DE202005010029U1 - Bodenindikator mit taktilen, akustischen und optischen Wahrnehmungsmöglichkeiten - Google Patents

Abstract

Bodenindikator mit taktilen, akustischen und optischen Wahrnehmungsmöglichkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1) auf Schwingungsprofilen (3) gelagert ist, die eine Auf- und Abbewegung zulassen.

Description

• Bodenindikatoren (Blindenleitplatten) haben die Funktion sehbehinderte Personen an Bahnhöfen, Haltestellen und öffentlichen Plätzen zu Einstiegspunkten, Übergängen und Kreuzungen zu führen, und erfüllen an Kanten und Bordsteinen eine Warnfunktion. Die Oberflächenstruktur der Platte dient dem Sehbehinderten zur taktilen Wahrnehmung mit dem Blindenstock oder der Fußfläche. Sie kann in Form von Rillen, Noppen oder Materialwechsel ausgeführt werden.
• Die Platten, die zumeist massiv oder aus Kunststoff hergestellt werden, sind oberflächenbündig mit dem Pflaster verlegt.
• Nicht immer können die Indikatoren mit Hilfe eines Blindenstockes ertastet werden. Dies begründet sich sowohl mit Verschmutzungen und/oder unzureichender Oberflächenstruktur.
• Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Bodenindikator zu entwickeln, der weitere Signale für Sehbehinderte gibt.
• Mit der Erfindung wird erreicht, daß zum einen eine weitere taktile Wahrnehmung ermöglicht wird. Diese begründet sich mit der Lagerung der Deckplatte (1) auf Schwingungsprofilen (3). Bei Auftritt geben diese Schwingungsprofile (3) nach, und die betretende Person fühlt das Absinken der Piatte (1). Ohne Beanspruchung der Deckplatte (1), geht diese in ihre ursprüngliche Position zurück. Darüber hinaus verfügt der Bodenindikator über akustische Signale, die beim Überfahren der Oberflächenstruktur mit einem Blindenstock auftreten. Dazu ist die Deckplatte (1) auf Schwingungsprofilen (3) gelagert und über einem Hohlraum angeordnet. Als dritter Weg der Wahrnehmung wirkt der Indikator optisch. Dies wird durch eine eingelegte LED-Leiste (8) erreicht, die begleitend zur Rillenstruktur im Stein eingelegt ist. Die Beleuchtung soll in verschiedenen Farben möglich und wechselbar sein.
• Dem Sehbehinderten wird also ein Bodenindikator zur Verfügung gestellt, der taktil, akustisch und optisch wahrnehmbar ist.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in den Zeichnungen 1 und 2 erläutert.
• Zeichnung 1: Grundriss des Bodenindikators
• Zeichnung 2: Schritt durch den Bodenindikator
• In den Zeichnungen ist der Bodenindikator mit Grundelement (2), Deckplatte (1) und zwischengelagerten Schwingungsprofilen (3) zu sehen. Die Deckplatte (1) schließt den Indikator nach oben hin ab. Das Indikatorelement kann in Länge und Ausrichtung, durch eine entsprechende Verlegung von mehreren Elementen, angepasst werden. Seitlich weist das Grundelement (2) eine Aussparung auf, in die der LED-Streifen (6) eingebaut wird. Parallel zur Verlegerichtung sind zwischen Deckplatte(1) und Grundelement (2) Profile (4) eingelegt, die als Abstandshalter dienen.
• Erläuterungen zum Schnitt:

1

Deckplatte, mit Rillenprofil in Längsrichtung Auflagerung an den Seiten und durch konische Auflager im Mittelbereich

2

Grundelement mit seitlicher Aussparung zur Einbringung des LED- Streifens

3

Gummiprofil zwischen den konischen Auflagern der Deckplatte und des Grundmoduls

4

Gummiprofil im Randbereich

5

Dichtungsprofile im Kanal der LED- Leiste

6

LED-Leiste in Corean vergossener LED-Strip

• Allgemeine Erläuterungen
• Die Idee einen mehrfach wahrnehmbaren Leitstreifen zu entwickeln, entstand bei einem Besuch diverser Stuttgarter U-Bahnhöfe, wo ein Leitstreifensystem aus Kunststoff verbaut ist, das sowohl taktil als auch akustisch wahrnehmbar ist.
• Ziel war es nun, die von Blinden geschätzten Eigenschaften mit dem Baustoff Beton zu vereinen. Der Klang, der durch das Überfahren des Profils mit einem Blindenstock entsteht, konnte nach einigen Versuchen am Modell nur erreicht werden wenn eine schwingende Deckplatte aufgelegt wird. Dazu wurde der Stein nun also in ein trogartiges Grundelement und eine profilierte Deckplatte geteilt, welche durch Gummiprofile verbunden sind.
• Durch eine Verkleinerung der Gummiprofile, mithilfe eines konischen Auflagers, konnte sogar noch eine weitere taktile Wahrnehmungsmöglichkeit geschaffen werden: Bei Auftritt auf den Stein senkt sich dieser leicht ab.
• Ein Problem vieler Haltestellen besteht darin, dass Fahrplananzeigen und ähnliches vom Bahnsteig aus nur schlecht zu erkennen sind. Aus diesem Grund wurde noch ein visueller Signalgeber ergänzt An der Seite des Grundmoduls ist eine Aussparung vorhanden, in die ein LED-Streifen eingelegt wird.
• Moderne LED-Technik lässt sogar einen Farbwechsel zu, wodurch einzelne Linien bei der Einfahrt in die Station angezeigt werden können. Nichtbehinderte, aber z.B. auch Gehörlose können so sehr schnell den einfahrenden Zug einer bestimmten Linie zuordnen.
• Dieser neuartige Leitstreifen ermöglicht also sowohl bei Dunkelheit, bei starker Verschmutzung, hohem Geräuschpegel, etc... eine sichere Wahrnehmung.
• Der Stein wurde im Rahmen des Vertiefungsentwurfes _"Barrierefreies Bauen" an der FH Karlsruhe, betreut durch Herrn Prof. Dr.-Ing. G. Loeschcke, von den Studenten Martin Birnbach und Christian Dorst entwickelt Es wird angestrebt, den Stein mit Unterstützung einer entsprechenden Firma zu verwirklichen.

Claims (3)

1. Bodenindikator mit taktilen, akustischen und optischen Wahrnehmungsmöglichkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1) auf Schwingungsprofilen (3) gelagert ist, die eine Auf- und Abbewegung zulassen.
2. Bodenindikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1), außerhalb der Auflagerungskegel, eine Stärke von 2–3 cm aufweist und dadurch ein Hohlraum entsteht.
3. Bodenindikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundelement (2) eine Aussparung zur Aufnahme eines LED-Streifens (6) vorgesehen ist.