielsweise
das Geburtsdatum in verschlüsselter
oder unverschlüsseltere
Weise aufgenommen und integriert wird. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass es die Kennzeichnung eine fortlaufende Nummerierung der
Anzahl der hergestellten Dokumente oder eine Personenkennziffer umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Kennzeichnung 24 durch eine Druck-,
Nadel- oder Laserperforation in alle Bestandteile 12, 17, 18 eingebracht
ist. Diese kann beispielsweise bei einem Dokument 11 von
der Vorder- oder Rückseite 26, 27 her
eingebracht sein. In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen
sein, dass beispielsweise eine Hälfte
des Dokumentes 11 die Kennzeichnung 24 in der
Fußzeile
und die andere Hälfte
des Dokumentes 11 die Kennzeichnung 24 in der
Kopfzeile oder einem weiteren Abschnitt aufweist. Dabei kann wiederum
die Richtung der Einbringung von außen nach innen oder von innen
nach außen
in beliebiger Kombination ermöglicht
sein.
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Des
Weiteren kann nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen sein, dass bei einer aus mehreren Zeichen bestehenden
Kennzeichnung 24 durch Aufdrucken, Prägen, Stanzen oder Perforieren
eine oder mehrere Zeichen von vorne nach hinten in das Dokument 11 eingebracht
wird und ein zweiter Bestandteil der Zeichen zur Vervollständigung
der Kennzeichnung von hinten nach vorne eingebracht wird. Dabei
kann der Wechsel der Richtung sowohl vom einen auf das nachfolgende Zeichen
als auch eine unterschiedliche Anzahl von Zeichen umfassen. Durch
den Wechsel in der Einbringungsrichtung einzelner Zeichen zur Bildung
einer Kennzeichnung 24 kann die Fälschungssicherheit des Weiteren
erschwert werden.
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Die
Kennzeichnung 24 kann nur durch Aufdrucken, Prägen, Stanzen
oder Perforieren von einem oder mehreren Kennzeichen gleicher oder
verschiedener Art erfolgen oder durch in einer beliebigen Kombination.
Beispielsweise kann eine Kennzeichnung aus einer perforierten Zahl,
einem aufgedruckten Logo und einem gestanzten Symbol bestehen.
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Die
Kennzeichnung 24 kann nicht nur in Form von in einer Zeile
nebeneinander angeordneten Kennzeichen bestehen, sondern eine beliebige
Anordnung oder Zuordnung einzelner Zeichen zueinander umfassen,
die auch miteinander verknüpft
sein können.
Dies kann beispielsweise in der Form vorgesehen sein, dass mehrere
Zeichen getrennt zueinander positioniert sind, die jedoch durch
imaginäre
Linien oder durch optische Hilfsmittel auf den Bestandteilen 12, 17, 18 miteinander
in Verbindung gebracht werden.
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Das
buchartige Dokument 11 kann zumindest eine Transpondereinheit
umfassen. Diese Transpondereinheit kann in der Personalisierungsdatenseite 17 integriert
sein. Zusätzlich
oder alternativ kann eine solche Transpondereinheit in dem Bucheinband 12 und/oder
Buchumschlag oder in weiteren Datenseiten 18 vorgesehen
sein. Die Einbringung der Kennzeichnung, insbesondere in Form einer
Prägung,
Stanzung oder Perforation, wird in einem Bereich benachbart zur
Transpondereinheit vorgenommen. Dabei wird die Kennzeichnung 24 in
deren Ausgestaltung derart gewählt,
dass einerseits eine benachbarte Anordnung zur Transpondereinheit
und andererseits ein bislang standardisierter Aufbau einer Personalisierungsdatenseite 17,
welche Daten gemäß dem ICAO-Standard umfasst,
beibehalten werden können.
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Alle
vorgenannten Merkmale sind jeweils für sich erfindungswesentlich
und können
in beliebiger Form miteinander kombiniert werden.