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Ein
Teil der Kinder und Jugendlichen ist, aus den verschiedensten Gründen, nicht
in der Lage ihre Gefühle
in Worten auszudrücken
und sich somit ihren Erziehungsberechtigten anzuvertrauen. Das bloße Gefühl, sich
nicht anvertrauen zu können,
reicht ebenfalls schon aus, dass sie Dinge, die sie bedrücken und
belasten, in sich hineinfressen und sich so z. B. Ängste oder
Aggressionen in ihnen aufstauen. Selbst Kinder und Jugendliche,
die sich aus Sicht der Erziehungsberechtigten scheinbar ganz normal
verhalten, können
betroffen sein. In all diesen Fällen
soll es Ziel sein, die Hemmschwelle des "sich öffnens" möglichst
weit herabzusetzen.
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Der
im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung, einem pädagogischen
Hilfsmittel, liegt das Problem zugrunde, etwas zu entwickeln, das
den Kindern und Jugendlichen das Offenlegen ihrer Gefühle erleichtert.
Um die Hemmschwelle auf ein niedriges Level zu senken, wird angestrebt
weder gesprochenes noch geschriebenes Wort benutzen zu müssen. Ferner
soll mit der Erfindung erreicht werden, dass die Kinder und Jugendlichen
nicht auf die Erwachsenen zugehen müssen, um ihre Gefühle auszudrücken.
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Diese
Probleme werden mit den in den Schutzansprüchen 1 und 2 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit
der Erfindung wird erreicht, dass die Kinder und Jugendlichen nicht
an die Erwachsenen herantreten müssen.
Sie können
ihre derzeitige Gefühlslage
einfach durch das entsprechende Gesicht auf der Leiste ausdrücken ohne
Worte benutzen zu müssen.
Dies geschieht mittels des horizontal frei beweglichen Schiebers,
mit ovaler Aussparung an der Frontseite, der die Leiste umschließt. Der
Schieber wird so eingestellt, dass in der Aussparung eines der zehn
verschiedenen Gesichter, die auf die Leiste aufgebracht sind, vollständig zu
sehen ist. Dieses Gesicht soll der derzeitigen Gefühlslage
der Kinder und Jugendlichen entsprechen.
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Eine
Erklärung
der Gesichter "Die
Gesichter und ihre gefühlsmäßige Bedeutung" jeweils für die Kinder
bzw. Jugendlichen und die Erziehungsberechtigten ist im Umfang der
Leiste enthalten.
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Das
Gesicht und die damit verbundene Gefühlslage ist somit für beide
Gruppen verständlich und
kann jederzeit von den Kindern bzw. Jugendlichen eingestellt und
von den Erziehungsberechtigten abgelesen werden.
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Damit
gewährleistet
ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht an die Erwachsenen herantreten müssen, wird
die Leiste vorzugsweise von außen
an die Kinderzimmertür
angebracht (empfohlen). Das u-förmige
Gebilde Abstandhalter – Leiste – Abstandhalter
kann bei entsprechender Wahl des Materials auch kompakt (als ein
Teil) z.B. im Spritzgussverfahren gefertigt werden. Um Beschädigungen
am Befestigungsobjekt zu vermeiden, empfiehlt sich ein Befestigungssystem
mittels Saugnäpfen
oder doppelseitiger Klebestreifen.
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Die
geringe Tragkraft dieser Befestigungsmethoden bevorzugt ein leichtes
Leistenmaterial wie z.B. Holz oder Kunststoff. Die Frontseite der
Leiste wird mit den Gesichtern, die jeweils eine Gefühlslage darstellen,
versehen. Die Gesichter werden per Fotoserie (realistisch), alternativ
gezeichnet oder modelliert, dargestellt. Es ist sowohl ein Aufbringen
der Gesichter über
Farbe (direkt), einem Trägermaterial
wie z.B. bedruckter Folie oder bedrucktem Karton, als auch eine
Einarbeitung der Gesichtszüge
in das Leistenmaterial denkbar. Die Einarbeitung in das Material kann
durch Gravur oder einen chemischen Prozess realisiert werden. Um
die Gesichtszüge
gegebenenfalls deutlicher sichtbar zu machen, kann Farbe in die Vertiefungen
respektive auf die Erhöhungen,
die durch die Bearbeitung entstanden sind, verbracht werden. Wird
ein Trägermaterial
bzw. Farbe direkt auf die Frontseite der Leiste aufgebracht, kommt
eine Profilierung der Leiste und/oder des Schiebers in Betracht,
um eine eventuelle Beschädigung
des Trägermaterials
bzw. der Farbschicht durch die Bewegungen (Hin- und Herschieben)
des Schiebers zu vermeiden. Der Schieber umschließt die Leiste
vollständig,
alternativ teilweise, dann aber nur so weit geöffnet, dass eine komfortable
Handhabung gewährleistet
bleibt. Um dem Rechnung zu tragen, dass in vielen Kinderzimmern
mehrere Kinder bzw. Jugendliche Zuhause sind, sollte die Leiste
in verschiedenen Farben (Hintergrund der Frontseite und/oder Schieber) hergestellt
werden. Ferner sind Kurzversionen mit weniger als zehn Gesichtern
für Kinder
ab ca. 4 Jahren angedacht, wobei die Normalversion für Jugendliche
und Kinder ab ca. 8 Jahren zehn Gesichter umfasst. Dies ist vorgesehen,
da jüngere
Kinder mit einigen Begriffen ("gefühlsmäßige Bedeutung
der Gesichter")
wenig bzw. gar nichts anfangen können (Verständnisproblem
oder mögliche Überforderung).
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert. Es
zeigen:
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1 die
Frontansicht der Leiste,
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2 die
Draufsicht auf die Leiste und deren Befestigung,
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3 die
vergrößerte Darstellung
der Verbindung Leiste – Abstandhalter – Saugnapf.
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In
den Figuren ist die Leiste 1 mit dem, auf ihr horizontal
frei beweglichen Schieber 2 dargestellt. Die Aussparung
des Schiebers kann jeweils auf ein Gesicht 3 (hier in Umrissen)
eingestellt werden. Auf die Leiste 1 werden in der Normalversion
zehn Gesichter (3a – 3j)
aufgebracht. In den Kurzversionen (hier nicht dargestellt) sind
es weniger als zehn Gesichter. Auf der Rückseite der Leiste 1 sind
zwei Abstandhalter 4 zur Tür bzw. sonstigen ebenen und glatten
Befestigungsobjekten angebracht, die gleichzeitig als seitliche
Begrenzungen für
den Schieber 2 fungieren. Durch die Distanz zum Befestigungsobjekt wird
u.a. eine leichtere Bedienbarkeit des Schiebers 2 erreicht.
Die Abstandhalter 4 sind mit Saugnäpfen 5 oder doppelseitigen
Klebestreifen (hier nicht dargestellt) verbunden, die einen sicheren
Halt an der Tür herstellen.
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In
den Gesichtern (3a – 3j)
auf der Frontseite der Leiste, in 1 in Umrissen
dargestellt, sollen die folgenden Gesichtsausdrücke zu sehen sein:
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Normalversion
(10 Gesichter)
- Gesicht a (links) – mit einem kranken, niedergeschlagenen
Ausdruck;
- Gesicht b – mit
einem beleidigten, trotzigen Ausdruck;
- Gesicht c – mit
einem wütenden, ärgerlichen
Ausdruck;
- Gesicht d – mit
einem ängstlichen
Ausdruck;
- Gesicht e – mit
einem genervten, gestressten Ausdruck;
- Gesicht f – mit
einem traurigen, enttäuschten
Ausdruck;
- Gesicht g – mit
einem lustlosen, gelangweilten Ausdruck;
- Gesicht h – mit
einem neutralen Ausdruck;
- Gesicht i – mit
einem lächelnden
Ausdruck;
- Gesicht j (rechts)- mit einem lachenden Ausdruck.
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Eine
mögliche
Kurzversion (hier 7 Gesichter) – nicht
in den Zeichnungen dargestellt
- Gesicht a (links) – mit einem
kranken, niedergeschlagenen Ausdruck;
- Gesicht b – mit
einem ängstlichen
Ausdruck;
- Gesicht c – mit
einem wütenden, ärgerlichen
Ausdruck;
- Gesicht d – mit
einem traurigen, enttäuschten
Ausdruck;
- Gesicht e – mit
einem neutralen Ausdruck;
- Gesicht f – mit
einem lächelnden
Ausdruck;
- Gesicht g (rechts)- mit einem lachenden Ausdruck.
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Im
Umfang der Leiste für
die Normalversion (10 Gesichter) und den Kurzversionen (hier 7 Gesichter)
sind jeweils zwei Erklärungen
der Gesichter "Die Gesichter
und ihre gefühlsmäßige Bedeutung" enthalten. Eine
Erklärung
für die
Kinder/Jugendlichen und eine für
die Erziehungsberechtigten.
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Die
Gesichter und ihre gefühlsmäßige Bedeutung:
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Normalversion
(10 Gesichter)
- Gesicht a (links) – Ich bin krank, niedergeschlagen oder
verzweifelt;
- Gesicht b – Ich
bin beleidigt, trotzig oder mürrisch;
- Gesicht c – Ich
bin sauer, ärgerlich
oder wütend;
- Gesicht d – Ich
fürchte
mich, ich habe Angst;
- Gesicht e – Ich
bin gestresst, genervt oder überlastet;
- Gesicht f – Ich
bin traurig oder enttäuscht;
- Gesicht g – Ich
bin lustlos, einsam oder gelangweilt;
- Gesicht h – Es
geht so;
- Gesicht i – Ich
bin zufrieden;
- Gesicht j (rechts) – Ich
bin glücklich.
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Kurzversion
(hier 7 Gesichter) – nicht
in den Zeichnungen dargestellt
- Gesicht a (links) – Ich bin
krank;
- Gesicht b – Ich
fürchte
mich, ich habe Angst;
- Gesicht c – Ich
bin sauer, ärgerlich
oder wütend;
- Gesicht d – Ich
bin traurig;
- Gesicht e – Es
geht so;
- Gesicht f – Ich
bin zufrieden;
- Gesicht g (rechts) – Ich
bin glücklich.