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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenführung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie ein Karosseriebauteil, insbesondere einen Multifunktionsträger oder
Türmodulträger für Kraftfahrzeuge.
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Eine
präzise
Führung
von Kraftfahrzeug-Fensterscheiben ist für einen schonenden, reibungsarmen
Betrieb unabdingbar. Zu diesem Zweck ist bekannt, eine Scheibenführung zum
Führen
einer seitlichen Kante einer höhenverstellbaren
Kraftfahrzeug-Fensterscheibe bereitzustellen, die einen längserstreckten
Führungskanal
aufweist, der die seitliche Kante der Fensterscheibe umgreift, um
diese zu führen.
In dem Führungskanal
ist üblicherweise auch
ein längserstrecktes,
elastisches Führungsmittel
bzw. Führungs-
und Dichtmittel vorgesehen, um die seitliche Kante zu führen und/oder
einen Fensterspalt abzudichten. Probleme können beim Einlaufen der Scheibenunterkante
in den Führungskanal
mit dem Führungsmittel
auftreten, beispielsweise während
der Montage oder beim Abziehen bzw. Heben der Fensterscheibe in
eine im Wesentlichen vertikale Scheibenabzugsrichtung, weil das
Führungsmittel aus
der Position herausgedrückt
und/oder deformiert werden kann, beispielsweise dann, wenn die Scheibenunterkante
mit einer Stirnseite des Führungsmittels
kollidiert oder die Fensterscheibe stark an dem Führungsmittel
reibt. Dies kann zu Beschädigungen des
Führungsmittels
sowie zu einer Schwergängigkeit
der Fensterscheibe führen,
was zu einem selbstverstärkenden
Effekt führen
kann.
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DE 203 09 170 U1 der
Anmelderin offenbart einen Multifunktionsträger, an den Funktionskomponenten,
beispielsweise ein Türschloss
oder eine Scheibenführung,
vormontiert werden können
und der dann an einer Kraftfahrzeugtür befestigt werden kann. Der
Multifunktionsträger
weist eine als Führungskanal
ausgebildete Scheibenführung
auf. Oberhalb des Führungskanals
sind elastische, dämpfende Führungsmittel
vorgesehen, die das obere freie Ende des Führungskanals aufweiten, wobei
der Abstand der Führungsmittel größer ist
als die lichte Weite des Führungskanals.
Auf diese Weise soll ein optimaler Einlauf der Fensterscheibe in
den Führungskanal
gewährleistet
werden. Diese zusätzlichen
Führungsmittel
erhöhen
den Montageaufwand, können
jedoch ein axiales Verrutschen des elastischen Führungsmittels in dem Führungskanal
nicht zuverlässig
verhindern.
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Eine
Kraftfahrzeugtür
mit einer Scheibenführung
ist ferner in
DE 195
11 294 A1 offenbart, woraus jedoch weitere Einzelheiten
der Ausbildung eines Scheibeneinlaufbereichs im Sinne der vorliegenden Anmeldung
nicht offenbart sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Scheibenführung der
vorgenannten Art dahingehend weiterzubilden, dass Beschädigungen
des Führungsmittels
noch zuverlässiger
verhindert sind und ein noch zuverlässigerer Betrieb eines Fensterhebers
gewährleistet
werden kann. Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung soll ferner ein
Karosseriebauteil mit einer solchen Scheibenführung bereitgestellt werden.
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Diese
und weitere Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung durch eine Scheibenführung
mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch ein Karosseriebauteil
nach Anspruch 14 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der rückbezogenen
Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist
der Scheiben-Einlaufbereich ein Sicherungsmittel auf, das das Führungsmittel
allseitig abschirmt, um dieses axial zumindest in der Scheibenabzugsrichtung
zu sichern. Somit kann ein unkontrolliertes Verrutschen des Führungsmittels
in dem Führungskanal
zuverlässig
verhindert werden. Ferner kann aufgrund der allseitigen Abschirmung
des Führungsmittels
eine Kollision der Scheibenunterkante mit dem Führungsmittel, insbesondere
mit einem verrutschten Führungsmittel,
zuverlässig
verhindert werden. Dabei ist der Begriff, allseitige Abschirmung' insbesondere so
auszulegen, dass auf allen Seiten des Führungsmittels, insbesondere
den der Scheibenkante zugewandten Innenseiten, eine Kollision des
Führungsmittels
mit der Scheibenkante zuverlässig
verhindert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umgreift das Sicherungsmittel ein oberes, freies Ende des Führungsmittels
zumindest abschnittweise und im Wesentlichen U-förmig. Somit dient das Sicherungsmittel
gleichzeitig als Abschirmung bzw. Kollisionsschutz, um einen unmittelbaren
Kontakt der Fensterscheibe mit dem Führungsmittel im Scheiben-Einlaufbereich zu
verhindern. Hierzu kann es ausreichend sein, dass das Sicherungsmittel
das Führungsmittel
an vorgegebenen, diskreten Stellen axial sichert und umgreift, beispielsweise
in Form von Haltenasen oder Haltelaschen. Grundsätzlich kann sich das Sicherungsmittel
jedoch auch entlang dem gesamten oberen, freien Rand des Führungsmittels erstrecken,
um dieses zu umgreifen, beispielsweise in Form einer geschlossenen
Fläche,
welche as obere Ende des Führungsmittels
abschirmt bzw. abdeckt, oder in Form von diskreten Zungen, welche das
obere Ende des Führungsmittels
U-förmig
umgreifen und so abschirmen bzw. abdecken.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird das obere freie Ende des Führungsmittels
im Wesentlichen vollständig
und geschlossen eingefasst, hintergreift also das Sicherungsmittel,
das obere, freie Ende des Führungsmittels
zumindest abschnittsweise, bevorzugter entlang dem gesamten Rand
am oberen, freien Ende des Führungsmittels. Somit
kann das Führungsmittel
in das Sicherungsmittel eingesteckt werden, was den Montageaufwand vorteilhaft
verringert. Gleichzeitig wird zuverlässig verhindert, dass die Fensterscheibe,
insbesondere deren Scheibenunterkante, eine Stirnseite am oberen,
freien Ende des Führungsmittels
unmittelbar berührt.
Somit kann ein Verformen oder Eindrücken des Führungsmittels noch zuverlässiger verhindert
werden.
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Dabei
kann das Sicherungsmittel als freier Steg ausgebildet sein, der
von Seitenwänden und/oder
einem Boden des Führungskanals
in den Scheiben-Einlaufbereich abragt. Das Sicherungsmittel wirkt
somit als Anschlag für
das Führungsmittel
in Scheibenabzugsrichtung, um ein Verrutschen des Führungsmittels
in dem Scheiben-Einlaufbereich
zu verhindern. Dabei ist es für
einen zuverlässigen,
reibungsarmen Betrieb zweckmäßig, wenn
das Sicherungsmittel nicht in den Führungskanal bzw. in den Verstellbereich
der Fensterscheibe hineinragt. Somit ist das Sicherungsmittel bevorzugt
zu Wänden
des Führungskanals
auswärts
gerichtet versetzt vorgesehen. Der vorgenannte freie Steg kann insbesondere eine
geschlossene Fläche
ausbilden, die den oberen Rand des Führungsmittels abschirmt bzw.
abdeckt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
bildet das Sicherungsmittel selbst unmittelbar Seitenwände des
Scheiben-Einlaufbereichs aus, so dass weitere Elemente zur Ausbildung
des Scheiben-Eirilaufbereichs eingespart werden können und
der Führungskanal
insgesamt einfacher und kostengünstiger ausgebildet
werden kann. Bevorzugt sind die Seitenwände dabei so ausgelegt, dass
diese das obere, freie Ende des Führungsmittels abdecken und
so vor einer Kollision bzw. einem Kontakt mit der Fensterscheibe,
insbesondere mit deren Scheibenunterkante, schützen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist der Scheiben-Einlaufbereich im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet,
wobei sich Seitenwände
des Scheiben-Einlaufbereichs in der Scheibenabzugsrichtung verjüngen und
in Seitenwände des
Führungskanals übergehen.
Insgesamt ist der Einlaufbereich somit trichterförmig ausgebildet, um einen
zuverlässigen
Einlauf der Fensterscheibe in den nachgeordneten Führungskanal
zu gewährleisten.
Selbst wenn die Scheibenunterkante in dem Scheiben-Einlaufbereich
mit dem Führungsmittel, beispielsweise
mit Dichtmitteln desselben, in Kontakt gelangt, wird das Führungsmittel nicht
weiter in den Führungskanal
hineingedrückt
oder verformt, weil das Führungsmittel
erfindungsgemäß axial
gesichert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist das Sicherungsmittel gleichzeitig so ausgelegt, um das Führungsmittel
in dem Scheiben-Einlaufbereich aufzuweiten. Somit sind keine zusätzlichen
Aufspreizelemente zum Aufweiten des Führungsmittels und zur Ausbildung
eines sich trichterförmig
verjüngenden
Scheiben-Einlaufbereichs erforderlich. Durch die reduzierte Anzahl
von Komponenten reduziert sich gleichzeitig der Montageaufwand zur
Montage des Führungsmittels
in dem Führungskanal.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
kann das Sicherungsmittel einen trapezförmigen, freistehenden Steg
umfassen, der das Führungsmittel
quer zur Scheibenabzugsrichtung aufweitet. Die Aufweitung kann dabei
grundsätzlich
auch nur in der Dickenrichtung der Fensterscheibe erfolgen, erfolgt
jedoch bevorzugt gleichzeitig auch in Fahrzeug-Längsrichtung bzw.
Scheiben-Längsrichtung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist an einem Übergangsbereich
zwischen dem vorgenannten Scheiben-Einlaufbereich und dem nachgeordneten
Führungskanal
eine Aussparung bzw. ein Einschnitt vorgesehen, der zur visuellen
Inspektion des Montagezustands des Führungsmittels in dem Führungskanal
und/oder dem Scheiben-Einlaufkanal dienen
kann. Dies ermöglicht
eine zuverlässigere und
kostengünstigere
Montage. Bevorzugt ist dabei die Aussparung in einem Boden des Führungskanals ausgebildet,
so dass der Montagezustand des Führungsmittels
bei Blickrichtung in Fahrzeug-Längsrichtung
inspiziert werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Aussparung ferner so ausgelegt, dass ein Boden des Führungsmittels
an dem oberen, freien Ende desselben beim Einstecken des Führungsmittels
in den Scheiben-Einlaufbereich hintergriffen wird, insbesondere
von einem an die Aussparung angrenzenden hakenförmigen Steg an dem Führungskanal,
so dass das Führungsmittel
zur Montage in einem ersten Schritt geneigt zu einer bestimmungsgemäßen Funktionslage
in den Scheiben-Einlaufbereich mit seinem oberen, freien Ende eingesteckt
und dann von dem Sicherungsmittel gesichert quer zur Scheibenabzugsrichtung
in den Führungskanal
hineingeschwenkt werden kann. Dies ermöglicht eine einfache, zuverlässige und
kostengünstige
Montage des Führungsmittels
in dem Führungskanal
und dem Scheiben-Einlaufbereich.
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Bevorzugt
wird dabei das obere, freie Ende des Führungsmittels beim Einstecken
von dem Sicherungsmittel aufgeweitet, insbesondere dergestalt, dass
der vorgenannte trichterförmige
Scheiben-Einlaufbereich ausgebildet wird.
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Bevorzugt
sind dabei die Sicherungsmittel einstückig mit einem Boden und/oder
Seitenwänden des
Führungskanals
ausgebildet, was durch Spritzgießen eines Scheibenführungsträgers kostengünstig bewerkstelligt
werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ferner ein
Karosseriebauteil mit zumindest einer solchen Scheibenführung bereitgestellt.
Dieses Karosseriebauteil dient zur Lagerung und/oder Führung einer
höhenverstellbaren Fensterscheibe
und kann als Türaußen- oder
Türinnenblech,
als Multifunktionsträger,
wie beispielsweise in der
DE
203 09 170 U1 der Anmelderin offenbart, oder als Türmodulträger, wie
beispielsweise in der
DE
102 39 039 A1 der Anmelderin offenbart, ausgebildet sein.
Die Inhalte der vorgenannten Druckschriften der Anmelderin seien
zu Offenbarungszwecken im Wege der Bezugnahme ausdrücklich in
der vorliegenden Anmeldung mit aufgenommen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben werden, woraus sich weitere Merkmale, Vorteile
und zu lösende
Aufgaben ergeben werden und worin:
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1 in
einer perspektivischen Seitenansicht einen Multifunktionsträger mit
einer Scheibenführung
gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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2 den
Multifunktionsträger
gemäß der 1 in
einer Vorderansicht darstellt;
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3 den
Scheiben-Einlaufbereich am oberen, freien Ende der Scheibenführung gemäß der 1 vergrößert darstellt;
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4a und 4b einen
Querschnitt durch die Scheibenführung
gemäß der 1 unterhalb
des Scheiben-Einlaufbereichs und im Bereich des Scheiben-Einlaufbereichs
darstellen;
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5a bis 5c drei
Phasen der Montage einer Scheibenführungsdichtung in den Führungskanal
der Scheibenführung
gemäß der 1 darstellen;
und
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6 schematisch
die Befestigung des Multifunktionsträgers gemäß der 1 an einem
Türmodulträger darstellt.
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In
den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder
im Wesentlichen gleichwirkende Elemente oder Elementgruppen.
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Der
Multifunktionsträger 1 gemäß der 1 ist
einstückig
aus einem Kunststoff geformt (spritzgegossen) und weist einen Halteabschnitt 34 und
eine Scheibenführung 2 auf.
An den Halteabschnitt 34 grenzt ein Befestigungsbereich 35 an,
in welchem der Multifunktionsträger 1 an
den Befestigungsstellen 36 an einem weiteren Bauteil, beispielsweise
einem Türmodulträger (vgl. 6),
befestigt ist. Die Scheibenführung 2 bildet
einen längserstreckten
Führungskanal
zur Führung
einer seitlichen Kante einer höhenverstellbaren
Fensterscheibe einer Fahrzeugtür.
Im Bereich des Führungskanals 2 wird
dabei die Seitenkante der höhenverstellbaren
Fensterscheibe seitlich umgriffen, und zwar in Fahrzeug-Längsrichtung
von einem Boden des Führungskanals
sowie quer zur Scheibenabzugsrichtung z von Seitenwänden des
Führungskanals.
Die Scheibenabzugsrichtung z entspricht im eingebauten Zustand des
Multifunktionsträgers
1 im Wesentlichen der vertikalen Fahrzeugachse, entsprechend der
Erstreckungsrichtung der seitlichen Kanten der Fensterscheibe. Gemäß der 1 ist
der Multifunktionsträger 1 durch
im Wesentlichen senkrecht von diesem abragende Stege bzw. Rippen
versteift, welche insbesondere auch die Scheibenführung 2 U-förmig umgreifen.
Der Multifunktionsträger
gemäß der 1 dient
zur Vormontage von Funktionskomponenten, die im vormontierten Zustand
an dem Multifunktionsträger 1 geprüft und dann
im geprüften
Zustand an ein weiteres Bauteil, beispielsweise an einen Türmodulträger (vgl. 6),
montiert werden können.
Zu diesem Zweck weist der Multifunktionsträger 1 eine Mehrzahl
von Lagerabschnitten 30–33 auf, die beispielsweise
der Lagerung eines Türaußengriffs
(Bereiche 30, 31) oder eines Türschlosses (Bereiche 32, 33)
dienen können.
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Gemäß der 2 ist
in dem Führungskanal 2 ein
elastisches Führungsmittel 3 angeordnet,
das aus einem beflockten Gummi oder dergleichen besteht und in einem
entspannten Zustand in der 4a im
Querschnitt dargestellt ist. Gemäß der 4a wird
der Führungskanal 2 in
Fahrzeug-Querrichtung durch zwei zueinander beabstandete, parallele
Seitenwände 9 und
in Fahrzeug-Längsrichtung durch
eine senkrecht zu diesen verlaufende Basisfläche 10 ausbildet.
Die als Führungsmittel
wirkende Scheibenführungsdichtung
gemäß der 4a umfasst
zwei Dichtlippen, die jeweils von einer Seitenwand 19, 21 und
einem zugeordneten schwenkbeweglichen Dichtungsflügel 18, 20 ausgebildet
werden, wobei letztere im entspannten Zustand gemäß der 4a unmittelbar
aneinander anliegen. Der Boden der so ausgebildeten Scheibenführungsdichtung wird
von einer Basisfläche 22 ausgebildet,
die einen zur Fensterscheibe hin gewölbten Bereich 23 aufweist,
der zum Längenausgleich
beim Aufspreizen der Scheibenführungsdichtung
im Scheiben-Einlaufbereich
dient, was nachfolgend ausführlicher
anhand der 4b beschrieben werden soll.
Seitlich ragen von den Seitenwänden 19, 21 Fortsätze 24 ab,
die an den Seitenwänden 9 des
Führungskanals 2 anliegen.
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Gemäß der 2 ist
die Scheibenführungsdichtung 3 im
Wesentlichen über
deren gesamte Länge
nicht in Fahrzeug-Querrichtung aufgeweitet und ist die Scheibenführungsdichtung 3 nur
am oberen, freien Ende zu einem im Wesentlichen trichterförmigen Scheiben-Einlaufbereich aufgeweitet.
Gemäß der 2 ist
das obere, freie Ende des Führungskanals 2 aufgeweitet,
sind also die auswärts
geneigten vorderen, freien Enden 9' der Seitenwände 9 und des Bodens
des Führungskanals 2 relativ
zur Scheibenabzugsrichtung z auswärts geneigt. An dem oberen Ende
des so ausgebildeten trichterförmigen
Scheiben-Einlaufbereichs
ragen Stege bzw. Laschen 5–7 hakenartig bzw.
U-förmig
von den Seitenwänden 9' und dem Boden
des Führungskanals 2 in
diesen hinein. Dabei ist die lichte Weite zwischen den seitlichen Stegen 5, 7 geringfügig größer als
die Dicke der aufzunehmenden Fensterscheibe und ragt der Steg 6 am
Boden des Führungskanals 2 nicht
in die Bewegungsbahn der Fensterscheibe hinein. Gemäß der 2 ist
das obere, freie Ende der Scheibenführungsdichtung 3 in
die von den U-förmigen
Stegen 5–7 gebildeten
U-förmigen Aufnahmen
so eingesteckt, dass die Stirnseite der Scheibenführungsdichtung
im Wesentlichen vollständig
und geschlossen eingefasst ist. Mit anderen Worten, die U-förmigen Stege 5–7 hintergreifen
die Scheibenführungsdichtung 3 so,
dass diese zu einem im Wesentlichen trichterförmigen Scheiben-Einlaufbereich
aufgespreizt wird. Somit wirken die Stege 5–7 als
Sicherungsmittel, die die Scheibenführungsdichtung 3 allseitig
abschirmen bzw. abdecken, um diese axial in der Scheibenabzugsrichtung
z zu sichern.
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Wie
in der perspektivischen Draufsicht gemäß der 3 erkennbar
ist, ist der Boden 10 des Führungskanals hinter dem Steg 6 ausgespart.
Dieser Einstich dient einerseits einer visuellen Kontrolle des Montagezustands
der Scheibenführungsdichtung 3 im
Scheiben-Einlaufbereich,
so dass ohne weiteres erkannt werden kann, ob der Boden der Scheibenführungsdichtung
in die von dem Steg 6 ausgebildete Aufnahme ordnungsgemäß eingesteckt ist.
Der Einstich 11 kann dabei so breit bemessen sein, dass
gleichzeitig auch geprüft
werden kann, ob die Dichtlippen der Scheibenführungsdichtung 3 ordnungsgemäß in die
von den seitlichen Stegen 5, 7 (vgl. 2)
ausgebildeten Aufnahmen eingesteckt ist. Der Einstich 11 dient
ferner als Montagehilfe, was nachfolgend ausführlicher anhand der 5a–5c erläutert werden
wird.
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Die 4b zeigt
einen Querschnitt durch die Scheibenführung im Bereich des Scheiben-Einlaufbereichs 4,
wo die Scheibenführungsdichtung
zumindest in Fahrzeug-Querrichtung aufgespreizt ist. Im aufgespreizten
Zustand ist der gewölbte
Bereich 23 (vgl. 4a) verschwunden
und gegebenenfalls die Basisfläche 22 der
elastischen Scheibenführungsdichtung
weiter gedehnt. Die Stege 5–7 bilden ein Sicherungsmittel
zum axialen Sichern und zum Abschirmen der Scheibenführungsdichtung
aus. Erkennbar sind die Dichtungsflügel 20, 18 in
den Zwischenraum zwischen dem Steg 6 und den auswärts geneigten
Seitenwänden 9' des Führungskanals, welche
die Seitenwände
des Führungskanals
im Scheibeneinlaufbereich 4 ausbilden, seitlich verschoben.
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Gemäß der 5a wird
zur Montage die Scheibenführungsdichtung 3 zunächst im
Wesentlichen senkrecht in die Scheibenführung 2 eingeführt, bis
schließlich
das vordere, freie Ende der Scheibenführungsdichtung 3 in
den Scheiben-Einlaufbereich 4 gelangt, um dort in die von
den Stegen 5–7 ausgebildeten
Aufnahmen eingesteckt zu werden. Beim Aufschieben der Scheibenführungsdichtung 3 auf
die Stege 5–7 wird
dabei die Scheibenführungsdichtung 3 von
den Stegen 5–7 aufgespreizt,
wie schematisch in der 4b gezeigt. Anschließend wird
die Scheibenführungsdichtung 3 von
den Stegen 5–7 axial gesichert,
quer zur Scheibenabzugsrichtung in den Führungskanal 2 hineingeschwenkt,
wie in der 5b gezeigt. Schließlich ist
die Scheibenführungsdichtung 3 in
dem Führungskanal 2 vollständig aufgenommen,
wie in der 5c gezeigt. Bei der Montage
dient dabei der Einschnitt 11 im Boden des Führungskanals 2 gleichzeitig
als Montagehilfe.
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Als
Beispiel für
ein Karosseriebauteil mit einer erfindungsgemäßen Scheibenführung ist
in der 6 die Befestigung des Multifunktionsträgers 1 gemäß der 1 an
einem flächigen
Türmodulträger 40 dargestellt.
Der Türmodulträger 40 dient
zur Aufnahme von Funktionskomponenten, wie beispielsweise einem
Lautsprecher im Bereich der Lautsprecheröffnung 42, einem Airbag-Modul,
einem elektrischen Fensterheber, wobei die Funktionskomponenten
an den Türmodulträger 40 vormontiert
und geprüft
werden können
und der Türmodulträger 40 dann
beispielsweise an ein Türinnenblech
einer Kraftfahrzeugtür
befestigt werden kann. Der Bowdenzug 43 dient beispielsweise
zur Betätigung
eines an dem Multifunktionsträger 1 gelagerten
Türschlosses.
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Selbstverständlich kann
die erfindungsgemäße Scheibenführung auch
unmittelbar an einem solchen Türmodulträger oder
an einer Türinnenhaut oder
Türaußenhaut
ausgebildet oder befestigt sein.
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- 1
- Multifunktionsträger
- 2
- Scheibenführung/Führungskanal
- 3
- Scheibenführungsdichtung
- 4
- Scheibeneinlaufbereich
- 5
- Sicherungsmittel/Steg
- 6
- Sicherungsmittel/Steg
- 7
- Sicherungsmittel/Steg
- 9
- Scheibenführungs-Seitenwand
- 9'
- Scheibenführungs-Seitenwand
im Bereich des Scheibeneinlaufbereichs
- 10
- Scheibenführungs-Basis
- 11
- Aussparung
- 15
- Dichtlippe
- 16
- Dichtlippe
- 17
- Aufgeweiteter
Dichtungsbereich
- 18
- Dichtungsflügel
- 19
- Dichtungsseitenwand
- 20
- Dichtungsflügel
- 21
- Dichtungsseitenwand
- 22
- Basisfläche der
Scheibenführungsdichtung
- 23
- Gewölbter Bereich
- 24
- Fortsatz
- 30
- Lagerabschnitt
- 31
- Lagerabschnitt
- 32
- Lagerabschnitt
- 33
- Lagerabschnitt
- 34
- Halteabschnitt
- 35
- Befestigungsbereich
- 36
- Befestigungsstellen
- 40
- Türmodulträger
- 41
- Umlaufender
Dichtungsbereich
- 42
- Lautsprecheröffnung
- 43
- Bowdenzug